Dürfen sich die Republiken Ukraine, Israel verteidigen? Gedenkrede zum Völkertrauertag in Ellwangen

Schon im Juli diesen Jahres sagte ich zu, zum Volkstrauertag 2023 am Jüdischen Friedhof in Ellwangen zu sprechen. Denn dieser hat eine ganz besondere Geschichte: Er wurde durch Erich Levi wiedererrichtet, der als Jude aus Ellwangen vertrieben worden war, aber als US-amerikanischer Soldat und Befreier vom Nationalsozialismus zurückkehrte.

Nach dem Hamas-Terrorangriff des 7. Oktober 2023 ist der Kampf gegen Antisemitismus und Antiamerikanismus auch in Deutschland wichtiger denn je geworden. Daher finden Sie meine Gedenkrede im Folgenden als Fließtext und als pdf-Dokument. Ich danke der Ellwanger Bürgerschaft für das breite Interesse und auch die folgende, lebendige Debatte im Evangelischen Gemeindehaus “Speratushaus”. Denn Gedenken ist entweder lokal und persönlich – oder es ist gar nicht. Die einzigartige Gedenkkultur in Ellwangen verdient nach meiner Einschätzung überregionale Beobachtung und auch digitale Unterstützung.

Dr. Michael Blume mit zwei Gedenkenden am jüdischen Friedhof in Ellwangen. Darüber ein Zitat aus seiner Rede: "Ich wünsche mir, dass sich der deutsche Volkstrauertag zu einem demokratischen Völkertrauertag entwickelt." Link zum pdf der Rede Dr. Michael Blume bei seiner Rede mit zwei Mit-Gedenkenden vor dem jüdischen Friedhof Ellwangen, 19.11.2023. Foto: Staatsministerium BW

Lieber Herr Oberbürgermeister Michael Dambacher,

lieber Berthold Weiß von der LEA,

liebes Ellwanger Friedensforum,

stellvertretend die Baumanns, Lauster-Schulzes & Mailes,

sehr geehrte Engagierte für die kommunale Demokratie,

sehr geehrte Damen und Herren,

und, wenn ich darf, liebe Freundinnen und Freunde,

als ich heute Morgen im Fediversum – auf Mastodon – meine Rede heute mit einem Link zur Deutschen Kriegsgräberfürsorge ankündigte, schrieb ein bekennend christlich-jüdischer „Friedensbote“, Zitat:

„Ich muss zugeben, ich hielt (Achtung Vorurteil) die Feier am Volkstrauertag immer für ein Treffen derer, die heimlich doch den Krieg verherrlichen. Das liegt sicher auch darin, dass die Feier in meinem Heimatdorf an einem Ehrenmal für gefallene Soldaten stattfand. Vielleicht muss ich anfangen, diesen Tag für mich anders zu füllen.“ – Zitat Ende –

Diese Rückmeldung hat mich bewegt, die heutige Rede umzuschreiben. Denn sie beschreibt genau, warum ich schon im Juli die Teilnahme hier zusagte, die mir seit dem 7. Oktober 2023 noch wichtiger geworden ist. Das brutale Terror-Massaker der Hamas an weit über Tausend jüdischen und nichtjüdischen Israelis hat einerseits eine weltweite Solidarisierung mit den Angegriffenen ausgelöst, andererseits aber auch noch stärkere Eskalationen des Antisemitismus und Antiamerikanismus. Der promovierte Germanist und Allestalker Richard David Precht ließ es sich nicht nehmen, pauschal das „orthodoxe Judentum“ zu beschimpfen, ohne je in Israel gewesen zu sein – nachdem er zuvor schon die Ukraine zur Kapitulation aufgefordert hatte.

Wir sehen einerseits sehr viele Menschen, die genau begriffen haben, dass das gerade auch in Deutschland rituelle „Nie wieder“ zu einem „Nie wieder ist jetzt“ werden muss – dass wir nicht nur den Opfern des damaligen Faschismus Solidarität schulden, sondern auch jenen des Heutigen. Doch wir erleben auch, dass sehr viele Menschen – Rechte, Linke, Libertäre, „Friedensbewegte“ – den Israelis und ihren Verbündeten jede Anteilnahme verweigern, sogar Täter-Opfer-Umkehr betreiben. Meron Mendel hat im SPIEGEL zurecht gefragt, was auch jüdische Studierende und Schülerinnen Ministerpräsident Kretschmann und mich im Regierungssitz fragten: „Deutschland, wo bleibt das Mitgefühl?“

Erinnern wir uns an die breite und fast völlig einige #JesuisCharlie-Solidarität nach dem mörderischen Terror gegen die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris, so fällt tatsächlich auf: Die Verweigerung von Anteilnahme bis hin zur Täter-Opfer-Umkehr eskaliert immer dann, wenn Israelis angegriffen werden.

Der rechte Antisemitismus fordert auch heute noch die Ermordung von Jüdinnen und Juden. Die deutschen Nazis verweigerten schon in der Weimarer Republik den deutsch-jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges jede Anteilnahme und benannten den Volkstrauertag in „Heldengedenktag“ um, um die Bevölkerung auf den Zweiten Weltkrieg einzustimmen.

Auch heute werden in Baden-Württemberg Hakenkreuze geschmiert und Drohungen ausgestoßen. Hinzu kommt islamischer Antisemitismus: Auch in Berlin wurden Süßigkeiten zur Feier des Terrors verteilt, wehten Fahnen für ein Kalifat. Auf TikTok wurde der antisemitische und antiamerikanische „Brief an Amerika“ des AlQaida-Terroristen Osama bin Laden zu einem Hit.

Elon Musk verbreitet über das ehemalige Twitter antisemitische Verschwörungsmythen und solidarisierte sich in einem antiamerikanischen Post ausdrücklich mit dem Regime des Iran, das die eigene Bevölkerung – vor allem die Frauen – unterdrückt, den Besitz von Atomwaffen anstrebt und die Vernichtung der Republik Israel zum Staatsziel ausgerufen hat.

Aber auch der linke Antisemitismus verweigert Jüdinnen und Juden jede Solidarität und vor allem jedes Recht auf Selbstverteidigung. Schon 1938 – zehn Jahre vor der Ausrufung der israelischen Republik – forderte der Mahatma Ghandi in seinem Brief „Zur Lage der Juden in Deutschland und Palästina“, dass sich jüdische Menschen gefälligst wehrlos abschlachten lassen sollten. Zur antisemitischen Gewalt durch das Hitler-Regime schrieb er wörtlich, Zitat:

„Aber wenn die Juden auf freiwillige Leiden vorbereitet werden könnten, könnte selbst das Blutbad, das ich für möglich halte, zu einem Tag des Dankes und der Freude werden dafür, daß Jehova die Hinopferung der Rasse, sei es auch durch die Hände der Tyrannen, beschlossen hat.“ – Zitat Ende –

Und auch zur antisemitischen Gewalt durch den mit Hitler verbündeten Großmufti Amini al-Husseini empfahl der Mahatma, Zitat:

„Sie können Satyagraha [gewaltlosen Widerstand, M.B.] vor den Arabern zeigen und sich selbst anbieten, um erschossen oder ins Tote Meer geworfen zu werden, ohne einen Finger gegen sie zu erheben.“ – Zitat Ende –

Der Mahatma ignorierte leider, dass gewaltlose Demonstrationen erst in rechtsstaatlichen Demokratien möglich und wirkungsvoll sind. Glaubt denn irgendjemand, Fridays for Future oder Queers for Palestine dürften im Hamas-kontrollierten Gaza demonstrieren?

Viel weiter ist das politische Denken vieler jedoch bis heute nicht gekommen. Viele Deutsche heucheln an den Gräbern Trauer um getötete Jüdinnen und Juden, verweigern aber heutigen Israelis Anteilnahme und Beistand gegen den Terror.

Mich schmerzt, wenn ich sogar auf baden-württembergischen Kirchenseiten nach dem Massaker der Hamas höhnische Begriffe wie „Antisemitismuskeule“, israelische „Apartheid“ und „zionistische Segregation“ lesen muss.

Mich schmerzt das moralische Versagen von Greta Thunberg, die israelfeindlich eskaliert und von wenigen Politikern der Linken dafür auch noch Unterstützung erfährt. Mich schmerzen UN-Frauenrechtsorganisationen, die in mehreren „Reports“ zwar arabisches Leid mit Recht beklagen, den ermordeten, vergewaltigten, als Geiseln verschleppten Jüdinnen aber jede Solidarität verweigern: #MetoounlessuareaJew.

Gemeinsam mit Karin Prien (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) habe ich zuletzt einen antisemitischen und antiamerikanischen Shitstorm auf X und die Anprangerung in deutsch- und englischsprachigen Linksmedien erlebt, nur weil wir es gewagt hatten, auf den Anti-Hamas-Post eines US-Rabbiners hinzuweisen. Für viele vermeintliche „Friedensfreunde“ ist nicht das Terrormassaker vom 7. Oktober der eigentliche Skandal, sondern die Tatsache, dass sich jüdische, US-amerikanische und verbündete Menschen dagegen wehren.

Ich bin heute hier, um Ihnen deutlich zu sagen, dass niemand den Antisemitismus überwunden hat, der von Jüdinnen und Juden noch immer verlangt, sich selbst zu opfern!

Wer das Existenzrecht jüdischer Menschen in Israel davon abhängig macht, dass sich diese „besser“ verhalten müssten als Buddhisten in Myanmar oder Muslime in Pakistan – zwei parallel zu Israel entstandenen Staaten -, hat sich geweigert, aus der Geschichte zu lernen. Wir haben den Antisemitismus erst dann überwunden, wenn wir verinnerlicht haben, dass auch Jüdinnen und Juden schon alleine deswegen ein Existenz- und Selbstverteidigungsrecht haben, weil sie Menschen sind! Auch sie müssen sich diese Rechte nicht erst verdienen und sich von niemandem abschlachten lassen.

Deswegen ändert das jahrelange Stalking eines israelischen Rechtsradikalen gegen meine Familie und mich ebenso wenig etwas an meiner Solidarität für die israelische Republik wie das Versagen der aktuellen Rechtsregierung Netanjahu, die die Gewaltenteilung angriff und Siedlungen ausbaute, statt das eigene Volk vor dem antisemitischen Vernichtungswillen der Hamas zu beschützen. Aber schon die Tatsache, dass die Menschen in Israel ebenso wie jene in Nordamerika oder in der Europäischen Union gegen schlechte Regierungen demonstrieren und diese auch wieder abwählen können, markiert den für mich zentralen Unterschied zwischen Demokratien und Diktaturen. Es steht bei aller auch berechtigten Kritik an Extremisten und Regierungen niemandem zu, eine demokratische Republik mit einer Terrormiliz gleich zu setzen!

Ich betone daher bewusst auch zum Volkstrauertag, der nicht zum hohlen Ritual erstarren darf: Wer nur bereits tote Juden „liebt“, wer noch angesichts der Ermordeten des Hessentaler Todesmarsches nicht den alliierten Befreiern vom Faschismus, den Christen und auch Juden, für ihre Waffentaten danken kann, hat den Antisemitismus nicht überwunden. Dass die von den Nazis abgeräumten Grabsteine, die Mazewot, auf dem jüdischen Friedhof Ellwangen wieder stehen, ist nicht deutschen Pazifisten, sondern einem Ellwanger Juden und US-amerikanischen Soldaten zu verdanken: Erich Levi von der 399. US-Infanterie-Division.

Ich danke Ihnen hier in Ellwangen, dass Sie den Kontakt zur deutsch-amerikanisch-jüdischen Familie Levi weiter pflegen, denn ich erlebe oft, dass Deutsche keine jüdischen und keine demokratischen Soldaten mögen.

Doch die unangenehme Wahrheit ist: Deutschland wurde nicht durch Appeasement und pazifistische Texte vom Nationalsozialismus befreit, sondern durch alliierte Truppen und Waffen. Das KZ Auschwitz wurde durch ukrainische Soldaten befreit, die trotz aller stalinistischen Massenmorde treu und antifaschistisch in der sowjetischen Armee dienten.

Meine sächsischen Großeltern haben mir noch von der berechtigten Angst und Sorge berichtet, die Deutsche ergriff, als sich die amerikanischen Befreier zurückziehen und bewohnte Gebiete an die nächste, nun stalinistische Diktatur abtreten mussten. Erst vor wenigen Wochen wurde die Suche nach den sterblichen Überresten von US-Soldaten nahe Salzwedel wieder aufgenommen, die gefallen sind, weil sie Europa vom deutschen Nationalsozialismus befreiten.

