Blume & Ince 21: Star Wars Day, Identitäten & fossile Sturmtruppen-Theorie

Einige werden es schon wissen – ich begehe jedes Jahr den Star Wars Day des 4. Mai, etwa in der Verschwörungsfragen-Podcast-Folge zum 4.5.2020, beim evangelischen Bildungswerk-Star Wars-Vortrag in Ulm oder mit einer Rezension des “Buch der Sith”. Und wenn bei den Medimeisterschaften ein Cantina Drip aus Homburg zu den Saar Wars ruft, wippe ich immer wieder mit! 🙂

In diesem Jahr konnte ich den #Maythefourth gemeinsam mit meinem Mit-Nerd Prof. Dr. Inan Ince in der Folge 21 von “Blume & Ince” begehen. Mutig entschieden wir angesichts unseres Mottos “2 Stimmen – 4 Kulturen” das Thema über eine Glaubensgemeinschaft hinaus zu erweitern – und starteten also mit je einer Star Wars- und Star Trek-Tasse!

Dr. Michael Blume links mit Star Wars-Tasse und Prof. Dr. Inan Ince rechts mit Star Trek-Tasse in der Folge 21 von Blume & Ince. Klick führt zur Videocast-Folge zum Star Wars Day am 4.5.2024

Bekenntnis zum interreligiösen Dialog & gerade nicht mehr alle Tassen im Schrank. 😉 Screenshot vom Videocast Blume & Ince 21: Star Wars, May the Fourth & Sturmtruppen-Theorie 

Für mich sehr beeindruckend waren dabei die Schilderungen von Inan, wie er als Berliner Deutschtürke über die Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) in Berlin-Kreuzberg Zugang zur demokratischen Nerdkultur fand – was zu seinem Erfolg in Identitätsbildung, Wissenschaft und Gesellschaft maßgeblich beitrug. Und so vermochte es der BWL-Prof auch, den Anfangs-Jingle der Folge mit einer Navajo-Interpretation des Imperial March zu verbinden und (ab Min. 23) einen Tie-Fighter lautstark durch unseren Dialog fliegen zu lassen!

Ein Tie-Fighter kreuzt lautstark das Blume & Ince-Studio in Filderstadt. Klick führt zur Folge 21 des Videocasts zu Star Wars, May the Fourth & Sturmtruppen-TheorieEin Tie-Fighter kreischt durch die Videocast-Folge 21 von Blume & Ince. Screenshot: Michael Blume

Mir war es wichtig, die Bedeutung von Mythenkompetenz nicht nur für die individuelle und gemeinschaftliche Identitätsbildung, sondern auch für Politik- und Religionswissenschaft fruchtbar zu machen. Also präsentierte ich die Sturmtruppen-Theorie, die besagt:

Altherren-Diktaturen können sich an der Macht halten, indem sie junge Menschen in die Armeen pressen und in Schlachten schicken, statt sie zu Kritikern werden zu lassen.

Die Sturmtruppen-Theorie geht auf ein mythologisches Rätsel in der Star Wars-Saga zurück, in dem diskutiert wird, warum der Kanzler Palpatine die erfolgreichen, republikanischen Klontruppen nach der Machtergreifung als Imperator durch “gepresste” Sturmtruppen ersetzt. Hier das mythologische Video “Warum keine Klone mehr?” von Star Wars Facts dazu, die sich vor allem auf die Disney-Serie “The Bad Batch” (seit 2021) beruft:

Und während die Folge schon ausgestrahlt wurde, schrieb Inna Hartwich in der Stuttgarter Zeitung vom 4.5.2024, S. 7 passgenau zur fossilen Sturmtruppen-Theorie und fehlender, erneuerbarer Friedensenergien:

“Putin hat derweil acht Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Militärausgaben vorgesehen, selbst der Internationale Währungsfonds hat die Wachstumsprognose für Russland auf 3,2 Prozent für das laufende Jahr korrigiert. “Wir kommen viel besser durch die schwierigen Zeiten als der Westen, der uns bestrafen will”, sagt Putin immer wieder.

