Wo ist der Schnee? Die Klima- und Wasserkrise im Walt Disney LTB 568

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich ein Buchprojekt abgebrochen: Die Recherchen zu den Bergen als Wassertürmen der Menschheit und allen Lebens erbrachten so drastische Resultate, dass ich den geplanten, fröhlich-ermutigenden Buchaufbau nicht mehr einlösen konnte…

Umso erfreuter war ich, als mir gestern beim Familieneinkauf das “Walt Disney Lustiges Taschenbuch” 568 ins Auge sprang, in dem Donald Duck auf Skiern und Tick, Trick und Track auf einem Schlitten auf dem Trockenen sitzen und fragen: “Wo ist der Schnee?”

Das LTB 568 von Egmont Ehapa Media 2023 thematisiert die Klima- und Wasserkrise. Foto: Michael Blume

Die Geschichte gleichen Namens beginnt auf S. 5 mit der Schilderung erhöhter Temperaturen am “Hotel Flockenflug” in “Schneehalden“:

“Was für ein wundervoller Frühlingstag in den Bergen… wenn es denn einer wäre! In Wirklichkeit aber ist es mitten im Winter…”

Donald hat “Vorkasse” geleistet und muss daher mit seinen Neffen ins geliebte Skigebiet anreisen – Daisy ist wegen der hohen Temperaturen gleich zuhause geblieben. Auch die Schneekanonen retten die Skipisten nicht mehr: “Es ist einfach nicht kalt genug.” (S. 10)

Trick – von seinen beiden Drillingsbrüdern unterscheidbar durch die blaue Mütze, englisch Dewey – erläutert die stark bebilderte Klimakrise (S. 8):

Sintflutartige Regenfälle sind mancherorts schon fast zur Normalität geworden…

Überall breiten sich die Wüsten weiter aus…

Während die Eisberge so schnell schwinden wie nie zuvor in der Geschichte…

So weit, so stark.

Doch ab S. 12 kippt die liebenswerte Geschichte plötzlich – in eine Verschwörungserzählung!

Beim Wandern führt die Füchsin Susi die vier auf die Spuren des verrückten Wissenschaftlers “Doktor Dösbadloff“, der sie gefangen nimmt und fesselt. (S. 20) Der nach dem Hamburger Schimpfwort “Dösbaddel” für “dösiger Barthel, Tollpatsch” benannte Weißkittel erzählt den gefangenen Ducks, nach einem Skiunfall einen Hass auf Schnee entwickelt und dagegen “einen kleinen Satelliten in eine Umlaufbahn um die Erde” geschickt zu haben. (S. 23)

Damit könne er als Superverschwörer das Wetter weltweit manipulieren: “Ich werde das Wetter überall auf der Welt nach Belieben ändern, schneller als die Natur es jemals könnte!” Trick kommentiert: “Als hätten wir nicht schon Klimakrise genug!” und Tick (rote Mütze) stellt fest: “Die Irren werden nicht alle!” (S. 25)

Mithilfe der Füchsin Susi können sich die vier dann befreien, Dösbadloff stoppen und seinen Wetter-Satelliten zerstören. Der Schnee kehrt zurück – nach Schneehalden und auch Entenhausen.

Verschwörungsmythen und die Faszination des Freund-Feind-Dualismus

Selbstverständlich hatte ich mir eine wissenschaftliche Erklärung für die Klima- und Wasserkrise erhofft, wie sie beispielsweise Sven Plöger und Rolf Schlenker in Die Alpen und wie sie unser Wetter beeinflussen” (Piper München 2022) präsentieren: Die globale Erwärmung lässt Schnee und Eis auch an den Bergflanken schmelzen, wodurch die Sonnenstrahlen seltener reflektiert werden, sondern Erde und Steine erwärmen: Die Klimakrise eskaliert in Gebirgsregionen überdurchschnittlich schnell und hat etwa in der Schweiz bereits die 2 Grad-Grenze überschritten. In der Folge fließen Niederschläge immer schneller ab: Es drohen Hochwasser und Sturzfluten, gefolgt von längeren Phasen der Trockenheit, ja Dürre und einem Absinken auch des Grundwassers.

Doch die Erzähl-Logik von Comics, aber auch Romanen und Filmen tendiert leider vom wissenschaftlichen Monismus zum personalisierten Dualismus: Die Schneeschmelze sei Ergebnis einer Satelliten-Verschwörung (LTB 568), hinter den Katastrophen stecke die Unterwasser-Intelligenz der Yrr (Frank Schätzing, “Der Schwarm”) oder der “Weg des Wassers” der Avatar-Welt Pandora (Teil 2) lasse sich durch das Töten und Vertreiben der Erdlinge (“Himmelsmenschen”) wiederherstellen. Die buchstäblich trockene, wissenschaftliche Realität verweist dagegen auf die Eigenverantwortung von uns Menschen, bleibt psychologisch unangenehm und beschränkt auf Sachtexte und Dokumentationen. 

Selbstverständlich wäre es denkbar gewesen, etwa über die christlich-weihnachtlich konnotierte Gestalt des superreichen und gierigen, aber lernenden Dagobert Duck (englisch: Scrooge McDuck, “Uncle Scrooge”) Wissenschaft und Eigenverantwortung zu reflektieren. Das wäre aber wohl aufwändiger, anspruchsvoller und weniger unterhaltsam geworden.

Diese psychologische Tendenz zu Verschwörungserzählungen und schließlich dualistischen Verschwörungsmythen finde ich nicht nur schade – sondern im Hinblick auf unser Überleben als Menschheit durchaus gefährlich. Immerhin wird so deutlich, dass Superverschwörer gerade nicht als wissenschaftliche Theorien taugen, sondern eine mächtige und also häufige, verschwörungsmythologische Figur bilden. Und Science-Fiction-Reihen wie die deutschsprachige Rekord-Fortsetzungsgeschichte Perry Rhodan haben durchaus bewiesen, dass sich auch wissenschaftsorientierter Monismus erfolgreich erzählen lässt. 

Avatar-Foto

Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

71 Kommentare

  1. Umso tiefer man sich mit den Folgen der globalen Erwärmung beschäftigt, umso unheimlicher werden die Aussichten.

    Zum Glück nehmen die meisten unserer Politiker keine wissenschaftliche Literatur zum Thema in die Hand, womit sie sich stets Besonnenheit und Zuversicht bewahren.

    Kennen Sie The Juice Media? Eine australische Satire-Produktion, die ehrbare Regierungswerbung herausgibt, wo junge, attraktive Frauen mit schönen Stimmen uns über die wahren Absichten der australischen Regierung aufklären. Produziert und geschrieben werden sie von einem Historiker, der unzufrieden war, dass seine wissenschaftlichen Publikation kaum außerhalb des Faches wahrgenommen werden. Seine Frau ist die Stimmkünstlerin. Es ist sehr witzig.

    https://www.youtube.com/watch?v=1FqXTCvDLeo

  2. Die Satiren von The Juice Media sind ein Beispiel, wie man humorvoll die Probleme vermitteln kann, wobei die vulgäre Sprache natürlich Geschmacksache ist. Es soll auch “jugendfreie” Fassungen geben.

  3. Im Gegensatz zu den Perry-Rhodan-Romanen, die sich an ältere Kinder oder Erwachsene richten, werden die „Lustigen Taschenbücher“ für Kinder ab sechs Jahren empfohlen. Wegen der Comiczeichnungen sind sie größtenteils selbsterklärend und können darum auch von jüngeren Kindern verstanden werden.

    Kleinkinder durchleben eine magische Phase, wo Phantasie eine große Rolle spielt. Sie haben keinen Zugang zur naturwissenschaftlichen Weltsicht der Erwachsenen und können sich technisch-physikalische Prozesse sowie Naturereignisse oft nur als geheimnisvolle magische Kräfte vorstellen. Märchen, die zudem eine klare Unterteilung in Gut und Böse anbieten, sind für Kinder wichtig, da sie erst einmal eine Orientierung brauchen, um zu erkennen was Recht und was Unrecht ist. Erst später sind sie in der Lage von diesem Schwarz-Weiß-Denken abzurücken und auf Zwischentöne zu achten. Meist erkennen sie dann auch, dass Märchen sowie Comics nicht immer die Wahrheit erzählen, sondern lediglich der Unterhaltung dienen. Das ist dann der Zeitpunkt, wo sie anfangen sich für Kinderlexika und Sachbücher zu begeistern.
    Infos zum Thema „Eiszeiten und Klimawandel“ findet man u.a. im WAS IST WAS Band Nr.125.

    • Danke, @Mona!

      Nun bin ich ja nicht nur begeisterter Comic-Leser von Kindheit bis heute, sondern auch 3facher Vater, der mit jedem seiner Kinder liest und diskutiert. Und sehe überhaupt keinen Grund dafür, Kinder mit schlechten Verschwörungsmythen wie einer angeblichen Wettermanipulation abzuspeisen. Auch Lustige Taschenbücher können es besser.

      • Ich will gar nicht bestreiten, dass es „schlechte Verschwörungsmythen“ gibt, die in der Lage sind ganze Völker zu verderben. Im aktuellen Fall liegt das Comicbuch mit seiner Vereinfachung aber gar nicht so daneben. Wettermanipulationen müssen kein Verschwörungsmythos sein, denn daran arbeiten Wissenschaftler ja schon seit längerem. Auch wenn die Verfahren noch nicht ausgereift sind, wäre es durchaus vorstellbar, dass ein durchgeknallter Dösbadloff, der über die technische Ausstattung verfügt, das Wetter in seinem Sinne manipulieren könnte.
        https://www.agrarheute.com/politik/wettermanipulation-dubai-drohnen-kuenstlichen-regen-584387

        • Danke, @Mona. Dann hätte das Comic m.E. sehr gut die Geschichte eines Möchtegern-Verschwörers erzählen können, der die Grenzen der Wettermanipulation (an-)erkennen muss. Den Leserinnen und Lesern eine vermeintlich erfolgreiche Anti-Schnee-Satelliten-Weltverschwörung zu präsentieren und damit die realen Folgen der Klima- und Wasserkrise zu verharmlosen halte ich für einen „schlechten Verschwörungsmythos“.

          Und an einigen Kommentaren hier lässt sich ja sehen, wie weit verbreitet Reaktanz und Wissenschaftsleugnung auch zu diesem Thema schon sind…

          • Ihrer inhaltlichen Zusammenfassung entnehme ich, dass das Thema Klimawandel durchaus den Kindern bewusst gemacht wurde. Aber anscheinend wurde mittels diesem Antagonisten ein emotionaler Ausweg konstruiert, damit die ganze Geschichte mit einem Happy End enden kann. Welche Belastung würde sonst zurückbleiben? Mit einem Superschurken in bester LTB-Tradition… 🙂

            Ganz allgemein ist das aber eine Frage, die mich als Vater auch sehr bewegt. Wie Sie auch häufig darstellen, kann ich diesen Dualismus “Irgendjemand ist schuld an unseren Problemen” nicht leiden und bemühe mich, die Perspektive der Kinder diskursiv herauszufordern. Aber so wie Mona oben schreibt, Kinder gehen in ihrer Urteilskraft durch Entwicklungsstadien, die vermutlich nicht übersprungen werden können. Wie sollte ich also vorgehen?
            Darauf konnte ich für mich noch keine Antwort finden.
            Beste Grüße
            Keno Eilers

          • Danke, @Keno Eilers – genau diese Fragen stelle ich mir auch. Hätte die Geschichte womöglich sogar besser funktioniert, wenn der böse Verschwörer-Wissenschaftler hätte entdecken müssen, dass seine Supersatelliten gar nicht funktionieren – sondern die reale Klimakrise den Schnee killt? Wäre damit eine andere, bessere Form von Auflösung denkbar geworden? Können wir Dualismus mehr als immer wieder reproduzieren?

            Aus meiner Sicht (auch als Vater, wie Sie) hängt von der Qualität unserer Medienprodukte jede Menge für die Zukunft auch unserer Kinder ab…

        • @Mona
          Wettermanipulationen müssen kein Verschwörungsmythos sein
          _________________________________________________
          Natürlich nicht. Aber die Globale Erwärmung auf Wettermanipulation zurückzuführen, ist absoluter Schwachsinn.

          Im aktuellen Fall liegt das Comicbuch mit seiner Vereinfachung aber gar nicht so daneben

          Aber voll daneben. Noch “danebener” geht garnicht.
          “Vereinfacht” wird da garnichts.

          • @Frankfurter

            „ Aber die Globale Erwärmung auf Wettermanipulation zurückzuführen, ist absoluter Schwachsinn.“

            Es geht hier um eine fiktive Geschichte in einem Comicbuch und kein Mensch behauptet, dass die globale Erwärmung auf Wettermanipulationen zurückzuführen ist. Allerdings werden seit langem entsprechende Versuche gemacht, das Wetter zu manipulieren. Die Folgen sind jedoch nur schwer abzuschätzen.

