Die Wasserkriege kommen nicht von den USA-Illuminaten – Lob für den SWR und kostenfreies Freimaurer-sciebook

Noch immer treffe ich auf vor allem progressive und wissenschaftlich Gebildete mit einem viel zu optimistischen Weltbild. Viele glauben immer noch, Menschen bräuchten zur Klimakrise nur ausreichend “dringliche Warnungen” und würden ihr Verhalten schon ändern, “wenn sie die Folgen der Klimakatastrophe erstmal spüren.”

Doch ich kann diese Hoffnungen nach eigenen Erfahrungen im Irak und im EUSALP-Alpenraum sowie nach Beobachtungen etwa in den USA, aktuell bei den Regionalwahlen des verdorrenden Spanien und der sog. Stickstoffkrise in den Niederlanden nicht bestätigen: Wenn die Hitze eskaliert und das Wasser knapp wird, werden Menschen nicht zu veganen Fahrradfahrenden, sondern zu erst verschwörungsmythologischen und dann auch gewaltbereiten Dualisten: Es gilt das Recht derer, die es durchsetzen können.

In den ersten Sätzen des brutalen Films “Mad Max: Fury Road (deutsch wäre das: Wahnsinniger Max auf der Straße der Wut) von 2015 wird das Szenario bereits durchgespielt, in dem aus der Klima-Umweltkrise die Wasser-Mitweltkrise geworden ist:

Max: Mein Name ist Max. Meine Welt ist Feuer und Blut.

Mann1: Warum lasst Ihr diese Menschen leiden?

Mann2: Es geht um’s Öl, Idiot!

Mann3: Ölkriege.

Mann4: Wir töten für Benzin.

Frau1: Auf der Welt gibt es kaum noch Wasser.

Mann5: Jetzt gibt es Wasserkriege.

Schon jetzt nehme ich einen starken Anstieg der sog. Great-Reset-Verschwörungsmythen wahr, die behaupten, hinter den dramatischen Klimaveränderungen steckte das Word Economic Forum mit Klaus Schwab, hinter diesem wiederum “die USA”, jüdische und geheimbündlerische Superverschwörer. In der Fernsehdokumentation Verschwörungswelten: Great Reset” (hier ZDF-Mediathek) wird dieser Verschwörungsmythos erklärt.

Verschwörungsgläubige ordnen ihre Verschwörungsmythen pyramidenförmig an, mit Juden und Freimaurern bzw. Zionisten und Illuminaten als vermeintlichen Superverschwörern. Screenshot: Michael Blume

Über verschwörungsmythologischen Dualismus werden auch schwerste Krisen wie die Covid19-Pandemie oder eben die Klimakrise politisch “schein-lösbar”Verschwörungsgläubige glauben tatsächlich, dass das Sars-Covid-Virus nie gefährlich oder gar nicht existent sei – oder dass “das Wetter wieder normal” werde, wenn jeweils nur die vermeintliche Weltverschwörung zerschlagen werde.

Da die digitale Polarisierung gleichzeitig fast alle demokratischen Nationalstaaten lahmlegt (erst jene mit Mehrheitswahlrecht, inzwischen aber auch jene mit Verhältniswahlrecht) sehe ich unsere besten Hoffnungen einmal in der internationalen Wissenschaft und zum anderen in der konkreten, noch von konkreten Gesprächen geprägten Regional- und Kommunalpolitik.

Entsprechend stammen auch viele der besten Dokumentation von regionalen und lokalen Medien. Die Augsburger Allgemeine hat einen Wasserkrise-Podcast unter dem Titel “Wem gehört das Wasser?” gestartet. Und der SWR hat mit seiner #unserWasser-Dokumentation “Kampf ums Wasser” Maßstäbe gesetzt! Diese beginnt in den USA – und zeigt, dass diese große und kriselnde Republik sogar besonders heftig von der Wasserkrise bedroht wird, entsprechende Warnungen selbst aus der NASA aber bislang politisch kaum Gehör finden. Gegen Ende der ersten Folge erkennt dann auch der der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) schon dicht beim #MadMax-Szenario: “Wenn wir politische Getriebene sind im Ringen um den Liter Wasser, dann gnade uns Gott.

Entsprechend war es für mich Ehrensache, dem Journalisten Clemens Hoffmann für ein für diesen Sonntag geplantes SWR-Matinee zum Thema “Göttliches Auge” als Interviewpartner zur Verfügung zu stehen. Mehr noch: Ich entschied, bei dieser Gelegenheit auch das sciebook “Freimaurer, Rosenkreuzer, Illuminaten” als pdf kostenfrei zu bloggen, in dem unter anderem auch die Geschichte des Pyramiden-Auge auf der US-Dollarnote beschrieben wird.

Bei Interesse einfach aufs Cover klicken:

Cover des sciebooks über die vor allem anti-amerikanischen Verschwörungsmythen gegen Freimaurer & Illuminaten (sog. Antimasonismus). Per Klick zum kostenfreien pdf-Abruf: Michael Blume

Verstehen wir uns bitte nicht falsch: Wir können durch heutiges Handeln die eskalierende Klima- und Wasserkrise nur noch bremsen, auf Jahrzehnte hinaus nicht mehr stoppen. Ebenso hat die Ausbreitung von Anti-Wissenschaft-Verschwörungsmythen längst begonnen. Es ist auch kein dualistischer Nord-Süd-Gegensatz: Auch Nationalstaaten wie das ANC-regierte Südafrika scheitern an Korruption und Kohlelobby und auch das rechtshinduistisch regierte Indien schmeißt ausgerechnet jetzt Evolutionstheorie und Wasserkunde aus den schulischen Lehrplänen.

Was wir jedoch immer noch tun können, ist das eigene Wassersparen – vor allem durch mehr Pflanzenkost – und der Einsatz für eine Infrastruktur für künftige Arche-Regionen, in denen die Reste der Menschheit hoffentlich überleben können. Ich finde, dafür lohnt jede Hoffnung und jeder Einsatz.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

96 Kommentare

  1. Wir erleben zurZeit gerade ein schlimmes Beispiel dafür, dass+wie die demokratische Diskussion abgeschafft wird und man Themengebiete den Randgruppen überlässt:
    Wer will dass im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg auch die Ursachen diskutiert werden und über den Sinn des Krieges diskutiert wird (Waffen-/Geld-Lieferungen) – der wird sofort als Unterstützer vom russischen Angriffskrieg und Putinfreund bezeichnet und so beleidigt bzw. lächerlich gemacht. D.h. eine wirkliche sachliche Auseinandersetzung mit diesem Thema ist nicht möglich – wie es in Demokratien üblich sein sollte.
    Sowohl die Regierungsparteien in Berlin wie auch die CDU/CSU-Politiker verfahren nach diesem Schema – dass man einen großen Teil der Bevölkerung nicht mehr ernst nimmt.

    Eine politisch-demokratische Diskussion absichtlich abzublocken, indem man kritische Menschen gezielt beleidigt ist ein Grund, warum sich immer mehr Menschen aus der Diskussion zurückziehen und jetzt den beiden Parteien zuwenden, die dem Ukraine-Krieg kritisch gegenüberstehen: Die Linke und die AfD. Es ist deshalb kein Zufall, dass die AfD immer mehr Zustimmung bekommt – wie die Umfragewerte zeigen.

    Wenn man heute darauf hinweist, dass das reale Risiko besteht, dass große Teile unseres Landes durch radioaktive Niederschläge langfristig vergiftet werden können – wird darüber nicht diskutiert.

    Der Ukraine wird öffentlich versprochen, dass sie alles bekommt was sie braucht – bei uns steigen aber großte Bevölkerungsgruppen in die Armut ab; ohne dass man ihnen hilft: Es wird aber nicht darüber diskutiert, warum und wozu wir in Deutschland die Regierung gewählt haben.

    Die Älteren werden sich noch gut erinnern: Vor ein paar Jahren haben viele Politiker nachdrücklich behauptet, dass unsere Freiheit und Demokratie am Hindokusch verteidigt wird. Wenn jetzt behauptet wird, dass unsere Freiheit und Demokratie in der Ukraine verteidigt werden – sollte dies nachdenklich machen.
    Man hatte kein wirkliches Konzept für Afghanistan und auch für die Ukraine fehlen Überlegungen dazu, wie es dort weitergehen soll.

    Diese Beispiele sollen zeigen, warum irrationales Denken und Verschwörungsmythen so weit verbreitet sind: Wenn man jede ernsthafte Diskussion unmöglich macht, indem man kritische Menschen gezielt beleidigt – dann gibt es eben keinen Austauch von Meinungen mehr und auch die Möglichkeit der Korrektur von Denkfehlern wird so verhindert.

    • Nach meiner Auffassung sind nicht diejenigen Schuld am Freund-Feind-Dualismus, die Verschwörungsmythen bekämpfen – sondern jene, die sie verbreiten, @KRichard. Und alle Erfahrungen zeigen, dass das dialogische „Eingehen“ auf die „Ängste“ von Putin- und Trump-Fans überhaupt nichts gebracht hat. Wenn erwachsene Menschen radikale Parteien und Politiker wählen, dann tragen sie alleine die Verantwortung dafür und sollten wenigstens das Jammern unterlassen. Auch Menschen, die sich von Verschwörungsunternehmern wie Ganser oder Bhakdi oder „Trump Buck“-Verkäufern ausnehmen lassen, tun mir zwar menschlich Leid – aber Erwachsene sind eben auch für ihre falschen Entscheidungen verantwortlich. Das ist der Preis von Freiheit.

      Wo ich Ihnen jedoch zustimme, ist die Beobachtung der vor allem nationalstaatlichen Polarisierung. In Folge der Digitalisierung werden Andersdenkende immer weniger mit Argumenten und immer häufiger mit Blasencrashs und Shitstorms konfrontiert. Die demokratischen Rechtsstaaten mit Mehrheitswahlrecht sind bereits schwer angeschlagen und auch jene mit Verhältniswahlrecht polarisieren sich immer weiter.

      Selbstverständlich gebe ich die Hoffnung nicht auf, nochmal eine wirklich funktionsfähige Bundesregierung zu erleben. Aber realistisch gesehen erwarte ich mir mehr von internationalen Organisationen wie der EU, NATO und UNO sowie von Talenten in der Kommunalpolitik. Die nationalstaatliche Republik, die auf Zeitungsdruck und Wohlstandsversprechen basierte, sehe ich in einer doppelten Krise aus Digitalisierung und zunehmendem Wassermangel.

      • @Frankfurter
        Mit meinem Text wollte ich auf das Problem der fehlenden demokratischen Auseinandersetzung hinweisen – die zu Politikverdrossenheit führt.

        Ein anderes Beispiel wären die geplanten Gesetze zu den Heizungen.
        Es war geplant ab de, 1.1.2024 so strenge Vorschriften einzuführen, dass sie niemals erfüllt werden können, da es weder genug Handwerker + Wärmepumpen gibt, noch die meisten Bürger genug Geld haben. Solche unerfüllbaren Vorgaben werden nur als absichtliche Schikane empfunden.

        Es ist also kein Wunder, wenn sich viele Bürger von den Regierungsparteien abwenden

        • @KRichard, @Frankfurter & @alle

          Das erwähnte Heizungsgesetz wurde ja schon vor Einbringung in den Bundestag gestoppt, auch öffentlich und sogar in der Regierungskoalition heftig kritisiert.

          Und dieser Blog hier hat soeben die Schwelle von 40.000 Kommentaren überschritten, davon über 7.900 Antworten von mir.

          Es interessiert mich wirklich, wo es in Deutschland an „politischen Auseinandersetzungen“ mangelt. Ich beobachte eher eine verheerende, digitale Polarisierung – in der sich Leute bereits von einem Gesetzentwurf bedroht fühlen, der noch nicht einmal ins Parlament eingebracht wurde!

          Wie erleben Sie das?

        • @Blume
          Um eine sinnvolle Diskussion zu starten und um den Bürger aktiv an demoratischen Entscheidungen zu beteiligen – ist der Stil wichtig, wie man kommuniziert.

          Beim Thema ´Heizung´ wäre es sinnvoll gewesen, zunächst ein paar Ideen vorzustellen und zuerst um zusätzliche Anregungen und Kritik dazu bitten – damit man mit deren Hilfe gute politische Pläne/Entscheidungen treffen kann.
          Damit hätte man die Mitbürger und deren Sorgen schon im Vorfeld in die Entscheidungsfindung einbeziehen können. Und zwar auf eine Art und Weise, mit der viele Menschen einverstanden gewesen wären.

