Dekarbonisierungskugel für den Weltfrieden – Meine erste Erfahrungen mit dem (Elektro-)Renault Zoe

Derzeit ist Pessach und am Wochenende finden nicht nur das Ostern – das höchste Fest des christlichen Glaubens – statt, sondern auch die jahrzehntealte “Ostermärsche für den Frieden”. Doch auch wenn ich die guten Absichten vieler Friedensaktivisten sehe und respektiere: Wenn wir wirklich etwas für den Frieden tun wollen, dann hilft meines Erachtens kein “Marschieren” unter dem Vorzeichen irgendeines Verschwörungsglaubens. Es sind eben nicht irgendwelche “Imperialisten”, die (vermeintlich) “bösen Amerikaner”, die Illuminaten, “Weisen von Zion” oder reptiloiden Außerirdischen, die Gewalt, Krieg und Extremismus finanzieren – sondern wir alle, wann immer wir Öl und Gas verbrennen und damit “Rentierstaaten” von Saudi-Arabien bis Russland und Venezuela sowie kriminelle Netzwerke, Milizen und Terrorgruppen finanzieren. Auch der viel beklagte Waffenhandel wird vor allem durch die Ölmilliarden aus den USA, der Europäischen Union, Indien und Chinan, Pakistan, der Türkei, Indonesien usw. finanziert. Ein abnehmender Verbrauch von fossilen Rohstoffen (die sog. “Dekarbonisierung”) und sinkende Energiepreise senken dagegen die Lebenshaltungskosten gerade auch ärmerer Menschen und kommen der allgemeinen Weltwirtschaftsentwicklung zugute. Gerade nach den Erfahrungen im Irak hatte ich daher beschlossen, nie wieder einen Verbrennungsmotor kaufen zu wollen.

Und nach zwölf Jahren Bus und S-Bahndie leider gerade auch in der Region Stuttgart zuletzt deutlich an Qualität und Zuverlässigkeit verlor – erhielt ich auch grünes Licht von meiner Gattin für die Neuanschaffung. Dazu holte ich mir guten Rat bei der Co-Bloggerin und “Elektroautopionierin” Jana Höffner und wagte Anfang des Jahres die Bestellung bei Herrn Banzhaf im Stuttgarter Autohaus von der Weppen. Sehr gerne hätte ich wieder ein deutsches Auto erworben – doch leider hat die deutsche Automobil- und Zuliefererindustrie wertvolle Jahre mit Verzögerungslobbyismus und Abgasmanipulationen vergeudet, statt engagiert in Elektromobilität zu investieren. Und teurere Modelle etwa von Tesla, BMW oder Opel kann ich als Vater von drei Kindern beim besten Willen nicht stemmen. Also wurde es ein Renault Zoe Intens mit neuer Batterie und erweiterter Reichweite.

Klein, aber mein: Meine “Dekarbonisierungskugel” – ein Renault Zoe Intens -, bestellt beim Stuttgarter Autohaus von der Weppen. Foto: Michael Blume

Und nach der ersten Woche kann ich schon sagen: Der Umstieg macht sehr viel mehr Freude, als ich erwarten konnte. Das Auto zieht schnell und leise und ist mit allem digitalen Spielzeug (vom Navi über Rückfahrkamera bis hin zu Funkschlüssel, Multimedia, Geschwindigkeits- und Blitzerwarnungen) ausgestattet und auch groß genug, um die ganze Familie auf kürzeren Strecken zu transportieren. Freude machen auch Funktionen wie das Wiederaufladen beim Bremsen – so hat sich das Reichweitenversprechen mit 300 km pro Batterieladung im Stadtverkehr bislang erfüllt.