          • @Mona
            Es geht hier um eine fiktive Geschichte in einem Comicbuch

            __________________________________________
            Der Klimawandel ist leider überhauptnicht fiktiv, sondern sehr real.
            Die reale Ursache ist bestens bekannt, wird aber trotzdem immer noch geleugnet. Eine fiktive Ursache zusammenzuphantasieren, ist daher zumindest befremdlich und überhauptnicht lustig; falls nicht sogar eine ziemlich üble Absicht dahintersteckt

  4. Herr Blume, wie gut ist Ihr Englisch?
    Sofern man der englischen Sprache mächtig ist, gibt es eine sehr unterhaltsame „alternative Stimme“. Siehe das Video George Carlin – Saving the Planet. Insgesamt sind die acht Minuten von George Carlin ein – aus insbesondere erkenntnisorientierter Sicht – hervorragendes „Theater-Stück“ zur irrationalen Besorgnis einer sich maßlos überschätzenden Menschheit.
    Eine Nachricht vom 3.März 2023: Immer noch Schnee-Notstand in Kalifornien…
    Nach einem Wintersturm sind die Kalifornier immer noch damit beschäftigt, sich aus den Schneemassen auszugraben, und für das Wochenende sind weitere heftige Schneefälle vorhergesagt. Der beliebte Yosemite-Nationalpark wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen, nachdem rekordverdächtige Schneefälle über das Gebiet hereinbrachen. In den Skigebieten von Tahoe, wie z. B. Palisades, wurden in den letzten 48 Stunden rekordverdächtige 2 m Schnee gemessen. In San Bernardino County, östlich von Los Angeles, wird rund um die Uhr Schnee geräumt, obwohl es weit über eine Woche dauern könnte, bis einige Gebiete erreicht sind, insbesondere angesichts der vorhergesagten weiteren Schneemengen. Lesen Sie doch mal einen globalen aktuellen Kältereport, um wieder “runter” zu kommen.

    • Danke, @Dirk Freyling! Es ist doch wirklich super-interessant, dass Sie Verschwörungsmythen in einem Donald-Duck-Comic verteidigen – indem Sie den rechtslibertären George Carlin (1937 – 2008) promoten! Carlin inszenierte sich als Tabubrecher und griff in seinen Sendungen u.a. den gesetzlichen Kinder- und Jugendschutz, Religionen und den Mitweltschutz an.

      Und dann verlinken Sie auch noch auf einen sog. “Kältereport” des EIKE-Instituts, das den wissenschaftlichen Konsens zur Klimakrise aktiv leugnet und bestreitet!

      https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Institut_f%C3%BCr_Klima_und_Energie

      Danke, dass auch Sie die Relevanz von antiwissenschaftlichen Verschwörungsmythen auch in Lustigen Taschenbüchern eindrucksvoller bestätigen, als ich es alleine hätte je leisten können!

    • @Dirk Freyling
      sehr unterhaltsame „alternative Stimme“.
      _________________________________________
      Dieses hohle Geschwätz finden Sie tatsächlich “unterhaltsam”?

      Lesen Sie doch mal einen globalen aktuellen Kältereport, um wieder “runter” zu kommen.

      _______________________________________
      Wovon sollte man denn runterkommen, weil es irgendwo auf der Welt kalt ist oder schneit?

  5. Das ist ja eine nette Geschichte in der Reihe der Lustigen Taschenbücher. Klar, auch in Entenhausen muss der Klimawandel besprochen werden. Und die Geschichte mit dem durchgeknallten Wissenschaftler sollte man vielleicht nicht zu verkopft betrachten; es ist einfach nur Unterhaltung für kleine und große Kinder.
    Zu der Titelfrage „Wo ist der Schnee“ fällt mir ein Beitrag aus „Spektrum“ ein, den ich im Jahr 2019 abgespeichert hatte, in dem mit einer sehr schönen Videosequenz das Wachsen und Vergehen der Alpengletscher gezeigt wird; 100.000 Jahre in zwei Minuten:
    https://www.spektrum.de/video/simulation-zeigt-gedeih-und-verderb-der-alpengletscher/1606514

    Ein starkes Zurückweichen der Alpengletscher mit anschließendem erneutem Gletscherwachstum ist also keine Besonderheit der Neuzeit, sondern der Normalzustand. Zitat aus dem Spektrum-Artikel: „Tatsächlich stießen viele Alpengletscher nicht nur viermal in größerem Umfang vor, wie bislang überwiegend gemutmaßt wurde. Stattdessen dehnten sie sich bis zu zehnmal und häufiger aus und zogen sich wieder zurück – Klima und Eis waren also deutlich flexibler als bislang gedacht.“ Auch sehr hoch gelegene Gletscher wie z. B. der Gipfelgletscher der Weißseespitze in 3500 m Höhe waren vor über 5900 Jahren komplett verschwunden; das älteste dort erbohrte Eis ist 5900 Jahre alt. Soviel zum Thema „ewiges Eis“! Als es wieder kälter wurde, konnte „Ötzi“ unmittelbar nach seinem Tod vor ca. 5300 Jahren schon in 3210 m Höhe als „Eismann“-Gletschermumie konserviert werden.
    Jetzt erleben wir gerade eine Wärmeperiode – und das Beste, was wir tun können, ist nach Möglichkeiten zur Anpassung zu suchen. Das Klima zu konservieren oder gar zu „retten“ ist unmöglich. Ich zitiere Reinhold Messner mit einer Äußerung, die den Nagel auf den Kopf trifft (Welt-Artikel vom 9.3.2023, „„Klimaschutz gibt es gar nicht“): „.„Klima ist Wandel“,… „Klimaschutz gibt es gar nicht.“ Und das sagt jemand, der von 1999 bis 2004 für die italienischen Grünen im Europaparlament saß!
    Noch eine Bemerkung zu Perry Rhodan – ich war begeisterter Leser vor über 50 Jahren, eingestiegen ab ca. Heft 350 und ausgestiegen bei Heft 500, mit dem Beginn des Schwarm-Zyklus. In diesem Zeitraum ging es aber nicht besonders monistisch zu, sondern sehr martialisch. Die Terraner mussten sich ständig gegen irgendwelche extrasolaren oder gar extragalaktischen Aggressoren zur Wehr setzen, und das auch häufig mit militärischer Gewalt. Ich erinnere mich noch an die stärksten „Transformkanonen“ mit einer Sprengkraft von 4000 Gigatonnen TNT. Verglichen damit wirkte die stärkste Wasserstoffbombe, die je auf Erden gezündet wurde, (mit 63 Megatonnen TNT, die „Zar-Bombe“, wenn ich mich richtig erinnere), fast wie ein bescheidenes Bömbchen.
    Und noch eine Verbindung zu Perry Rhodan aus dem Heftzyklus 400-449 fällt mir ein: während bei den Ducks ein erdnaher Satellit das Klima beeinflussen soll, war es bei dem besagten Perry Rhodan-Zyklus ein Sonnensatellit, der unsere Sonne aufheizen und bis zur Nova bringen sollte. Installiert wurde dieser Satellit von Außerirdischen, ja Außergalaktischen, die 200.000 Jahre vor unserer Zeit unser Sonnensystem besucht hatten. Nach der Zerstörung des Sonnensatelliten (gleich zwei Zeitreisen waren dazu erforderlich) kam in Heft 450-499 der Gegenschlag der Terraner in der 35 Millionen Jahre entfernten Sombrero-Galaxis inkl. Niederwerfung der aggressiven Takerer. Auch wenn manche beinharten Feinde der Terraner sich später mit diesen verbündet hatten, mussten viele andere Völker durch Kriege in die Schranken gewiesen werden.

    • Vielen Dank, @Armin Quentmeier! Sie haben gerade eindrucksvoll demonstriert, dass es tatsächlich auch formal hochgebildete Leute gibt, die es begrüßen, wenn in Donald-Duck-Comics die Klimakrise relativiert wird. Und schon in vielen, ellenlangen Kommentaren haben Sie sich reaktant für fossile Rohstoffe, gegen Einsparungen und gegen Klimaschutz ausgesprochen.

      Um es deutlich zu sagen: Wer immer noch leugnet, dass sich die Menschheit nicht einfach in einer “Wärmeperiode”, sondern in einer von fossilen Verbrennern befeuerten Klimakatastrophe befindet, hat den auch naturwissenschaftlichen Konsens längst hinter sich gelassen und biedert sich dualistischen Verschwörungsmythologien an.

      Im Übrigen: Fein, dass auch Sie Perry Rhodan gelesen haben! Wir hatten im Interview auch über den vor allem frühen Militarismus und die literarische Entwicklung gesprochen, hier:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/der-alphabet-leuchtturm-des-aschkenasischen-japhetismus-podcast-interview-zu-und-fuer-perry-rhodan/

      Wir sprachen auch darüber, dass ich zu einer Zeit den Wehrdienst für unsere Republik freiwillig verlängert habe, als das noch nicht “in” war. Es wundert mich nicht, dass viele Wissenschaftsleugner und Esoterikerinnen, große Teile der heutigen “Friedensbewegung” und Verschwörungsunternehmer wie Daniele Ganser gegen die Ukraine an der Seite Putins stehen. Denn die monistisch-republikanische Staatsform wurde und wird genau wie die Wissenschaft stets von Rechtsaußen, Linksaußen und von Marktlibertären dualistisch attackiert.

    • Ich kenne die Simulation der Gletscher in den Alpen. Spektrum der Wissenschaften kam deswegen nicht auf die Idee, deswegen die globale Erwärmung zu relativieren.
      Die korrekte Schlussfolgerung ist vielmehr, dass das Klima viel schneller und massiver auf eine Veränderung der Klimatreiber reagiert, als gedacht. Inzwischen zeigt sich das auch deutlich in der Realität.

    • @Dr. Armin Quentmeier

      Ein starkes Zurückweichen der Alpengletscher mit anschließendem erneutem Gletscherwachstum ist also keine Besonderheit der Neuzeit

      ____________________________________________

      Das ist bekannt. Warum meinen Sie, das mitteilen zu müssen?

      Klar, auch in Entenhausen muss der Klimawandel besprochen werden.

      ________________________________________________

      “Müssen” muss er nicht. Er “kann” besprochen werden.
      Und wenn, dann sollte es richtig sein. Auch, sogar und insbesondere wenn es an Kinder gerichtet ist.
      Man kann einen Sachverhalt unterhaltsam, kindgerecht vereinfacht, und trotzdem richtig darstellen.

  6. “Verschwörungsmythen…”
    Mit ihrer Betrachtungsweise würde ein Großteil der Literatur aus “Verschwörungsmythen” bestehen denn es geht hier wohl um künstlerische Freiheit und die hat Jules Verne genauso in “Mythen” umgesetzt wie Goethe oder Thomas Mann etc. . KUNST ist ein subjektiver Faktor der sich jeder wissenschaftlichen Betrachtungsweise entzieht und in dem es um Emotionen geht und weniger bum wissenschaftliche Fakten.-.Auch ist der Künstler Kind seiner Zeit und kann die Probleme nur so widerspiegeln wie er die gesellschaftlichen Zusammenhänge seiner Zeit versteht bzw. in welchen Dogmen er befangen ist und wenn er in jeder anderen Meinung einen Verschwörungsmythos sieht sollte er wahrscheinlich die Umstände analysieren die Menschen ja bekanntlich prägen. Ich stimme in dem Sinne Mona zu denn man muss die Kinder dort abholen in ihrer Phantasie abholen wo ihr Geist es zulässt und so gesehen sind solche Comics doch wesentlich geistreicher und weniger vom “Verschwörungsmythen ” behaftet als viele Unterhaltungsshows im TV.

    • Danke für den klassischen, rechtslibertären Move, @Golzower: Jemand äußert freundliche Kritik an einem verschwörungsmythologischen Werk – und plötzlich reden Sie von “künstlerischer Freiheit”. Wenn es aber ums Gendern geht, gilt diese plötzlich nicht mehr.

      Um es auch hier einmal klarzustellen: Wenn ich kritisiere, dann fordere ich noch lange kein Verbot. Es ist LTB-Comiczeichnenden erlaubt, Verschwörungsmythen über angebliche Wettermanipulation auch schon an Kinder zu verbreiten – und es ist mir und anderen erlaubt, das zu kritisieren. Dass “KUNST” nicht wissenschaftlich betrachtet werden dürfe, überrascht mich nun etwas – hatten Sie bei Religion nicht noch anders argumentiert? Kunst, Musik, Religion dürfen und sollen auch wissenschaftlich erkundet und besprochen werden – dafür arbeite ich.

      Lieber @Golzower, eine freie Gesellschaft funktioniert dialogisch, nicht dualistisch. Wer eine andere Meinung als Sie vertritt und Verschwörungsmythen freundlich kritisiert, muss deswegen noch lange nicht Ihr Feind sein. Wir dürfen sogar über Comics diskutieren, ohne einander das Wort verbieten zu wollen. Ob ich Ihnen noch irgendwie helfen kann, das einmal wirklich zu verstehen?

    • “KUNST ist ein subjektiver Faktor der sich jeder wissenschaftlichen Betrachtungsweise entzieht (…)”

      Das ist Unsinn, es gibt ein eigenes Fach zur wissenschaftlichen Untersuchung von Kunst, nennt sich Kunstgeschichte. Dasselbe gilt für Literatur und Musik, etc.

  7. Also, das kann ich auch nicht gutheissen: Veschwöhrungstheorien in Kinder-Comics. Kann man mal sehen, wie moralisch verkommen die Moderne so ist. Hat man nicht schon Sokrates wegen solchen Vergehen verurteilt? Niemand will unmoralische Angebote für Frau und Kind. Was freilich niemanden davon abhält und noch schlimmer… auch niemand (mehr) verbietet. Offenbar weniger ein kognitives Problem, sondern nur moralische Verkommenheit.

    Anyway, … das Leben der Kinder wäre ansonsten wohl auch viel zu langweilig, oder? Dabei sollte diese wichtige Bildungs-/Prägungsphase sicher nicht mit solchen absurden “Politik-Problemen” belastet werden.

    Ansonsten fiel mir auf, das bei mir in fast jeder Nacht Schnee fiel. Der war am Tage meist wieder weggeschmolzen. Aber das gabs schon länger nicht mehr. Da hat wohl jemand den “Sateliten” abgeschaltet, weil er seine Aufgabe erfüllt hat?

