Überleben in Arche-Städten: Hitzetod, Wasserkrise in Indien, Geburtenrückgang in Afrika

Die Klimakrise als globale Erwärmung (mit Schwerpunkten auf Land und vor allem in Gebirgsregionen) übersteigt unsere menschlichen Wahrnehmungsraum (fachdeutsch: Mesokosmos). Entsprechend reagieren fast alle von uns Menschen mit Verdrängung (Blunting), mit Widerwillen gegen Veränderungen (Reaktanz) und mit oft auch verschwörungsmythologischen Schuldzuschreibungen an andere Menschen (Freund-Feind-Dualismus). Selbst im sehr konstruktiven Mastodon-Fediversum “ernte” ich für Posts zur Wasserkrise immer wieder national-parteipolitischen Dualismus. Dies sogar dann, wenn ich auf den eindrücklichen DLF-Bericht von Katharina Nickoleit “Klimakatastrophe in Indien – Überleben in der Heißzeit hinweise, der ebenfalls unterstreicht: Das Überleben der Menschen entscheidet sich kaum auf nationaler Ebene, sondern zunehmend durch vorausschauende Kommunalpolitik.

   Mastodon-Toot zum DLF-Bericht zur Klima- und Wasserkrise in Indien. Screenshot vom Account: Dr. Michael Blume 

Doch wie ich zuletzt auch wieder zur Bevölkerungsimplosion in China schrieb: Die Ausrede, Gegenmaßnahmen gegen die Klima- und Wasserkrise seien doch ohnehin sinnlos, solange “andere” so viele Kinder bekämen, können sich auch europäische Rassist:innen zunehmend sparen. Denn menschliches Verhalten erklärt sich nicht über Hautfarben, sondern über kulturelle Evolution, die entlang des eurasischen Gürtels dynamisiert wurde. Es ist bedrückend, das immer noch erklären zu müssen, aber meinetwegen: Wissenschaftlich gesehen gibt es keine “Menschenrassen” und keine biologisch fixierten Verhaltensunterschiede zwischen Menschen verschiedener Kontinente.

Ein Aufklärungsvideo gegen Rassismus und Antisemitismus

Entsprechend meldete der Economist vom 8.4.2023 auf den Seiten 31 bis 33 einen deutlichen Geburtenrückgang quer durch Afrika von Uganda (TFR 6,7 in 2005-2007 auf 5 in 2021) bis Senegal (5,3 auf 3,9). In Nigeria sei die Geburtenrate in nur fünf Jahren von 5,8 auf 4,6 in 2021 gefallen. Am Beispiel Kenia werde der Einfluss der Verstädterung samt Medialisierung und Bildung vor allem von Mädchen deutlich: Die kenianische Geburtenrate habe sich von 6,7 Kinder pro Frau in 1989 auf 3,4 in 2022 halbiert, wobei Kenianerinnen in Städten nur noch 2,8 Kinder bekämen (3,9 auf dem Land).

Entsprechend dieses rapiden Geburtenrückgangs seien die UN-Hochrechnungen bereits um Hunderte von Millionen überhöht, was der Club of Rome auch bereits erkannt habe. Ich meine sogar, wir könnten schon in den 2030er Jahren einen globalen Bevölkerungsrückgang erleben – wenn auch leider nicht nur durch Geburtenrückgänge, sondern auch durch die Wasserkrise und Hitzemord-Gewalt.

  Schlüsselthemen der kommenden Jahrzehnte werden digital verstärkter Hass und die Klima- als Wasserkrise. Hossa-Talk-Kachel Folge 205, mfG

Und, nein, ich behaupte keinesfalls, dass nun einfach “alles gut” werde. Weil es keine besseren oder schlechteren Menschenvölker gibt, blockieren auch in Südafrika Konzerne, Kohlegewerkschaften und ein korrumpierter ANC trotz Energienot den Ausbau Erneuerbarer Energien. Und auch das imperialistische Russland stellt seinen desaströsen Kriegszug gegen die Ukraine noch immer nicht ein.