Summt wie ein UFO und bietet digital einiges, das “Cockpit” des Renault Zoe Intens. Foto: Michael Blume

Natürlich gibt es auch noch einige “Elektro-Kinderkrankheiten”: So verträgt sich die neue Batterie offensichtlich nicht mit allen Ladestationen. Auch muss man besonders aufpassen, da noch sehr viele Fußgänger und Radfahrer nicht auf “leise” Autos eingestellt sind und ein eMobil überhören können (uns mit einem Paketboten passiert, haben ihn aber kommen sehen und rechtzeitig anhalten können). Aber in der Ferne zeichnet sich schon eine Mobilität ab, die sich aus erneuerbaren Energien speist, leiser und umweltfreundlicher ist und wohl auch zunehmend selbst fährt. Gut möglich, dass man schon in wenigen Jahrzehnten gar kein “eigenes” Automobil mehr haben muss, sondern sich digital ein selbstfahrendes eMobil bestellt, dass einen leise, sicher, sauber und bequem von A nach B bringt.

Klar, all das ist erst einmal Zukunftsmusik. Aber gerade wir Deutschen könnten als Kunden wie auch als Produzenten deutlich mutiger bei der “Dekarbonisierung” werden. Dies wäre der wirksamste und nachhaltigste “Marsch” zu mehr Umweltschutz – und Frieden.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

37 Kommentare

  1. Hallo Micha,
    willkommen im Club. Fahre selbst seit ca. 3,5 Jahren Zoe und werde es auch noch eine Weile tun. Als Pendlerfahrzeug im Peripheriegürtel Stuttgarts das ideale Fahrzeug.
    Laden in der eigenen Garage geht prima, da bis 22kW mit AC möglich ist.
    Reisen ist mit so einem Kleinwagen sowieso nur etwas für die Hartgesottenen wie Jana, mit der Du eine erstklassige Expertin an Deiner Seite hattest.
    Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Spaß mit Deiner Zoe.
    Ist Dir auch schon aufgefallen, dass das schlechte Gewissen des Benzinfahrers völlig verschwunden ist?

    • Vielen Dank, @Starkstrompilot!

      Ja, für mich kam ein Benziner oder Diesel nach den Erfahrungen im Irak (und den Reflektionen dazu in “Öl- und Glaubenskriege”) nicht mehr in Frage. Jetzt “genieße” ich die Mobilität und Freiheit umso mehr und hoffe, dass wir in Deutschland insgesamt den Umstieg zügig schaffen! (Und dass unsere Industrie rechtzeitig in die Zukunft investiert, statt hier ein Detroit 2.0 zu veranstalten…)

      Frohe Ostern! 😊

      • @ Michael Blume

        Die Industrie hat schon in den 90er Jahren kräftig in die Zukunft investiert (Stichwort 3-Liter-Polo von VW), hat aber die Kunden nicht interessiert. Darum ist man jetzt vorsichtiger. Kein schlechter Ansatz, vor allem wenn man den mangelnden Eifer bei der längst fälligen EEG-Reform bedenkt. Nach 15 Jahren Energiewende kommen Photovoltaik und Windkraft auf einen Anteil am Primärenergieverbrauch von nicht mal 4 % (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauch#Energieverbrauch_in_Deutschland). Ein erbärmlicher Wert.

        • Lieber @Tim,

          oh ja – dieser Blogpost appelliert ja auch bewusst an uns Kunden! Wir selbst sind es, die durch Öl- und Gasverbrauch autoritäre Rentenregime und extremistische Gruppen finanzieren! Es liegt an uns, klüger nachzufragen!

          Sehr gerne hätte ich ein geeignetes, deutsches eFahrzeug erworben. Aber weder dort noch in der Batterieproduktion spielen “wir” derzeit im Spitzenfeld – was für unsere Automobil- und Zuliefererindustrie schnell zum Problem werden kann.

          Gut möglich, dass die Autos der nächsten Generation von Tesla und Google gebaut werden, die über Jahre und Jahrzehnte hinweg Milliarden investieren.

          Noch verdienen unsere Firmen prächtig und ich hoffe sehr, dass sie über massive Investitionen in Forschung und Entwicklung ihre Spitzenpositionen verteidigen!

          Und, ja: Auch beim Ausbau erneuerbarer Energien darf es in Deutschland und Europa gerne noch engagierter gehen!

          Auch Ihnen gesegnete und frohe Ostern!🐣

  2. Elektroautos sind erst dann “klimawirksam”, wenn der dazugehörige Strom klimawirksam erzeugt wird. ansonsten bleibt so ein Auto Augenwischerei.

