Meine Sorgen 2024: Fossile Kriege & Propaganda, Wahlen & globale Wasserkrise

Freundinnen und Freunden ist es bereits aufgefallen, dass ich trotz eigentlich sonnigen Gemüts zunehmend bedrückt wirken würde.

Es stimmt und hat drei Gründe:

1. Unsere fossile Finanzierung antisemitischer Regime und Terrorgruppen

Für viele Menschen finden der Ukraine- wie auch der Israel-Gaza-Krieg nur über Bildschirme statt. Für mich nicht – ich sprach mit Überlebenden und Angehörigen beider Kriege. Und Israel sowie die arabische Region habe ich schon viele Male besucht. Die Menschen, um die es geht, die tatsächlich leiden und sterben, sind mir auch emotional nahe – und mir geht gerade auch als Familienvater und einstiger Leiter eines Sonderkontingent das Leid von Frauen und Kindern besonders nahe.

In meiner “Friedensenergie”-Landtags-Rede vom 9. November 2023 und Ende Januar in “Nahost neu denken” für die RWTH Aachen hatte ich es bereits unter Rückgriff auf Ressourcenfluch-Arbeiten bis zurück nach 2015 ausformuliert: Militär ist notwendig, aber nicht hinreichend, um in der Ukraine, in Gaza und im Roten Meer den Frieden zu gewinnen. So sagte und schrieb ich zu Aachen:

“Einer von zwei Hauptgründen für den neuerlichen Schub an Antisemitismus, Rassismus und Gewalt liegt in der digitalen Umwälzung unseres Mediensystems: Wie schon der IS nutzt auch die Hamas exzessiv digitale Medien wie Videos und TikTok, während unsere hergebrachten Diskurse noch in schweren Texten erfolgen. Auch das dialogische Bloggen ist leider noch immer eine Ausnahme.

So werden Gesellschaften weltweit dauer-emotionalisiert, polarisiert und schließlich zerspalten, während wir selbst durch fossile Importe von Öl und Gas feindselige, autoritäre und regelmäßig antisemitische Regime wie Russland, Iran, Katar, Aserbaidschan sowie fossilen Medien-Lobbyismus im Inland mit Milliarden Euros finanzieren. Wir vergiften durch das Verbrennen nicht mehr länger nur unsere Mitwelt, sondern auch unser eigenes, noch demokratisches Zusammenleben.” 

Eine orientalisch wirkende Frau schaut auf eine Wüstenlandschaft, ein Fluss schlängelt sich durch eine begrünte und menschenleere Gebirgslandschaft. Diese beiden sehr unterschiedlichen Grafiken präsentierte Leonardo.AI Dr. Michael Blume auf die beiden Prompts "Near East" und "Naher Osten". Klick führt zum Redeskript "Nahost neu denken".

Mein Redeskript zum 25.01.2024 “Nahost neu denken” bei der RWTH Aachen. Cover: Michael Blume

Nach einer islamischen Überlieferung warnte der Prophet einst jubelnde Krieger, den Sieg im “kleinen Dschihad” auf dem Schlachtfeld nicht mit dem viel schwerer zu gewinnenden “großen Dschihad” gegen das Böse im eigenen Inneren zu verwechseln. Und genau das erlebe ich: Unsere Verbündeten in Israel, in der Ukraine, in Südamerika und auch unsere Handelswege durchs Rote Meer verbluten, weil wir zu bequem und zu feige sind, unsere fossilen Importe aus Öl und Gas drastisch zu beschränken. Wir belügen uns mit “Sanktionen”, obwohl wir alle wissen, dass diese kaum Wirkung entfalten. Wir diskutieren über Waffenlieferungen an unsere Verbündeten – aber kaum darüber, dass wir selbst täglich die Waffen und oft antisemitische Propaganda der Ressourcenfluch-Regime fossil finanzieren. Wir rufen andere zum Frieden auf – und weigern uns, uns selbst für den Frieden zu ändern.

Wie sollte ich da sorglos sein?

2. Wahlen in den USA, in der Europäischen Union – und in Indien

2024 ist ein globales Superwahljahr in dem es nicht nur um Trump, Modi oder Le Pen, sondern um das Schicksal der größten Demokratien geht. Entsprechend sagte ich auch dazu in der Aachen-Rede:

“Ich fürchte, es werden nicht viele derzeit noch demokratische Nationalstaaten die Kombination aus Medienkrise und fossiler Krise überleben – ob die USA, Indien und welche Regionen Europas dazugehören, wird sich wesentlich im Schicksalsjahr 2024 entscheiden.”

Auch das ist kein Thema, das mir gerade eben erst eingefallen wäre. Nach “Islam in der Krise” schrieb ich auch “Rückzug oder Kreuzzug?”, in dem ich die Problematik des digital befeuerten Freund-Feind-Dualismus quer durch die Kulturen und Gesellschaften beschrieb.

DLF-Interview zum religions- und kulturübergreifenden Dualismus. US-Demonstranten tragen einen Pappaufsteller von Donald Trump.

Deutschlandfunk-Interview zum Dualismus auch im Christentum nicht nur der USA, 2021. Screenshot: Michael Blume

Die digitale Polarisierung betrifft eben nicht nur “die anderen”, sondern auch uns.

3. Wasserkrise und Brunnenvergifter-Verschwörungsmythen

Seit 2018 wurde auch Deutschland durch eine extreme Dürre belastet – die, so hoffe auch ich, in 2024 eine Pause macht. Doch viele Regionen Europas und vor allem des eurasischen Gürtels, der Amerikas und Afrikas werden auch in diesem Jahr wieder und weiter leiden. Erhöhte Temperaturen sorgen regional für deutlich mehr (!) Starkregen und Hochwasser, auf die dann wiederum lange Phasen der Trockenheit folgen. Die Klimakrise entfaltet sich in extremeren Unterbrechungen der Wasserkreisläufe.

So bleibt es für viele ärmere Länder ein Riesenproblem, dass sie wegen der russischen Schwarzmeer-Blockade Ernteausfälle nur noch schwer aus der Ukraine ersetzen können. Immer mehr Menschen verlieren auch schon in Südamerika den Zugang zu kostengünstigem Leitungswasser und müssen teures Konzernwasser für sich und ihre Familien kaufen. Und würde Israel seine Wasserlieferungen beispielsweise an Jordanien einstellen, dann bräche auch dieses arabische Land schnell zusammen.

Mir geht es dabei ausdrücklich nicht darum, Panik zu verbreiten – sondern eher, rechtzeitig vor Brunnenvergifter-Verschwörungsmythen zu warnen und Dankbarkeit für diese kostbare Gabe unserer Mitwelt zu vermitteln, ohne die wir keine Woche überleben könnten. Entsprechend trug ich beispielsweise auch letzten Sommer in Augsburg vor dem christlich-bürgerlichem Publikum des Eden-Festivals vor.

Hier bitte ich auch die Kirchen und Religionsgemeinschaften, über den tiefen (!) Wert, die Bedeutung und Mythologie des Wassers zu informieren – sei es im Judentum (vgl. “Wasser ist Leben”), im Christentum (Taufe!), im Islam (Waschung) und in jeder weiteren Religion.

Auch in einem Nachtschicht-Gottesdienst habe ich dafür geworben, nach der Covid19-Pandemie nicht einfach auf die nächste Katastrophe zu warten, sondern rechtzeitig aktiv zu werden.

Und auch wer nichts mit Religion anfangen kann und sich auch nicht für die Klima- und Wasserwissenschaften interessiert, kann doch zum Beispiel anhand von “Dune” von Frank Herbert erkennen, dass unser kleiner, blauer Planet weniger Krieg und mehr “Friedensenergie” wert wäre.

Unter meinen Sorgen auch für 2024 schimmert also weiter die Hoffnung. Eine liebe Freundin, Lior Smith von der Jüdischen Studierenden-Union Württembergs (JSUW), übersandte mir dazu neulich einen Regenbogen.

Ein leuchtender Regenbogen über einem Panorama von Mannheim. Unbearbeitetes Originalfoto von Lior Smith.

Regenbogen über Mannheim, Februar 2024. Foto mfG: Lior Smith

Mir bleibt also Hoffnung, übrigens auch auf Sie, liebe Leserinnen und Leser. Warum sonst würde ich bloggen? 

 

 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

60 Kommentare

  1. Danke für diesen emotionalen Beitrag. Sie schreiben über Ihre Ängste, mit denen Sie nicht alleine sind – was Sie auch wissen. Dass dies nur ein schwacher Trost ist, ist mir klar.

    Mir ist in diesen Tagen – ich suchte ein bestimmtes Buch im Regal – ein anderes Buch wieder in die Hände gefallen. Es ist 2019 geschrieben worden und kam 2020 auf den Markt. Es geht um nichts weniger als die Gestaltung der Zukunft unseres Landes. Es enthält viele gute Ideen, viel Optimismus und Kreativität, mit der die AutorInnen ans Werk gegangen sind. Ich habe es in Teilen gelesen, einfach wegen der Fülle und oft auch Komplexität des Themas oder besser – der Themen. Es scheint unendlich weit weg zu sein, dieses Jahr 2020, das unser Leben mehr verändert hat als uns vielleicht bewusst ist. Und der Kulminationspunkt scheint mir 2024 zu sein. Weil wir alle uns ein Stück verändert haben, Meinungen vielleicht radikaler, vielleicht moderater geworden sind. Das Buch, von dem ich weiter oben geschrieben habe, heisst übrigens “Neustaat”. Man muss nicht alle Ideen und Vorstellungen der 64 beteiligten AutorInnen teilen und kann das durchaus kontrovers diskutieren.

    Was Sie über unser Mediensystem schreiben, stimmt leider. Die Frage, die mich beschäftigt, ist die, wo das Ganze gekippt ist. Was hätten wir tun können, wenn wir es erkannt hätten? Konnten wir ahnen, dass es so polarisiert werden würde?

    Meine Erklärung ist die, dass sich unser Leben in den vergangenen vier Jahren so massiv geändert hat, dass wir zu sehr mit uns und unserem direkten Umfeld beschäftigt waren und teilweise noch sind. Viele alte und neue Zweifel sind aufgetaucht und großes Misstrauen hat sich vieler Menschen bemächtigt. Auch ich bin davon nicht frei. Ich gehe sehr wenig unter Menschen, aber wenn ich z.B. Veranstaltungen besuche oder in der S-Bahn unterwegs bin, trage ich meist eine FFP2 Maske. Da ich wegen einer chronischen Erkrankung vorsichtig sein muss, nehme ich das Tragen dieses Schutzes – der mir bisher geholfen hat – in Kauf. Aber es geschieht immer auch mit der Sorge vor Angriffen, was mir bisher glücklicherweise nicht passiert ist.

    Sie haben mehrfach geäußert, dass sich Geschichte nicht wiederholt, aber sich reimt. Jahrzehntelang haben wir hierzulande geglaubt, mit unserer Erinnerungskultur den Zivilisationsbruch der Nazizeit überwunden und den Antisemitismus besiegt zu haben. Eine Täuschung und auch eine Enttäuschung. Dass dieses Thema wieder eine solche Herausforderung werden könnte, hätte ich nie gedacht. Mich belastet das.

    Die Kriege sind – noch – weit weg, so mag es uns manchmal scheinen. Doch jederzeit kann es auch bei uns losgehen. Wir haben keine Einigkeit in der EU und manche Mitglieder machen enorme Probleme (Orban). Mich beschäftigt indessen die Frage, wie würden sich die in Deutschland stationierten amerikanischen Streitkräfte verhalten, wenn Trump als Präsident Putin in Europa freie Hand lassen würde. Würden die amerikanischen Soldaten Deutschland vorher verlassen oder sich gegen uns stellen, weil Trump Putin helfen würde. Das mag sich alles sehr hypothetisch anhören, aber schon in weniger als einem Jahr könnte manches Wirklichkeit werden, was wir heute noch verdrängen.