Ich verstehe also die Befürchtung vom „Friedensboten“, dass der Volkstrauertag jenen dient, die „heimlich doch den Krieg verherrlichen“. Immerhin habe ich meinen Wehrdienst in der Bundeswehr sogar freiwillig verlängert, ehre die Verteidigungsbündnisse der NATO und Europäischen Union und bejahe es, dass auch einer meiner Söhne nun die Uniform unserer bundesdeutschen Parlamentsarmee trägt. Und ich stehe für das Selbstverteidigungsrecht unserer ukrainischen und israelischen Verbündeten, sich auch mit Soldatinnen und Soldaten gegen die Putin-Diktatur und gegen die Hamas zu verteidigen.

Aber ich tue das nicht, weil ich den „Krieg verherrlichen“ oder Völkern und Religionen den Untergang wünschen würde, im Gegenteil: Ich tue das, weil ich anerkenne, dass wir in einer Welt leben, die weiterhin Polizei und Armeen braucht. Ich tue das wegen des „demokratischen Friedens“, wie wir in der Politikwissenschaft den erstaunlichen und ermutigenden Umstand benennen, dass funktionierende Demokratien keine Kriege gegeneinander führen.

Indem uns die Alliierten vom Nationalsozialismus befreiten und uns die Demokratie brachten, leiteten sie die längste Friedensperiode ein, die es jemals in der deutschen Geschichte gegeben hat.

Ich wünsche uns daher Demokratie und Frieden für die Ukraine UND für Russland, für Israel UND für die Palästinenser. Ich wünsche uns, dass kein israelisches UND kein arabisches Kind mehr in Unterdrückung aufwachsen und durch Gewalt sterben muss. Ich wünsche uns auch ein freies Gaza, ein Gaza frei vom antisemitischen Terror der Hamas. Ich wünsche uns den demokratischen Frieden auch quer durch den eurasischen Gürtel einschließlich der Anerkennung Israels, eines demokratischen Palästinas und aller Staaten, die dort nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Ich wünsche mir demokratische Rechte auch für jene Völker wie die Kurden, denen seit Jahrzehnten auch mit Gewalt staatliche Unabhängigkeit verweigert wurde und wird, ohne dass das viele nichtkurdische Muslime empören würde.

Und wenn ich auch wehrhafte Parlamentsarmeen für leider noch notwendig halte, so wünsche ich mir auch von Ihnen noch viel mehr nicht-militärische Friedensarbeit. Auch bei meiner Rede zum „Schicksalstag“ der Deutschen am 9. November 2023 im Landtag von Baden-Württemberg sprach ich eine weitere, bittere, aber eben wissenschaftlich völlig gesicherte Wahrheit aus: Wir selbst finanzieren mit unserer Gier nach Öl und Gas seit Jahrzehnten diktatorische und antisemitische Ressourcenfluch-Regime wie früher die Sowjetunion und aktuell die Hamas-Zentrale Katar und via Indien auch Iran und Russland! Glaubt denn hier irgendjemand, in den Golfkriegen, um Kuwait oder Jemen wäre wegen der Menschenrechte gekämpft worden? Ich habe 2015/16 im Irak mit eigenen Augen gesehen, wie wir – ja, wir – durch unsere fossile Gier zu Krieg, Ausbeutung und dem Genozid auch am Ezidentum beitragen.

Durch die Verschwendung fossiler Rohstoffe vergiften wir nicht nur unser Klima und Wasser, sondern auch unsere Politik und unsere Religionen, unsere gesamte Mitwelt.

Ich bitte daher auch hier in Ellwangen alle ehrlich Friedensbewegten darum, dass wir sparsamer konsumieren und Erneuerbare Energien als Friedensenergien schneller ausbauen. Hier kann jeder und jede von uns etwas konkret Nichtmilitärisches gegen die Finanzierung von Terror-Propaganda, von Unterdrückung, Waffen und Gewalt tun!

Ich bitte Sie zudem, sich auch digital stärker einzubringen. Schauen wir etwa auf die deutschsprachige Wikipedia, dann werden wir feststellen, dass zum Beispiel der Ellwanger Jude und US-Soldat Erich Levi dort noch immer keinen Eintrag hat! Der SS-Untersturmführer, der auch hier 27 KZ-Gefangene in der Sandgrube von Dalklingen erschießen ließ, hat dagegen einen solchen.

Und wenn Sie die Wikipedia-Seite „Hessentaler Todesmarsch“ aufrufen, so werden Sie darin finden, dass auch dort alle Ermordeten namenlos bleiben und von den US-amerikanischen Befreiern der KZ-Außenlager nicht einmal die Einheiten genannt werden. Der einzige namentlich Genannte im gesamten Text ist auch hier der SS-Massenmörder!

Auch deswegen habe ich den Landtag um deutlich mehr Mittel für digitale Projekte gebeten. Wir sollten der antisemitischen und antiwestlichen Terror-Propaganda, aber auch den blinden Flecken der deutschen Erinnerungskultur gerade auch im Fediversum dringend entgegenwirken. Auch wenn dies wie schon bei der Reform der vom NS „arisierten“ Buchstabiertafel wieder manche Widerstände und Beschimpfungen hervorrufen wird:

Ich möchte erleben, dass die Ermordeten von Ellwangen und Dalkingen, aber auch die alliierten Befreier und hier konkret Erich Levi den digitalen Platz erhalten, der ihnen schon längst zusteht!

Zudem rege ich an, dass ein zentrales Gebäude in der würdig benannten Reinhardt-Kaserne unserer Bundeswehr zu Ellwangen nach Erich Levi benannt wird.

Wir können und sollten auch vom jüdischen Friedhof Ellwangen lernen, die Namen nicht der Mörder, sondern der Würdigen zu ehren! „Schem“ heißt hebräisch Name und sogar Gott selbst wird als „HaSchem“ – der Name – geehrt. Die Gedenkstätte für die Opfer der Schoah, aber auch für die Gerechten unter den Völkern bei Jerusalem heißt „Yad va Schem“: Denkmal und Name.

Der Noahsohn Schem, deutsch: Sem, nach dem auch mein Amt benannt ist, gilt als erster Begründer einer Schule in Alphabetschrift. Das Judentum bildete die erste Religion, Israel das erste Volk der Alphabetisierung und nicht mehr nur die Namen der Oberen wurden geschrieben und erinnert! Und der erste so beschriebene „Denkstein“ wurde laut Thora für eine Frau, für Rahel, errichtet. Der Jude, US-Soldat und Befreier Erich Levi tat also Recht, als er das Wiederaufrichten der Mazewot von Ellwangen durchsetzte!

Dagegen speist sich der antijüdische und später antisemitische Dualismus seit Jahrtausenden aus Bildungsneid, vor allem unter Rechten, aber auch unter Libertären und Linken. Deswegen ist Antisemitismus immer auch mit Verschwörungsmythen und externalisierten Minderwertigkeitskomplexen verbunden. Viele von uns können aber auch den Völkern der USA und der Ukraine nicht verzeihen, dass sie uns vom Faschismus befreit haben. Die Nachfolger von Stalin und Großmufti Husseini, die mit den Nazis Bündnisse eingingen, finden bei uns dagegen immer noch viel zu viel Nachsicht.

Liebe Ellwangerinnen und Ellwanger, ich glaube, dass sich an Ihrer Gedenkarbeit über den Einzelfall hinaus sehr viel lernen lässt. Ich wünsche mir, dass sich der deutsche Volkstrauertag zu einem demokratischen Völkertrauertag entwickelt. Wir haben in den letzten Jahren bereits begonnen, im Bundestag auch jene Völker zu Wort kommen zu lassen, denen unsere Vorfahren unermessliches Leid antaten – und vor allem jene, deren Vorfahren uns befreit haben. Es muss und wird uns nicht alles gefallen, was wir da zu hören kriegen und wir müssen auch nicht allem zustimmen; aber wir sollten auch als Deutsche, auch als Xer und Mitwirkende bei linken Medien, das aufmerksame Zuhören vor dem Urteilen lernen. Vor allem sollten wir aufhören, unsere eigene Geschichte des Faschismus auf Juden, US-Amerikaner und Ukrainer zu externalisieren.

Ich wünsche mir, dass das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes nicht länger dafür missbraucht wird, den antisemitischen Vernichtungswillen der Regime in Russland, Iran und Katar sowie der von ihnen finanzierten Terrorgruppen wie Wagner, Hisbollah und Hamas zu verharmlosen.

Wer mit antisemitischen und antiamerikanischen Texten nach schnellen Klicks und Einnahmen strebt, wer die Befreier vom Faschismus verhöhnt, verrät die Geschichte des Antifaschismus.

Jene, die ermordet wurden, jene, die für den demokratischen Frieden kämpften und auch jene, die heute für den demokratischen Frieden leiden, jene verdienen unsere Solidarität, unseren Respekt und die Verschriftung ihrer Namen.

Vielen herzlichen Dank, dass Sie heute da sind.

Ich werde kommende Woche gemeinsam mit Europa-Staatssekretär Florian Hassler (Grüne) Angehörige israelischer Geiseln empfangen, über deren Freilassung hoffentlich erfolgreich verhandelt wird. Und ich werde ihnen sagen können, dass es Deutsche gibt, die nicht nur für die toten, sondern auch für die lebendigen Jüdinnen und Juden und für alle Opfer des Antisemitismus einstehen.

Denn: Nie wieder ist jetzt!

Gott segne Sie.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

85 Kommentare

  1. Lieber Herr Dr. Blume, Sie sprechen mir erneut aus dem Herzen! Es sind Menschen wie Sie, die mir ein Stück Hoffnung geben, dass wir hierzulande und in den Demokratien insgesamt die Deiche halten gegen die Flut aus Hass und Niedertracht, aus Rassismus und Antisemitismus.

    Sie finden im politischen Umfeld ebenso wie an Tagen wie dem 9. November oder heute die richtigen Worte. Sie stellen kundig die Zusammenhänge her, sprechen mutig Wahrheiten aus, die andere gerne verschweigen.

    Ich sage deshalb aus tiefster Seele – und ich nutze dieses Wort mit voller Absicht – Danke! Gott sei mit Ihnen und Ihrer Familie!

    Ihr Hannes Boekhoff

    • Vielen herzlichen Dank für diese Rückmeldung und Ihre guten Wünsche, @Hannes Boekhoff! Mir war klar, dass ich mit dieser Rede vielen vieles zumuten würde – doch die bisherigen Antworten auch etwa auf Mastodon sind überaus ermutigend. Der Dank ist also ganz meinerseits!

    • Sehr geehrter Herr Blume,

      mit Ihrer jüngsten Äußerung zum Thema Meinungsfreiheit und der Auseinandersetzung mit den Ansichten von Greta Thunberg, sehe ich mich veranlasst, Ihnen zu widersprechen. Es ist unerlässlich, in einer sachlichen und respektvollen Debatte unterschiedliche Meinungen zuzulassen und zu diskutieren, statt diese vorschnell als einseitig abzustempeln oder gar zu diffamieren.

      Greta Thunberg, die aus Schweden stammt, vertritt Perspektiven, die sich teilweise von der Mehrheitsmeinung in Deutschland unterscheiden. Schweden hat beispielsweise Palästina anerkannt, was auf die politische Haltung dieses Landes hinweist und sich auf Thunbergs Ansichten auswirken könnte. Wie die Dokumentation des ARD Weltspiegels [Link zur ARD-Mediathek] zeigt, gibt es Attentate sowohl von Palästinenser gegen Israel als auch von Israel gegen die Palistinänser.

      Zudem ist zu beachten, dass andere EU-Staaten, wie Belgien, in einigen Fällen Israels Vorgehen kritisieren. Während Thunbergs Meinungen von der in Deutschland vorherrschenden Meinung abweichen, ist es entscheidend, solche Ansichten nicht zu unterdrücken, sondern in einen offenen Dialog zu integrieren.

      Als Wissenschaftler sollten wir vor allem anstreben, einen offenen und faktenbasierten Diskurs zu führen, der unterschiedliche Meinungen einbezieht und fördert. Nur so können wir ein umfassendes Verständnis für die komplexen globalen Themen entwickeln.