    • Lieber @Bote17,

      Sie haben da durchaus Recht, nur: Hat hier irgendjemand etwas anderes behauptet? Die Umwelt- und Klimaeffekte standen für mich beim Kaufentscheid nicht im Vordergrund – dann hätte ich zuerst in Solarzellen investiert -, sondern die Förderung von Demokratie und Frieden durch die Reduzierung von Renteneinkommen für autoritäre Regime und Gruppen (vgl. Rentierstaatstheorie).

      Dass in Blogposts (nach Lektüre nur der Überschrift?) immer wieder Aussagen hineingelesen werden, die da nicht stehen, halte ich für ein ganz interessantes Phänomen! 🙂

      Ihnen von Herzen frohe und gesegnete Ostern!

  3. > … sondern wir alle, wann immer wir Öl und Gas verbrennen …

    Diese offenbar komplette Reduzierung der Machtkonkurrenz der verschiedenen Staaten auf die Frage nach dem Zugriff auf billiges Öl und Gas klingt für mich schwer nach den:
    > … Vorzeichen irgendeines Verschwörungsglaubens.

    > Es sind eben nicht irgendwelche „Imperialisten“…
    Und das es keine Imperien gibt wissen wir ja auch schon lange, spätestens seit den Römern, den Mongolen, den Spaniern oder den Engländern.
    “The empire on which the sun never sets”
    Und ein für 4 Jahre gewählter Präsident kann natürlich auch auf gar keinen Fall ein Imperator sein, schliesslich hat der letzte einen Friedensnobelpreis bekommen.
    (Wäre bestimmt ein spannendes Untersuchungsthema wo die genauen Ursachen für dieses völlig hanebüchenn Imperiumstabu liegen, hängt aber bestimmt eng den modernen Demokratierechtfertigungen zusammen (bei uns wird demokratisch gewählt, wir sind die Guten, Wir bomben nur für die westlichen Werte, die Menschenrechte, die Demokratie und die Freiheit, da wäre es dann ja blöd wenn man ein Imperium wäre das bombardiert um seinen Machtanspruch durchzusetzen))

    Und wenn man dann auch noch diese alten Imperien mit dem aktuellen vergleichen würde müsste man sich ja dann auch noch eingestehen, dass die Öl und Gasgeschichte doch bloss ein, sicherlich enorm wichtiger, Teilaspekt der vielen Kriege ist und diese auf keinen Fall bloss davon verschwinden werden, dass alle auf Elektroimwegstehzeuge umsteigen.

    Und dann auch noch die enorme Hürde der Erkenntnis, dass das eigene Land neben England, Japan und Saudi Arabien der wichtigste Vasall des Imperiums ist, bestimmt eines Doktortitels würdig.

    • Lieber @Gast,

      von einer “kompletten Reduzierung der Machtkonkurrenz” kann keine Rede sein – weitere Blogposts, ein ganzes sciebook und eine Audioblogfolge zur Rentierstaatstheorie sind hier direkt verlinkt – mehr geht via Blog kaum. (Und diese Rentierstaatstheorie ließe sich übrigens auch wunderbar zur Analyse von Sklavenarbeitsökonomien nutzen…)

      Klar, ich verstehe schon, dass es das Weltbild sehr vereinfacht, wenn man statt ökonomischer Faktoren Geheimbünde, gewählte Regierungen, Juden usw. beschuldigt. Solcher Verschwörungsglauben bringt nur keine wirkliche Lösung von Problemen, im Gegenteil. Die #Dekarbonisierung (und als wichtiger Teilbereich die Elektromobilität) vermag dagegen Rentierstrukturen zu verändern, Konflikte zu entschärfen und Reformen anzustoßen.

        • Oh ja, @Karl Bednarik! Wir verbrauchen ja auch Rohstoffe, wenn wir digital unterwegs sind… Es wird immer wieder neue Engpässe und Herausforderungen geben, dazu auch hoffentlich immer wieder konstruktive Innovationen…

          • Ob ein sonnenreiches Land fossile Energie oder Solarenergie exportiert, das wirkt sich finanziell auf das dort schon vorher etablierte Rentierstaatsmodell nur wenig aus, wenn dabei auch weniger Kohlendioxid erzeugt wird.

