Die deutsche Wasserkrise 2024: Hochwasser, Dürren, Schnaken & Dualismus

Eine der spannendsten Mythen der Wissensgeschichte stammt aus der jafetitischen Alphabetisierung der griechisch-römischen Antike: Die Seherin Kassandra habe vom Gott Apollo (u.a. Gott des Lichts und des Frühlings) die Gabe der Weissagung erhalten. Als sie sich jedoch weigerte, mit dem Relativisten zu schlafen, habe er einen Fluch hinzugefügt: Sie werde zwar die Zukunft vorhersagen können, aber niemand werde ihr glauben. Und so geschah es: Kassandra erkannte, dass das Einlassen des Trojanischen Pferdes zum Untergang von Troja führen würden. Doch niemand glaubte ihr, sie wurde verspottet. Während ihr Mit-Warner Laokoon mitsamt seinen Söhnen vom Troja-hassenden Poseidon getötet wurden, wurde die Ehrwürdige von Mit-Menschen verschleppt, vergewaltigt, ermordet

Aus Gesprächen weiß ich, dass viele jener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die noch eine Grundbildung in Mythologien haben, in letzter Zeit öfter an Kassandra denken. Seit Jahren, oft Jahrzehnten haben viele von uns vor der Klimakrise und fossilem Lobbyismus gewarnt.

Doppelseite des Artikels "Wasserwirtschaft - Wege aus der Trockenheit" mit Professorin Claudia Pahl-Wostl aus einem Heft von Spektrum der Wissenschaft, 2022. Klick führt zum Artikel bei spektrum.de, allerdings hinter einer Abo-Schranke

Seit dem Wasserwirtschaft-Deutschland-Artikel in Spektrum der Wissenschaft von Prof. Claudia Pahl-Wostl kann niemand mehr behaupten, mensch habe ja nicht wissen können. Foto: Michael Blume

Als Politik- und Religionswissenschaftler begann ich nach Erfahrungen und Beobachtungen im Irak 2015 u.a. in Dutzenden Vorträgen und Hunderten Gesprächen, in Doku-Filmen zum sog. “Great Reset”, in Büchern wie “Öl- und Glaubenskriege” (2015, neu 2022) und “Islam in der Krise” (2017) sowie in Dutzenden Blogposts, Radio– und Podcast-Gesprächen, zuletzt gar am 9. November im Landtag von Baden-Württemberg zu prognostizieren: Wenn wir weiterhin fossile Rohstoffe aus Altherren-Regimen wie Russland, Iran, Katar, Venezuela usw. kaufen, vergiften wir nicht nur unsere planetarische Mitwelt, sondern finanzieren auch direkt antisemitische und dualistische Propaganda, Terror, Kriege und Vertreibungen. Erneuerbare Energien sind nicht nur Freiheits-, sondern auch Mitweltschutz- und Friedensenergien.

Über “Ölfluch & Antisemitismus” schrieb ich 2019 einen – selbstverständlich honorarfreien – Gastpost bei den Salonkolumnisten. Screenshot von Twitter 2021: Michael Blume

Nach meiner Erfahrung haben leider viel zu wenige ernsthaft zugehört und noch weniger ernsthaft reagiert. Stattdessen hagelte es jahrelang Hohn und Spott. Auch hier auf “Natur des Glaubens” habe ich auf buchstäblich Tausende oft verschwörungsmythologischer und dualistischer Kommentare gegen die Wissenschaft geduldig und immer wieder geantwortet.

Noch vor zwei Jahren, wenige Wochen vor dem Einmarsch des Putin-Regimes in die Ukraine, bloggte jemand auf der sog. “Achse des Guten”, ich wäre wohl lieber der “Beauftragte der Landesregierung von Baden-Württemberg für globale Dekarbonisierung und Seltene Erde” geworden. Ein dort ebenfalls bloggender Anwalt versuchte sogar durch zwei Gerichts-Instanzen erfolglos, mir u.a. die Aussage verbieten zu lassen: „Auch der Zentralrat der Juden, meine Familie und ich sind über dieses Portal oft persönlich verhöhnt, ja angegriffen worden“

Finden Sie es nicht auch interessant, wieviel Zeit und Geld manche schon gegen meine Arbeit einsetzten, die sich selbst gerne auf Meinungsfreiheit berufen?

Header eines achgut-Blogposts von Henryk M. Broder auf der Achse des Guten gegen Dr. Michael Blume mit der Überschrift "Weniger Antisemitismus durch mehr erneuerbare Energien". Klick führt zu einer Berichterstattung der Stuttgarter Zeitung (StZ)Hohn und Spott auf dem Blogportal der sog. Achse des Guten, dessen Anwalt mir vor Gericht einst Aussagen verbieten lassen wollte. Screenshot: Michael Blume

Aber nicht nur deutsche Rechte missachteten die wissenschaftlichen Warnungen vor den fossilen und damit regelmäßig autokratischen und antisemitischen Altherren-Regimen. Auch etwa der israelische Regierungschef Netanjahu gestattete die Weiterfinanzierung der Hamas durch die Gas-Autokratie Katar trotz aller Warnungen. So schrieb Ralf Balke noch im Mai 2022 in der Jüdischen Allgemeinen:

“Immer wieder landen Privatflugzeuge aus dem Emirat, das keine diplomatischen Beziehungen mit Israel unterhält, in Tel Aviv. Ihre Fracht: Reisekoffer mit reichlich Cash. Umgeladen in israelische Regierungsfahrzeuge, gelangen sie dann zum Grenzübergang Erez am Gazastreifen, wo Vertreter der Hamas bereits sehnsüchtig warten.”

In den USA bereitet sich der Wissenschafts- und Wahlniederlagenleugner Donald Trump mit breiter Unterstützung der republikanischen Partei schon auf die nächste Präsidentschaftswahl vor. Und selbst in europäischen Staaten wie Ungarn und Serbien verfälschen dualistische Putinknechte einstmals demokratische Wahlen.

2023 wurde auch im Alpenraum & Deutschland die Klima- zur Wasserkrise

2015 hatte ich im Irak gesehen, wie schnell die Klimakrise zur Wasserkrise eskaliert: Durch die steigenden Temperaturen vor allem in Gebirgsregionen bleibt der Niederschlag kaum mehr als Schnee liegen, sondern führt zu Hochwassern, gefolgt von langen Dürren. So werden immer größere Gebiete im eurasischen Gürtel für Menschen, Tiere und Pflanzen unbewohnbar. Nicht irgendwann, sondern seit Jahren – und immer schneller.

Und da die globale Erhitzung weltweit zur Wasserkrise eskaliert, sind selbstverständlich über den eurasischen Gürtel hinaus auch immer mehr Gebiete in Afrika, den Amerikas und Australien betroffen. In Montevideo, der Hauptstadt des früher so wasserreichen Uruguay, eskalierten im Sommer 2023 vor allem durch die industrielle Rinder-Massentierhaltung und unfähige, fossil korrumpierte Parteien bereits Wassermangel, Durst und Verzweiflung.

Tweet und Zeitungsausschnitt zu "Wassermangel macht Uruguayer zornig" vom 29. Juni 2023. Klick führt zu einem erklärenden Blogpost. Die StZ meldete bereits im Juni 2023 “Wassermangel macht Uruguayer zornig”. Screenshot von TwitterX: Michael Blume

Auch im Alpenraum liegt die durchschnittliche Erhitzung bereits bei über 2 Grad – und steigt schnell weiter. Im letzten Jahr schlug diese Entwicklung dann auch im EUSALP-Alpenraum und in Deutschland durch – Hochwasser, Dürren, vertrocknende Flüsse.

Wenn ich mit Familie und Freunden die geliebten Berge besuche und bis hinauf auf die Gipfel den Schnee schwinden sehe, dann bewegt mich auch Trauer, ja.

Eine malerische Alpenkulisse von Bad Hindelang mit viel zuviel Grün für den April und nur noch von wenig Schnee bedeckten Bergen. Klick führt zu einem kognitionspsychologischen Blogpost.

Die Erhitzung führt zu immer mehr Regen, aber immer weniger Schnee. Foto aus Bad Hindelang: Michael Blume

Und ab diesem Jahr, ab 2024, werden wir auch in Europa aufgrund von Erwärmung & Wasser-statt-Schnee deutlich mehr Schnaken und gefährliches Getier wie die Asiatische Tigermücke zu erwarten haben. Das müssen Sie nicht mir glauben. Erkundigen Sie sich gerne bei der KABS e.V., Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage mit Schwerpunkt am Oberrhein.

Die KABS e.V. präsentiert als Header ihrer Homepage das Bild einer Schnake und einer grünen Flusslandschaft. Klick führt direkt zur Webpage des Vereins.

Pageheader der KABS e.V. Screenshot und Link mfG: Michael Blume

Werden sich angesichts der Eskalation und Kosten dieser Krisen denn endlich alle bisherigen Verleugner, Relativistinnen und Dualisten der Wissenschaft zuwenden?

Leider nein. Gerade auch Verschwörungsmythologinnen und Verschwörungsunternehmer, fossile Lobbyisten, Putin-, Hamas-, Iranfreunde sowie Rechtsdualisten sind bereits dazu übergegangen, vom eigenen Versagen abzulenken und umso lauter Wissenschaftlerinnen und Demokraten der Weltverschwörung bezichtigen.

