Irak 2015 – Europa 2023: Die Klimakrise wird zur Wasserkrise
Heute sprach ich in beruflicher Funktion vor einem großen Saal voller Kriminalpolizistinnen und Kriminalpolizisten des Landes Baden-Württemberg erstmals (als ehemaliger Leiter des Sonderkontingentes Nordirak BW) den Satz aus, den ich vor wenigen Jahren noch nicht gewusst hätte:
“Wir haben 2015 im Irak die nahe Zukunft von Europa gesehen: Hitzemord, Wasserkrise und Verschwörungsmythen bis hin zum Antisemitismus.”
Dazu verlinkte ich diese aktuelle Tagesschau-Meldung zur Klimabeobachtungsstelle Copernicus: “Klimabericht für Europa: Beispiellose Hitze und Dürre“.
Tweet zur Wasserkrise-Verschwörungsmythen-Warnung. Screenshot: Michael Blume
Wie kam ich zu dieser Warnung – und warum war auch ich lange zu optimistisch?
2015/16 hatte ich ein humanitäres Projekt-Team im Irak leiten dürfen und war dabei direkt mit den Folgen der Klimakrise konfrontiert. Golineh Atai war teilweise sogar an den gleichen Orten im Land von Urvater Abraham und fasste hier in 6 Minuten für das Auslandsjournal die m.E. sehr klar erkennbaren Folgen der Klimakatastrophe zusammen:
Doch ich ging dennoch davon aus, dass es noch Jahrzehnte dauern würde, bis vergleichbare Hitze- und Dürrewellen Mitteleuropa erreichen würden. Also schrieb ich noch aus dem Irak heraus zunächst über die “Öl- und Glaubenskriege” und warb dort für eine Dekarbonisierung. Angesichts des russischen Angriffes auf die Ukraine erhielt das Buch 2022 eine Neuauflage beim JMB-Verlag.
Auch in der Religionen-Trilogie “Islam in der Krise” (2017), “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht” (2019) und “Rückzug oder Kreuzzug? Die Krise des Christentums und die Gefahren des Fundamentalismus” (2021) thematisierte ich die Klimakrise mit wachsender Dringlichkeit – ging jedoch noch immer davon aus, dass wir in Europa noch Zeit haben würden. Als ich etwa in “Rückzug oder Kreuzzug?” prognostizierte, dass nur wenige Arche-Regionen für Menschen bewohnbar bleiben würden, nahm ich noch selbstverständlich an, dass meine Heimat Baden-Württemberg mit über 11 Millionen Menschen dazugehören würde.
Für 2023 hatte ich entsprechend geplant, auf die Religionen-Trilogie einen Abschlussband über Weltanschauungen (wörtlich: “Wie wir die Welt anschauen.”) zu schreiben und konkret der marktlibertären These “Die Welt ist flach” von Thomas L. Friedman zu widersprechen. Dazu hatte ich bereits im Rahmen eines KIT-Seminares in Karlsruhe am EUSALP-Alpenraum die Gebirgsregionen-Medienthese zur Genese des Föderalismus und der regionalen Eskalation des Antisemitismus entwickelt. Das für 2023 geplante Buch – vom Verlag und auch auf diesem Blog bereits angekündigt – hätte den optimistischen Titel tragen sollen: “Wie Gebirge und Tiere unser Denken prägen. Beobachtungen in einer Zeit der Krisen“.
Und erst während der klimawissenschaftlichen Recherchen dazu wurde mir dann klar, dass es dafür zu spät sein könnte. Schon bei der Entgegennahme der Otto-Hirsch-Auszeichnung im Juli 2022 sprach ich das Thema Wasser an, erschrak im Sommerurlaub im Italien mit der Familie über den Zustand etwa des Po-Flusses und warnte im Januar 2023 beim Neujahrsempfang der CDU Nürtingen bereits eindringlich. Die Durchschnittstemperaturen in den Alpen waren nach allen mir vorliegenden Recherche-Texten bereits um über 2 Grad Celsius angestiegen, die Flüsse wie Po, Rhein und Rhone, aber auch der Bodensee längst betroffen. Nach einer Frankreich-Reise mit schockierenden Eindrücken und nach dem Bericht unseres Landes-Sachverständigenrates Klima, der für Baden-Württemberg eine Erwärmung auf 3,0 Grad schon in 2040 (in 17 Jahren!) prognostizierte, sagte ich also zum ersten Mal ein bereits vereinbartes Buch ab. Mein Ansatz war einfach viel zu optimistisch gewesen.
Inzwischen hat das ZDF eine sehenswerte und überzeugende Dokumentation zur Klima- und Wasserkrise in den Alpen vorgelegt (“Alpen in Gefahr. Klimakrise in den Bergen” von Christian Schmidt), die die Erwärmung in den Alpen bereits auf 2,3 Grad Celsius bemisst.
Prognose aus der ZDF-Doku “Alpen in Gefahr”. Screenshot & Link zur Mediathek: Michael Blume
Es macht mir wirklich keine Freude, aber ich sehe mich als Wissenschaftler verpflichtet, auf Mastodon im Fediversum unter @BlumeEvolution@sueden.social und dem Hashtag #Wasserkrise die neuesten Ereignisse vor allem aus den europäischen Ländern zu teilen. So werden mitten im laizistischen Frankreich bereits christlich-katholische Wetterprozessionen wiederbelebt, Spanien erlebt bereits im April eine weitere Rekord-Dürre und nicht nur der Gardasee in Italien verzeichnet historische Tiefstände.
Zuletzt sprach ich auch auf einem InstaLive mit Gohdar Alkaidy von der Stelle für Jesidische Angelegenheiten – denn Gohdar kennt den Irak sehr gut und so konnte ich die Beobachtungen noch einmal abgleichen. Ich dankte ihm für das starke Engagement für die Anerkennung des Völkermordes am Ezidentum durch den Deutschen Bundestag – und betonte, dass nach meiner Einschätzung diese Religionsgemeinschaft als erstes Genozid-Opfer von Hitzemord, Klima- und Wasserkrise in die Geschichtsschreibung eingehen wird.
Nein, ich habe nicht alles kommen sehen…
Noch im letzten Blogpost zürnte ein von mir sehr geschätzter Alman im fortgeschrittenen Alter: “Was wäre die Welt ohne einem solch klugen Kopf, der alles schon vor Äonen wußte. Darf ich Gott zu Ihnen sagen?”
Und ich verstehe die Wut, weil ich sie auch selbst durchschritten habe: Während sich etwa frühe Prognosen zum schnellen Rückgang der Geburtenraten auch in China bestätigt haben, hatte ich die schnelle Eskalation der Klimakrise zur Wasserkrise im Alpenraum nicht kommen sehen. Genau wie alle anderen Menschen auch habe ich lange die Hitze-Beobachtungen im Irak von mir weggeschoben (sog. “Blunting”, hier am Beispiel der Covid19-Pandemie beschrieben) und mich gegen Veränderungen meiner Erwartungen gewehrt (sog. Reaktanz). Es gab in den letzten Monaten Tage und insbesondere Nächte, in denen ich mir gewünscht hatte, nicht zu wissen, was ich inzwischen weiß. Mir ist auch aus eigenem Erleben klar, was ich Ihnen mit solchen Nachrichten antue, mich treibt keine “Lust an der Apokalypse” und schon wegen unserer Kinder wünsche ich mir, dass wir als Menschheit auch in Mitteleuropa immer noch Wege des Überlebens finden. Aber wenn ich dazu schweigen würde, würde ich dazu beitragen, dass weitere Zeit für die dringende Anpassung vergeudet wird – und es Verschwörungsunternehmern leichter machen, mit den immergleichen Verschwörungsmythen wie dem sog. Great Reset gegen die Wissenschaft Stimmung zu machen.
Hinweis auf eine ZDF-Dokumentation zum Anti-Klimawissenschaft-Verschwörungsmythos des sog. “Great Reset”. Mitwirkung & Screenshot: Michael Blume
Ich glaube immer noch, dass wir Menschen es schaffen können, Arche-Regionen dieses Planeten bewohnbar zu halten. Und ich wünsche mir, dass auch meine und unsere Heimat dazugehören möge. Aber gerade deswegen möchte ich Sie dafür gewinnen, dass wir uns unseren Ängsten rechtzeitig stellen – und anerkennen, was ist und was schon in diesem Sommer auch in Deutschland geschehen wird.
“im letzten Blogpost zürnte ein von mir sehr geschätzter Alman im fortgeschrittenen Alter:”
Alter deutscher Sack wäre mir lieber gewesen! Ist weniger geschraubt und sagt ja das gleiche.
Nein, das sagt nicht das Gleiche, @Dietmar Hilsebein. „Alman“ ist türkisch für „Deutscher“ und wird durchaus liebevoll-ironisch für die Eigenheiten unserer sich erweiternden Kultur gebraucht, z.B. bei den Datteltätern.
Mich macht vor allem die Reaktanz von gewissen Politikern fertig.
Das einzige, was denen auf die Krise einfällt, ist, alle Maßnahmen schlechtzureden, zu sabotieren und mit Polemik zu hintertreiben.
https://twitter.com/rahmstorf/status/1649142320632143875?s=20
Das geht schon seit der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens so. Jetzt soll nocch das Klimaschutzgesetz aufgeweicht werden, weil der Verkehrsminister es nicht einhalten will, d.h., er bemüht sich nicht einmal darum.
KEINER der führenden Politiker hat jemals die Bevölkerung über das Ausmaß der Klimakrise infomiert.
Das finde ich aus eigenen Erfahrungen und Beobachtungen leider nicht überraschend, @Paul Stefan. Zum Einen sind Politiker:innen Menschen mit der wesentlich gleichen Psychologie wie wir alle. Und sie werden (bisher) seltener gewählt, wenn sie ihren Wähler:innen unangenehme Wahrheiten zumuten. Auch mit seinen Aus- und Ansagen zu den Rentenkassen hat sich der französische Präsident Macron nicht beliebt gemacht…
“ich will davon nichts wissen weil ich daran nicht glaube” ein schöner Satz , von mir in , verschiedene Richtungen gesprochen , nicht nur in Bezug zu Klimarealitäten und Prognosen , sondern , leider , offensichtlich bei Polizei und anderen Behörden zutreffend , wenn es um Straftaten ging oder geht , gegen mich insbesondere ….aus Anlass ihrer beschriebenen Zuhörerschaft nur erwähnt, auch weil meine eigenen Arbeiten oder Kommunikation (auch schriftlicher Natur) seit Jahren systematisch verhindert oder sogar beschädigt oder zerstört wurden…wer will davon was wissen , wenn er nur glauben will , juristisch , immerhin sauberer….
Von daher ist der Satz mit einer gewissen allgemeingültigkeit zu verstehen….
Bezüglich des Inhalts ihres Textes scheint mir einiges durcheinandergewirbelt und auch nur verständlich wenn man Fakten und Statistiken seit Jahrzehnten ignoriert hat , was das Klima angeht , ebenso ist der direkte Bezug zwischen Irak und Alpen nicht erkennbar ,wenn man den Ölexport von dort ignoriert , was wiederum nur das Klima betrifft….
Das die Schweiz ihre Stauseen bereits letztes Jahr , faktisch abgeriegelt hat ist bekannt wie auch die Dürre , nicht nur in Deutschland , den Alpen , Irak , China etc ….die Welt ist grösser und wächst in spezifischer Weise zusammen , zumindest was die Temperaturen angeht.