          • Dem stimme ich von der Gefahrenseite her zu, @Karl Bednarik – wobei sich jedoch Solarenergie natürlich auch dezentral organisieren ließe (Stichworte: Energiewirte, Bürgerwerke, Genossenschaften). Nicht zufällig habe ich hier daher die Kategorie “Energiedemokratie” gegründet. Aufbauend auf ein Buch von Jungjohann und Morris möchte ich diesen Themenfeldern und ihren Nachwirkungen auf unser geistiges Leben durchaus weiter nachgehen.

  4. Natürlich müssen Menschen auch als Verbraucher Entscheidungen treffen, die ihre in Ostermärschen dargebotenen Werte, in alltäglichen Handlungen Wirklichkeit werden lassen. Allerdings: Verbraucher sind nur bedingt informierte und nur bedingt freie Wesen. Hier haben durchaus zentrale Akteure wie Medien, Großkonzerne und nicht zuletzt die Politik Verantwortung. Wenn man etwa jahrelang das Auto generell und speziell Spritschleudern als den Inbegriff von Selbstverwirklichung vermarktet bzw. die Rahmenbedingungen für diese gesetzt hat (autozentrierte Stadt) muss man sich wohl nicht wundern, wenn der Verbraucher diese generierten Wünsche dann an der Kasse umsetzt.
    Irgendetwas läuft doch (anderes anschauliches Beispiel) schief, wenn wir die geballte Vermarktungsmacht der Zuckerindustrie in Kindergehirne lassen, um dann aufwändig in Familie, Kita, Schule (mit steuerfinanzierten Programmen) und im späteren Erwachsenendasein gegen diese Ernährungslügen ankämpfen, viele vergeblich – ein Leben lang. Appelle an die individuelle Verantwortung im Einzelfall jeder Konsumentscheidung werden keine Ölkriege verhindern. Da muss schon die (selbst)disziplinierende Wirkung von Lenkungseffekten her, Steuern, Gesetze …

    • Volle Zustimmung, @jhs! Mit einem kleinen Hoffnungsschimmer: Gerade auch die digitalen Medien erlauben auch Dezentralisierungen und Korrekturen, z.B. durch Blogs. So hat mich die Bloggerin Jana “Zoepionierin” ermutigt und ich erreichte zum Beispiel Sie. Wenn tausend kleiner Leute tausend kleine Schritte tun…

      Ihnen ein frohes Osterfest, herzliche Grüße!

  5. Dr. Blume,
    ……klimawirksam….
    das war keine Antwort auf eine nicht aufgestellte Behauptung, sondern war als Erweiterung der Sichtweise für alle Leser gedacht.
    Im Übrigen fahren nach Auskunft meines Sohnes Elektroautos tatsächlich komfortabler als Benziner.
    Die einzige Gefahr besteht darin, dass man sie nicht hört, wenn sie von hinten kommen. Das wird noch ein echtes Problem.
    Nach dem heutigen Gottesdienst freue ich mich schon auf den Ostersonntag und wünsche Ihnen auch ein Frohes Osterfest.

    • Vielen Dank, @Bote17, für die Aufklärung. Digitale Kommunikation ist halt doch immer anfälliger für Missverständnisse, aber Nachsteuern hilft.

      Wir debattieren noch, ob Osternacht- oder Morgengottesdienst, aber freuen uns schon. 🙂

      Ihnen und den Ihren ein gesegnetes Fest!

  6. Michael Blume,
    der Bote betreibt “Kirchentourismus”, d.h. er wechselt öfters die Gemeinde und hört sich die frohe Botschaft auch bei anderen Konfessionen an. Das erweitert den Gesichtskreis. Ich bin mir noch nicht sicher, ob der Karfreitag oder der Ostersonntag das “bedeutendere” Ereignis ist.
    Zu welcher Zeit man dann die Kirche besucht ist dann zweitrangig.