Noch am 2. Januar 2024 postete der alternde Paläo-SETI-Esoteriker und nach Auflagen erfolgreichste “Sachbuchautor” des 20. Jahrhunderts, Erich von Däniken:

“Am 24. Juli des Jahres 1342 erlebte Deutschland ein Hochwasser. Orte an den Flüssen Rhein, Main, Mosel und Elbe waren überflutet. Würde das heute geschehen hiesse es: sind alles die Folgen des vom Menschen gemachten Klimawandels.”

X-Post von Dr. Michael Blume zur Wissenschaftsleugnung von Erich von Däniken. Klick führt zu einer Rezension einer Dissertation zum Thema. X-Post zur Klima-Wissenschaftsverspottung von Erich von Däniken, Januar 2024. Screenshot: Michael Blume

Aber auch viele linke Klimaaktivistinnen werden sich weiterhin selbst in allerhand Medien dualistisch inszenieren, statt in demokratischen Parteien und mühsamer Arbeit etwas real zu verändern. Gerade auch in Wissenschaftskommunikation und Politik ist weltweit zu beobachten: Konservative scheitern häufiger an Reaktanz, Progressive häufiger an Arroganz, Liberale häufiger am Lobbyismus. Das gegenseitige Blockieren verstärkt dabei die gefühlte “Enge der Zeit” und begünstigt somit buchstäblich Hetze und Freund-Feind-Dualismus. Die Gefahr ist gegeben, dass wir 2024 weitere bislang demokratische Gesellschaften an verschwörungsmythologische Dualisten & also oft Putschisten verlieren. Auch in Deutschland freuen sich antiwissenschaftliche, dualistische und faschistische Bewegungen über schnell wachsenden Zuspruch.  

Eine arrogant wirkende Frau links und ein versteinert wirkender Mann rechts blicken sich unbewegt an. Über ihnen steht Hetze = Dualismus. Bei der Frau steht "Progressive Selbstgerechtigkeit", beim Mann "konservative Reaktanz". Klick führt zu einem Medienethik-Twitter-Blogpost vom August 2023Es gibt mehrere sozialpsychologische Wege zum feindseligen Dualismus. Grafik: Michael Blume mit Leonardo.AI

Bedrohungen etwa mit Galgen, Schmähungen wie auch zunehmend gewaltbereite Übergriffe gegen demokratisch Gewählte – wie gestern gegen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf einer norddeutschen Fähre und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt – geben einen bitteren Vorgeschmack auf die kommende Wut, die auch Verdrängung umfasst. Und Hans-Georg Maaßen verlässt endlich die CDU, um eine weitere Partei namens “WerteUnion” zu gründen.

Auch für Deutsche gilt: Wer kann sich schon selbst Mitverantwortung für fossile Gewaltherrschaften, für die Klima- und Wasserkrise eingestehen, wenn doch Relativismus und Dualismus, Populismus und Verschwörungsmythen soviel einfacher zu verbreiten sind?

Zu Recht erinnerte Tilmann Schneider – auf Mastodon @hal2022@bonn.social – an das sozialpsychologische Gesetz nach Norman R.F. Maier:

“Wenn sich Fakten nicht mit der Theorie vertragen, muss man die Fakten aufgeben.”

Mein vorletztes Papierbuch, “Rückzug oder Kreuzzug?” (Patmos 2021), eröffnete ich bewusst mit einem Zitat von Hans Blumenberg (1920 – 1996):

“Nichts ist weniger sicher, als daß die Wahrheit geliebt werden will,
geliebt werden kann, geliebt werden darf.”

Sogar ein lustiges Taschenbuch (LTB) von Donald Duck vom letzten Jahr wich der ernsthaften Auseinandersetzung mit der berechtigten Frage “Wo ist der Schnee?” durch eine, nun ja, niedliche Verschwörungserzählung aus.

Lustiges Taschenbuch 568 mit Donald Duck auf einer grünen, schneefreien Wiese mit Ski und der Frage: "Wo ist der Schnee?". Im Hintergrund klagen Tick, Trick und Track auf einem Schlitten. Klick führt zur Rezension der Heftgeschichte.Zur Rezension des LTB 568 von Walt Disney geht es per Klick hier. Foto: Michael Blume

Dennoch viel SolarpunkHoffnung 

Falls Sie nach all dem denken, ich wäre tief verzweifelt oder sogar verbittert, dann darf ich das klarstellen: durch diese Phasen bin ich bereits durch.

Ja, es werden durch feindseligen Dualismus und Hitzemord-Gewalt, durch Wassermangel und Krankheiten leider viele Menschen sterben, darunter auch viele Kluge wie Laokoon oder Kassandra.

Ja, es werden auch viele Gebiete aufgegeben werden müssen, sogar in wohlhabenden Gesellschaften Europas. Vor allem jene, die jetzt schon Rechtsdualisten wählen und auf Vertreibungen setzen, beschleunigen ihren Niedergang.

Verspottet mich gerne z.B. als “bibeltreuer Gutmensch”: Es bleibt dennoch möglich, dass auch Menschen und ganze Regionen überleben werden, denn in der Not wachsen viele unserer Art auch über sich hinaus. Wirtschaftswissenschaftlerinnen wie Elinor Ostrom geben bereits zu Denken. Papst Franziskus hat aus Rom zum Thema bereits ein bemerkenswertes Apostolisches Mitwelt-Schreiben (“Laudate deum”) veröffentlicht. Es werden sich digitale Demokratien, Bildungssysteme, Solarpunk-Kulturen prächtig entfalten. Ich glaube nicht nur daran, sondern arbeite auch hart daran, dass Baden-Württemberg es gemeinsam mit anderen demokratischen Arche-Regionen schaffen kann.

Ein kruschteliger Büchertisch mit einer Biografie von Karl Popper, einer Karte, einem Flyer, vor allem aber einer silberschimmernden Ausgabe vom Duden-Buch "Vielfalt. Das andere Wörterbuch" in der Mitte. Klick führt zur Verlagsseite des Bandes.

Im neuen “Vielfalt. Das andere Wörterbuch”-Duden konnte ich den Begriff “Dualismus” beisteuern. Foto: Michael Blume

Und ich mache wunderbare Erfahrungen in Schulen (inklusive Hoch- und Volkshochschulen), in Kirchen und Religionsgemeinschaften, Akademien und Parlamenten sowie im Fediversum, also hier auf dem Blog und auf Mastodon. Es gibt auch so viel Gutes und ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, eines Tages mit Enkeln Schlitten zu fahren, wie ich es selbst als Kind noch erleben durfte.

Der kleine Michael Blume auf einem Schlitten im Schnee, 1985. Foto: Falko Blume

Klein-Michael Blume im Schnee. Foto: Falko Blume (1950 – 2012)

Hass und Hetze werden nicht das letzte Wort behalten, auch hier nicht. Entsprechend habe ich begonnen, Deutschland in einer kostenfreien Creative Commons-eBooklet-Reihe neu zu buchstabieren.

Mutigen kann ich zudem den afrikanischen Science-Fiction-Solarpunk-Kurzfilm “Pumzi” zur Post-Wasserkrise von Direktor Wanuri Kahiu empfehlen, hier:

Allen, die bis hierher gelesen haben, gilt mein herzlicher Dank! Ich hoffe, Sie in 2024 erleben zu dürfen. Möge auch Ihnen die Hoffnung niemals versiegen und das Dennoch sprudeln.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

49 Kommentare

  1. Danke für den Beitrag. Die Frage, die mich allerdings gerade besonders umtreibt, ist: Warum triggert dieser Artikel bei mir die Werbung für einen Anbieter von Schülernachhilfe?

    • Danke, @JW 🙏

      Aus Erfahrung: Es könnte schlimmer kommen! 🤣

      Und damit auch das mal geschrieben ist: Alle Werbeanzeigen hier dienen alleine der Finanzierung der (sehr guten!) Infrastruktur, mein Bloggen selbst ist ehrenamtlich & völlig honorarfrei. Mich freut und ehrt es, zum Erfolg dieses interdisziplinären Blogportals inhaltlich beizutragen, zumal ich Magazine von Spektrum der Wissenschaft sehr gerne lese (vgl. oben den Augenöffner zur Wasserkrise in Deutschland).

      • Mein Adblocker blockiert hier gerade 41 Elemente (31%), die von 15 von 17 Domains stammen.

        Ich habe aber den Eindruck, dass Sie nicht wissen möchten, von welchen Unternehmen diese Elemente stammen und wie die Vermarktung ihrer Leserschaft abläuft.

        Wer sich in der Digitalität einen unabhängigen Journalismus wünscht, muss sich aber Gedanken über die Finanzierung von Medien machen.

        Werbung bedeutet in der Digitalität hocheffiziente Manipulation von Menschen und verbietet sich damit m.E. als Finanzierungsquelle für Journalismus.

        • Danke, @ErwinL

          Ich stimme soweit zu, dass ich für meine Texte keinen Cent aus Werbeerlösen haben will. Die Finanzierung der Blog-Infrastruktur finde ich akzeptabel, zumal mir der Gedanke gefällt, Werbebudgets von dualistischen oder auch einfach nur relativistischen Pages abzuziehen.

          Ich vermute, dass sich im Fediversum neue, gemischte Finanzierungsmodelle entwickeln werden. So werden – das hoffe ich – immer mehr Menschen bewusst auch Abos abschließen und Bücher kaufen, um damit weitere Creative Commons-Angebote zu ermöglichen. Ich bin gespannt ob die Buchstabiertafel-eBooklet-Reihe einen kleinen Beitrag zur Debatte leisten kann. Bleiben Sie bitte kritisch-konstruktiv mit dran!