      Ich hoffe, dass wir in Zukunft mehr auf konstruktiven Austausch und weniger auf Spaltung setzen können.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Mo

      P.S. Falls Sie antworten bleiben Sie sachlich.

      • Dear @Mo,

        bereits seit 2021 warnte ich wiederholt vor antisemitischen Eskalationen bei Fridays for Future international. Zum israelfeindlichen Doppelpost von Greta Thunberg bloggte ich bereits hier:

        https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/greta-thunberg-antisemitismus-in-der-umwelt-und-klimaschutzbewegung/

        Schweden 🇸🇪 hat im Übrigen unlängst um die Mitgliedschaft in der NATO ersucht, was ich sehr befürworte. Auch die nicht zuletzt darüber begonnene Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Amerikanismus tut diesem wie jedem anderen Land – einschließlich des je eigenen – gut. Die schwedische Kronprinzessin Victoria von Schweden sprach ja zum Volkstrauertag auch gestern überzeugend im Bundestag:

        https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw46-volkstrauertag-976250

        Im Gegensatz nicht nur zu Greta Thunberg fand sie dabei auch deutliche Worte gegen den Terror der Hamas.

        Bitte kommentieren Sie also nur noch, wenn Sie sich auch ehrlich auf die Themen einlassen und sich selbst hinterfragen wollen. Externalisierungen sind nur kurzfristig interessant. Danke.

        • Natürlich, hier ist der Text mit den HTML-Quellenangaben, wie Sie sie vorgegeben haben:

          Es ist korrekt, Sie haben gewarnt und Ihre Meinung dazu, was Antisemitismus ist, kundgetan. Greta Thunberg hat Ihrer Meinung sicher Aufmerksamkeit geschenkt und daraufhin die Krake aus ihrem Post entfernt. Jedoch vertritt Greta, wie viele andere aus anderen EU-Staaten, eine andere Position als Sie. Sie kritisiert Völkerrechtsbrüche in Israel, ohne dabei Völkerrechtsbrüche der Hamas zu rechtfertigen.

          Man kann nicht erwarten, dass alle Ihre Meinung annehmen, nachdem Sie sie freigiebig kundgetan haben. Auch wenn Sie Religionswissenschaft studiert haben, besitzen Sie nicht die moralische Definitionshoheit darüber, welche Meinung man vertreten darf.

          Mir fällt auf, dass Sie Greta immer wieder vorwerfen, sie verurteile die Hamas nicht ständig, während Sie noch keine Stellung zu Itamar Ben-Gvir genommen haben, der nun als Minister für öffentliche Sicherheit unter anderem über die Grenzpolizei im Westjordanland die Verantwortung trägt oder der Siedlungspolitik Palästinas.

          Bis in das Jahr 2020 präsentierte Ben-Gvir in seinem Wohnzimmer ein Foto von Baruch Goldstein, einem radikalen amerikanisch-israelischen Siedler, der 1994 in Hebron 29 Palästinenser beim Morgengebet ermordet hatte. Ben-Gvir
          Er bedrohte palästinensische Einwohner mit einer Pistole, forderte die Polizei auf, auf palästinensische Demonstranten zu schießen, und schrie: „Wir sind hier die Herren im Haus, denkt daran, ich bin euer Hausherr!” Times of Israel
          Bitte nehmen Sie Stellung dazu, wie Sie die Phantasien einiger Rechtsradikalen Gruppen im Westjordanland sehen, die auf palästinensischem Gebiet siedeln. Sehen Sie es auch wie der Sicherheitsrat in der Resolution 2334 am 23. Dezember 2016 befand, dass die Siedlungen einen flagranten Verstoß gegen das Völkerrecht darstellen, der Zweistaatenlösung entgegenstünden und Israel die Siedlungsaktivitäten beenden müsse. Resolution 2334

          Wie sehen Sie seine Äußerungen, die nach UN-Resolution einen Völkerrechtsbruch darstellen, indem er sagte: “Stürmt die Hügel, siedelt Euch an! Wir lieben Euch.” Dieser Mensch ist nicht irgendein Israeli, er ist der derzeitige Minister für öffentliche Sicherheit. Die Tagesschau nennt ihn rechtsextrem. Tagesschau

          Liebe Grüße Mo

          • Sie verrennen sich, @Mo. Erst gestern wurde der besagte Minister auch in der Knesset von Angehörigen der Geiseln scharf kritisiert. Auch in dieser Rede habe ich auch israelischem Rechtsextremismus eine klare Absage erteilt und sogar Kritik an der israelischen Regierung geäußert. Im Podcast „Verschwörungsfragen“ thematisierte ich selbstverständlich auch israelische Radikale wie die Mörder von Yitzhak Rabin:

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-42-den-israel-palaestina-konflikt-mit-dem-historizismus-entschluesseln/

            Ebenso hatte ich auch auf Kriegsverbrechen z.B. des britischen Offiziers Orde Wingate hingewiesen usw.

            Dies alles rechtfertigt jedoch keinen israelbezogenen Antisemitismus und vor allem keinen Terror wie jenen des 7.10. durch die Hamas. Dass Sie irrig glauben, mit Hinweisen auf israelischen Rechtsextremismus die zynische Negation der Republik Israel durch Greta Thunberg irgendwie zur „Meinung“ freisprechen zu können, lässt leider tief blicken. Rechtfertigen deutsche Rechtsextremisten etwa Vernichtungswillen gegenüber der Bundesrepublik?

            Wenn es um etwas Anderes als Externalisierung gegenüber Israel ginge: Aktuell eskaliert die Klimakatastrophe zur Wasserkrise, auch am Amazonas, zur Jahrhundertdürre. Es ist mehr als furchtbar.

            https://www.stern.de/panorama/wissen/natur/brasilien–amazonas-fuehrt-so-wenig-wasser-wie-seit-120-jahren-nicht-34214496.html

            Statt nach dem Terrormassaker der Hamas israelischen Zivilistinnen und Zivilisten jede Solidarität zu verweigern, hätte also gerade auch Frau Thunberg mit israelischen (jüdischen und nichtjüdischen) Opfern des Hamas-Terrors Mitgefühl zeigen und weiterhin auf den Fortgang der globalen Erwärmung aufmerksam machen sollen. Als noch eine links-anti-israelische Bewegung hat FFF international dagegen Glaubwürdigkeit und Zukunft verloren. Davon sind gerade auch all jene enttäuscht, die fair und wissenschaftlich denken.

            Auf Mastodon informiere ich übrigens weiterhin über das globale Klima und vor allem Wasser. Denn feindseliger Dualismus wird die Menschheit nicht retten, israelbezogener Antisemitismus schon gar nicht…

          • Sie schrieben in Bezug auf Greta

            Dies alles rechtfertigt jedoch keinen israelbezogenen Antisemitismus und vor allem keinen Terror wie jenen des 7.10. durch die Hamas.

            Ihre asussage stimme ich vollkomen zu. Ich habe nur ein Problem damit, dass Sie ihr und vielen anderen in ihrer Gedenkrede diesen Antisemitismus unterstellen. Es gibt keien Anhaltspunkte dafür, dass ihre Israel Kritik antisemitistischen Ursprung hat. Im Gegenteil hat der Vorfal mit der Krake gezeigt, dass sie sich davon distanziert. Ich habe ein Problem damit, dass Sie die Gedenkrede als Forum nutzten, um Personen zu deformieren und Meinungen zu unterstellen.

            Sie schrieben

            Statt nach dem Terrormassaker der Hamas israelischen Zivilistinnen und Zivilisten jede Solidarität zu verweigern, hätte … weiterhin auf den Fortgang der globalen Erwärmung aufmerksam machen sollen.

            Diese Äußerung ist Anmaßend. Personen wie Greta Thunberg genauso wie Sie und ich, dürfen schon selbstbestimmt entscheiden welches Augenmerk ihnen wichtig erscheint um sich dafür einzusetzten.

            Obwohl Sie als Staatsdiener eine besondere Obacht und unvoreingenommeit vorrausgesetzt werden darf.

          • Wenn Sie meine Kritik an den israelfeindlichen Postings von Frau Thunberg schon “anmaßend” finden, was sagen Sie dann dazu?

            “Für Volker Beck hat sich Greta Thunberg mit ihren jüngsten Äußerungen zum Krieg in Nahost als Gesicht der Klimaschutzbewegung disqualifiziert. Beck, Präsident der Deutsch-israelischen Gesellschaft (DIG), bezeichnete Thunbergs Äußerungen bei einer Klima-Großdemo in Amsterdam als das »Ende von Greta Thunberg als Klimaaktivistin«. »Ab jetzt hauptberuflich Israelhasserin«, schrieb er beim Onlinedienst X, ehemals Twitter.

            Dies bedeute das Ende der von Thunberg begründeten globalen Klimaschutzbewegung Fridays for Future (FFF) »als Label für Ökologie«, befand Beck. Die israelische Botschaft in Berlin kommentierte auf X, es sei »traurig, wie Greta Thunberg mal wieder die Klima-Bühne für eigene Zwecke missbraucht«. Auf Englisch fügte die Botschaft den Aufruf »Keine Bühne für Antisemiten« hinzu.”

            Hier der ganze Artikel:

            https://www.spiegel.de/politik/deutschland/greta-thunbergs-erneuter-pro-palaestinensischer-auftritt-volker-beck-nennt-sie-israelhasserin-a-8891093d-531a-42fd-b898-ec4c190da8f2

            Wenn Sie auch das nicht zum Nachdenken über Ihre eigenen Assoziationen bringt, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich denke, zur von Ihnen mit dem Vornamen “Greta” Adressierten müsste hier dann auch mal ausreichend geschrieben sein. Danke.

        • @ Dr. Blume

          … was sagen Sie dann dazu?

          “Für Volker Beck hat sich Greta Thunberg mit ihren jüngsten Äußerungen zum Krieg in Nahost als Gesicht der zum Krieg in Nahost als Gesicht der Klimaschutzbewegung disqualifiziert.

          Ganz einfach! Herr Beck ist Politiker, Politiker polarisieren. Es ist nicht gut, da Israelkritik nicht nur antisemitisch begründet ist, sondern Antisemitismus kann auch aus Israelkritik entstehen. Einer Personengruppe kein Gehör zu schenken polarisiert. Sie sind Antiseminitsmusbeauftragter, werden als Experte geladen und gehört. Ihre Aufgabe ist auch die Landesregierung zu beraten. Da sollte man die Latte ein wenig höher hängen. Aber auf der anderen Seite bin ich neidisch, wir haben Ihre Kollegin Frau Leutheusser-Schnarrenberger in unserem Land als Antisemitismusbeauftragte. Was meinen Sie, welchen bösen Brief sie von mir bekommen hat, als sie die Idee äußerte, mal eben so das Recht auf Versammlungsfreiheit für Palistinänser einzuschränken.

          P.S. Hören Sie bitte auf mit diesen Opferrolle gefasel und unterlassen Sie andere Unterstellungen. In keinem meiner Posts habe ich Sie, Ihre Motive, noch Ihre Kompetenz in Frage gestellt oder bin persönlich geworden. Nicht weil ich es nicht kann, sondern weil ich es nicht will. Dadurch drücke ich meine Achtung zu meinem Gegenüber aus.

      • @Mo

        Es ist unerlässlich, in einer sachlichen und respektvollen Debatte unterschiedliche Meinungen zuzulassen und zu diskutieren

        _________________________________________________________

        Es ist absolut “erlässlich” mit Antisemiten zu debattieren. Sie haben auch keinen Respekt verdient, sondern abgrundtiefe Verachtung.
        Ihr Vorwurf eines vorschnellen Urteils gegen Herrn Blume geht völlig ins Leere.

        Und Antisemitismus ist natürlich keine “Meinung”, sondern ein Verbrechen.
        Der Spruch ist zwar inzwischen etwas abgedroschen-aber er stimmt nach wie vor.

        • Vielen Dank, @Frankfurter

          Immerhin führt die kritische Auseinandersetzung mit dem bislang vielerorts geduldeten, israelbezogenen Antisemitismus inzwischen zu ersten Konsequenzen auch durch deutsche Autorinnen.