    Um diesen Beitrag positiv abzuschließen, ein paar Gedanken darüber, was mir hilft, mit der Situation klarzukommen. Mit meinem Hund bin ich drei Mal am Tag draußen unterwegs. Wir laufen meistens die gleichen Wege. Auf diesen gibt es bestimmte Stellen, an denen ich mit ihr stehenbleibe und einen Moment innehalte. Oben am Wald, wo ich den Blick über das ganze Dorf habe. Besonders schön ist es am Sonntag, wenn noch alles ruhig ist. Manchmal sehe ich am Waldrand Rehe und freue mich darüber. Am Bach, der durch das Dorf fließt, verweile ich besonders gerne, weil es angenehm beruhigend ist, dem Plätschern des Wassers zu lauschen. Wasser scheint dann genug vorhanden zu sein und lässt mich vergessen, vor welchen Herausforderungen wir stehen.

    Wir alle schaffen die Lösung der Probleme nur gemeinsam. Und wir sollten uns auch bewusst sein, dass wir nicht auf alles eine Antwort finden werden. Bei manchem werden wir auch scheitern, aber ich bin überzeugt, dass wir beispielsweise die Schwierigkeiten, die wir mit manchen Medien haben, in den Griff bekommen können. Da bin ich durchaus optimistisch.

    Mut machen mir auch die vielen Menschen, die derzeit auf Straßen und Plätzen gegen Rechtsextremismus demonstrieren. Friedlich! Vielleicht bekommen wir es als Gesellschaft auch hin, dass bei den Wahlen dieses Jahr die Extremen nicht ganz so gut abschneiden wie wir das bisher befürchten mussten. Dass den Wählerinnen und Wählern jetzt m.E. bewusst ist, dass sie Demokraten und Demokratinnen stärken müssen. Auch und gerade in unseren Stadt- und Gemeinderäten. Ich habe durchaus die Hoffnung, dass die Polarisierung, die in der Bundespolitik um sich gegriffen hat, auf lokaler Ebene nicht ankommen wird. Außerdem wünsche ich mir, dass sich genügend Leute finden, die für diese Gremien auf Orts-, Kreis- und Regionalebene kandidieren. Die Demonstrationen sind hier sicher auch Motivation. Für den Europawahlkampf hoffe ich nur, dass insbesondere die Grünen ihre Veranstaltungen ohne Einschränkungen abhalten können. Vielleicht sollte man häufiger darauf hinweisen, dass die Wahlkämpfe vor Ort von denen organisiert werden, die in den jeweiligen Stadt-/Ortsverbänden etc ehrenamtlich tätig sind.

    Danke, dass Sie sich engagieren und dass Sie den Mut haben, Ihre Ängste zu teilen.

    • Vielen Dank, @Marie H.

      Und es ist, wie Sie sagen: Inzwischen kann ich auch unangenehme Erkenntnisse aussprechen – und weiß doch, dass dies zwar nur wenige erreicht, aber doch seine Wirkung hat.

      Dass ich mich „nicht alleine“ erlebe, ist auch Ihr Verdienst.

      Vielen Dank 🙏 – und Grüße dem Hund und dem wunderschön beschriebenen, plätschenden Wasser! 💧 ☺️ 🌈

    • Ja, @Paul Stefan – den gleichen Spektrum-Artikel hatte ich oben auch verlinkt.

      Zumal sich die Wasser-Lage etwa in Spanien weiter verschlimmert, hoffe ich sehr, dass wir die Atempause nutzen, um europäische und gerade auch deutsche Arche-Regionen zu stärken. Doch da wir noch nicht einmal die Kraft finden, die fossilen Importe aus kriegführenden Staaten zu stoppen, verschlimmern wir auch unsere eigene Zukunft.

  2. Jajajajaja, ja, ja, bestimmte Entwicklungen können schon herunterziehen.
    Der Schreiber dieser Zeilen ist zum Beispiel kein Freund davon undemokratische Entwicklung undemokratisch zu bearbeiten, es geht auf keine Kuhhaut, welche diesbezüglichen Vorschläge in der BRD zuletzt hochgekommen sind und der Lawfare gegen Donald J. Trump könnte ebenfalls ins Auge springen.
    Wobei er sich keineswegs auf diesen Punkt konzentriert, gerade auch wegen der neuen AI [1], die alles ändern wird, auch perfekt für die Zwecke der Überwachung geeignet ist, in großer Sorge ist. Eine AI-gestützte Diktatur wäre ganz vermutlich nie mehr zu überwinden – und sie wäre erbarmungslos.
    Bitte nicht als Gegenrede verstehen, deshalb auch noch das Lob, dass Sie erfahren sind und wissen, worüber Sie reden, lieber Herr Dr. Michael Blume, und fkn kreativ.
    MFG – WB
    [1]
    Diese AI besteht diesen Test * sozusagen perfekt, was schon “ein wenig” desillusioniert, wir stellen uns bspw. einen “Dr. Webbaer” als liquid und mit sozusagen allen Datenbasen redundant vor, als AI-Agent angepasst verfügbar, partiell, aufgabenbezogen alleine stehend und doch im Grundsatz verbunden, in allen denkbaren Geräte-Systemen vor.
    Da würde niemand mehr lachen.
    *
    Das sagt einiges über den Intellekt der hier gemeinten Trockennasenprimaten aus, auch wie diese selbst zur Sprache gefunden haben (“Der Affe auf dem einen Baum wollte dem auf dem anderen mitteilen, dass er ihn nicht gut findet, so fing alles an.”), wie sie Wörter sozusagen raten, nie genau wissen, was gesagt wird.
    So auch gar nicht wissen können, immerhin ist dies nunmehr klar.

    • Vielen herzlichen Dank, lieber @Webbaer

      Sehr gerne werde ich Ihre (m.E. etwa im Hinblick auf China 🇨🇳 schon jetzt nicht abwegige) Sorge um eine „AI gestützte Diktatur“ in Zukunft aufgreifen, auch hier.

      Schon seltsam – wir haben uns über Jahre hinweg digital „gefetzt“ und begannen doch, uns mehr und mehr zu verstehen & zu mögen. Ohne es geplant zu haben, haben wir aufgezeigt, dass ein jahrelanger, oft strittiger Online-Dialog doch „gelingen“ kann.

      Seltsam, nicht wahr? Und auf eigenartige Weise hoffnungsvoll und schön.

      • Es geht auch verträglich, nichts gegen Polemik [1], aber bei Ihnen hält sich der Webbaer seit einiger Zeit zurück, dem Respekt und ihrem Amt geschuldet.
        Das Videoformat von “Blume & Ince” gefällt hier.
        Ihnen und Ihren Liebsten alles Gute
        Dr. Webbaer
        [1]
        Meinungen, Theorien und sogar Fakten sind immer von Personen abhängig (auch “ChatGPT” bspw. ist eine Person), insofern darf man auch an die Personen ran, wodurch die Sacharbeit unterstützt werden kann, aber so ist oft verzichtbar und manchmal auch schädlich.
        Wird das gewusst, klappt es auch mit der Polemik.
        PS:
        Vielen Dank für Ihre freundliche Einschätzung und Vertrauensbeweis.

  3. Mich erschreckt, wie stark Rassismus wieder bei uns wieder gesellschaftsfähig geworden ist – wenn man nur den Begriff ´Russen´ verwendet darf man dieses Verhalten mittlerweile ohne schlechtes Gewissen offen zeigen.

    Beispiele
    – Russische Komponisten – die schon seit über 100 Jahren tot sind – wurden bei uns in Konzerten nicht mehr aufgeführt.
    – Sportler werden von Wettbewerben ausgeschlossen – wenn sie russisch sind.
    – Kontakte zu russischen Wissenschaftlern wurden abgebrochen – auch wenn sie nicht an militärischen Arbeitsgebieten beteiligt sind.

    Das sind nur drei Beispiele – aber ähnliches Vorgehen kennen wir aus dem 3. Reich, gegen Juden.

    Ich sehe darin die Gefahr, dass wir uns wieder daran gewöhnen uns nicht mehr an Rassismus zu stören.

    • Ja, @KRichard – antirussischer Dualismus ist genauso falsch und dumm wie etwa antiamerikanischer oder antideutscher Dualismus.

      Allerdings sehe ich schon, dass in Politik und Medien inzwischen sehr genau differenziert wird und es etwa für den ermordeten, russischen Oppositionellen Alexei Anatoljewitsch Nawalny und dessen Familie riesige Sympathien gab und gibt. Nur die üblichen Putinknechte wollen die fossile, mörderische und imperialistische Diktatur Putins noch immer verharmlosen.

  4. @finstere Zeiten

    Vielleicht wird Trump ja nicht zum Präsidenten gewählt. Dann wird Putin wohl kaum die Nato angreifen.

    Wenn Trump gewählt wird, und wirklich aus der Nato aussteigt, dann sieht das allerdings gefährlich für uns aus. Eventuell wird Putin diese Entwicklung sofort ausnutzen, und irgendwo die Nato angreifen, und dann gucken, wie sich das militärisch entwickelt. Worauf soll er dann noch warten? Wenn wir in der EU einige Jahre später ordentlich aufrüsten, wird es für Putin immer schwieriger, und auch kommt nach Trump irgendwann wieder ein anderer US-Präsident.

    Besser wir rüsten gut auf, das kann Putin ganz davon abhalten, uns anzugreifen. Und das macht es in jedem Fall wahrscheinlicher, dass Putin mit einem Angriff auf Natogebiet nicht wirklich vorwärts kommt, bis er dann aufgeben muss, weil es zwecklos ist.

    Es fällt mir schwer, einzuschätzen, wie eine solche direkte Konfrontation wirklich ausgehen würde. Je mehr wir aufrüsten, desto klarer sind wir aber auf jeden Fall im Vorteil.

    In jedem Fall erscheint es mir nicht sinnvoll, z.B. Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden, dann hätten wir die direkte Konfrontation mit Russland auf jeden Fall. Es mag sein, dass Putin sowieso uns auch angreift, aber das würde ich dann doch lieber abwarten.

    Wir verlieren auch nicht viel, wenn wir die direkte Konfrontation mit Russland eben nicht suchen.

    Wie mehr Aufrüsten, das ist allerdings wohl derzeit ganz oben auf der Liste. Auch die Autokraten besser nicht noch finanzieren, allerdings ist das eher mittelfristig, so schnell kommen wir von unserm fossilen Verbrauch nicht runter.

    Das Aufrüsten wäre jetzt ganz akut, und es würde helfen, hier notfalls auch woanders und generell am Konsum zu sparen, um das möglich zu machen.

    Das sieht bisher gar nicht gut aus, wie wenig hier in den 2 Jahren Krieg aufrüstungsmäßig in der EU passiert ist. Das ist beängstigend, dass wir es nicht mal schaffen, genug Munition zu besorgen. Klar haben wir in der EU 10 mal mehr Geld als Russland, aber wenn wir dieses Geld überhaupt nicht nutzen, dann hilft das freilich nichts.

    Wie gesagt, es geht mir überhaupt nicht um Krieg, es geht mir darum, dass wir noch die Chance haben, einen Angriff Putins auf die Nato zu vermeiden, wenn wir soviel aufrüsten, dass es für Putin aussichtslos wäre. Und wenn wir doppelt so viel aufrüsten müssen, als wir bräuchten, um einen Angriff nur abzuwehren, dann hat sich das immer noch gelohnt.

    Was wäre, wenn sich das Blatt wendet, und Putin doch noch die ganze Ukraine erobern kann? Ich weiß es nicht. Ein Verhandlungsfrieden, der Russland die Krim und die annektierten Gebiete überlässt, im Gegenzug zum Natobeitritt der restlichen Ukraine wäre eine lebbare Option. Wer hier diese Provinzen verwaltet ist nicht so wichtig, die Zerstörung und das Sterben hört dann erstmal auf, und wir hätten klare Verhältnisse.

    Mag sein, dass ein gewisser Erfolg Putin Lust auf mehr machen würde. Aber das ist Psychologie, und das sind eben keine realen militärisches Fähigkeiten.