          • “Die Finanzierung der Blog-Infrastruktur finde ich akzeptabel, zumal mir der Gedanke gefällt, Werbebudgets von dualistischen oder auch einfach nur relativistischen Pages abzuziehen.”

            Die Vorstellung ist etwas naiv. Der dem jeweiligen Leser anzuzeigende Werbeplatz, wird mit möglichst vielen persönlichen Daten über den Leser in den wenigen Millisekunden, die zwischen dem Anklicken des Links zum Beitrag bis zur Anzeige der Seite vergehen, auf Online-Werbe-Auktionsplattformen ausgeschrieben. Weder Sie noch der Eigentümer des Blogs können vorhersehen, wessen Werbung dabei den Zuschlag erhält und aus welchem Werbebudget Mittel abfließen..

            https://www.golem.de/news/microtargeting-eu-kommissarin-laesst-werbekampagne-zur-chatkontrolle-pruefen-2310-178816.html

            Gerade beim Wissenschaftsjournalismus steckt der überwältigende Aufwand im Content, so dass mir Angesichts der vergleichsweise geringen technischen Hürden für ein Blog das Werbefinanzierungsargument fragwürdig erscheint.

            Sehe gerade, dass das Blog der Springer Gruppe gehört. https://de.wikipedia.org/wiki/Spektrum_der_Wissenschaft_Verlagsgesellschaft

            Das waren doch die, die wegen finanzieller Verbandelung mit Fossilorganisationen im letzten Jahr die Heizhammer-Kampagne gegen das GeG gefahren haben. Selbst meine 84-jährige Mutter musste mich danach unbedingt vor dem Einbau einer Wärmepumpe warnen.

            Aber ich will jetzt aufhören zu “ranten”. Es ist für Viele sicherlich bitter, wozu die Eigentümer, der von ihnen langjährig genutzten Dienste, die Dienste gemacht haben und ich kann mir vorstellen wie schwer es ist, einen Neuanfang zu machen.

            https://blow.interfel.de/fediverse-blogsoftware

            Die Finanzierung des Fediversums würde ich lieber bei staatlichen und freien Organisationen des Gemeinwohls sehen. Der Elefant im Raum ist dabei unser ÖRR.

          • Danke & kleiner Hinweis, @ErwinL: Springer Nature (gegr. 1842) ist nicht Axel Springer SE (gegr. 1946).

            https://www.springer.com/de/ueber-springer/verlagsgeschichte

            In Zeiten, in denen uns Konzerne Frischkäsezubereitung mit Molke und Verdickungsmitteln als Frischkäse andrehen, kann ich Tendenzen zum umgedrehten Markt-Staat-Dualismus zwar verstehen, warne jedoch davor. Wirtschaftsunternehmen – auch wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen – sind für jede moderne Volkswirtschaft wichtig. So sehr ich mich für den klaren Ausbau des deutschsprachigen Fediversums engagiere, so gehe ich doch davon aus, dass es auch im Medienbereich immer wieder neue Mischungen von Akteuren geben wird. Da bin ich bei der Bloomington School:

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/monistische-wege-aus-polizei-und-wasserkrise-die-bloomington-school-nach-elinor-ostrom/

            Die Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mit Sitz in Heidelberg genießt mein Vertrauen – und ich würde mir sehr viel mehr Leserinnen und Leser für ihre Wissenschaftsprodukte wünschen.

      • Danke für den wunderbar dicht informativen Text. Sie schaffen es immer wieder, trotz Nähe zu harten und besorgniserregenden Fakten, Mut zu machen. Danke dafür! Das einzige, worüber ich gestolpert bin, ist die Wortschöpfung “Paläo-SETI-Esoteriker” für Erich von Däniken. SETI ist ein Institut, das ich dafür bewundere, dass es evidenzbasiert arbeitet und bislang die Hoffnung nicht aufgegeben hat, extraterrestrische Intelligenz zu finden. Passt ganz und gar nicht zu Erich von Däniken.

        • Danke, @Peter Gutsche – und bei der Einschätzung von SETI bin ich ganz bei Ihnen. Den im Paläo-SETI formulierten Anspruch, in der Geschichte wissenschaftlich nach Spuren außerirdischer Besucher zu suchen, löst die Bewegung um EvD nicht ein, da Thesen nicht kritisch überprüft, sondern mythologisch konstruiert werden. Daher füge ich hier das Esoteriker an, das auf die Nichteinhaltung wissenschaftlicher Standards bei gleichzeitiger Berufung auf „Einsichten“ verweist.

          Es ist jedoch leider noch immer sehr erfolgreich, da sich viele nach entsprechenden Besuchern sehnen. Vgl. hier, schon mal 2008 dazu:

          http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/UFOReligionenBlumeJUFOF175.pdf

          Ihnen Dank für das konstruktive Interesse samt kritischen Nachbohren! ☺️👍🛸

  2. Danke für den berechtigterweise zornigen, dabei aber nicht hoffnungslosen, Artikel! Wenn die Dinge so eskalieren, wie sie gerade exkalieren, dann muss eben verbal auf den Tisch gehauen werden!

    Eine kleine Randbemerkung: Ob Apollon Relativist ist, wage ich zu bezweifeln. Er ist, wie die meisten Götter, ambivalent, zum Guten wie zum Bösen, fähig.

  3. “Die Gefahr ist gegeben, dass wir 2024 weitere bislang demokratische Gesellschaften an verschwörungsmythologische Dualisten & also oft Putschisten verlieren.”

    So lange wir nicht ernsthaft etwas gegen die mediale Vorherrschaft des kommerziellen Social Media unternehmen, wird das wohl so und noch viel schlimmer kommen.

    Ich warte auf ihren Abschied von Twitter.

    “Das gegenseitige Blockieren verstärkt dabei die gefühlte “Enge der Zeit” und begünstigt somit buchstäblich Hetze und Freund-Feind-Dualismus.”

    Bei Twitter sozialisierte Microblogger setzen das auch im Fediversum fort.

  4. Ich komme aus Angst und Verbitterung nicht raus und hege keine Hoffnung auf demokratische Archeregionen. Dafür werden die Ressourcen fehlen. Brutale Barbarei erwartet die Menschheit.

    Trotzdem tue ich meinen Teil zur Eindämmung der Klimakatastrophe.

    • Volles Verständnis, @Hui Haunebuh – zumal bei dem gewählten Pseudonym! 😬🌊😉

      Ernsthaft: Bin in den letzten Jahren durch mehrere Täler der „wissenschaftlich informierten Verzweiflung“ gegangen, bevor ich endlich in einen Zustand der zugleich engagierten und doch heiteren Gelassenheit gefunden habe. Alle Menschen tragen Verantwortung – aber niemand mehr, als er oder sie auch wirklich (er-)tragen kann. Das eBooklet „A wie Aachen“ entstand als Ergebnis einer langen und mehrfach unterbrochenen Reise, einer inneren Pilgerschaft.

      Den Chrismon-Artikel von Nils Husmann mit dem Titel „Jetzt erst Recht!“ habe ich als sehr stark recherchiert und als motivierend erlebt:

      https://chrismon.de/kolumnen/klimazone/einnahmen-aus-oel-finanzieren-den-terror-der-hamas

      Ihnen von Herzen Dank (!) und die besten Wünsche für ein Dennoch in 2024!

  5. Danke für den ausführlichen Blog Post.
    Wenn ich auf Mastodon lese, dass Menschen Ihren Optimismus bewundern aber kaum zu teilen vermögen, muss ich doch zusammenzucken.

    Welche andere Option hätten wir, als trotzdem Hoffnung zu haben, immer wieder trotzdem?!

    • Vielen Dank, @Printer Angel 🙏

      Trotzdem passierte mir auch immer wieder, ist aber doch zu dualistisch. Trotz-dem bedeutet, dass die Negation von etwas oder gar jemand Anderes mein Leben und sogar Hoffen begründen solle.

      Dennoch ist dagegen dialogisch & monistisch, denn es findet auch in Widersprüchen noch das „noch“.

      Trotzdem ist Cyberpunk, Dennoch ist Solarpunk.

      Hoffe ich.

      • Okay, dennoch.
        Die Unterscheidung das ist sozusagen Radierung: die ultrafeine Linie, die AquaTinta für feinste Abstufungen und der sorgfältig ausgewischte Plattenton.

        Ziemlich mühsam aber effektvoll.

  6. Sie schließen Ihre Ausführungen mit Optimismus. Das hat mich wirklich überrascht.
    Unsere Parteien und Politiker*innen sowie die Medien wie Presse und TV befinden sich derzeit in einer offenbar nicht zu stoppenden Eskalationsspirale. Deren Ende ist noch nicht abzusehen.