          Regula Venske tritt bei PEN International zurück. Die internationale Autorenvereinigung PEN hatte mit Aussagen zum Nahost-Krieg für Kritik gesorgt. Regula Venske (68) zeigt sich schockiert und tritt als Generalsekretärin zurück – wegen Mangels an “Empathie für die israelischen Opfer des Hamas-Massakers”.

          https://www.br.de/nachrichten/kultur/streit-um-israel-statement-regula-venske-tritt-bei-pen-zurueck,Tw9iiYX

          Der Weg bis zu fairer Solidarität auch mit jüdischen Menschen 🕎 und der Republik Israel 🇮🇱 ist leider noch weit. Aber immer mehr Menschen gehen ihn. Lassen wir uns nicht aufhalten. Vielen Dank für Ihre Beiträge!

          Am Yisrael Chai! 🇩🇪🇪🇺🇮🇱🖖

        • @Frankfurter

          Es ist absolut “erlässlich” mit Antisemiten zu debattieren.

          Ja, Nein, Vielleicht! Ich habe damals einen Klassenkameraden gehabt, der Rechte Ansichten vertrat unter anderem antisemitische. Ich habe viel mit ihm diskutiert. Ich bin der Überzeugung, dass ein offener Dialog förderlich sein kann. Ab einen gewissen Grad an Menschenverachtung, oder wenn Personen kein Reflektionsvermögen haben ist es sicher sinnlos. Aber ich verachte in der Regel keinen seiner Ansichten nach, sondern eher seiner Taten nach. Ich kann es nicht verstehen, dass Personen den Nahostkonflikt nutzen, um hier in Deutschland Judensterne an Häuser zeichnen oder Synagogen anzugreifen. Es sind Gotteshäuser von Juden. Genauso konte ich es nicht verstehen, dass Personen, als der Ukrainekrieg ausbrach, Russen hier in Deutschland anpöbelte. Wenn man gegen die Politik einer Nation ist, kann man vor der Botschaft protestieren aber Synagogen sind keine Botschaft. Manchnmal bleibe ich an Stoplersteinen mit meiner Tochter stehen lese deren Namen und erkläre meiner Tochter, dass ein Kind sterben musste, weil es zu einer anderen Ethnie oder Religion gehörte. Wir sprechen darüber, dass Leute manchmal sinnlos hassen und töten. Leider ist dem so.

          Manchmal begegnet mir Antisemitismus, Islamophobie oder sonstige Intoleranz. Ich gehe auf die Menschen ein, überprüfe Statistiken ziehe aber auch Grenzen, von dem was man sagt, mit dem Ziel die Welt doch ein bischen besser zu machen, mehr aufeinandereinzugehen und einander ein wenig besser verstehen zu können. Vielleicht überzeuge ich keinen Antisemiten, aber vielleicht zerstreue ich Zweifel an den Befürchtungen, dass sie die Weltherrschaft an sich reißen oder so einen Unsinn. Das funktioniert besser, wenn man sich sachlich die Argumente anhört und ein Gespräch sucht. Sucht jemand nur ein Forum blocke ich hingegen wie Sie ab und lasse kein Gespräch zu.

          Was mich an Herrn Dr. Blume stört, dass er schnell Personen als Anitsemitisch abstempelt, wie Greta Thunberg. Greta Thunberg ist eher linksorientiert und pazifistisch und nicht antisemitisch oder rechts. Wir in Deutschland sind eher Israel zugeneigt. Andere Staaten jedoch stehen Israel kritischer gegenüber aber nicht gleich antisemitisch.

          Bei Elon Musk sehe ich es anders. Hier habe ich Herrn Dr. Blume nicht kritisiert. Er kommt seiner Verantwortung nicht nach, Antisemitismus und Hass zu bekämpfen. So wie es aussieht befeuert er dies sogar enorm unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. Hier könnte man auf persönlicher Ebene meinerseits von Verachtung sprechen.

          Meine Devise je mehr Macht jemand hat, desto größer ist die Verantwortung.

          • Ach, @Mo. Externalisierung.

            Vielleicht hilft hier ja ein Zitat aus dem Essay “Freunde, das ist schmutzig. Antisemitismus ist keine Spezialität einiger Antisemiten. Er kann jedem passieren.” von Nele Pollatschek hier (SZ-Paywall):

            https://www.sueddeutsche.de/kultur/was-ist-antisemitismus-documenta-warnhinweis-1.6306159?reduced=true

            Sie schreibt dort u.a.:

            “Sobald es um Antisemitismus geht – oder um Sexismus, Rassismus, die meisten Arten diskriminatorischen Verhaltens -, verlernen kompetente Diskursteilnehmer plötzlich den Unterschied zwischen “Du hast x getan” und “Du bist x”, zwischen einer Tat und einer Persönlichkeit.”

            Und genau so ist es. Wenn ich auf antisemitische Aussagen hinweise, bedeutet dies noch lange nicht, dass ich diese Personen zu Antisemiten erklären würde. Dies wäre m.E. erst bei einem geschlossen judenfeindlichen Dualismus gegeben, den ich etwa bei Ihnen nicht wahrnehme.

            Also: Verlassen Sie doch bitte die Opferrolle – und helfen Sie mit, eine bessere Zukunft auch für die Generation unserer Kinder zu bauen. Sie können das, ganz sicher!

          • @Mo

            ich verachte in der Regel keinen seiner Ansichten nach

            _______________________________

            Ich in der Regel auch nicht.

            Bei menschenverachtenden “Ansichten” mach ich ausnahmsweise eine Ausnahme.

  2. @Hauptartikel

    Ihre Rede ist durchaus ermutigend. Funktionierende Demokratien zu unterstützen ist lohnend. Wobei ich allerdings Taiwan ausnehmen würde, das erscheint mir als zu gefährlich.

    Aber es ging hier wohl um die Ukraine und um Israel. Da bin ich bei Ihnen, wenn ich auch Grenzen für sinnvolle Gegenmaßnahmen sehe. Eine Vergeltung an den Palästinensern kann irgendwann genug sein, und jedes aktives Hamasmitglied kann nicht gefunden und neutralisiert werden.

    Ob sich anderseits auch eine Rückeroberung der Krim lohnt, angesichts der dafür nötigen Opfern an Soldatenleben wie auch der Kosten, sollte überlegt werden. Zumal da wohl hauptsächlich Russischstämmige leben, denen es wohl nicht so wichtig ist, zu welchem Lager sie am Ende gehören werden. Wenn ein Verhandlungsfrieden eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato einschließt, und im Gegenzug die Krim russisch bleibt, dann könnte das eine pragmatische Lösung sein.

    „Ich wünsche mir demokratische Rechte auch für jene Völker wie die Kurden, denen seit Jahrzehnten auch mit Gewalt staatliche Unabhängigkeit verweigert wurde und wird, ohne dass das viele nichtkurdische Muslime empören würde.“

    Das wünsche ich mir auch. Aber die Grenzen sind nicht nur im Falle Kurdistans sehr unglücklich positioniert. Ungünstige Grenzen etwa im Falle Nordirland oder des Baskenlandes waren auch im Rahmen von EU und Demokratie schwierig.

    Dazu kommt, das nirgends im Nahen Osten eine wirklich gut funktionierende Wirtschaft realisierbar ist, selbst der Türkei könnte es besser gehen. Massenarbeitslosigkeit und Demokratie scheinen keine stabile Kombination zu sein, selbst die US-Kriegseinsätze konnten dagegen praktisch nichts ausrichten.

    Wenn die Energiewende sich weltweit durchsetzt, und den dortigen Autokratien die Finanzierung wegbricht, dann könnte das dann aber durchaus was werden. Aber ich fürchte, dass es wohl noch mindestens 20 Jahre braucht, bis die Öl- und Gaspreise wirklich verfallen. Eher wohl sogar 30 oder 40 Jahre.

    Derweil bleibt auch Israel nichts anderes übrig, als bei Bedarf Vergeltung zu üben. Dass die umliegenden muslimischen Diktaturen Israel und seine Unterstützer als Sündenbock für das eigene wirtschaftliche Versagen nutzen, ist wohl leider nicht zu verhindern.

    Und das wird auch so bleiben. Eigentlich kann Israel froh sein, wenn es der Muslimischen Welt weiterhin nicht gelingt, sich gegen Israel zusammen zu tun. Was durchaus zu erwarten ist, immerhin würde man seinen wichtigsten Sündenbock verlieren, wenn man Israel wirklich vernichten würde. Zumal auch Israel dort niemanden bedroht, im Gegenteil sogar noch Arbeitskräfte nachfragt und Handel mit den Nachbarländern treibt.

    Ich kann auch das Ideal, nur mit Ländern Handel zu treiben, die unsere Werte teilen, gut nachvollziehen. Aber das braucht sinnvollerweise durchaus Jahrzehnte, bis es wirklich praktikabel wird. Das gilt einerseits für unsere Importe von Öl und Gas, aber auch für die vielfältigen Abhängigkeiten, die wir mit China eingegangen sind.

    Wir können aber gerne die Energiewende nach Kräften beschleunigen, und auch die Abhängigkeiten von China gezielt und nachhaltig abbauen.

    Derweil bleibt allerdings noch die Hoffnung auf Wunder, wie etwas eines Michael Gorbatschow. Und eine Unterstützung von einer demokratischen Entwicklung in jedem Land des globalen Südens, das sich in die richtige Richtung bewegt.

    • Tobias Jeckenburger
      “Eine Vergeltung an den Palästinensern kann irgendwann genug sein, und jedes aktives Hamasmitglied kann nicht gefunden und neutralisiert werden. ”

      Sie sprechen die Schwachstelle israelischer Politik an, das Verhältnis UNO zu Israel. Israel darf nicht zu hoch pokern. DT steht in den Startlöchern und Joe Biden sollte konkrete Schritte unternehmen, die Zweistaatenlösung einzuleiten.

    • Eine Vergeltung an den Palästinensern

      Niemals ist es richtig Menschenleben aus dem Sinn der Vergeltung. zu nehmen. Der Krieg gegen die Hamas lässt sich moralsich nur verantworten, wenn dadurch der Nutzen höher liegt als der Gewinn. Wenn man daruch auf dauer ein besseres Leben für Palistinänser die unter den Hamas leiden sowie für Israel erreicht. Beide Gruppen leiden gleichermaßen unter dem Terroregime.

      Israel hat aufgrund ihrer Geschichte eine Verantwortung Frieden in dieses Land zu bringen.

      • Wie „überraschend“, dass wir hier wieder nur von der Verantwortung von Israel für den Frieden lesen. Ob Palästinenser, Hamas, Katar u.v.m. denn gar keine Verantwortung tragen?

        • Wie „überraschend“, dass wir hier wieder nur von der Verantwortung von Israel für den Frieden lesen

          Eigentlich habe ich es Ihnen schonmal erklärt. Die Hamas ist eine Antisemitische Terrororganisation, die die Tötung von Juden aus religiösen Motiven in ihrer Verfassung geschrieben hat. Diese Werte sind so fern der meinigen, dass jeglicher Appel an diese Organisation Überflüssig ist. Es ist so als ob ich erklären sollte dass Wasser nass macht.

          Israel hingegen als demokratisches Land, welcehs das Völkerrecht ratifiziert hat. Ein Land mit ähnlichen Werten. Ein Land das zudem unser verbündetes ist.

          Nur weil ich nicht Gebetsmühlenartig wiederhole, wie schlimm die Hamas ist, heißt es noch lange nicht dass ich sie nicht in der Verantwortung nehme. Ich unterscheide jedoch zwischen Hamas und Palistinenser. Man kann nicht die gesamte Nation in Geiselhaft nehmen, weil es radikale Kräfte gibt. Genauso kann man nicht ganz Israel dafür verantwortlich machen, weil es militante Siedler mit Großisraelphantasien im Wetjordanland gibt, die Anschläge auf Palistinenser ausüben. Man muss sich immer vor Augen führen, dass dort bei den Angriffen Zivilisten sterben.

          Bei Ihnen hat es den Anschein, dass Sie Unrecht durch Unrecht rechtfertigen.

          • Noch unter einer Gedenkrede zum Volkstrauertag für die Opfer des Antisemitismus am jüdischen Friedhof Ellwangen und für den jüdisch-deutsch-amerikanischen Mit-Befreier Erich Levi posten Sie weiterhin obsessiv „Israelkritik“, @Mo. Dabei sind noch nicht einmal alle Geiseln aus den Händen der Hamas befreit.