Auch wenn die Wachstumszahlen verzerrend sind, profitieren viele Menschen im Land vom Krieg. Materiell, aber auch ideell. Plötzlich ist der Sohn, den alle für einen Nichtsnutz und Verbrecher hielten, ein Held. Ein ganzes Dorf kommt zur Beerdigung und ehrt die Eltern. Nicht wenige können sich auf einmal ein Leben leisten, von dem sie lange nur träumten: ein Auto, eine Urlaubsreise, eine Hypothek für eine Wohnung in der Stadt. Wie blutdurchtränkt das Geld ist, fragen sie nicht. Es ist ihr Geld und es ist ihr unerschütterlicher Glaube daran, auf der richtigen Seite zu stehen.” 

So funktionieren fossil finanzierte Imperien auf der Erde – und mithilfe von Star Wars-Mythen können wir diesen Zusammenhang besser erfassen. Die fossilen “Feuer des Hasses” begünstigen Antisemitismus und die bösen Zwillinge des Islamismus und Faschismus.

Wer sich mit der “Mitarbeit am Mythos” im Bereich der Fantasy befassen möchte, findet hier einen digitalen Fachartikel von mir dazu, hier auch einen Akademie-Fachvortrag zum Antisemitismus-Semitismus und Mythos-Ansatz von Hans Blumenberg. Für eine Radiosendung hatte ich hier auch mal eine Folge zur Mythentheorie bei J.R.R. Tolkien geschrieben und mit-produziert.

Herzliche Grüße gehen raus an den superkreativen Inan und alle Nerdländer – und an alle, die sich für Mythologien und Psychologien interessieren.

Möge die Macht mit Euch sein!

Avatar-Foto

Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

10 Kommentare

  1. Sehr nice!

    Hatte zur Anlage des o.g. Blogposts zum fantastischen Star Wars-Tag auch den Link zum Artikel “Mitarbeit am Mythos” via Bing gesucht. Der KI-Copilot entwarf daraufhin spontan den folgenden, gut zusammenfassenden Text:

    Mitarbeit am Mythos – Fantasy-Rollenspiele in der Bewältigung von Antisemitismus und Klimakrise

    In seinem Artikel “Mitarbeit am Mythos – Fantasy-Rollenspiele in der Bewältigung von Antisemitismus und Klimakrise” untersucht Dr. Michael Blume die Rolle von Fantasy-Rollenspielen bei der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Herausforderungen. Hier sind einige interessante Aspekte aus seiner Arbeit:

    1. Fantasy-Rollenspiele als aktive Mythosarbeit:
    – Fantasy-Rollenspiele werden oft als kindischer Eskapismus abgetan. Doch basierend auf J. R. R. Tolkiens berühmtem Vortrag “On Fairy Stories” von 1939 zeigt Blume, dass konstruktive Fantasy-Mythologien menschliche Potentiale fördern. Spieler können sich selbst und ihre Möglichkeiten facettenreicher verstehen.
    – Die spielerische Auseinandersetzung mit zentralen “Völker-Rollen” wie Zwergen, Orks und Elfen ermöglicht eine aktive “Arbeit am Mythos” nach Blumenberg. Fantasy-Rollenspiele tragen zur Identitätsentwicklung bei.

    2. Tolkiens Perspektive:
    – Tolkien argumentierte, dass Märchen- und Fantasiegeschichten nicht nur eskapistisch sind, sondern das tiefste Potential des Menschen entfalten. Wir werden zu “Sub-Creators”, die Erfahrungen der “Eukatastrophe” (guter Ausgang aus scheinbar ausweglosen Situationen) erschaffen.
    – Diese Perspektive eröffnet ein Verständnis, dass Menschen kulturell, sozial und individuell unterschiedlich agieren können, ohne auf starre Verhaltens-Rollen festgelegt zu sein.

    3. Fantastik als Schutz vor Verschwörungsmythen:
    – Blume betont, dass Fantastik und insbesondere Rollenspiele kein relativistischer Eskapismus sind. Sie ermöglichen das Einüben in die Unterscheidung zwischen guten, monistischen Mythen und schlechten, dualistischen Verschwörungsmythen.
    – Spieler lernen, komplexe Narrative zu hinterfragen und kritisch zu reflektieren.