  7. Hallo Herr Blume,
    vielen Dank für Ihren Fahrbericht zum Zoe. Mein Corsa ist inzwischen 8 Jahre alt und 250T km gelaufen. Ich denke auch schon an ein neues Auto, und v.a. an ein Elektroauto. Allerdings wohne ich in einer Mittelgebirgsregion mit zahlreichen mehr oder minder steilen Steigungen. Hier habe ich die Angst, dass ich am Ende einer Fahrt nicht mehr den letzten Berg nach Hause schaffe. Täglich fahre ich ca. 100 bis 150 km im Umkreis von ca. 40-50 km. Mit Bundesstraßen, Autobahnen und Landstraßen und auch Innerortsverkehr. Hat Zoe eine Hupe und Tagesfahrlicht und eine Heizung für den Winter? Das Problem mit der Stille hatte ich kürzlich auf einem Parkplatz vor einem Einkaufscenter, als plötzlich ein elektrischer Toyota Yaris hinter mir stand.
    Der Vorwand es würden fossile Brennstoffe für die Elektromobilität verwendet läßt sich n. m. M. entkräften durch den Hinweis, dass es Stromversorger gibt, die ausschließlich Strom aus Wasserkraft oder erneuerbaren Energien liefern. Ferner gibt es neuerdings die Möglichkeit für jeden Haushalt auf dem Balkon ein Solarpaneel aufzustellen und den Strom über die Steckdose ins Netz bzw. ins E-Auto einzuspeisen.
    Dann fröhliche Ostern aus Bayern

    Günter

    • Hallo Herr Schanné,

      vielen Dank für Ihr Interesse!

      Vorab: Auch mein Weg zum Arbeitsplatz in Stuttgart besteht täglich aus Berg und Tal. Ein Vorteil von Elektroautos ist, dass sie Bremsenergie wiederum in Strom umwandeln können – im Gegensatz zu den Verbrennern, die all dies vergeuden.

      Ja, Hupe, das volle Angebot an Lichtern und Heizung sind auf dem neuesten Stand vorhanden – ebenso lassen sich Motorengeräusche “zuschalten” (wobei ich es seltsam fände, wenn wir Menschen uns an leisere Mobilität gar nicht mehr gewöhnen könnten – hier sind halt noch ein paar Jahre Elektrofahrer zu besonderer Vorsicht gehalten).

      Der neue Zoe mit erweiterter Batterie könnte Ihre Erwartungen schon treffen, aber für die kommenden Jahre sind ja auch zahlreiche neue Modelle angekündigt. Vielleicht wagen Sie einfach mal eine Probefahrt? Lassen Sie uns bitte wissen, falls Sie den Umstieg ebenfalls gewagt haben! 100% erneuerbarer Strom ist ein gutes, nächstes Ziel – doch schon mit dem Verzicht auf Öl tun Sie Menschheit und Umwelt sehr Gutes!

      Herzliche Grüße und besinnliche Ostertage nach Bayern!

  8. Hier können übrigens jederzeit die aktuellen und auch zurückliegenden Daten zu Stromerzeugung und -verbrauch in Deutschland eingesehen werden, aufgeschlüsselt nach Quelle:

    https://www.agora-energiewende.de/de/themen/-agothem-/Produkt/produkt/76/Agorameter/

    Hier Hintergründe dazu:
    https://www.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/Agorameter/Hintergrunddokumentation_Agorameter_v181_web.pdf

    Wir sind noch lange nicht am Ziel, der Energiewende. Aber gemessen an den Weltuntergangs-Szenarien, die an die Wand gemalt wurden, und für ein Industrieland wie Deutschland, doch schon ein ganz schönes Stück vorangekommen.

    Grüße und viel Spaß mit dem E-Auto,
    Lars Behrens

    • @ Lars Behrens

      Wir sind noch lange nicht am Ziel, der Energiewende. Aber gemessen an den Weltuntergangs-Szenarien, die an die Wand gemalt wurden, und für ein Industrieland wie Deutschland, doch schon ein ganz schönes Stück vorangekommen.