            Die Ablehnung der Terrororganisation gelingt Ihnen, wenn auch erkennbar widerwillig. Und Sie versuchen dann aber auch gleich, damit meine seit 2021 geäußerte Kritik an den anti-israelischen Postings von FFF international und an neuerlichen Äußerungen von Greta Thunberg zu unterbinden. Während die Klimakrise auch als Wasserkrise global eskaliert. Und in Argentinien ein rechtslibertärer Klimawandel-Leugner zum Präsidenten gewählt wurde.

            Merken Sie es denn gar nicht selbst, dass Sie die Hauptthesen der Gedenkrede von der antijüdischen Externalisierung immer weiter bestätigen? Können oder wollen Sie nicht damit aufhören, @Mo?

          • Sie schrieben

            Noch unter einer Gedenkrede zum Volkstrauertag … posten Sie weiterhin obsessiv „Israelkritik“…

            Diese Kritik mag angebracht sein. Jedoch haben Sie diese Rede als Forum genutzt, um Personen die unbeliebte Gegenmeinungen vertreten willkürlich antisemitismus zu unterstellen.
            Sie schrieben

            … Sie versuchen … meine seit 2021 geäußerte Kritik an den anti-israelischen Postings von FFF … von Greta Thunberg zu unterbinden.

            Nö, das versuche ich nicht. Ich versuche Ihnen bewusst zu machen, dass man nicht andere Personen diffamiert und antisemitismus unterstellt, weil diese Personen ein abweichende Meinung haben.

            Sie schrieben

            Die Ablehnung der Terrororganisation gelingt Ihnen, wenn auch erkennbar widerwillig.

            Tja, nun diffamieren Sie mich und unterstellen mir Antisemitismus. Für einen Wissenschafttler finde ich es mager, wenn man statt sachlich dikutiert die Motive des Gegenüber in Frage stellt. Aber um es Klarzustellen, nein es fällt mir nicht schwer die Hamas zu kritisieren. Mir fällt es nur schwer Menschenrechtsverletzungen eines demokratischen Landes in Israel mit Terroanschlägen einer Terrororganisation zu rechtfertiegen. Ich glaube auch, dass meine Posistion für einen objektiven Leser deutlcih klar geworden ist und dass Sie versuchen dehr unwissenschaftlich meine Position zu verzerren, um mich zu diffamieren, wie sie es mit Greta Thunberg bereits tun.

            Liebe Grüße Mo

          • Bei allem Respekt, @Mo: Sie versuchen hier wieder und wieder, von jeder Sympathie für die realen Opfer des Hamas-Terrors abzulenken und für Greta Thunberg und sich selbst die Opferrolle zu reklamieren: Sie würden ja nur wegen sog. “Israelkritik” wegen Antisemitismus “diffamiert”.

            Gerade heute traf ich drei Israelis – eine Frau, die den Hamas-Angriff auf ihren Kibbutz in einem Schutzraum knapp überlebt hat und zwei junge Erwachsene, deren Angehörige noch immer in Hamas-Geiselhaft sind. DAS sind echte Opfer von Terror und Antisemitismus, @Mo – nicht Greta Thunberg, nicht ich und auch nicht Sie!

            Web.de hat die Debatte zum “Absturz” von Greta Thunberg hier noch einmal – und wie ich meine, ausreichend – zusammengefasst:

            https://web.de/magazine/politik/greta-thunberg-absturz-ueberraschung-38888308

            Ich würde Sie bitten, einfach einmal zu akzeptieren, dass jüdische und nichtjüdische Israelis Opfer des massenmörderischen Hamas-Terrormassakers vom 7. Oktober 2023 waren. Es geht mal nicht um Frau Thunberg, nicht um mich und nicht um Sie. Ginge das?

    • @Tobias Jeckenburger

      Eine Vergeltung an den Palästinensern kann irgendwann genug sein, und jedes aktives Hamasmitglied kann nicht gefunden und neutralisiert werden.

      _________________________________

      Israel übt keine Vergeltung an Palästinensern,
      und es hat auch nicht die Absicht “jedes aktive Hamasmitglied zu neutralisieren”.
      Es kämpft um seine Existenz. Und um das Leben seiner Bürger; insbesondere der Verschleppten.

  3. Wenn mich die Erinnerung aus tiefer Vergangenheit nicht täuscht, eine ganz andere und deutlich erfreulichere Kategorie von Volkstrauertags-Gedenkrede: nicht allzusehr beschränkt auf Gedenken und Erinnern, sondern darüber hinaus motivierend zu rechtsstaatlichem Agieren. Bzw, lokal formuliert, zu ‘Arsch huh, Zäng ussenander’.

    • Vielen Dank, @rolak 🙏

      Ja, ich wollte den Volkstrauertag gleichzeitig konkret verorten, rituelle Erstarrungen aufbrechen und den eskalierenden Antisemitismus + Antiamerikanismus angehen. Es freut mich sehr, dass einiges davon gelungen zu sein scheint. Nun bin ich gespannt, ob die Rede über den Tag hinaus Wirkung zu entfalten vermag…

  4. Dazu kommt, das nirgends im Nahen Osten eine wirklich gut funktionierende Wirtschaft realisierbar ist, …

    Warum sollte das so sein?

    Israel ist ein hoch entwickelter Industriestaat und Mitglied der OECD. Es hat den höchsten Lebensstandard im Nahen Osten und den fünfthöchsten in Asien.

    In einigen Wirtschaftszweigen (vor allem Militär, Finanzen und Technik) gehört Israel zu den weltweiten Marktführern.

    Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Israel Platz 16 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[6]

    Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt Israel 2018 Platz 31 von 180 Ländern.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_Israels

    Oder gehört Israel nicht zum Nahen Osten?
    Vielleicht liegen die Probleme ja auch eher an den Regierungsformen der anderen Staaten?
    In der Türkei sah es ja lange so aus, als ob die auf einem guten Weg wären, bis Erdogan sein wahres Gesicht zeigte.

  5. @einer 20.11. 07:27

    „Oder gehört Israel nicht zum Nahen Osten?
    Vielleicht liegen die Probleme ja auch eher an den Regierungsformen der anderen Staaten?“

    Ich meinte doch alle außer Israel. Die Probleme liegen ja in den Regierungsformen. Sich in der Staatskasse zu bedienen scheint da überall recht beliebt zu sein. Ob dann auch noch die Wirtschaft florieren kann, ist offenbar ziemlich zweitrangig.

    • @einer & @Tobias Jeckenburger

      Ja, rechtsstaatliche Demokratien können auch Korruption besser eindämmen als Diktaturen.

      Allerdings geht es mir nicht nur um den nüchternen Blick auf verschiedene Staatsformen, sondern auch um Solidarität und Empathie. In der aktuellen ZEIT (16.11.2023) führt der Musiker Igor Levit m.E. zu Recht aus (S. 47):

      “Die jetzt fehlende Empathie hat bei mir dazu geführt, dass ich mein Grundvertrauen in das, was Gesellschaft in Deutschland ist, verloren habe. Das ist der eigentliche Bruch, den ich empfinde. Der Überfall der Hamas ist jetzt fast sechs Wochen her – und ich sehe und spüre die Empathie immer noch nicht. Und jetzt kommt mein Wutmoment dazu. Ich würde am liebsten alle anschreien: Merkt ihr eigentlich nicht, dass es gegen euch geht? >Tod den Juden!Tod der Demokratie!<. Wenn ihr an Demokratie glaubt, und euer Land ist an einem Punkt, wo jemand wie ich rennen muss: Dann müsst auch ihr rennen!"

      Das ist mein Anliegen. Demokratie schützt idealerweise auch gegen Korruption, ja. Aber vor allem schützt sie die Menschenwürde aller – wo sie denn funktioniert…

  6. Wenn es um Sachlichkeit geht, hier ein Vergleich.
    Die UNO Resolution bezüglich der Ukraine 140 ja und 7 nein Stimmen zugunsten der Ukraine.
    Die UNO Resolution bezüglich einer Feuerpause in Gaza 120 ja und 14 nein Stimmen für eine Feuerpause.

    Augenmaß ist jetzt gefordert.

  7. Ich bin kein großer Schreiber, daher kommt von mir “nur” ein schlichtes “Vielen herzlichen Dank” für die aufrüttelnde Rede.

  8. Auf einen Punkt möchte ich noch gesondert eingehen:

    Auf TikTok wurde der antisemitische und antiamerikanische „Brief an Amerika“ des AlQaida-Terroristen Osama bin Laden zu einem Hit.

    Der Volksverpetzer, den Sie eigentlich schätzen, wie Sie des öfteren betonen, sieht es anders.

    Wer nicht auf TikTok ist, den mag eine „Million“ vielleicht beeindrucken, aber auf TikTok sind das lachhaft kleine Zahlen.

    Solche Narrative entwickeln dann schnell ein Eigenleben. Hier gilt es, auch aufzupassen, dass man selbst nicht einfach nur in einen Strom gerät, wo man Dinge nicht mehr kritisch hinterfragt, sondern der kollektiven Bewegung seiner eigenen Blase folgt. Auch wenn hier „die Richtung“ stimmt – Osama bin Laden und seine islamistischen und antisemitischen Hetzschriften sind zu verurteilen. Gleichzeitig sollten wir uns nicht angewöhnen, wie die AfD, Dinge zu kritisieren, die es nicht gibt oder die aufgebauscht sind, nur weil „es ja schon irgendwie passt“. Wir sollten uns auf die wichtigen Dinge und Trends konzentrieren und aufpassen, wie viele „Trends“ echte Trends sind und welche.

    https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/osama-bin-laden-ging-nicht-tiktok-viral/

    Der Autor des Artikels sollte mal den Namen “Hilmar Kopper” googlen. Dann wird vielleicht auch er erkennen, dass die Aufrufe des Videos, die weitere Verbreitung und Unterstützung von Bin Ladens Thesen und die darauf folgenden internationalen(!) Reaktionen und Verurteilungen nicht nur “Peanuts” sind.

    • Danke, @ROGNo1

      Ja, ich schätze den Volksverpetzer eigentlich sehr – allerdings ist auch dort mindestens ein Artikel erschienen, der Karin Prien, Karl Lauterbach und mich unredlich angegangen ist. Dass nun in einem weiteren Artikel auch noch die islamistische Propaganda von Osama Bin Laden verharmlost wird, vertieft meine Besorgnis. Das Internetmedium läuft m.E. Gefahr, hier nach dem Hamas-Terrormassaker des 7.10. durch antiwestliche & antisemitische Untertöne seine Glaubwürdigkeit zu beschädigen. Ich hoffe sehr, die VP-Redaktion erkennt die Gefahr und steuert noch rechtzeitig um.

      • Was war denn an dem ausführlich argumentierenden Artikel der Gastautorin (!) Annika Brockschmidt im Volksverpetzer unredlich? 😳

        Einen sachlichen Fehler fand ich allerdings gleich zu Anfang: Sie hätten, wie Frau Prien und Herr Lauterbach, den begeistert zustimmenden Tweet von Jan Fleischhauer („großartig!“) retweetet. Das haben Sie nicht, vielmehr hatten Sie Rabbi Shmuel Reichman retweetet. Auch ihm hatten Sie, genau genommen, nicht zugestimmt, was mir aber auch erst nach mehrmaligen genauen und vor allem langsamen Lesen klar wurde, für das Twitter nun wirklich kein geeignetes Medium ist. Dafür war es nie gedacht. Dieser Rabbi entwickelt darin darin die von mir sonst nicht gelesene These, zu der ich ohnehin gerne eine Einschätzung/Einordnung von Ihnen hätte:

        Bei der Darstellung und Klärung der Hierarchie des Bösen musste ich erklären, warum die Hamas über das bisherige Paradigma des ultimativen Bösen hinausgeht, was mich dazu zwang, öffentlich zum Ausdruck zu bringen, dass die Nazis nicht mehr das ultimative Paradigma des Bösen darstellen, weil in den Nazis immer noch ein Funke davon steckte die Menschlichkeit in sich, die Hamas dagegen nicht.

        (Übersetzung holprig, da Google)

        Das Beste, was ich zur causa Douglas Murray (nicht in Bezug auf Sie!) gelesen habe, stammt von Katharina Nocun:

        Zur Causa Murray: Es geht auf der Metaebene um das, was viele seit der Musk-Übernahme befürchtet haben: Extrem Rechte Akteure & ihre Takes werden normalisiert. Deshalb ist es egal, ob man „nur einen Teil gut findet“- ich würde nicht mal Backrezepte von LePen oder Sarrazin teilen.