    Fantasy-Rollenspiele bieten also mehr als nur Zeitvertreib. Sie sind ein kreativer Raum, in dem Menschen ihre Vorstellungskraft nutzen und sich mit komplexen Themen auseinandersetzen können. Dr. Michael Blume leistet mit seiner Forschung einen wichtigen Beitrag zur Wertschätzung dieses Genres.

    Quelle: Unterhaltung mit Bing, 4.5.2024
    (1) Mitarbeit am Mythos – Fantasy-Rollenspiele in der Bewältigung von …. https://bghistorian.hypotheses.org/1727.
    (2) Fantastische Rollenspiele – Beim Podcast Ungeheuer vernünftig. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wie-fantastische-rollenspiele-vor-verschwoerungsmythen-schuetzen-zu-gast-bei-ungeheuer-vernuenftig/.
    (3) Medien-Mutmacher Medimeisterschaften von Saar Wars bis Klima. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/medien-mutmacher-medienmeisterschaften-saar-wars-for-future/.
    (4) Interview zu Verschwörungsmythen | Bundesregierung. https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/umgang-mit-desinformation/interview-verschwoerungsmythen-1790510.

  2. zu viel der Ehre 😀 Vielen, lieben Dank für deine netten Worte und die großartige Zusammenfassung der Folge. Ich habe auch wieder irre viel gelernt – und das bei einem Themenfeld, das sehr zu Unrecht oft noch belächelt wird

    • Sehr gerne, lieber Inan! Es war wieder eine helle Freude und ich freue mich schon auf unsere nächste Quellcode-Folge! 🙂

      Selbstverständlich konnte ich es nach den krassen Erstergebnissen auch nicht lassen, die Bing-Copilot-KI nun zur Sturmtruppen-Theorie zu befragen. Konkret promptete ich: “Warum ersetzte Kanzler Palpatine die republikanischen Klonkrieger durch imperiale Sturmtruppen?”

      Die Antwort:

      Imperator Palpatine ersetzte die republikanischen Klonkrieger durch imperiale Sturmtruppen aus mehreren Gründen:

      Kosten und Effizienz: Die Herstellung von Klonen war sehr teuer und zeitaufwendig. Rekruten hingegen waren kostengünstiger und konnten schneller mobilisiert werden⁵.
      Loyalität: Freiwillige, die sich dem Imperium anschlossen, zeigten eine wahre Loyalität, im Gegensatz zu Klonen, die durch Inhibitorchips gesteuert wurden und somit gezwungen waren, zu kämpfen⁵.
      Vielfalt und Sicherheit: Klone teilten dieselben genetischen Schwächen, was sie anfällig für biologische Waffen machte. Eine vielfältigere Truppe aus natürlichen Rekruten verringerte dieses Risiko⁵.
      Politische Strategie: Durch die Rekrutierung von Soldaten aus der ganzen Galaxie konnte das Imperium seine Machtbasis erweitern und die Bevölkerung stärker in seine Strukturen integrieren⁴.

      Diese Gründe führten dazu, dass die Klonkrieger schließlich durch die imperialen Sturmtruppen ersetzt wurden, was auch symbolisch den Übergang von der Republik zum Imperium markierte.

      Quelle: Unterhaltung mit Bing, 4.5.2024
      (1) Warum wurden Klone durch Sturmtruppen ersetzt? – Gutefrage. https://www.gutefrage.net/frage/warum-wurden-klone-durch-sturmtruppen-ersetzt.
      (2) Star Wars: Großes Geheimnis geklärt – darum gibt es keine Klonkrieger mehr. https://www.pcgames.de/Star-Wars-The-Bad-Batch-Serie-277341/News/Klonkrieger-Namen-Sturmtruppen-1413508/.
      (3) Aus diesem Grund ersetzte Palpatine die Klone durch Sturmtruppen. https://www.youtube.com/watch?v=XFlKN31IHt0.
      (4) Die Schlacht bei der Palpatine entschied, die Klonkrieger zu ersetzten! (Legends). https://www.youtube.com/watch?v=syhVGFBEDpI.
      (5) Endlich offiziell! Mit diesem hinterhältigen Trick ersetzte Palpatine die Klone durch Sturmtruppen. https://www.youtube.com/watch?v=JvJRjOnykGA.
      (6) Haben Klonkrieger dem Imperium in „Star Wars“ gedient?. https://netflix-news.atsit.in/de/?p=58536.
      (7) Klonkrieger | Jedipedia | Fandom. https://jedipedia.fandom.com/wiki/Klonkrieger.
      (8) undefined. https://swbricks.de.