    Das man mit Kinder-Comics auch Wahrheit über Wirklichkeit ins Lächerliche ziehen kann, sollte auch erinnert werden. Und womöglich ist das ein Ziel dieser Strategie der unmoralischen Angebote an die Kinder. Wenn ich als Regierung ein Volk zu etwas bringen will, wende ich mich gar nicht mehr an die Menschen selbst, sondern eben an ihre Frauen und Kinder….an den eigentlichen verantwortungsbewussten Menschen vorbei, damit die in einemn Dreiecks-konflikt zerbrechen. Und kleinbei geben (müssen).

    Also, ich als öffentliche Person würde nicht mehr so “monistisch” über den “Klimawandel” reden. Ohne jemals eigene Forschungen betrieben zu haben und niemals auch nur annähernd nachvollzogen zu haben, was die Klimawissenschaft uns erklären will, kann das durchaus krass nach Hinten losgehen. Im “Glauben” an die unfehlbare Wissenschaft, die nicht demokratisch zu Entscheidungen gelangt, ist das auch nur schwer plausibel. Auch ein PHD bewahrt nicht vor Glaube und der Tendenz zum Verbiegen der Wirklichkeit.

  8. Vielen Dank, Herr Blume, dass Sie meinen „ellenlangen“ Kommentar hochgeladen haben. Zitat: „Und schon in vielen, ellenlangen Kommentaren haben Sie sich reaktant für fossile Rohstoffe, gegen Einsparungen und gegen Klimaschutz ausgesprochen.“ Ja, ich bin ein großer Fan der fossilen Rohstoffe, so lange es nichts besseres gibt. Die bessere Alternative können moderne Kernkraftwerke, Fusionskraftwerke, eine effiziente CO2-Abscheidung aus der Luft mit anschließender Nutzung oder eine andere Technik sein, die erst noch entwickelt werden muss. Außerdem wird es die „eierlegende Wollmilchsau“ nicht geben, also die eine technische Lösung, die alle Probleme löst. Das stört mich bei der Durchsetzung von Elektromobilität und Wärmepumpe, verbunden mit Verbot der Zulassung von neuen Verbrennungsmotoren sowie Öl- und Gasheizungen. Hier ist Technik-Offenheit gefragt, verbunden mit einer großzügigen Förderung von Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften.
    Bis dahin gilt für mich: Ich liebe die moderne Technik, die bisher entwickelt worden ist. Ich freue mich, dass zahllose kluge Köpfe Kohlekraftwerke, Kernkraftwerke, Gaskraftwerke, Chemiefabriken, Automobile mit Otto- oder Dieselmotoren, Eisenbahnen, Flugzeuge, Autobahnen, Flughäfen usw. entwickelt, geplant und gebaut haben. Ich liebe das fossile Zeitalter, so lange, bis es etwas Besseres gibt. Und warum? Fossile Energien haben einen historisch einmaligen Gewinn an Wohlstand, Komfort und sozialer Sicherheit ermöglicht und gleichzeitig Milliarden Menschen von harter, schmutziger und gefährlicher Arbeit befreit. Fossile Energien haben eine nie gekannte Steigerung der durchschnittlichen Lebenserwartung ermöglicht, von ca. 40 Jahren im Jahr 1900 bis auf ca. 80 Jahren. Damit einher geht ein Ausmaß an medizinischer Versorgung, das kein Science-Fiction Autor vor 100 oder gar 150 Jahren vorausgesehen hatte. Ein überstürzter Ausstieg aus fossilen Rohstoffen würde letztlich zum Ende des Sozialstaates in Deutschland führen
    Und was den Klimawandel angeht: egal ob menschengemacht oder nicht – die deutsche Energiewende hat für das Weltklima kaum mehr Bedeutung als der Sack Reis, der gerade in China umgefallen ist. 99 % der Weltbevölkerung macht den deutschen Energiewende-Wahnsinn nicht mit und daher wird der globale CO2-Ausstoß weiter anwachsen, auch wenn Deutschland seine Industrie komplett ruinieren und ins Ausland vertreiben sollte. Daher kann ich nur wiederholen: Anpassen ist das Gebot der Stunde. Die Vorstellung, wir können das Klima schützen, wenn wir in Deutschland nur brav E-Autos kaufen (oder besser gar kein Auto mehr besitzen sollen), in kalten Wohnungen sitzen und auf eine vegane Lebensweise umsteigen, ist lächerlich.
    Zitat: „Sie haben gerade eindrucksvoll demonstriert, dass es tatsächlich auch formal hochgebildete Leute gibt, die es begrüßen, wenn in Donald-Duck-Comics die Klimakrise relativiert wird.“ Es gibt keine Klimakrise und erst recht keine Klimakatastrophe. Wir erleben einen Klimawandel, der uns eventuell einige Anstrengungen abverlangen wird. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, das Dürreperioden und drastische Temperaturschwankungen ganze Reiche in den Untergang getrieben haben. Zum ersten Mal in der Geschichte hat die Menschheit die technischen Möglichkeiten, auch schwerwiegende Auswirkungen mit technischen Lösungen abzumildern. Also: „Keine Panik“!

    • “Es gibt keine Klimakrise und erst recht keine Klimakatastrophe.”

      Natürlich gibt es die, Sie wollen sie nur nicht sehen. Wir verursachen eine Erwärmung im Ausmaß von ca. 30-40% des Wechsels von der letzten Eiszeit zum Holozän und das in ca .150-200 Jahren. Das ist ein Rezept für ein Desaster. Die Klimazonen werden sich so schnell verschieben, dass sich zahllose Arten nicht anpassen werden können.
      Und jetzt schon ist klar, das Hitzewellen, Verdunstung und Dürren sich viel schneller zu großen Gefahren entwickeln, als früher gedacht. Frankreich, Italien und Spanien kämpfen jetzt schon, im März, mit Trockenheit.

      • @ Paul Stefan
        Klar haben wir einen deutlichen Klimawandel. Aber ganz so schlimm wie bisher von Vielen gedacht oder behauptet wird es laut IPCC nicht kommen, denn dieser hat das Szenario RCP8.5, das bisher auch als “business as usual” betrachtet und verfolgt wurde, in seinem neuesten Bericht AR6 so eingeordnet:
        ” … All in all, this means that high-end scenarios have become considerably less likely since AR5 but cannot be ruled out. High-end scenarios (like RCP8.5) can be very useful to explore high-end risks of climate change but are not typical ‘business-as-usual’ projections and should therefore not be presented as such.”

        Der komplette Text ist nachzulesen im AR6 WGIII, Chap. 3, FAQ 3.3 (page 386).
        Das sollte man zukünftig berücksichtigen und dieses Szenario nicht mehr als wahrscheinlich verwenden. Damit sind auch die apokalyptischen Szenarien nicht mehr sinnvoll, man sollte sich auf die Szenarien unter RCP8.5 besinnen, die bisher höchst selten betrachtet und diskutiert wurden.
        Unglücklicherweise wurde nun aber genau das Szenario RCP8.5 der kürzlich vom Bundwirtschaftsministerium veröffentlichten Studie zugrundegelegt. Offensichtlich haben die Verfasser der Studie diesen doch sehr wichtigen Text des IPCC nicht gelesen und sind nun zu unbrauchbaren Schlüssen gelangt.

        • @Wolfgang Richter
          Aber ganz so schlimm wie bisher von Vielen gedacht oder behauptet wird es laut IPCC nicht kommen

          ___________________________________________________________

          Der IPCC hat niemals behauptet, wie es kommen oder nicht kommen wird.
          Er warnt lediglich davor, wie es kommen könnte, unter bestimmten Voraussetzungen.
          Und dass es “sehr schlimm” kommen wird, wenn nicht endlich ernsthaft etwas dagegen getan wird, daran hat sich nichts geändert.
          Auch im neuesten Report des IPPC finden Sie ganz sicher nichts, was für eine Entwarnung spricht; so wie Sie das gerne suggerieren möchten.

          Wenn das, schon immer unwahrscheinliche, absolute worst scenario von 4,8° inzwischen als “sehr” unwahrscheinlich gilt, ist das völlig irrelevant. Das Verfehlen der 2° Grenze, deren Einhaltung halbwegs realistisch ist, ist mehr als “schlimm” genug.

      • Exemplarisch
        Was sagt Ihnen die dokumentierte Geschichte am Beispiel Frankreichs, wenn der Satz “fällt” »Schlimmste Trockenheit in Frankreich seit 1956«?
        Bei Ihnen und Herrn Blume triggert es glaubensbasierende Panik, rational Denkende nehmen zur Kenntnis, dass diese Art Ereignis 1956 bereits auftrat. Bedeutet: Nichts Neues. Dies wird bestätigt durch eine Vielzahl weiterer Dürren, die u.a. von Stadthistorikern und Schreibern in Klöstern europaweit zahlreich protokollieret wurden.

        • Nein, @Dirk Freyling – die Prognosen zur globalen Erwärmung, Klima- und nun folgenden Wasserkrise basieren eben nicht auf mythologischem Glauben (der eigene Logiken und Wertigkeiten hat), sondern auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.

          https://www.sueddeutsche.de/wissen/europa-winterduerre-lage-klimawandel-sommer-1.5767285

          Realität ist das, was auch dann wirksam bleibt, wenn mensch nicht daran glaubt.

          Nur als Hinweis: Die globale Erwärmung führt nicht einfach linear zu Dürren. Die Niederschläge bleiben vielmehr seltener als Eis und Schnee auf den Bergen. Stattdessen nehmen Extremwetterereignisse wie Hochwasser und Sturzfluten zu, gefolgt von Dürren und sinkendem Grundwasser.

          Ich verstehe schon, dass Sie nicht mutig genug sind, sich der wissenschaftlich prognostizierten Realität zu stellen…

          • @ Michael Blume
            14.03.2023, 12:54 Uhr
            Die Sueddeutsche ist nun leider keine “Wissenschaft”.
            Aber ich gehe mal auf das Problem “zu wenig Niederschlag” ein:
            Was würde denn geschehen, wenn es keinen Niederschlag mehr gibt? Also nicht, was in der Tageszeitung steht, sondern, was die Atmosphäre betrifft!
            Denken sie mal nach. So richtig wissenschaftlich.
            Und dann müsste ja bei rauskommen, wieso viel CO2 zu weniger Niederschlag führt. Oder?
            Möglicherweise aber auch nicht.

            Und sie sollten in einer ehrenvollen Diskussion nicht mit Psychospielchen und Projektionen auf die Leute losgehen (nicht mutig genug….und diese “Reaktanz-Schwurbellei… sie wissen, das “reaktiver verstand” Teil der Scientology-Psychologie/Theologie ist?) und damit auch noch die Wirklichkeiten so verdrehen, das daraus nur Kinderkacke wird. Und auf Provokanz folgt viel wahrdscheinlicher eine solche Reaktanz.
            Und seit wann ist es mutig, sich einem “Glaubenssatz” anzuschliessen, wenn der doch sehr zweifelhaft ist, wie er uns erklärt wird? Genau, es ist “mutig”, sich mit seinen Gefühlen an die Öffentlichkeit zu wenden… so Frauenlogik, wenn sie nicht mehr weiter wissen und mit ihrer Zuwendung locken (wenn “Mann” denn nur Gefühle zeigen würde). Doch die Falle schnappt dann natürlich zu.

            Und das noch zur “Realität”: Realitäten sind nur die Teile de Wirklichkeit, die wir realisieren…also in irgend einer Weise repräsentieren…so ganz kognitiv. Wirklichkeiten hingegen sind auch der ganze Rest, der ist.

          • Wow, @Soberminded – alles okay?

            Wirre Gedankenspiele über CO2 und Nicht-Niederschläge, Verfolgungsängste (Scientology) und Beschimpfung von „Frauenlogik“ (???) – das Ganze garniert mit bitteren Klagen über Erkenntnisse der Psychologie…

            Wollen Sie uns vielleicht schreiben, warum es Ihnen nicht gelungen ist, Thema und Blogpost zu ignorieren? Was hat Sie getriggert, gleich 2 mal dualistisch los zu ledern? Das würde ggf. nicht nur mich interessieren!

            Beste Grüße, alles Gute!

        • Es macht Sinn sich zum Thema Trockenheit und Dürren in Mitteleuropa im historischen Kontext kundig zu machen und die Erwartungen der Klimawissenschaft für die Zukunft einzuordnen, wie es diese Studie macht: “Past megadroughts in central Europe were longer, more severe and less warm than modern droughts
          Laut Studie war es bisher noch längst nicht so extrem wie in der dokumentierten Vergangenheit, doch es könnte oder dürfte wieder so extrem aufgrund des Klimawandels werden.

          Wenn die Verantwortlichen fürs und im Ahrtal sich über die sehr gut dokumentierten extremen Fluten von 1805 und 1910 kundig gemacht hätten sowie über die häufigen starken Fluten in den 200 Jahren zuvor statt beim Hochwasserschutz nur die kleineren Überschwemmungen ab dem Jahr 1946 zu berücksichtigen, wäre es sicher nicht so schlimm gekommen, wie es 2021 war.

          • Das Problem der Verdunstung wird unterschätzt:

            https://www.spektrum.de/news/verdunstung-laesst-europa-austrocknen/2041591

            Es stimmt zwar, dass der aktuelle Trend nicht dem schlimmsten Szenario folgt, allerdings zeigte sich in den letzten Jahren auch, dass die Folgen für das Klima massiver sind, als gedacht.

            Bei der gegenwärtigen Emissionsrate reicht das globale CO2-Budget für das 1,5 Grad-Ziel noch 6,5 Jahre. De facto sind wir aber noch immer auf Kurs von ca. 2,8 Grad C. Das ist noch immer Kollaps-Kurs, wir haben ja auch noch andere Umweltkrisen.