    Wie gesagt, wenn Putin die Nato sowieso auch noch angreift, dann sollten wir das aber abwarten, ob es wirklich dazu kommt.

    • Ja, @Tobias Jeckenburger – die militärische Lage ist bedrohlich, wir können uns nicht länger hinter den USA verstecken und um Aufrüstung wird gerade auch die Europäische Union nicht herumkommen.

      Allerdings möchte ich noch einmal bekräftigen, dass ein nur-militärisches Denken und Argumentieren zu kurz greift. Putin könnte weder die Ukraine noch die EU bedrohen, wenn wir sein auch antisemitisches, mit Iran und der Hamas paktierendes Regime nicht fossil durch Öl- und Gasimporte finanzieren würden. Wir alle können und sollten etwas dagegen tun.

      Heute Abend möchte ich bei einer Veranstaltung des Staatstheaters in Stuttgart erstmals zu einer “post-fossilen Friedensbewegung” aufrufen. Mit einer Luft-Wärmepumpe, Vegetarismus, Elektroautos und seit gestern einer Smart-Grid-Solaranlage ist es Teilen meiner Familie und mir gelungen, unseren fossilen Verbrauch drastisch zu reduzieren und an immer mehr Tagen sogar Energie an Batterien und das allgemeine Netz abzugeben. Solarpunkt lässt sich bereits leben – und es entzieht den gefährlichsten Regimen und Terrorgruppen die finanziellen und übrigens auch propagandistischen Grundlagen!

      Niemand kann alles, aber jede/r kann etwas tun, um die fossilen Importe schnell und drastisch zu reduzieren. Dann – und ich behaupte: nur dann – kann es dauerhaften Frieden für die Ukraine, für Israel und etwa auch den Jemen geben. Dazu hatte ich auch schon einmal hier gebloggt:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wie-dualistischer-antisemitismus-israel-gaza-und-den-jemen-zerstoert/

      Ihnen Dank für Ihr wie immer aktives Interesse, bitte bleiben Sie dran!

  5. @Michael 01.03- 16:06

    „Niemand kann alles, aber jede/r kann etwas tun, um die fossilen Importe schnell und drastisch zu reduzieren.“

    In der Tat haben wir alle einiges in der Hand. Ergänzend wären weniger Privat-PKW noch mal deutlich sparsamer als nur Batteriefahrzeuge. Wer mit einem Mix aus Öffis, Fahrrad und Carsharing auskommt, spart auch die Produktionskosten der PKW ein. Die freiwerdenden Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen können in die Energiewende und in Aufrüstung investiert werden.

    Auch könnte man statt auf noch mehr Gas auch erstmal noch mehr auf heimische Braunkohle setzten. Solange wir neben immer mehr PV und WKA noch saisonales Backup brauchen, kann man die bestehenden Kohlekraftwerke gerne noch als saisonales Backup nutzen. Insbesondere, weil man auch längerfristig keine großen Gasspeicher dafür braucht.

    Wie angreifbar Offshore-Pipelines sein können, haben wir ja schon erlebt. Auch fördert jede Nachfrage nach Gas die fossilen Autokraten, auch wenn man sein Gas bei Demokratien einkauft. Einfach weil wir einen Weltmarkt für Gas haben, ob wir wollen oder nicht.

    Gaskraftwerke sind kurzfristiger regelbar, Kohlekraftwerke weniger. Allerdings wenn wir mehr Batteriefahrzeuge in Gebrauch haben, können die dann vieles an dem kurzfristigem Regelbedarf im Stromnetz leisten. So passen dann auch die alten Kohlekraftwerke weiterhin gut in den Energiemix.

    Bis wir mit der Energiewende wirklich fertig werden, kann das noch dauern. Je weniger an Gas wir noch brauchen, desto weniger fördern wir auch die Autokraten. Wenn wir auf dem Weg dorthin eher noch die alten Kohlekraftwerke nutzen, dann gibt das ein wenig mehr Treibhausgase, anderseits spart es auch wieder Geld, das auch in eine schnellere Energiewende fließen kann.

  6. @Michael 01.03- 18:36

    „Wenn wir alle bei uns selbst anfangen & immer wieder prüfen, was wir wirklich brauchen, kommen wir m.E. auch in Sachen Dekarbonisierung, Mitweltschutz und Frieden voran.“

    Und das spart meistens erstmal auch eigenes Geld. Was man dann in grüne Technik oder in gemeinschaftliche Aufgaben investieren kann. Oder wahlweise in weniger Arbeiten, je nach dem, wie die eigene Belastungslage so ist.

    Eine Konsumreduktion wirkt also gleich mehrfach. Es reduziert direkt die Emissionen, es macht Mittel frei für den Umbau der Energiewirtschaft und es reduziert auch noch die erforderlichen Ausbauziele.

  7. So hat jeder seine eigenen Sorgen! Häuptling Majestix aus den Asterix-Bänden fürchte nur, dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Andere sorgen sich um „Fossile Kriege & Propaganda, Wahlen & globale Wasserkrise“ – warum nicht, hier ist ein freies Land.
    Ich mache mir Sorgen um eine sichere Energieversorgung, die durch eine Regierung aus Traumtänzern und Dilettanten und durch eine teure und sinnlose Energiewende aufs Spiel gesetzt wird. Ich fürchte die beginnende Deindustrialisierung, die Masseneinwanderung in die deutschen Sozialsysteme, den Verfall der Infrastruktur, die Vermüllung und Verwahrlosung in deutschen Großstädten, die verantwortungslose Verschwendung von Steuergeldern für komplett unsinnige Projekte.
    Ich sorge mich um den irrationalen Kampf gegen fossile Brennstoffe, denn ohne deren intensive Nutzung müsste die Hälfte der Weltbevölkerung verhungern und der Rest würde in Primitivität, Armut und Unterentwicklung zurückfallen, dazu noch geplagt von immer wieder auftretenden Hungersnöten.
    Auch die Demonstrationen von Palästinensern und Hamas-Anhängern auf deutschen Straßen, das Bejubeln von über 1000 brutalen Morden im Süden Israels und die Unfähigkeit der Polizei, dagegen vorzugehen, machen mir Angst.
    Was mir persönlich keinerlei Sorgen bereitet, ist der Verbrauch von fossilen Brennstoffen. Im vergangenen Jahr lag der Verbrauch von Öl und Kohle so hoch wie noch nie zuvor und eine Trendumkehr ist so schnell nicht in Sicht (Quelle: Weltweiter Energieverbrauch auf Rekordniveau – Kohleverbrauch in EU auf Höchststand. Welt online 1.3.2024). Allein in China wurden 220 Millionen Tonnen Kohle mehr verbraucht als 2022, was einer Zunahme von 4,9 Prozent entspricht (Quelle: Weltweiter Kohleverbrauch erreicht neuen Höchststand. Welt online 15.12.2023). Demgegenüber ist der deutsche Kohleverbrauch in 2023 nahezu bescheiden: 26,7 Millionen t Kohle! (Quelle: destatis.de). Da können sich Millionen Deutsche noch so sehr abmühen mit Wärmepumpen, E-Autos, Solarkraftwerken, Vegetarismus und Verzicht-Predigten – viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein ist das nicht. Eher im Gegenteil: die Politik in Deutschland hat mit einer ideologischen Energiewende (Wall Street Journal: „Die dümmste Energiepolitik der Welt“) Strompreise geschaffen, die zu den höchsten der Welt zählen. Das ist Gift für die in einem harten internationalen Wettbewerb stehende Industrie und wird zu einer immer stärkeren Abwanderung von Betrieben führen – und das wiederum wird den CO2-Ausstoß global erhöhen. Kaum ein Land nutzt Energie und Rohstoffe so effizient wie Deutschland: unser Anteil an der Weltbevölkerung beträgt 1,05%, unser Anteil an den globalen CO2-Emissionen 1,8 % (Tendenz fallend), aber in Deutschland werden 4,1 % des globalen Bruttoinlandsproduktes (BIP) erwirtschaftet (Zahlen für 2022, Quellen; statista, Umweltbundesamt; BIP Deutschland 2002 4,085 Billionen US-$, BIP Welt 100,15 Billionen US-$). Jedes Industrieprodukt, das nicht mehr in Deutschland hergestellt werden kann, wird dann eben in anderen Ländern produziert, zumeist mit deutlich höherem CO2-Ausstoß!
    Also: „Keep calm and carry on!“ Keine Panik, jegliche Form von Klimaangst oder schlechtem Gewissen, dass wir mit unserem Kohle- Öl- und Erdgas-Einkauf Diktatoren stärken könnten, ist unnötig.

    • Ja, lieber Herr Quentmeier – wir alle haben die Rechtsaußen-Verdrängung von Millionen schon bei der COVID-19-Pandemie mitansehen müssen. Der psychologische Fachbegriff dafür ist ja Reaktanz.

      Entsprechend glaube ich Ihnen sofort, dass Sie sich zwar (m.E. zu Recht) vor Hamas-Sympathisanten fürchten, aber (m.E. zu Unrecht) die fossile Finanzierung der Hamas-Hochburg Katar, aber auch von Russland, Iran, Venezuela und anderer fossiler Ressourcenfluch-Regime verharmlosen. Sie blocken entsprechende Erkenntnisse nicht nur der Klimawissenschaften, sondern auch der Politikwissenschaft einfach ab. Stichworte: Ressourcenfluch, Rentierstaatstheorie. Ich hatte seit 2015, etwa hier in „Ölfluch und Antisemitismus“ 2019 sogar schon ausdrücklich vor der fossilen Antisemitismus-und-Terror-Achse Russland, Iran, Katar, Hamas, Hisbollah gewarnt:

      https://www.salonkolumnisten.com/oel_antisemitismus

      Für mich und immer mehr Menschen ist es es daher wichtig, mehr auch ganz ohne staatlichen Zwang in Sachen Mitweltschutz und Frieden zu tun: Wärmepumpe statt Ölheizung, Vegetarismus, Elektromobilität, seit letzter Woche auch eine Smart-Grid-Solaranlage. Wenn tausend Leute tausende kleine Schritte tun, können sie etwas verändern. Auch gegen Reaktanz und fossilen Lobbyismus.

      Und auch Sie, lieber Herr Quentmeier, werden uns mit Ihren immergleichen Drukos in unserer Hoffnung und unserem Tun für die Energiewende als Friedenswende nicht aufhalten können. Wir sind realistische, demokratische, wissenschaftlich erkenntnisoffene Solarpunks. 🙂

    • “Auch die Demonstrationen von Palästinensern und Hamas-Anhängern auf deutschen Straßen, das Bejubeln von über 1000 brutalen Morden im Süden Israels und die Unfähigkeit der Polizei, dagegen vorzugehen, machen mir Angst.”

      Hatte so ne Demo in Bremen mal mitbekommen. Da wurden allerdings weniger die Morde an Israelis gefeiert und vielmehr die Tötungen von Zivilisten durch die IDF kritisiert.

      Man kann auch Sympathien gegenüber Menschen haben, die – oft genug, wenn nicht gar meist, unschuldigerweise – derzeit ihr Leben verlieren, ohne den Hamas-Terror toll zu finden. Genauer gesagt schließt sich beides eigentlich aus. Ob ich nun durch eine Rakete von verrückten Hamas-Terroristen oder eine Patrone aus einer israelischen Maschinenpistole sterbe, kann mir ziemlich egal sein.

      “Was mir persönlich keinerlei Sorgen bereitet, ist der Verbrauch von fossilen Brennstoffen.”

      Dann haben Sie wohl die Klimawissenschaft der letzten Jahrzehnte gekonnt ignoriert? Es ist der Natur weitgehend gleichgültig, woher das Kohlenstoffdioxid kommt. China baut derzeit, oder versucht es zumindest, auch massiv auf regenative Energien um, auch mit deutscher Technik. Im Bereich Windenergie wäre die Technik längst nicht so weit, hätte Deutschland nicht vor ~20 Jahren mit der Energiewende angefangen. Von wegen dümmste Energiepolitik der Welt. So redet höchstens, wer nur bis gestern denkt.