Was Europa insgesamt angeht , sind mittelfristige Prognosen schwierig , einerseits wären sinkende Temperaturen und kontinentaleres Klima bei Abschwächung des Golfstroms zu erwarten . Gleichzeitig steigen die Temperaturen , überproportional sogar in den kälteren Regionen , mögliche weitere Kippeffekte , Methanhydrat als Beispiel (kontinentalschelfregionen) kommen näher und die Worst-Case Szenarien , sowohl was Emissionen als auch Klimaentwicklung angeht , wurden fast sämtlich getroffen oder übererfüllt. Immerhin gingen , bisher, die Klimaprognosen nur bis 2100 daher , sollte die zu erwartende Fortführung bisheriger Statistiken und Prognosen ( wie gesagt , bereits über “Plansoll)” dem Glauben Platz machen um Hoffnung zu gebären , ob Nirvana , Paradies oder Himmelreich…. Verzweiflung treibt Menschen in Irrationalitäten , ob die Prozessionen in Südfrankreich Wirkung zeigen , ist nicht vorhersehbar und nicht als Lakmustest der katholischen Kirche zu werten…
Da die sozialen Folgen , wie auch im fast “failed-State” Irak , nicht nur mit dem Klimafolgen zu tun haben oder den gestiegenen Temperaturen in den Alpen , sonder auch andere Ursachen haben, ist offensichtlich , Gewalt sowohl ethnisch als auch religiös motiviert , Indoktrination und soziale und gesellschaftliche Verwahrlosung (Bildung gehört dazu)gehört dazu , wie auch , ob aus rassismus oder intoleranz geborener Hass …(mir selber , auch als Betroffener auch bekannt) ob real oder nicht (was die Behaupteten Gründe angeht) , manchmal gehts auch um Geld und dann ist jedes Mittel recht , wie bei Hass auch..).
Eine Korrektur , oder Anmerkung sei gestattet , der Begriff Antisemitisch ist , zumindest ,nicht präzise , da auch Arabisch , Kurdisch nicht (Nordirak), zumindest zu den semitischen Sprachen gehört , wie hebräisch auch…
Da folgt dann wieder die Frage was Ethnien oder “Rassen” definiert ..
Aber hier möchte ich nicht abschweifen und eine Genomanalyse und Kultureinstufung , ob übereinstimmend oder divergierend , als zu korrigieren oder zum “ausmerzen” freizugeben (“auslöschen” gibt es auch im Wortschatz) sicher nicht empfehlen , nur einer vermeintlichen Konsequenz oder “Haltung” wegen.
Vielen Dank für Ihr erkennbares Ringen mit dem Thema, @Peter Roigk.
Was Antisemitismus bedeutet und warum er nichts mit vermeintlichen „Rassen“ oder Sprachen zu tun hat, erkläre ich ausführlich im Podcast „Verschwörungsfragen“, auch als Text verfügbar.
Hier die Folge zum Judentum und zu Israel:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-folge-2-warum-immer-die-juden-warum-immer-israel-antisemitismus/
Ihnen alles Gute.
(Indoktrinierte) Wahnvorstellungen vs. Realitätswünsche
Was wünscht sich die Masse der Menschen in kälteren Ländern? Menschen wünschen sich in deutlich wärmere Gegenden zu verreisen oder gar für immer umzuziehen. Was sagt uns das in Bezug auf postuliert schädliche Temperaturerhöhungen? Insbesondere wenn man bedenkt, dass diese Menschen sich nicht 1° oder 2°, sondern 10 – 20° und im Winter durchaus 30° oder noch mehr Temperaturunterschied wünschen. Handelt es sich hier um eine kaum thematisierte Schizophrenie oder rein analytisch betrachtet, einfach nur um eine »menschliche Wahrheit«, die wegen massen-medial geprägter Stigmatisierung natürlicher Bedürfnisse verdrängt wird? Tatsache ist, ein deutlich milderer Winter führt in vielen Gegenden der Welt zu deutlich besseren Lebensbedingungen. Wie viele Menschen würden insbesondere in der kalten Jahreszeit Deutschland mitunter für Monate oder für immer verlassen, wenn das finanziell, beruflich und familiär möglich wäre?
Lieber @Dirk Freyling,
möglicherweise wird das Deutsche den auch von Ihnen vorgetragenen Fehlschluss als „Döpfner-Fehler“ erinnern, denn auch der Springer-Chef chattete unter anderem:
„Umweltpolitik – ich bin sehr für den Klimawandel. Zivilisationsphasen der Wärme waren immer erfolgreicher als solche der Kälte. Wir sollten den Klimawandel nicht bekämpfen, sondern uns darauf einstellen.”
Doch die menschengemachten Klimakrise ist kein milder, globaler Anstieg, sondern konzentriert sich auf Land- und vor allem Gebirgsregionen wie die Alpen, wälzt dort u.a. die Wasserkreisläufe um, führt zu immer mehr Extremwettern, dem Absinken von Flüssen, dem Verlust von Ernten u.v.m.
Konnten Sie denn inzwischen die auch oben verlinkte ZDF-Dokumentation über die Klimakrise in den Alpen anschauen? Selbst Dr. Quentmeier konnte sich nicht mehr allen Beobachtungen, Daten und Argumenten entziehen…
Die Tendenz zur sogar wütenden Verdrängung verstehe ich, habe auch ich selbst durchschritten. Es hilft aber nichts, mutige Menschen stellen sich der Wahrheit…
Mildere Winter sind in der Tat nicht unser Hauptproblem, unsere akuten Probleme sind extreme Hitzewellen und Dürren, und zwar nicht nur in Deutschland oder Europa, sondern in der ganzen Welt.
13. April: 42 Grad in Turkmenistan
https://twitter.com/ScottDuncanWX/status/1647276184265211906?s=20
14. April: 45 Grad in Thailand
https://twitter.com/ScottDuncanWX/status/1647273696996802560?s=20
Asien steckt in einer Hitzewelle.
Langfristig ist auch die Schmelze in der Arktis und auf Grönland ein Problem, weil sich dadurch die Wettermuster in Europa ändern, die Meeresströmungen massiv beeinflusst werden und der Meeresspiegel steigt (was nicht alle Folgen sind). Langfristig meint, dass es jetzt beginnt, lange dauert und schlimmer wird.
@Stefan
Hitzewellen und Dürren bedeuten auch, dass es weniger Pflanzenwuchs gibt – bei dem Sauerstoff produziert und CO2 in Biomasse gebunden wird.
D.h. mehr CO2 bleibt in der Atmosphäre und dies wirkt sich wiederum negativ auf die Temperaturen aus
@Dirk Freyling:
“Was wünscht sich die Masse der Menschen in kälteren Ländern? Menschen wünschen sich in deutlich wärmere Gegenden zu verreisen oder gar für immer umzuziehen.”
Also für mich trifft das schonmal in keinster Weise zu. Für mich kann ein Winter gar nicht kalt genug und schneereich genug sein. Ich bin mehr oder weniger aus dem heißen Stuttgarter Umland ins deutlich angenehmere Allgäu auf knapp 1000m Seehöhe geflohen. Wie man heute noch angesichts der jährlich wiederkehrenden wochen- und monatelangen Dauerhitze im deutschen Flachland wohnen kann ist für mich nur noch schwer nachvollziehbar. Urlaub in noch heißeren Gegenden ist sowieso unvorstellbar für mich. Im Sommer geht es dorthin wo die maximale Kühle zu finden ist.
“Handelt es sich hier um eine kaum thematisierte Schizophrenie oder rein analytisch betrachtet, einfach nur um eine »menschliche Wahrheit«, die wegen massen-medial geprägter Stigmatisierung natürlicher Bedürfnisse verdrängt wird?”
Das exakte Gegenteil ist der Fall! Wenn man sich die Radiosender landauf-landab anhört kann es ja nie warm/heiß genug sein. Dauersonnenschein, da jubeln die Radiomoderatoren. Sind dann mal ausnahmsweise Regen und Kühle angesagt wird sofort das große Klagelied über das angeblich so schlechte Wetter angestimmt. Erst im letztjährigen Extremhitzesommer gab es dann auch mal kritischere Stimmen in den Medien zur herrschenden Wetterlage.
Es stimmt dass viele Menschen sich über sommerliche Wärme/Hitze freuen. Wenn ich mich aber in meinem Umfeld so umhöre ist der Anteil an Menschen die das gar nicht mehr toll finden und sich durchaus kühlere Sommertemps wünschen gar nicht mal so gering und definitiv deutlich höher als die veröffentlichte Meinung suggeriert.
Kürzlich kam in einem Radiobericht der Hinweis, dass bereits in 20 Jahren die Hälfte der iranischen Provinzen so stark unter Wassermangel leiden wird, dass dort kaum mehr Ackerbau zur Nahrungsmittelerzeugung möglich ist.
Dass die Menschheit ernsthaft gegen die Klimaveränderung zusammenstehen wird – ist eine Illusion:
Aktuell haben Nato-Länder 180 Mrd. Dollar wegen des Ukrainekrieges ausgegeben und um Taiwan wird schon wieder fleissig gezündelt.(Schuld sind immer nur die Anderen). D.h. wichtige finanzielle Ressourcen stehen für ökologische Veränderungen nicht zur Verfügung
In den 1970er Jahren gab es die Erkenntnis aus der Geschichtsforschung:
Rüstung führt in den meisten Fällen zum Krieg oder zum finanziellen Kollaps der Länder.
Weil aktuell die Rüstungsausagaben weltweit massiv erhöht werden – hat man diese Geldmittel nicht zur Verfügung um auf Umweltveränderungen zu reagieren
Bereits im Jahr 2015 mussten, wegen des trockenen Sommers, einige Dörfer im Bayerischen Wald per Tanklaster mit Trinkwasser versorgt werden. Seitdem ist die Wassernot auch an anderen Orten in ganz Deutschland spürbar. „Während die Bundesregierung erst ab 2030 handeln will, tobt der Kampf um Wasser längst. Nach CORRECTIV-Auswertung streiten sich Behörden, Landwirtschaft und Industrie zunehmend vor Gericht.“
Näheres siehe hier: https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2022/06/14/klimawandel-konflikt-um-wasser-in-deutschland/
@Dirk Freyling 20:04. 23:28
„Insbesondere wenn man bedenkt, dass diese Menschen sich nicht 1° oder 2°, sondern 10 – 20° und im Winter durchaus 30° oder noch mehr Temperaturunterschied wünschen.“
Ja aber doch für ihren Urlaub. Wenn man nicht arbeiten muss, dann hängt man sehr gerne in heißen Gegenden ab, allerdings auch nur dann, wenn man direkt am Meer wohnen kann, und sich immer schön im Wasser abkühlen kann. Wer eher Wander- oder Fahrradurlaub macht, den zieht es im Sommer sogar noch Skandinavien. Oder in die Berge.
„Tatsache ist, ein deutlich milderer Winter führt in vielen Gegenden der Welt zu deutlich besseren Lebensbedingungen.“
In der Tat entlastet das sogar an Heizkosten. Auch ich freue mich als urbaner Fahrradfahrer über steigende Wintertemperaturen, insbesondere auf keinen Schnee mehr. Das ist natürlich kein Problem. Und auch sommerliche Hitze ist als Radfahrer unproblematischer als Schnee und Kälte im Winter. Generell ist Hitze zum wohnen und arbeiten unproblematisch, wenn man Geld für Klimaanlagen hat, und nicht draußen arbeiten muss.
Nein, das Hauptproblem für Menschen mit unseren finanziellen Möglichkeiten sind in der Tat nur die globalen Landwirtschaftlichen Erträge. Wenn die wirklich klimabedingt einbrechen, dann wird es auch für uns eng.