          Leider hat man genau das Gegenteil gemacht und die Pläne in Form von massiven Drohungen veröffentlicht. Der Stichtag 1.1.2024 wurde vorgegeben und wer sich nicht daran hält wird bestraft z.B. indem bestimmte Heizungstypen verboten werden.

          Dieses Vorgehen wird als schwere Schikane negativ empfunden – weil damit viele Bürger absichtlich in Angst und Schrecken versetzt werden – obwohl bekannt ist, dass es weder genug Handwerker gibt um Häuser fristgerecht zu dämmen, alternative Heizungssysteme (z.B. Wärmepumpen) nicht in ausreichender Zahl verfügbar sind und sogar noch nicht einmal dafür gesorgt wurde, dass für Wärmepumpen ausreichend Strom verfügbar ist. D.h. man bedroht den Bürger mit Vorschriften, von denen man genau weiß, dass sie nicht einzuhalten sind!

          Mit diesem geplanten Drohszenario hat man viele Menschen leichtfertig in Angst und Schrecken versetzt. Ich erlebe in meinem Umfeld dass sehr viele Menschen (darunter auch Anhänger der Grünen und der SPD) entsetzt über diese Pläne sind und einige sogar in Panik verfallen (weil demnächst ein Austausch ihrer Heizung notwendig ist).

          Die Regierungsparteien haben offenbar überhaupt kein Interesse daran, in Diskussionen die Sorgen und Ängste der Bürger bei diesem Thema wirklich zu beachten und in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen.
          Denn – statt sich öffentlich für die Verunsicherung der Bürger zu entschuldigen und deren Sorgen erst einmal ernsthaft zu diskutieren, hat man nur ein Ziel: dieses unausgegorene Gesetz soll noch vor der Sommerpause verabschiedet werden.
          Dass viele Bürger diese Vorgehensweise als Bedrohung erleben – darüber braucht man sich nicht zu wundern.

          • Danke, @KRichard. Womöglich wird es Sie überraschen: Aber diese Kritik teile ich voll und ganz. Ich sehe im sog. „Heizungsgesetz“ zwar keine Verschwörung, aber ein kommunikatives Desaster, das Ängste und Dualismus unnötig befeuert hat. Wie kann man(n) nur in einem so sensiblen Politikfeld wie Wohnen & Energie Verbote verlautbaren, ohne überzeugende, auch mit dem Handwerk abgestimmte Fördermodelle zu präsentieren? Dass dies in Zeiten der Polykrise und Energiepreis-Inflation Menschen grundlegend verunsichert, hätte mensch wissen können. So polarisierend gelingt m.E. auch die Energiewende nicht.

          • @ Michael Blume

            Die Union hat sich beim Heizungsgesetz entschieden im Ton vergriffen. Bis 2045 müssen die Heizungen ausgetauscht sein, schon bis 2030 müssten wir 60 % Reduktion der Emissionen erreichen, egal, unter welcher Regierung.

            Die Union hat unter Merkel nicht nur den Klimaschutz auf die lange Bank geschoben, sie sagt auch nicht öffentlich, wie dramatisch die klimatische Entwicklung ist, sondern versucht mit Prügel für die Grünen zu punkten.

            Friedrich Merz unlängst: „Wenn wir die Akzeptanz für #Klimaschutz bewahren wollen, geht das nur im Konsens und nicht im Konflikt mit der Bevölkerung. Es ist gerade nicht so, dass morgen die Welt untergeht. Wenn wir in den nächsten 10 Jahren die Weichen richtig stellen, sind wir auf einem guten Weg.“ ™

            twitter.com/_FriedrichMerz/status/1653401027771547649?cxt=HHwWgoC2ubDeh_ItAAAA

            In zehn Jahre erreichen wir global die 1,5 Grad, weiß das Merz nicht, will er es nicht wissen?

            Natürlich geht “morgen” nicht die Welt unter, aber wenn wir die Emissionen nicht stoppen, dann noch in diesem Jahrhundert, jedenfalls für sehr viele Menschen.
            Mit dem unscharfen, mythologisch und religös aufgeladenen Begriff “Weltuntergang” kann man natürlich trefflich polemisieren.
            Aber Ihre Vorstellungen von “Archen”, Herr Blume, sind da auch ziemlich nahe dran. Ich meine das nicht als Kritik an Ihrer Idee, sondern als Kritik an den führenden Politikern der Union, die noch immer der Kopf in den Sand steckt. Sie ist nicht auf Kurs von Klaus Töpfer, es dominiert eher der Wirtschaftsflügel.

          • Die schlimme Realität ist doch, lieber @Paul Stefan: Selbst bei einer sofortigen Reduktion aller Treibhausgase auf Null würde die globale Erwärmung noch Jahrzehnte weitergehen. Stattdessen steuern wir aber auf eine globale Erwärmung von weit über zwei Grad zu. Schon jetzt ist die Erhitzung in Gebirgsregionen wie dem Alpenraum bei weit über den 1,5 Grad angelangt und eskaliert die Wasserkrise.

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/irak-2015-europa-2023-die-klimakrise-wird-zur-wasserkrise/

            Und nicht nur vermeintlich böse Konservative blockieren vielerorts die Energiewende, sondern auch etwa das fossil-linksnationale Regime in Venezuela, der Kohle-korrupte ANC in Südafrika und Putinisten weltweit.

            Vor diesem Hintergrund kann ich die desaströse Heizungsgesetz-Kommunikation ebenso wie völlig polarisierte „Kritik“ darum nur mit Verärgerung und Sorge sehen. Während sich alle anschreien und beschuldigen, eskaliert die Klima- und Wasserkrise auch als Migrationskrise weiter. So gewinnt m.E. nur Rechtsaußen.

            Natürlich gebe ich die Hoffnung nicht auf, irgendwann noch einmal eine erfolgreiche Bundesregierung erleben zu dürfen. Doch im Grundsatz halte ich die digitale Polarisierung schon für so weit fortgeschritten, dass gewaltenteilige Republiken durch dualistische Parteipolitik gleichzeitig verroht und gelähmt werden – längst auch überall in Europa.

            Die Welt wird nicht untergehen, jedoch ein großer Teil der Menschheit. Erregte Habeck-Lindner-Merz-AfD-Debatten werden daran nichts ändern, sondern nur den globalen Drift in Richtung Rechtsdualismus beschleunigen. Deswegen setze ich meine Rest-Hoffnungen in internationale Organisationen wie die Wissenschaft, die UN, die NATO und EU sowie in pragmatische Regional- und Kommunalpolitiker:innen, die in ihren Arche-Regionen die Energiewende und Integration voranbringen sowie wasserfeste Infrastruktur anlegen. Es würde mich freuen, wenn sich die Staatsform der Republik – die auf Zeitungsdruck und Wachstumsversprechen gegründet war – neu erfinden kann. Momentan sehe ich dafür jedoch kaum Anzeichen.

        • @KRichard

          das Problem der fehlenden demokratischen Auseinandersetzung hinweisen

          _____________________________________________
          Warum sollte es ein Problem sein, wenn Jemand keine Lust hat, über den “Sinn des Ukrainekrieges” zu diskutieren? Er hat Keinen, und er ist ein unentschuldbares Verbrechen. Punkt. Mehr gibt es darüber nicht zu sagen.
          Was ist daran “undemokratisch”?
          Es steht ihnen ja frei, sich mit Gleichgesinnten endlos darüber auseinanderzusetzen, und jede beliebige Meinung darüber zu äußern.
          Sie dürfen für Putin Verständnis haben, und Sie dürfen sogar den Ukrainern oder den USA daran die Schuld geben.
          Genauso steht es aber Anderen frei, Sie nicht für ernst zu nehmen, und sich solchen Diskussionen zu verweigern, weil ihnn das zu blöde ist.
          Daran ist nichts “undemokratisch”.

    • @KRichard

      Wer will, dass… über den Sinn des Krieges diskutiert wird …

      ___________________________

      ,der sollte sich an den wenden, der den Krieg begonnen hat.
      Hier sind Sie an der falschen Adresse. Hier sieht nämlich Niemand irgendeinen Sinn in diesem Krieg.

    • Vielen herzlichen Dank für das Interesse & die Ermutigung, @Stefan!

      Dieser Blog geht gerade auf den 40.000 Druko bei über 1000 Posts zu! Und Dank konstruktiver Stimmen wie Ihrer macht er immer noch Freude! 🙂

  2. Eigentlich sollte ich ja keine Gedichte hier posten. Aber wenn ich höre, dass Verschwörungfreaks die Wettervorhersage anpöbeln, weil sie sie fürs Wetter verantwortlich machen, fällt mir außer Hohn und Spott nichts mehr ein. Sollte ein Lied werden, Musik müssen Sie sich dazu denken.

    Echsen haben sich verschworen, uns das Sonnenlicht zu stehl’n
    Hört mich jammern!
    Weil sie Glühbirnen verkaufen, lass’n sie sie nachts unterghe’n
    Echsenhammer!
    Um die ganze Welt zu schröpfen, lassen sie sie darum kreis’n
    Echsenhammer!
    Das wird euch der Sonnenaufgang ohne Zweifel schon beweis’n
    Echsenhammer!

    Akte X im Kristallviereck ließ mich die Zukunft versteh’n
    Echsenhammer!
    Die V-Echsenuntertassen hab ich klar darin geseh’n
    Ich krieg’ Bammel!
    Messias wird mich erlösen, Möchtegerns gibt es in Mass’n
    Echsenhammer!
    Drum folge ich dem Lautesten, der vor Angst erlöst durch Hass’n
    Echsenhammer!

    Viereck sagte, ‘s füllt den Kühlschrank, drum hab ich ihn leer gefress’n
    Echsenhammer!
    Auch wenn er stets leerer wurde, dank dem Viereck wusst’ ich’s besser
    Echsenhammer!
    Weil ich alles richtig machte, ham’s mir die Echsen vermasselt
    Sagt Leithammel!
    Würd’ ich nicht die Echsen hassen, müsst’ ich selbst’s Leerfressen lass’n
    Echsenhammer!

    Nur mein Viereck sagt die Wahrheit, andre sind echsenbesess’n
    Echsenhammer!
    Drum muss ich mein Viereck mästen und die Besessenen fress’n
    Echsenhammer!
    Dem blendenden Lichte folgen, samt ‘ner Horde von Hirntoten
    Echsenhammer!
    Es erwach’n in uns Idioten die Zombies, uns auszurotten
    So wie immer.

    • Es ist sogar noch krasser, @Peter Müller: Während in Südchina 🇨🇳 gerade neue Hitzerekorde geknackt werden, verzeichnet Finnland 🇫🇮 gerade einen Rekord-kalten Juni.

      Die Hintergründe sind ja bereits im Regen-Blogpost ausführlich erklärt: Die globale Erhitzung verläuft nicht gleichmäßig, sondern verstärkt in Gebirgsregionen. Die Ozeane heizen sich langsam auf (vgl. El Nino 2023) und an den Polen geraten die Jetstreams aus den Fugen. Und so nehmen auch nicht gleichmäßig Trockenheit und Hitze zu, sondern Extremwetter: Heftige Niederschläge (Braunsbach, Ahrtal!) und Kältephasen, gefolgt von längeren Hitze- und Dürre-Phasen. Fragen Sie gerne mal im Wintersportgebiet Ihres Vertrauens nach…

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/aber-hier-regnet-es-doch-der-haeufigste-bestaetigungsfehler-in-der-klimakrise/

      Ich kann also sowohl psychologisch wie auch emotional nachvollziehen, warum Sie sich vor den Befunden der Meteorologie fürchten und sich immer erbitterter an Bestätigungsfehler klammern: An der Deutung der Klimakatastrophe und Wasserkrise im Hinblick auf Zukunft und Vergangenheit hängt ja sehr viel Ihrer Identität!

      Aber da Sie ja immer wiederkommen und Ihre inneren Widersprüche (sog. „kognitive Dissonanz“) ausagieren, gebe ich die Hoffnung für Sie nicht auf. Zumal Sie ja auch uns anderen auf Ihre ganz eigene Art „informieren“.

      Ihnen also herzliche Grüße und die besten Wünsche für ein gutes Wochenende!