Menschheit wird nur in Arche-Regionen und -Städten überleben

Ich fürchte also, die Zukunft von immer mehr Regionen und vor allem von Altherren-Regimen beherrschten Nationalstaaten steht akut in Frage. Bessere Chancen auf ein Überleben sehe ich für jene Gesellschaften mit bereits demokratischer Kommunalpolitik.

„Suche der Stadt Bestes“ (Jeremia 29:7 zur Diaspora in Babylon, heute Irak)

Es wird m.E. entscheidend darauf ankommen

  1. Mehr Pflanzenkost & Erneuerbare Energien zu fördern
  2. Mehr Bäume, mehr Wälder auch für die Speicherung von Wasser & Kühlung zu pflanzen
  3. Mit klugen Schwammstadt- und Wassermanagement-Konzepten Extremwetter zwischen längeren Dürren und extremen Niederschlägen besser auszugleichen 

Und auch wenn mir psychologisch völlig klar ist, dass “es nervt”, werde ich auch weiterhin mit Wissenschaft gegen Verschwörungsmythen und also auch über die Klima- und Wasserkrise informieren. Danke an alle, die dialogisch-monistisch mit dranbleiben!

Avatar-Foto

Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

75 Kommentare

  1. Schon Mitte der 70er war Leuten wie mir klar, daß Wasser, mit diesem wettbewerbsbedingten System des “Zusammenlebens”, ein Problem werden wird. Doch von den Politikern war nur zu hören, “wir müssen erst einmal den “Kalten Krieg” gewinnen”, was leider/natürlich eine Dummheit war, die immernoch im selben Stil der Verkommenheit die Kommunikation bestimmt.

    • Tatsächlich stand Wassermanagement am Anfang aller Staatlichkeit – so in Babylon und Ägypten, aber auch in Mesoamerika usw.

      Nie und nirgends konnte die Wasserversorgung dauerhaft erfolgreich privatisiert werden. Dennoch verdienen heute Mineralwasserkonzerne weltweit mit dem Verkauf von Flaschenwasser immer mehr:

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/uno-studie-wasser-in-plastikflaschen-untergraebt-die-wasserversorgung-a-bec4636a-1a40-49ee-90ea-abeb47084200

      Und auch in Deutschland 🇩🇪🇪🇺 wird es Kommunen systematisch erschwert, öffentliche Trinkwasserbrunnen anzubieten. In Berlin hapert es dagegen, klar, an der Wartung.

      https://www.bz-berlin.de/berlin/20-millionen-euro-fuer-reparaturen-von-berliner-notbrunnen

      Derzeit sind leider nur 1450 der 2079 Berliner Trinkwasserbrunnen nutzbar. Sehr viele andere Kommunen haben leider noch gar keine – ein Versäumnis auch angesichts kommender Hitzewellen!