    Der Vorfall mit Robert Habeck zeigt wieder einmal, wie aus normalen Menschen Furien werden, denen Selbstbeherrschung anscheinend völlig fehlt, jedenfalls zeitweise. Wer kann Landwirte, die doch eigentlich stolz darauf sind, unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln zu gewährleisten, in einen Taumel blinder Wut stürzen? Wie schon während der Pandemie mit den sogenannten Querdenkern frage ich mich, was ist wann schiefgelaufen.
    Hochwasserereignisse gab es schon immer. Aber die Folgen, die Sie beschreiben, sind andere als vor 200 Jahren. Auch ohne Abitur und Studium verstehe ich das, weil ich es verstehen will. Natürlich nicht alle Zusammenhänge, aber wichtiger finde ich, dass wir als Singles, Paare oder Familien für uns das richtige Handeln finden.
    Doch wie wollen wir Hass und Hetze begegnen? Ein Blick nach USA reicht um zu sehen, dass es einen Point of no return gibt, wenn eine Gesellschaft kippt. Ich verfolge die Entwicklung dort mit großer Sorge. Denn diese hat auch Auswirkungen bei uns.
    An den Erfolg der Maaßen Partei glaube ich noch nicht. Er wird weder von der CDU noch von der AfD signifikante Stimmenanteile holen. Möglicherweise geht es darum, die CDU in Koalitionen mit der Höcke Partei zu zwingen. Auf die weitere Entwicklung bin ich gespannt.
    Für mich persönlich bedeuten lange Hitzeperioden im Sommer eine große gesundheitliche Belastung. Menschen mit chronischen oder unheilbaren Krankheiten werden dadurch in vielen Fällen ihrer restlichen Lebensqualität beraubt. Das können sich die, die an fossilen Brennstoffen festhalten, anscheinend nicht vorstellen. Ich wünsche es trotzdem keinem von denen. Denn es ist nicht schön.
    Vielleicht liegt die Hoffnung auf den jungen Menschen. Sie werden die Auswirkungen des Klimawandels voll zu spüren bekommen. Ich selbst vermutlich nicht mehr. Und trotzdem habe ich die Verpflichtung, das was ich selbst tun kann, umzusetzen. Ich bin noch keine ganze Veganerin, aber auch da bemühe ich mich. Nobody is perfect.

    • Danke, @Marie H. 🙏

      Im Kern haben wir wohl zu respektieren, dass wir als zwar soziale, aber gruppenbezogene Säugetiere nicht besonders gut auf Wissenschaft vorbereitet sind. Der Erfolg von Erich von Däniken spricht ja für sich.

      Und derzeit treffen Medienrevolution und fossiler Lobbyismus mit der globalen Erhitzung und Wasserkrise aufeinander. Tun wir das uns Mögliche, um wenigstens einige Arche-Regionen lebenswert zu halten. Die Umwälzung lässt sich nicht mehr aufhalten, aber in demokratischen Gemeinschaften ggf. noch überleben.

      • Ich widerspreche Ihnen nur ungern, aber ich glaube sehr wohl, dass wir Menschen auf Wissenschaft vertrauen, jedenfalls sehr viele.
        Es gab und gibt aber auch Zeiten, in denen wir die Vernunft an der Garderobe abgeben und uns von Emotionen steuern lassen. Wir erleben derzeit viele Krisen. Ich fürchte, dass viele Menschen in einer Art Endzeitstimmung sind. Motto: Man kann sowieso nichts ändern. Deshalb lasst uns jetzt leben, ohne Rücksicht.
        Das ist zwar nicht mein Lebensgefühl, da ich, solange ich noch lebe, meinen Beitrag für eine bessere Welt leisten will. Es gibt noch mehr Menschen, die so denken wie ich.
        Allerdings sehe ich derzeit noch kein Licht am Ende des Tunnels.
        Ob unsere Demokratie überleben wird? Wenn ich die Politiker betrachte, die in unseren Tagen bestimmend sind, wage ich das zu bezweifeln.

  7. @Hauptartikel

    Im Prinzip haben wir eigentlich zwei ganz unterschiedliche Probleme. Einmal die Klimakrise, und die Autokratenkrise.

    Zur Autokratenkrise fällt mir noch eine kleinere Entschärfung ein. Wenn wir, solange wir noch fossile Energie als Backup brauchen, einfach mehr auf Kohle setzen. Die kommt eher von Demokratien, und die haben wir zum Teil sogar selber.

    Die Klimakrise könnte man andererseits durch Schwefelsäureneintrag in die Stratosphäre entschärfen. Das wäre billig, und könnte von den Nebenwirkungen her deutlich angenehmer als eine weiter Erwärmung werden.

    Es kam hier auf Spektrum.de neulich ein Artikel darüber. Je mehr ich darüber nachdenke, desto sinnvoller erscheint mir das. Ich verstehe das auch nicht als Ersatz für die Energiewende, aber eben als eine überaus sinnvolle zusätzliche Maßnahme. Wenn wir damit anfangen, und in vielleicht 5 oder 10 Jahren die dafür notwendigen Fluggeräte gebaut haben, könnten wir die Erderwärmung konstant bei 1.5° über dem vorindustriellen Niveau halten.

    Eine weitere Erwärmung wäre so komplett zu verhindern, und wenn wir die Energiewende fertig haben, und langsam CO2 wieder aus der Atmosphäre entfernen, kann man den Schwefelsäureeintrag entsprechend wieder reduzieren, bis unser Klimaproblem nachhaltig gelöst ist.

    Wenn der Schwefelsäureneinsatz dennoch unerwartete Schwierigkeiten macht, kann man das Projekt recht kurzfristig wieder einstellen. Die bis dahin eingebrachte Schwefelsäure kommt nach spätestens 3 Jahren von selber wieder runter. Es wäre einen Versuch wert, finde ich wirklich.

    Wie gesagt, die Energiewende ersetzten soll das aus meiner Sicht keinesfalls. Besser, wir reduzieren gleich unseren Konsum, dann ginge es sehr viel schneller. Aber wenn die Leute nicht wollen, kann ich das nicht ändern.

    Die Prognosen gehen auch sehr auseinander, wie warm es denn jetzt wirklich noch wird. Die Klimamodelle gehen von 2.0° bis 4.5° für eine Verdopplung der Treibhausgaskonzentrationen aus. Haben wir Glück, und es werden tatsächlich nur 2.0°, dann kommen wir auch ohne Schwefelsäure klar. Wird es aber rasant mehr, und steuert auf auf die 4.5° zu, dann werden wir vermutlich ziemlich froh sein, wenn wir hier was schnell Wirkendes dagegen halten können.

    Und je schneller wir die Energiewende hinbekommen, desto weniger Schwefel müssen wir einsetzen. Das eine muss jedenfalls das andere nicht ersetzen, das soll sich nur ergänzen. Um eben die Welt bewohnbar und die Ökosysteme funktionstüchtig zu halten.

  8. @Tobias Jeckenburger
    Sehr geehrter Herr Jeckenburger,

    wir hatten ja kürzlich hier in diesem Forum schon mal ein bisschen diskutiert, bzw. ich habe zu Ihren Gedanken Stellung genommen. Warum ich von dem weiteren Verbrauch von Kohle gar nichts halte, hatte ich ja schon geschrieben. Die fossilen Energieträger sind alle schlecht fürs Klima, vielleicht sogar alle gleich schlecht, das kann ich nicht beurteilen. Nun schreiben Sie ja auch, dass Kohle für Sie nur als Übergangslösung und Backup in Frage kommt. Mir graut schon bei dem Gedanken, dass wir überhaupt noch eine “Übergangszeit” brauchen, aber auch der “grüne” Teil der Regierung scheint ähnlich zu denken, dem Bau von Gasterminals nach zu urteilen. Sei’s drum. Meines Wissens beziehen wir den Hauptteil unseres Erdgases zurzeit aus Norwegen, Schweden und den Niederlanden (wobei Letztere, glaube ich, nur Zwischenhändler sind); gar so schlecht finde ich das geopolitisch nicht.

    Bei Ihrem Vorschlag mit der Schwefelsäure wird mir aber wirklich anders, auch wenn ich den Artikel auf Spektrum.de leider nicht gelesen habe. Das hieße wirklich den Teufel mit Beelzebul austreiben. Man sollte solch radikale Maßnahmen auch gegen existentielle Bedrohungen wie den Klimawandel nicht einsetzen, ohne die möglichen Nebenwirkungen zu bedenken. Schwefelsäure wird meines Wissens u. a. bei Vulkanausbrüchen freigesetzt und hat sehr unangenehme Folgen, wenn sie wieder runterkommt. Wollen wir wirklich giftigen Dreck in unsere Atmosphäre pusten, damit es wieder ein bisschen kühler wird?

    Wie Sie selbst schreiben, kann und sollte das keinesfalls die Energiewende – und Konsumwende – ersetzen. Da wäre es, so auch nach Meinung von Hans-Joachim Schellnhuber, besser, das CCS-Verfahren einzusetzen. Ich fürchte, dass uns langfristig gar nichts anderes übrig bleiben wird, als CO2 wieder aus der Atmosphäre zu holen.

    Daneben sehe ich aber auch eine dringende Notwendigkeit, die Natur generell stärker in all unsere Überlegungen einzubeziehen, und zwar sowohl als Opfer unserer Handlungen als auch als potentieller Helfer. Schon heute dienen vor allem Moore, aber auch Wälder und Grasland als potente CO2-Senken. Und die großen Überschwemmungsflächen gerade in Norddeutschland helfen im Moment gerade dort, das Schlimmste zu verhindern. Wir sollten uns diese Helferin erhalten und pflegen, wo immer es geht. Die Idee, Schwefelsäure in die Atmosphäre einzutragen, fällt für mich eher unter “Holzhammermethode”.

  9. @Eisenblätter 05.01. 15:35

    „Meines Wissens beziehen wir den Hauptteil unseres Erdgases zurzeit aus Norwegen, Schweden und den Niederlanden (wobei Letztere, glaube ich, nur Zwischenhändler sind); gar so schlecht finde ich das geopolitisch nicht.“

    Das reicht aber vorne und hinten nicht. Deswegen ja die neuen LNG-Terminals. Wenn das LNG-Gas von Autokraten kommt, dann wäre genau das vielleicht lieber mit Kohle zu ersetzten.