Ziemlich unschön ist allerdings, wenn auch die Wälder und die urbanen Bäume ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. Gerade sommerlichen Hitze ist in der Stadt vor allem da gut auszuhalten, wo hohe Bäume wachsen. Hier könnte aber Anpassung möglich sein, der viele Regen auf die riesigen versiegelten Flächen in den Städten müsste doch in den Boden zu bekommen sein, dass die Stadtbäume gut über regelmäßig heiße und trockene Sommer kommen.
Ich selber bin vor 10 Jahren in ein schön kühles Mirkroklima mit hohen Straßenbäumen in eine Erdgeschoßwohnung gezogen, dass hat sich inzwischen als sehr vorteilhaft gezeigt. Ein Freund von mir ist jetzt in eine Dachwohnung gezogen, und der braucht eigentlich schon eine Klimaanlage.
In sowieso schon heißen Gegenden, wo die Leute zusätzlich nicht mal Geld und Strom für Klimaanlagen haben, und auch keine Straßenbäume, für die wird es denn nun aber wirklich übel.
Wir sollten uns nicht nur über die Möglichkeiten zur Vermeidung von Hitze und Wassermangel in der Zukunft Gedanken machen.
Aktuell haben wir ein sehr großes Risiko, dass es in der Ukraine zu einem oder mehreren atomaren Super-Gaus kommt. Mit den dabei möglichen radioaktiven Niederschlägen können unsere örtlichen Lebensgrundlagen langfristig vergiftet werden.
Es ist schlimm, dass dieses Risiko bisher kaum beachtet wird – und wir durch aktive Waffenlieferungen sogar selbst unsere eigene Existenz gefährden.
Danke, @KRichard – hier bin ich jedoch anderer Meinung. Russland ist der Aggressor in der Ukraine und hat mit dem dekadenten Rückzug des Westens gerechnet. Nach einem Sieg Putins wäre die Aggression gegen Polen und die baltischen Staaten weitergegangen – und auch die atomare Bedrohung weiter angestiegen.
Wie Sie wissen, warnte ich bereits seit 2015 dringend vor dem Ankauf von Erdöl und Erdgas aus Russland, lehnte auch Nord Stream 2 ab. Vgl.:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ein-zweites-buch-leben-oel-und-glaubenskriege-neu-im-jmb-verlag/
Die tapferen Soldatinnen und Soldaten der Ukraine 🇺🇦 verteidigen auch unsere Freiheit und Sicherheit und sollten daher weiter und stärker durch Lieferungen von Waffen und Munition unterstützt werden. Diktatoren deuten Appeasement als Schwäche & ihren Sieg.
@Blume
Der Ukraine-Krieg und die zunehmenden Konflikte um Taiwan bedeuten, dass Russland und womöglich auch noch China als willige Partner fehlen um die drohenden Klimaveränderungen begrenzen zu können.
Wir haben aber nur ein sehr begrenztes Zeitfenster um noch effektive Maßnahmen durchzuführen – damit die nächsten Generationen gut auf der Erde leben können.
Und auch zu Öl+Gas eine Anmerkung: In Pipelines kann Gas und Öl relativ umweltfreundlich transportiert werden. Ein einzelner LNG-Tanker hat täglich einen Verbrauch von ca. 50 Tonnen Treibstoff – wodurch die Umwelt zusätzlich belastet wird.
D.h. auf Öl+Gas aus Russland´s-Leitungen zu verzichten, bedeutet eine starke zusätzliche Umweltbelastung durch Schiffsabgase – auf Kosten der nächsten Generationen.
Ja, @K.Richard – die Antwort kann nur darin bestehen, die Verfeuerung von Öl und Gas so schnell wie irgend möglich einzustellen. Erneut Rentiersregime zu finanzieren und auch noch Treibhausgase zu emittieren macht keinen Sinn.
In ihren besten Stunden wussten dies auch die USA…
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fleischverzicht-gegen-diktaturen-erfahrungen-der-usa-1943-und-2022/
Dass es schon reichlich spät ist und Milliarden Tiere, wir sowie unsere Nachkommen für die Reaktanz bitter bezahlen, ist leider wahr…
@KRichard
Genau das ist das Problem, das Mojib Latif hier im Interview genannt hat:
“Wenn ich einige Politiker in Deutschland höre, die sagen, dass wir unsere Emissionen senken müssen, damit das Klima nicht aus dem Ruder läuft, dann ist das so nicht richtig. Es zählt nur der weltweite Ausstoß. Solange China oder Amerika ihren Ausstoß nicht deutlich verringern, ist es völlig irrelevant, was wir tun.”
Es bleibt uns nun offensichtlich nichts mehr anderes übrig, als den Schwerpunkt auf die Klimaanpassung zu legen und die CO2-Reduzierungen damit irgendwie zu kombinieren, also beides zu betreiben. Wenn wir unsere Nachkommen entsprechend dem Spruch des BVerfG vor kommenden Gefahren durch den Klimawandel schützen wollen, so geht das nur durch Aufbau von Resilienz, die aber auch viel Geld kosten wird.
Es ist wohl auch noch nicht bekannt, dass der IPCC im ganz neuen Synthesebericht in SPM-Form nicht weniger als 12 der 36 Seiten genau diesem als vordringlich bezeichneten Thema widmet: Abschnitt C.
Allen, die immer das “Horror-Szenario” RCP8.5 als wahrscheinlich bei Zuwenig- oder Nichts-Tun erwarten erfahren in diesem Report auch, was schon im AR6 III unter FAQ3.3 steht, hier auf Seite p.9 in der Fußnote, dass diese High-Emission-Szenarios weniger (!) wahrscheinlich geworden sind. Im ausführlichen Report heißt es:
„High-end scenarios (like RCP-8.5) can be very useful to explore high-end risks of climate change but are not typical ”business-as-usual” und es wird dort dann direkt auf diesen Artikel in nature verwiesen.
Nochmal zurück zum Anfang: solange Amerika und Asien (so passt es noch besser zur Sachlage bei den Emissionen) ihre Emissionen nicht stark reduzieren, können wir nichts ausrichten. Bidens “Paket” wird in den Medien oft als sehr schwach bezeichnet, d.h. es könne damit nicht viel an Emissions-Senkungen bringen. Falls der nächste US-Präsident wieder ein Rep wird, ist es dann auch wieder vorbei.
@Wolfgang Richter
Nun ist das Thema hier ja nicht mehr nur das von Männern rauf und runter gerechnete CO2 (und das gerne ignorierte Methan), sondern das Wasser 💧 – dessen Knappheit auch in Frankreich 🇫🇷🇪🇺 eskaliert:
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2023-04/frankreich-duerre-wassermangel-strategie
Würden Sie dafür auch auf China, Asien, Joe Biden etc. weg-verweisen? Oder doch nationale, ja lokale Verhaltensänderungen als erforderlich erkennen?
@Michael Blume
Richtig, es nicht nicht allein das CO2, da sind noch mehr “Beteiligte”. Dem Methan wurden ja schon ein Drittel des Wertes des Anstiegs der Globaltemperatur zugerechnet, was bei der vorletzten COP (Glasgow) mehrfach thematisiert wurde. Außerdem wurde eine neue Studie publiziert, die den FCKW-Gasen ein Drittel der “Schuld” gibt.- Klar, alles “menschengemacht”, aber eben nicht einfach nru das CO2, genau wie Sie schreiben.
Doch die IPCC-Berechnungen mit den Klimamodellen im CMIP6 basieren immer noch darauf, dass das CO2 der absolute Haupttreiber der Temperaturen ist.
Eigentliches Thema Ihres Blogs ist das Wasser. Ich sehe auch die sich hier verschärfende Problematik. Eine Rolle dürfte meiner Meinung nach die von Satelliten gemessene zurückgehende Wolkenbedeckung spielen, wobei dies aber noch einer Erklärung harrt. Warum gehen die Wolken zurück, obwohl es doch wärmer wird und dadurch die Verdunstung zunehmen muss oder müsste? Ein “Basismodell” beim Klimawandel ist schließlich die Wasserdampf-Verstärkung der Wirkung des CO2 und der andern Treibhausgase.
Herr Blume, nicht ich verweise hier auf China und die USA: bedenken Sie, dass das Mojib Latif getan hat!
Gerade beim Wasser sind es natürlich lokale und regionale Maßnahmen, die ergriffen werden müssen – eben das schon von mir genannte und vom IPCC nun groß herausgestellte Thema der Klimaanpassung.
Danke, @Wolfgang Richter – ich würde Wasser 💧 nicht als „Beteiligten“, sondern als massivste Konkretion der Klimakatastrophe verstehen. Selbst wenn wir CO2 und Methan schnell auf Null bekämen – auch gegen die Reaktanz von einigen Kommentatoren hier -, ließe sich die Wasserkrise damit nur noch bremsen, aber nicht mehr aufhalten.
Umso mehr fällt auf, wie viele Männer (auch hier!) lieber das Thema wechseln und doch lieber über CO2 oder die Ukraine streiten wollen. Ich beobachte, dass das Thema Wasser psychologisch anspruchsvoll und eher nur für Mutige geeignet ist, die sich zur „Klimaanpassung“ auch bereit finden. Der übergroße Fleischkonsum und die extrem wasserintensive, industrielle Massentierhaltung lässt sich damit beispielsweise kaum noch in ihrer jetzigen Größe rechtfertigen.
Wie sehen Sie das Ganze?
@Michael Blume
Nun ja, das Ganze zu überblicken, zu analysieren und dann aus eigener Sicht zu bewerten, das klappt bei mir sicher nicht, denn das Ganze aus eigener Sicht stimmt selten bis nie mit der Sicht von Anderen überein.
Trotzdem eine Antwort auf das mehrschichtige Thema Wasserkrise, Fleischkonsum, Klimawandel und die Männer, die hier diskutieren.
Aber wer sind denn hier die Männer und wer die Frauen? Es kann doch jeder Forist hier einen Männernamen angeben und in Wirklichkeit eine Frau sein und umgekehrt. Und die mit Männernamen, sind das denn alte oder junge Männer? Für mich spielt das alles keine Rolle, ich unterlasse es auch nur andeutungsweise eine ad-hominem-Argumentation zu verwenden.
Über das Wasserproblem hier zu diskutieren ist zudem nicht unbedingt einfach, denn es ist bisher nur wenig bekannt. Auch ich habe trotz großem Interesse am Klimawandel bisher fast nichts davon gefunden und gelesen.
Trotzdem sehe ich auch die Wasserprobleme, wie sie jetzt vermehrt auftauchen. Zwar haben sie sicher was mit dem aktuellen Klima(wandel) zu tun hat, aber in früheren historischen Aufzeichnungen während der Kleinen Eiszeit findet man viel schlimmere und längerdauernde Trockenzeiten / Dürren auch hier in Mitteleuropa. Aus den diversen Büchern von Historikern und Klimaforschern über das Klima der Vergangenheit bis zurück zur Eiszeit entnehme ich, dass sowohl Hitzewellen als auch Kaltphasen, sowohl Trockenheit als auch extreme Überschwemmungen in Warm- und Kaltzeiten vorkamen. So passt das Wasserproblem nur bedingt zum aktuellen Klimawandel, außer dass dieser nun durch die Menschheit verstärkt wurde und wird.
Das große Problem beim Wasser rührt nach meiner Meinung vor allem daher, dass immer mehr Menschen auf der Erde leben, auch immer mehr in “unwirtlichen” und wasserarmen Gegenden. Da muss schon fast automatisch Wasserknappheit in solchen Gegenden auftreten. Außerdem gibt es keinerlei Garantie, dass Jahr für Jahr in jeder Region der Erde immer genausoviel Regen fällt. Die Menschheit muss damit auch weiterhin umgehen, dass sich die Niederschläge immer mal wieder für einige Zeit, mal kürzer, mal länger, ändern, Wetter und Klima weisen keine Konstanten auf.