          • Das ist ja eine richtig tolle Diskussion hier geworden! Zu einigen Beiträgen möchte ich noch ein paar Anmerkungen machen. Tobias Jeckenburger: “Eben sind wir tatsächlich fähig, das Klimaproblem mit der Energiewende zu lösen.” Ich weise noch einmal darauf hin, dass die Energiewende in Deutschland krachend gescheitert ist und bisher Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe verursacht hat. Wir haben zwar über 30.000 monströseWindmühlen und abertausende Solarpaneele, aber trotzdem nur einen Beitrag von ca. 50% zur Stromversorgung. Und dieser Beitrag kann nur funktionieren, weil im Falle von Dunkelheit und Flaute ständig konventionelle Kraftwerke in Bereitschaft gehalten werden müssen. Ich kann es immer nur wiederholen: für jedes Gigawatt installierter Leistung an Wind- oder Sonnenenergie muss ein Gigawatt konventionelle Kraftwerkskapazität vorgehalten werden, also Kernkraftwerke, Kohlekraftwerke und Gaskraftwerke. Da die letzten Kernkraftwerke im nächsten Monat abgeschaltet werden sollen und die Kohlekraftwerke bis 2030, allerspätestens 2038 allesamt stillgelegt werden sollen, bleiben als Reservekraftwerke nur Gaskraftwerke übrig. Davon gibt es derzeit viel zu wenige; das heißt, es müssten bis zum Jahr 2030 etwa 30 bis 40 Gigawatt Kraftwerkskapazität in Form von Gaskraftwerken neu gebaut werden. Auch noch mal zur Wiederholung: der Stromverbrauch in Deutschland liegt auch in tiefer Nacht und an Feiertagen in der Größenordnung von 40 Gigawatt, das entspricht etwa 30 Kernkraftwerken oder 40 Kohlekraftwerken wie “Datteln IV4” mit 1 Gigawatt = 1000 Megawatt. Die höchste elektrische Leistung, die um die Mittagszeit benötigt wird, liegt in der Größenordnung von 75 Gigawatt. Und damit die angegebene Leistung bereitgestellt werden kann, müssen, egal wie viele Wind- Sonnen- und Biomassekraftwerke errichtet werden, mindestens 75 Gigawatt Kraftwerkskapazität in Form von Gaskraftwerken vorgehalten werden. Noch eine Anmerkung, Herr Jeckenburger: nennen Sie mir ein einziges Land, das aus der Nutzung von Kernenergie UND auch der Nutzung von Kohleverstromung aussteigen will. Es gibt einige wenige Länder, die geographisch begünstigt sind und ein Großteil ihrer Stromerzeugung mit Wasserkraft bereitstellen können und daher ohne Kohle und Kernkraft auskommen können. Ein gutes Beispiel ist Norwegen. Aber hier beachten Sie bitte zwei Dinge: erstens die Bevölkerungsdichte in Norwegen. Zweitens, Norwegen verfügt über einen Billionen Euro schweren Staatsfonds, der mit Einnahmen aus Öl- und Gasverkäufen aufgebaut worden ist. Und vor wenigen Jahren hatte die norwegische Regierung beschlossen, die Förderung von Öl und Gas bis weit in das Polarmeer hinaus auszudehnen.
            Und noch eine Anmerkung zu Herrn Blume, Zitat aus seiner Antwort auf meinen Kommentar “… fast jede Veränderung als unzumutbar oder gleich unmöglich zu verhöhnen”. Meine Äußerung gegen die Energiewende ist durch Zahlen, Daten und Fakten untermauert. Gegen diese Zahlen kommen Sie nicht gegen an; da bleibt dann halt nur Polemik und Unterstellung. Was Veränderungen angeht: Veränderungen sollten erstens sinnvoll sein, eine Verbesserung der wirtschaftlichen sozialen und persönlichen Situation bewirken. Zweitens: Veränderung gegen die Naturgesetze funktionieren nicht! Fast alle Veränderungen, welche die deutsche Energiewende mit sich bringt, sind negative Veränderungen. Wir haben nicht nur eine großflächige Landschaftsverhandlung durch mittlerweile über 30.000 Windmühlen, z. T. über 200 m hoch, die wir von der Nordseeküste bis zum Alpenrand finden. Deutschland hat auch Strompreise, die zu den höchsten in der Welt zählen. Eine Folge durch diese hohen Strompreise bzw. Energiepreise allgemein ist eine schleichende Deindustrialisierung. Schon jetzt investieren zahlreiche deutsche Großunternehmen lieber im Ausland, z.B. in den Vereinigten Staaten oder in China, als in Deutschland. Viele kleine und mittlere Unternehmen werden diese Möglichkeit nicht haben und werden daher mittelfristig vom Markt verschwinden und die dort Beschäftigten werden in die Arbeitslosigkeit gestoßen. Danke liebe Bundesregierung, danke liebe Energiewender! Fazu noch eine Anmerkung: der hochgelobte US-Präsident Biden will jetzt neue Ölförderungen in Alaska erlauben! Sehr gut, ” Drill, Baby, drill!” Auch wenn in den USA Windräder und Solarpaneele gebaut werden, so bleibt doch das Rückgrat der US-Wirtschaft fossile Energie (Kohle, Erdöl und Gas) und Kernenergie, und zwar zu günstigen Preisen.

          • Sie betreiben eine Endlosschleife, @Armin Quentmeier: Einerseits bekämpfen Sie Erneuerbare Energien, obwohl deren Ausbau ein großer Erfolg ist – und andererseits verhöhnen Sie auch jede Sparmaßnahme zur Einsparung von Energie- und Wassermengen wie den Verzicht auf Fleisch aus industrieller Massentierhaltung.

            Am Ende beharren Sie immer wieder nur auf dem Weiterverfeuern fossiler Rohstoffe – ungeachtet der Folgen für Klima, Wasser, Leben und Migration. Konstruktive Vorschläge, was sich für Erneuerbare oder Einsparungen verändern ließe, bringen Sie nicht. Sie haben sich in Ihre Reaktanz und Bitterkeit so sehr eingemauert, dass Sie selbst Vernunft und Wissenschaftlichkeit dafür opfern. Und wenn mensch Sie darauf aufmerksam macht, reagieren Sie aggressiv.

            Psychologisch interessant, mitmenschlich aber bedauerlich.

            Wagen Sie doch mal den Versuch, je einen konstruktiven Vorschlag zur Energie-Einsparung und zur Energiewende vorzubringen! Nur jeweils einen! Wir sind gespannt! 😊🌈🤔

    • @ Dr. Armin Quentmeier, es wird Sie freuen, was Sie im neuesten IPCC-Report AR6 nachlesen können: dort werden fossile Energien keineswegs rundweg abgelehnt und ihre zukünftige Nutzung auch nicht “verboten” (der IPCC spricht ja keine Verbote aus, nur dringende Empfehlungen). Solange die Energien CO2-neutral eingesetzt werden, ist der IPCC mit allem einverstanden.
      So werden auch keineswegs nur die EE (Wind-, Solar- und Biomasse-Energie, Wasserkraft) als richtig und notwendig hingestellt, wie es uns unsere Politiker zusammen mit der noch lange nicht im gewünschten großen Maßstab anwendbaren Wasserstoff-Wirtschaft “unterjubeln” wollen. Es wird im AR6 die Kernenergie und deren begonnene Weiterentwicklung als weitere sinnvolle Technik ebenso beschrieben wie der Weiterbetrieb der fossilen Kraftwerke (!!), wenn diese mit CCS arbeiten, also das CO2 abscheiden und in den Erdboden verpressen. Warum nur hat noch niemand ausgerechnet was es bedeuten würde unsere fossilen Kraftwerke zu modernisieren und mit CCS auszurüsten statt sie stillzulegen und auf die unstete Stromproduktion durch Wind und Sonne zu setzen – die dann eben als Ergänzung dienen kann.

      • Sehr geehrter Herr Blume,
        Ihrer Bitte will ich gerne nachkommen. Ich wiederhole aber noch einmal: es gibt nicht die “eierlegende Wollmilchsau”, nicht die alleinseligmachende und alle Probleme lösende Technik. Zur Sicherung der Energieversorgung brauchen wir eine ganze Reihe verschiedener Technologien. Also muss ich mich auf zwei Hauptpunkte konzentrieren, um Ihre Bitte zu erfüllen.
        1. Mein Vorschlag zur Energiewende: der Kraftwerks- Neubau muss forciert werden! Ich wünsche mir den Neubau von mindestens zehn Steinkohlekraftwerken und zehn Braunkohlekraftwerken, ohne CO2-Abscheidung. Diese Kraftwerke müssen auf dem Stand der Technik sein, also so modern wie “Datteln 4″ oder das leider abgeschaltete Kraftwerk Hamburg-Moorburg, also mit einem Wirkungsgrad von ca. 45 bis 46%. Solche Kraftwerke können innerhalb von 15 Minuten auf die halbe Leistung herunter- oder bei Bedarf wieder hochgeregelt werden. Dafür können dann Jahrzehnte alte Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Zusätzlich wünsche ich mir den Neubau von 15 bis 20 modernen Kernkraftwerken vom Typ Grohnde, Isar 2 oder Neckarwestheim, ca. 1400 Megawatt elektrische Leistung. Das allein würde mehr CO2 einsparen als alle Windmühlen und Solarmodule in Deutschland zusammen!
        2. Energieeinsparung: wie schon mehrfach erwähnt, nutzt kaum ein Land Energie Rohstoffe so effizient wie Deutschland. Da wird es in vielen Sektoren schwierig, noch weitere Einsparungen durchzuführen, besonders weil viele industrielle Prozesse in Deutschland soweit optimiert sind, dass die Grenzen des wissenschaftlich-technisch Machbaren erreicht sind. Aber es gibt einen Punkt, bei dem durchaus gespart werden kann: bei Regierung und Behörden. Verkleinerung des Bundestages auf 500 Abgeordnete, Einschränkung der Dienstreisen und Ersatz durch Videokonferenzen, in Europa dürfen Politiker nicht mehr fliegen, sondern müssen die Eisenbahn benutzen, Verkleinerung statt Vergrößerung des Regierungsapparates, Streichung aller Dienstwagen für den Berliner, Hamburger und Bremer Senat. Liebe Politiker, machen Sie das, was Sie immer den Bürgern predigen: benutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin, Hamburg und Bremen – das ist zumutbar! Und bevor es überzogene Vorschriften zur Solardachpflicht und Dämmung von Einfamilienhäusern gibt, soll auch hier die Politik mit gutem Beispiel vorangehen: z.B die Regierungsbauten in Berlin auf Klimaneutralität trimmen. Vorleben heißt die Devise! Vorbild sein und prüfen, ob die eigenen Ideen nicht kolossal mit der Wirklichkeit kollidieren.
        Noch eine Bemerkung zum Schluss: Sie werfen mir aggressives Verhalten vor – nichts liegt mir ferner! Ich beharre lediglich auf wissenschaftlich belegbaren Zahlen, Daten und Fakten. Die Naturgesetze sind nicht verhandelbar! Wenn mein Beharren auf den naturwissenschaftlichen Grundlagen, auf objektiv überprüfbaren Daten von manchen Schneeflöckchen als aggressiv empfunden wird, dann kann ich es leider nicht ändern. Ich bleibe bei meiner Devise: ” Hart in der Sache, verbindlich im Ton “.

        • Danke, Mr. Q. – zur Energiewende den Neubau fossiler Kraftwerke vorzuschlagen und zur Einsparung nur auf demokratisch gewählte Politiker:innen einzudreschen ist wunderbare Realsatire.

          Denn tatsächlich führen wir in Baden-Württemberg derzeit eine heftige Debatte über eine deutliche Verkleinerung des Landtages, strebt die FDP dazu eine Volksabstimmung an. Doch dass dies einen bedeutsamen Beitrag zur Einsparung von Energie und Wasser leisten würde, hat hier noch keine ernsthafte Stimme behauptet. Wenn das wirklich alles sein sollte, was Sie zu bieten haben…

          Und selbst nach dieser kläglichen Polemik verhöhnen Sie noch die Jüngeren, die auf reale Veränderungen drängen, bitter und böse als „Schneeflöckchen“ – zwanghaft, als ob Sie die eigene Wehleidigkeit dualistisch abspalten müssten!

          Mir scheint, Sie haben sich da in eine zwar steuerfinanzierte, aber doch sehr verbittert-traurige Weltsicht eingemauert. Fast die ganze Welt erkenne Ihre einsame Genialität nicht an, niemand wolle sich Ihren hart erarbeiteten Ansprüchen unterwerfen! Dumme Weichwelt, der Sie in langen Drukos die Illusion von Härte entgegenhalten, auf der verzweifelten Suche nach Aufmerksamkeit und Triumph…

          Schade für Sie – und für die Republik, die Ihre Arbeit immerhin finanziert.

          Wobei auch in jeder Tragik des Scheiterns wiederum Lehrreiches zu finden ist, nicht wahr?

        • @Dr. Armin Quentmeier
          Ich wiederhole aber noch einmal: es gibt nicht die “eierlegende Wollmilchsau”, nicht die alleinseligmachende und alle Probleme lösende Technik

          ___________________________________________________________

          Das brauchen Sie nicht zu wiederholen.
          Sie brauchen es nichtmal nur ein einziges Mal zu sagen.
          Denn Niemand behauptet so etwas.

    • @Dr. Armin Quentmeier
      Die Vorstellung, wir können das Klima schützen, wenn wir in Deutschland nur brav E-Autos kaufen….

      ________________________________________
      Ist natürlich so nicht ganz richtig.
      Nur wenn wir weniger Treibhausgase emittieren, schützen wir das Klima.
      Aber das ist ja in aller Regel der Fall, wenn wir ein Auto mit Verbrennungsmotor durch ein E-Auto erstzen.

      Es gibt keine Klimakrise und erst recht keine Klimakatastrophe. Wir erleben einen Klimawandel, der uns eventuell einige Anstrengungen abverlangen wird.