    „Schwefelsäure wird meines Wissens u. a. bei Vulkanausbrüchen freigesetzt und hat sehr unangenehme Folgen, wenn sie wieder runterkommt.“

    Die Dosis macht das Gift. So wie ich das gelesen habe, wäre eine Schwefelsäurekühlung von 1° oder 2° unproblematisch. Und mehr wird es wahrscheinlich nicht brauchen, wenn wir die Energiewende wie geplant umsetzen.

    „Da wäre es, so auch nach Meinung von Hans-Joachim Schellnhuber, besser, das CCS-Verfahren einzusetzen.“

    Genau das ist richtig teuer, die Schwefelsäure ist viel billiger. Und die Energiewende ist teuer genug. Je mehr Geld dafür bleibt, ist ganz entscheidend, wie schnell das dann geht. Deswegen ist ja auch der Ukrainekrieg so destruktiv. Die 100 Mrd für zusätzliche Aufrüstung fehlt komplett für die Förderung der Energiewende. Und auch die immer noch hohen Gaspreise sind überhaupt nicht hilfreich.

    „…die Natur generell stärker in all unsere Überlegungen einzubeziehen, und zwar sowohl als Opfer unserer Handlungen als auch als potentieller Helfer.“

    Klar, keine Frage. Aber die Unsicherheiten, wie uns der Klimawandel die nächsten 20 Jahre wirklich noch einheizt, sind erheblich.

    „Die Idee, Schwefelsäure in die Atmosphäre einzutragen, fällt für mich eher unter “Holzhammermethode”.“

    Nicht in die Atmosphäre, sondern in die Stratosphäre. Das kommt auch wieder runter, wirkt aber vorher über mehrere Jahre. Deswegen ist das so effektiv. Das passiert bei jedem sehr großem Vulkanausbruch und ist entsprechend gar nicht so ganz unnatürlich. Wieviel Hammer das ist, hängt auch wieder von der Dosis ab. Wir brauchen nicht 5° oder 10°, nur soviel, dass wir noch klarkommen und die schlimmsten Kipppunkte vermeiden.

  10. Nun, Leute die Weissagungen wie „Boah, ey, die Leute, die die ganze Zeit in unsere Stadt eindringen wollen, um uns abzuschlachten, haben keine Kosten und Mühen gescheut, um uns ein recht sinnloses Riesendingsda vor die Tore zu parken, das wir in die Stadt ziehen sollen, könnte ein mieser Trick sein“ nicht ernst nehmen, haben vermutlich nicht nur den Tod verdient, sondern auch den Darwin Award. Ein Seher ist jemand, der die Augen in seinem Kopf benutzt.

    Es ist nicht schwer, einer Leiche den Tod weiszusagen. Kriege sogar ich hin, auch wenn das Hobby Weltuntergangsprophet sich langsam erledigt hat, wo die Prophezeiungen wahr werden. Natürlich kann ich nur sehr vage orakeln, schließlich bedeutet Tod das lokale Ende jeglichen Determinismus, bis auf die Unausweichlichkeit des Chaos.

    Es gibt Gesetze, eine internationale Ordnung, ich bin der Kaiser von China. Wenn der gute Xi Letzteres behauptet, wird es dadurch wahr, dass er jedem, der nicht so tut als ob, eine Meute Schläger auf den Hals hetzen kann, um ihn zu lynchen – die Leugner stoßen sich das Näschen an der materiellen Wirklichkeit, als würden sie gegen eine Mauer laufen, dadurch wird seine Wahnvorstellung als Teil der materiellen Realität akzeptiert.

    In der Ukraine zeigt es sich aber, dass die Mauern der Wirklichkeit zu Staub zerfallen sind – der Kaiser ist ein nackter Witz, die internationale Ordnung, auf der unsere ganze Realität fußte, existiert nur als Wahn von Geisteskranken, die Psychose ist Fleisch geworden, die Teufel reißen sich durch die Tapete und strömen in Ihr Wohnzimmer, die Berge fliegen auf Schmetterlingsflügeln, der Boden ist aus Pudding, und Deutschland so real wie Mittelerde, weil all seine Panzer genauso bloß auf dem Papier existieren wie die Hobbits, und sein Reichtum bloß Pixel sind. Jedes Land, jede Institution, die nicht die Macht haben, ihre Existenz beim Reality Check zu behaupten, sind bloß Fantasien von sabbernden Irren, die murmelnd durch die Fußgängerzone taumeln.

    Dazu kommt der Klimawandel, der auch jene Mauern der Realität zerschmettert, die nicht künstlich von Menschen aufrechterhalten werden. Der Schwarznull-Schuldenbremsen-Wahn, der Pixel wie Materie behandelt, macht in Nimmerland Deutschland auch noch Brücken, Schulen und Wirtschaft kaputt. Und die Diadochenkämpfe erledigen global den Rest. Nicht nur die Kinder kommen nicht mehr mit der Fantasie durch, dass ihr Sandkasten mit Sandburg ein Königreich wäre, auch der Spielplatz wird vom Abgrund verschlungen.

    Die Menschheit ist nicht nur wie ein Irrenhaus, sie ist ein Irrenhaus – da eine materielle Realität fehlt, die uns alle per Reality Checks auf Linie eicht, verirrt sich jeder immer tiefer im Labyrinth seines eigenen Lieblingswahnsinns. Die materielle Realität ist genauso eine chaotische Geisterwelt, in der alle Mauern, die noch bestehen, als Trümmer umherfliegen, wie die Geisterwelten in unseren Köpfen. Nur auf die Schnauze hauen kann sie uns immer noch härter und kompromissloser, als wir einander.

    Trumps Reality Check hat mit einem Schlag die US-Demokratie zerstört. Die Flüchtlingskrise – den Mythos vom mächtigem, effizienten, kompetenten Deutschland. Die Ukraine-Krise – den Mythos der NATO und der militärisch-industriellen Überlegenheit des Westens. Damit das aber so leicht möglich war, müssen diese Dinge schon vorher tot gewesen sein. Nur Leichen, die die Form beibehalten hatten, weil alle Teilchen immer noch dort blieben, wo sie zu Lebzeiten waren. Bis ihre Lebensfähigkeit auf der Ebene geprüft wurde, auf der sie ihre Existenz beweisen müssen. Das Leben klopft uns ab, und uns rutscht das Fleisch von den Knochen.

    Es gibt kein Halten mehr. Alles löst sich auf, die globale Erwärmung betrifft nicht nur das Klima, sondern das Gesamtsystem, auch Politik, Wirtschaft, Psyche. Es muss nicht so schlimm kommen, wie es sich anhört, die alte Welt stürzt schreiend ins Grab und fällt schreiend auf der anderen Seite raus, zwischen zwei Schenkeln als neue Welt. Was dazwischen passiert, ist Wandel, wie er konkret ausfällt, können wir uns aussuchen.

    Doch die Zukunft wird mit Buchstaben geschrieben, die gemauert und geschmiedet werden. Und im Moment sehe ich mehr Alphabetisierung bei Putin als im Westen. Und zwar die Sorte Buchstaben, mit der sich nur der Russki Mir beschreiben lässt, und der sieht aus wie Workuta, Auschwitz, Bachmut und die Oberfläche des Mondes.

    Wenn Sie mir Solarpunk-Hoffnung machen wollen, möchte ich sie in Tonnen, Joule, Metern, km/h bemessen können, rotierende Zahnräder sehen, Masse, Energie, Bewegung auf ein Ziel zu. Zeigen Sie mir die Baustelle für die Mauern Ihres Königreichs, zeigen Sie mir die Kräne, die Steine, die Arbeiter und die Arbeit. Wenn ich sehen möchte, wie zwei Klumpen Materie einander sinnlos mit Luft bepusten, föhne ich den Ventilator.

  11. @Eisenblätter 05.01. 15:35

    Dann versuche ich das mal nachzurechnen.

    Wikipedia Stichwort Pinatuboausbruch 1991:
    17 Mio To Schwefeldioxid in der Stratosphäre machte 0.5° globale Kühlung aus, für mindestens 1 Jahr.

    Wikipedia Stichwort Schwefeldioxid:
    Allein in Deutschland haben wir in 1990 5 Mio To Schwefeldioxid in die Luft geblasen. Die aktuellen Schwefeldioxidemissionen in Deutschland sind zu vernachlässigen, aber die Zahlen von 1990 sind als Vergleichswert dennoch zu gebrauchen.

    Wenn man Deutschland von 1990 mit 5% der weltweiten Umweltverschmutzung durch Schwefeldioxid rechnet, waren das dann 1990 100 Mio To jährlich. Dagegen sind 17 Mio Tonnen jährlich in die Stratosphäre ausgebracht durchaus messbar, aber wohl verkraftbar. Bei 2.0° Kühlung wären das aber dann schon 68 Mio Tonnen.

    Gut, ich hätte es weniger eingeschätzt, als was ich mir hier zusammenrechnen konnte.

    Wikipedia Stichwort Geoengineering:
    Der Hauptrisikofaktor stratosphärischen Schwefeldioxids wäre eine Ozonschädigung und Verschiebungen der Niederschlagsverteilungen.

    Wenn man nur 0.5° bis 1.0° Kühlung ins Auge fasst, könnte man das wenigstens mal testen, scheint mir. Wenn das Ergebnis gut genug ist, weiß man dann, ob das dennoch praktikabel ist.

    Was mit den Niederschlägen passiert, das weiß man auch nicht, wenn wir keine Kühlung unternehmen und es dann wärmer wird, als wie wir es je hatten. Auch hier vielleicht mal testen und in die Klimasimulationen integrieren und so dann genauer einschätzen.