      Und, erneut, der Natur ist es völlig egal, woher diese Technologien kommen, oder ob wir Menschlein uns untereinander die Wettbewerbsfähigkeit neiden oder versuchen möchten, ärmeren Menschen aus anderen Ländern die “Einwanderung in die Sozialsysteme” zu untersagen. Die interessiert sich am Ende nicht für Partikularinteressen, die wird nur durch harte Fakten determiniert; und für die Zukunft der Menschheit ist es völlig irrelevant, wo genau zur Zeit oder in Zukunft Kohlenstoffdioxid eingespart wird, angesichts der vermutlich bevorstehenden Katastrophe werden die Sorgen von heute den Menschen von morgen wahrscheinlich wie absurde, der Dekadenz entsprungenen Ränkespiele erscheinen.

  8. @Quentmeier 03.03. 17:18

    Wir haben in Deutschland schon immer den teuersten Strom gehabt, schon vor den Anfängen der Energiewende. Dafür aber auch mit die zuverlässigste Stromversorgung.

    Jedenfalls gefährdet die Energiewende keineswegs die Versorgung. Zumindest dann nicht, wenn man genug Altkraftwerke bereit hält. Ich wäre durchaus dafür, alle Kohlekraftwerke noch sehr lange in Bereitschaft zu halten. Man weiß ja nie, was noch kommt. Das kann ein Krieg mit Russland sein, der hier die Gasversorgung reduziert, aber auch ein Supervulkanausbruch, der den Ertrag von PV einschränkt und einen europaweiten Jahrtausendwinter verursacht.

    Mit weit weniger Abhängigkeit von Öl und Gas jedenfalls wird jeder Zubau von Windrädern und PV-Modulen die Versorgungssicherheit erhöhen. Gerade die Braunkohle, die wir selber haben, die macht uns auch davon gleich unäbhängiger.

    Und wenn wir mit der Installation der Erneuerbaren zügig vorwärts kommen, dann gehen hier die Laufzeiten der Altkraftwerke im säisonalen Backupbetrieb dann auch zügig zurück, und damit auch deren Treibhausgasemissionen.

    Mehr als unseren Beitrag zur Globalen Energiewende brauchen wir offenbar nicht zu leisten. Vielleicht ein wenig schneller, immerhin sind unsere Prokopf-Emmissionen durchaus überdurchschnittlich, und wir haben auch mehr Geld als andere Länder.

    Und wie das aussieht, dann machen die anderen auch mit, wenn auch ein wenig später. Einfach schon weil die Technik in Form von Windrädern, PV-Modulen und Lithiumbatterien immer kostengünstiger wird. Und die Erderhitzung wird weiter gehen, und sich immer mehr von wissenschaftlichen Prognosen in alltägliche Erfahrung verwandeln.

    Ich will es ansonsten nicht jedem vorschreiben, seinen Konsum zu reduzieren. Aber anraten möchte ich das schon, hier mal alles genauer zu prüfen, was man so verbraucht und sich anschafft. Der Effekt auf die Geschwindigkeit der Energiewende lässt sich so am einfachsten steigern.

    Und mehr Luft zum Aufrüsten, um Putin von einem Angriff auf die Nato auch dann abzuhalten, wenn ein wiedergewählter Trump tatsächlich aus der Nato aussteigt, die hätten wir dann auch noch.

    Und Russland lebt denn nun wirklich hauptsächlich von Öl und Gasverkäufen, wenn wir mit unserer Energiewende dazu beitragen können, dass hier die Weltmarktpreise sinken, dann haben auch unsere Feinde weniger Geld, mit dem sie wiederum aufrüsten können.

    Oder halten Sie von Frieden, Demokratie und Freiheit auch nicht viel?

    • Vielen Dank, @Tobias Jeckenburger

      Wie üblich hat Dr. Quentmeier auch die Daten sehr selektiv vorgestellt. Selbst die KP-Diktatur China 🇨🇳 hat Erneuerbare massiv ausgebaut – und davon profitiert.

      „Im vergangenen Jahr habe China einen massiven Anstieg der Investitionen in saubere Energie verzeichnet, sagt Lauri Myllyvirta vom Centre for Research on Energy and Clean Air mit Sitz in Finnland. Der Umwelt-Thinktank kommt zu dem Schluss, dass vor allem diese Investitionen das chinesische Wachstum gestützt haben. Investiert worden sei sowohl in den Einsatz sauberer Technologien – insbesondere Solarenergie und Elektrofahrzeuge – als auch in die Produktion. So sei die Herstellung von Batterien, Solarmodulen, Elektrofahrzeugen und vielen anderen Technologien massiv ausgeweitet worden.“

      https://www.tagesschau.de/wirtschaft/china-erneuerbare-energien-100.html

      Zudem implodiert die chinesische Bevölkerung mangels Geburten. Ein fossiles Erfolgsmodell können wohl nur jene Ältere darin sehen, die die Unterdrückung der Jugend erhoffen.

  9. @Michael 03.03. 09:02

    „Selbst die KP-Diktatur China hat Erneuerbare massiv ausgebaut – und davon profitiert.“

    Schon seit vielen Jahren interessiert mich die Frage, wie der chinesische „Gelenkte Kapitalismus“ mit einer Rezession umgehen würde. Hier könnte es deutlich einfacher sein als bei uns, dann eben einfach in die Energiewende und Aufrüstung zu investieren, bis der Konsum wieder in Gang kommt.

    Bei uns brauchen wir ganz viel Umsatz mit privatem Konsum, um über entsprechende Steuern die gemeinschaftlichen Aufgaben zu finanzieren. China könnte da flexibler sein, und in einer konsumbedingten Rezession einfach das Kapital anweisen, vermehrt in die Energiewende und Aufrüstung zu investieren.

    „Zudem implodiert die chinesische Bevölkerung mangels Geburten.“

    Nichts gegen den Menschen, aber ich denke, dass wir mit weniger von uns immer noch weiter kommen. Die Natur hat dann mehr Platz, und wir selber auch.

    Erst wenn die Weltbevölkerung auf unter ungefähr 5 Mrd fällt, wird es m.E. Zeit, die Geburtenzahlen wieder zu normalisieren.

    „Ein fossiles Erfolgsmodell können wohl nur jene Ältere darin sehen, die die Unterdrückung der Jugend erhoffen.“

    Das mag den Einspareffekt durch Bevölkerungschrumpfung verringern. Unterm Strich dürfte der Rückgang dennoch hilfreich sein.

    • Ja, @Tobias Jeckenburger – gegen einen gemäßigten Bevölkerungsrückgang habe ich im Grundsatz nichts einzuwenden und hoffe auch, dass der Mangel an qualifizierten Soldaten in China 🇨🇳 eine Invasion von Taiwan 🇹🇼 verhüten möge. Noch in den 2030er Jahren rechne ich mit einem globalen Bevölkerungsschwund.

      Gleichwohl widerlegt die chinesische Bevölkerungsimplosion die Mär von der angeblichen Überlegenheit von säkularen Altherren-Diktaturen gegenüber Zuwanderung anziehenden, vielfältigen Demokratien bzw. Arche-Regionen.

      Und das freut mich, klar.

  10. Lieber Michael,
    ist Uran ein zu kleiner Faktor, oder warum spielt es keine Rolle bei Deiner Auflistung antidemokratischer und antisemitischer Ressourcennutzung?
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-atomkraft-uran-russland-100.html

    Und mir fehlt leider die Fantasie für die Vorstellung einer Archeregion. Ein Archesystem müsste sich nach außen abschotten, eine Festung sein. Selbst wenn das militärisch umsetzbar wäre, Demokratie scheint mir so unmöglich.

    Archeregionen. Wäre das ein Podcastthema?

    Liebe Grüße
    Monty ‘Hui Haunebuh’ Runner

  11. @Michael 05.03. 12:09

    „Ich fürchte also, meine bisherigen, durchaus schon warnenden Wasserkrise-Annahmen waren immer noch viel zu optimistisch.“

    Selbst konsequenter Umbau der Technik verstärkt durch generell weniger Konsum könnte zu spät kommen? Dann sollten wir es vielleicht doch schon mit dem Schwefelsäureeintrag in die Stratosphäre mal testen?

    So könnten wir die erreichte Erwärmung von aktuell 1.5° einige Jahrzehnte lang halten, und von gefährlichen Kipppunkten im Klimasystem erstmal wegbleiben, bis sich hier ein hilfreicher positiver Kipppunkt in Form von immer billigeren PV-Modulen, Windrädern und Lithium- bzw. Natriumbatterien eingestellt hat und dann nachhaltig unser Problem löst.

    „Schon am Ende des #Schicksalsjahr 2024 dürfte einiges klarer sein…“

    Das Geld, das wir jetzt hoffentlich bald in Aufrüstung investieren, das kann man ja nun nicht gleichzeitig in die Energiewende investieren. Ob Trump wieder Präsident wird und wirklich aus der Nato aussteigt, und in der Folge Putin mal testet, ob er gegen die Restnato militärisch was gewinnen kann, das wird sich dann so etwa Anfang 2025 zeigen.

    • Danke sehr und wie geschrieben, @Tobias Jeckenburger: Ich kann nicht erkennen, dass eine gleichzeitige Aufrüstung und fossile Finanzierung der Angreifer auch nur militärisch Sinn macht.

      Wer die Ukraine 🇺🇦, Israel 🇮🇱 und das Rote Meer an Jemen 🇾🇪 dauerhaft befrieden möchte, sollte die Aufrüstung und Unterstützung unserer Verbündeten daher mit der schnellen Einsparung und Ersetzung fossiler Energien flankieren. Dies wäre auch ein Beitrag dazu, die je regionale Energieproduktion und -demokratie zu stärken sowie die Klima- und Wasserkrise wenigstens noch abzubremsen.

  12. Ich habe mir heute mal die podcast von jung& naiv mit Michael Hartmann-Elitenforscher und mit Veronika Grimm- Wirtschaftsweise und Philipp Blom-Philosoph angetan.
    Ich habe mir eine Flasche Schnaps gekauft und jetzt liege ich hier und frage mich, worin ich lebe?
    Dann schaue ich phönix zu Taurus, Huthi, Nahost und Ukraine, google Wikipedia zu Kriegen und lache mich über Musk und die Evakuierung kaputt.
    Dann haben Sie und ich vornehmst ökologische Sorgen und dann bekomme ich auch noch meine Gasrechnung.
    Dann lese ich den Quentmeier und stelle fest, ich sehe auf den Grund der Schnapsflasche.
    Daraus baue ich mir jetzt eine Brille, denn ich bin kurzsichtig.
    Lese mit kurzen Augen die Daten der Energieagentur und stelle fest, Quentmeier ist auch besoffen.
    Hauptsache ich habe keine Alpträume mehr.
    Absurd. Völlig absurd die Realität.

  13. Wissen Sie ich hatte auch mal gedacht, dass wenn wir über angeborenen Dualismus reflektieren, uns selbst erkennen könnten, dass wir das können, dass es hilft für zukünftige Entwicklungen.
    Ich habe mich getäuscht.
    Es sind die Gewalt gebrauchenden einfachen Charaktären, die wir sich an die Macht entwickeln lassen.
    Die Intelligenz erlaubt es den Einfachen, sich doch durchzusetzen. Es zählt nicht das Argument, sondern die gewaltorientierte Tat.
    Das gilt es zu beachten.

  14. Die humane Welt ist global durchdrungen von der Doppik.
    Das kann nicht gut gehen. Es widerspricht der Thermodynamik.