      ____________________________________________________________
      Nicht “eventuell”, sondern “ganz sicher”, und auch nicht nur “einige”, sondern “viele”, unvorstellbar gewaltige, die die Menschheit höchstens teilweise bewältigen kann.
      Natürlich kann man das als “Krise” und sogar als “Katastrophe” bezeichnen.

  9. @Quentmeier 13.03. 22:40

    „Zum ersten Mal in der Geschichte hat die Menschheit die technischen Möglichkeiten, auch schwerwiegende Auswirkungen mit technischen Lösungen abzumildern. Also: „Keine Panik“!“

    Eben sind wir derzeit tatsächlich fähig, das Klimaproblem mit der Energiewende zu lösen.

    „99 % der Weltbevölkerung macht den deutschen Energiewende-Wahnsinn nicht mit und daher wird der globale CO2-Ausstoß weiter anwachsen, auch wenn Deutschland seine Industrie komplett ruinieren und ins Ausland vertreiben sollte.“

    Wenn das stimmen würde, wäre ihre Aussage nachvollziehbar. Es stimmt aber eben nun nicht. Die Anderen machen auch was, teils sogar mehr wie wir. Wir haben mit den fossilen Trägern früher angefangen, und sind technisch entsprechend auch effektiver, und können genau deswegen auch gerne etwa mehr machen.

    „Fossile Energien haben eine nie gekannte Steigerung der durchschnittlichen Lebenserwartung ermöglicht, von ca. 40 Jahren im Jahr 1900 bis auf ca. 80 Jahren.“

    In der Tat. Damit wir dass aber nicht alles wieder kaputtmachen, müssen wir uns ganz aktuell auch um Nebenwirkungen wie die Klimakatastrophe kümmern.

    „Ein überstürzter Ausstieg aus fossilen Rohstoffen würde letztlich zum Ende des Sozialstaates in Deutschland führen.“

    Theoretisch möglich, danach sieht es allerdings nun mal wirklich nicht nach aus. Aber wenn wir nicht genug tun, wird es auch schwierig. Wenn die landwirtschaftlichen Erträge wegen Klimaschäden nicht mehr reichen, wird es die armen Menschen als erste treffen.

    „Die Vorstellung, wir können das Klima schützen, wenn wir in Deutschland nur brav E-Autos kaufen (oder besser gar kein Auto mehr besitzen sollen), in kalten Wohnungen sitzen und auf eine vegane Lebensweise umsteigen, ist lächerlich.“

    Wenn Sie hier das meiste weglassen, dann wird das halt zur Milchmädchenrechnung. Frieren und kein Fleisch mehr essen steht wohl auch nicht an. Auch wenn das mit der veganen Ernährung manch einer fordert.

    Ich esse gerne Fleisch, Eier und Milchprodukte, und bin durchaus dabei, das hier noch etwas mehr zu reduzieren. Insbesondere wirklich so einzukaufen, dass ich nichts mehr wegwerfen muss. Wenn hier von mir einer verlangen würde, vegan zu leben, würde ich mich allerdings dagegen wehren.

    Bioanbau mit artgerechter Tierhaltung wäre für mich noch ok, insbesondere wenn es weniger als 50% teuer wird. Das würde ich noch mitmachen, durchaus schon alleine wegen der damit verbundenen höheren Qualität. Ich bin mit Biogemüse und eigener Tierhaltung aufgewachsen, und vermisse das durchaus. Leisten kann ich mir nur die Bioprodukte von ALDI, und würde es begrüßen, wenn es da mehr bezahlbare Angebote gäbe.

    Für den Bioladen fehlt mir allerdings einfach das Geld.

  10. Wenn Sie wieder Wassertürme auf den Bergen haben wollen, werden sie es selbst raufpumpen, und/oder das Klima kontrollieren können müssen. Darum geht’s ja.

    Polarisierung ist ein physikalisches Phänomen, darauf ist auch unsere Psyche eingestellt. Die gegenwärtige Apokalypse funktioniert wie eine Schallmauer: Als wären wir mit Vollgas in den Schnee gerast, und hätten so viel davon vor uns hergeschoben, dass wir jetzt stecken bleiben – nicht nur das, wir bauen die Problem-Mauer so schnell auf, dass wir daran zerschellen, sie ist himmelhoch gewachsen und stürzt über uns ein. Der Jüngste Tag, das Strafgericht Gottes, sind einfach uralte Beschreibungen eines Phänomens, mit dem sich einzelne Menschen wie Staaten und ganze Zivilisationen schon immer konfrontiert sahen, in allen möglichen Größenordnungen.

    Wahre Intelligenz probiert alle Möglichkeiten durch, bevor sie sich für eine entscheidet – das ist die Schwarmintelligenz der Natur, die Probieren über Studieren stellt, und so lange forscht und experimentiert, bis sie jeden möglichen Weg gefunden hat. Wir haben nicht die Ressourcen eines denkenden Planeten, nicht die Zahl der Versuchskaninchen, Labore und Petri-Schalen, deswegen haben wir eine Billigkopie, einen Chip, der uns schneller macht, aber auch dümmer: Wir speichern die Möglichkeiten ab, die fast immer funktionieren, probieren nur diese durch, und wenn sie irgendwann nicht mehr funktionieren, sehen wir den Windows Blue Screen of Death: Wir stürzen ab, hängen uns auf, machen in Dauerschleife immer wieder das Gleiche, schneller und schneller, bis wir vor Erschöpfung zusammenbrechen. Und genau das macht die Welt im Moment.

    Sie haben’s mit einer Superintelligenz zu tun, die vermutlich kein Bewusstsein besitzt (hat unsere ja auch nicht, unser Bewusstsein beobachtet nur, was in unseren Köpfen vor sich geht), und doch unsere weit übersteigt. Sie schafft es immer, unsere Bemühungen so zu verdrehen, dass das herauskommt, was sie haben will: Evolution. Wir sind ein Teil davon, sie steckt in unseren Köpfen und unseren Genen, unsere Gefühle, Gedanken, Ideen und Möglichkeiten sind darauf optimiert, uns in diese denkende, forschende Maschine zu integrieren.

    Nicht wir entscheiden, welche Möglichkeiten gerade die sinnvollsten, vernünftigsten, intelligentesten sind. Wir bekommen von der Natur eine Liste vorgelegt, teilen uns durch Polarisierung in Arbeitsteams auf, die verschiedene Projekte erforschen, und wer dabei drauf geht, wird als Ressource unter die anderen Forschungsteams aufgeteilt.

    Im Moment knallen irgendwo in der Chefetage der Dr. Jahwe Mengele-GmbH die Champagner-Korken, weil eine Forschungsphase erfolgreich geendet hat. Das Labor wird durchgeputzt, misslungene, veraltete, überflüssig gewordene Experimente und Ausrüstung zwecks Recycling aufgelöst. Das Enzym Mensch wird ebenfalls in Massen abgebaut, denn es braucht neue Programme, und es ist einfacher, es zu vernichten und neue Einheiten herzustellen und zu programmieren, als die alten Programme umzuschreiben, da kann man auch die Menge vom Neuen den Bedürfnissen anpassen. Die Retorten und Reagenzgläser werden mit Feuer und Chemikalien sterilisiert, und für ein neues Projekt neu angeordnet: Ein Planet mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Einem, in dem nur die Cyborgs überleben. Die Biologie hat ihre Schuldigkeit getan, die Biologie kann gehen.

    Kann sein, dass sich große Teile der Oldschool-Natur erholen, einfach weil Menschen aussterben. Aber die Kombination aus Mensch, Maschine und Computer, die als Favorit in die nächste Runde geht, wird auch als Wettbewerbern bestehen, die immer größeren Ressourcenhunger haben werden. Wir werden hybride Ökosysteme schaffen: Die Erde wird zum Roboglobe, dem Cyborg-Planeten. Wie lange da Menschen noch eine Funktion übernehmen können, oder ob wir uns in die Matrix verabschieden, während draußen Computer und Biomaschinen die Regie übernehmen – wird sich zeigen. Es gibt viele Möglichkeiten. Aber es ist eben nur eine Liste, ein Menu mit begrenzter Anzahl von Optionen, die alle auf das gleiche Ziel hinauslaufen – immer neue Lebensräume zu erobern, ab in die Antarktis, in die Wüsten, auf den Grund des Meeres, ins All.

    Das Alte können wir nicht bewahren, aber das Neue mitgestalten. Wenn wir es schaffen, ist der Erfolg das Zuckerbrot, das uns belohnt. Wenn wir versagen, sind Leid und Tod die Peitsche. Der Chefetage ist das egal, die hat das ganze Universum, alle Zeit der Welt, und wenn ihr was davon ausgeht, macht sie sich einfach mehr davon. Hat auch mit der Polarisierung zu tun, die uns in mehrere nach Außen eher dualistische, nach Innen durchaus monistische Forschungsteams aufteilt. Der Bedarf bestimmt Zahl und Methoden der Teams, nicht unsere Entscheidungen.

    Unterschätzen Sie nicht die Weisheit von Disney. Manchmal lassen sich Wahrheiten, die wir nicht hören wollen, eher quaken als aussprechen.

  11. @Wolfgang Richter 14.03. 10:58

    „Es wird im AR6 die Kernenergie und deren begonnene Weiterentwicklung als weitere sinnvolle Technik ebenso beschrieben wie der Weiterbetrieb der fossilen Kraftwerke (!!), wenn diese mit CCS arbeiten, also das CO2 abscheiden und in den Erdboden verpressen.“

    Naja, wenn die neuen AKWs denn nun bezahlbar sind. Die müssen auch durchlaufen, und sind entsprechend nicht wirklich als Backupkraftwerke zu betreiben. Das wären fossile Kraftwerke allerdings durchaus. Wenn die nur als Backup laufen, dann ist auch der Aufwand für die Abscheidung des CO2 entsprechend geringer. Das kann einmal eine Investition in Versorgungssicherheit sein, und gleichzeitig kann es durchaus die Energiewende bezahlbarer machen.

    „Warum nur hat noch niemand ausgerechnet was es bedeuten würde unsere fossilen Kraftwerke zu modernisieren und mit CCS auszurüsten statt sie stillzulegen und auf die unstete Stromproduktion durch Wind und Sonne zu setzen – die dann eben als Ergänzung dienen kann.“

    Gerade eine Ergänzung von unsteter Produktion durch Sonne und Wind mit Backupkraftwerken, die bereits vorhanden sind, und nicht erst für teures Geld gebaut werden müssen, sind wohl die kostengünstigste Variante der Energiewende. Wasserstoff und dessen Folgeprodukte müssen dann nur noch die immer noch anfallenden Überschüsse verwerten, und der so gewonnene Wasserstoff kann dann hauptsächlich da genutzt werden, wo es wirtschaftlich sinnvoll ist. Also z.B. in der Industrie, oder auch für Hybridfahrzeuge mit Wasserstoffbrennstoffzelle und kleiner Lithiumbatterie.

    Zur Wiederverstromung in Gaskraftwerken und zu Heizzwecken eingesetzt ist Wasserstoff ziemlich ineffektiv genutzt und entsprechend teuer. Dagegen ständen dann die Kosten von CCS, und auch die Kapazitäten von entsprechenden Bohrlöchern. Ich weiß jetzt nicht, wie teuer das wird.

  12. Hiho Herr Blume,

    ich verfolge ihren Blog schon länger und interessiert und danke Ihnen vorweg für ihre unermüdliche Arbeit hier.

    Für den obigen Beitrag finde ich allerdings, dass sie in ihrem Urteil zur Comicgeschichte etwas zu streng sind.

    So wie ich ihre bisherigen Blogartikel verstanden habe, speist sich die Attraktivität der Verschwörungsmythen unter anderem daraus, dass sie an unsere vorhandenen gesellschaftlichen Mythen anknüpfen und teilweise strukturell replizieren. Sie erzählen “eine bessere Geschichte als die Realität”, weil sie die bekannten Geschichten aus Märchen, Filmen, Romanen und Erzählungen in gewisser Art verarbeiten und reproduzieren. Diese sind aber selbst ebenso oft dualistisch geprägt, insbesondere die welche als Unterhaltung eingestuft sind.

    Sieht man den Comic als Unterhaltung und als Fortführung von Erfolgreichem, also Weiterschreiben unsere Mythen, so kommt man mMn. ebenso zur Reproduktion von (erfolgreichen) Mythen, deren Attraktivität auch auf ihrem Dualismus fusst. Somit ist die Quelle für Comic und Verschwörungsmythos gleich und somit nicht verwunderlich, dass das Produkt ähnlich sein muss. Das wäre dann aber mMn. nicht die Reproduktion der Verschwörungsmythen.

    Man könnte sogar behaupten, dass die Geschichte bewusst Stilmittel von Verschwörungsmythen bricht, z.B. durch die Einbettung in eine offensichtliche Fantasiewelt ist die Komponente von Verschwörungsmythen “so könnte es wirklich sein” nicht gegeben. Gleichzeitig die Benennung des Schurken als Dösbaddel entgegen der Präsenz der omnipotenten bösen Verschwörung.

    MMn. ist die Komponente der Weiterverarbeitung und Anknüpfung von Verschwörungsmythen ein Punkt den “Kunst” oder besser Unterhaltung gemeinsam haben. Gerade die Verschwörungsmythen 2.0, wie QAnon, deren Faszination sie treffend darauf zurückführen, dass die Jünger selber kreativ daran mitwirken können und die Erzählung selber weiter schreiben können (besser meistens eher weniger kreativ). Das kreative Schreiben an sich knüpft an die Mythen an, der Rahmen der Verschwörungserzählung bietet mMn. nur die low-level Belohnung dafür an, was bei einem Roman oder Comic eben viel schwerer gelingt.