Wie schon von mir geschrieben haben Satelittenmessungen (System CERES) festgestellt, dass in den letzten 20 Jahren die Wolkenbedeckung der Erde geringer geworden ist. Das wurde von der Klimaforschung nicht erwartet, denn die Wolkenbedeckung sollte ja durch zusätzliche Verdunstung zunehmen und sie war und ist ja immer noch nicht von den Klimamodellen berechenbar. Da unklar ist, warum die Wolkenbedeckung trotz zunehmender Wärme abnahm, ob es an der geringeren Luftverschmutzung durch Aerosole oder an unbekannten Faktoren lag, versuche ich auch nicht irgendwelche Zusammenhänge zu behaupten.
Noch zum Fleischkonsum: klar ist der viel zu hoch, aber rundweg verdammen will und kann ich ihn keineswegs. Laut Anthropologen hat sich das menschliche Gehirn genau deshalb so weit entwickelt, weil die Urmenschen lernten Feuer zu machen und dann statt rohem Fleisch das durcherhitzte Fleisch zu essen begannen. Fleisch gehört danach auf den Speiseplan aller Menschen. Deshalb dürfen Kinder ja auch nicht fleischlos ernährt werden, ihr Gehirn benötigt sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zur Entwicklung. Dass es Erwachsene schaffen vegetarisch oder vegan zu leben, wenn sie dabei darauf achten keinen Vitaminmangel zu bekommen, ist eine Gehirnleistung von Erwachsenen.
Meine Meinung: weniger Fleischkonsum ist okay und hilft der Umwelt, aber es sollte jeder frei entscheiden können, was er essen will. Doch wie sollte der Fleischkonsum weniger werden, wie sollte das sanft gesteuert werden können? Dazu habe ich keine Idee.
Wenn wir der atomaren Erpressung Russlands nachgeben, werden Putin und andere gefährliche Staaten das weiter nur immer ausnutzen. Wenn wir der atomaren Erpressung nachgeben, kommen wir in Teufels Küche.
Dokumentiert Exemplarisches zur Kenntnisnahme und Selbstanalyse
Es gibt nur eine April-Realität für Deutschland des Jahres 2023 und die sieht aktuell so aus:
Deutschland April 2023: Abweichung bezogen auf die Mitteltemperatur von 1961 – 1990
Island: Kältester März seit 1979
Mit einer Anomalie von – 3,8 °C war der März 2023 der kälteste seit 1979. Der Dezember 2022 war in Island der kälteste seit einem halben Jahrhundert – in der Hauptstadt Reykjavík der kälteste seit 1916 (Hundertjähriges Minimum).
Anfang April 2023: Ob in den USA, Kanada oder Sibirien, überall das gleiche “Bild”, bemerkenswerte Kälte…
In Kalifornien und Utah wurden 2023 alle Schnee-Rekorde gebrochen.
In Australien herrscht seit Monaten eine anomale Kälte. Weite Teile des Landes erlebten den kältesten Winter und Frühling seit Jahrzehnten. Millionen von Australiern frösteln in einem ungewöhnlich kalten April. Australien kühlt sich ab, dies belegen entsprechende Satellitenbilder für den Zeitraum von 2013 – 2022.
Die höheren Lagen des Libanon wurden erneut von seltenen April-Schneefällen heimgesucht.
In Nordchina hat es im Frühjahr ungewöhnlich stark geschneit. Am 10. April haben die Schneefälle auch Teile des Südwestens Chinas erreicht, …
@Dirk Freyling
Wollten Sie uns gerade sagen, dass Extremwetterereignisse mit Kälte die globale Klimakatastrophe widerlegen? Oder dass Sie die Veränderungen (zunehmend verzweifelt) nicht wahrhaben wollen?
@Dirk Freyling:
Der April ist Stand heute deutschlandweit 0.4°C unterm Mittel 61-90?! Ja Wahnsinn. Was wollen sie uns damit sagen? Der gesamte Winter war aber 2.6°C ÜERM Mittel 61-90. Was könnte uns das sagen?
“Island kältester März seit 1979”. So what? 1979!
“Bemerkenswerte Kälte”, “Anormale Kälte”. Bringen sie mal eine Meldung von einem echten neuen Kälterekord. Sagen wir einen neuen Monats- oder Jahreszeitenrekord. Oder gar einen Jahresrekord. Und zwar von einer Region deren Meßdaten sagen wir 100 Jahre in die Vergangenheit reichen.
Merken sie was? Sie werden nix mehr finden. Es gibt keine absoluten Kälterekorde mehr. Es gibt nur noch absolute Hitzerekorde. Und zwar auf allen regionalen und zeitlichen Maßstäben.
Aber pssst, ich verrate Ihnen mal ein Geheimnis: Der Februar 1990 ist bis heute der heißeste je in Deutschland gemessene Februar. D.h. heißt seit 33 Jahren war war kein Februar mehr so warm. Wenn das nicht die ultimative Widerlegung der Erderwärmung ist! Können sie bei nächstbester Gelegenheit ja mal in eine ihrer Argumentationen einbauen.
@Michael 22:04. 19:37
„Nach einem Sieg Putins wäre die Aggression gegen Polen und die baltischen Staaten weitergegangen – und auch die atomare Bedrohung weiter angestiegen.“
Sagt man so. Die Schwierigkeiten, die die russischen Armee gegen die von uns unterstütze Ukraine hat, zeigen allerdings, dass ein folgender Angriff Russlands gegen Natogebiet keinerlei Erfolgsaussichten gehabt hätte. Dann hätte es Putin alleine schon mit der kompletten Nato-Luftwaffe zu tun gehabt.
Ok, dass war zu Anfang des Krieges nicht so klar. Dieses mit eingerechnet bedeutet allerdings, dass wir wirklich nur die ukrainische Demokratie verteidigen.
Was eventuell auch akzeptabel ist. Noch besser hätte ich es aber gefunden, wenn sich die Ukraine und Russland friedlich darauf hätten einigen können, dass die Krim an Russland und der Rest der Ukraine in die Nato geht. Mag sein, dass Putin dieses Angebot gar nicht angenommen hätte, als er noch glaubte, militärisch leichtes Spiel zu haben.
Inzwischen dürfte Putin aber klar sein, dass seine Armee recht begrenzte Möglichkeiten hat. Ich würde also die Krim noch mal anbieten, vielleicht geht er ja jetzt schon darauf ein.
Oder Putin hofft auf massive Waffenlieferungen aus China. Wenn China jetzt unbedingt Taiwan wiederhaben will, und die USA mit voller Waffengewalt dies verhindern will, dann wäre es praktisch klar, dass China die Feinde seiner Feinde mit allem unterstützt, was es entbehren kann.
So hätten wir dann einen Weltkrieg, in jedem Fall wirtschaftlich, folgend mit Potenzial ausgiebiger konventioneller Kampfhandlungen mit dem ganzen Arsenal auf beiden Seiten, und einer Gefahr von Atomwaffeneinsätzen.
Dabei wäre schon ein weltweiter Wirtschaftskrieg und eine massive gegenseitige Aufrüstung eine Katastrophe. Nicht nur Klimaschutz wäre dann für Jahre, wenn nicht für Jahrzehnte, erstmal kein Thema mehr. Die Ölmultis und die Betreiber fossiler Kraftwerke wirds freuen.
Die AKWs in der Ukraine sind dagegen eher ein lokales Problem.
@ Michael Blume 22.04.2023, 19:37 Uhr
Zitat: „Russland ist der Aggressor in der Ukraine und hat mit dem dekadenten Rückzug des Westens gerechnet. Nach einem Sieg Putins wäre die Aggression gegen Polen und die baltischen Staaten weitergegangen – und auch die atomare Bedrohung weiter angestiegen.“
Ich sehe, offen gesagt, die Nato mit ihrer „Osterweiterung“ die Russland seit ungefähr 1989 um rund den „halben Ostblock erleichtert“ hat, eher als Aggressor.
Dem naivsten Iwan in Nordsibirien ist völlig klar, dass die Nato irgendwann um Russland „erweitert“ wird, mit einem “Häuptling Nawalny” an der Spitze. Westaktionäre bekommen frische leckere russische Rohstoffaktien in ihre Wertpapier Portfolios und die Russen dürfen die Bodenschätze in Sklavenarbeit aus dem Boden holen….
Russland stoppt die Nato Osterweiterung, notfalls vermutlich mit A Waffen.
Meiner Meinung nach geht es demnächst um die „Vorherrschaft“ in der Welt. Russland hat diese Ansprüche mit dem Kommunismus aufgegeben, die Bodenschätze, der freie Welthandel und die staatliche Integrität (natürlich ohne Nato Osterweiterung) würden völlig reichen, nur China vermutlich nicht. Die wollen wegen ihrer wirtschaftlichen und militärischen Stärke mehr….
Der Kampf um die „Vorherrschaft“, auch der „Krieg“, war eigentlich völlig normal (Darwinismus?), er ist erst wegen des drohenden atomaren- und biologischen „Overkill“ problematisch geworden. Prinzipiell würde auch der „Overkill“ alle Probleme, auch das Klima/Wasserproblem lösen, sogar für Tausende Jahre, allenfalls sogar für „immer“. Letztlich haben früher Kriege das Problem „Lebensraum“ für einige Zeit gelöst.
Vermutlich stünden planmäßige Kooperationen zwischen den Staaten und Völkern im Widerspruch zum Darwinismus. Demnach müsste die „Vorherrschaft“ möglicherweise prinzipiell (auch blutig) „ausgekämpft“ werden, weil es kaum einen anderen realistischen Mechanismus für eine „Bewertung“ gibt.
Fragt sich, ob doch noch friedliche und realistische Mechanismen gefunden werden, das traurige Ende zu vermeiden?
Klar, @Clochard – wenn Sie freie Entscheidungen von Völkern zum Beitritt in ein Bündnis wie die NATO als „Aggression“ gegenüber einem Diktator deuten, dann wird aus Unterwerfung „Frieden“.
Und dabei auch noch der Klimakrise auszuweichen, die vor allem durch die Verbrennung von Erdöl und Erdgas nicht zuletzt aus Russland befeuert wird…
Kann man(n) machen. Ist halt nur überhaupt nicht würdevoll, sondern unterwürfig und tyrannophil.
@Blume: “Nach einem Sieg Putins wäre die Aggression gegen Polen und die baltischen Staaten weitergegangen – und auch die atomare Bedrohung weiter angestiegen.”
Das ist mal wieder weit weg von wirklicher Wahrhaftigkeit, es ist die herkömmlich-gewohnte und profitabel-populistische Hetze von und für die elitäre Dummheit dieser Welt- und “Werteordnung” – Wenn es doch noch ein Wunder gibt und Mensch findet den Weg zu einer Kommunikation OHNE Wettbewerb und wettbewerbsbedingte Symptomatik, dann solltest Du HART bestraft werden.
Danke, @hto. Einen Großteil Ihrer immergleichen Troll-Beschimpfungen schalte ich ja auch wegen Ödnis gar nicht mehr frei.
Aber dass Sie öffentlich wünschen, ich möge wegen des Widerstands gegen einen per internationalem Strafbefehl gesuchten Kriegsverbrecher „HART bestraft werden“ – das sollte hier doch dokumentiert bleiben.