    Was die Kosten betrifft: Wenn ich eine Person von 100 Kg Gewicht in 20 Km Höhe bringen will, dann kann man das mit einer Flugreise von 500 Km vergleichen. Wenn das Ticket dafür 50 € kostet, sind das pro Tonne 500 €. Entsprechend kosten dann 17 Mio To ca. 8,5 Mrd €, plus die Kosten für das Schwefeldioxid selber.

    Angesichts dessen, dass hier die ganze Welt gekühlt wird, ist das billig.

    Klar scheint jetzt aber zu sein, dass man hier nicht einfach die Energiewende vernachlässigen kann, und einfach immer mehr Schwefeldioxid pro Jahr ausbringt. 5° Kühlung bräuchte 170 Mio To, was dann vermutlich nicht ohne maßgebliche Folgen bliebe.

  12. Im 2. Weltkrieg haben die Gemeinden Wasserteiche für die Feuerwehr angelegt.
    Das könnte man heute ebenso machen, diesesmal als Energiequelle für Wärmepumpen. Weiterhin könnte man auf Brachland Seen anlegen als Wasserspeicher für die Landwirtschaft.

    Die Begrünung der Innenstädte ist ja schon akzeptiert, Biohäuser müssen steuerlich begünstigt werden.
    Und warum bestrahlt man große Gebäude des nachts mit Licht , besser wäre sie doch mit Wasser zu sprengen um die Temperatur zu senken.

    Um mal auf Herrn Däniken zu sprechen zu kommen, er hat mit Phantasie die Neugier der Menschen geweckt, Neugier auf noch Ungedachtes.
    Die Schwefelpartikel in der Atmosphäre, auch das darf kein Tabu mehr bleiben, Wenn wir unsere Erde nicht vertrocknen lassen wollen.

  13. Der Vergleich der Wissenschaftler mit der mythischen Figur Kassandra in Bezug auf die Klimakrise ist einprägsam und treffend. Wie Kassandra, die die Zukunft vorhersah, aber nicht geglaubt wurde, haben Wissenschaftler lange vor den dramatischen Folgen der Klimakrise gewarnt, wurden jedoch oft ignoriert. Dieser Vergleich ist nicht nur bildhaft, sondern auch mahnend und sollte in Erinnerung bleiben.

    Die Energiekrise, die im Artikel angesprochen wird, ist in der Tat ein komplexes System. Es ist eine Herausforderung, genügend Energie ausschließlich in Europa zu generieren, insbesondere unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. Ein wesentliches Problem dabei ist die Energiespeicherung. Hierbei ist das Projekt in Israel besonders hervorzuheben, das eine Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) von Israel über Griechenland nach Italien plant. Dieses Projekt zielt darauf ab, Sonnenstrom aus der Wüste mittels solarthermischer Anlagen zu nutzen. Die Effizienz dieses Systems ist bemerkenswert, da die Wirkungsgradverluste bei rund 10% liegen. Im Vergleich dazu sind die Verluste bei der Verflüssigung von Erdgas etwa 25% und bei der Nutzung von Wasserstoff als Stromspeicher und Transportmedium sogar bei etwa 70%.

    Die Vernetzung innerhalb Europas könnte dazu beitragen, diese Verluste weiter zu minimieren. Die Pionierarbeit Israels in der Vernetzung des Mittelmeerraums mit Ländern wie Ägypten bis hin zu Marokko ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Ein solches Netzwerk würde nicht nur die Energieeffizienz verbessern, sondern auch die Abhängigkeit der Staaten voneinander erhöhen, was zu einem besseren gegenseitigen Verständnis und Zusammenarbeit führen könnte.

    Es ist entscheidend, dass wir in solche Technologien und Projekte investieren. Die Initiative Israels könnte ein Modell für andere Regionen sein, um eine nachhaltige und effiziente Energieversorgung zu erreichen. Die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg ist in dieser Hinsicht unerlässlich und könnte einen bedeutenden Beitrag zur Bewältigung der globalen Energie- und Klimakrise leisten.

    • Vielen Dank für den konstruktiven, informierenden und ermutigenden Kommentar, @Mo 🙏🖖

      Ich meine tatsächlich, dass wir nur mit einer schnellen Reduktion der fossilen Importe noch die fossilen Altherren-Regime wie Russland, Iran, Venezuela, Katar, Aserbaidschan u.a. in die Schranken weisen können.

  14. Jajajajaja, lieber Herr Dr. Michael Blume, hier :

    Auch hier auf “Natur des Glaubens” habe ich auf buchstäblich Tausende oft verschwörungsmythologischer und dualistischer Kommentare gegen die Wissenschaft geduldig und immer wieder geantwortet.

    … ist nicht immer klar, ob Sie passend geantwortet haben.

    Und hier :

    Konservative scheitern häufiger an Reaktanz, Progressive häufiger an Arroganz, Liberale häufiger am Lobbyismus.

    … haben Sie womöglich ein (sperriges) Bonmot geschaffen.

    Abär, Hand aufs Herz, Sie stellten hier einen experimentellen Beitrag, einen sehr ausführlichen Beitrag bereit, dankenswerterweise, der so-o voller Ideen (“Bilder”) war, dass er übersättigend war.
    (Real existierende Liberale scheinen nicht selten sozusagen von der Wirtschaft eingekauft zu sein, was aber nicht das Wesen des Liberalismus trifft.)

    Ein ganz gro-oßes Kompliment dafür, dass Sie so-o experimentell publizistisch werden konnten, ohne dass Sie in Ihrem Amt als ‘Beauftragter der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus’ abgesägt worden sind.
    Nie wirklich aneckten, trotz strenger Gegnerschaft und trotz sehr viel eigener Phantasie.
    Weiterhin viel Erfolg, Sie machen so seit 2018?

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    • Erst seit 2018? Der Webbaer beliebt wohl meine Arbeit zu unterschätzen!

      Hier bloggte ich zum Beispiel bereits 2016 bei „ruhrbarone“ zum damaligen AfD-MdL Dr. Wolfgang Gedeon (inzwischen sowohl aus Landtag wie Partei geschieden) – und sagte dort Querdenken voraus! 🤭

      „Wenn angesichts dieser jedem zugänglichen Befundlage erst über Monate hinweg „extern“ geklärt werden soll, ob hier etwa Antisemitismus vorliegt – wird dann als nächstes auch die Kugelform der Erde noch einmal per Gutachten überprüft? Auch da gibt es doch im Internet längst ausreichend selbsternannte „kritische Querdenker“…“

      https://www.ruhrbarone.de/antisemitische-gedeon-afd/129332/

      Bevor der @Webbaer also mal wieder reaktant quengelt, darf er gerne kostenfrei im Fediversum ein bissel lesen! ☺️📚🌈

  15. Mir kommt es sehr ambitioniert vor, werter Herr Blume so unterschiedliche Themen wie Dekarbonisierung, Rohstoffflüche, Wasserkonflikte, Demokratisierung, Antisemitismuskritik und den Nahen Osten in einer stimmige und überzeugenden Großtheorie zu verbinden, die klare Schlussfolgerungen ermöglichen soll.

    Selbstverständlich senken Elektroautos den CO2-Ausschoß und bremsen den Klimawandel entsprechend. Aber ob mehr E-Autos in Deutschland und weniger Importe fossiler Rohstoffe einen relevanten Einfluss hätten, auf die Demokratisierung von post-sowjetischen Autokratien oder Monarchien im Nahen Osten, für diese sehr komplexe Hypothese fehlen meiner Ansicht nach empirisch fundierte Belege.

    Vor dem 7.10. hätte ich gesagt, eine Art NATO des Nahen Ostens gegründet durch Israel, die Ländern des Golf-Kooperationsrates und die USA wäre eine besser erreichbare Vision für mehr Stabilität in der Region und damit vielleicht auch eine Chance für bessere Entwicklungsdynamiken und schließlich mehr politische Freiheiten.

    Leider ist ein solches System kollektiver Sicherheit aktuell genauso unwahrscheinlich, wie die Teilung der Ein-Staaten-Realität zwischen Mittelmeer und Jordan in zwei souveräne Nationalstaaten.

    Randnotizen zu zwei weniger bekannten Beispielen für Fluch und Segen von Rohstoffen:

    Botswana profitierte nachhaltig vom Export seiner Diamanten, was der Demokratie dort zumindest nicht geschadet hat.
    https://www.nzz.ch/wirtschaft/diamanten-botswana-ist-ressourcenfluch-entkommen-und-will-mehr-ld.1744321

    Auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Bougainville verursachte der Streit um eine Kupfermine einen Bürgerkrieg.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bougainville#Der_B%C3%BCrgerkrieg_(The_Crisis)

    Dieser Konflikt gilt übrigens als Vorlage für den Science-Fiction Film Avatar.

    • Vielen Dank, lieber @Ludwig – Sie zeigen Ihr Unbehagen über die erkennbaren Zusammenhänge schön deutlich. Denn abgesehen von den zahlreichen Beleg-Links bestreitet ja niemand die enormen Rohstoff-Importe und Milliardenzahlungen des Westens an die Sowjetunion, Iran, Irak, Katar usw. Wir alle, auch Sie haben an der Finanzierung diktatorischer, autoritärer und antisemitischer Regime von Saddam und Putin bis Hamas und Hisbollah mitgemacht. Die Mutigen von uns erkennen das und beginnen es zu ändern. Die Feigeren verleugnen die schmerzhafte Einsicht noch.