    Kurz gesagt, wir haben ein dualistisches Mythenerbe welches wir selbst mitschreiben und vor allem in gewisser Weise geniessen. Vielleicht schliessen wir da an i.allg. an Kindheitserinnerungen an die Zeit in der uns der Dualismus geholfen hat (wie es bei Monas Beiträgen anklang). Vielleicht hat es mit der menschlichen Bestreben nach (gruppenbezogener) Abgrenzung zu Anderen zu tun. Aber dieses psychologische Erbe hat(te) eine Funktion und, vielleicht gefährlich, ist besser zu akzeptieren als zu bekämpfen?

    Solche Fragen delegiere ich aber lieber an Sie 🙂 , und freue mich darauf weitere Erkenntnisse aus ihren Blog für mich mitzunehmen.

    Grüße

    • Danke, @Carsten Jonas.

      Bei Ihrer Analyse des Wettermanipulation-Comics als Anknüpfung ans „dualistische Mythenerbe“ bin ich noch voll dabei! Allerdings kann ich in diesem Comic-Kapitel beim besten Willen keine künstlerische Leistung über die Reproduktion hinaus erkennen – der Verschwörungsmythos wird weder lustig noch sonstwie aufgebrochen, sondern einfach wiedergegeben. Das „Happy End“ läuft einfach nur auf eine Bestätigung eines alten Verschwörungsmythos hinaus.

      Bloße Reproduktion als Massenware ist aber m.E. noch nicht Qualität – und wer von klein auf an Trash gewöhnt wird, kommt damit noch nicht unbedingt weiter. Meine ich. Ich traue auch unterhaltsamen Comics mehr zu als das…

  13. So, sie haben es also immer noch nicht abgelegt, ihre äußerst selektive und uweilen auch sehr absurde Strategie der “Volksaufklärung”, und der Zensur von Kritik Anderer mit ihrer Propaganga nicht übereinstimmenden Inhalten. Und auf keinen Fall wünschen sie Rückfragen und Aufforderungen zur Erklärung, die zu sehr ins Detail geht (und Inkonsistenzern aufdecken würde). Ein Propagangaminister würde sicher kaum anders aggieren. Wähnen sie sich also in einer Tradition, die große Pfade ausgetreten hat.

    Sind sie eigendlich Kritikfähig/willig? Sieht nicht so aus.

    • Danke, @Soberminded – für Ihre kleine Vorführung in Ignoranz. 🙂

      1. Zensur wäre eine staatliche Maßnahme, diesen Blog hier betreibe ich jedoch rein ehrenamtlich.

      2. Während ich unter Klarnamen unterwegs bin, verkriechen Sie sich hinter einem englischen Pseudonym. Peinlich für einen Völkischen.

      3. Wer über wissenschaftlich informierte „Volksaufklärung“ höhnt, verrät: Er möchte „das Volk“ lieber dumpf und ohne Aufklärung.

      4. Bitte unterhalten Sie uns weiter, Ihr Groll ist ja auch recht informativ! 🙂

    • Sehr geehrter Herr Blume,
      vielen Dank für Ihre Antwort! Ich hätte ja gerne noch weitere Vorschläge zur Einsparung gemacht, aber Sie haben mich ausdrücklich um nur einen Vorschlag für die Energiewende und einen Vorschlag zum Einsparen gebeten. Ein weiterer gewichtiger Vorschlag zur Energieeinsparung wäre ein konsequenter Ausbau von Autobahnen und Fernstraßen und natürlich auch der Eisenbahn, um lästige CO2-produzierende Staus zu vermeiden. Ich weiß wovon ich rede: seit fast sechs Jahren fahre ich vom Ruhrgebiet Richtung Bremen, genauer gesagt nach Worpswede, weil meine Mutter in einem Pflegeheim in Osterholz-Scharmbeck lebt. Diese Fahrten mache ich alle zwei bis drei Wochen, und dann nehme ich selbstverständlich meinen mit einem Diesel getriebenen SUV. Auf der A1 Richtung Bremen gibt es seit Jahrzehnten immer wieder Baustellen, in denen die Arbeit viel zu lange dauert – und es gibt immer wieder teilweise kilometerlange Staus in diesem Baustellen, in denen es nur mit Stop and Go vorangeht. Es ist leicht vorstellbar, wie viel CO2 eingespart werden könnte, wenn solche Autobahn-Baustellen viel schneller wieder aufgehoben werden könnten. Eigentlich müssten fast alle wichtigen Autobahnen in Deutschland, vor allem die mit einer einstelligen Nummer, durchgehend dreispurig ausgebaut werden. Ein weiterer Punkt, auf den Sie immer wieder gerne zu sprechen kommen: “Sie sind steuerfinanziert”. Das stimmt zwar, aber nimmt mir das das Recht, meine wohl fundierte Meinung zu äußern?
      Und Sie haben mir noch nicht die Frage beantwortet, wer Sie eigentlich finanziert. Ist es A, Perry Rhodan; B, die Galaktische Föderation; C, der deutsche Steuerzahler; D, Sie leben von Licht Luft und Liebe? Vielleicht lassen Sie mir ja doch mal eine Antwort zukommen!
      Etwas störend bei Ihren Antworten sind Ihre zahlreichen herabsetzenden Unterstellungen, Zitat: “Fast die gesamte Welt erkennt Ihre einsame Genialität nicht an”. Und dann kommt noch der Vorwurf der “…. verzweifelten Suche nach Aufmerksamkeit und Triumph”. Und dann noch der Vorwurf, ich sei “gescheitert”. Dazu möchte ich nur anmerken, dass ich seit über einem Jahr im Ruhestand bin – und ich muss niemandem mehr etwas beweisen. Allerdings geht es mir kolossal auf die Nerven, wenn ständig falsche Behauptungen über Energiewende, Klimawandel und das angebliche Anspruchsdenken der Deutsche veröffentlicht werden. Da erlaube ich mir halt gelegentlichen Widerspruch und weise auf “Zahlen, Daten, Fakten” hin (Achtung, Endlosschleife!). Und ich halte mich bei meinen Ausführungen nicht nur an exakte Zahlen, Daten und Fakten (Sie können alle Daten überprüfen, z.B. bei “statista” oder bei “laenderdaten.de” – und Sie werden sehen: meine Zahlen stimmen!).
      Ich argumentiere fern von Wunschdenken und grünen Traumtänzereien. Natürlich nehme ich es in Kauf, dass sich viele Leute nicht überzeugen lassen. Da kann ich nur meinen Lateinlehrer zitieren, der vor 50 Jahren immer wieder sagte: “Manche lernen es nie, andere noch später”! Aber ich hoffe immer noch auf die alte römische Devise: “repetitio est mater studeorum”- die Wiederholung ist die Mutter des Lernens. Was das Scheitern angeht: da halte ich mich doch gerne an Samuel Beckett: “Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern”. Oder auch mit dem Geheimen Rat Goethe: “Wähnten Sie, ich müsste das Leben hassen, in Wüsten fliehen, nur weil nicht alle Blütenträume reiften? ” Ich freue mich auf Ihre Antwort!

      • Danke, lieber Herr Quentmeier!

        Das Problem der dualistischen Altersradikalisierung – eine Folge der Reaktanz, die häufiger früher Privilegierte betrifft – hatte ich ja schon im ersten Antisemitismusbericht für den Landtag thematisiert. Es betrifft ja nicht nur Pensionäre in den Wissenschaften, sondern auch in der Politik, in Sicherheitsbehörden usw. Ich finde es gut, dass Sie transparent zu dieser Debatte beitragen.

        Und ich verstehe Sie richtig? Sie hoffen, durch ständiges Wiederholen von Klimakrise-Verharmlosungen sowie durch Polemiken gegen demokratische Parteien und gewählte Regierungen die Energiewende und Dekarbonisierung noch aufhalten bzw. zurückdrehen zu können? Make Fossil Burning Great Again?

        Ich freue mich auf Ihre Antwort! 🙂

  14. @Quentmeier 15.03. 22:35

    „Mein Vorschlag zur Energiewende: der Kraftwerks- Neubau muss forciert werden!“

    Sind Sie Großaktionär von Kraftwerksbauern? Teurer gehts dann wohl kaum. Ich bin dagegen kein Freund davon, bestehende Kraftwerke komplett auszumustern, die noch gut funktionieren. Wenn viele von denen nur einige Wochen im Jahr laufen, dann ist hier der Wirkungsgrad nicht so wichtig. Die Bereitschaftskosten dafür umso mehr. Da sind Kraftwerksneubauten mit Sicherheit die teuerste Lösung.

    Versorgungssicherheit scheint mir angesichts aktueller Erfahrungen mit dem Ausbleiben von russischem Gas ziemlich wichtig. Kriegerische Auseinandersetzungen auf See oder Sabotage an Gaspipelines einerseits, ein Supervulkanausbruch anderseits kann die Erträge von PV Weltweit beeinträchtigen. Oder auch ein begrenzter Krieg der Nato mit Russland, könnte durchaus Schäden an der lokalen Energieversorgung anrichten.

    Ein Wirtschaftskrieg mit China hätte auch kaum kalkulierbare Auswirkungen auf Welthandel und Wirtschaft.

    Da wäre ich dafür, die Altkraftwerke schön weiter in Bereitschaft zu halten. Das müsste wohl recht kostengünstig sein. Solange sowieso nicht genug Erneuerbare installiert sind, verursacht das auch keine vermeidbaren Emissionen.

    Mit CCS und modernen neuartigen AKWS müssten wir mal gucken, ob das wirklich kostengünstig ist, meine Meinung dazu. Das lässt sich anscheinend aktuell schlecht beurteilen. Beides kein grüner Wunschtraum, könnte aber einen wichtigen und zugleich dann doch kostengünstigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

  15. @Soberminded
    15.03.2023,
    Was würde denn geschehen, wenn es keinen Niederschlag mehr gibt?

    _______________________________________
    Es würde ziemlich trocken werden. Vermute ich….

  16. @Herr Blume
    Der von Ihnen beschriebene Comic ist aus meiner Sicht reine Science Fiction und noch dazu für Kinder und Jugendliche geschrieben. Deshalb sehe ich keinen Anlass seinen Inhalt zu diskutieren.
    Wie hier nun geschehen und zu erwarten ist das Hauptthema bei den Kommentaren auch nicht der Comic sondern der menschengemachte Klimawandel und die deutsche Energiewende.
    Was die Zukunft des Klimas angeht, so empfehle ich eine zwar etwas schwierige aber erhellende Lektüre zu den offensichtlich nicht gerade kleinen Problemen der aktuellen Klimamodelle (im CMIP6). Diese Probleme setzen sich direkt dann in allen darauf beruhenden “Prognosen” zur Klimazukunft (Hitze, Dürren, Meeresspiegel, Eis an den Polen, Wirbelstürme usw.) fort, die man als eine sehr große Auswahl an Möglichkeiten unter dem Titel Szenarien beim IPCC findet. Garvin Schmidt, einer der bekanntesten Klimaforscher, schreibt hierzu:
    Some new CMIP6 MSU comparisons

    Bezeichnend für die großen Schwierigkeiten die Zukunft zu modellieren ist die Aussage: “The point of this exercise is first, to include CMIP6 in the comparisons. While we know that this is a trickier ensemble to work with because of the broad (and unrealistic) spread in climate sensitivity, the point in highlighting the GISS model efforts here too is to point out that we are starting to do a better job in terms of sampling different kinds of uncertainty. The CMIP ensembles are still ‘ensembles of opportunity’, but increasingly we are able…”

    Auch wenn es unzweifelhaft klar ist, dass ein zunehmender CO2-Gehalt der Atmosphäre zu klimatischen Änderungen führt, es ist nach wie vor auch laut diesem Blog-Beitrag von Schmidt nicht möglich diese gut zu modellieren, es gibt noch enorme Schwierigkeiten. Schmidts Vorgänger Hansen weist in seinem Blog auch immer wieder darauf hin, dass die Modelle immer noch nicht die Wirkung der Aerosole und die Zusammenhänge mit den natürlichen Variationen (bekannteste: ENSO mit El Nino und La Nina, AMO) herstellen können.

    Deshalb wäre es gut nicht auf vermutete schlimme oder gar apokalyptische Veränderungen zu sprechen zu kommen, zumal auch noch das Szenario RCP8.5 lt. IPCC aus der Kommunikation rausgenommen werden sollte (siehe anderer Kommentar von mir).

    • Danke, @Wolfgang Richter

      Wenn Sie finden, dass Comics mit Verschwörungsmythen nicht kommentiert werden sollten – warum tun Sie es dann?

      Und warum ist es Ihnen so wichtig, wissenschaftlich begründete Warnungen vor der Klima- und Wasserkrise zu relativieren? Immerhin könnten nach Ihren eigenen Angaben ja durchaus auch schlimmere Folgen als prognostiziert eintreten – Unsicherheiten wirken ja in beide Richtungen…

      • @Michael Blume
        Wie kommen Sie denn darauf, dass ich geschrieben hätte, dass Comics mit Verschwörungsmythen nicht kommentiert werden sollen? Ich spreche doch nur von meiner Sicht und nicht davon, was Sie oder andere hier zu solch einem Comic schreiben. Wenn Sie und andere diesen Comic kommentieren, dann ist das selbstverständlich okay.
        Außerdem relativiere ich nicht den Klimawandel, das machen doch die Klimaforscher selbst. Wenn Sie mal nachlesen, wie der komplette Artikel von Hausfather und Peters lautet, den der IPCC (also eine ganze Menge von in der Aussage übereinstimmenden Wissenschaftlern) nennt und deshalb darauf hinweist, dass das Szenario RCP8.5 aus der öffentlichen Kommunikation herausgenommen werden soll oder was Marotzke, von Storch und Stevens zu den “Horror-Aussagen” bzgl. Klimawandel-Angst und -Panik sagen, dann sollten auch Sie merken, dass die Klimaforscher versuchen mehr Realität statt Angst in die Diskussion zu bringen.
        Meine eigenen spekulativen (!) Aussagen zum zukünftigen Klimawandel sollten nicht mit denen der Klimaforscher vermengt werden. Ich beobachte eben die aktuellen IPCC-Berichte, aktuelle Studien, die aktuellen offiziellen Meßdaten sowie die neuesten Aussagen der Klimaforscher.
        Wenn diese jetzt sagen und schreiben, es werde auch im worst-case-Fall keine Apokalypse, keinen Untergang der Zivilisation und möglicherweise nichtmal eine Entvölkerung von heißen Regionen geben, weil da noch zu viel in den Berechnungen spekulativ und unsicher ist, dann sollte “man” denen doch auch Glauben schenken und nicht weiter auf den früheren Aussagen von Klimaforschern beharren.