Zu jedem Blogpost über die Klima- und Wasserkrise gehört leider: Extremer Dualismus alter, böser Männer…
@ Blume,
wieder mal ein paar Links. 🙂
Was wir gerade ansteigen sehen ist die Drastik von Verarbeitungsabläufen und -Mechanismen (im psychologischen Sinn) gegenüber dem Akzeptieren des Ungewollten. [Und Sie, M. “Kassandra” Blume, scheinen mir auch bei der Einsicht in die menschliche gesellschaftliche Natur davon betroffen. Ich höre im Post einen Unterton von Verstörung (mE. zu Recht und angemessen, aber das kann auch meine Projektion sein 🙂 ).]
Eine Orientierung wo wir (und die anderen) stehen kann beim Akzeptieren unseres So-Seins als Homo sapiens (faber, communicans, und nicht genug ludens) helfen, und bei der Suche nach dem bestmöglichen Umgehen damit. Ganz gut z.B., die Phasen nach Kübler-Ross zu übertragen:
-Nicht-wahrhaben-Wollen/Leugnen und Isolierung
-Zorn
-Verhandeln
-Depression und Leid/Kummer
-Annehmen
https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_K%C3%BCbler-Ross#F%C3%BCnf_Phasen_des_Sterbens_in_ihrem_Kontext
Allerdings:
>Es gibt keine festgelegte Reihenfolge und keinen Ausschluss der Wiederholung einzelner Phasen nach deren erstmaliger Bewältigung. Auch können einzelne Phasen ganz ausbleiben. Schließlich können sich […] die Phasen überschneiden und „die eine Phase ist stärker ausgeprägt als die andere; bei manchen Kranken überwiegt diese Phase, bei anderen jene Phase“.
So geht es im Individuum vorwärts, wenn auch mehr durcheinander als die Phrase von den “Phasen” suggeriert.
Im Kollektiv kommt nun noch dazu, dass jeder und jede Subkultur und Blase gerade woanders ‘phasiert’ und auch noch eine Palette von Abwehrmechanismen analog denen der aus der Psychoanalyse bekannten in Stellung bringt.
Hier bringt es Einsichten, wenn man probehalber annimmt, das, was die Gesellschaft, einzelne Institutionen, Blasen, Firmen, Parteien nicht wahr haben wollen, sei ihr kollektives Unterbewusstsein (hier nicht im Sinne von C.G. Jung zu denken!).
Das betrifft in jeder (Sub)Kultur ihre eigenen Probleme: Den Klimawandel für alle, rechte Netzwerke in bewaffneten oder der parlamentarischen Kontrolle faktisch weitgehend entzogenen Institutionen, geschichtliche kollektive/systemische Schuld, Tierwohl, Kirchlicher Kindsmissbrauch, u.v.a.m..
> Abwehrmechanismen werden in reifere (z. B. Verdrängung) und unreifere (z. B. Spaltung) unterteilt und sind die Voraussetzung zur Bewältigung unbewusster psychischer Konflikte und damit Grundlage der Fähigkeit zur Selbststeuerung. Sie werden der bewussten Problembewältigung bzw. Konfliktverarbeitung gegenübergestellt, die als Bewältigungsstrategie (englisch coping) bezeichnet wird.
> Abwehrvorgänge sind nicht als solche dysfunktional, sondern müssen immer im Gesamtzusammenhang der psychischen Struktur der jeweiligen Person gesehen werden. Meistens sind sie Bestandteil der bestmöglichen inneren Konfliktlösungen, die ein Individuum im Laufe seiner psychischen Entwicklung erreichen konnte. Dysfunktional sind insbesondere sogenannte primäre oder unreife Abwehrmechanismen wie Spaltung und Verleugnung, außerdem interpersonale Abwehrmechanismen, die andere Menschen in die Stabilisierung des eigenen psychischen Gleichgewichts einbeziehen und die betreffenden Beziehungen daher in der Regel belasten, wie z. B. bei der projektiven Identifizierung.
> In Psychotherapien sind Abwehrvorgänge nicht nur als Widerstand zu verstehen, sondern dienen auch dem Schutz des psychischen Gleichgewichts des Analysanden. Die Geschwindigkeit des therapeutischen Prozesses muss sich weitgehend nach den Möglichkeiten des Patienten richten, Veränderungen und Entwicklungen zuzulassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Abwehrmechanismus
(Was z.B. auf dem Parteitag der FDP läuft, ist so dermassen unreif, dass man sich wünscht, eine erwachsenere Bevölkerung wählte sie für eine lange Zeit nachholender Adoleszenz unter die 2%-Marke. Und wenn die Grünen die Prägung auf Anti-Atom aus ihrer Kindheit überwunden hätten, würden wäre die deutsche Gesellschaft ein Stück weniger durch Energiesorgen und -Konflikte aufgewühlt. Links fehlt die Abnabelung vom kommunistischen Mütterchen Russland. Usw. Usf.)
Wichtig ist mir hier der letzt zitierte Absatz. Auch wenn es weh tut (da sind wir wieder bei Kübler-Ross): “YOU CAN’T PUSH THE RIVER.” Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht. Aber man kann Düngen und Giessen (in angemessenen Mengen, das ist vielleicht auch wichtig).
Wie kann man einem Kollektiv (Menschheit, Nation, Partei, Kirche, …) eine Psychoanalyse angedeihen lassen?
Durch Kunst, Satire, offene (wenn nötig, anonyme) Diskussion, freie Medien[*], und Opposition. Deswegen *müssen* Kunst und Satire *alles* dürfen; bei Medien und Opposition braucht es Grenzen und festere Strukturen, zB. politische Regeln, Persönlichkeitsrechte).
[*] Frei von kommerziellen und politischen Zwängen.
Besonders Kunst und Satire sind ein gleichsam geschützter Raum im politischen Raum, der zulässt, aber auch erfordert, sich — wenn nötig mit viel Mut und noch mehr Bammel (wie immer so etwas bei einem Kollektiv aussehen mag) — dem Angstmachenden zu stellen. Dann erst entsteht die Freiheit, sich konstruktiv am Problem zu betätigen.
@ Freyling
Versteh ich Sie richtig? Einzelne Datenpunkte als was? Gegenbeweis für langfristige und breit messende Statistiken, die, mit der grössten wissenschaftlichen Transparenz in der Geschichte der Menschheit, von der grössten jemals in einem wissenschaftlichen Projekt zu übereinstimmenden Schlussfolgerungen kommenden Zahl von kompetenten Experten zusammengefasst wurden? … Das wäre erbärmlich. Sie haben mein Mitgefühl für die Bedrängnis, die Sie zu solcher Selbstberuhigung greifen lässt.
@Clochard
Russland hat sich selbst sehr bemüht, die Nato um sich selbst zu erweitern, erinnern Sie sich nicht? Putin agiert wie ein verschmähter Liebhaber.
@ Michael Blume
Ich sehe es so, wie ehemals Amerika die Waffenlieferungen der Russen nach Kuba gesehen hat, sie haben das sofort unter Androhung eines Atomkrieges verhindert, …….
Die Klimakrise ist deswegen ein Problem, weil wir uns die Maßnahmen praktisch nicht leisten können. Welcher Staat kann es sich schon leisten, alle Wohnungen die älter als z.B. 5 Jahre sind mit neuen Heizungen und oft nötigen umfangreichen Gebäudesanierungen auf neuestem Stand zu bringen?
Letztlich sind die Wohnungskosten bei uns und auch in Amerika ohnehin schon explodiert, weil für die Zuwanderer Wohnungen gebaut werden müssen.
Das ist schon doppelt zynisch, @Clochard: Zum einen ist die durchschnittliche Wohnfläche gerade auch der eingeborenen Deutschen in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsen – und zum anderen haben wir gerade auch Zugewanderte schuften und bauen lassen.
Nahezu ohne Migration hat es dagegen Japan versucht. Die demografischen Folgen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/minus-zweitausend-pro-tag-japans-traditionalismusfalle-und-bevoelkerungsimplosion/
Es ist wirklich interessant, wie erbittert sowohl Sie wie @Quentmeier jede Eigen-Verantwortung abstreiten und diese auf „Andere“ abzuspalten versuchen… 🧐
Es wird nicht bestritten, dass Moskau mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine das geltende Völkerrecht verletzt hat. Allerdings steht zu befürchten, dass der Krieg immer weiter eskaliert und es die Ukraine darauf anlegt, die NATO in den Krieg mit hineinzuziehen.
„Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk hat eine Verzehnfachung der westlichen Militärhilfe gegen den russischen Angriffskrieg gefordert(…). „Die Ukraine braucht zehn Mal mehr, um die russische Aggression dieses Jahr zu beenden.“ Bisher hätten alle Verbündeten zusammen 55 Milliarden US-Dollar (50 Milliarden Euro) bereitgestellt. Es brauche aber das Zehnfache, betonte der Diplomat.
Die Partner im Westen sollten endlich aufhören, künstliche rote Linien zu ziehen und dann ein Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgeben, verlangte Melnyk. Das wären allein im Fall von Deutschland mehr als 35 Milliarden Euro. Der ukrainische Diplomat meinte, dass die Beträge verglichen mit dem Zweiten Weltkrieg gering seien…“
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-liveticker-g7-agrarminister-fordern-verlaengerung-des-getreideabkommens-faz-18495964.html
Etliche Menschen sind der Ansicht, dass bei der Hilfe für die Ukraine allmählich eine Selbstvernichtung in Kauf genommen werden soll. Die Klimakrise wird da gänzlich zur Nebensache, ebenso die Verstümmelung und der Tod vieler Soldaten und Zivilisten. Falls die Ukraine der Nato betreten könnte, dann müssten wir nicht nur mit Geld und Waffen „helfen“, sondern eventuell auch mit Bodentruppen. Und was das bedeutet, muss wohl nicht extra erklärt werden. Ebenso darf man die atomare Bedrohung nicht außer Acht lassen. Aus meiner Sicht sollte daher endlich eine diplomatische Lösung gefunden werden, diesen Krieg zu beenden.
Danke, @Mona, für den Kommentar. Psychologisch finde ich es sehr interessant, dass hier plötzlich die Ukraine als Kriegstreiberin und Ursache auch der Ablenkung vom Klima- bzw. besser Mitweltschutz bezeichnet wird – und nicht etwa der Aggressor, der russische Imperialist Putin.
Dass die Ukraine einst ihre Atomwaffen gegen Sicherheitsgarantien auch von Russland abgab (!) zählt in dieser Täter-Opfer-Umkehr nicht mehr:
https://de.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum
Diese Logik des Ukraine-ergebt-Euch-endlich erinnert mich immer wieder unangenehm an die Aufforderung an eine angegriffene Frau, sie solle doch aufhören zu schreien, dann ginge es schneller vorbei und alle hätten ihre Ruhe…
Doch nur der Angreifer bleibt schuldig am Angriff. Würde Putin bzw. das Regime nach ihm seine Truppen aus der Ukraine zurückziehen, dann – erst dann – wäre Frieden. Gerne so bald wie möglich. Die Ukraine verdient jede Unterstützung, um diesen Zustand zu erreichen.
Ließen wir dagegen einen Sieg Russlands zu, so würde sich auch die KP-Diktatur von China ermutigt fühlen, sich Taiwan “zurück zu holen”. Gerade erst hat ein chinesischer Diplomat in Frankreich die Souveränität ehemaliger Sowjetrepubliken bestritten:
https://web.de/magazine/politik/thema/baltenstaaten-empoert-aussagen-chinas-botschafter-paris-38134898
So sehr ich also die Angst vor Diktaturen und ihren Drohungen nachvollziehen kann – durch Zurückweichen und Unterwerfung werden sie nur immer gieriger…
Warum wird mir jetzt das Wort im Mund herumgedreht?