  15. Sehr geehrter Herr Blume,
    zuerst einmal vielen Dank, dass Sie meinen Beitrag überhaupt hochgeladen haben.
    Allerdings könnte ich in Ihrer Erwiderung und auch in dem den Beitrag von Herrn Jeckenburger (der immerhin einige kluge und für überzeugte Grüne unerträgliche Gedanken enthält) auch wieder nahezu in jedem Absatz zerpflücken und zwar auf der Basis von wissenschaftlich abgesicherten Zahlen, Daten und Fakten. Aber folgende Punkte möchte ich ansprechen:

    1. Zitat Blume: „…die fossile Finanzierung der Hamas-Hochburg Katar, aber auch von Russland, Iran, Venezuela und anderer fossiler Ressourcenfluch-Regime….“ Fast alle Länder auf diesem Planeten brauchen fossile Energien, um ihre Wirtschaft am Laufen zu halten. Leider ist unsere Welt in keinem optimalen Zustand und demokratische Regierungen stellen leider nicht die Mehrheit. Laut Demokratie-Index des „Economist“ gab es 2022 in 167 Staaten nur 24 vollständige Demokratien und 48 unvollständige Demokratien. 36 Länder werden von „Hybrid-Regimen“ beherrscht und 59 werden autoritär regiert, also von mehr oder weniger brutalen Diktatoren oder Regimes. Damit müssen wir leben – und wir müssen auch mit unerfreulichen Ländern Handel treiben. Das hat sogar „Häuptling“ Habeck begriffen, als er vor knapp zwei Jahren einen schönen Bückling vor dem Emir von Katar gemacht hatte. Und Deutschland ist beileibe nicht der einzige Interessent für die Bodenschätze der „Ressourcenfluch-Staaten“. Dem gesamten Westen mit ca. 770 Millionen Einwohnern, die sich auch an den Russland-Sanktionen beteiligen, stehen die BRICS-Staaten über drei Milliarden Einwohner gegenüber. Und der Hunger nach fossilen Brennstoffen ist allein in Indien und China mit zusammen 2,8 Milliarden Menschen enorm. Da bleibt am Ende des Tages kein Fass Öl, keine Tonne Kohle und kein Kubikmeter Erdgas liegen, was nicht verkauft und verbrannt wird.

    2. Wenn schon von der indirekten Finanzierung der Hamas-Terroristen durch den Kauf von Erdöl und Erdgas die Rede ist, dann sollte auf jeden Fall erwähnt werden, dass die deutsche Regierung, die EU und die UNO jedes Jahr dreistellige Millionenbeträge praktisch ohne nennenswerte Kontrolle in die Palästinenser-Gebiete schickt, getarnt als humanitäre Hilfe für das UNO-Flüchtlingshilfewerk UNWRA und für zahlreiche Projekte vor Ort. Jeder Euro, der aus Deutschland, Europa oder von der UNO für Bildung, Krankenhäuser u.a. in die Palästinensergebiete fließt, entlastet die Hamas-Terroristen und sie können umso mehr Geld für Waffen und Tunnelbau ausgeben, also für ihre militärische Infrastruktur. Hier stellt sich natürlich die Frage, warum muss überhaupt deutsches Geld in die Palästinensergebiete fließen. Und warum wurden nicht ein paar Grundforderungen durchgesetzt, wenn schon so viel Geld an die Palästinenser fließt: 1. Einstellung jeglicher Hasspropaganda in allen Medien gegen die Juden, gegen Israel, gegen den Westen. 2. Säuberung aller Schulbücher von dieser Propaganda. 3. Vorbehaltlose Anerkennung des Staates Israel. 4. Einstellung aller terroristischen Aktivitäten gegen Israel und den Westen. 5. Strikte Kontrolle der o.a. Maßnahmen durch Beobachter aus Europa, USA und Japan.

    3. Zitat Blume: „Und auch Sie, lieber Herr Quentmeier, werden uns mit Ihren immergleichen Drukos in unserer Hoffnung und unserem Tun für die Energiewende als Friedenswende nicht aufhalten können.“ Sei´s drum,´: „Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs´ noch Esel auf!“ Auch der Ökosozialismus und der Klimawahn ist nur schwer zu stoppen, aber vielleicht kommt der ein oder andere Leser dieser Zeilen mal zum Nachdenken!

    4. Was die „immergleiche Drukos“ angeht: es kann nicht schaden, Zahlen, Daten und Fakten zu wiederholen. Repetitio est mater studeorum! Die Wiederholung ist die Mutter des Lernens, das wussten schon die alten Römer!

    5. Herr Jeckenburger: Es stimmt, die Strompreise in Deutschland sind hoch, aber kaum ein Land nutzt Energie und Rohstoffe so effizient wie Deutschland. Aber das bedeutet, dass die Effizienz in unserem Land in vielen Bereichen schon an die Grenzen des wissenschaftlich-technisch Möglichen geht. Der Anstieg der Strom- und Energiepreise konnte bis zu einem gewissen Maße ausgeglichen werden durch höhere Produktivität und effizientere Energienutzung. Aber die Grenzen setzen die Naturgesetze und eine Effizienzsteigerung geht nicht über die naturwissenschaftlich-technischen Grenzen hinaus. Gegenwärtig sehen wir, dass zahlreiche deutsche Unternehmen entweder Produktionskapazitäten ins Ausland verlagern oder in die Insolvenz gehen.

    6. Herr Jeckenburger, mit Ihrer Einstellung zu Braunkohle und Reservekraftwerken zeigen Sie einen für „Energiewender“ ungewohnten und daher erstaunlichen Realismus. Einer der Kardinalfehler der deutschen Energiewende war der vollkommen irrationale Ausstieg aus der Kernkraft – warum mussten die ausgezeichneten deutschen Atomkraftwerke ohne Not stillgelegt werden, ebenso wie die supermodernen Kohlekraftwerke wie Moorburg und noch ein paar weitere? Halten wir fest: der Stromverbrauch in Deutschland, die benötigte elektrische Leistung, liegt zwischen 40 und 80 GW (Gigawatt). Zum Vergleich: die deutschen Kernkraftwerke hatten Leistungen zwischen 1,2 bis 1,4 GW, das Kohlekraftwerk Moorburg 1,6 GW und „Datteln IV“ 1 GW. Ganz gleich, wie viele Windräder unser Land verschandeln und wie viele Solarkraftwerke gebaut werden – die Leistung von 40 – 80 GW MUSS durch Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerke abgesichert werden. Diese werden aber unwirtschaftlich, sobald eine gewisse Zahl von Betriebsstunden pro Jahr unterschritten wird, müssen aber in Bereitschaft gehalten werden. Und 80 GW installierte Leistung reichen nicht aus, weil eine gewisse Reservekapazität auf jeden Fall erforderlich ist. Wirtschaftlich ist die deutsche Energiewende auf jeden Fall eine Katastrophe und hat bisher Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe verursacht, während der Effekt auf das Weltklima im statistischen Grundrauschen verschwindet.

    7. Herr Jeckenburger: Trump verlangt vollkommen zu Recht, dass alle NATO-Staaten ihren Beitrag leisten. Das „2 %-Ziel“ sollte schon eingehalten werden, d. h. 2 % des Bruttoinlandsprodukts sollen für die Verteidigung aufgewendet werden. Die USA haben 2022 einen Wert von 3,5% erreicht, Polen 2,4 %, Großbritannien 2,2 und Deutschland gerade einmal 1,4 % (Zahlen von „statista“) Das 2 %-Ziel hat Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr erreicht, die Bundeswehr ist verlottert und heruntergewirtschaftet, die Ausrüstung meist veraltet und zu wenig von allem vorhanden. Hier dürfte mindestens eine Billion Euro = 1000 Milliarden Euro erforderlich sein, um aus der Bundeswehr wieder eine Armee zu machen, die verteidigungsfähig ist. Die vorhandenen Mittel werden auch noch in gewaltigem Umfang verschwendet; vergleichen Sie den Wehretat Deutschlands mit dem Israels! Israel gibt weniger als die Hälfte der deutschen Mittel aus, aber die Armee gehört zu den besten der Welt. Auch der Wehrwille ist in Deutschland kaum noch vorhanden – wie soll das geändert werden? Verstehen Sie jetzt, warum Trump nicht willens ist, ein Land wie Deutschland im Ernstfall zu unterstützen? Die USA tragen die Hauptlast in der NATO – und die Deutschen lehnen sich zurück und liefern eher die Simulation einer Armee als eine kampfkräftige Streitmacht!

    8. Zitat Jeckenburger: „Oder halten Sie von Frieden, Demokratie und Freiheit auch nicht viel?” Ein Privatissimum zur Deutsch-Russische Geschichte liefere ich ein anderes Mal ab! Nur so viel: in drei Jahrhunderten wurde Russland drei Mal aus Europa angegriffen. Zwar wurden alle Angriffe abgewehrt, aber die Opfer in Russland waren jedes Mal riesig, am schlimmsten natürlich 1941 – 1945.

    9. Zitat Blume: „Wie üblich hat Dr. Quentmeier auch die Daten sehr selektiv vorgestellt. Selbst die KP-Diktatur China hat Erneuerbare massiv ausgebaut – und davon profitiert“. Das war wohl ein klassisches Eigentor! China baut Wind- und Solarkraftwerke in riesigem Maßstab aus, keine Frage. Aber auch in China gibt es im Durchschnitt 12 Stunden Dunkelheit und auch auf den Wind ist nicht immer Verlass. Seit Jahrzehnten setzt China daher auf Kohle und Kernkraft und nimmt auch jetzt noch jedes Jahr dutzende Kohlekraftwerke in Betrieb. Ich zitiere aus meiner ersten Zuschrift: „Allein in China wurden (in 2023) 220 Millionen Tonnen Kohle mehr verbraucht als 2022, was einer Zunahme von 4,9 Prozent entspricht (Quelle: Weltweiter Kohleverbrauch erreicht neuen Höchststand. Welt online 15.12.2023). Die chinesische Regierung käme niemals auf die Idee, alle Kohle- und Kernkraftwerke abzuschalten und nur noch auf Wind und Sonne zu setzen. So etwas schaffen nur die Deutschen, denn die machen ja laut Wall Street Journal „die dümmste Energiepolitik der Welt”.

    10. Zitat Blume: „Zudem implodiert die chinesische Bevölkerung mangels Geburten.“ China hatte bis vor wenigen Jahren ein starkes Bevölkerungswachstum. 1961 lebten dort 660 Millionen Menschen, 2021 waren es 1,41 Milliarden Menschen, also hatte sich die chinesische Bevölkerung in 60 Jahren mehr als verdoppelt. Gegenwärtig lebt ca. die Hälfte der Bevölkerung immer noch in relativ großer Armut, vor allem auf dem Lande, also gibt es noch ein gewaltiges Reservoir an Arbeitskräften! Das größte Problem dürfte die Versorgung der großen Zahl alter Menschen werden, aber ich bin sicher, dass die Chinesen einen Weg aus dieser Misere finden werden!
    Es gibt noch zahlreiche weitere Kritikpunkte, aber für heute soll es genug sein. Vielleicht klicken ja bei einigen aufmerksamen Lesern hier die Synapsen und sie beginnen den deutschen Irrsinn zu hinterfragen, den die grüne Sekte über unser Land gebracht hat!

    • Lieber Herr Quentmeier,

      Danke für Ihren Dank. Warum sollte ich ein Problem damit haben, dass Sie sich mit Ihren immergleichen, länglichen Ausführungen wieder und wieder selbst entlarven und blamieren?