      • Kurzes Gedankenspiel: Beamen wir uns mal 50 Jahre zurück. Sie berichten hier von der bevorstehenden “Neuen Eiszeit”, von der alle Experten überzeugt sind und nur naive, ungebildete Kleingeister diese bezweifeln. Dann kommt hier so ein komischer “Schwurbler” wie ich und hätte Ihnen erzählt, das es nicht kälter, sondern im Gegenteil immer wärmer wird. Ihre Antwort damals hätte sich wohl nicht groß von Ihrer heutigen Antwort unterschieden.

        Ihne auch ein hoffentlich nicht allzu kühles Wochenende!

        • Genau das ist der Vorzug von Wissenschaft, @Peter Müller – wissenschaftliche Theorien sind empirisch überprüfbar. Wer eine „Eiszeit“ voraussagte, wurde widerlegt. Wer eine globale Erwärmung mit einer Zunahme von Extremwettern prognostizierte, wurde bestätigt.

          Auch mir wäre es emotional lieber, wenn es keine anthropogene (menschengemachte) Klimakrise gäbe, lieber @Peter Müller. Aber nur Esoteriker und Dualisten glauben, sich die wissenschaftliche Realität wegwünschen zu können.

          • Meine Güte, @Peter Müller – lesen Sie die Artikel denn nicht einmal, bevor Sie sie als Schein-Argumente gegen „die Wissenschaft“ anführen?

            Ich zitiere aus dem von Ihnen verlinkten Artikel:

            „Zum anderen überwiegt inzwischen die vom Menschen verursachte globale Erwärmung die zu erwartende Abkühlung. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen etwa erklären, die Schwankungen der Sonneneinstrahlung seien zu schwach, um das Klima signifikant zu beeinflussen. So stieg die Strahlungsintensität im 20. Jahrhundert um nur etwa 0,1 Prozent. Dies genüge nicht, um die globale Erwärmung zu erklären. Die Strahlungswirkung der vom Menschen emittierten Treibhausgase sei inzwischen um ein Mehrfaches stärker.“

            Hier wird der Einfluss eines weiteren Faktors erforscht und diskutiert – und ich möchte sogar hoffen, dass dieser wenn auch kleine Faktor uns Menschen mit ein wenig mehr Zeit helfen würde. Aber Hoffnung macht eben noch keine gesicherte Erkenntnis.

            Sie könnten langsam wirklich mal verstehen (wollen), wie empirische Wissenschaft funktioniert, lieber Herr Müller…

        • Die Eiszeitthese war vor 50 Jahren auch nur eine Minderheitsmeinung, vertreten in 10% wissenschaftlicher Studien, während 60% eine Erwärmung prognostizierten.

          skepticalscience.com/ice-age-predictions-in-1970s.htm

      • Und ich behaupte einfach mal ganz keck, dass sich die aktuelle CO²-Hysterie im Rückblick ebenso als Mythos herausstellen wird. 😉

        • Klar, @Peter Müller – auf eine baldige Widerlegung hoffen ja auch Evolutionsleugner mit Bezug auf die Evolutionstheorie.

          In Indien 🇮🇳 werden derzeit entsprechend gerade biologische, chemische und ökologische Themen einschließlich der Wasserkrise aus Lehrplänen gestrichen:

          https://www.nature.com/articles/d41586-023-01770-y

          Würden Sie sich das auch für Deutschland und Europa wünschen? Oder richtet sich Ihr antiwissenschaftlicher Dualismus ausschließlich gegen die Klimawissenschaft (und die Gender Studies)?

          • “…auf eine baldige Widerlegung hoffen ja auch Evolutionsleugner mit Bezug auf die Evolutionstheorie.”

            Das müsste Sie als Religions-“Wissenschaftler” doch eigentlich freuen. Wenn alle Menschen rational wissenschaftlich denken würden, gäbe es ihre “Wissenschaft” ja gar nicht.

          • Selbstverständlich gilt das auch andersherum, @Peter Müller: Da Wissenschaft noch sehr jung ist und bei Menschen wie Ihnen auf reaktante Abwehr trifft, gäbe es ohne die Evolution von Religiosität ggf. auch keine Wissenschaft des und vom Menschen. Vgl.

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/religion-mehr-als-ein-abfallprodukt-der-evolution/

            Aber Sie sind der freundlichen Frage leider nur ausgewichen: Würden Sie außer den Lehren über Treibhausgase (CO2, Methan etc.) auch andere wissenschaftliche Lehren wie die Evolutionstheorie aus den Schulen verbannen? Wo ziehen Sie die Grenzen?

        • Nun, sie vertreten eben einen Glauben ohne jede wissenschaftliche Basis.
          Eben genau den von Michael Blume benannten Dualismus.

          Aber geben sie die Hoffnung nicht auf. Noch nie war es einfacher an Wissen zu kommen.

          Sie schaffen das!

    • @Peter Müller

      Vielleicht kommt ja doch die in den 70ger Jahren von den Klimaexperten prognostizierte “neue Eiszeit”.

      ________________________________________

      Die kommt mit Sicherheit.
      Schon in einigen 1000 Jahren.

    • Dieses “vor meiner Tür ist es aber kalt” ist eines der abgeschmacksten Pseudoargumente der Leugner.

      Wer nach Hitzewelle ausschaut, wird massenhaft welche finden, ein aktuelles Beispiel:

      http://www.spiegel.de/wissenschaft/klimakrise-rekordhitze-in-china-setzt-stromnetze-unter-druck-a-6c23aa13-d894-4828-8eb8-ac85bbfed31d

      Und zur Erklärung:

      “Extreme cold can and will still happen.

      But record cold is becoming increasingly rare on this warming planet.

      In 2022 alone, 575 weather stations set all-time heat records, compared to just 66 all-time cold records.”

      https://twitter.com/ScottDuncanWX/status/1664342770067054598?s=20

  3. H2O ist auf diesem Planeten genügend vorhanden, bei “Mad Max” ging es zentral um Benzin, um per sog. Automobil Herrschaft zu bewahren oder erst zu entwickeln.

    Köstlich, nun, vergleichsweise köstlich und Lieblingsszene des Schreibers dieser Zeilen war diese hier :

    -> https://www.youtube.com/watch?v=5mZ0_jor2_k (‘Oh, what a day, what a lovely day!’ – nachdem sozusagen alles schief gegangen ist)

    Bitte sich nicht am Wasser festhalten!

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    • Ey, @Webbaer, auch bei „Öl- und Glaubenskriege“ wollten Sie mir lange nicht recht glauben, nicht wahr? 😉

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ein-zweites-buch-leben-oel-und-glaubenskriege-neu-im-jmb-verlag/

      Dass wir Begrenzungen an Ressourcen und Lebensjahren als kränkend empfinden, verstehe ich gut. Aber genau damit konfrontiert uns das Wasser, das als Element schon vor der Sonne und in fast allen Heiligen Schriften des eurasischen Gürtels – einschließlich der Bibel – noch vor dem Licht steht. 🙂

      • Der Webbaer nimmt Ihre Nachrichten samt Einschätzungen fast immer dankbar zur Kenntnis, bei angeblichen Wasserkriegen vermag er (noch, lol) nicht ganz folgen; abär danke für die Freischaltung und generell vielen Dank für Ihre Ideen und Ihre Kompetitivität, Herr Dr. Michael Blume.
        Der Schreiber dieser Zeilen ist, gerade auch dank Ihnen, vergleichsweise gut darin geworden Ideen aufzunehmen, wenn sie ihm beachtenswert erscheinen, und ansonsten “wegzulesen”, was ihm i.p. Wasserkrise diesmal nicht gelang, no problemo.
        Mit freundlichen Grüßen und “Weitermachen!”
        Dr. Webbaer

  4. @Peter Müller 02.06. 11:32

    „14° C sind es gerade in Berlin und das im Juni. Vielleicht kommt ja doch die in den 70ger Jahren von den Klimaexperten prognostizierte “neue Eiszeit”.“

    Das Klima ist halt widerspenstig zu prognostizieren. Wir haben derzeit eine Basislinie von einer Erwärmung von unter 0.5° in 10 Jahren, die eben der prognostizierten Klimaerwärmung zugrunde liegt. Derweil schwankt aber das Weltwetter recht zufällig von +0.2° bis -0.2° in einzelnen Jahren um diese Basislinie herum.

    Deshalb kann man immer wieder andere Prognosen aus dem Stehgreif heraus machen, wenn man aktuelle Entwicklungen einfach linear in die Zukunft extrapoliert. Das hat noch nie funktioniert, auch heute nicht. Die Ergebnisse gehen in beide Richtungen, man kann damit den Klimawandel zu leugnen versuchen, aber auch dramatisieren.

    Beides können wir nicht gebrauchen. Die zu erwartenden Durchschnittswerte sind Grund genug, entschlossen zu handeln, und davon kommen wir auf keinen Fall. Wie warm es wirklich wird, das wissen die Experten auch bei einer vorgegebenen Treibhausgasmenge nicht so genau. Die derzeitige Erwärmung von 1.2° wird vermutlich erst bei 2.0° bis 3.0° in vielleicht 40 Jahren zum Stehen kommen, wenn wir die Energiewende weltweit bis dahin abgeschlossen haben.

    Das ist durchaus katastrophal genug, das muss man nicht noch übertreiben. Und hier ist es auch jeden Versuch wert, die Energiewende doch noch entscheidend zu beschleunigen. Wenn Windräder und vor allem PV-Module noch wesentlich kostengünstiger werden, dann geht hier deutlich mehr.

    • Dieses Überschreiten von sieben von acht Grenzen bleibt aus diesseitiger Sicht erklärungsbedürftig.
      Vielen Dank für den Webverweis!


      Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung tritt aus diesseitiger Sicht nicht selten mit Slogans und prägnanten das Soziale meinenden Aussagen hervor, die Dr. Webbaer nicht nachvollziehen kann und der Folklore, nun, jedenfalls der Werbung, “entsprechendes Sprech” liegt vor, zuzuordnen hat, was ihm dann naturwissenschaftlich nicht angeraten scheint.

      Vergleiche vielleicht auch mit derartiger “Lyrik” :

      -> https://www.zeit.de/2009/14/DOS-Schellnhuber (Schellnhuber : ‘Manchmal könnte ich schreien’)

      -> https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/klimawandel-unsere-systeme-sind-erschreckend-verwundbar-1625744.html (Levermann : ‘Das Klimasystem bebt.’)

      Leider mittlerweile hinter sog. Bezahlschranken verborgen; so war lange Zeit aber öffentlich und kostenfrei lesbar.

      MFG
      WB

  5. @ Peter Müller

    Haben Sie sich mal Gedanken zur ‘freien Entwicklung der Persönlichkeit’ ,Legitimität,Legalität und Rechtfertigung gemacht?

    Freiheit wird seit 2021 auch vom BVG im Sinne Kants interpretiert.
    Daraus lässt sich auch Schuld für einen Fortschrittsgedanken mit ungebundenem Risiko für die Gegenwart ableiten.

    Reaktanz,wie Michael Blume immer wieder anspricht, ist in meinem Augen lediglich Schuldabwehr.

    Das Eingehen von Risiken,obwohl die Wissenschaft bereits in den 70’ern/80’ern eindeutige Belege und Beweise für die Folgen geliefert hat, ist Ihrer Generation geschuldet.

    Finden Sie sich mit Schuld ab. Da gibt es nichts zu beschönigen.

    Ich erkenne durchaus die Stimmung der Post-WWW II an. Auch den Fortschrittsglauben damals. Ich erkenne auch an,dass manche Szenarien überzogen waren. Wie auch jetzt mediale Übertreibung zur Skandalisierung und Umsatztreiberei manches ausgeschlachtet wird.
    Aber auch das gehört zu dem von Ihnen favorisierten System.

    Aber ich denke,Sie haben sich damit abzufinden,dass Sie in weiten Teilen eben NICHT MEHR recht haben.

    Die Grenzen des Erdsystem wären weitaus früher eingetreten,wenn es nicht die Gegenbewegungen der Industriellen Kosten-Externalisierung gegeben hätte.

    Denken Sie noch mal über Reaktanz und Schuldabwehr und Rechtfertigung nach. Realo und dr. webbaer haben da auch Probleme.

    Es betrifft nicht nur den Generationenkonflikt zwischen fridays for future und Ihnen,sondern auch zwischen ‘ehrlichen” Arbeitern und den Wissenschaftlern.

    Dieser Konflikt, wissenschaftliche Erkenntnis und Systemrelevanz, ist die eigentliche gegenwärtige Herausforderung.