      Dieses “ganze Stück” sind wie oben beschrieben 4 % Anteil von Photovoltaik und Windkraft am Primärenergieverbrauch 2016. Hinzu kommen etwa 7 % durch die hochproblematische Energie aus Biomasse, die zudem 1-2 Größenordnungen(!) weniger flächeneffizient als Photovoltaik und Windkraft ist und so schnell wie möglich auf den Müllhaufen gehört. Und diese magere Ergebnis hat bislang schätzungsweise 150-200 Mrd. Euro gekostet. Das ist eine katastrophale Bilanz! Mit demselben Geld hätte man wesentlich mehr schaffen müssen und auch können!

      Seiten wie Agora beschönigen in sträflicher Weise das Bild, indem sie sich auf den relativ unbedeutenden Stromverbrauch beschränken. Honi soit qui mal y pense!

      • Eine ungefähre Abschätzung:
        Der elektrische Wirkungsgrad der Photovoltaik beträgt rund 20 Prozent.
        Der thermische Wirkungsgrad der Landpflanzen beträgt rund 2 Prozent.
        Die energetische Amortisationszeit der Photovoltaik beträgt rund 5 Jahre.
        Die energetische Amortisationszeit der Windkraftwerke beträgt rund 5 Monate.
        Die Windkraftwerke können ohne Neodym (Enercon) und mit Holztürmen (TimberTower) gebaut werden.
        Natürlich verkürzen dies Maßnahmen die energetische Amortisationszeit noch weiter.

      • Verstehe nicht ganz den Schaum vorm Mund. Es ging oben um ein Elektroauto, das wird mit Strom aus der Steckdose angetrieben, die Darstellung der *Strom*erzeugung/ -verbräuche habe ich geliefert und auch nichts anderes behauptet.

        • @ Lars Behrends

          Die Seite nennt sich “Agora-Energiewende”, befaßt sich dann allerdings hauptsächlich mit Strom. Das ist doch bewußte Irreführung. 2017 sollten wir weiter sein.

  9. Auch muss man besonders aufpassen, da noch sehr viele Fußgänger und Radfahrer nicht auf „leise“ Autos eingestellt sind und ein eMobil überhören können (uns mit einem Paketboten passiert, haben ihn aber kommen sehen und rechtzeitig anhalten können).

    Ist saugefährlich, Opi W hat vor ca. zehn Jahren einen frühen “Hybriden” gefahren und kennt diese Problematik.
    Das E-Auto ist sozusagen der Fressfeind des Pokémon Go-Spielers.

    MFG + schöne Ostern noch nachträglich (sofern dieser Wunsch nachträglich übertragen werden kann)!
    Dr. Webbaer

  10. Karl Bednarik,
    ……Energiewende,
    die Energiewende ist eingeläutet. Ob sie schnell genug stattfindet ist die offen gebliebene Frage.
    Gut ist dass sich die ökonomischste Lösung abzeichnet, die Windkraft.

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  12. Einspruch.
    Und doch ist der Kapitalismus in seiner bereits ca. 150 Jahre Phase des Imperialismus Schuld am gegenwärtigen Elend der Menschheit.
    Immer, wenn Sie politisch werden, gleiten Sie ab ins Esotherische.

  13. Ach so, und noch was:
    Ihr Auto wurden in den letzten vier Tagen mit ca. 20% EE betrieben, im Winter mit ca. 10%.
    Ich habe mir vor zwei Jahren nach ca. 20 Jahren wieder ein Diesel-Auto gleicher Leistung gekauft, somit ist mein Spritverbrauch von vormals 6,6 l auf 4,9… 5,3 l gesunken. Das entspricht einem Wenigerverbrauch von 22%.

    • Aus meiner Sicht kommt es vor allem auf die Reduzierung des Ölverbrauchs an – siehe gerade heute den Besuch unserer Kanzlerin in Saudi-Arabien. Dass Erneuerbare dann auch mal Atom und Kohle ersetzen sollten – geschenkt. Aber mit dem Verbrennen von Öl und Gas fördern wir direkt Rentierstaaten, also Diktaturen und Extremisten.