      Als Wissenschaftler und Christdemokrat kann ich zu Begriffen wie „Ökosozialismus“, „Klimawahn“ und „Grüne Sekte“ nur noch gelangweilt gähnen. Inhaltlich dazu zum Beispiel hier:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hitze-wasser-die-schnelle-eskalation-der-greatreset-oekosozialismus-verschwoerungsmythen/

      Oder hier, von der längst erzkonservativen NZZ:

      Seit Monaten brechen die Temperaturen der Meere alle Rekorde. Sie liegen noch deutlich höher, als natürliche Phänomene und Klimawandel erwarten liessen. Das hat Folgen für das Leben im Meer und für uns.

      https://www.nzz.ch/wissenschaft/die-weltmeere-sind-so-warm-wie-nie-und-klimawissenschafter-verstehen-nicht-warum-ld.1818237

      „Dank“ allen fossilen Lobbyisten…

      Sie haben sich da in fossile Reaktanz und feindseligen Dualismus verrannt, das haben längst alle verstanden. Wären Sie tatsächlich noch naturwissenschaftlich und erkenntnisoffen unterwegs, so würden Sie heuer beispielsweise die massive Erwärmung gerade auch der letzten Wochen thematisieren, vgl. dazu hier:

      https://www.focus.de/earth/news/einfach-nur-irre-klima-daten-fuer-deutschland-und-oesterreich-machen-forscher-auf-der-ganzen-welt-nervoes_id_259726265.html

      Aber ich verstehe Ihr Zögern psychologisch selbstverständlich gut.

      Ob ich selbst als Pensionär noch die Kraft fände, langjährige Irrtümer einzugestehen? Ich will es hoffen, aber sicher bin ich mir nicht.

      Gegen die Steuerfinanzierung der UNRWA habe ich mich bereits 2019 öffentlich ausgesprochen – ebenso gegen die Finanzierung von Russland, Iran, Katar, Hamas, Hisbollah, Huthi etc. durch fossile Importe. Sie versuchen dagegen die Letzteren zu verharmlosen. Dass Sie vom „schönen Bückling gegenüber Katar“ schreiben – immerhin Sitz führender Hamas- & Taliban-Vertretungen – lässt tief blicken. Jeden Tag begreifen mehr Deutsche, was unsere fossilen Abhängigkeiten von Gas und Öl für uns selbst und für unsere Verbündeten wie die Ukraine 🇺🇦 und Israel 🇮🇱 bedeuten. Auch unsere Bundesmarine-Fregatte „Hessen“ stellt sich im Roten Meer einem fossil finanzierten Feind.

      Ihr ständiger Bezug auf die chinesische KP zeigt zudem weitere Widersprüche in Ihren länglichen Aufführungen offen auf, hatten Sie doch zuvor noch gegen sog. „Ökosozialismus“ gewettert. Was denn nun?

      Und wenn Ihnen ernsthaft etwas auch an den Menschen in Indien liegen würde, so müssten Sie niedrigere Rohstoffpreise und ein Abbremsen der Klimakrise doch befürworten. Und selbstverständlich sinken Weltmarktpreise bzw. Fördermengen bei sinkender Nachfrage. Da wäre noch immer viel möglich.

      Lieber Herr Quentmeier, mit jeder weiteren Wiederholung werden die Widersprüche in Ihrer Argumentation nur noch deutlicher. Leider wird das Ganze dabei aber auch zunehmend langweilig.

      Melden Sie sich also gerne im April wieder, falls Sie bis dahin irgendetwas Neues vorzubringen haben. Wenn nicht, dann lassen Sie es bitte gleich. Unser aller Zeit ist zu kostbar für die immergleiche Leier.

      Ihnen von Herzen eine gute Nacht und alles Gute! ☺️🇩🇪🇪🇺🌈

  16. @Quentmeier 05.03. 23:20

    „…die Leistung von 40 – 80 GW MUSS durch Kohle-, Erdgas- und Kernkraftwerke abgesichert werden. Diese werden aber unwirtschaftlich, sobald eine gewisse Zahl von Betriebsstunden pro Jahr unterschritten wird, müssen aber in Bereitschaft gehalten werden.“

    Es geht ja nicht anders. Aber die Kraftwerke stehen ja längst, so teuer kann ein Verzicht auf vorzeitigen Abriss ja nicht werden. Wir werden die selbst dann noch sehr gut brauchen können, wenn sie nur alle 3 Jahre für 14 Tage laufen müssen. Immerhin haben wir dann die Emissionen zu 95% vermieden, und müssen vor allem praktisch keine Brennstoffe mehr einkaufen. Und wie gesagt, wenn wir in der Übergangszeit eher heimische Braunkohle statt importiertem Gas nutzen, dann sinken tendenziell die Weltmarktpreise für Gas, und wir finanzieren unsere Feinde weniger.

    „Die USA haben 2022 einen Wert von 3,5% erreicht, Polen 2,4 %, Großbritannien 2,2 und Deutschland gerade einmal 1,4 %“

    Es mag ja durchgehen, dass wir seit Gorbatschow die Russen nicht mehr als gefährlichen Feind gesehen haben. Aber die ausgerufene Zeitenwende wird offenbar nicht wirklich schnell begriffen. Je mehr wir jetzt aufrüsten, desto eher vermeiden wir einen Angriff Russlands auf eine restliche Nato, wenn die USA unter Trump tatsächlich aussteigt.

    Mag sein, dass wir einen Angriff auch mit dem derzeitigen militärischem Potential in Europa auch noch aufhalten können. Aber das wird einfach schon wegen dem beteiligtem Atomwaffenpotential immer hochgefährlich. Da ist jede Investition unsererseits ein Schritt, der eine Waffengang vielleicht dennoch abwenden kann.

    Die Energiewende kommt zunächst mal zu spät, bis hier die Weltmarktpreise so sehr sinken, dass Russland das Geld zum Aufrüsten fehlt, ist die Sache längst gelaufen. Da können wir nicht drauf warten.

    Und wenn einer schnellen Aufrüstung Geldmangel im Wege steht, dann müssen wir schon überlegen, ob wir vielleicht auch an der Subventionierung der Energiewende eventuell etwas sparen.

    „…und hat bisher Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe verursacht, während der Effekt auf das Weltklima im statistischen Grundrauschen verschwindet.“

    Wir kommen nicht daran vorbei. Auch wenn wir nur 1% der Weltbevölkerung stellen, haben wir unseren Beitrag zu leisten. Die Energiewende ist eine weltweite Gemeinschaftsaufgabe.

  17. @ Blume

    Aus religionsspezifischer Sicht aussagereich

    Ich gehe weiter ( artikelübergreifend): ich sehe deutliche Zusammenhänge zwischen Infantilismus, feindseliger dualistischer Heldenreise und Faschismus mit Idolverehrung bis zum Gottesgeschenk des Anführers.
    Da ist mehr angeborenes Verhalten, als über Reflektion Erlerntes über Werte. Vor allem bei der Anhängerschaft.
    Und da habe ich mich getäuscht.

  18. Sehr geehrter Herr Blume,
    Sie sind der Torwächter und Zensor in diesem Blog; da kann ich leider nichts machen. Wieder einmal ein kleiner Triumph der Macht über den Geist, der Ideologie über die Wirklichkeit! Aber wie sagt der großartige Roger Köppel, der „Chefredaktor“ der Schweizer Weltwoche, so gern und zu meinem allergrößten Entzücken: „Wenn Ideologie auf die Wirklichkeit trifft, dann gewinnt am Ende immer die Wirklichkeit.“
    Ein paar Anmerkungen lasse ich mir nicht nehmen, auch wenn diese nicht hochgeladen werden, aber vielleicht kommen ja auch Sie noch mal ins Nachdenken. Aber ich muss immer wieder feststellen, Sie können nicht analytisch denken und Zahlen, Daten und Fakten nicht zusammenführen.
    Die geschilderten Wetterphänomene mögen auf den ersten Blick besorgniserregend sein, aber ich weise noch einmal darauf hin, dass wir nur mit Anpassung reagieren können und müssen. Wie gesagt, deutsche Vegetarier, E-Autos und Wärmepumpen werden die Welt nicht retten.
    Meine gesamte Argumentation ist konsistent und widerspruchsfrei. Wo Sie Widersprüche erkennen, sind in Wahrheit gar keine. Beispiel, Zitat Blume: „Ihr ständiger Bezug auf die chinesische KP zeigt zudem weitere Widersprüche in Ihren länglichen Aufführungen offen auf, hatten Sie doch zuvor noch gegen sog. „Ökosozialismus“ gewettert. Was denn nun?“ Die Volksrepublik China ist zwar eine knallharte kommunistische Diktatur, die keinen Widerspruch duldet und Oppositionelle ganz schnell in Lagern verschwinden lässt. Aber die Wirtschaft ist seit den Reformen von Deng Xiao Ping ab ca. 1985 immer mehr zu einem entfesselten Kapitalismus geworden, der den wohl größten Wirtschaftsaufschwung der Geschichte bewirkt hat. Die gesellschaftliche Ungleichheit ist enorm und eine Hälfte der Bevölkerung ist der Armut entkommen; es gibt eine Mittelschicht von hunderten Millionen Menschen sowie zahlreiche Millionäre und sogar Milliardäre, es gibt entfesselte freie Märkte und Börsen. Der Vorsitzende Mao wäre überhaupt nicht begeistert! Hunderte Millionen Chinesen sind aber immer noch arm und wollen unbedingt raus aus dieser Armut. Und das geht nicht mit „Fridays for Future“, Verzichtsaposteln und „Degrowth“-Fantasien. Dazu gibt es eine wunderbare Rede von Konstantin Kisin vor der Oxford Union Society: Konstantin Kisin: Woke Culture HAS Gone Too Far – 7/8 | Oxford Union (Link: Konstantin Kisin: Woke Culture HAS Gone Too Far – 7/8 | Oxford Union (youtube.com) ). Ab Minute 3 wird es richtig interessant!
    Noch ein Wort zur Fregatte „Hessen“: Ohne fossile Brennstoffe ist der Bau eines solchen Kriegsschiffs gar nicht möglich; denken Sie an die Verhüttung des Eisenerzes und anderer Erze und die vielen Plastikteile, von Kabelisolierungen angefangen. Auch der Betrieb der Fregatte ist nur mit fossilen Brennstoffen möglich! Vielleicht stammt der Kraftstoff für das Schiff ja aus Rohöl aus einem „Ressourcenfluch-Staat?!
    Mit der Entsendung dieses veralteten Kriegsschiffs möchten deutsche Politiker wieder einmal ein bisschen Weltpolitik spielen. Auch dieses Mal wird es schiefgehen, so wie die Einsätze in Afghanistan und Mali. Ohne den Rückhalt der USA wäre ein solcher Einsatz gar nicht möglich. Wie gesagt, die Bundeswehr ist mehr die Simulation einer Armee als eine ernstzunehmende Streitmacht. Die Radarsysteme der „Hessen” sind völlig veraltet und es gibt zu wenig Munition (Quelle: Völlig veraltete Technik – die brisante Mängelliste der Fregatte „Hessen“, Welt online 5.3.2024.)
    Noch ein paar Anmerkungen zu Herrn Jeckenburger! Zitat J.:“ Aber die Kraftwerke stehen ja längst, so teuer kann ein Verzicht auf vorzeitigen Abriss ja nicht werden“. Für die Energiewende ist der Bau von bis zu 50 (!) Gaskraftwerken geplant, weil diese schneller auf die sehr volatile Wind- und Sonnenenergie reagieren können. Gebaut ist bisher m. W. kein einziges.
    Zitat J.: „Auch wenn wir nur 1% der Weltbevölkerung stellen, haben wir unseren Beitrag zu leisten. Die Energiewende ist eine weltweite Gemeinschaftsaufgabe.“ Ich hatte bereits auf die Rekord-Fördermengen von Kohle und Öl hingewiesen. Und das wird noch etliche Jahre so weitergehen! Am deutschen Wesen will die Welt nun mal nicht genesen.
    Aber keine Panik, den Klimawandel sollten wir nicht fürchten. So schnell wird uns der Himmel nicht auf den Kopf fallen, denn noch ist nicht aller Tage Abend, wie Häuptling Majestix es so schön ausdrückte.