        • Diese “Logik” erschließt sich mir einfach nicht, @Wolfgang Richter: Ich sah und sehe die Auswirkungen der Klimakrise bereits massiv 2015/16 im Irak und habe sie u.a. in der Hitzemord-These formuliert, die sogar ChatGPT schon korrekt widergab:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ki-zur-bundestag-anerkennung-des-is-genozid-am-ezidentum-zur-hitzemord-these/

          Aus meiner Sicht sind also weitreichende Vorausberechnungen gar nicht mehr nötig, um die Dringlichkeit von Energiewende, Dekarbonisierung und Anpassung an die bereits eskalierende Wasserkrise zu unterstreichen. Zumal “unsichere” Einschätzungen logischerweise in alle Richtungen von der Realität abweichen können.

          • Herr Blume, Ihre eigenen Beobachtungen können doch nicht das Wetter- und Klimageschehen der letzten paar tausend Jahre in Relation zum aktuellen Geschehen setzen und als Nachweis eine Verursachung durch die CO2-Emissionen erbringen.
            Und sie sollten die zeitliche Wirksamkeit von Klimaanpassung und von Dekarbonisierung sowie die Möglichkeiten dazu jeweils global und lokal mal in Ihre Überlegungen einbeziehen.
            Was ist denn besser, sehenden Auges hier bei uns in immer mehr der vorhergesagten Wetterextreme mit immer mehr Schäden und Toten zu kommen, weil wir keine Klimaanpassung betreiben oder eine Dekarbonisierung zu betreiben, die sich im hunderstel-Grad-Bereich der Globaltemperatur befindet und die sich möglicherweise gar nicht auswirken kann, weil so viele Länder zu immer noch mehr CO2-Emissionen “sorgen” – was bei uns erst recht die Wetterextreme steigert?
            Sollte man denn nicht beides und “klug” tun. Dass die Energiewende nicht klug geplant war, das mussten wir ja alle am fehlenden Gas und den neu hochlaufenden Kohlekraftwerken lernen. Eine bessere Planung der Energiewende plus Klimaanpassung wäre meiner Meinung nach der einzig sinnvolle und vor allem erfolgreiche Weg.

          • @Wolfgang Richter

            Sowohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse wie auch eigene Beobachtungen lassen m.E. nur einen Schluss zu: Wir sollten sowohl in Dekarbonisierung wie auch Anpassung sehr viel stärker investieren.

            Auch wenn dies bedeutet, sich der Reaktanz vor allem älterer „Herren“ bis zum Überdruss auszusetzen. Wer wirklich Verantwortung übernimmt, denkt an kommende Generationen.

  17. Sehr geehrter Herr Blume,
    ich will Ihre Fragen gerne beantworten, auch wenn Sie selbst mir beharrlich so manche Auskunft verweigert haben, z. B. auf die Frage, wer Sie eigentlich finanziert. Etwas mehr Mut und Ehrlichkeit, bitte!
    Zitat: „Und ich verstehe Sie richtig? Sie hoffen, durch ständiges Wiederholen von Klimakrise-Verharmlosungen sowie durch Polemiken gegen demokratische Parteien und gewählte Regierungen die Energiewende und Dekarbonisierung noch aufhalten bzw. zurückdrehen zu können? Make Fossil Burning Great Again?“ Die Frage ist vollkommen falsch gestellt: der Verbrauch von fossilen Brennstoffen wächst seit Jahrzehnten, kurz unterbrochen nur durch die Bankenkrise 2008 und den Corona-Wahn 2020-2022. „Und das ist auch gut so!“ füge ich hinzu.
    Ich hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass fossile Brennstoffe die Grundlage unseres Wohlstandes sind und auf Jahrzehnte nicht durch Wind, Sonne und erst recht nicht durch Biomasse ersetzt werden können. Noch mal zur Information: das Erneuerbare-Energien Gesetz wurde im Jahr 2000 verabschiedet, also vor 23 Jahren. Seitdem sind in unserem Land über 30.000 Windmühlen errichtet worden, tausende Monsterbauten mit 200 oder mehr Meter Höhe darunter. Die installierte Leistung der Windräder beträgt circa 64 Gigawatt (GW). Dazu kommen zahllose Solarmodule mit einer installierten Leistung von ca. 66 GW. Zusammen sind das 130 Gigawatt installierte Leistung, die aber nur erreicht werden bei optimalen Windverhältnissen und strahlend blauem Himmel um die Mittagszeit. Theoretisch müsste diese installierte Leistung ja locker ausreichen, um Deutschland mit Strom versorgen zu können. Wir erinnern uns: der deutsche Stromverbrauch schwankt zwischen 40 und 75 Gigawatt. Trotz installierter 130 Gigawatt an Wind- und Sonnenkraftwerken müssen ständig Kohle-. und Gaskraftwerke als Reservekraftwerke bereitstehen und auch die drei verbliebenen Kernkraftwerke leisten einen wertvollen Beitrag. Oft genug liefern die oben erwähnten Wind und Sonnenkraftwerke weniger als 10 Gigawatt, gelegentlich sogar weniger als 4 GW, die Leistung der drei letzten Kernkraftwerke. Zusammengefasst: trotz über 20 Jahren massiver Förderung reichen die Erneuerbaren Energien gerade einmal für 50 % des deutschen Stromverbrauchts – und ohne die fossilen Reservekraftwerke wäre unser Land wirtschaftlich schon längst ruiniert. Es geht also nicht um „Make Fossil Burning Great Again“, denn die fossilen Energieträger waren ja nicht obsolet geworden und werden jetzt reaktiviert, sondern sie hatten und haben eine ungebrochene Bedeutung und sind immer noch das Rückgrat jedes modernen Industriestaates, s. o.!
    Dekarbonisierung: wie mehrfach erwähnt, so schnell geht das nicht! Heute (18.3.2023) fand ich auf „Welt online“ einen wunderschönen Artikel: „Arm, aber klimaneutral“ (als Blick in die deutsche Zukunft); ich zitiere: „In Peking hat übrigens gerade der Volkskongress entschieden, wöchentlich zwei neue Kohlekraftwerke zu bauen. Der Rest für Chinas steigenden Energiebedarf kommt dann aus Saudi-Arabien und dem Iran.“ Da können wir uns noch so sehr, mit Verlaub, den Arsch aufreißen – der Rest der Welt wird von unseren Bemühungen nichts merken- und wenn, dann ist der Effekt negativ. Aber für schöne Schlagzeilen ist die deutsche Energiewende immer noch gut, wie z. B. im Wall Street Journal: „Die dümmste Energiepolitik der Welt“. Und diese dümmste Energiepolitik fällt nicht vom Himmel, sondern sie wird von Traumtänzern, Fortschrittsfeinden, grün lackierten Sozialisten und schlichtweg strunzdummen Leuten gemacht, die nicht rechnen können und nicht die einfachsten naturwissenschaftlichen Kenntnisse aufweisen.
    Und im gleichen Artikel gibt es noch wunderbare „Polemiken gegen demokratische Parteien und gewählte Regierungen“: ich zitiere: „Vom Einfluss eines kleineren Bundestags auf das Klima war hier noch gar nicht die Rede. Weniger Fleisch in der Parlamentskantine, weniger Dienstflüge und -limousinen, weniger Heizen in weniger Büros. Auf diese Weise lebt das Parlament das klimaneutrale Paradies vor, in welches eine zahlungskräftige Bürgerinitiative die gesamte Hauptstadt in den kommenden sieben Jahren katapultieren will:..“ Der Finanzminister möchte übrigens gerne den Erweiterungsbau des Bundeskanzleramts für 800 Millionen Euro stoppen, auch das wäre ein Beitrag zum Klimaschutz. Denken Sie an die enorme Menge an CO2-intensiven Beton, die hier verbaut werden soll und an den energieaufwendigen Betrieb solcher großer Bauten!
    Klimakrise: die gesamte menschliche Geschichte, ja, die gesamte Erdgeschichte ist von „Klimakrisen“ = Klimawandel begleitet gewesen. Zivilisationen und ganze Reiche sind durch Klimaveränderungen geschwächt oder sogar ausgelöscht worden. Besonders der „fruchtbare Halbmond“, also das Gebiet von der östlichen Mittelmeerküste bis nach Mesopotamien wurde immer wieder von Trockenperioden, Abkühlungen oder Erwärmungen getroffen, mit katastrophalen Folgen für die Bewohner. Wir können dem Klimawandel damals wie heute nicht ausweichen, das einzige, was hilft, ist die Anpassung – und die ist heute möglich.
    Nochmal: „Make Fossil Burning Great Again“: Auch US-Präsident Biden agiert in immer mehr Bereichen wie Trump. Bestens Beispiel ist die erst vor wenigen Tagen erfolgte Ankündigung neuer Ölbohrungen in Alaska. Mein Herz jubelt: „Drill, Baby, drill“. Allerdings kann ich alle Menschen beruhigen, die glauben, das fossile Zeitalter wird erst enden, wenn das letzte Barrel Öl, der letzte Kubikmeter Erdgas gefördert und die letzte Tonne Kohle aus dem Boden geholt worden ist. Neue Technologien werden günstige Energien bereitstellen, entweder neue Kernreaktor-Typen oder gar die Kernfusion. Auch eine intelligente und unideologische Nutzung der Sonnenenergie wird einen Beitrag leisten können. Neue katalytische Verfahren werden viele chemische Reaktionen, die heute noch große Mengen am Prozesswärme erfordern, wesentlich energiesparender ablaufen lassen. Wichtig ist Technologie-Offenheit, ja Technologie-Begeisterung – und keine ideologischen Scheuklappen mit sturen Blick auf E-Autos, Wärmepumpen und neuer Massenarmut in Europa, weil die Energie zu teuer geworden ist.

    • Danke, @Armin Quentmeier – Sie finden also, dass wir reichen Gesellschaften auch weiterhin fossile Rohstoffe für unseren „Wohlstand“ verfeuern – und die schon heutigen Wasserkrise- und Hitzemord-Folgen sowohl für ärmere Gesellschaften wie auch für nachfolgende Generationen ignorieren sollten. Indem Sie auf den Ausbau der Kohlekraftwerke in China verweisen, negieren Sie jede Verantwortung – sicher wissend, dass die ärmeren Staaten das gleiche Argument umdrehen: „Wenn selbst die reichen Gesellschaften nicht wirklich in die Energiewende gehen, warum sollten wir es tun?“

      Gerade vermeldet China auch einen weiteren Durchbruch in Sachen Natrium-Ion-Batterien, der die ganze Erbärmlichkeit der „Das-wird-alles-nie-gehen“-Fraktion auch in Deutschland und Europa wieder mal entlarvt:

      https://www.golem.de/news/akkutechnik-haina-stellt-erstes-auto-mit-natrium-ionen-akku-vor-2302-172125.amp.html

      Wir Deutschen könnten auch technologisch und wirtschaftlich viel weiter sein, wenn wir nicht immer wieder auf Reaktante und Fossil-Lobbyisten hereinfallen würden.

      Zur Finanzierung: Es ist ganz einfach, ich blogge im Ehrenamt und nehme dafür kein Geld. Im Gegensatz zu Ihnen achte ich jedoch unsere Republik und alle demokratischen Parteien darin und würde nicht jene Menschen verhöhnen, die sich ernsthaft um die Zukunft sorgen. Ich hoffe, dass ich diese Einstellung auch im Alter beibehalten kann, statt bitter und also undankbar, zynisch und also böse und generell reaktant und altersradikal zu werden. Ich glaube, dass wir Menschen in jedem Alter eine Wahl und Verantwortung haben. Deswegen bedenke ich auch Ihre Drukos immer wieder gerne…

      • @Michael Blume
        Wir Deutschen könnten auch technologisch und wirtschaftlich viel weiter sein, wenn wir nicht immer wieder auf Reaktante und Fossil-Lobbyisten hereinfallen würden.
        Meiner Meinung nach liegt das nicht an “Reaktanten und Fossil-Lobbyisten”, sondern an einer in Deutschland stark verbreiteten Fortschritts- und Technik-Feindlichkeit.

        • Da sehe ich keinen Widerspruch, @Wolfgang Richter. Reaktanz bezeichnet den psychologischen und Fossil-Lobbyismus den wirtschaftlich-kurzsichtigen Widerstand, der maßgeblich zur “stark verbreiteten Fortschritts- und Technikfeindlichkeit” nicht nur in Deutschland beiträgt.

    • Was hat der EE-Zubau denn bisher gebracht, inwieweit hat er zur Transformation weg von fossiler Energie zu regenerativer Energie geführt?

      Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht und auch nichts gelesen, doch gerade habe ich erstmals was gefunden: Dieser Artikel “There Is No Energy Transition, Just Energy Addition” zeigt anhand der Daten auf, dass bisher diese Transformation noch gar nicht begonnen hat. Die EE haben noch nicht zu einem Rückgang des weltweiten Verbrauchs fossiler Energie geführt, sie haben nur zusätzlich Energie geliefert. Klar, wenn diese zusätzliche Energie nicht von den EE gekommen wäre, hätte noch mehr fossile Energie eingesetzt werden müssen.
      Laut allen Prognosen, wie in diesem Artikel erwähnt, werden sowohl die fossilen als auch die regenerativen Energie weiterhin zunehmen, aber eine Transformation zu den EE scheint nicht in Sicht.
      Wenn nicht richtig viel Geld in Forschung und Entwicklung zu CO2-freien Energiequellen jedweder Art gesteckt wird und alles, was im Großen dann machbar ist auch umgesetzt wird, wird es nichts mit der globalen CO2-Reduktion.

  18. Ach, Herr Blume, Sie haben wieder eine Ihrer typischen Antworten abgeliefert; diese Mischung aus gewolltem Missverstehen und Unterstellungen, z. T. recht bösartig und verleumderisch.
    Aber der Reihe nach:
    1. Zitat M. Blume: „Sie finden also, dass wir reichen Gesellschaften auch weiterhin fossile Rohstoffe für unseren „Wohlstand“ verfeuern“. Wie bereits mehrfach beschrieben: ohne fossile Brennstoffe müsste mindestens die Hälfte der Menschheit verhungern und der Rest würde in Armut, Primitivität, Schmutz, mangelnde medizinische Versorgung, katastrophale Wohn- und Hygieneverhältnisse zurückfallen. Das möchte ich nicht – und vermutlich die große Mehrheit aller Menschen auch nicht.
    2. Zitat M. Blume: „Indem Sie auf den Ausbau der Kohlekraftwerke in China verweisen, negieren Sie jede Verantwortung…“ Ich habe wiederholt auf die erstaunliche Energie- und Rohstoff-Effizienz in Deutschland hingewiesen. Sie wissen schon: Deutschland nutzt Energie mehr als doppelt so effizient wie der Rest der Welt. Wenn Länder wie China, mit einem mehr als drei Mal höheren CO2-Ausstoß pro 1000 Euro oder US-Dollar Bruttoinlandsprodukt, so energieeffizient wären wie Deutschland, dann wäre die Klimawandel-Problematik nur halb so wild.
    3. Zitat M. Blume: „Wir Deutschen könnten auch technologisch und wirtschaftlich viel weiter sein, wenn wir nicht immer wieder auf Reaktante und Fossil-Lobbyisten hereinfallen würden“. Wir könnten in Deutschland viel weiter sein, wenn nicht grüne und rote Technik- und Fortschrittsfeinde in Deutschland die Kernenergie komplett vernichtet hätten. Ich wiederhole: die deutsche kerntechnische Industrie war im Zeitraum von ca. 1960 bis 1990 Weltspitze und hatte zahlreiche Kernkraftwerke mit weltweit einmaliger Zuverlässigkeit und Sicherheit entwickelt. Das gesamte kerntechnische Wissen wurde durch grüne und rote blindwütige Fortschrittsfeinde und fanatische Ideologen in einer Generation wieder vernichtet. Das Geschäft mit neuen Kernreaktoren werden jetzt Südkorea und die USA machen. Der gleiche hirnlose Furor hatte in Deutschland die Gentechnik bekämpft und ausgebremst, wird jetzt die Kohlekraftwerke und bis 2035 den Verbrennungsmotor und die vielen Arbeitsplätze vernichten, die davon abhängen. Natürlich ist das nicht das Ende des Verbrennungsmotors: in Ländern mit mindestens fünf Milliarden Menschen werden Otto- und Dieselmotoren über viele Jahrzehnte weiter gefahren. Produziert werden diese dann vor allem in Japan, Südkorea und China.
    4. Zitat Blume: „Zur Finanzierung: Es ist ganz einfach, ich blogge im Ehrenamt und nehme dafür kein Geld.“ Das ist natürlich wieder ein bewusstes Missverstehen. Da Sie wohl kaum von Licht, Luft und Liebe leben, erhalten Sie ein Einkommen. Wer zahlt dieses? P.S. Ich kriege für meine Beiträge auch kein Geld und bin auch kein Großaktionär von Kraftwerksunternehmen…
    5. Zitat Blume: „Im Gegensatz zu Ihnen achte ich jedoch unsere Republik und alle demokratischen Parteien darin und würde nicht jene Menschen verhöhnen, die sich ernsthaft um die Zukunft sorgen.“ Wie kommen Sie darauf, mir zu unterstellen, ich würde unser Land nicht „achten“? Das ist von Ihrer Seite auch eindeutig zu viel der Selbstbeweihräucherung. Und ich mache mir ernsthaft Sorgen um die Zukunft unseres Landes, weil eine völlig verantwortungslose Politik die Grundlagen unserer Wirtschaft aufs Spiel setzt, indem sie eine sichere Energieversorgung durch Kohle- und Kernkraftwerke zerstört und durch unzuverlässigen Flatterstrom aus Windmühlen und Solarkraftwerken ersetzen will. Diese Politik führt zu einer schon jetzt bemerkbaren Deindustrialisierung. Und gleichzeitig holt diese Politik zum nächsten großen Schlag gegen die Mittelklasse aus, weil Millionen Hausbesitzer zum Abwracken gut funktionierender Öl- und Gasheizungen und zum Einbau von Wärmepumpen gezwungen werden sollen. Dadurch wird der Stromverbrauch stark ansteigen, ebenso durch den Elektroauto-Wahn – und gleichzeitig werden zuverlässige Kraftwerke stillgelegt oder gleich so abgewrackt, dass eine Inbetriebnahme nicht mehr möglich ist (Beispiel Kühlturm-Sprengung bei Kernkraftwerk Philippsburg und Verkauf von Anlagenteilen aus dem Kohlekraftwerk Hamburg-Moorburg). Das ist doch komplett irre!
    Noch zwei Anmerkungen zu Herrn Wolfgang Richter; Zitat: „. Die EE haben noch nicht zu einem Rückgang des weltweiten Verbrauchs fossiler Energie geführt, sie haben nur zusätzlich Energie geliefert.“ Genau so ist es; ein kurzer Blick auf die globalen CO2-Emissionen der letzten Jahrzehnte, z. B. bei „statista“ zeigt das eindrucksvoll. Sehr informativ auch ein Artikel aus „Nature“: „Carbon´s future in black and white“ von Jeff Tolleson ( Nature Vol. 556, 26. April 2018). Allein schon eine Graphik aus dieser Arbeit mit der Auflistung der Energieerzeugung aus Kohle, Öl, Gas, Kernenergie, Wasserkraft und „anderen Erneuerbaren“, also Sonne, Wind, Geothermie und Biomasse spricht Bände. Erläuterung zu dieser Graphik: „Global energy consumption is still dominated by fossil fuels. A small fluctuation in coal use from one year to the next can wipe out a seemingly dramatic expansion in renewable energy.“ Der Artikel kann kostenlos aus dem Netz heruntergeladen werden; viel Spaß bei der Lektüre!

    • Ach, Herr Quentmeier – wieder verunglimpfen Sie erst jeden Beitrag zur Energiewende, um am Schluss das Hohelied auf die Verfeuerung fossiler Rohstoffe samt Bejammern von Kernkraftwerken zu singen. Selbst noch so freundliche Hinweise auf die eskalierenden Folgen der Klima- und Wasserkrise sowie die wiederholten Abschaltungen der französischen AKW aufgrund fehlschlagender Wasser-Kühlung übergehen Sie immer wieder reaktant.

      Ich fürchte, wir wissenschaftlich Argumentierenden hier können Sie nicht mehr erreichen – und die Hundertste Wiederholung Ihrer reaktanten Blockade ist ja auch nicht mehr interessant.

      Deswegen möchte ich Ihnen von Herzen alles Gute wünschen und es hierbei erst einmal belassen.

  19. Michael Blume
    16.03.2023, 17:41 Uhr

    Danke, @Soberminded – für Ihre kleine Vorführung in Ignoranz. 🙂

    1. Zensur wäre eine staatliche Maßnahme, diesen Blog hier betreibe ich jedoch rein ehrenamtlich.

    2. Während ich unter Klarnamen unterwegs bin, verkriechen Sie sich hinter einem englischen Pseudonym. Peinlich für einen Völkischen.

    3. Wer über wissenschaftlich informierte „Volksaufklärung“ höhnt, verrät: Er möchte „das Volk“ lieber dumpf und ohne Aufklärung.

    4. Bitte unterhalten Sie uns weiter, Ihr Groll ist ja auch recht informativ! 🙂

    -> Zu 1.: Ja, und es dauert zuweilenmnal etwas. Entschuldigen sie meine Ungeduld.
    Zu 2.: Ich habe nichts gegen eine Registrierungspflicht zur Identifikation der Teilnehmer im Internet. Aber eben nicht auf den Plattformen, sondern zentral organisiert, wo man dann für seine Identität einen oder mehrere Alias-Namen registrieren kann, die von Strafverfolgungs-Behörden (oder wahlweise von allen) eingesehen werden kann. In Schweden, so hörte ich, kann jeder Bürger bei der Steuerbehörde nachfragen, wie viel ein anderer Bürger Schwedens verdient. Nur: Derjenige, über den jemand nachfragt, bekommt eine Mitteilung, das der andere nachgefragt hat. Prima Lösung eigentlich.

    3.: Tja, das sind so Phrasen, die sie sich hindrehen, wie sie es gerade brauchen. Ich unterstelle ihnen, das sie genau das tun und wollen. Aber… sowas passt natürlich nicht… aus ihrer Perspektive.

    4. Echt jetzt? Haben sie was gelernt (in der Sache?). Wie es scheint, wollen sie nur provozieren und triggern, anstatt tatsächlich wissenschaftlich über den Inhalt zu diskutieren. Solche haben sie auch früher immer zensiert. Wieso dürfen sie hier freiweg schreiben? Eine ähnliche Frage stellte ich oben schon mal: Was gibt ihnen das Rückrat, um so niederträchtig und ignorant zu sein?

  20. Ich mag Disney. Und gerade weil ich Disneyproduktionen of genug mag, folgt jetzt einfach mal ein kleiner Random-Rant, gegen das Firmenkonstrukt selbst.

    Disney ist aktuell wieder verstärkt in der Kritik, da sie sich gerne aktueller, politischer Themen zu bedienen scheinen, sie aber gleichzeitig nicht wirklich “behandeln”: da werden ganze Filmklassiker in Neuinszenierungen umgeschrieben, um einen diverseren Cast zu ermöglichen (Schneewittchen-Gate, 2024), politische Botschaften werden derart ad absurdum geführt, dass gar kein Film mehr ersichtlich scheint (Strange World, 2022) und gleichzeitig wird ein offenes Ausleben einer normalen Liebschaft derart krampfhaft vermieden (Raya und der letzte Drache, 2021), um die konservativen Kräfte in den USA nicht weiter zu vergraulen, dass es an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten ist… Ausgerechnet Disneys aktuelle Jubiläumsprinzessin (Wish, 2023) wurde von Kritiker*innen förmlich in der Luft zerrissen, als ein inhaltlich stümperhaftes Machwerk, das genau so gut von einer KI hätte generiert werden können.

    Disney ist jetzt 100 Jahre alt – und schwächelt aktuell arg in der Qualität.
    Aber darüber, finde ich, kann hinweg gesehen werden, wenn auch teilweise mit Mühe und Not.

    Es ist Geschmackssache, ob die ganzen Klassiker-Realverfilmungen toll sind, oder nicht.
    Es ist eine Frage des Zeitgeistes, ob Disney problematische Charaktere geschaffen hat, die für ihre Zeitspanne der Norm entsprachen.

    Was an all diesen Dingen WIRKLICH problematisch ist, ist der Umstand, dass Disney seine Schnitzer nicht wirklich aufarbeitet, im Gegenteil.

    Themen werden oberflächlich angerissen und im Äther stehen gelassen, ohne Rücksicht auf das Bewusstsein der eigenen Wirkungskraft. Auch hier, leider wieder. Und ja, ich weiss, das ist “nur” ein Taschenbuch! Es ist ein Beispiel von viel zu vielen, und auch unbewusste Botschaften können hängen bleiben.

    Eigene Vergehen werden totgeschwiegen (Weisse Wildnis, 1958, eine !!”Dokumentation”!!, für die Lemminge !!extra!! nach Alberta CA gekarrt wurden, um sie dort in Massen von einer Klippe zu stürzen), oder gar glorifiziert (etwa der umstrittene Walt Disney selbst, siehe zB Saving Mr. Banks, 2013).

    Mein persönlicher, trauriger Höhepunkt von Disneys brutaler Handhabe: Bobby Driscoll, Kinderstar und Originalsynchronstimme von Peter Pan, wurde von Disney als “golden child” gefeiert, und dann fallen gelassen, als er in die pickelige Pubertät kam. Er starb äusserst tragisch, mit nur 31 Jahren. 2022 brachte Disney einen neuen Chip-&-Chap-Film heraus, in dem sie zahlreiche Memes packten – u.A. nutzten sie das tragische Schicksal ihres einstigen Kinderstars 1:1 als Vorlage und Wegwerfjoke ihres Bösewichtes(!!), in jenem Film.

    Und nun sind wir also wieder bei diesem Taschenbuch, wo gewissermassen das Gleiche mit einer aktuellen, akuten(!) Bedrohung passiert… Verharmlosen und wegwerfen.
    Und ich denke, damit kommt Disney viiiiiel zu oft straflos durch.

    Vielleicht sollten wir als Gesellschaft, als Nutzer*innen, unsere Schlüsse aus Disneys Verhalten als Konzern ziehen – und Konsequenzen.
    Ihr wisst schon, let it go…

Schreibe einen Kommentar