  3. Nun habe ich die Bing-KI-Copilot direkt gefragt: “Wie bewertet Dr. Michael Blume die Star Wars-Saga?”

    Die Antwort ist nicht nur erstaunlich vielseitig, sondern bezieht sich auch auf diesen Blogpost, der ja gerade erst freigeschaltet wurde! Das ist schon krass schnell…

    Dr. Michael Blume hat sich in verschiedenen Beiträgen mit der Star Wars-Saga auseinandergesetzt und sie aus der Perspektive der Mythologie und Religionswissenschaft bewertet. In einem seiner Artikel spricht er über die Bedeutung der Heldenmythen in Star Wars und wie diese Mythen nicht nur Unterhaltung bieten, sondern auch tiefere Fragen der menschlichen Existenz und Identität berühren¹. Er betrachtet die Saga als eine moderne Form des Mythos, die zeigt, dass Menschen nicht nur rationale Wesen sind, sondern auch nach Mythen suchen, die ihnen Sinn und Orientierung geben¹.

    Blume hebt hervor, dass Heldenfiguren wie Han Solo persönliche Identifikationsfiguren sein können und dass die Saga auch politische Bezüge hat, wie zum Beispiel die Anspielungen auf aktuelle politische Figuren durch Charaktere wie Darth Vader¹. In einem anderen Beitrag diskutiert er die “Sturmtruppen-Theorie”, die sich mit der Frage beschäftigt, warum Kanzler Palpatine nach seiner Machtergreifung als Imperator die erfolgreichen republikanischen Klontruppen durch weniger effektive Sturmtruppen ersetzte².

    Insgesamt schätzt Dr. Blume die Star Wars-Saga als ein reichhaltiges Universum, das sowohl Unterhaltung als auch tiefgründige Reflexionen über Mythen, Helden und die menschliche Natur bietet¹².

    Quelle: Unterhaltung mit Bing, 4.5.2024
    (1) Möge die Macht mit Euch sein! Kostenfreier Artikel zu den Heldenmythen …. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/moege-die-macht-mit-euch-sein-kostenfreier-artikel-zu-den-heldenmythen-in-star-wars/.
    (2) Blume & Ince 21: Star Wars Day, Identitäten & fossile Sturmtruppen. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-21-star-wars-day-identitaeten-fossile-sturmtruppen-theorie/.
    (3) Star Wars! Die 501st Garrison in der Stadtbibliothek Filderstadt. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-501st-german-garrison-in-filderstadt-star-wars-konkret/.
    (4) undefined. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/.

  4. Okay, das KI-Sprachmodell von Bing-Copilot hat die mythologische Sturmtruppen-Theorie nicht nur innerhalb weniger Stunden verarbeitet, sondern kann sie auch bereits in Beziehung zu politischen Strategien setzen!

    Ich prompte gerade: “Wie würde sich der Ausbau erneuerbarer Friedensenergien gegen fossile Sturmtruppen auswirken?”

    Die Antwort würde bei mir in jedem Uni-Seminar die Bestnote bekommen. Wir sollten beginnen, auch Politikberatung mit KI-Einsatz neu zu denken.