    • Lieber Herr Quentmeier,

      wie viel Wissenschafteleugnung, Gejammer und Dualismus wollen Sie uns denn noch schenken? 🤭

      Nun durften Sie auf meinem Wissenschaftsblog schon hunderte Zeilen über Ökosozialismus-Verschwörungsmythen, die eskalierende Klimakrise als „Wetterphänomene“, Spott über unsere Demokratie schwurbeln – und halten sich immer noch für ein Opfer von „Zensur“. 🤣

      Mich würde ja schon interessieren, ob Sie wirklich nicht erfassen, dass deutsche ebenso wie ukrainische und israelische Soldatinnen und Soldaten nun gegen Feinde kämpfen, die wir selbst fossil finanzieren. Ist Ihnen das zu komplex, zu kognitiv unangenehm oder einfach egal?

      Inhaltlich sind Ihre länglichen Texte leider redundant, psychologisch erkennbar reaktant, aber für fossile Bürokraten womöglich dennoch relevant. Also, wenn es denn fossil sein muss… ☺️🔥

    • “… es gibt entfesselte freie Märkte und Börsen…”

      In China? Schon lange nicht mehr. Die letzten 10 Jahre verschlafen?

  19. Wenn ich den Quentmeier lese, dann würde die jungeGeneration von weissen alten Männern sprechen.
    Ich denke sofort an ‘Borniertheit’. Eine Grundlage für Reaktanz. Psychologen sprechen da ja auch gerne von Mechanismus oder Funktion.
    To born=geboren, hier landläufig mit Engstirnigkeit,Sturheit und Unbelehrbarkeit verbunden, die dann in Rechthaberei ausartet. Sich hinterfragen, die Grundlage von Wissenschften fällt da sehr sehr schwer bis unmöglich.
    Wir sprechen u.a. vom Anthropozän, weil dass, was Quentmeier verteidigt und fortgesetzt sehen möchte, uns an die Grenzen des Erdsystems gebracht hat. Natürlich ist das als eigene Gestalter der Wirklichkeit Naturwissenschaft und keine Ideologie, wie Quentmeier suggeriert.
    Suggestion ist ein weiteres Mittel, das gerne verdreht benutzt wird, um zu diffamieren. Aber das nur am Rande.
    Für Borniertheit und das Nichterkennen von Borniertheit können die Betroffenen manmachl nichts selbst.
    So ist halt auch das Leben. Selbstverklärung passiert halt auch.

    • Ja, @Mussi – in den USA 🇺🇸 wird diese Haltung u.a. Petromaskulinismus genannt, vgl.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fuerchten-fragile-maenner-das-wasser-von-maennerfantasien-und-petromaskulinitaet/

      Ich spreche lieber vom fossilen, feindseligen Dualismus, da zwar überwiegend, aber nicht ausschließlich ältere Männer betroffen sind. Identitäts- und gemeinschaftsstiftend ist vielmehr die hoch emotionalisierte Abwehr von Veränderung nicht nur in der Energiewende, sondern auch in Geschlechterrollen, der Kleidung, der Ernährung (Feindbild Vegetarismus und Veganismus) und natürlich in Politik und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Fossile Dualistinnen und Dualisten fühlen sich daher auch ständig bedroht und verfolgt und neigen zu Verschwörungsmythen wie dem früher so genannten (antisemitisch gefärbten) Kulturmarxismus, heute Ökosozialismus. Sogar die militärische Logik wird blockiert: Fossile Dualisten verweigern sich der Einsicht, autoritäre Regime durch den Import von Öl, Gas und Uran zu finanzieren. Sie vertreten nicht selten (wie z.B der Putin-Bückling Donald Trump) sogar die Unterwerfung unter russische und chinesische Diktaturen.

      Der Simplicissmus hat gerade den fossilen Dualismus von Ex-BILD-Chef Julian Reichelt, jetzt auf Nius, eindrucksvoll recherchiert:

      https://m.youtube.com/watch?si=PhOz_p9BUGCGqHOU&v=6IspJP1jBis&feature=youtu.be

      Ich hatte diesen medialen, fossilen Lobbyismus auch auf meiner Demo-Rede zu Stuttgart angeprangert.

      Auch der Parabelritter hat eine bemerkenswerte Recherche zu „Hoss & Hopf exposed“ und antisemitischen Epstein-Mossad-Verschwörungsmythen veröffentlicht. Ich überlege, dazu einen eigenen Blogpost zu machen.

    • Sehr geehrter Herr Blume,
      ein paar abschließende Worte, dann bin ich endgültig raus aus dieser Diskussionsfolge! Sie haben ja schon einige meiner Beiträge nicht hochgeladen, angefangen von der Biogasdiskussion über den Gardasee und andere Themen. Da habe ich mir doch mal den netten kleinen Hinweis auf Ihre Tor-Wächterfunktion erlaubt; von Zensur habe ich gar nicht gesprochen!) – und siehe da, es hat funktioniert! Abrakadabra! Zitat Blume: “Also, wenn es denn fossil sein muss.” Ja, das muss es auf absehbare Zeit noch sein, so funktioniert unsere Welt nun mal. Tragen Sie es mit Fassung! Und da Sie mir ja gerne vorwerfen ich würde zu oft auf China verweisen, kann ich mir doch einen Hinweis oder besser gesagt ein Zitat nicht verkneifen, denn genau das mache ich ja auch immer wieder: “Die Wahrheit in den Fakten suchen!” (Mao Zedong, der große Steuermann, große Lehrer, große Vorsitzender und große Führer – Sie kennen doch noch die “vier groß?”) Und noch ein paar Worte zu “Mussi”
      (haben Sie keinen Mut zum Klarnamen, zum Gefecht mit offenem Visier?), der mir “Borniertheit” vorgeworfen hat. Auch das muss ich wiederholen, trotz des wiederholten Vorwurfs der Redundanz: alle Zahlen, die ich gebracht habe, stammen aus seriösen Quellen (Statista, laenderdaten.de, Welt online, Spiegel, Spektrum, Nature – mehr Wissenschaft geht nicht. Vor wenigen Tagen erschien auf WELT ONLINE (am 07.03.2024) ein hochinteressanter Artikel “Dieser Öl-Rekord entlarvt Bidens Inszenierung als Klima- Präsident”: die Ölförderung der Vereinigten Staaten hat unter Präsident Biden ein Allzeithoch von 13,34 Millionen Barrel Rohöl pro Tag erreicht. Selbst zu Trumps besten Zeiten kratzte die Rohölförderung gerade mal an der 13 Millionen Barrel-Marke und innerhalb von 12 Jahren, nämlich vom Januar 2012 mit 6,18 Millionen Barrel Öl pro Tag hat sich die amerikanische Forderung mehr als verdoppelt. Wenn es den Vereinigten Staaten gelänge, Energie so effizient zu nutzen wie es Deutschland tut, würden die CO2-Emissionen der Vereinigten Staaten um ca. ein Drittel sinken. Und wenn China den gleichen Level wie Deutschland in punkto Energieeffizienz erreichen könnte, dann würden die CO2-Emissionen des mit Abstand größten CO2-Emittenten auf diesem Planeten sogar um zwei Drittel sinken! Also, Sie sehen die Bedeutung der fossilen Brennstoffe steigt und steigt. Das mag man schlecht finden oder auch nicht, aber das sind nun einmal die Tatsachen!
      Sehr geehrter Herr Blume, dieses Mal muss ich anerkennen dass Sie durch das Hochladen meiner Beiträge doch einmal gezeigt haben dass Sie, mit Verlaub, Eier haben. Dieses Mal haben Sie nicht so schnell gekniffen! Aber jetzt überlasse ich das Feld hier Ihren Fanboys, Fan Girls und Fan-Sternchen*:Innen. Keep on enjoying, Live long and prosper!

      • Lieber Herr Quentmeier,

        es ist nett, dass Sie sich jedesmal bedanken, wenn Sie mal wieder Ihre fossilen Wiederholungen mitsamt einiger Beschimpfungen auf meinen Blog pusten. Und, ja, ich habe das meiste freigeschaltet – auch deswegen, weil Sie sich immer wieder wunderbar selbst entlarvt haben. Und trotz mehrmaliger, leicht kindischer “Jetzt gehe ich aber endgültig!”-Stampf-Ankündigung immer wieder gekommen sind! 🙂

        Und, ja, in wissenschaftlich informierten Kreisen gelten die hiesigen Dr. Quentmeier-Kommentare längst als interessante Fundstücke in Sachen Reaktanz und fossilem, zunehmend verschwörungsmythologischem Dualismus.

        Sie schreiben: Also, Sie sehen die Bedeutung der fossilen Brennstoffe steigt und steigt. Das mag man schlecht finden oder auch nicht, aber das sind nun einmal die Tatsachen!

        Hier liegt nach meiner Einschätzung der Grundfehler Ihres reaktanten Argumentierens: Sie verhöhnen nicht nur den (überaus erfolgreichen!) Ausbau Erneuerbarer Energien, sondern auch Einsparungen fossiler Brennstoffe etwa durch den Verzicht auf Fleisch aus industrieller Massentierhaltung. Und Sie weigern sich zu verstehen, dass wir mit fossilen Importen von Öl, Gas und Uran auch sehr direkt feindselige Ressourcenfluch-Regime finanzieren. Selbstverständlich sind dagegen Förderungen etwa in den USA oder in Norwegen zu bevorzugen – am Besten wären jedoch weltweit immer weniger.

        Wir selbst gestalten die Tatsachen, lieber Herr Dr. Quentmeier – durch unser Tun oder Unterlassen, jeden Tag. Wir sind begrenzt frei und tragen Verantwortung. Und die meisten von uns sind auch stark genug, dies einzusehen.

        Ihnen von Herzen alles Gute – und ich wäre doch sehr überrascht, wenn Sie Ihr Fernbleiben-Versprechen diesmal einlösen könnten! 🙂

  20. Nichts gegen Maskulität.
    Die Antwort liegt wohl eher in der Frage, was man gefährdet sieht und was man schützen möchte und welche Mittel man dafür einsetzt.
    Putin, Trump, Bolsonaro, Orban, Erdogan, Kaczynski, den Argentinier Milei, Quentmeier usw. halte ich da gerade nicht für Vorbilder und Idole! Sagt aber viel über die Mit- und Hinterherlaufenden aus.

  21. @Quentmeier 08.03. 23:25

    „Für die Energiewende ist der Bau von bis zu 50 (!) Gaskraftwerken geplant, weil diese schneller auf die sehr volatile Wind- und Sonnenenergie reagieren können. Gebaut ist bisher m. W. kein einziges.“

    Wer plant das denn? Für mich erscheint das nicht unbedingt sinnvoll. Was nützen noch so viele Gaskraftwerke, wenn die Gasspeicher im Härtefall nicht reichen? Wenn wir noch billiges russisches Gas hätten, und nicht Putin zum Feind, sähe das freilich anders aus.

    Allerdings kann der kurzfristige Regelbedarf schon ziemlich gut mit einem E-Autoanteil von 30 % geleistet werden. Dann wird man problemlos mit der eigenen Braunkohle weiter saisonales Backup leisten können. Und mit den heimischen Fördermöglichkeiten finanzieren wir eben auch keine fossilen Diktaturen.

    Rein Treibhausmäßig kommt es vor allem darauf an, möglichst viel PV und WKA zu installieren und die Fernübertragungsnetze auszubauen. Wärmepumpenheizungen und Batteriefahrzeuge kommen dann fast von selber hinterher, wenn sehr viel günstiger direkt bereitgestellter regenerativer Strom zur Verfügung steht.

    Zumal beides erst so richtig Sinn macht, wenn überwiegend klimaneutraler Strom zum Einsatz kommt. Vorzeitig eingesetzt erhöht das noch die ohnehin aktuell extremen Strompreise.

    „Aber keine Panik, den Klimawandel sollten wir nicht fürchten.“

    Ich hoffe ja sogar, Sie haben recht. Die Klimamodelle gehen von 2.0° bis 4.5° Erwärmung aus, bis wir das Problem nachhaltig gelöst haben, wovon aktuell 1.5° erreicht sind. Es ist also nicht unmöglich, dass wir nur 2.0° und damit nur 0.5° mehr als aktuell bekommen werden. Die aber genauso möglichen 4.5°, die machen mir wirklich Angst. Auch wenn mich das persönlich voraussichtlich gar nicht mehr betreffen wird, für die heute jungen Menschen und die Natur wäre es eine Katastrophe.