        Viel ausführlicher verargumentiert das Frau Brockschmidt im Grunde aber genau das im Volksverpetzer. Man mag Teile der Argumentation falsch finden und sich dagegen verwehren, aber „unredlich“? Eine solch heftige Wertung? Was habe ich übersehen?

        Für die Mitlesenden: Herr Blume und Frau Brockschmidt sind eigentlich ein gutes Team, wie hier etwa zu hören (und auf YouTube zu sehen). Auch darum fände ich klärende Worte hilfreich, gar nicht mal nur an uns gerichtet.

        PS: Ach ja: Und die islamistische Propaganda von Osama bin Ladin wird in keinster Weise verharmlost vom Volksverpetzer. Das ist gar nicht Thema des Beitrags, sondern der Wirbel, dem es um einen TikTok-Hype gab, den es gegeben haben solle darum, und wo der Volksverpetzer wiederum gewohnt klein-klein argumentiert, es habe ihn nicht gegeben. Wiederum, kann man gegenargumentieren. Aber Verharmlosung übelster antisemitischer Propaganda sehe ich da überhaupt nicht.

        • Exakt, @Alubehüteter: Der Volksverpetzer-Artikel von Annika Brockschmidt steckt voller sachlicher Fehler und führt zu monströsen Unterstellungen. Tatsächlich sah ich im Tweet von Rabbi Reichman ein Zeichen der (von der Hamas gezielt betriebenen) digitalen Emotionalisierung, fand den Interviewenden Piers Morgan unangenehm feindselig gegenüber Israel und den Interviewten Douglas Murray zugleich viel zu weit rechts. Entsprechend wies ich auch genau darauf hin: auf die digitalen Propagandastrategien von IS & Hamas und die krass unterschiedliche Debattenkulturen der alliierten Befreier USA und UK zum NS, die wir als deutsche Befreite nicht teilen müssten, aber doch wahrnehmen sollten.

          Dass mich Annika (die ich mehrfach ggü. digitalen Angriffen verteidigte) und die Volksverpetzer-Redaktion deswegen gemeinsam mit anderen Demokrat:innen digital anprangerten – wissend, wieviel Hate wir ohnehin schon insbesondere von Rechtsaußen bekommen – empfinde ich daher als unredlich. Sie hätten wissen können, ja müssen, dass ihr Take so nicht stimmen kann. Und die vorgenommene Aufzählung & Anprangerung schwappte dann gleich auch in andere, sogar englischsprachige Linksmedien. Nun gut.

          Schön war das nicht, allerdings glaube ich, dass es für sich spricht. Immerhin kämpfe ich seit Jahren auch vor Gerichten gegen die Ideologie und Verschwörungsmythen von Daesh & Co., vgl.

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/lecture-about-the-daesh-genocide-against-yazidis-at-eurojust-2023-den-haag/

          …und kläre ebenso klar über andere, v.a. rechte, libertäre, aber auch linke Formen des Antisemitismus auf. In den USA 🇺🇸 und in UK 🇬🇧 sprach ich auch jeweils mehrfach & immer klar demokratisch, hier zum Beispiel in Cambridge:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/conspiracy-myths-against-yazidis-on-genocide-and-antisemitism-my-speech-today-in-cambridge/

          Dass ich nun also ausgerechnet nach dem Hamas-Terrormassaker des 7.10. von links digital und unredlich angeprangert würde, spricht nun eben doch für sich. Für meine nicht unkritische, aber grundsätzlich positive Beziehung zu den Demokratien Israel und jenen der Alliierten, die Deutschland vom Nationalsozialismus befreiten, lasse ich mich auch digital gerne angehen – und sehe ja, dass dies schon jetzt zu vielfachen Lerneffekten führt. ☺️🇩🇪🇪🇺🇺🇸🇬🇧🇮🇱🇺🇦🖖

  9. @Michael 20.11. 13:47

    „Allerdings geht es mir nicht nur um den nüchternen Blick auf verschiedene Staatsformen, sondern auch um Solidarität und Empathie.“

    Empathie fällt mir nicht so leicht, ich kenne persönlich keinen einzigen Israeli. Solidarität hat Israel von mir. Wenn ich Soldat wäre, dann würde ich auch als Mitglied der Bundeswehr dort aushelfen. Allerdings schafft Israel die Hamas und die Hisbolla wohl alleine. Allerdings kann Israel wohl durchaus Finanzhilfe gebrauchen, der Krieg ist teuer, und die eingezogenen Soldaten können nicht arbeiten.

    „Demokratie schützt idealerweise auch gegen Korruption, ja. Aber vor allem schützt sie die Menschenwürde aller – wo sie denn funktioniert…“

    Meinungsfreiheit und Rechtssicherheit sind ziemlich wichtig. Aber es muss auch genug Arbeit und Sozialleistungen geben. Als Obdachlosem hilft einem die Meinungsfreiheit wenig weiter. Ist die Arbeitslosigkeit zu hoch, gerät die ganze Demokratie in Gefahr.

    Und angesichts der guten Geschäftslage in China habe ich durchaus die Hoffnung, dass man den Menschen auch noch mehr Meinungsfreiheit zugesteht. Die Überwachung kann hier sogar helfen, und es ermöglichen, dass nur wirklich regimegefährdende Inhalte wegzensiert bzw. verfolgt werden.

    Eine gewisse Überwachung gibt es hier auch, und auch unsere Demokratie hat Feinde, zu denen wir uns irgendwie verhalten müssen.

    Aus BW kommt ja die Idee mit den Bürgerräten. Unserer Politikbetrieb ist von besserverdienenden Juristen dominiert, die haben eine spezielle Sicht, die man mit zufällig ausgewählten Bürgerräten sehr gut ergänzend kann. Vielleicht wäre sowas sogar eine Idee für das chinesische System.

    • Danke, @Tobias Jeckenburger! Nur gegen Ende des Drukos war ich ein wenig interessiert, da ich von „Menschenwürde“ (abgeleitet aus der Gottebenbildlichkeit) schrieb – aber irgendwie auf „Meinungsfreiheit“ reduziert diskutiert wurde. M.E. gehört auch die Medizin & Sozialstaatlichkeit zum Schutz der Menschenwürde unbedingt dazu. Ein libertärer Nachtwächterstaat, der Kinder hungern ließe, wäre m.E. buchstäblich unwürdig…

  10. “libertärer Nachtwächterstaat”, das wäre in der Tat das Ende aller Visionen.
    Roman Herzog hat schon vor 20 Jahren gefordert: Es muss ein Ruck gehen durch Deutschland”.
    Es hat geruckt, zum Glück, Frau Merkel hat 2015 das Unmögliche geschafft. Aus einer saturierten Wohlstandsgesellschaft eine Gesellschaft zu machen die Flüchtlinge aufnimmt.
    Mit dem Bürgergeld hat man übertrieben, die Dienstleistungsgesellschaft ist am schrumpfen, viele Läden müssen schließen weil sie kein Personal mehr finden.

    Was hat das jetzt mit den aktuellen Krisen zu tun. Die Hilfe für Ukraine ist wieder vorbildlich und die Leute akzeptieren sie, bis……..ja bis sie selber keine bezahlbare Wohnung mehr finden.
    Die Unterstützung von Israel…..die ist auch begrenzt , begrenzt durch unsere Bevölkerungsstruktur. Die Innenstädte werden schon zu 30 % von Migranten bewohnt.
    In unsere eigenen Verwandschaft sind Moslem und Munslimin, US- Amerikaner und auch Serben.
    Und so ist Fingerspitzengefühl gefragt, wenn es um Schuldzuweisungen geht.

    • @Neumann

      Wenn ich bei der Erkundung und Beschreibung religiöser und politischer Narrative nur taktisch auf Zustimmung („Fingerspitzengefühl“) zielen würde, könnte ich es auch lassen. Ich sehe meine Aufgabe sowohl als Wissenschaftler wie auch als Beauftragter gegen Antisemitismus auch darin, Unangenehmes zu erkunden und zu publizieren. Dafür nehme ich sowohl redliche Kritik wie manchmal auch unredliche Anwürfe sehr gerne in Kauf. ☺️📚🖖

      • Michael Blume,
        Sie haben sich positioniert, das ist ok.

        Viele Leute können das nicht uneingeschränkt. Ganz in unserer Nähe auf dem Balkan sind immer noch Spannungen zwischen den Kroaten, Serben und Bosniern. Den türkischen Kindern in der 3. Generation in Deutschland geht es nicht anders. Die wissen nicht ob sie für Erdogan oder gegen Erdogan sein sollen.

        Und im Verhältnis zu Israel müssen wir aufpassen, dass die Stimmung pro Israel nicht kippt. Sogar Berlin hat sich bei der Abstimmung der UNO der Stimme enthalten. Das meine ich mit Fingerspitzengefühl.
        Und wie sieht es in Frankreich aus. Marine Le Pen ist im Vormarsch , schon vor dem Präsidenten in der Beliebtheit, und was DT in den USA von sich gibt, das ist erschreckend.
        Und was sagt die Bibel dazu ? “Die Rache ist mein , spricht der Herr “

        • Lieber @Neumann,

          letztlich klingt Ihre Argumentation einfach so, als sollten wir uns hinter dem Antisemitismus aus anderen Staaten verstecken und mit dem deutschen, anti-israelischen Antisemitismus verschmelzen.

          Sie ahnen schon, dass ich das genau andersherum sehe: Antisemitismus inklusive der Verschwörungsmythen schadet immer und allen und ist daher wo immer möglich zu bekämpfen und zu überwinden.

          Dafür stehe ich ein, auch als Ehemann und Vater in einer christlich-islamischen und deutsch-türkischen Familie. Vgl.:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-landtag-bw-gegen-antisemitismus-meine-rede-zum-9-11-2023/

          Und genau heute, #onthisday, am 21. November 1944 wurde der tapfere (Sozial-)Demokrat Jakob Weimer von Gestapo-Leuten in Stuttgart ermordet:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Weimer

          Ihre Ängste vor dem erstarkenden Antisemitismus kann ich also nachvollziehen. Ich glaube nur, dass feiges Zurückweichen keine Option ist. Stattdessen erlaube ich mir, auch Ihnen mehr mutige Haltung dagegen einschließlich von Selbstbefragung zu wünschen. Wenn Sie selbst es wollen, dann könnten auch Sie es schaffen!

          • Michael Blume,
            um einen Knopf an meine Position zu machen.
            Kritik an israelischer Politik und Antisemitismus sind zwei Paar Stiefel.
            Sogar Juden aus New York verwahren sich dagegen, dass sie automatisch auch Israelis sind.

            Meine Position. Ich bin alle zwei Jahre mit den Abschlussklassen nach Dachau gefahren um die Grausamkeiten des NS-Regimes deutlich zu machen.
            Und wenn es um aktelle Ereignisse ging, z.B. der Konflikt ums Ost-Jerusalem, dann habe ich mich immer für einen Kompromiss eingesetzt, denn ohne Kompromissbereitschaft ist der Weg für den nächsten Krieg schon bereitet.
            Ja, Sie haben Recht, nur ein Zurückweichen wäre feige und stärkt die Position der Gegenseite und ist , wenn die Auseinandersetzung noch im vollen Gange ist auch ein falsches Zeichen. Ich nehme an, so sehen Sie es.

            Mir geht es hier im blog um eine geistige Auseinandersetzung um die richtige Taktik. Im Hinterkopf muss langfristig das Ziel bleiben Israel eine sichere Zukunft zu garantieren. Im Verhältnis zu Ägypten haben sie es ja schon geschafft.

  11. @Neumann
    20.11.2023, 20:37 Uhr

    Mit dem Bürgergeld hat man übertrieben, die Dienstleistungsgesellschaft ist am schrumpfen, viele Läden müssen schließen weil sie kein Personal mehr finden.

    In welcher Hinsicht denn? In der vieleicht das es den Menschen einfach nur schlecht genug gehen muss damit sie irgendeine Kröte schlucken?

    Die Unterstützung von Israel…..die ist auch begrenzt , begrenzt durch unsere Bevölkerungsstruktur. Die Innenstädte werden schon zu 30 % von Migranten bewohnt.

    Was haben unsere Innenstädte mit Israel zu tun?