      • Wie gesagt, ich habe meinen Ölverbrauch um 22% gesenkt, Sie den Ihren um ca.15%
        Mit dem Kauf von irgendetwas fördern wir immer den Verkäufer/Produzenten. Wollen Sie kein Brot mehr kaufen, weil die Aldi-Brüder durch überhöhte Preise und unterbezahlte Angestellte 25 Mrd. E angehäuft haben ? Extremisten, die ihre Leute finanziell extrem an der kurzen Leine halten ?
        Die derzeitigen Besitzer bzw. Verkäufer von Erdöl werden in einigen Jahrzehnten (hoffentlich sehr wenigen !) Verkäufer von Sonnenstrom (die dann nahezu alleinige Energieform, die es geben wird) sein, weil Sie das Geld dazu haben, aus ihren Ölgeschäften. Die verdammten Extremisten wohnen genau dort, wo es das grundlegendste gibt, das die Menschheit benötigt- Energie.
        Was machen Sie dann ? Licht nicht anschalten, Dekarbonisierungskugel einmotten ? Sonnenstrom aus Schweden beziehen ? Die sind sehr wenig extrem-allerdings haben die lediglich extrem wenig Sonnenstrom.

        • Sie verwechseln Energie- und Ölverbrauch, lieber @Andreas Neuthe. Elektrofahrzeuge verwenden Strom, nicht Öl. Und Solarstrom wird schon jetzt überwiegend dezentral erzeugt. Auch sind die Aldi-Brüder nicht das saudische Königshaus. Es ist zwar alles mit allem verbunden, aber nicht einfach alles das Gleiche…

          Lesetip: “Energy Democracy” von Jungjohann et al.

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  15. Heute haben wir unsere geliebte Dekarbonisierungskugel an ein glückliches Paar verkauft. Es waren gute, glückliche Jahre und inzwischen ist die ganze Familie auf französische Elektrofahrzeuge umgestiegen.

    Wusstet Ihr, dass Frankreich mit Gustave Trouvé (1839 – 1902) auch ganz am Anfang der Elektromobilität stand?

    Infos zu seinem Trouvé Tricycle von 1881 finden sich hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Trouv%C3%A9_Tricycle

    Eine kurze Einführung in die Frühgeschichte der Elektromobilität durch Perplexity.ai:

    Basierend auf den Informationen aus den Suchergebnissen lässt sich die Frage nach dem “ersten Elektroauto” nicht eindeutig beantworten, da es mehrere wichtige Meilensteine in der frühen Entwicklung der Elektromobilität gab. Hier sind die relevantesten Fakten:

    1. 1832-1839: Der Schotte Robert Anderson entwickelte einen elektrischen Karren, der als eines der frühesten elektrisch angetriebenen Fahrzeuge gilt[1][4].

    2. 1881: Der Franzose Gustave Trouvé präsentierte das “Trouvé Tricycle”, ein dreirädriges Elektrofahrzeug, das oft als das erste historisch anerkannte Elektromobil bezeichnet wird. Es erreichte 12 km/h und hatte eine Reichweite von 14-26 km[1][2][4].

    3. 1888: Die Maschinenfabrik A. Flocken in Coburg, Deutschland, stellte den “Flocken Elektrowagen” vor. Dieses Fahrzeug gilt als das erste vierrädrige Elektroauto und wird oft als das erste echte Elektroauto bezeichnet, da es vier Räder hatte und für den Personentransport konzipiert war[1][2][3].

    4. 1890: In den USA entwickelte Andrew L. Riker ein elektrisches Dreirad, das als eines der ersten amerikanischen Elektrofahrzeuge gilt[3].

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der “Flocken Elektrowagen” von 1888 häufig als das erste richtige Elektroauto angesehen wird, da es die Kriterien eines vierrädrigen Personenkraftwagens erfüllte. Allerdings gab es bereits früher wichtige Entwicklungen in der Elektromobilität, die den Weg dafür ebneten.

    Citations:
    [1] https://www.porschebank.at/news/die-geschichte-der-e-mobilitaet/
    [2] https://www.enercity.de/magazin/unsere-welt/geschichte-elektroautos
    [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Elektroautos
    [4] https://incharge.vattenfall.de/wissens-hub/articles/die-geschichte-des-elektroautos-1832-ging-es-los
    [5] https://mhcmobility.at/allgemein/erstes-elektroauto/

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