    Der Ausbau von erneuerbaren Friedensenergien könnte sich signifikant auf die sogenannten fossilen Sturmtruppen auswirken, indem er die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert, die oft mit autoritären Regimen und Konflikten verbunden sind. Hier sind einige mögliche Auswirkungen:

    Reduzierung von Konflikten: Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen kann geopolitische Spannungen fördern. Erneuerbare Energien könnten dazu beitragen, diese Spannungen zu verringern, da sie nicht an begrenzte Ressourcen gebunden sind³.
    Schwächung autoritärer Regime: Viele autoritäre Staaten finanzieren sich durch den Export von Öl und Gas. Durch den Umstieg auf erneuerbare Energien könnten demokratische Staaten die Macht dieser Regime untergraben¹.
    Förderung von Energiedemokratie: Der Ausbau dezentraler erneuerbarer Energiequellen wie Solar- und Windenergie kann die Energiedemokratie stärken und die Bürgerbeteiligung erhöhen¹.
    Wirtschaftliche Vorteile: Erneuerbare Energien können langfristig kostengünstiger sein und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen, während sie gleichzeitig die Umwelt schonen².

    Insgesamt könnte der Ausbau von erneuerbaren Energien als Friedensenergien dazu beitragen, die globalen Machtstrukturen zu verändern und eine nachhaltigere und friedlichere Welt zu fördern.

    Quelle: Unterhaltung mit Bing, 4.5.2024
    (1) Erneuerbare Energien als Friedensenergien. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/.
    (2) Solarpunk: Balkonsolar & Biogas als erneuerbare Friedensenergien. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/solarpunk-balkonkraftwerke-und-biogas-als-erneuerbare-friedensenergien/.
    (3) Ein Jahr ohne Kernkraft: Erneuerbare Energien ausgebaut, fossile …. https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/ein-jahr-ohne-kernkraft-erneuerbare-energien-ausgebaut-fossile-stromerzeugung-deutlich-gesunken.html.
    (4) Wo steht Deutschland bei der Energiewende | Bundesregierung. https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/faq-energiewende-2067498.

    Wow. Dazu kann ich nur noch sagen:

    An den Copilot-Protokolldroiden zum Star Wars Day: Möge die Macht mit Dir sein!

    Bin beeindruckt, ja.

  5. Wenn ich mir die Ukraine so ansehe, da werden auch Menschen verheizt, weil sie billiger sind als die westlichen Waffen. Bereits die Nutzung von Klonen zeugt von Sparzwang des Imperiums, anscheinend hatten die nicht mal genug Propeller und C3P0-Prozessoren für anständige Drohnen und nicht genug Autorität und Knowhow, um sie aus alten Robotern zu popeln, die aber auch allesamt bereits kaum funktionale Fehlkonstruktionen waren. Wenn ich mir die Wirtschaft von Tatooine anschaue, hat da wahrscheinlich einer die Schuldenbremse durchgehalten, und die verarmten Bauern hatten sich in Massen dem Boku Haram angeschlossen, um die Republik zu verjagen, und als der Senat dem Völkermord auf Melmac tatenlos zusah, die Jedi auf eine Leibgarde für die Bonzen zusammengespart worden waren, wodurch überall Terroristen ermutigt wurden und die Wookie-Stammeskriege zwischen Langhaaren, Kurzhaaren und Schiiten ganze Sonnensysteme in Schutt und Asche legten, platzte Palpatine der Kragen.

    Selbst wenn ich bei dem bleibe, was mir George Lucas zeigt, sehe ich, wie elend es den Leuten geht, relativ zu der Technologie und den Ressourcen, die sie haben: Eine so abgefuckte, verarmte Galaxie ist ein Russland – viele Menschen, die sich selbst als Bauern durchfüttern aber als Arbeitskräfte in Industrie und Handel kaum benötigt werden, und deswegen so billig sind, dass sich selbst die Mühe nicht lohnt, einen Kostenvoranschlag für die neuen Klone zu erstellen, wenn der Krieg erst mal gewonnen ist und die Klone, die nicht dabei verheizt wurden, gerade noch für ein paar Spezialeinheiten reichen.

    Aber Sie können sich eine Erklärung einfach aus den Fingern rechnen – selbst mit hundert Milliarden Klonen wird eine Galaxie kaum einzunehmen sein. Vielleicht wurden die Soldaten einfach für welche gehalten, weil sie die gleichen Uniformen trugen (die natürlich genauso viel als Rüstung taugten, wie C3P0 zum Sprinten, schätze mal, da sabotierte Trump ein paar Finanzhilfen oder so), oder übernahmen den Begriff als Selbstbezeichnung, bis er aus irgendwelchen Gründen aus der Mode kam. Aber diese Rechnung wird dadurch unwahrscheinlich, dass sich eine ganze, längst erschlossene Galaxie nur zwei Todessterne leisten kann, da kann es nicht allzu viele bewohnte Planeten geben, die genug Wirtschaftspower hätten, sich auch nur einer kleinen, schlagkräftigen Armee zu widersetzen. Schätze mal, die ganze Kabbelei auf dem Slum-Schrottplatz schaffte es nicht mal im benachbarten Andromeda in die Schlagzeilen.