  6. Realo / Quentmeier / dr. webbaer / Müller

    Wir leben halt nicht mehr in Dekaden, in denen Sie geprägt und sozialisiert wurden und sich vermutlich Ihr Menschen- und Weltbild und Ihr Fortschrittsmodel gebildet hat.

    Erfolg hat Schattenseiten und die Schattenseiten werden nun präsent.

  7. Und wenn sich zahlreiche Nobelpreisträger schon über die fehlerhafte Evolutionstheorie von Darwin seit den 1990-ern lustig machen?
    Dann sind das in euren Augen bestimmt auch nur irgendwelche Verschwörungstheoretiker nicht wahr?
    Genauso wie vor ein paar Jahren unser Gesundheitsexperte bzw. der heutige Gesundheitsminister Herr Lauterbach dreiste Verschwörungstheorien über die “nebewirkungsfreien” Corona-Impfungen überall verbreitet hat und er bis heute für diese Lügen nicht einmal bestraft wurde. Ein unfassbarer Skandal!

    • Herzlich willkommen, @Vasco da Gama!

      Auch Sie sind herzlich eingeladen, auf „Natur des Glaubens“ konstruktiv mit zu diskutieren. Bei bereits über 1.000 Blogposts und über 40.000 Kommentaren (davon ein knappes Fünftel von mir, dem Blogger) steht Ihnen gerne viel und für Sie kostenfrei zur Verfügung!

      Allerdings handelt es sich bei NdG um einen Wissenschaftsblog, der also eine gewisse Bereitschaft voraussetzt, sich auch selbst kundig zu machen. So redet hier niemand (mehr) von „Verschwörungstheoretikern“ und „Verschwörungstheorien“, da wissenschaftliche Theorien (wie auch die Evolutionstheorie oder Theorien der Virologie) immer wissenschaftlich überprüfbar und also widerlegbar bleiben. Das gilt für Verschwörungsunternehmer und Verschwörungsmythen nicht.

      Die Unterschiede finden Sie hier als Podcast-Folge zum Hören und/oder Lesen:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-folge-3-die-macht-der-sprache-und-verschwoerungsmythen-vs-verschwoerungstheorien/

      Und dann – machen Sie hier gerne mit! 😊📚👍

  8. @Mussi 02.06. 20:23

    „Dieser Konflikt, wissenschaftliche Erkenntnis und Systemrelevanz, ist die eigentliche gegenwärtige Herausforderung.“

    Ich denke nicht, dass wir wirklich ein Systemproblem haben. Wenn die Kommunen in Radwege investieren, und nachfolgend viele aufs Fahrrad umsteigen und einige gar kein Auto mehr brauchen, dann haben wir schon viel geschafft. Die Menschen sparen dann einiges an Geld, dass sie wiederum in die Kosten der sonstigen Energiewende investieren können.

    Es muss hier nicht das System geändert werden. Wir brauchen nur bei den Kommunalverwaltungen den Willen, diese unbedingt nötigen Radwege zu bauen, und europaweite Regulierungen, die die Externalisierung der Klimakosten abschaffen und so die nötigen Anreize schaffen, in entsprechende Technik zu investieren.

    Also mehr Windräder, mehr PV-Module, mehr Akkufahrzeuge und mehr Wärmepumpen, und das in etwa auch in dieser Reihenfolge. Später dann noch Produktion von grünem Wasserstoff aus den anfallenden Überschüssen der regenerativen Stromproduktion, und dessen Nutzung und Weiterverarbeitung in Industrie, Verkehr und als Backup für Heizungen und für die Stromproduktion.

    Nebenbei lohnt sich noch der Ausbau der Infrastruktur mit neuen Fernstromtrassen und später für Anlagen zur Verteilung und Speicherung von Wasserstoff und dessen Folgeprodukte.

    Letztlich haben wir einfach ein Akzeptanzproblem in der Anerkennung der Wirklichkeit. Die Wertschöpfung und der Umgang mit Geld muss nicht grundsätzlich neu gedacht werden. Nur die Folgen der eingesetzten Technik, die wir konkret zur Realisierung unseres Konsums nutzen, müssen einbezogen werden.

    Derweil man gerne sogar darüber nachdenken kann, dass öfter weniger Konsum und daraus folgender Rückgang beim nötigen Arbeitseinsatz auch dazu beitragen kann, einfach auch ganz persönlich etwas entspannter zu leben.

    Nebenbei haben wir eine immer noch weitergehende Automatisierung, die nicht unbedingt in immer neuen Konsum umgesetzt werden muss. Ein Teil davon kann gut und gerne in Klimaschutz und in ein entspannteres Leben mit weniger Arbeitszeiten investiert werden.

    Es ist nicht unbedingt das Wesen des Kapitalismus, dass wirklich jeder stets versucht ein Maximum für sich rauszuholen, und ein Maximum an Umsatz zu realisieren. Jeder ist in der Lage, sich dafür zu entscheiden, was ihm genügt und soviel Klimaschutz zu finanzieren, wie ihm die Mitwelt es wert ist, und auf Möglichkeiten für zusätzliche Geschäfte u.U. zu verzichten, wenn diese eigentlich keiner mehr braucht.

    Ein grundsätzliches Beschäftigungsproblem sehe ich angesichts der digitalen Möglichkeiten nicht mehr. Schon jetzt sind wir immer mehr online zugange, da ist absehbar, dass wir rein bechäftigungsmäßig mit deutlich weniger Erwerbsarbeit auch gut klar kommen können.

  9. @ Mussi 02.06.2023, 20:33 Uhr

    Zitat: „Wir leben halt nicht mehr in Dekaden, in denen Sie geprägt und sozialisiert wurden und sich vermutlich Ihr Menschen- und Weltbild und Ihr Fortschrittsmodel gebildet hat.

    Erfolg hat Schattenseiten und die Schattenseiten werden nun präsent.“

    Alles hatte und hat „Schattenseiten“ und die waren „modernen Realisten“ (aus meiner Generation) normalerweise immer bewusst. „Wir“ hatten halt andere „Prioritäten“, obwohl uns das „Schuldprinzip“ völlig klar war. Die Existenz von bestimmten „Tierarten“ geht nun einmal zu Lasten anderer „Tierarten“, selbst „Pflanzenarten“.

    Der einzige Unterschied war, früher lebte man mehr für den „Augenblick“, dass man überleben konnte, geschützt vor der Umwelt (Hitze, Kälte, Wetter,…. ) war, der Hunger gestillt wurde, die Familie und die Gruppe die nächste „kurze Zeitspanne“ überleben konnte.

    Angst vor „Ungewissem“ (Nahrungsmangel, Krankheit, Krieg, Unwetter, Erdbeben, …. bis hin zur Angst vor einem „Weltuntergang“ z.B. vor abstürzenden und die halbe Welt vernichtenden Kometen……) gab es auch schon immer. Da hatten die Weltuntergangspropheten „Hochkonjunktur“ und in den katholischen Gegenden kamen die Pfarrer nicht nach, ihren in Schlangen anstehenden „Schäfchen“ die Beichte abzunehmen….

    Eine Chance ernsthaft persönlich etwas dagegen unternehmen zu können, gab es nicht wirklich. Es wurde einfach alles, mehr oder weniger fatalistisch, hingenommen. Sich aus Angst vor dem Tod schon vorher selbst umzubringen oder sich wirtschaftlich zu ruinieren, war keine vernünftige Alternative….

    Heute können wir vielleicht „tendenziell“ etwas unternehmen, wir haben einen immer längeren „Planungshorizont“. Können unser Leben immer mehr, auch unter Einbeziehung der Umwelt „optimieren“. Was früher nur ein Traum unserer Ahnen war, konnte unsere Generation zunehmend realisieren. Wir wurden in besonderen „Dekaden“ sozialisiert und geprägt und konnten uns ein modernes, höchst erfolgreiches Menschen- Weltbild und Fortschrittsmodel bilden, das weitgehend allgemein akzeptiert wird.

    Sogar über „Klima Probleme“ die gewissen Weltgegenden Probleme bereiten können, können wir uns sorgen um die Situation zu entschärfen.

  10. @ Mussi
    @ Michael Blume

    Herr? „Mussi“, Sie haben einmal angedeutet, dass Sie im „Finanzbereich“ tätig waren. Womöglich mussten Sie eine „Ausbildung“ in Richtung „Trader durchmachen“. Soweit mir bekannt ist, wäre statt „Ausbildung“ eher der Begriff „Gehirnwäsche“ geeigneter?

    So könnte ich sehr gut verstehen, dass Sie nunmehr eine eher sehr kritische Sicht auf das „Finanzwesen“, womöglich sogar auf das ganze „Geldwesen“ haben.

    Ich meine, dass einerseits ein „Geldsystem“ (samt Kapitalismus und Markt) nötig ist, dass es allerdings schwer „entartet“ ist.

    Schlicht formuliert und da wären wir wieder beim „Wasserthema“, es werden absichtlich Strategien verfolgt, die indirekt in der Folge das Wasser verschmutzen, andererseits macht man Geschäfte mit Trinkwasser. Das wäre eine pervertierte Kosten-Externalisierung. Sauberes, Kosten günstiges Trinkwasser ist extrem wichtig für die Menschen. Da bin ich fast „grüner als die Grünen“.

    Für die Wirtschaft ergeben sich unnötige Belastungen, wenn sich „Kapital“ funktionslos und parasitär, trickreich in „Wirtschaftskreisläufe“ einnistet.

    Andererseits finde ich aber hoch kreative Unternehmer die begehrte (und möglichst auch „wirklich nötige“) Güter auch noch „umweltfreundlich“ herstellen, Arbeitsplätze schaffen, viele Steuern zahlen und jeden Tag ihre „Marktprüfung“ am möglichst fairen Markt ablegen müssen, sehr positiv.

    „Geld“ dient dazu, die Arbeitsleistung der Arbeitenden und der Unternehmer möglichst korrekt zu bewerten um einen realistischen Güteraustausch zu ermöglichen.

    Ich meine, die „Klimafrage“ ist hauptsächlich zu einer „Ideologiefrage“ verkommen, nicht mehr eine „normale“ Frage der „technischen Optimierung“, wie sonst fast alles heutzutage.

    Die „FDP“ und die „Grünen“ hätten, wenn man es sarkastisch/zynisch betrachtet, eigentlich recht gut „zusammengepasst“. Die „Grünen“ sorgen für „Angst und Schrecken“ wegen der „Klimahölle“, treiben die „opferbereit gewordenen“ Bürger, die auf ihre geliebten Dieselautos und Ölkessel freiwillig verzichten, für Neuanschaffungen in die Hände der „FDP Lobby“ die nur noch die „Hände aufhalten“ müssen. Jetzt ist aber die Sache weitaus teuer als gedacht und die FDP bekam offenbar „kalte Füße“. Die Aussicht für Jahrzehnte aus den Parlamenten zu verschwinden ist nicht sehr „prickelnd“.

    Ich bin mehr für technische, wissenschaftliche, wirtschaftlich optimale Problemlösungen, für weniger Ideologie.

  11. @ Realo

    Danke für die Offenheit.

    Vielleicht denken Sie dann nochmal über die Ursachen für Not nach.
    Ihre Beschreibungen betreffen auch Motive für fridays for future oder die Letzte Generation.
    Sie haben Not hinter sich gelassen, der jungen Generation steht Not bevor.

    Vielleicht liegt beides nicht weit auseinander … 😉

  12. @Realo 03.06. 16:31

    „Eine Chance ernsthaft persönlich etwas dagegen unternehmen zu können, gab es nicht wirklich.“

    Man hatte früher tatsächlich mehr mit den Grundbedürfnissen zu kämpfen. Das ist heute anders, wir haben einerseits ein Konsumniveau, das mehr oder weniger reduzierbar ist, wenn es dafür gute Gründe gibt zumindest. Andererseits gibt es auch Lösungen für existentielle Probleme, allem voran die Energiewende, um die Klimakatastrophe zu entschärfen.

    Auch auf Pandemien gibt es durchaus Vorbereitungsmöglichkeiten, ebenso eine Vorsorge, dass schwere Sonnenstürme nicht nachhaltig die Stromnetze zerstören, und auch eine Abwehr von Asteroiden ist demnächst durchaus möglich. Und das Problem mit den Ozonabbauenden FCKW hat man schon vor Jahrzehnten tatsächlich erfolgreich entschärfen können. Auch Industrie- und Autoabgase stinken inzwischen viel weniger.