Und ich schrieb auch nicht „Ukraine-ergebt-Euch-endlich“, sondern sprach von einer diplomatischen Lösung. Soll dieser Krieg noch Jahre fortgeführt werden und immer weiter eskalieren?
Es wäre schön, eine faire und ergebnisoffene Diskussion zu führen und auch gegenteilige Argumente und Meinungen zuzulassen ohne gleich zum Angriff überzugehen.
Solange Putin auf der Eroberung von ukrainischem Gebiet besteht, wäre jede “diplomatische Lösung” ein Einknicken vor seiner Aggression, @Mona. Die Folgerungen auch für China gegenüber Taiwan wären klar: Die Demokratie angreifen, möglichst viel, idealerweise alles Land besetzen und dann eine “diplomatische Lösung” verlangen. Es wäre die Einladung zu weiterem Krieg.
Es geht einfach nicht, von oben herab über das Selbstbestimmungs- und Existenzrecht von Menschen und Völkern zu verfügen, um einen Aggressor zu “befriedigen”. Wir schulden der Ukraine Unterstützung, kein Einknicken vor Unrecht, um unsere Ruhe zu wahren. Und wir sind auch nicht die Opfer – sondern jene Abertausende, die bereits jetzt aufgrund der russischen Invasion gestorben oder verletzt worden sind…
@Clochard 23:04. 10:15
„Welcher Staat kann es sich schon leisten, alle Wohnungen die älter als z.B. 5 Jahre sind mit neuen Heizungen und oft nötigen umfangreichen Gebäudesanierungen auf neuestem Stand zu bringen?“
Das fordert doch niemand. Nur wer sowieso eine neue Heizung bracht, soll jetzt was klimafreundlicheres einbauen. Wobei es hier doch etwas zu schnell gefordert wird. Erstmal fehlt hier Zubau von Windrädern und Photovoltaik, was ja erst eine Wärmepumpe klimaneutral macht. Und dann mache ich mir Sorgen, ob die Wärmepumpenhersteller und die Heizungsbauer da überhaupt so schnell hinterherkommen.
Und wenn ein Wirtschaftskrieg mit China ausbricht, ist sowieso ertmal Schluss mit Klimaschutz. Nicht nur die Windräder und die PV-Module kommen überwiegend aus China. Es fehlt hier ohne Import aus China so ziemlich an allem, fürchte ich. Wir sind inzwischen dermaßen abhängig von China, dass wir vermutlich 10 Jahre brauchen werden, um wieder halbwegs daran denken können, uns solchen Luxus wie Klimaschutz zu leisten.
Es ist natürlich durchaus attraktiv, nur mit Ländern, die unsere Werte teilen, umfangreiche wirtschaftliche Beziehungen zu pflegen. Dass schließt dann aber die Mehrheit der Weltbevölkerung aus, die eben nicht demokratisch regiert werden. Selbst Natopartner Türkei wäre dann wohl außen vor. Ein solches Vorhaben bräuchte entsprechend wohl Jahrzehnte, um es wirklich umzusetzen.
Hier gehts vermutlich nur gemeinsam. Oder eben erstmal gar nicht.
“Wir sind inzwischen dermaßen abhängig von China, dass wir vermutlich 10 Jahre brauchen werden, um wieder halbwegs daran denken können, uns solchen Luxus wie Klimaschutz zu leisten.”
Luxus?
Für das 1,5-Grad-Ziel müssen die Emissionen bis 2030 um 50% sinken. Klimaschutz ist kein “Luxus” sondern bittere Notwendigkeit. Wir werden höchstwahrscheinlich haushoch über das 1,5 Grad-Ziel hinausschießen, wir sind eigentlich noch immer auf Kurs zu ca 2,8 Grad Erwärmung bis 2100.
@ Michael Blume 23.04.2023, 13:43 Uhr
Ich achte gerne jede Meinung und bedanke mich ausdrücklich bei Ihnen, dass Sie die „Sache“ mit der „Meinungsfreiheit“ ernst nehmen und auch heikle Texte freischalten….
Ich weiß sehr genau, was ehrgeizige Fremdarbeiter bei uns geleistet haben. Ich denke an einen Kroaten, den ich bei meiner beruflichen Tätigkeit kennenlernen konnte.
Er war extrem fleißig, hat bestens im Tiefbau gearbeitet und gerne Überstunden gemacht. An Wochenenden hat er bei Häuselbauern z.B. den Garten angelegt. In seiner kroatischen Heimat hat er sich ein wunderschönes Haus (wie es bei uns Industrielle haben), in Traumlage selbst mit seinen Verwandten gebaut, die teilweise auch bei uns gearbeitet haben. Seinen Söhnen konnte er ein Informatik Studium finanzieren. Ein wunderbares Beispiel eines hoch intelligenten und schwerst arbeitenden Menschen, ein absolutes Vorbild, ein Mann der es geschafft hat, den ich nur bewundern konnte.
Der Grund dass Ausländer in Japan Probleme mit der Integration haben liegt angeblich daran, dass die Japaner mit sehr wenig Lebensmittel (angeblich brauchen Europäer die 5 fachen Kalorien) und anderen für das Leben nötigen Ressourcen auskommen, sehr fleißig arbeiten können und ein starker sozialer Druck und Zusammenhalt besteht, den nur Asiaten „aushalten können“.
Zuwanderer würden verhungern, den Druck nicht aushalten und zwingend asozial werden. Der Umgang mit „Assozialen“ ist in diesen Ländern sehr „drastisch“. Ihre Abschottung ist nicht Bosheit sondern Erfahrung. Wegen der hohen Bevölkerungsdichte wären sie auf mehr „Lebensraum“ angewiesen, den hat man ihnen „abgedreht“ (Krieg). Auch die Chinesen haben das Problem erkannt und sehr pragmatisch einfach die 1 Kind Politik installiert…
Ich sehe das Zusammenleben von Menschen wie ein Zoodirektor, der sorgsam drauf achten muss, dass die einzelnen Individuen „zusammenpassen“, dies dem Zufall zu überlassen, führt zum Chaos.
Danke, @Clochard, für die wenn auch strittige Debatte.
Im Gegensatz zur “Zoodirektor”-Metapher sehe ich Menschen nicht als primär biologische Tiere, sondern als kulturelle Wesen. Auch wir beide diskutieren ja gerade rein über kulturelle Symbole, ohne uns körperlich bisher begegnet zu sein (vermute ich). Auch unsere Definitionen von “Wir” und “Die” erfolgen kulturell – und als Ehemann in einer deutsch-türkischen und christlich-islamischen Familie mit drei Kinder erlebe ich täglich auch Gelingen. Wir haben keine Genehmigung durch einen “Zoodirektor” gebraucht, sondern uns auf Basis gemeinsamer Sprache, kultureller und auch religiöser Überzeugungen verbunden. Und wir sind auch beruflich beide erfolgreich, unsere Kinder bislang ebenfalls (Medizinstudium, Bundeswehr usw.). Das mag manchen Rassisten niemals passen, aber früher gab es ja auch Vorbehalte gegen katholisch-evangelische Heiraten.
Vgl. zum Hören oder Lesen: https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/eine-blume-fuer-zehra-kapitel-und-weitere-hoerquellen/
Ihnen alles Gute, vor allem weniger Angst und Herr-Schaftsgelüste über das Zusammenleben anderer Menschen. 🙂
@ Noch’n Wort 23.04.2023, 09:38 Uhr
Zitat: „Russland hat sich selbst sehr bemüht, die Nato um sich selbst zu erweitern, erinnern Sie sich nicht? Putin agiert wie ein verschmähter Liebhaber.“
Sie haben recht, weil man es jetzt nachträglich so sehen könnte. Allerdings waren viele Politiker, Wirtschaftstreibende, „normale Menschen“ und auch ich, derart naiv zu glauben, es könnte ein friedliches, faires, verständnisvolles Zusammenleben der Völker von Paris bis Wladiwostok geben.
Der Krieg ist “Geschichte“, es gibt nur mehr „friedliche Handelsbeziehungen“ und der Umgang ist „würdevoll, ehrlich, partnerschaftlich und verantwortungsvoll“. So wie man es sich eben nach dem Krieg „erträumt“ hat. Ich habe selber an mir wegen dieser „Träume“ gezweifelt, die eigentlich fern jeder Realität und Erfahrung sind. Allerdings habe ich es für möglich gehalten, dass der potentielle „Overkill“ ein Umdenken verursacht hat.
Putins Hund hat offensichtlich beim „Schnüffeltest“ (Merkel) ehemals herausgefunden dass es mit der „Ehrlichkeit“ nicht ganz so weit her ist, alles eher nur „Theater“ ist. Putin ist allmählich aufgefallen, dass Russland mit der Nato Osterweiterung „abgestiert“ wird, kein fairer Handel wie beim Gas und von vielen Menschen „erträumt“. „Gewinne aus Bodenschätzen für den Westkapitalismus“ und „Sklavenarbeit im Bergwerk für die Russen“ war die unausgesprochene Parole so mancher „Westler“.
Die Ukrainer fühlten sich beim „Erbschaftsstreit der Brüder” (nach dem Tod von „Mütterchen Russland“) „benachteiligt und beleidigt“ und wurden zum willigen „Kanonenfutter“. Ein Opfer dass „unsere“ Kapitalanleger gerne angenommen haben. Das potentielle „deutsche Kanonenfutter“ sieht es etwas anders…..
In Ihrem (verschwörungsmythologisch wenig originellen) antiwestlichen Dualismus, lieber @Clochard, sind stets demokratisch Gewählte die von “Kapitalanlegern” gesteuerten Verräter, die sowohl ukrainische wie deutsche Menschen zu “Kanonenfutter” machen wollten.
Daher möchte ich Sie gerne fragen, was Sie vom Bruch der Zusagen Russlands gegenüber der Ukraine halten, die doch im Gegensatz zur Garantie Ihrer Sicherheit ihre Atomwaffen aufgaben. Hier das ausdrücklich auch von Russland erklärte “Budapester Memorandum” von 1994 dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum
War also doch vielleicht Putin der vertragsbrüchige Verräter, der auch Hunderttausende junger Russen zum “Kanonenfutter” machte? Hätte die Ukraine besser ihre Atomwaffen behalten sollen, statt sich “naiv” auf russische Zusagen zu verlassen?
Bin gespannt, ob Sie einen Perspektivwechsel noch hinbekommen…
@ Tobias Jeckenburger 23.04.2023, 14:52 Uhr
Zitat: „Nur wer sowieso eine neue Heizung bracht, soll jetzt was klimafreundlicheres einbauen.“
Das ist aus technischen Gründen nicht so einfach. Ölheizungen sind „Hochtemperaturheizungen“.
Man kann kleine Heizkörper verwenden und die Wohnung wird schön warm. Das Haus muss nicht besonders isoliert sein.
Moderne Heizungen arbeiten mit niedriger Wassertemperatur, haben geringen Wirkungsgrad und der Strom ist teuer.
Statt der üblichen Heizkörper muss eine „Fußboden oder Wandheizung“ installiert werden und wegen des schlechten Wirkungsgrades müssen die Außenwände isoliert werden.
Der Ersatz eines defekten Heizkessel mit Brenner kostet normalerweise rund
10 000 Euro. Nicht erfreulich, aber tragbar und nicht ungewöhnlich.
Der Umstieg mit Isolierung, Fußbodenheizung und Wärmepumpe kostet rund 150 000 Euro.