      Nett, wie Sie auf andere Rohstoff-Konflikte verweisen – als ob wir etwa mit neuen Batterien und Recycling ♻️ nicht schon sehr viel weiter sein könnten, hätten uns fossile Lobbyisten nicht immer wieder gebremst.

      „Vergessen“ haben Sie dabei den aktuellen Übergriff von Venezuela auf Guyana, bei dem es selbstverständlich auch um Öl geht:

      https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-12/venezuela-guyana-esequibo-oel-konflikt-faq

      Ich traue Ihnen den Intellekt und Charakter zu, zu erkennen: Wir sind Erben fossiler Gewalt, mit der wir sehr direkt unsere Mitwelt zerstören und auch Antisemitismus befördern. Wenn es besser werden soll, dann müssen wir alle uns dafür verändern.

      Auch die Eskalationen der sog. Bauernproteste – bei denen es eben oft einfach um fossile Großbetriebe hoch subventionierter, industrieller Massentierhaltung geht – zeigen das ja sehr deutlich. Gleichzeitig leiden Tausende Menschen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen bereits unter den Hochwasser-Folgen der Wasserkrise. Nein, so sollte es nicht weitergehen.

  16. @Ludwig 07.01. 23:07

    „Aber ob mehr E-Autos in Deutschland und weniger Importe fossiler Rohstoffe einen relevanten Einfluss hätten, auf die Demokratisierung von post-sowjetischen Autokratien oder Monarchien im Nahen Osten, für diese sehr komplexe Hypothese fehlen meiner Ansicht nach empirisch fundierte Belege.“

    Einen Automatismus sehe ich hier auch nicht. Immerhin finanzieren wir das dann aber nicht mehr, wenn wir mit unserer Energiewende vorwärts kommen. Ein Teil unserer fossilen Importe kommen von Demokratien, wenn wir nur noch da einkaufen könnten, würden wir die Autokraten schon nicht mehr finanzieren.

    In der Tat scheint es mir damit aber wohl noch nicht getan zu sein. Eine Demokratie braucht noch mehr. Und am Beispiel China sieht man ja auch, dass eine Diktatur auch ohne Rohstoffeinnahmen nicht nur existenzfähig ist, sondern auch noch florieren kann.

    Aber, man kann es versuchen, finde ich. Gerade in Marokko und Tunesien läuft es ohne Öleinnahmen dann doch etwas besser. Siehe Wikipedia Stichwort Demokratieindex, dort in der selben Kategorie bessere Mischformen wie die Ukraine. Die Türkei und Pakistan ist noch eine Kategorie schlechter, aber immer noch unter Mischformen.

    Das ist aber auch rein logisch einschätzbar. Wer hinreichend Öleinnahmen hat, braucht sich nicht so im die eigene Produktivität kümmern, und die Öleinnahmen sorgen für eine starke Währung, was Importe verbilligt und Exporte verteuert, dass dann bei wenig effektiven Produktionsmöglichkeiten schneller Massenarbeitslosigkeit um sich greifen kann.

    Und Demokratie hat es vermutlich recht schwer, wenn Massenarbeitslosigkeit grassiert. Auch wenn es noch mehr Faktoren gibt. Diktatur ist immer schnell gestrickt, und erscheint auf den ersten Blick einfacher. Das dicke Ende kommt öfter erst später. Demokratie ist schwierig, braucht Anstrengung, Pflege und unbedingt auch Weiterentwicklung.

  17. Wahre Worte.

    Ergänzend zum Thema Energie noch eine Anmerkung: In dem Maße, in dem eine diversifizierte Wirtschaft (auf allen Ebenen: Produkte, Dienstleistungen, Größe der Unternehmen) für die Volkswirtschaft von Bedeutung ist (aber das Gegenteil eintritt), ist das Thema Diversifizierung bezüglich der genutzten Energieträger für die Volkswirtschaft und unsere Gesellschaft ebenfalls von Bedeutung (aus meiner Sicht wird aktuell zu sehr auf PV und Windkraft gesetzt).

    Diversifizierung stärkt immer die Widerstandsfähigkeit und vermindert einseitige Abhängigkeiten (war übrigens ein Leitthema im Erdkundeunterricht vor einigen Jahrzehnten).

    • Exakt, @Tagedieb. Ich sehe zwar in PV aufgrund der schnell sinkenden Kosten und besserer Batterien sowie dem Potential für grünen Wasserstoff den künftigen Haupterbringer für Erneuerbare Energien, aber etwa Wasser, Wind, Wärme werden hoffentlich auch weiter an Bedeutung gewinnen.

      Zudem sehe ich noch riesige Einsparpotentiale etwa bei der industriellen Massentierhaltung (und würde stattdessen lieber mehr Geld bei bäuerlichen Familienhöfen sehen) und Chancen im verbesserten Recycling von Rohstoffen. Es liegt an Politik „und“ selbstbewusster Bürgerschaft, die fossile Finanzierung diktatorischer und antisemitischer Regime sowie mit ihnen verbundener Terror- und Söldnergruppen schneller zu unterbinden. Das wäre dann eine monistische Friedensethik, vgl.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/duerfen-sich-die-republiken-ukraine-israel-verteidigen-gedenkrede-zum-voelkertrauertag-in-ellwangen/

      Ihnen Dank für das Interesse und den konstruktiven Druko!

  18. “Demokratie” die Ausbeutung und Unterdrückung für reich und arm regiert, ist KEINE Demokratie!!!

    Demokratie ist die Verwaltungsform für Gemeinschaftseigentum in Reiner Vernunft und die Entwicklung des ganzheitlich-ebenbildlichen Wesens Mensch, OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik.

    • Nein, @hto – Demokratie bedeutet, Menschen die Freiheit zu geben, Verantwortung zu übernehmen.

      Auch Ihnen wünsche ich die charakterliche Stärke, eines Tages aus Ihrem hasserfüllten und autoritären, kommunistisch-kollektivistischen Dualismus herauszufinden. Wenn Sie sich Ihren eigenen Verletzungen und Externalisierungen stellen, wäre es m.E. sogar denkbar, dass Sie doch noch zum Demokraten reifen könnten. Aber die Verantwortung dafür kann Ihnen niemand mehr abnehmen.

  19. @Blume: “Demokratie bedeutet, Menschen die Freiheit zu geben, Verantwortung zu übernehmen.”

    👋🤣👍”Geben” – Tja, meine Ex-Genossen faseln auch noch immer von der permanenten Revolution. Aber wer glaubst Du zu sein, ein Engel Gottes???

    Bisher habe ich auch noch keine Religion kennengelernt, die sich an der gegründeten Philosophie der Wahrheit gehalten hat, also …!!!
    👋😇

    • Bedeutend an der biblischen Exodus-Geschichte ist gerade, dass Sie die Befreiung fehlbarer Menschen schildert. Nicht alle Ägypter werden als böse geschildert, nicht alle Israeliten als gut. Auch Moses selbst ist voller Fehler und wird genau darum zum Vorbild der Befreiung in der Tora und weit über die Welt.

      In aller Fehlbarkeit können nicht nur Schriftgelehrte, Politikerinnen, Mütter und Väter Freiheit geben. Sie könnten sich sogar selbst die Freiheit geben, Ihre Zeit sinnvoller zu verwenden als mit dem Auskübeln von Wutkommentaren ins Internet.

      Dafür müssen auch Sie kein „Engel Gottes“ sein, @hto. Eine dialogische Menschlichkeit reicht völlig.

      Ihnen von Herzen alles Gute – versuchen Sie gar nicht erst, auch diesen Blogpost für Ihren Dualismus zu kapern.

  20. @hto 14.01. 11:29

    „“Demokratie” die Ausbeutung und Unterdrückung für reich und arm regiert, ist KEINE Demokratie!!!“

    Ich weiß nicht. Ich sehe eher verbreitet Verschwendung, und gleichzeitig Niedergang der Ökosysteme und erhebliche Gefahren für das Klima auf der ganzen Welt.

    „Demokratie ist die Verwaltungsform für Gemeinschaftseigentum in Reiner Vernunft und die Entwicklung des ganzheitlich-ebenbildlichen Wesens Mensch, OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik.“

    Wenn wir wollen, können wir aus dem Überfluss aussteigen, und uns nebenbei ein deutlich entspannteres Leben gönnen. Das fängt schon in der Schule an. Zu meinen Zeiten wurden die Schüler so mit Bildung zugeballert, dass die meisten ihr Interesse und ihre Neugier verloren haben. Das ist nicht gut.

    Im Berufsleben führt dies zwar zu Produktivität, keine Frage, das ist ja auch das Ziel der Maßnahme. Aber was soll dieser Wohlstand, wenn er sich nur noch in Stress und Hetze um sich selber dreht, und derweil die natürlichen Ressourcen ruiniert werden?

    Demokratie lebt vor allem von dem, was die Leute wirklich wollen. Hier sollte die Menschen selber überlegen, was sie wirklich für ihr Leben brauchen. Vielleicht wirklich mehr Zeit, sich ganz frei mit der Welt und dem Leben zu beschäftigen.

    Und sich jetzt nicht noch in globale Aufrüstung verstricken, lieber gucken, wie man sich gemeinsam hier eine lebenswerte Zukunft erarbeiten kann. Nicht jede Leistung, die machbar ist, die macht auch Sinn. Auch Geschäftssinn hat Grenzen, und macht irgendwann einfach keinen Sinn mehr.