    „Sogar über „Klima Probleme“ die gewissen Weltgegenden Probleme bereiten können, können wir uns sorgen um die Situation zu entschärfen.“

    Im Prinzip gibt es hier zwei Problembereiche. Der eine ist die globale landwirtschaftliche Gesamtproduktion, die ist wirklich wichtig. Und genau das wäre wirklich gefährlich, wenn die Klimaerhitzung zu Niederschlagsverteilungen führt, die insgesamt die Erträge zu sehr reduzieren. Solange der Ertrag nur regional von Jahr zu Jahr wechselnd ist, aber die globale Gesamtmenge stabil bleibt, können wir ganz gut damit leben. Nahrungsmittel kann man problemlos überall hin transportieren, wenn das in wechselnden Richtung stattfindet, macht das nicht viel.

    Die Bauern wird es sicher ärgern, wenn sie nie wissen, wie die Saison wird. Aber das ist ein Problem, dass Bauern sowieso schon immer hatten. Wenn genug Reichtum da ist, dann lässt sich das jedenfalls ganz gut verarbeiten. Dann kann man die Bauern in schlechten Jahren finanziell unterstützen, und die fehlenden Nahrungsmittel importieren. In guten Jahren kann man dann wieder die Überschüsse exportieren.

    Der anderer Problembereich ist die Hitze in den Städten. Auch hier kommt es auf den Reichtum an, dann kann man sich Klimaanlagen leisten, und jede Menge Grün und vor allem jede Menge Bäume zwischen den Häusern wachsen lassen.

    Bis dass die Wasserkrise dazu führt, dass nicht mehr genug Wasser für die Haushalte und das Grün in den Städten da ist, das ist eher selten zu befürchten. Die Landwirtschaft verbraucht nun mal mehr als 50 mal so viel Wasser wie die Haushalte. Wenn das Wasser knapp wird, dann wird man erstmal da den Hahn zudrehen müssen. Wie gesagt, wenn der internationale Austausch von Nahrungsmitteln funktioniert, dann ist das praktikabel.

    In richtigen Wüstengegenden kann man dann auch noch Meerwasserentsalzung betreiben. Solange man damit nicht großangelegte Landwirtschaft versorgen will, dann ist das im Prinzip finanzierbar.

    Insgesamt ist hier die Armut in vielen Ländern das wesentlichere Problem, dort wird man weit größere Schwierigkeiten mit den Folgen des Klimawandels haben als bei uns in Europa.

    Die Folgen des Klimawandels für die Natur sind allerdings auch nicht egal. Das ist noch mal ein Thema für sich. Wenn wir im eigenen Interesse die Energiewende hinbekommen, dann ist der Natur auf jeden Fall auch geholfen.

  13. @ Realo / Jeckenburger

    Ohne Sicherung der Existenzbedürfnisse keine Selbstverwirklichung.
    So einfach ist die Rechnung.
    Was verliere ich,was gewinne ich.

  14. @Realo 03.06. 20:44

    „Ich bin mehr für technische, wissenschaftliche, wirtschaftlich optimale Problemlösungen, für weniger Ideologie.“

    Unbedingt, die Energiewende ist teuer genug, hier können wir teuren Aktionismus gar nicht gebrauchen.

    Das mit den Wärmepumpen ist ja auch endlich vom Tisch. Soweit wie ich das sehe, machen die derzeit nur in Küstennähe wirklich Sinn, wo in der Heizperiode wirklich jede Menge Windstromüberschüsse anfallen. Für den Rest der Republik stehen erstmal jede Menge neue Windräder auf der Todo-Liste. Hier dauern die Baugenehmigungen viel zu lange. Dasselbe gilt für neue Stromtrassen.

    Außerdem kämen die Wärmepumpenhersteller und die Heizungsbauer an ihre Grenzen, hätte man wirklich ab 2024 Wärmepumpen für alle neuen Heizungen zur Pflicht gemacht. Für Neubauten macht das Sinn, und eine Förderung für die, die es freiwillig machen wollen, ebenso.

    @Mussi 03.06. 21:05

    „Sie haben Not hinter sich gelassen, der jungen Generation steht Not bevor.“

    So siehts aus. Je früher man reagiert, und Vorsorge betreibt, desto weniger heiß wird am Ende das tatsächliche Weltklima. Mit einer gewissen Konsumzurückhaltung heute, die nicht mal wirklich weh tun muss, schafft man die Kapazitäten, die Energiewende entscheidend schneller zu realisieren.

  15. Mir ist nach einem Beitrag mit praktischem Inhalt; in meiner Erfahrung ist es nützlich, zwei Probleme miteinander zu verbinden, um so zu einer Lösung zu kommen.

    Diese Art der Kühling – https://www.spektrum.de/news/bewachsene-fugen-superunkraeuter-gegen-hitzestress/2142636 – durch Bepflanzen der Fugen, klappt in meinem geziegelten Hof mit – Erdbeeren.

    Und Erdbeeren brauchen eigentlich Unmengen an Wasser, was zu erheblichen Umweltbelastungen führen kann – https://www.sueddeutsche.de/politik/erdbeeren-spanien-illegaler-anbau-1.5811406
    300Liter pro Kilo.
    Man sollte sich wirklich überlegen, ob man Erdbeeren schon im Mai “braucht”.

    (Ist das “ideologisch”, Luxus zu hinterfragen? Naja, wahrscheinlich schon.
    Nur – ich habe damit eigentlich auch Luxus: Erdbeeren umsonst und Kühlung.)
    ————

    Natürlich gieße ich meine gar nicht, sie wachsen ja nicht in der prallen Sonne, sondern der Boden ist durch die Ziegel geschützt.

    Ich schätze mal, keiner der hier Kommentierenden hat einen geschotterten Vorgarten – aber vielleicht hat der ein oder andere einen Hof/ein Gelände, das er auf diese Weise kühlen möchte?

    (Es müssen auch nicht Erdbeeren sein; ich selektiere halt, was sich ansiedelt und lasse stehen, was schön blüht. Vergissmeinnicht, Glockenblumen, Lichtnelken, Nachtkerzen, Silberblatt – und halt jede Menge “normale” und Wald- Erdbeeren.
    Einmal eingewachsen, muss ich kaum noch jäten. Und es ist im Hochsommer deutlich kühler. Insekten und Vögel freuen sich auch.)

    • Vielen lieben Dank, @Viktualia! Wir nutzen bewusst auch eine Regenwasser-Zisterne, um im Sommer den Garten ohne Frisch- und Trinkwasser bewässern zu können. Und ich ernähre mich bewusst fleischlos, auch um die riesige Wasser-, Energie-, Antibiotika- und Futtermittelverschwendung, CO2-, Methan- und Nitrat-Emissionen zu vermeiden, die wir mit jedem Kilo aus industrieller Massentierhaltung verursachen.

      • Auch der Webbaer ernährt sich bewusst fleischarm, was aber nicht daran liegt, dass er so glaubt an der Entwicklung des terrestrischen Klimas etwas ändern zu können, sondern weil ihm sein eigenes Leben lieb ist, zuletzt war er nur noch 8 Kg (statt + 40 kg zum Beispiel) über (angeblichem) Normal- Idealgewicht, Dr. W ist abär groß und eher ectomorph, kA, wie anders körperlich veranlagte Personen so mitkommen können.
        Auch ist keine Vorbildrolle angestrebt, die Idee irgendwie “vorreiten” zu können, ist Dr. Webbaer fremd, auch mag er nicht eine Sache um ihrer selbst willen zu tun, auch nicht dieses “Jeder mal an die eigene Nase fassen!”

        MFG
        WB

  16. @Michael 05.06. 00:07

    „Und ich ernähre mich bewusst fleischlos,..“

    Mir schmeckt es einfach zu gut. Aber deutlich weniger Fleisch geht auch bei mir.

    Neben den Mitweltfolgen hilft weniger Fleisch auch, mit den zur Verfügung stehenden Flächen auszukommen. Hier haben wir einmal den Klimawandel selbst, der eventuell die weltweite Gesamtproduktion reduzieren könnte, und es gibt auch noch neben dem restlichen Bevölkerungswachstum jede Menge Menschen, die sich noch sehr sparsam ernähren müssen, und denen ich es auch gönne, sich Fleisch leisten zu können.

    Außerdem wäre es ganz gut, wenn man die gesamte Landwirtschaft auf Bioanbau und vernünftige Tierhaltung umstellen könnte. Wenn wir weniger Fleisch verbrauchen, dann haben wir hierfür auch mehr Luft.

    Bioanbau reduziert erheblich die Nitratemissionen, bindet durch Humusbildung Kohlenstoff, kann im Boden mehr Wasser speichern und ist ein Hotspot für Biodiversität. Und die Produkte schmecken besser und haben tendenziell mehr Eiweißanteil, beides hilft in der Küche, mit weniger Fleisch Leckeres zu kochen.

    Und eine vernünftige Tierhaltung nützt nicht nur den Tieren, es schmeckt am Ende auch besser.

    • Ja, @Tobias Jeckenburger – damit kann ich leben. Für mich ist der Vegetarismus keine Religion – und obwohl ich mich bereits auch weitgehend vegan ernähre, verwende ich das Label daher nicht. Und auch Mandeln aus Kalifornien oder Erdbeeren aus Spanien können Wasser & Ressourcen vergeuden. Ich will damit sagen: Dass Sie sich hier konstruktiv einbringen, ist ein Wert an sich. Ich bin Ihnen dafür dankbar und Sie müssen mir – und allen Mitlesenden – nichts beweisen.

  17. Wir haben jetzt schon die ersten Waldbrände in DE. Die iberische Halbinsel vertrocknet. Indien steht vor dem Hitzekollaps. Aber sowas ignorieren die Klimaleugner lieber, um ja nix machen zu müssen. Oder hetzen gegen Veränderungen, wie der Herr Aiwanger am Wochenende.

  18. @ dr. webbaer …

    … hat den Liberalismus trotz Bekenntnis nicht,wie weite Teile der liberalen Theoretiker, nicht verstanden.
    Liberalismus fusst bisher auf Freiheit und Individualismus und Vernunft.
    Wenn ich darauf setze,dann ist mir aber auch die Grundlage meiner Existenz bewusst und die ist nicht als Kultur- sondern insbesondere als Naturmensch/-leben bewusst.
    Existenz ist nicht Wirtschaft in erster Linie,sondern Naturwesen und das sind die Bedingungen Erdsystem und Ökologie.
    Insofern ist @ Realo eigentlich auf dem richtigen Pfad,wenn er die FDP und die Grünen zusammenbringt.
    Der politische Liberalismus hat diesen Sprung nur nie geschafft,obwohl da zwei Philosophen in der Regierung sitzen und das verstehen müssten.
    Vernünftig ist,dass Erdsystem und die Ökologie zu verstehen,Naturleistungen für Natur UND Kulturwesen,wie wir uns verstehen.
    Das ist ziemlich simpel im Verständnis!!!

  19. @ dr. webbaer

    Der Ökologismus,welcher im Grunde Naturalismus ist, hat sich nie mit dem Liberalismus verbündet bzw. umgekehrt,welches wichtiger ist.
    Das ist unvernünftig und zentrales Problem des politischen Liberalismus! Er hätte sein zentrales Moment, Kapital und Markt überdenken müssen.
    Es wäre aber nicht zu Lasten von Freiheit,Individualismus und Vernunft gehen müssen
    Das ist die zentrale Botschaft an Lindner.

  20. @ Blume

    Das zentrale Moment des Liberalismus wäre, den Kern der letzten Dekaden,aufzugeben: die Bilanz!
    Den Erfolg des Kapitalismus,der unweigerlich funktioniert, zu überdenken.
    Das wäre in der Tat liberal.

  21. Will sagen: der Kapitalismus in Form der Bilanz lässt Unterlassung ( als Gegenpol zur Handlung) nicht zu.
    Das ist das Grundübel.