    Den Nerd zu spielen und sich logische Erklärungen für schlecht durchdachte Drehbücher aus den Fingern zu saugen, macht Spaß. Natürlich sind Ihre Erklärungen cooler als meine, als richtig wird sich erweisen, wofür sich der Kanon nachträglich entscheidet. Tja, so funktioniert das Universum: Was sich irgendwie kitten lässt, wird zur Materie und erzeugt neue Strukturen. Was sich nicht kitten lässt, wird durch den unlösbaren Widerspruch zum Energielieferanten, und die materiellen Welten quetschen sich zwischen die zwei Pole, und so entstehen unzählige Grauzonen zwischen der hellen und der dunklen Seite der Batterie.

    Und nun von Fiktion zu etwas Realem: Göttern und ihrer Macht.

    Ein Krieg ist ein Gott, auf dessen Altar wir Waren und Dienstleistungen verbrennen. Der Konsument, dem wir alle dienen. Der Bauch ist auch ein Konsument. Die Pyramide eines Pharao, der Kölner Dom, die Villen der Reichen. Weil sie uns zwingen, arbeiten wir, das Geld fließt, Arbeiter müssen versorgt werden, wir organisieren uns, werden reich und mächtig. Der Westen kämpft einen weniger blutigen Krieg, doch wenn Sie sich die Muster angucken, werden auch bei uns Menschen in Uniform gesteckt, ausgebildet und an die Front geschickt. Und auch wir werden das Ganze so lange betreiben, bis uns die Ressourcen ausgehen. Der Unterschied ist, wenn der Soldat einen Hamburger in den Kopf bekommt statt einer Kugel, überlebt er und kämpft weiter, ohne die Motivation zu verlieren, deswegen kann das Ganze länger dauern und mehr Schaden anrichten, bevor die Blase platzt.

    So funktionieren Menschen nun mal. Geben Sie uns einen gemeinsamen Kampf, oder wir zerfallen in viele Einzelkämpfer, die einander abzumurksen und auszurauben versuchen.

    Wir brauchen immer einen Gott, der uns zur Arbeit und zum Gehorsam peitscht, damit wir Wohlstand und Frieden haben. Migranten sind ein Konsument. Die Armen und Kranken sind ein Konsument. Die Natur, das Klima, werden zu Konsumenten, wenn wir uns Mühe geben sollen, sie zu bewahren. Sehen Sie die großen Jubelrufe von Wahlvolk, FDP und AfD, weil wir uns auch ein paar Kriege aufgehalst haben, den gegen Klimawandel, gegen Elend, gegen Rückständigkeit? Ein gütiger Gott wird auf der Stelle gekreuzigt, stattdessen peitschen sie uns zum Krieg um Pixel und Zahlen, Gutscheinen für das Paradies, das wir uns bauen würden, wurden die Gekreuzigten uns genauso brutal peitschen. Ohne die Peitsche werden wir faul und wenn wir nichts zu tun haben, führen wir Kriege aus Langeweile, indem wir uns um Führer scharen, die uns irgendwelchen Blödsinn versprechen. Das Kalifat-Paradies, das Vierte Reich, Fleißkärtchen mit Zahlen drauf, für die wir halbverdautes Erdöl bekommen, das wir gleich wieder wegwerfen.

    Und so haben wir uns den Krieg zum Gott gemacht, nicht die Nächstenliebe. Und selbst wenn wir uns einen Gott der Nächstenliebe bauen – er wird über die Teufel in uns mit Angst und Schrecken herrschen müssen, damit die Engel in uns herauskommen und im Paradies leben können. Denn es gibt zwei Arten von Unrecht auf der Welt: Wenn uns jemand weh tut. Und wenn uns jemand daran hindert, Anderen weh zu tun. Und der Mensch wird sich nie mit Unrecht abfinden, außer unter Zwang.