    • Uli Schoppe,
      Wenn eine Regierung die Stimmung in der Bevölkerung nicht berücksichtigt, dann wird sie bei den nächsten Wahl verlieren. Die Kinder der Türken in der 3. Generation sind schon deutsche Staatsbürger und dürfen wählen.
      In der AfD geht der Riss quer durch die Partei und wird offen ausgetragen.
      Wenn unser Kanzler sich zu “diplomatisch” verhält wird er als zu nachgiebig angesehen.
      Hier in BW haben sich der Ministerpräsident und sein Innenminister offen auf die Seite pro Israel geschlagen. Die nächste Wahl wird zeigen, wie die Mehrheit der Bevölkerung darüber urteilt.

  12. Die Libertarian Party New Hampshire hat auf X folgende Antwort auf Ihre Frage.

    Israel is illegally occupying Gaza and the West Bank according to international law.

    Saying Israel has a right to defend itself is like saying the rapist has a right to defend himself against his victim.

    Das ist aber eindeutig Antisemitismus und so. Denn Israel ist eine Demokratie und so. Wir sind die Guten und so.

    • Nein, lieber @Lars – leider sind auch die Libertarians / Libertären nicht automatisch „die Guten“. Staatsfeindlicher Dualismus führt leider oft in antidemokratische Verschwörungsmythen. Deswegen habe Libertäre auch in o.g. Rede zum Volkstrauertag bewusst angesprochen und schon 2020 eine „Verschwörungsfragen“-Folge zu deutschsprachigem, libertärem Antisemitismus aufgelegt, hier:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-9-adolf-hitler-als-rothschild-verschwoerer-der-libertaere-antisemitismus/

      Kann hier nur freundlich warnen: Feindseliger Dualismus plus Verschwörungsmythen führen leider immer wieder in die gleichen Abgründe…

      • Aber ist Israel nun ein Besatzer nach internationalem Recht? Da gehen die Analysen ja auseinander. Vor allem weil Gaza, das Westjordanland, Ostjerusalem und die Golanhöhen differenziet zu betrachten sind.

        Bei der Ukraine ist die Antwort natürlich klarer. Da ist Russland eindeutig Besatzer und die Ukraine hat das Recht sich zu verteidigen.

        • Ist das sehr viel größere Pakistan 🇵🇰 im sehr viel größeren Kaschmir „nun ein Besatzer nach internationalem Recht?“, @Lars? Ich kenne niemanden, der deswegen das Existenzrecht von Pakistan bestreiten oder gar Terror und Massenmorde rechtfertigen würde. Nur gegen Israelis als Jüdinnen und Juden wird das vorgebracht.

          Hinzu kommt, dass sich Israel 🇮🇱 2005 aus Gaza zurückzog, alle Siedlungen räumte, die palästinensische Machtübernahme erlaubte. Das Konzept hieß „Land für Frieden“. Und der 7. Oktober steht eben auch dafür, dass die Hamas diesen Frieden ausgeschlagen hat…

          • Wer zweifelt denn wirklich ein Existenzrecht Israels an? Es geht darum, dass Palästinenser ein eben solches Recht in einem tatsächlich souveränen Staat verdienen. Der Gaza-Streifen ist ja kein Singapur. Er könnte es aber theoretisch werden, wenn vor allem die USA sich dafür einsetzen würden.

          • @Lars

            Der Gaza-Streifen könnte dann zu einem “Singapur” werden, wenn er nicht mehr von Antisemiten beherrscht wird. Und wenn Sie diese simple Erkenntnis einmal verinnerlicht haben – dann wird sie auch Ihnen helfen, sich in der künftigen und kommenden Welt besser zu orientieren.

  13. Ich tue das wegen des „demokratischen Friedens“, wie wir in der Politikwissenschaft den erstaunlichen und ermutigenden Umstand benennen, dass funktionierende Demokratien keine Kriege gegeneinander führen.

    Dies ist ein wichtiger Punkt, liberale Demokratie weist folgende Leistungsmerkmale auf :
    1.) Herrschaft des Volkes (hier raten einige eher von mehrfach vergebene Staatsbürgerschaft ab, die ein Mehrfachwahlrecht bedingen)
    2.) friedliche Machtwechsel, auch bspw. Sir Karl Popper hob x-fach darauf ab.
    3.) Gegner und gar Feinde (das sind die, die hassen, die Etymologie ist hier klar) auszuhalten, denn es könnte und wird hier teilweise auch die sog. Integrative Kraft der Demokratie wirken, wenn nicht “eingeknastet” wird, die liberale Demokratie ist in der Lage so auszukommen. [1]
    4.) Keine Kriege untereinander. (so könnte auch weiter oben in dieser bereit gestellten Liste eingeordnet werden)

    Es gab, außer diesem “Zwischenfall” seinerzeit zwischen dem Vereinigten Königreich und Argentinien, 1980?, bisher keine kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen sogenannten liberalen Demokratien.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Wobei das sogenannte Böckenförde-Diktum in diesem Zusammenhang besonders heraus gestellt werden darf :
    -> https://de.wikipedia.org/wiki/Böckenförde-Diktum

    • Danke, @Webbaer. Mir scheint ein funktionierender Rechtsstaat ganz entscheidend zu sein, der ja dann auch erst faire Wahlen und Machtwechsel (Punkt 2. bei Popper & Ihnen) garantiert.

      • Lieber Herr Dr. Michael Blume, gerade wird noch so gelesen :

        Der Falklandkrieg (englisch Falklands War/Crisis, spanisch Guerra de las Malvinas / Guerra del Atlántico Sur) war ein nicht erklärter Krieg zwischen Argentinien und dem Vereinigten Königreich um die Falklandinseln (auch Malwinen) sowie Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, der von April bis Juni 1982 andauerte. Anfangs vom argentinischen Angriff überrascht, konnte Großbritannien die Inseln zurückerobern. In Argentinien führte der Ausgang des Krieges zum Sturz der Militärjunta [Hervorhebungen : Dr. Webbaer] und zur Wiederherstellung des demokratischen Systems. Insgesamt waren etwa 900 Tote zu beklagen. [Quelle : die bekannte Online-Enzyklopädie]

        Weiterhin viel Erfolg
        Dr. Webbaer

        • Genau so, @Webbaer – Argentinien 🇦🇷 war auch damals keine funktionierende Demokratie; der Falklandkrieg 🇫🇰 falsifiziert die starke These vom „demokratischen Frieden“ nicht.

          Danke für Ihr Mitdenken!

    • Dr. W.
      Ein sehr gutes Argument mit den demokratisch regierten Ländern.
      Die Realität sieht halt anders aus.
      Afghanistan hat man nie die Möglichkeit gegeben sich kulturell weiter zu entwickeln. Zuerst von den Engländern besetzt, dann von den Russen, dann von den Amerikanern und jetzt sind sie sich selbst überlassen mit allen schlimmen Folgen den Frauen gegenüber.
      Die ölexportierenden Länder sind allesamt in ihrer Entwicklung retard.
      Erinnert sei an den Schah von Persien , der sein Land den westlichen Demokratien annähern wollte. Er ist gescheitert, weil man die Umwandlung einer islamischen Kultur in einen laizistischen Staat nicht erzwingen kann.
      Es muss also ein modus vivendi gefunden werden der ein Zusammenleben von Palästinensern und Israelis ermöglicht.

  14. @Michael 20.11. 19:10

    „…da ich von „Menschenwürde“ (abgeleitet aus der Gottebenbildlichkeit) schrieb – aber irgendwie auf „Meinungsfreiheit“ reduziert diskutiert wurde.“

    Menschenwürde ist so leicht nicht definierbar. Zumal sie nicht nur von den Rahmenbedingungen der Gesellschaft abhängt. Sie ist auch ganz persönlich, und hat auch mit Religion und Weltbildern zu tun.

    Die Rahmenbedingungen sind wiederum ganz gut definierbar. Meinungsfreiheit, Rechtssicherheit, Informationsfreiheit, Arbeitsmöglichkeiten, Verdienstmöglichkeiten und Soziale Absicherung wie auch medizinische Versorgung gehören dazu. Auch ein stabiles Klima, funktionierende Ökosysteme und genügend Nahrungsmittel sind grundlegend.

    Sich im Rahmen von Kriegstätigkeiten gegenseitig umzubringen ist sicherlich ziemlich suboptimal, grundsätzlich schon mal. Und doch kommen wir da nicht immer dran vorbei. Militärisch stark zu sein, ohne selber Kriege anzuzetteln, ist dabei entscheidend hilfreich.

  15. Die Rede scheint sich nicht wirklich ausführlich mit Erich Levi zu beschäftigen:
    “Wer nur bereits tote Juden ‚liebt‘, wer noch angesichts der Ermordeten des Hessentaler Todesmarsches nicht den alliierten Befreiern vom Faschismus, den Christen und auch Juden, für ihre Waffentaten danken kann, hat den Antisemitismus nicht überwunden. Dass die von den Nazis abgeräumten Grabsteine, die Mazewot, auf dem jüdischen Friedhof Ellwangen wieder stehen, ist nicht deutschen Pazifisten, sondern einem Ellwanger Juden und US-amerikanischen Soldaten zu verdanken: Erich Levi von der 399. US-Infanterie-Division.”

    Der “combat medic” (des 399. US-Infanterie-Regiments) Erich Levi ist für die Versorgung Verwundeter ausgzeichnet worden (Bronze Star).
    Levi Family Collection; AR 25743; Leo Baeck Institute. https://archives.cjh.org/repositories/5/resources/13019 Accessed November 21, 2023.
    Zwar erhielt er auch noch weitere Auszeichnungen (siehe unter “Seperation Qualification Record” und “Honorable Discharge”), nur heißt das ja nicht notwendigerweise, dass Levis ausgezeichnete Taten “Waffentaten” gewesen seien, wenngleich er auch als Soldat bezeichnet wurde (unter “Notice”), weshalb ich das nicht ausschließen kann.
    Seine “Military Occupational Assignments” umfassten zwischen dem 2. Dezember 1942 und dem 17. Januar 1946 (laut “Seperation Qualification) Record” 3 Monate “Basic Tng”, 21 Monate “Surgical technician” und 11 Monate “Administrative NCO” (wobei sich in dem “Seperation Qualification Record” noch eine nähere Beschreibung für “Administrative NCO” findet). Wobei da 2 1/2 Monate ohne explizite “Military Occupational Assignments” zu fehlen scheinen.
    Eric Levi – United States Military Papers, 1942-1946, Box: 1, Folder: 2. Levi Family Collection, AR 25743. Leo Baeck Institute. https://archives.cjh.org/repositories/5/archival_objects/883976 Accessed November 21, 2023.

    • Ey, @Kritik – auch ich war Santitätssoldat. Selbstverständlich trugen und tragen wir auch bewaffnet zum Gesamterfolg einer Armee bei. Und wie Sie ja selbst entdeckt haben, erhielt Erich Levi sogar eine Auszeichnung für seinen Dienst in der US-Army! 🇺🇸🫡

      Ich würde mir ja eine Biografie oder gar einen Film über diesen faszinierenden Menschen wünschen. Der Ärger von Antisemiten & Amerikafeinden darüber wäre ein Bonus… 🤭 Wichtiger aber wäre, damit auch die Familie Levi zu ehren, an ihre Wurzeln in Ellwangen zu erinnern, die Verbrechen der Nationalsozialisten und an die (ja, militärische) Befreiung Deutschlands durch die Alliierten (inklusive Ukrainer, Russen, Moldawier usw.) zu erinnern! 🤔🇩🇪🇪🇺📚🎥

      • @Michael Blume

        Dann haben wir etwas gemeinsam. Auch ich habe meine (damals) 12 Monate Grundwehrdienst als Sanitätssoldat abgeleistet. 🙂

        • Das freut mich, @RPGNo1 🙌

          Auch wenn es Feinde der #Demokratie & des demokratischen Friedens ärgern mag: Wir haben unseren Dienst in der #Parlamentsarmee unserer #Republik treu geleistet! 🫡🇩🇪🇪🇺🇺🇸🇺🇦🇮🇱🙌

    • Kritik
      Wozu Menschen fähig sind. Nur am Rande. 1694 fand in Ellwangen ein Kinderhexenprozess statt. Er soll glimpflich ausgegangen sein, weil die Bevölkerung dagegen war.