  22. zurück zum Thema ´Wasser´:
    1) Anscheinend gibt es Probleme mit der Wasserversorgung des Panama-Kanals – ein wichtiger Engpass des Welthandels

    2) Weil wir von Russland keine Kohle mehr beziehen, wurde die Kohleförderung in Südamerika dutlich erhöht. Ein Nebeneffekt ist dabei, dass der einheimischen Bevölkerung dafür das Wasser weggenommen/-geleitet wird

    3) Wir haben bisher viel Öl+Gas per Pipeline aus Russland bekommen. Jetzt wird aber ein Großteil dieser Stoffe per Schiff zu uns transportiert. Ein LNG-Tanker braucht ca. 50 Tonnen Treibstoff per Tag. Zusäzlich ist Gasgewinnung per Fracking + der Energieaufwand zu Verflüssigung besonders umweltschädlich.
    Dieses Vorgehen hat negative Auswirkungen (CO2-/Methan-Emissionen) auf das Klima (Sturzfluten, Dürren) zumal Russland langfristig kein Interesse und keine Geldmittel für Investitionen in klimafreundliches Verhalten haben wird – weil unsere Wirtschaftssanktionen wirken und weil zuerst die verbrauchten Waffenreserven wieder aufgefüllt werden müssen. D.h. ganz egal wie der Krieg ausgeht – damit wird das Klima langfristig negativ beeinflusst – die Erde ist eine Kugel, da gibt es keine ´Gewinner´.

    • Danke & eine kleine Korrektur, @KRichard: Der dualistische Kohle-Kurs gegen Erneuerbare Energien der ANC-Regierung von Südafrika liegt nicht primär an Putins Krieg, sondern an der brutalen Korruption im Land, die von fossilen Konzernen über Kohlegewerkschaften bis zu kriminellen Banden in der Energieversorgung reicht. So wird einerseits das globale Klima durch die verschleppte Energiewende weiter vergiftet, andererseits der Wohlstand des Landes durch Korruption und lange Stromausfälle gefährdet und zerstört. Ausführlich berichtet z.B. hier:

      https://www.sueddeutsche.de/politik/suedafrika-stromversorgung-korruption-1.5762161

      Sie können also sehen, wie verheerend sich die Verleugnung von Wissenschaft und Korruption auswirken – ganz egal, ob von euramerikanischen Rechten oder afrikanischen Linken! Wer die Klima- und Wasserkrise weiterhin leugnet und die Energiewende bekämpft, vergeht sich an den letzten Arche-Regionen, in denen Menschen überleben könnten.

      • Laut einer Recherche von Correktiv sind die größten Wasserverbraucher in Deutschland die Kohlefördergesellschaften, gefolgt von den Agrarkonzernen. Und natürlich hat auch der Ukrainekrieg enorme Auswirkungen auf unsere Umwelt und unser Klima, deshalb können wir das Thema nicht einfach ausblenden. Angesichts der heutigen Sprengung des Kachowka-Staudamms bei Cherson sieht man, dass der Krieg immer weiter eskaliert und der Schaden für Mensch und Umwelt jeden Tag größer wird. Wäre es da nicht an der Zeit, dass die Entscheidungsträger endlich über eine Beendigung des Krieges nachdenken?

        • Dem stimme ich völlig zu, @Mona: Es wäre super, wenn der Aggressor Putin endlich seine Truppen aus der Ukraine abzieht und damit den Krieg beendet. Dass ihn Verträge nicht binden und Gebietsabtretungen nicht befriedigen, hat er ja bereits mit der Besetzung der Krim gezeigt.

  23. @ Blume

    Es ist nicht in erster Linie der Zins
    Es ist die Not der Bilanz,die uns zwingt,unser Sein in eine Norm zu pressen: unser Sein konstruktiv und produktiv zu sehen.
    Unterlassen kommt in der Bilanz nicht vor,aber es ist der wesentliche Teil des Lebens.
    Unterlassen,nichts tun, ist nicht Teil von Soll und Haben,der Wertentwicklung.
    Unterlassen hat in der Bilanz keinen Wert, ist aber so wertvoll…

  24. Das stellt die Frage nach dem ‘Mehrwert’.
    Handlung oder Unterlassung?
    Auch Mehrwert ist ambivalent: Mehrwert ist im Unterlassen angekommen…

  25. @Mussi 06.06. 10:09

    „Es ist die Not der Bilanz,die uns zwingt,unser Sein in eine Norm zu pressen: unser Sein konstruktiv und produktiv zu sehen.“

    Ich weis nicht. Die meisten haben doch durchaus Luft, am Konsum zu sparen. Dann können sie mehr in klimafreundliche Technik investieren und am Ende auch noch weniger arbeiten, und mehr ihr wirkliches Leben leben. Welches grundsätzlich in Wechselwirkung mit der Natur steht, und es auch gebrauchen kann, ein Miteinander von Mensch, Technik und Erdsystem mit Ökosystemen bewusst zu gestalten.

    Der Kapitalismus interessiert sich für diese ökologischen Wechselwirkungen zunächst mal nicht, aber die Menschen, die im Kapitalismus wirtschaften, die können selbstverständlich auch ökologisch sinnvolle Wege gehen.

    Ich frage mich, ob denn sogar der Wachstumszwang eigentlich nur optional ist. Die, denen das hier alles gehört, die freuen sich freilich über reichlich Zinsen und wachsende Werte. Wenn angesichts von sinkenden Geburtenraten eigentlich eine Immobilienkrise die Folge wäre, freut man sich über eine dennoch brummende Wirtschaft, die genug Migranten anzieht, dass die Immobilienwerte noch steigen, statt zu verfallen.

    In den Gegenden, wo die Migranten herkommen, da verfallen die Immobilienwerte dann aber tatsächlich. Das stört doch den Kapitalismus auch nicht wirklich.

    Der Kapitalismus der kann doch einfach auch abschreiben, was nicht mehr läuft. Und da weiter machen, wo noch Umsätze gefragt sind. Da ist die Energiewende ja jetzt durchaus mit dabei. Und der Kapitalismus kann noch in einigen Weltgegenden reichlich investieren, wo die Menschen wirklich in Armut leben, und wirklich dringend Einkommen suchen.

    Wenn man diese Potentiale zunächst mal bedient, hat man doch noch 30 oder 40 Jahre, in denen die Weltwirtschaft unterm Strich wirklich auch sinnvoll wachsen kann. Am Ende geht uns vielleicht dann sowieso die Arbeit ganz aus? Dann müssen die Kapitalisten mit allen teilen, ganz ohne Beschäftigungsverhältnisse.

    Soweit sind wir noch nicht. Kann das funktionieren? Vielleicht. Vielleicht dauert es aber auch noch etliche Jahrzehnte länger, in denen immer wieder neue Geschäftsmöglichkeiten die alten Beschäftigungsfelder ablösen, und uns die Arbeit erhalten bleibt.

  26. @Michael 06.06. 20:59

    „Dass ihn Verträge nicht binden und Gebietsabtretungen nicht befriedigen, hat er ja bereits mit der Besetzung der Krim gezeigt.“

    Naja, die direkte Auseinandersetzung mit der Nato wird wohl auch Putin nicht suchen. Und wenn doch, etwas im Falle dass ein wiedergewählter Trump aus der Nato austritt, dann kommen wir daran nicht vorbei. Wir sollten gucken, dass wir dafür gerüstet sind.

    Klar dürfte sein, dass ein wie auch immer ausgehandelter Friedensvertrag den Beitritt der Ukraine zur Nato einschließen muss, in welchen Grenzen auch immer. Angesichts vergangener Wortbrüche wäre dies notwendig, aber eben auch hinreichend. Wie gesagt, wenn sich Putin wirklich mit der Nato anlegen will, dann machen wir das eben.

    Tod, Leid und Zerstörung gehen derweil weiter. Und warum die Ukraine die Menschen auf der Krim jetzt unbedingt verwalten will, ist mir nicht so recht verständlich. Für die Menschen, die auf der Krim leben, wird man es vermutlich nicht wollen. Die dürften wohl tatsächlich lieber freiwillig zu Russland gehören.

    Hier zeigen sich womöglich auch die mangelnden demokratischen Verhältnisse und eine grassierende Korruption auch in der Ukraine. Besser als Russland allemal, aber vergleichbar eher mit der Türkei, nicht wirklich mit EU-Standard. EU-fähig wäre die Ukraine vor Ausbruch des aktuellen Krieges wohl kaum gewesen.

    Die Ukraine ohne Unterstützung gegen Russland allein zu lassen, wäre m.E. auch keine Option gewesen. Aber solange Putin hier nicht weiter vorwärts kommt, bin ich eigentlich schon recht zufrieden. Es sieht auch derzeit überhaupt nicht mehr danach aus, als könnte die russische Armee der Nato irgendwie gefährlich werden. Abgesehen von Atomwaffen zumindest.

    Klar wird Putin weiter Aufrüsten, und wir müssen gucken, dass wir auch genug dagegen halten. Immerhin haben wir in der EU dafür 10 mal Geld. Russland sieht auf den Landkarten immer ziemlich groß aus, das liegt aber auch an den üblichen Kartenprojektionen. Jedenfalls hat man auch nur 144 Millionen Einwohner, die an Wirtschaftsstärke weit unter dem Standard der EU liegen.

  27. Und warum die Ukraine die Menschen auf der Krim jetzt unbedingt verwalten will, ist mir nicht so recht verständlich.

    Vielleicht weil die Krim ein Teil der Ukraine ist?

  28. @Jeckenburger
    Russland sieht sich durch die Osterweiterung der Nato und das 2008 durch die Ukraine festgeschriebene Ziel – der Nato beizutreten – militärisch bedroht.
    Das ist einer der Hauptgründe warum Russland die Krim besetzte und den aktuellen Krieg begann.

    Aus diesem Grund wird Russland mit dem Krieg nie aufhören – solange noch das Risiko besteht, dass die Ukraine der Nato beitreten könne. Wenn die militärische Unterstützung der Nato-Länder aber Russland dazu zwingen, den Krieg aus Erschöpfung zu beenden, dann besteht das Risiko dass es dabei absichtlich so schlimme Schäden gezielt erzeugt, wie möglich. D.h. das Rsiko der vorsätzlichen Sprengung von Kernkraftwerden besteht daher.

    Solange man an der Osterweiterung der Nato festhält, wird es aus russischer Sicht keine Grundlage für Friedensverhandlungen geben – da diese der wichtigste Kriegsgrund ist.

    Im aktuellen Blog geht es aber um das Klima bzw. Wassermangel. Es gibt einen aktuellen Beitrag zu den ökologischen Kriegsfolgen:
    https://www.spektrum.de/news/angriffskrieg-was-der-krieg-in-der-ukraine-fuers-klima-bedeutet/2148396

    Weil die Osterweiterung der Nato ein wichtiger Grund dafür ist, dass Russland die Ukraine überfallen hat – sollten wir auch einmal darüber nachdenken – ob die Osterweiterung der Nato es wirklich wert ist, dass die Umwelt und das Klima so massiv geschädigt werden, wie es aktuell geschieht.

    Für das zukünftige Klima auf der Erde sind politische Ziele unwichtig – da es nur durch physikalische und chemische Prozesse bestimmt wird (z.B. Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen). D.h. wenn man zwar einen Krieg gewinnt, dafür aber dazu die klimatischen Bedingungen auf der Erde dauerhaft verschlechtert, dann hat man einen fragwürdigen ´Sieg´ errungen.

    • Danke, @KRichard

      Ich hätte zu Ihren Anti-NATO-Überlegungen eigentlich nur eine Nachfrage: Wenn sich Russland 🇷🇺 unter Bruch von Zusagen wie dem Budapester Memorandum und dem Völkerrecht Gebiete der Ukraine 🇺🇦 einverleiben dürfe, weil es sich „bedroht fühle“ – gestehen Sie dann Polen 🇵🇱🇪🇺 dieses Recht auch zu? Dürfte es sich von Putin bedroht fühlen und etwa Kaliningrad besetzen? Oder gilt Ihr „Rechtsverständnis“ etwa nur für Diktatoren?

      Nach meiner Auffassung wäre übrigens beides abzulehnen. M.E. soll das Durchsetzen einer internationalen Rechtsordnung immer weitere Kriegszüge verhindern – egal von wem & gegen wen.

      • @Blume
        Sie ´verstehen´ mich absichtlich falsch.

        Mein Beitrag sollte keine Rechtfertigung für Kriegszüge jeder Art sein.

        Sondern dazu anregen, sich
        a) über Ursachen bzw. Auslöser von Kriegen Gedanken zu machen
        b) darüber Gedanken zu machen, ob ein umweltbewusstes Verhalten einzelner Personen überhaupt Sinn macht – wenn man derart massive Umweltzerstörungen, wie sie ein Krieg bedeutet, immer noch akzeptiert.