    Frieden ist für den Menschen halt immer Plan B. Wenn Sie sich Geopolitik ansehen, wir führen Kriege nur, um Gründe für Kriege zu haben, denn all die vorgeschobenen Probleme – Rohstoffe, Handelswege, Grenzschutz usw. – wären friedlich viel effektiver zu lösen. Aber so, wie der Mensch tickt, raffen wir diese Dinge an uns, um uns für den nächsten Krieg gut aufzustellen.

    Also wählen wir uns einen Imperator, der uns diesen Krieg gibt. Und wenn wir weise wählen, heißt unser Krieg Arbeit, wir kämpfen gegen Felsen und erobern den Weltraum, indem wir Häuser in den nahen Erdorbit schießen – so nah, dass sie noch auf Fundamenten stehen und sogar Keller haben können. Der vertikale Feldzug erfordert halt viel mehr Kraft, Können und Kooperation als der horizontale. Aber die Beute ist größer.

    • @Paul S.

      Klar, wir erleben hier gerade bei der Star Wars-Mythologie die gleichen Prozesse wie zuvor bei der Illias und der Bibel: Jeder Mythos ist symbolisch und vieldeutig. Entsprechend wird er immer wieder neu gedeutet, verknüpft und erweitert. Sie mögen gerne versuchen, sich darüber zu erheben – doch auch Ihre Drukos sind ein Teil dieses Prozesses.

      Die Klonkrieger – von den Geonosianern gestaltet auf Basis der Genetik von Boba Fett – waren teuer. Aber Geld war für den Kanzler leichter zu organisieren als eine Mehrheit im Senat für eine exklusiv-menschliche Wehrpflicht. Sie können auch das an Putin erkennen, der für seine Invasion der Ukraine erst nur eine Teil-Mobilmachung verkündete, Kritiker ins Ausland fliehen ließ, versprach, keine Wehrpflichtigen einzusetzen usw. Aber umso länger das von uns fossil finanzierte Altherren-Regime Krieg führt, umso mehr kann es sich auf das irdische Äquivalent von Star Wars-Sturmtruppen stützen. Mit jedem Sohn, der in die Uniform gezwungen wird, wird die Zivilgesellschaft schwächer und das Imperium stärker…

      Auch wenn Sie immer mal wieder in den Relativismus zurück zu rutschen scheinen: Eine rechtsstaatliche Demokratie und eine imperialistische Diktatur sind nicht gleichzusetzen. Das lehren uns Geschichte und Gegenwart sowie monistische Mythen wie jene von Star Wars und Star Trek.

  6. @Michael 04.05. 22:05

    „Eine rechtsstaatliche Demokratie und eine imperialistische Diktatur sind nicht gleichzusetzen.“

    Interessant. Man stelle sich vor, die ganze Welt wäre rechtsstaatlich demokratisch regiert. Würden wir dann wirklich im völligem Frieden leben? Oder halten wir als Demokratien nur zusammen, und führen nur aus taktischen Gründen unsere Kriege nur gegen Diktatoren. Solange sich welche anbieten. Aus meiner Sicht ist dies derzeit eine wirklich offene Frage.

    Die Lobby der Rüstungsindustrie könnte weiterhin aktiv sein. Und auch demokratische Regierungen könnten von eigenem Unvermögen ablenken wollen.

    Solange uns fossile Diktatoren herausfordern, können wir uns auf diese konzentrieren. Daneben gibt es auch noch die chinesische Variante, das sind keine fossilen Altherrenregime, die haben durchaus eine florierende konkurrenzfähige Wirtschaft. Und das ganz ohne demokratische Freiheiten. Sollen wir die dann bekämpfen, spätestens wenn wir mit der Energiewende die fossilen Autokraten erfolgreich ruiniert haben?

    So ganz eindeutig ist es nebenbei öfter nicht, wie demokratisch eine einzelne Demokratie dann auch ist. Die Türkei etwa scheint mir eher eine Mischform zu sein, und auch die Ukraine bekäme so wie sie ist keine Mitgliedschaft in der EU.