      Die öffentliche Meinung kann also besänftigend auf die Akteure wirken.
      Deshalb sind die Medien genau zu kontrollieren.

  16. … war es nicht Benedect XVI, der gesagt haben soll: „Mit jeder Geburt beginnt der Erkenntnisprozess von Neuem“ ?

    • Sie können gerne Zitate in die Blogdebatten einspeisen, @donald mueller. Aber dann bitte mit überprüfbaren Quellen. Diese kann und will ich schon aus Zeitgründen nicht auch noch beisteuern.

      Danke für Ihr Verständnis.

      PS: Nur provozierende Kommentare schalte ich grundsätzlich nicht mehr frei. Dafür ist mir die eigene Zeit und jene der Mitlesenden zu schade.

  17. Wir selbst finanzieren mit unserer Gier nach Öl und Gas seit Jahrzehnten diktatorische und antisemitische Ressourcenfluch-Regime

    ________________________________________________________________

    Ein GANZ wichtiger Punkt. Den man nicht oft genug wiederholen kann, und der mich, ohne jede Übertreibung, zur Verzweiflung bringt.
    Täglich sehen wir uns die unerträglichen weltweiten Greultaten an, verfluchen z.B. iranische Mullahs, die kleine Mädchen totprügeln lassen, weil ihr Kopftuch verrutscht ist, und die unermüdlich an gegen Israel gerichteten Atomwaffen arbeiten.
    Oder Putin, der Unsummen ausgibt, um ein ganzes Land zu vernichten.
    Das Alles sehen wir uns täglich von der Wohnzimmercouch aus an, geben ebenfalls Unsummen aus um den Opfern beizustehen – und gleichzeitig finanzieren wir die Täter durch unseren wahnwitzigen Energieverbrauch.
    Dabei spielt es auch kaum eine Rolle, ob wir ihnen Öl direkt oder indirekt abkaufen. Jeder Energieverbrauch, ob durch Heizen, Autofahren, Warenkonsum… erhöht die Weltmarktpreise und kommt somit den energieexportierenden Massenmördern zugute.

    Wenn wir uns nicht endlich vernünftig und verantwortungsbewusst verhalten, wird das Alles ein ganz ganz böses Ende nehmen…

    Die drohende, bzw. gerade beginnende Klimakatastrophe mal ganz außer Acht gelassen.

    • Vielen Dank, @Frankfurter. Ja, ich habe den Begriff „Friedensenergien“ auch im Landtag Baden-Württemberg für Erneuerbare Energien bewusst gewählt, weil fossile Verbrenner sowohl Klima und Wasser wie auch Politik und Religionen, unsere gesamte Mitwelt vergiften. Doch leider denkt auch die sog. Friedensethik bis in die Kirchen hinein selten vernetzt, beschränkt sich oft auf Unterserfungsgesten gegenüber Tyrannen und Antisemiten.

      • …also doch: …ersteinmal schießen [lassen?] dann fragen, um das als Legitimation weiter zu schießen erlangt zu wähnen?!

        So ganz will das nicht einleuchten.

        Ob Henne oder Ei, gleich welchem Lager zugehörig wähnend:
        Wie sollten denn Friedensverhandlungen überhaupt erst denkbar werden: etwa erst ab Überwindung von „Unterwerfungsgesten“ ?

        Oder etwa doch erst ab einem Verzicht auf ein „Erstschlagstabu“?

        Gleichwie: Fragen wegbomben zu wollen mag probat klingen, wird jedoch problematisch bleiben.
        Sowohl vorher wie nachher.

  18. Oder sollten selbst Fragen bereits auf “links” vermutete Daseinsverfasstheiten schliesssn lassen müssen?

    Das wäre neu zwar nicht, genausowenig erstaunlich, würde jedoch selbst gegenwärtige Entwicklungsstränge kaum erklärbarer machen können.

    • Sorry, @donald mueller – ich konnte Ihren beiden letzten Kommentaren keinen klaren Sinn entnehmen und kann also auch nicht darauf antworten.

      Wollen Sie es ggf. noch einmal in verständlichem Deutsch versuchen?

  19. Weil mich einige englische Antworten von ChatGPT gerade ziemlich beeindruckt hatten, fragte ich die KI soeben: “Worüber sprach Michael Blume in Ellwangen?”. Die Antwort, mit den Hervorhebungen im Original, aber ohne die Links:

    Am 19. November 2023 hielt Dr. Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg, eine bewegende Gedenkrede am Jüdischen Friedhof in Ellwangen. Dieser Friedhof hat eine besondere Geschichte: Er wurde durch Erich Levi wiedererrichtet, der als Jude aus Ellwangen vertrieben wurde, aber später als US-amerikanischer Soldat und Befreier vom Nationalsozialismus zurückkehrte.

    Die Rede fand im Kontext des Volkstrauertags statt und gewann nach dem Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 zusätzliche Bedeutung. Dieses brutale Massaker an weit über tausend jüdischen und nichtjüdischen Israelis führte zu weltweiter Solidarisierung mit den Angegriffenen, aber auch zu stärkerem Antisemitismus und Antiamerikanismus.

    Dr. Blume betonte die Wichtigkeit des Gedenkens und die Verantwortung, die wir alle tragen. Er sprach vor der Ellwanger Bürgerschaft und betonte, dass Gedenken entweder lokal und persönlich ist oder gar nicht stattfindet. Die einzigartige Gedenkkultur in Ellwangen verdient nach seiner Einschätzung überregionale Beobachtung und digitale Unterstützung.

    In dieser bewegenden Rede ging es um die Frage, wie wir den Opfern des Nationalsozialismus und den Opfern von heute gedenken können. Dr. Blume berührte damit auch die Bedeutung des Volkstrauertags und die Notwendigkeit, diesen Tag für sich selbst anders zu füllen. Gedenken ist eine wichtige Aufgabe, die uns alle angeht.

    • Schreiben Sie uns Ihre Deutung der Johannes-Apokalypse gerne, @hto. Wenn Sie es dabei schaffen, auf Satz- und Hassfetzen zu verzichten, schalte ich Ihren entsprechenden Druko auch gerne frei.

  20. Am Anfang war “Das Wort”, dann kam die intrigante “Hure Babylon” (weit vor den Juden, also nicht durch den G’tt/Gott, der/was nur die Vernunft des Geistes / des Zentralbewusstseins ist)!? 👋😇

    “Als Mensch anfing seine Toten zu bestatten, wurde Mensch zum (ganzheitlich-ebenbildlichen Wesen!?) Mensch.” (unbekannter Anthropologe)

    Aber spätestens als Mensch anfing auch daraus ein GESCHÄFT zu machen, war alles für’n Arsch, bzw. war der geistige Stillstand seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung in der stumpf-, blöd- und wahnsinnigen Konfusion der wettbewerbsbedingten Symptomatik MANIFESTIERT. (hto)

    Bei aller Vernunftbegabung (die ein paar sehr kluge Propheten/Philosophen hervorbrachte), die dem zeitgeistlich-wettbewerbsbedingten Reformismus entsprechend heuchlerisch-verlogene Schuld- und Sündenbocksuche, wird dem ganzheitlich-konfusionierten Wesen KI Mensch das entsprechende Ende bereiten!? 👋😇 Dumm gelaufen, aber irgendwann muss einfach Schluss sein mit der Dominanz von stumpf-, blöd- und wahnsinnigem Kommunikationsmüll!? 🥲

    Die Bildung zu systemrationaler Suppenkaspermentalität, besonders die akademischen “Höhen”, taugt ziemlich offensichtlich nicht für die Entwicklung eines klaren/zweifelsfrei-eindeutigen und wirklich-wahrhaftig gesunden Menschenverstand!?🤗

    • Das lasse ich jetzt mal als Beispiel für autoritäre (und also nicht-dialogische), maskulinistische „Suppenkaspermentalität“ hier einfach stehen, @hto. Konstruktiv ist es leider weder in Inhalt noch Form und mit dem Thema des Blogposts hat es auch nicht wirklich zu tun (außer als abschreckendes Beispiel).

  21. hto,
    die Hure Babylon gibt es nicht real, das ist nur eine Allegorie für das, was du der Welt vorwirfst.
    ” Aus gutem Grund fordert die Bibel alle, die Gott gefallen möchten, dazu auf, sich von der falschen Religion(der Hure Babylon) zu trennen. Es heißt eindeutig: „Geht aus ihr hinaus“ (Offenbarung 18:4; 2. Korinther 6:14-17).

    Was fordert jetzt die richtige Religion im Falle von Ukraine und Israel ?
    Jetzt ziere Dich nicht, sag, was die verantwortlichen Politiker tun sollen !

  22. @Neumann

    Aha, jetzt soll ich also die nächste Greta werden 👋😃👍nee, die “Blitzableiter”/Sündenböcke tun das, wozu sie von den Reitern/Surfern der “Hure Babylon” gewählt wurden.

    Dabei zeigt sich nicht selten, dass diese besonders Verkommenen “den Blitz” / die Sünden ganz “schlau” zurückleiten👋🤣 mit dem Hinweis “ihr könntet ja, wenn ihr wolltet”!?
    👋😇

  23. for bible scholars,
    Seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben….
    Das sind die beiden Positionen die wir einnehmen sollen,
    auf Gegenrede vorbereitet sein und doch den guten Kern in jedem Menschen achten.
    Im Falle von kriegerischen Auseinandersetzungen sollen wir wachsam und wehrhaft bleiben und gleichzeitig offen bleiben für eine Diskussion mit dem “Feind”.
    hto, komm aus deinem Schützengraben .

    • Zum Schluß:
      Ja, Ukraine und Israel dürfen sich verteidigen, aber es hat in der Geschichte Europas kluge Herrscher gegeben, die haben anstatt … besser Kooperation mit dem Aggressor gemacht und konnten warten.

      In den Fällen Ukraine und Israel ist aber eher so, daß nicht Klugheit, sondern die “evolutionäre Spieltheorie” die Einsätze bestimmte!? 👋😇

      • Nein, @hto. Angesichts der zahlreichen Kriege in und aus Europa, einschließlich der Welt- und Kolonialkriege sowie der Schoah empfinde ich es geradezu als zynisch, der Ukraine und Israel “Europas kluge Herrscher” als Beispiel für “besser Kooperation mit dem Aggressor” zu empfehlen.

        Rechter und libertärer Antisemitismus behauptet, dass Jüdinnen und Juden bösere Menschen wären. Linker Antisemitismus behauptet, Jüdinnen und Juden zu lieben, wenn sie bessere Menschen wären.

        Schon der Mahatma Ghandi hat 1938 den jüdischen Menschen in Deutschland und Palästina empfohlen, sich ohne bewaffnete Gegenwehr töten zu lassen – siehe die entsprechenden Zitate in der Rede oben.

        Aber auch jüdische und generell ukrainische und israelische Menschen haben das gleiche Recht auf Selbstverteidigung ihres Lebens und ihrer Republiken wie alle anderen Menschen auch. Und zumal das NS-Regime nicht durch “Kooperation”, sondern durch vorwiegend christliche und jüdische Soldaten beendet wurde, sollten gerade auch Deutsche mit pazifistischen Belehrungen zurückhaltender sein. Auch Sie verdanken Ihre Freiheit zu teilweise widerlichen Kommentaren vor allem alliierten Armeen – ob es Ihnen nun passt oder nicht.

      • @hto

        …besser Kooperation mit dem Aggressor…

        Russland will die freie Ukraine vernichten-die Ukraine will in Freiheit überleben.
        Wie sollte da eine kluge “Kooperation” aussehen?

        • @Frankfurter

          Gerade wegen der Probleme mit dem Klimawandel, wäre es mehr als nur klug, die herkömmlich-gewohnte Welt- und “Werteordnung” gemeinsam/fusionierend umzugestalten, OHNE den Wahnsinn der wettbewerbsbedingten Symptomatik!?

  24. @Neumann
    “Seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben….”

    Das Problem: Schon Jesus war ziemlich allein mit dieser Weisheit, der gute Kern ist seitdem noch mehr verkommen und keimt jetzt höchstwahrscheinlich garnicht mehr – Menschen gleich mir, bleibt wohl nichts anderes mehr als mich auch von den Feinden “ins Meer treiben zu lassen”, das “offene Wort” trifft nur taube und ebenso verlorene Ohren!!!
    👋😇 Schade eigentlich

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