    • Danke, @Tobias Jeckenburger

      Warum fossile Lobbyisten wohl unbedingt unsere Abhängigkeiten von Rohstoffen wie Öl, Gas und Uran aus feindseligen Staaten wie Russland verlängern wollen?

      Gegen alle Reaktanz greifen Erneuerbare Friedensenergien und Einsparungen – etwa bei der industriellen Massentierhaltung – zusehends. So meldet die ZEIT zur Energiewende am 8.3.2024:

      “Der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf 22 Prozent gestiegen. Im Vorjahr hatte der Wert noch bei 20,8 Prozent gelegen, wie das Umweltbundesamt mitteilte.

      Die Behörde sprach von einer “positiven Entwicklung”. Grund für den Anstieg seien insbesondere die Zuwächse der Erneuerbaren in den Sektoren Strom und Wärme bei gleichzeitig sinkender Nachfrage nach Energie in allen Sektoren.

      Demnach wurden 2023 mit 272,4 Terawattstunden sieben Prozent mehr erneuerbarer Strom erzeugt wie im Vorjahr.”

      https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2024-03/energiewende-energie-erneuerbar-kohleausstieg

      Aus meiner Sicht gehen Energiewende und Einsparungen noch nicht schnell genug, aber doch immer besser voran. Auch privat machen wir mit freiwilligem Fleischverzicht, Luft-Wärmepumpe, Elektroautos und seit Kurzem auch einer Smart-Grid-Solaranlage sehr erfreuliche Erfahrungen. Niemand kann alles, aber jede/r kann etwas tun! Und die Potentiale beispielsweise von grünem Wasserstoff für eine lebenswerte Solarpunk-Zukunft liegen ja noch vor uns! 🙂

  22. @Michael 09.03. 20:00

    „Der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf 22 Prozent gestiegen.“

    Auch ein zukünftiger Einsatz von regenerativem Strom für Wärmepumpen und Batteriefahrzeuge wird mit weit weniger elektrischer Energie auskommen wie es für den Energiebedarf von Gasheizungen und Verbrennermotoren braucht.

    Wenn wir die Kapazität von PV und WKA verdoppeln, was bei einer Steigerung von 7% Jährlich in etwa 10 Jahre braucht, dann werden wir dann mehr als 44% des Problems gelöst haben.

    • Das ist richtig, @Tobias Jeckenburger – wobei die rapide und noch grossteils unerklärte Erwärmung der Meere darauf hindeutet, dass wir die Zeit linearer Veränderungen bereits verlassen haben. Und in seinem „Wir leben im Kapitalozän“-Interview im aktuellen KulturJoker (Freiburg) betont auch Prof. Harald Lesch:

      Selbst die pessimistischten Szenarien der Nullerjahre waren immer noch zu optimistisch angesichts der gegenwärtigen Entwicklung. Insbesondere im letzten Jahr wurde eine Erwärmung der Ozeane in den oberen zwei Metern gemessen. Je wärmer das Wasser, desto weniger CO2 kann es aufnehmen. Das ist auch katastrophal für die Tier- und Pflanzenwelt in den Ozeanen. […] Deshalb müssen wir aus der Energiewende ein Apolloprogramm machen.

      Ich meine, Harald Lesch hat Recht, zumal Erneuerbare auch Friedensenergien sind.

  23. @ Quentmeier

    Sie sprechen immer davon, dass wir uns dem Klima anpassen sollten.

    Tun wir mit der Transformation ja und zwar bei der Ursache. Während Sie lediglich bei der Wirkung bleiben und davon sprechen, dass wir vermutlich mehr Klimaanlagen kaufen sollten, die dann einen Teufelskreis bedeuten würden.

  24. @ Michael Blume 09.03.2024, 22:19 Uhr

    Der Dr. Quentmeier schlägt uns einen Teil der Realität um die Ohren. Das ist unangenehm aber notwendig. Die Realität ist noch schlimmer.

    Den Ukrainekrieg gäbe es nicht, würde in Russland nur „Sauerkraut“ wachsen. Kein Mensch und besonders kein Kapitalgeber ist blöd genug und führt Krieg wegen „Sauerkraut“. Er führt aber Krieg wenn er wichtige Ressourcen „wittert“.

    Nicht nur Öl und Gas (für „Brückentechnologien“) sind wichtig, sondern auch Rohstoffe, die die Nutzung erneuerbarer Energien erst möglich machen. Z.B. für Batterien oder PV Anlagen. Am Anfang derartiger Entwicklungen sind besonders viele Ressourcen nötig, weil es noch kein Recycling gibt. Diese Rohstoffen gibt es hauptsächlich in Russland/China, bzw. in Ländern die Russland und China längst in Freundschaft verbunden sind.

    Das Problem sind die „Transformationsprozesse“ die auf jedem Fall Zeit benötigen. Das wird aber oft ignoriert. Beispiel: Würden wir auf der Stelle und sofort aus jeglichen fossilen Energien aussteigen, alle derartigen Heizungen, Autos, Flugzeuge, Schiffe, …. sofort stilllegen, wäre nach einem Jahr z.B. die Hälfte der Bürger erfroren, verhungert, oder an Medikamentenmangel verstorben….

    Dem Ami Kapital ist aufgefallen, dass der „große Bär“ aufgewacht ist und mit seinen großen „Tatzen“ (A Bomben) seine Rohstoffvorräte wütend verteidigt und sie ziehen ihr Kapital zurück, weil jeder Cent verschwendet wäre.

    Weder selbstmörderisches Kanonenfutter, noch Selbstkasteiung bei der Ernährung wird viel ändern, allenfalls Höchsttechnologie.

    Wir haben unsere Ernährung optimiert und an die Umwelt angepasst. Gras und Getreide …. wird zur Tierzucht abgezweigt um wertvolles tierisches Eiweiß zu gewinnen. Jeder Quadratmeter Boden wird von den Bauern ausgenutzt um hochwertige Nahrungsmittel zu gewinnen, die wir auch exportieren können.

    Willkürlicher, ideologischer Einfluss könnte sich negativ auswirken und ein bestens funktionierendes System zerstören. Früher ist es uns immer etwas besser gegangen, jetzt geht es eher bergab…. Es gibt zwar keine AKW mehr bei uns, aber dafür die Bedrohung mit A Bomben.

    Möglicherweise sind (waren) die Chinesen ökonomischer, weil früher bei ihnen jegliches in der Natur lebendes, nicht extra gezüchtetes, „Getier“ im Kochtopf gelandet ist um den bescheidenen Eiweißverbrauch der Chinesen zu decken. Das hat aber den Nachteil, dass Seuchen, wegen der Virenvariationen wahrscheinlicher werden (z.B. Corona).

    Die Amis denken immerhin sehr realistisch und drehen sich wie ein „Wirbelwind“, da könnten wir noch viel lernen…..

    • Ja, @Realo – genau solchen Realismus wünsche ich mir. Kluge Einsparungen und Recycling Richtung Kreislaufwirtschaft, die vorausschauende Stärkung von Infrastruktur und die entschlossene Entwicklung neuer Technologien wie neue Batterien & grüner Wasserstoff wären für die Zukunft Europas entscheidend. Schon jetzt leiden die Ukraine 🇺🇦 und Israel 🇮🇱 unter Kriegstegimen und Terrorgruppen, die wir fossil finanzieren.

      Doch das Bewusstsein um die Gefahren wächst langsam – wohl zu langsam…

      Und das ist es, wo wir alle eine Wahl haben: zu jenen zu gehören, die die Realität aus Feigheit und Bequemlichkeit verleugnen; oder zu jenen, die versuchten, sie noch rechtzeitig mitzugestalten… 🤔🫡✊

  25. @Leonard 10.03. 09:51

    „Bis 4,5°C ist nicht ganz richtig. Gibt auch Modelle, die bei deutlich höheren Zahlen rauskommen, und diese sind nicht auszuschließen.“

    Die Modelle sind nun aber allesamt unvollständig. Und weil es im letztem Jahr so warm war, reagieren Modellrechnungen, die davon ausgehen, dann auch sehr drastisch. Wir wissen nicht wirklich, wieso das letzte Jahr so warm war, und auch nicht, was wirklich auf uns zukommt. Auch immer neue Modellrechnungen bleiben unvollständig, fürchte ich. Wir müssen mit Unsicherheiten leben, und uns wenn möglich auf alle Möglichkeiten vorbereiten.

    Keine Frage ist es, alles zu tun, was vernünftigerweise praktikabel ist. Auch dass der Einzelne seinen Konsum überprüft und reduziert, und guckt, ob er nicht mit dem eingesparten Geld vielleicht eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach finanzieren kann, und sich wenigstens ein Elektrofahrzeug zulegt, wenn er schon nicht ganz aufs eigenen Auto verzichten kann.

  26. @Prof. Harald Lesch

    „Deshalb müssen wir aus der Energiewende ein Apolloprogramm machen.“

    Nur zu. Ich glaube das Wirksamste wäre es, die Genehmigungsverfahren für neue Stromtrassen, Solarparks und vor allem für Windräder wirklich zu beschleunigen. Zusammen mit einer ausgeprägten freiwilligen und teils auch unfreiwilligen Konsumzurückhaltung, und einer Umleitung entsprechender Ressourcen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen, könnte das dann wirklich Tempo machen.

    Und keine Hemmungen, solange wie nötig noch die eigene Braunkohle als Backup nutzen. Gerade wenn wir ausgiebig PV-Module aus China und den USA importieren, können wir es gebrauchen, wenn wir deutlich weniger Gas importieren und finanzieren müssen. Neue Gaskraftwerke sollten wir uns gut überlegen, und durchrechnen, ob wir die wirklich brauchen. Wenn die Elektromobilität in Gang kommt, haben wir mit den Batterien jede Menge Regelkapazität im Stromnetz. Die Batterien müssen nicht immer voll sein, entsprechend können beim Aufladen überwiegend Überschüsse im Netz verwendet werden. Und notfalls können die Batterien auch kurzfristig wieder ins Netz einspeisen.

  27. Lieber Herr Blume,

    ich folge Ihrem Blog seit über einem Jahr mit großem Interesse. Bislang habe ich mich aufs Mitlesen beschränkt, aber ich würde in Zukunft auch mal selbst etwas beisteuern wollen.

    Vor Ihrem grundlegenden Ansatz und Ihrer Art zu kommunizieren habe ich großen Respekt. Inhaltlich stimme ich zu mindestens 50% mit Ihnen vollauf überein; bei den anderen 50% sehe ich manches dezidiert anders, aber Ihre Artikel haben mir des öfteren dabei geholfen, mich zu vergewissern, warum genau ich unterschiedlicher Meinung bin, und dafür möchte ich mich bedanken. Sollte ich Ihnen in Zukunft – zuweilen scharf – widersprechen, verstehen Sie das bitte nie als Angriff auf Ihre Person.

    Zum Thema dieses Artikels: ich halte 2024 auch für eine Art Schicksalsjahr, und ich sehe auch für viele der genannten Wahlen keinen guten Ausgang. Generell habe ich ein weniger “sonniges Gemüt” als Sie, umso mehr finde ich Ihr Festhalten am “Dennoch” so vorbildlich.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Ouliades

    • Vielen herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre freundliche Vorstellung, @Ouliades 🙏

      Auf konstruktive Kommentar-Dialoge auch mit Ihnen freue ich mich sehr! Dieser Blog geht immerhin bereits mit schnellen Schritten auf die 44.000 Drukos zu! ☺️📚🙌

      • Danke, ich freue mich auch 🙂

        Eine Frage noch: wenn ich unter ältere Artikel, aus den letzten Monaten oder dem letzten Jahr, einen Druko setze, bekommen Sie den dann noch gemeldet oder würde er direkt zur digitalen Archivalie?

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