Das ist für die meisten „normalen Menschen“ und natürlich auch für Mieter ein Problem, weil die Kosten natürlich letztlich die Mieter bezahlen müssen….
@ Michael Blume 23.04.2023, 21:19 Uhr
Mit Perspektivwechsel habe ich keine Probleme. Unsere Perspektive ist, dass die „Zeitrechnung“ am 24.2.2022 beginnt und die westliche Rechtsansicht gilt, die bei uns allgemein bekannt ist.
Ich kenne zwar die russische Sicht nicht wirklich, habe aber vermutlich so viel Phantasie dass ich mir auch die russische Sichtweise ungefähr vorstellen kann.
Deren Zeitrechnung dürfte wesentlich früher beginnen, als sie noch absolut freien Zugang zum Schwarzen Meer und zur ihrer Flotte hatten und sich diesen Zugang (der übrigens hauptsächlich über von Russen bewohnten Gebiete führt) über Jahrhunderte durch „Ersitzung“ erworben haben?
Die Nato Osterweiterung ist offensichtlich. Man muss sich nur vorstellen, was gewesen wäre, hätte es umgekehrt eine „Westerweiterung“ des W.P. gegeben?
Es dürfte den Russen auch nicht entgangen sein, dass „gewisse Ukrainer“ um 2014 öffentlich in die Welt hinaus posaunt haben, man könne ihren Schwarzmeerhafen an die Nato verhökern, damit Russland destabilisieren, weil sie ihren Staatschef wegen der Demütigung in die „Wüste schicken“ würden, danach einen „passenden“ neuen Staatschef installieren, der den “Ukraine Oligarchen” und den “Westkapitalisten” die Bodenschätze zu Füßen legen wird….
Da hatte ich, offen gesagt nicht den geringsten Zweifel, dass sich die Russen das nicht gefallen lassen würden, dass es Krieg geben wird. Die rund 10 000 Toten in der Ostukraine waren ein guter Vorwand….
Ganz egal mit welchen „Advokatentricks“ die Ukrainer aufwarten, einen neuen Staat begründen, Atombomben besitzen oder nicht, die Nato eingreift, mit oder ohne A-Bomben….
Die Russen haben letztlich auch A Waffen, sind allerdings zu ihrem Vorteil dünner besiedelt als Mitteleuropa, …..
Ich bin für Frieden, möchte einerseits auf die psychologischen Aspekte verweisen, die Ukrainer fühlen sich zu wenig von den Russen wertgeschätzt, weil sie ehemals mit Getreidelieferungen den Russen geholfen haben, was bei der „Erbschaft“ (nach dem Tod von „Mütterchen Russland“, wie es heißt) zu wenig gewürdigt wurde. Andererseits können sich die Profiteure des Konflikts, letztlich Aktionäre, die Chance nicht entgehen lassen, wann findet man schon so „aufgeladene Krieger“…..
Es ging um riesige Werte, die die „Nato Seite“ praktisch schon „halb im Maul“ hatte, jetzt geht es eigentlich nur noch um die Vermeidung von Millionen Opfer….
Nein, @Clochard, Ihnen ist der „Perspektivwechsel“ leider nicht gelungen: Erneut haben Sie die Perspektive von Russland eingenommen. Obwohl dieses auch das Budapester Memorandum gebrochen hat, unterstellen Sie der Ukraine „Advokatentricks“ und tun deren Verzicht auf Atomwaffen ab. Letztlich sei das arme Russland durch eine bösartige NATO „gedemütigt“ und in den Krieg gezwungen worden.
Nicht überraschend – und auch eine „schöne“ Ablenkung von der eskalierenden Wasserkrise…
@Michael 23:04. 21:19
„Daher möchte ich Sie gerne fragen, was Sie vom Bruch der Zusagen Russlands gegenüber der Ukraine halten, die doch im Gegensatz zur Garantie Ihrer Sicherheit ihre Atomwaffen aufgaben.“
Putin ist offenbar nicht zu trauen. Muss aber eigentlich nicht. Etwa wenn ein Verhandlungsfrieden z.B. auf die Rückgabe der Krim hinausläuft, und im Gegenzug der Rest der Ukraine in die Nato geht. Putin kann dann natürlich wieder vertragsbrüchig werden, es hilft ihm dann nur nichts mehr: er kann dann nur noch die Nato angreifen, womit er sehr wahrscheinlich keinen Kilometer weit kommt. Und das kann er sowieso immer machen, völlig egal, was gerade in der Ukraine läuft.
Wir müssen nur gucken, dass wir genug aufrüsten, dass wir als Nato stark genug sind. Eigentlich sogar ohne die USA. Wenn hier ein Trump wiedergewählt wird, dann kann das auch zu einem Austritt der USA aus der Nato führen.
Und natürlich ist es die Sache der Ukraine, mit Russland selbst zu verhandeln. Ich meine hier als mehr oder weniger Aussenstehender aber, dass ziemlich fraglich ist, wofür denn die Ukraine die Krim überhaupt braucht. Chrustschow hatte die Krim in einer PR-Aktion an die Ukraine verschenkt, und da leben nun hauptsächlich Russen, die wohl tatsächlich gerne zu Russland gehören wollen. Das kann man auch wieder an Russland zurückgeben.
Wieso will Selensky diese Russen auf der Krim denn unbedingt verwalten? Wenn ein Verhandlungsfriede möglich wäre, und der Krieg damit zuende wäre, und die Ukraine dann als Natomitglied eine maximal mögliche Sicherheit vor weiteren Aggressionen hätte, dann würde sich das doch lohnen.
Jetzt können wir dem noch hinzufügen, dass auch Georgien und Moldawien in die Nato aufgenommen werden, dann gibt es nur noch Nato und China, was Russland angreifen könnte. Und wenn Putin das will, dann müssen wir halt genau gucken, wie stark die Russischen Streitkräfte sind, und selber genug aufrüsten. Sehr viel mehr Geld dafür haben wir allemal.
Es spielt dann einfach keine Rolle mehr, ob Putin sich in seinem Krieg bestätigt sieht, oder auf sonst irgendwelche irrationalen Ideen kommt.
@all
In den vorherigen Beiträgen sind viele politische Ansichten vorgetragen worden.
Für das Weltklima und die Zukunft der nächsten Generationen auf der Erde ist aber ausschließlich Physik+Chemie von Bedeutung.
Alles andere ist dem Klima egal!
Wenn wir es nicht schaffen GEMEINSAM negative Umweltveränderung zu stoppen oder gar rückgängig zu machen – dann wird ein übler Teufelskreis von Veränderungen eintreten, von dem uns jetzt schon Dürren, Waldbrände, Wassermangel aber auch Unwetter einen Vorgeschmack geben.
@KRichard
Sie schreiben: “Für das Weltklima und die Zukunft der nächsten Generationen auf der Erde ist aber ausschließlich Physik+Chemie von Bedeutung.
Alles andere ist dem Klima egal!”
In unserem Tun sind es aber nicht Physik und Chemie in Reinkultur, was den Klimawandel bremsen könnte, es ist dies allein die Technik!
@ Michael Blume 24.04.2023, 05:43 Uhr
Es ist der Sinn eines „Perspektivwechsel“, objektiv verschiedene Perspektiven gegenüber zu stellen um ein Problem zu analysieren und zu versuchen es allenfalls zu lösen.
Allerdings ist mir klar, dass eine „rationale Denke“, wenn nur mehr der von verschiedenen Interessen getriebene „Massenwahn“ vorherrscht, nicht realistisch ist.
Klar dürfte nur sein, dass es nach einem Atomkrieg kein Klimaproblem mehr gibt…..
@ Tobias Jeckenburger
Für Russland ist der ungehinderte Zugang (ohne Transitgebühren) zum Schwarzen Meer und zur Flotte wichtig, um Handel treiben zu können wie auch die Integrität seines Staatsgebildes, wie z.B. nach 1945.
Für den „Gegenspieler“ die Ukraine und die Nato, gilt genau das Gegenteil. Damit können sie den Gegner „würgen“ bis er alles aufgibt, besonders seine „Bodenschätze“ herausrückt.
Die Nato sieht das vorsichtiger, weil klar ist, dass dies einen Atomkrieg bedeuten würde von dem das dicht besiedelte Europa stärker betroffen wäre, als das dünn besiedelte Russland.
Die Ukraine hat es sich einfach gemacht, hat einfach einen Staat gegründet, ohne Rücksicht auf die rund 30% Russen, die hauptsächlich in der Ostukraine leben.
Gewisse Kreise der Ukraine wollten die Russen vom Transit abschneiden ….. Die Russen haben sich das wegen der Folgen für die Existenz Russlands, nicht gefallen lassen und sind einmarschiert.
Die Ukrainer „spielen“ recht erfolgreich das „unschuldige Lämmchen“ das vom „bösen Bären“ angegriffen wurde…
Vermutlich werden die Russen den „Korridor“ zur Krim und zum Schwarzen Meer endgültig frei bomben und verminen. Jedes mal wenn die Ukrainer einen Transport (Schwarzmeer Transit) in die Luft jagen, werden die Russen eine Infrastruktur Einrichtung der Ukraine in die Luft jagen.
„Aug um Aug“ eben, wie zwischen Israel und den Palästinensern….
Ich persönlich wäre für eine psychologische rationale Aufarbeitung des Konflikts, der letztlich Ausdruck der menschlichen Unzulänglichkeit ist. So dass die Streitparteien das „Kriegsbeil begraben“, wieder „friedlich und freundschaftlich wie früher“ zusammenleben können, fair, kooperativ, neue Handelsbeziehungen zur Nutzung der Synergieeffekte aufbauen, gemeinsam dazu beitragen dass die Probleme der „Welt“, auch das Klimaproblem, bestens gelöst werden.
Die Getreideexporte könnten ein guter Anfang gewesen sein.
@KRichard 24:04. 09:09
„Wenn wir es nicht schaffen GEMEINSAM negative Umweltveränderung zu stoppen oder gar rückgängig zu machen…“
Wenn jeder seinen Teil beiträgt, dann funktioniert es ja schon. Demokratie versus Autokraten ist nochmal eine andere Baustelle.
Mit dem Fortschreiten der Energiewende kommt noch eine erfreuliche Nebenwirkung dazu, dass nämlich den Rentierstaaten der Verkauf von fossilen Brennstoffen entzogen wird. Das müsste ganz gut auch gegen die russische Autokratie helfen.
China allerdings ist eine florierende Wirtschaftsmacht, ganz aus eigener Arbeitskraft. Aber auch hier können wir sagen, mit den undemokratischen Verhältnissen da haben wir wenig Lust, Handel zu treiben. Noch haben wir wohl erhebliche Abhängigkeiten, diese abzubauen könnte mindestens 10 Jahre dauern.
Das wäre dann im Prinzip ein durchgreifender Abbau der Globalisierung. Ich finde das durchaus eine Option. Wenn es geht aber irgendwie geordnet. Wir müssen eben wieder selber herstellen, insbesondere PV-Module, Windräder und Lithiumbatterien, und keine Mercedes und BMW mehr für China bauen. Das reduziert auch den Schiffsverkehr ganz erheblich, und spart hier auch gleich eine gewisse Menge Treibhausgase.
Einer gemeinsamen Verantwortung dem Klima gegenüber muss das ja gar nicht im Wege stehen. Die Chinesen werden es längs verstanden haben. Und Russland – die leben nun mal von Öl- und Gasexporten. Sowieso, das können wir nicht ändern.