        • Ich denke, Sie sind meiner freundlichen Nachfrage „absichtlich“ ausgewichen, @KRichard. Sie benennen 1. faktisch falsch nicht Russland, sondern die NATO als Aggressor, plädieren 2. dafür, Russland ukrainische Gebiete zu überlassen und führen 3. den Angriffskrieg Russlands als Argument an, sich individuell nicht oder wenig verändern zu müssen.

          • @Blume
            Wenn Sie meine bisherigen Beiträge lesen – dann werden Sie immer Hinweise dazu finden, dass ich die Klimaveränderung als wichtigstes aktuelles Problem der Menschheit betrachte.
            Was derzeit an Geldmitteln für den Ukrainekrieg und weltweit für geplante Rüstungsprojekte ausgegeben wird – fehlt für Umweltschutzprojekte.

            Und noch ein aktuelles Beispiel: Wenn Kriegsschiffe der USA zwischen Taiwan und China auf dem internationalen Seeweg fahren – dann ist rechtlich nichts dagegen einzuwenden. Die USA hat das Recht dazu – von China wird dieses Vorgehen aber als Provokation empfunden. So wird schon wieder gezündelt!

          • Lieber @KRichard,

            ja, auch ich würde mir das Einstellen aller Kriegshandlungen und viel mehr Investitionen in Mitweltschutz wünschen. Nur richtet sich die Welt nicht nach unseren Wünschen, weswegen beispielsweise (mehr) Pflanzenkost ein guter, eigener Beitrag zur Einsparung kostbarer Ressourcen und zur Schonung der Mitwelt sein kann.

            Und der Ukrainekrieg wurde durch Russland 🇷🇺 begonnen und kann durch Putin jederzeit beendet werden. Ich hatte bereits in „Öl- und Glaubenskriege“ von 2015 prognostiziert, dass er sich mit der Krim nicht zufrieden geben würde und dringend geraten, dass wir uns von fossilen Rohstoffen gerade auch aus Russland und Iran unabhängig machen sollten.

            Auch Sie möchte ich freundlich darum bitten, nicht jeden Blogdiskurs mit Russland zu verknüpfen. Vor fossilen Tyrannen zu erschauern ist kein sinnvoller Beitrag zum Mitwelt- oder auch nur Umweltschutz. Danke.

    • @KRichard

      Russland sieht sich durch die Osterweiterung der Nato und das 2008 durch die Ukraine festgeschriebene Ziel – der Nato beizutreten – militärisch bedroht.

      Von wem sieht Russland sich angeblich bedroht?

  29. @ Tobias Jeckenburger
    @ KRichard

    Die Nato Osterweiterung ist zwar ein Problem für Russland, auch die Gründung der Ukraine ohne Rücksicht auf die rund 30% hauptsächlich in der Ostukraine lebenden Russen.

    Aber so richtig „ernst“ wurde es, als die Russen vom „ewig genutzten“ („ersessenen“??) „Schwarzmeerzugang“, besonders den Flottenhafen Sewastopol, einfach abgeschnitten werden sollten. Sewastopol wollte man an die Nato verhökern. Da hätten sich die Russen lächerlich gemacht.

    Im destabilisierten Russland hätte man einen dem Westkapital hörigen Staatschef installiert, wie nach dem Putsch in der Ukraine. Der sollte Russlands Bodenschätze dem Westkapital zuschanzen, die Russen dürften sie in Sklavenarbeit mühsam aus dem Boden holen……

    Ein Staat der Atombomben besitzt, lässt sich derartiges nicht gefallen, da musste es einfach krachen. Irgendwann ist das „Fass übergelaufen“.

    Dass auch andere, eher psychologische „Erbschafts Aspekte“, sozusagen nach dem Tod von „Mütterchen Russland“ eine Rolle spielten, ist auch klar. Früher haben die Ukrainer Russland aus ihrer „Kornkammer“ mit Lebensmittel „ausgeholfen“….. Sie hatten sich vermutlich zu viel an „Dankbarkeit“ von den Russen erwartet. Das sollte zugunsten der Ukraine berücksichtigt werden.

    Den Zugang zum Schwarzen Meer werden sich die Russen mit allen Mitteln sichern. Aber vielleicht könnten sie den Ukrainern künftig z.B. mit Rabatten auf Rohstoffe, die gute Arbeitsplätze in der Ukraine sichern würden und auch bei Energielieferungen entgegen kommen. So dass letztlich allen geholfen wäre und die Ukrainer die „Russengebiete“ im Osten „verschmerzen“ können.

    Das schreckliche Leiden der Ukrainer und der Russen sollte beendet werden, künftig sollten sie wieder kooperieren wie früher, Synergieeffekte nutzen um gemeinsam Wohlstand zu erwirtschaften…..

    Deutschland und Frankreich haben auch die Versöhnung „geschafft“…..

    Ein Atomkrieg ist keine Alternative….

    @ KRichard

    Die Nato wusste genau, warum sie beim Natobeitritt der Ukraine „zögerlich“ war, es hätte den sofortigen Krieg, allenfalls Atomkrieg bedeutet. Russland ist übrigens dünner besiedelt als Europa.

    Man wird sich damit abfinden müssen, dass Russland die Nato Osterweiterung beendet hat.

    Die Nato Osterweiterung war letztlich absurd. Man braucht sich nur umgekehrt vorzustellen, was gewesen wäre, hätte sich der Warschauer Pakt nach Westen erweitert.

    Jetzt kommen auch noch Klimaaspekte und womöglich ein „Kampf ums Wasser“ als neue Bedrohung dazu. Kriege sind nun einmal ein Fiasko für die Ökologie und das „Wasser“.

    @ Blume

    Russland (ein Atomstaat) hatte seit „fast ewig“ einen Schwarzmeerzugang samt Kriegshafen und so wird es wohl bleiben. Ganz egal was „Völkerrechtsadvokaten“ so alles ausgeheckt haben.

    Amerika hat nach „Nine Eleven“ den Islamisten eine „Abreibung“ verpasst, das Gemecker der „Völkerrechtsadvokaten“ war ihnen völlig gleichgültig….

    Dieses „Rechtsverständnis“ beruht auf der realen Situation, es ist völlig belanglos ob Diktatoren, Demokraten oder Republikaner dahinter stehen…..

    Ich meine, KRichard sieht das aus seiner eher psychologischen Sicht ganz realistisch, es geht nicht mehr an, dass ein Staat praktisch (Osterweiterung) abgestiert wird, was ein Blick auf die Landkarte beweist.

    Oder noch schlimmer, auch noch in die Enge getrieben wird, indem er von Ressourcen (Meerzugang) abgeschnitten wird. Ukrainer waren auch noch so blöd, in die Welt hinaus zu posaunen, dass sie mit dieser Methode und unter Mithilfe der Nato, die Russen „besiegen“ wollen, um sich letztlich deren Bodenschätze unter dem Nagel zu reißen.

    • @Realo

      Wenn ich für den mutigen Maidan-Aufstand schon „Putsch in der Ukraine“ lese, der einen „dem Westkapital hörigen Staatschef“ installierte – das also ist für Sie der gewählte, ukrainische Präsident…

      Dass Putin und seine Oligarchen dagegen seit Jahrzehnten von fossilen Rohstoffexporten leben, schon mehrfach brutale Angriffskriege geführt und Verbündete wie den Iran bestärkt haben, sprechen Sie nicht einmal an…

      Ich bereits vor Jahren zum Beispiel hier:

      https://www.salonkolumnisten.com/oel_antisemitismus/

      Immerhin machen Sie damit deutlich, dass Sie nicht nur andere zu täuschen versuchen, sondern sich auch selbst belügen. Sie haben Angst vor wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Klimakatastrophe und werfen sich auch vor einem brutalen Diktator eilfertig in den Staub. Feigheit und Tyrannophilie, wow.

      Schade, aber immerhin erhellend.

      • @ Michael Blume

        Wolodymyr Selenskyj kam erst 2019 ans Ruder und hatte mit dem Putsch nichts zu tun. Ihm blieb praktisch nichts anderes übrig, als den aufgezwungenen politischen Kurs fortzusetzen.

        Jeder Staat lebt wesentlich davon, am Weltmarkt Güter anzubieten die er hat und die begehrt sind. Deutschland war nach der übereilten Abschaltung der AKWs froh, Gas von Russland günstig erwerben zu können.

        Putin ist erstmals gegen den Westen „aufgestanden“, als man ihm seinen Stützpunkt in Syrien abknöpfen wollte….. Was hätte Amerika in der gleichen Situation gemacht?

        Ich finde es grundsätzlich nicht korrekt einen anderen Staat, womöglich aus politischen Gründen „würgen oder vernichten“ zu wollen. Der Iran will Israel „an den Kragen“ und Israel wird sich das nicht gefallen lassen. Dass der Iran die Sanktionen „artig akzeptiert“ und sich „bessert“, daran glaube ich allerdings auch nicht.

        • @Realo

          Wenn das internationale Recht für die souveräne Ukraine 🇺🇦 nicht gilt und Sie Russland 🇷🇺 das Recht zugestehen, über andere Staatsgebiete auch gewaltsam zu verfügen – so lagen alle falsch, die die Ukraine zur Aufgabe ihrer Atomwaffen geraten und empfohlen Vertrauen in die Sicherheitsgarantien auch Russlands haben.

          „ Das Budapester Memorandum umfasst drei Vereinbarungen, die am 5. Dezember 1994 in Budapest im Rahmen der dort stattfindenden KSZE-Konferenz unterzeichnet wurden. In den Vereinbarungen gaben die Russische Föderation, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten gemeinsam Kasachstan, Weißrussland und der Ukraine Sicherheitsgarantien in Verbindung mit deren Beitritt zum Atomwaffensperrvertrag und als Gegenleistung für die Beseitigung aller Nuklearwaffen auf ihrem Territorium. In den Vereinbarungen werden insbesondere bereits zuvor bestehende Verpflichtungen nochmals klargestellt und bekräftigt.“

          https://de.m.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum

          Wer hier wortbrüchig wurde und mehrfach militärisch einmarschierte, ist und bleibt hier völlig klar. Es war Russland, keine konstruierte, westliche Weltverschwörung…

    • @Realo

      künftig sollten sie wieder kooperieren

      _______________________________________________________________________

      Was die Ukrainer angeht: Die WOLLEN aber aber nicht!
      Die wollen nicht mit einem Land kooperieren, das ihr Existenzrecht schlichtweg abstreitet und gerade versucht, die Ukraine in jeglicher Hinsicht zu zerstören.

      • @ Frankfurter

        Russland bestreitet nicht das Existenzrecht der Ukraine.

        Russland hat es aber nicht so gerne, wenn ihnen die Ukraine „an die Gurgel“ geht und sie vom Schwarzen Meer und ihrer Flotte abschneiden will.

        Das sollte man beachten.

        • @Realo

          Russland bestreitet nicht das Existenzrecht der Ukraine.

          Seit 1,5 Jhren tut Russland sogar Alles, um die Existenz der Ukraine völlig zu vernichten.

          “wenn ihnen die Ukraine „an die Gurgel“ geht ”

          Wer geht hier wem “an die Gurgel”?
          Sie tun ja gerade so, als hätte die Ukraine Russland überfallen.

    • @Realo

      dass Russland die Nato Osterweiterung beendet hat.

      Es steht Russland garnicht zu irgendwas zu beenden.

      Jedes freie Land darf die NATOmitgliedschaft beantragen, und die NATO darf jedes beliebige Land nach ihrem Gutdünken aufnehmen. Russland hat da garnichts zu melden.

      Falls es Ziel Russlands war, die Erweiterung der NATO zu behindern, ging der Schuß gründlich nach hinten los:
      Gerade erst wurde ein bisher neutrales Land aufgenommen, bei einem weiteren steht es kurz bevor. Sogar in Österreich macht man sich zunehmends Gedanken, über den Sinn der Neutralität.
      Es ist nicht gerade intelligent, durch Drohungen jemanden davon abhalten zu wollen, Schutz vor Bedrohung zu suchen. Logisch, dass das den genau gegenteiligen Effekt hat:
      Noch nie war der Wert eines Schutzbündnisses so offensichtlich wie gerade jetzt, dank Putins Aggressivität.

  30. @einer 07.06. 13:23

    „Vielleicht weil die Krim ein Teil der Ukraine ist?“

    Ein Staat ist kein Selbstzweck. Es geht letztlich um die Bürger. Wenn die wirklich zum Nachbarland gehören wollen, ist es keine schlechte Idee, sie ziehen zu lassen.