    • Der Rückgang der Geburtenrate in zahlreichen afrikanischen Ländern ist natürlich eine gute Nachricht. Hoffentlich reicht das Ausmaß, um den Bevölkerungsanstieg deutlich abzubremsen. Zu diesem Thema gab es im Jahr 2016 einen Aufsatz in “Nature” von John Bongaartz: “Slow down Population Growth. Within a deacde, women everywhere should have access to quality contraceptive services…”, Quelle: Nature Band 530 Seite 409 bis 412, vom 25 Februar 2016. Eine zentrale Grafik in dem Artikel weist darauf hin, dass die Bevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent mit dem Szenario “business as usual” im Jahr 2050 die 2-Milliarden Grenze erreicht und in 2100 bis zu 4 Milliarden Menschen auf dem afrikanischen Kontinent leben werden. Selbst das Szenario “Major investments in Family Planning” hat bis 2050 nur eine geringe Absenkung des Bevölkerungswachstums auf 1,9 Milliarden zur Folge und bis 2100 würden immerhin noch 2,8 Milliarden Menschen auf dem afrikanischen Kontinent leben. Der “Bremsweg” für das Bevölkerungswachstum ist auf jeden Fall sehr lang, das zeigt am besten das Beispiel China. In diesem Land wurde die Ein-Kind Politik landesweit seit 1980 durchgesetzt (einzige Ausnahme für nationale Minderheiten). Im Jahr 1980 lebten in China 981 Millionen Menschen und die Wachstumsrate betrug 1,26%. Es hat dann immer noch 18 Jahre gedauert, trotz der brutalen Durchsetzung der Ein-Kind-Politik, nämlich bis zum Jahr 1998, bis die Wachstumsrate auf unter 1%, nämlich auf 0,96% gefallen war und für das Jahr 2021 mit bei einer Bevölkerungszahl von 1,41 Milliarden Menschen wurde noch eine Wachstumsrate von 0,09% angegeben – und jetzt ist eben der Stillstand erreicht. Mit einem Wort, wenn selbst ein knallhart diktatorisch regiertes Land wie China fast 40 Jahre braucht, um das Bevölkerungswachstum auf Null zu bringen, dann kann sich jeder ausrechnen, wie lange das in Ländern wie z.B. Nigeria, Kenia und anderen afrikanischen Ländern dauern wird, bis hier ein Stillstand erreicht ist. Im Vergleich dazu sollte man sich auch das Beispiel Indien genauer anschauen: 1980, also in dem Jahr, als in China die Ein-Kind Politik durchgesetzt wurde, lebten in Indien 700 Millionen Menschen und die Wachstumsrate betrug 2,34%. Im Jahr 2020 hatte sich die Bevölkerung Indien praktisch verdoppelt auf 1,4 Milliarden Menschen und die Wachstumsrate betrug immer noch 0,96%. Vermutlich wird in Indien eine Bevölkerungszahl von bis zu 2 Milliarden Menschen erreicht, bevor das Bevölkerungswachstum auf Null zurückgeht. (Alle Zahlen dazu von “laenderdaten.de”.) Übrigens scheint es mir verfrüht zu sein, von einer “Bevölkerungsimplosion” in China zu sprechen. Die Bevölkerung wird in den nächsten Jahren abnehmen, um viele Millionen, aber diese Abnahme wird von einem sehr hohen Niveau erfolgen. Noch ein paar Anmerkungen zum Thema Indien: das Ausmaß von Wassermangel, ja von Dürren ist bedrohlich, keine Frage. Hier ist die indische Regierung gefordert, mit aller Macht Maßnahmen gegen den Wassermangel zu ergreifen. An welchen Stellen könnten an großen indischen Flüssen noch Staudämme errichtet werden? Allerdings ist der Bau von Staudämmen auch immer ein zweischneidiges Schwert, siehe Erfahrungen aus China mit dem Drei-Schluchten-Damm oder in den letzten vielleicht 20 Jahren die Errichtung von mehr als einem Dutzend gewaltiger Staudämme am Mekong mit zum Teil verheerenden Auswirkungen auf das Ökosystem dieses gewaltigen Stromes. Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich auch, den Bau von Meerwasserentsalzungsanlagen massiv voranzutreiben. Solche Anlagen könnten auch mit Solarenergie betrieben werden und zumindest tagsüber große Mengen an Trinkwasser produzieren. Die Verteilung ist da natürlich ein weiteres Riesenproblem. Ich habe aber den Eindruck, dass die indische Regierung seit Jahrzehnten falsche Prioritäten setzt. Indien ist seit 1974 Atommacht und verfügt auch im konventionellen Bereich über zahlreiche moderne Waffensysteme. Wie wäre es, mehr Geld für die Nöte der Bevölkerung z.B. für eine vernünftige Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung einzusetzen, statt für moderne Kampfjets, Raketen, Kampfpanzer etc. auszugeben? Indien hat von der Zahl der Soldaten her die zweitgrößte Armee der Welt mit fast 1,5 Millionen Soldaten und auch bei den Militärausgaben ist Indien ganz weit vorne (Daten: statista). Für 2020 kann man festhalten, dass Indien ein dritter Stelle der weltweiten Militärausgaben lag, mit 73 Milliarden US-Dollar und einem Anteil von 2,9% der Militärausgaben am Bruttoinlandsprodukt. Zum Vergleich Deutschland: gibt nur 1,4% seines Bruttoinlandsprodukts für Militärausgaben raus; das sind zwar dank des hohen deutschen Bruttoinlandsproduktes über 53 Milliarden Euro, aber das ist weit entfernt von dem 2% Ziel, dass die NATO vor ich glaube ca. 10 Jahren verabschiedet hatte.
      Und noch eine letzte Bemerkung zu Indien: zwei Drittel aller Kohlekraftwerke weltweit stehen in nur drei Ländern: China 1072 Kohlekraftwerke, Indien 281 Kohlekraftwerke, USA 263 Kohlekraftwerke (Stand 2020, Daten: statista). Im Jahr 2020 hatte Deutschland noch 74 Kohlekraftwerke, mittlerweile dürfte die Zahl deutlich geschrumpft sein…