    Und was aus den USA in den nächsten 5 Jahren noch wird, das könnte ziemlich spannend werden.

    Die Zukunft scheint mir derzeit ziemlich offen zu sein. Ob dass nicht nur bedrohlich, sondern auch spannend ist, das weis ich noch nicht so recht. Den Niederungen der menschlichen Suche nach Macht stehen die Herausforderungen der Erhaltung der Erdsysteme gegenüber. Globalisiert wohl endgültig, das kann auch eine wirkliche Perspektive werden, wenn es sich günstig entwickelt.

    Starwars als mythologisches Gedankenexperiment mit einer ganzen Galaxis ist hier durchaus weiterführend.

    Wie die Zusammenarbeit des Westen mit China weitergeht, das dürfte auf Erden zunächst mal wirklich entscheidend werden. Neben einer weiteren Demokratisierung des Planeten erscheinen mir die globale Energiewende wie die Entschärfung der Armut im globalen Süden ebenso wichtige Projekte zu sein. Die Reihenfolge, in der wir diese Probleme angehen, die sollte m.E. durchaus zunächst mal ganz pragmatisch sein.

    Eine Reduzierung unserer Verschwendung wird jedenfalls für alle drei Herausforderungen hilfreich sein. Und würde nebenbei den Stresslevel in unserer Leistungsgesellschaft mäßigen können.

  7. Mit Star Wars kenne ich mich zu wenig aus, daher meine Frage. Kann es sein, dass gerade die Mythologie von Star Wars nicht nur zum Erlernen des Unterschiedes von Realität und Fiktion dient, sondern im weitesten Sinne auch positive menschliche Werte vermittelt?
    Sie haben einen anderen Zugang zu Computerspielen etc. und zu SF allgemein. Wenn Sie also von “Sturmtruppen” schreiben, frage ich mich, wieviel Gewalt steckt darin. Wird die Anwendung von Gewalt thematisiert? Welche Wirkung haben solche Bilder auf junge Spieler? Gewalt als Mittel zur Durchsetzung eigener Ziele? Auch mit dem Wort Sturmtruppen habe ich meine Schwierigkeiten. Da habe ich andere Bilder vor Augen. Aktuell vor allem nach den gewalttätigen Angriffen auf Wahlkämpfer.

    • Ja, @Marie H. – Ihre Intuitionen trügen Sie nicht. Das Star Wars-Imperium einschließlich der Sturmtruppen sind klar erkennbar dem deutschen Nationalsozialismus nachempfunden und schrecken auch nicht vor dem Massenmord bis hin zur Zerstörung ganzer, bewohnter Planeten zurück. Star Wars schildert die ewige Auseinandersetzung republikanisch-demokratischer und imperialistisch-tyrannischer Staatsformen.

      Neuere Star Wars-Serien wie “Andor” thematisieren den Widerstand aus der Arbeiterbewegung gegen den Faschismus oder wie “Der Mandalorianer” sogar explizit das Judentum, dessen Heimatplanet zerstört wurde:

      https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/warum-die-coolness-mit-der-die-erfolgsserie-the-mandalorian-juedische-konzepte-annimmt-unbedingt-mehr-beachtung-finden-sollte/

      Auch bei mir und meinen Kindern habe ich die intensive Auseinandersetzung anhand von “Star Wars” mit Fragen von Gut und Böse wie auch mit Republik und Diktatur erlebt. Gleichwohl haben die offiziell unterhaltenden, inzwischen zum Disney-Konzern gehörenden Mythologien in Form von Filmen, Büchern und Computerspielen nicht die gleiche Verbindlichkeit wie die gewachsenen Religionen – und es wird sich zeigen, ob letztlich kommerzielle Kunstmythologien ausreichen werden, um ausreichend viele Menschen für die Demokratie zu motivieren. Ich denke, dass dies alleine unmöglich ist, dass es aber in Verbindung mit anderen säkularen wie auch religiösen, monistischen Mythologien noch manche Jahre tragen könnte.

Schreibe einen Kommentar