    Insbesondere wenn die Krim erst zurückerobert werden müsste, mit entsprechenden Zerstörungen, Tod und Leid von Soldaten und Zivilisten und auch entsprechender Kosten. Nicht, wenn die Bewohner das gar nicht wollen.

    Meine ich zumindest.

    KRichard 07.06. 15:09

    „Russland sieht sich durch die Osterweiterung der Nato und das 2008 durch die Ukraine festgeschriebene Ziel – der Nato beizutreten – militärisch bedroht.“

    Wenn denn das Szenario gewesen wäre, dass die Nato nach einem Beitritt der Ukraine sich direkt daran gemacht hätte, die besetzten Gebiete zurückzuerobern. Das erscheint mir ziemlich unwahrscheinlich, und ich denke, dass auch Putin das nicht anders eingeschätzt hat.

    Entsprechend unlogisch wäre es für Russland, hier auch noch proaktiv zu sein. Die Nato könnte ganz von selber Russland angreifen, wenn sie es einfach nur will. Die Kriege gegen den Irak haben gezeigt, dass zumindest genügend Natomitglieder Kriege führen, so wie sie es halt wollen. Schön wenn mit Völkerrecht, notfalls aber auch ohne. Aber warum gegen Russland? Wie kommt man auf die Idee, dass die Nato mit ihrer Osterweiterung nicht zufrieden ist, und auch noch Russland angreift? Und dass wir keinen Respekt vor dem russischen Atomwaffenarsenal haben.

    Da ist doch der begonnene russische Angriffskrieg die beste Einladung, die überhaupt denkbar ist. Das kommt doch direkt vor einem Angriff auf die Nato selbst. Es kann höchstens sein, das Putin erst mal einen Test machen wollte, bevor er wirklich die Nato selber angreift.

    Offenbar lief dieser Test schwer negativ, und Putin kann nun nichts anderes Sinnvolles machen, als jegliche Angriffspläne gegen die Nato zu begraben. Und nur noch gucken, wie er aus der Ukraine-Nummer wieder herauskommt.

    Michael 07.06. 19:18

    „M.E. soll das Durchsetzen einer internationalen Rechtsordnung immer weitere Kriegszüge verhindern – egal von wem & gegen wen.“

    Das sollte es sein. Ärgerlich nur, wenn der Stärkste das noch nicht mal macht.

    Die Konstruktion des Weltsicherheitsrates ist allerdings alternativlos. Staaten, die mit ihren Atomwaffen die ganze Welt vernichten können, die kann auch die ganze Welt nicht kontrollieren, der Preis zur Durchsetzung des Rechts wäre schlichtweg zu hoch. Entsprechend hat jeder dieser Staaten im Weltsicherheitsrat ein Vetorecht. Das hat jetzt 70 Jahre funktioniert, und es tatsächlich möglich gemacht, dass es bisher keinen Atomkrieg gegeben hat. Immerhin das schon mal.

    • @Jeckenburger
      Länder in denen es kriegerische Konflikte gibt, dürfen nicht in die Nato aufgenommen werden: Dies ist ein wichtiger Grund, warum Russland in der Ukraine und anderen Nachbarstaaten immer wieder militärische Konflikte schürt(e).

      Das Völkerrecht sollte man nicht allzu ernst nehmen:
      Die USA haben den Irak überfallen ohne dass es bisher Prozesse wegen des Verstoßes gegen das Völkerrecht gab.
      Die USA halten seit Jahrzehnten Guantanamo ohne rechtliche Grundlage besetzt.

      Man muss sich ernsthaft fragen, für wen das Völkerrecht überhaupt gilt.

      Man sollte aber hier in Diskussionen nicht versuchen, irgendwelche Rechtfertigungen für kriegerischen Verbrechen zu suchen – denn unsere Existenz und die unserer Nachkommen ist durch die Klimaveränderung massiv bedroht. Wenn wir Menschen aber enorme Geldmittel bevorzugt dazu aufwenden um gegeneinander Krieg zu führen, statt Maßnahmen gegen die Klimaveränderung zu finanzieren – dann haben wir kein besseres Schicksal verdient als die Dinosaurier: diese wurden auch ein Opfer von Klimaveränderung.

    • @Tobias Jeckenburger

      Wenn die wirklich zum Nachbarland gehören wollen, ist es keine schlechte Idee, sie ziehen zu lassen.

      Man lässt sie ja. Es darf jeder in jedes beliebige Land ziehen. Natürlich auch nach Russland.

  31. @ Tobias Jeckenburger

    Zitat: „Es geht letztlich um die Bürger. Wenn die wirklich zum Nachbarland gehören wollen, ist es keine schlechte Idee, sie ziehen zu lassen.“

    So Idyllisch geht es auf der Welt leider nicht zu. Das „Westkapital“ braucht die Ostukrainer und die Bewohner der Krim um sich den Russischen Handels und Militärtransporten entgegen zu stellen, womöglich fest Transitgebühren zu kassieren, um auf Russland Druck auszuüben. Letztlich zum Vorteil der Ukraine und Nachteil der Russen. Aber das war im Prinzip schon immer so….

    Die Bewohner werden normalerweise immer so durch die Medien manipuliert, dass sie machen was „bestimmte Kreise“ so wollen (Geld, Ressourcen,….). Das muss nicht nur die Politik sein. Politiker sind mitunter auch nur „Hampelmänner“ der Manipuation….

    Würde in Russland nur „Sauerkraut wachsen”, es keine Bodenschätze geben, wäre keine Macht der Welt an Russland interessiert. Erst die Bodenschätze, die in der modernen Gesellschaft extrem wichtig sind, erwecken Begehrlichkeiten. Die, das Geld, sind der „wahre“ Grund für die Auseinandersetzungen und die Osterweiterung. Alles andere ist „wischi waschi“….

    Falls keine „Vernunft einkehrt“, wird sich Russland einen unbewohnten, verminten Transitkorridor zum Schwarzen Meer frei bomben und für jeden Terrorangriff auf Lastzüge „Rache“ nehmen, ähnlich wie zwischen Israel und Palästina….

    Ein Problem könnte sein, dass man eher im Westen meint, einen Atomkrieg „gewinnen“ zu können. Es ist aber zu befürchten, dass es dann zu entsetzlichen Grausamkeiten durch andere Waffensysteme kommen könnte.

  32. @Michael 08.06. 05:35

    „Wenn ich für den mutigen Maidan-Aufstand schon „Putsch in der Ukraine“ lese, der einen „dem Westkapital hörigen Staatschef“ installierte – das also ist für Sie der gewählte, ukrainische Präsident…“

    Der Maidan-Aufstand richtete sich gegen eine legitime gewählte Regierung, soweit ich mich hier erinnere. Der Konflikt ist auch unabhängig von Putins Fehlverhaltens ein Konflikt innerhalb der Ukraine. Das Land war gespalten, und der Maidan-Aufstand war ziemlich suboptimal und hätte besser durch eine internationale Schiedsstelle ersetzt werden sollen, die über die Frage einer Teilung des Landes hätte beraten können.

    Eine Lösung hätte sein können, dass man das Land ähnlich wie Belgien weiter in einem Staat verwaltet, aber eben den russischstämmigen Bürgern genug Autonomie lässt.

    Eine andere Lösung wäre es gewesen, die Krim und die Ostukraine halt einfach Russland zu überlassen. Gerade angesichts eines angestrebten EU-Beitritts der Ukraine wäre das gar keine so schlechte Lösung gewesen. Ein EU-Beitritt hätte die wirtschaftlichen Beziehungen der Ostukrainer mit Russland ziemlich erschwert.

    Eigentlich hätten das freilich die Bürger in friedlichen Abstimmungen entscheiden sollen. Dass Putin hier meint, das Problem einfach mit Gewalt lösen zu können, ist ein noch viel größeres Problem als der eigentliche Konflikt unter den ukrainischen Staatsbürgern. Und das hat Putin auch selbst zu verantworten.

  33. @ Blume

    Ich nehme an, Russlands Standpunkt ist, dass sie seit „fast ewig“ freien Zugang zum Schwarzen Meer hatten und das auch immer so bleiben wird. Das zu bewahren, dafür werden sie alles tun, notfalls eine Weltkrieg riskieren.

    Ganz egal ab die Ukrainer nach einen Putsch oder mittels völkerrechtlicher „Tricks“ einen Staat gründeten, ihre A Bomben herausrückten oder nicht. Die Advokaten können „Rechtskonstrukte“ basteln so viele sie wollen, es schert die Russen nichts. Für die Russen gilt nur „ihr Gesetz“, der absolut freie und ungehinderte ewige Zugang zu ihrem Kriegshafen. Da kann die ganze Welt Kopf stehen…..

    • Tja, @Realo – also gilt laut Ihrer Einlassungen alleine das Recht des Stärkeren und Europa wäre wahnsinnig, wenn es die Ukraine der Willkür eines Tyrannen und der Feigheit von Putin-Trollen ausliefern würde.

      Ich möchte dieses Thema aber nicht weiter mit Ihnen diskutieren, zumal ich mich für Ihre feige Tyrannophilie fremdschäme. Sie würden die Ukraine und ggf. sogar Polen und die Bundesrepublik dem russischen Diktator und dessen Drohungen opfern – das haben Sie ja nun mehrfach deutlich gemacht. Zu so wenig Rückgrat gibt es m.E. nichts mehr zu sagen. Ich bitte Sie daher freundlich, hier nicht zum Troll zu werden und mindestens zu diesem Thema eine Pause einzulegen. Danke.

  34. @Realo 08.06. 17:55

    „Ich nehme an, Russlands Standpunkt ist, dass sie seit „fast ewig“ freien Zugang zum Schwarzen Meer hatten und das auch immer so bleiben wird. Das zu bewahren, dafür werden sie alles tun, notfalls eine Weltkrieg riskieren.“

    Ich hab mal bei Googlemaps geguckt. Östlich der Straße von Kertsch, wo Putin die neue Brücke zur Krim gebaut hat, schließt sich über mehr als 50 Km ein recht flaches Gelände an, wo man jede Menge neue Hafenanlagen bauen könnte. Das liegt auch alles direkt am Schwarzen Meer, und ist wohl stets eisfrei.

    Ich weiß nicht wie teuer sowas wird, aber billiger als dieser Krieg wird es allemal sein. Dass kann es also eigentlich nicht sein, dass es hauptsächlich um den Hafen von Sewastopol alleine geht.

    Uns sollte es aber gerne um die Menschen gehen. Eine mühselige Rückeroberung der überwiegend von Russen bewohnten Gebiete in der Ostukraine und auf der Krim wird jedenfalls den dortigen Bewohnern vermutlich gar nicht wirklich recht sein. Oder schätze ich das falsch ein?

    Wäre es nicht sinnvoll, die Menschen vernünftig darüber abstimmen zu lassen? Wenn wir ein Weltgericht hätten, dass von allen respektiert würde, was würde dieses dazu sagen?

  35. @all
    In Kanada gibt es jetzt Waldbrände – so früh und so intensiv wie nie zuvor – sogar im 1000 km entfernten New York kann man die Brandgase sehen und riechen.

    Waldbrände setzen enorme Mengen an Treibhausgas frei – zusätzlich kommt allerdings noch hinzu dass es durch Dürren weltweit weniger Pflanzenwuchs gibt, welcher Kohlendioxid in Form von Cellulose und Zucker binden kann.

    D.h. wir haben es hier mit einem sich selbst verstärkenden physikalisch-chemischen Prozess zu tun, welcher bewirkt, dass sich CO2 immer schneller in der Atmosphäre anreichert – wodurch es wiederum mehr Dürreperioden und Waldbrände gibt.

    Wenn wir als Menschheit aber immer noch nicht ernsthaft daran interessiert sind, diesen Mechanismus zu stoppen, dann müssen unsere Nachfolgegenerationen die Konsequenzen tragen.

    • Danke, @KRichard – hier stimme ich Ihnen voll und ganz zu.

      Und sowohl die Waldbrand-Folgen bis nach New York wie auch die geplanten Wasser-Rationierungen in Berlin belegen vor allem eines: Dass sich jene verrechnen, die noch immer glauben wollen, aufgrund ihres Reichtums oder Alters nicht mehr von der Klimakatastrophe erreicht zu werden… (Und ja, das bezieht sich auch auf einige reaktante Kommentierende hier.)

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