    @Michael 14.01. 13:11

    „Dafür müssen auch Sie kein „Engel Gottes“ sein, @hto. Eine dialogische Menschlichkeit reicht völlig.“

    In Ruhe leben können und sich einen globalen und kosmischen Horizont leisten können, das hilft schon viel. Inspiration ist aber auch noch ein Faktor, der im Leben bewegen kann. Insbesondere, wenn sie gut integriert wird.

  21. Nur ein kleiner Hinweis auf einen unterschätzten Schriftsteller : Dschingis Aitmatow: Das Kassandramal 1994. Nicht sein stärkster Roman- aber sicher wieder lesenswert.

  22. Tja, leider hat sich auch die o.g. Prognose bestätigt. Zahlreiche Meldungen über die Ausbreitung von Schnaken aufgrund der Klima- und Wasserkrise, insbesondere der Asiatischen Tigermücke.

    […] Wasser und warme Temperaturen sind in der Regel ideal, damit Steckmücken ihre Eier legen und sich vermehren können, sagt Thomas. Die asiatische Tigermücke hingegen habe sich darauf spezialisiert, mit möglichst wenig Wasser klarzukommen, weniger auf Überflutungsgebiete ausgerichtet. Dennoch: Da, wo das Hochwasser stehenbleibt, zum Beispiel in weggeworfenen Flaschen oder Autoreifen, findet die Tigermücke ihrer Einschätzung nach ideale Bedingungen, um sich weiterzuverbreiten.

    In Bayern ist die Tigermücke längst angekommen. So hat die Stadt München Anfang Januar mitgeteilt, dass 2023 im Rahmen des Stechmückenmonitorings 25 Tigermücken in der Landeshauptstadt gezählt wurden. Auch in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg (Lörrach, Freiburg im Breisgau) gebe es Tigermücken-Populationen, erklärt die Wissenschaftlerin. Um diese möglichst kleinzuhalten, sei es wichtig, schnellstmöglich Maßnahmen zur Begrenzung zu ergreifen. […]”

    Der ganze, lesenswerte Artikel:
    https://www.br.de/nachrichten/wissen/mehr-gefaehrliche-tigermuecken-nach-hochwasser-in-bayern,UGv6FsH

    Ein neuerer Blogpost über die Zunahme der Extremwetter mit bereits weit über 250 Drukos hier:

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-starkregen-das-klima-kippt/

    Und eine Bitte an Umweltämter und Klimamanagende: Bitte bloggt! Blogs sind langsame, aber gerade in KI-Zeiten an Bedeutung schnell wachsende Medien.

    • Michael Blume
      29.06.2024, 09:57 Uhr

      Falls übersehen poste ich meinen Beitrag nochmals

      Wie aus ihrem woanders verlinkten Zeitungsartikel entnehmbar

      https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Stechm%C3%BCcken%C3%BCbertragene-Krankheiten.html

      kam die Tigermücke nicht wegen Klimawandel, sondern mit dem internationalen Warenverkehr zu uns. Es ist zwar richtig, daß sich die Klimazonen in den letzten Jahrzehnten wenige hundert km gen Nordosten verschoben haben, das reicht für die Tigermückenpopulation aber nicht, ihr Habitat von Sizilien zu uns zu erweitern.
      Sie kann in urbanen Gegenden Winter gelegentlich in geschützten Räumen überstehen, sich wegen Frostempfindlichkeit aber nicht etablieren.

      Es gab in Deutschland auch keinen Fall einer Infektion durch Tigermücken, alle Fälle von tropischen Krankheiten, wie Denguefieber wurden von Reisenden mitgebracht.
      Die Hauptgefahr ist die Hysterie, die Sie mit verbreiten.

      • Mal wieder Widerspruch um des Widerspruchs willen, @Quasselstrippe?

        Nein, ich habe es nicht übersehen, aber lasse mich nicht trollen. Über das Freischalten von Drukos auf meinem Blog entscheide ich souverän und gerne auch restriktiv. Ich möchte ja keine Trolle anfüttern – bzw. nur, wenn es der Aufklärung dient. 🙂

        Selbstverständlich werden Arten vor allem über den Reise- und Warenverkehr verbreitet. Und selbstverständlich verschieben sich die evolutionären Potentiale mit dem schnellen Fortschreiten der globalen Erhitzung durch fossile Gewaltenergien.

        Weder habe ich behauptet, durch die Asiatische Tigermücke würden in den DACH-Ländern bereits „tropische Krankheiten“ verbreitet, noch behauptet, es sei die einzige, invasive Art. Ihr Troll-Manöver bestand in einem sogenannten Strohmann: Sie unterstellen mir falsche Hypothesen, die Sie danach vermeintlich „widerlegen“.

        Peinlich, dass Sie ernsthaft denken, das würde nicht bemerkt! 🙂

  23. Michael Blume
    30.06.2024, 11:43 Uhr

    Habe nur etwas Fakten zur Einordnung beizusteuern versucht, keine Vorderseite

    Vielleicht auch überdenkenswert, daß mit geplanter Wiedervernässung trockengelegter ehemaliger Flussauen, Moore, Sümpfe und Rhein-Seitenarme die Mückenplagen neu angeheizt werden, was auch die Rückkehr von Malaria durch die Anopheles-Mücke, oder dem gefährlicheren durch gemeine Stechmücken (Aedis, lat. nutzlos) übertragbare West-Nil-Fieber zuträglich sein dürfte.

    Unter Napoleons Kriegsopfern sollen mehr Soldaten aufgrund von Mückenstichen umgekommen sein, als durch Kugeln.

    Im Rheinland wurde alljährlich ab Anfang des 20. Jh. mit Rauch und Pestiziden, wie dem Floria-Insektizid versucht gegen die Mücken-Pest anzukämpfen, damit die Bewohner in verseuchten Niederungen überhaupt an die frische Luft konnten.

    Umweltschützer haben den Einsatz von Petroleumderivaten, zum Beispiel Saprol von BASF, welches ab 1973 großflächig aus der Luft ausgebracht wurde, unterbunden und verlangten mehr manuelle Bekämpfung, wie bspw. keine Altreifen, die wie kleine Wasserbecken von den eiablegenden Mücken gerne als Brutstätten angenommen werden, im Freien zu lagern.

    Was wäre Ihnen lieber, Herr Blume, eine naturbelassene Umwelt, in der sich die Mücken und alles, was nun halt mal hier ist, nach Belieben und Fortpflanzungslust schalten und walten zu lassen, weil menschliches Eingreifen und Petro-Chemie = böse und Malaria-Erlebende dies ja auch als neue Lebenserfahrung wertschätzen könnten?
    Oder war das mit der Chemiekeule anstatt der Fliegenklatsche und Rauch vielleicht gar nicht so unklug, wie es manche meinen.

    • Danke für den konstruktiven Druko & die Nachfrage, @Quasselstrippe

      Zu Ihrer Frage konkret: Ich bin dialogischer Monist und also auch kein Natur-Kultur-Dualist. Deswegen bejahe ich sowohl Naturschutzgebiete wie auch Städte und habe überhaupt kein Problem mit einem Miteinander in sog. Kulturlandschaften. Dass wir uns mit der globalen Erhitzung aufgrund fossiler Gewaltenergien zu allen sonstigen, externalisierten Kosten auch noch weitere Schnaken und Krankheitserreger „zulegen“, empfinde ich auch als Vater als ungut.

      Perplexity.ai dazu:

      Die globale Erhitzung begünstigt die Ausbreitung und Vermehrung von Schnaken (Stechmücken) in Deutschland auf mehrere Arten:

      1. Höhere Temperaturen beschleunigen den Entwicklungszyklus der Schnaken und verlängern ihre aktive Saison[1]. Dies ermöglicht mehr Generationen pro Jahr und eine stärkere Vermehrung.

      2. Mildere Winter führen zu einer höheren Überlebensrate der Schnaken und ihrer Eier[1]. Dadurch können sich die Populationen von Jahr zu Jahr vergrößern.

      3. Häufigere Starkregen- und Überschwemmungsereignisse, die mit dem Klimawandel einhergehen, schaffen mehr Brutgebiete für Schnaken in Form von stehenden Gewässern[5].

      4. Die Erwärmung begünstigt auch die Ausbreitung invasiver, wärmeliebender Stechmückenarten wie der Asiatischen Tigermücke in Deutschland[1].

      Diese Faktoren zusammen führen dazu, dass der Klimawandel die Bedingungen für Schnaken in Deutschland verbessert und somit zu einem verstärkten Auftreten dieser Insekten beiträgt. Dies kann nicht nur lästig sein, sondern auch gesundheitliche Risiken bergen, da Schnaken als Überträger verschiedener Krankheitserreger fungieren können.

      Citations:
      [1] https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/beobachtete-kuenftig-zu-erwartende-globale
      [2] https://climate.ec.europa.eu/climate-change/causes-climate-change_de
      [3] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/folgen-des-klimawandels/klimafolgen-deutschland
      [4] https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel
      [5] https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/wetter-meteorologie-hitze-starkregen-extremwetter-klimawandel-100.html

      • Michael Blume
        30.06.2024, 22:18 Uhr

        Danke für lobende Worte.

        Was mir bei Perplexity hier wieder auffällt, daß unter #3. wieder etwas einseitig Auskunft gegeben wird:
        Die Überschwemmungsgebiete werden auf Klimawandel und zunehmende Starkregenereignisse reduziert, die menschlich iniziierte Wiedervernässung jedoch nicht erwähnt.

        Kommen Sie gut in die neue Woche!

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