Auch können wir kaum verhindern, wenn China sich Südasien, Indien, Afrika und Lateinamerika zuwendet. Und hier Infrastruktur aufbaut und die Landwirtschaft industrialisiert, u.a. gegen Lebensmittellieferungen. Geht uns das was an, wenn ein Autokrat mit dem anderem Handel treibt? Wir können dann ja mit den demokratischen Ländern im armen Süden Handel treiben, und auch Infrastruktur aufbauen. Den Menschen da wird beides helfen. Systemkonkurrenz kann auch mal produktiv wirken.
Und wenn man es gleich alles klimafreundlich macht, gewinnen die Menschen und der ganze Planet dabei.
Ein unfreundliches politisches Klima und ausufernde Rüstungsausgaben würden allerdings dabei gar nicht helfen.
Apropos Prognosen basierend auf Klimamodellen…
zur Kenntnisnahme und Selbstanalyse
…Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net: „Vor 4 Wochen sagten die Langfristwettermodelle vom US-Wetterdienst NOAA noch einen um bis zu 2 Grad zu warmen Mai voraus. Jetzt soll es maximal noch ein durchschnittlicher Monat werden. Wahrscheinlich wird die Monatsprognose bald auf zu kalt kippen. Der gesamte Frühling könnte damit zum Totalausfall werden. Das europäische Wettermodell ECMWF geht zudem von einem zu nassen Mai aus.“
Vergangene Nacht gab es wieder Frost und auch nächste Woche deutet sich wieder Nachtfrost an. Die kühlen Luftmassen bleiben uns erhalten”…
“zur Kenntnisnahme und Selbstanalyse”
Das sind eben Wettermodelle, keine Klimamodelle, das sagt auch Dominik Jung: “Langfristwettermodelle”.
Ja, Wettervorhersagen sind schwierig, Klimaprognosen orientieren sich aber an den Ranbedingungen. So können wir Klimaszenarien in Jahrzehnten prognostizieren (man macht da jeweils 1000 Durchläufe und mittelt dann), aber selbstverständlich auch nicht das Wetter.
Oder ganz simpel erklärt:
Wenn Sie einen Topf Wasser auf den Herd setzen und anstellen, können Sie auch sehr gut prognostizieren, dass es in ein paar Minuten kochen wird (Klima). Sie können aber nicht die Blasen- und Sprudelmuster vorhersagen (Wetter).
@Dirk Freyling 26:04. 11:34
„Vor 4 Wochen sagten die Langfristwettermodelle vom US-Wetterdienst NOAA noch einen um bis zu 2 Grad zu warmen Mai voraus. Jetzt soll es maximal noch ein durchschnittlicher Monat werden. Wahrscheinlich wird die Monatsprognose bald auf zu kalt kippen.“
Das ist eben genau der Bereich, der nur sehr schlecht prognostizierbar ist. Obwohl genau das Landwirte und Urlaubsplanung am meisten interessieren würde. Es geht eben nicht vernünftig. Anders sieht es für 5 Tage aus, das ist inzwischen ziemlich verlässlich.
Und auch der Antrieb, der aus den zunehmenden Treibhausgasen resultiert, ist recht zuverlässig einzuschätzen. Will man hier aber die gesamte Dynamik modellieren, stößt man offenbar auch an Grenzen. Nicht umsonst gibt es einen Temperaturbereich in den Prognosen für eine definierte Menge an Emissionen. Die Rückkoppelungen und Kipppunkte sind recht schwer einzuschätzen, und verschiedene Modelle liefern hier verschiedene Ergebnisse.
Man fasst dann eben alle Modellrechnungen zusammen, und erhält einen Temperaturbereich als Prognose. Von dem dann wieder auf das aktuelle Wetter zu schließen, funktioniert auch nicht genau. Dieses ist immer eine sehr eigenwilligen Dynamik, und nur eben für diese 5 Tage genauer einzuschätzen.
Selbst die Weltdurchschnittstemperaturen oszillieren um etwa 0.2° mehr oder weniger über einzelne Jahre, allerdings ganz offensichtlich auf einer ansteigenden Kurve. Die inzwischen bei 1.2° gegenüber der vorindustriellen Zeit angekommen ist.
Entsprechend sind aber auch Einzelmeldungen über Wetterereignisse im Sinne einer weltweiten Erwärmung nicht maßgeblich. Die Weltdurchschnittstemperaturen sind das eigentliche Problem, Einzelphänomene sind nur konkreter fassbar, sind aber eben von weniger Evidenz.
Danke, @Tobias Jeckenburger.
Nach meiner Beobachtung stärkt verschwörungsmythologischer Dualismus den Bestätigungsfehler (engl. Confirmation Bias): Wer etwa die globale Erwärmung leugnen will, sucht sich zunehmend panisch nur noch jene Einzel-Meldungen zusammen, die den generellen Trend zu widerlegen scheinen. Hier geschah das sogar ohne Quellenangaben.
Danke also für Ihr Debunking. Dass es auch schwer und unangenehm ist, sich den Realitäten zu stellen, verstehen – so hoffe ich – ja inzwischen psychologisch (fast) alle…
Herr Blume,
Quellen wie: NOAA ((National Oceanic and Atmospheric Administration) und Dominik Jung/wetter.net schaffen Sie hoffentlich noch selbst zu googeln.
Es ist für diese Jahreszeit im Durchschnittsvergleich zur meßtechnisch erfassten Vergangenheit zu kalt und das nicht nur in Deutschland. (Diesbezügliche) Panik und gefühlte Wirklichkeiten überlasse ich Ihnen und Denkverwandten.
Zum generellen Verständnis
Klima-Modell-Simulationen basieren nicht auf Wetterdaten, sondern auf mathematischen Modellen der in das Gesamtmodell eingehenden verschiedenen Einflußfaktoren. Mit der Realität hat das nur insofern zu tun, wie weit diese sich mathematisch abbilden lässt: Wetterdaten werden lediglich genutzt, die Modelle rückschauend zu prüfen und anzupassen. Eine Prognose ließe sich überhaupt nur mit einem vollständigen und akkuraten Modell erstellen, welches alle signifikanten Einflüsse qualitativ und quantitativ richtig erfasst. Vollständigkeit der Modelle ist somit weder gegeben noch wird sie behauptet. Des Weiteren handelt es sich hierbei um miteinander gekoppelte nichtlineare Gleichungssysteme. Prognosen basieren diesbezüglich willentlich stark reduziert auf ausgewählte Randbedingungen. Was übrigens auch dem IPCC bewusst ist, die deshalb auch korrekt an keiner Stelle behaupten Prognosen zu stellen, sondern ausdrücklich (!) lediglich ausgewählte Szenarien zu berechnen. Also ein fundamentaler Unterschied zur politischen Inszenierung.
Nun werden Sie doch nicht so panisch, @Dirk Freyling. Ihr angsterfüllter, mit Anglizismen angereicherter Dualismus zur Wissenschaftsleugnung wirkt etwas döpfnert.
@ Dirk Freyling
Studieren Sie doch mal die Seiten der NOAA. Die steht eindeutig hinter dem Konsens zu den Ursachen der globalen Erwärmung.
Zum März 2023 gibt es schon einen Bericht.
“Earth had its second-warmest March; Global sea ice extent ranked second smallest on record.”
“According to NCEI’s Global Annual Temperature Outlook, it is virtually certain (>99.0%) that the year 2023 will rank among the 10-warmest years on record and a 96% chance it will rank among the top five.”
Achten Sie auch auf die Karte mit ausgewählten, signifikanten Klimaanomalien und -ereignissen im März.
http://www.ncei.noaa.gov/news/global-climate-202303
Man kann auch die inzwischen historischen Szenarien mit der eingetretenen Wirklichkeit vergleichen. Und siehe da, die globale mittlere Temperatur hat sich sehr ähnlich zu den Modellen entwickelt.
Hier ein Vergleich von Szenarien mit der eingetretenen Realität:
https://www.youtube.com/watch?v=wJoMp-k_H3w&t=43s
Sie haben sich verrannt und kommen jetzt nicht mehr raus aus Ihrer Blase.
Manche Ihrer Beiträge muss ich mehrmals lesen – einerseits zum besseren Verständnis, andererseits auf der Suche nach dem Fünkchen Hoffnung.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass meine Generation (Jg. 63) viel zu lange viel zu viel nicht sehen oder verstehen wollte. Andererseits gab es Warnungen schon lange. Die “Kassandras” wie z.B. Hoimar von Ditfurth hat man nicht ernst genommen. Und dass eine Partei wie die Grünen entstand, war auch kein Zufall.
Heute sind die Herausforderungen noch größer, und die Bereitschaft zur Veränderung kleiner. M.E. waren wir bis 2020 auf einem guten Weg. Dann kam die Pandemie und mit ihr die Unsicherheit. Es ist deshalb bei manchen Mitmenschen meines Alters der Wunsch vorrangig, möglichst nichts ändern zu müssen. Ich gehöre nicht zu denen, kann das Bedürfnis aber verstehen. Auch deshalb der Wählerzulauf zur A..
Meine Hoffnung sind die jungen Leute . Auch und gerade auf lokaler Ebene. Vor Ort ist ein größeres Verständnis zu erwarten. Nach meiner Einschätzung über Parteigrenzen hinweg. Die Jüngeren müssen miteinander im Gespräch bleiben und sich nicht an der Freund Feind Diskussion beteiligen.
Wir Älteren werden, wenn die Entwicklung so weitergeht, besonders zu leiden haben. Leider aber auch die Kinder. Hohe Temperaturen über einen längeren Zeitraum sind sehr anstrengend und das wird zu Hitzetoten führen, aber auch zu weniger Teilhabe am öffentlichen Leben. Sommerabende mit über 30 Grad lähmen die Aktivitäten.
Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Für Kranke sieht es noch schlechter aus.
Momentan habe ich wenig Hoffnung auf Politik und Medien. Genau da liegt ein großes Problem. Leute wie Rödder, die das Ende der Grünen prophezeien, sind da ebenfalls kontraproduktiv. Das führt zu noch mehr Abschottung. Ich habe vor kurzem gehört, dass z.B. die Grünen meist unter sich bleiben. Ob das so stimmt, weiß ich nicht. Aber es würde mich nicht wundern. Politiker müssen wieder lernen, miteinander zu reden. Denn Abgeordnete treffen die Entscheidungen, mit denen wichtige Weichen gestellt werden. Und sie sollten weniger auf Journalisten hören, die nur ihr eigenes Süppchen kochen.
Zuletzt noch die Anregung, dass sich insbesondere die Zeitgeschichtler die politische und gesellschaftliche Entwicklung vor allem seit 1989 ansehen sollten. Gilt auch für die Politikwissenschaft.
Denn auch wenn jeder von uns sein Scherflein zum Schutz der Mitwelt beiträgt, wird es ohne verantwortungsvolle Politik nicht gehen.
Vielen lieben Dank, @Marie H.
Ja, ich glaube auch, dass wir zu lange in der Illusion gelebt haben, „alles im Griff“ zu haben. Dies führte dann zu unrealistischen Erwartungen an die Politik, sie möge „die Welt retten“ bzw. jede Veränderung verhindern.
Beides kann sie nicht, konnte sie nie. Aber sowohl Arroganz (der Glaube, keinen Dialog mehr zu benötigen) wie auch Reaktanz (der Widerwille gegen Veränderungen) formieren sich auch in mir immer wieder.
Wie lässt sich über unsere Grenzen ehrlicher sprechen, ohne jämmerlich & verzagt zu wirken?
Habe es u.a. in diesem Blogpost zum Schicksalsjahr 2024 versucht – und merke mit einiger Hoffnung, dass dies doch immer mehr Mitmenschen sehen…
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/
Daher: Danke (auch) Ihnen! Von Herzen.