      • @Dr. Armin Quentmeier

        Die chinesische Bevölkerung schrumpft schon jetzt selbst nach den offiziellen und wahrscheinlich untertriebenen Zahlen um mehr als 2.000 Menschen – pro Tag! 🇨🇳 In Japan 🇯🇵 sind es kaum weniger und in Taiwan 🇹🇼 und Südkorea 🇰🇷 sind die Geburtenraten ebenfalls in Rekordtiefen gesunken – alle drei genannten Staaten sind Demokratien. Was die von Ihnen gepriesene Ein-Kind-Politik der KP Chinas vor allem „erreichte“, war die millionenfache Abtreibung von Mädchen. Ich bloggte über den massiven Geburtenrückgang auch in der japanischen Demokratie u.a. hier:

        https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/minus-zweitausend-pro-tag-japans-traditionalismusfalle-und-bevoelkerungsimplosion/

        Auch Sie haben in vergangenen Kommentaren andere, vor allem afrikanische Länder wiederholt als billigen Vorwand genutzt, um als privilegierter, aus Steuergeldern besoldeter Europäer Bemühungen hin zu Erneuerbaren Energien und Pflanzenkost zu verhöhnen.

        Und nachdem ich mich mit der erfolgreichen Energiewende etwa im Landkreis Rhein-Hunsrück befasst habe, sehe ich mich in der Einschätzung bestätigt: Skrupellose Fossil-Lobbyisten und reaktante Klimakrise-Verharmloser wie Sie werden Reformen auf nationalstaatlicher Ebene immer wieder rücksichtslos bekämpfen und blockieren. Wir müssen also verstärkt über erfolgreiche und möglichst parteiübergreifende Kommunalpolitik gehen, um wenigstens einige Arche-Regionen und Städte klimaneutral, nachhaltig und bewohnbar zu halten, vgl.

        https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2021/51982/das-beispiel-hunsrueck-wie-koennen-wir-klimaneutral-werden

        Insofern haben Sie meinen Realismus und meine Entschlossenheit zu den Widerständen gegen die Bewältigung der Klima- und Wasserkrise sogar gestärkt. Ob Sie auf diese „Leistung“ stolz sein wollen, überlasse ich gerne Ihnen. Die Karawanen der Überlebenden ziehen so oder so an den fossilen Blockierern und Wissenschaftsleugnern zunehmend vorbei…

        Ihnen Dank für Ihre „Beiträge“ hier und auch einen guten Appetit bei allem, wonach Ihnen noch immer giert. Live long and prosper! 🙂🖖

      • Der Pro-Kopf-Ausstoß in Indien lag 2021 bei 1,9 t CO2, in Deutschland bei 8,1 t CO2.

        Es ist schwierig, anderen Staaten Vorwürfe zu machen, wenn man selbst kein Vorbild ist. Mit Vorwürfen wird man Indien nicht beeindrucken können.

        Aber auch Indien muss sich dekarbonisieren, allein aus Selbstschutz, sofern die Einsicht schon ausreichend gewachsen ist. Es kann auf Sonnenenergie setzen.

        http://globalcarbonatlas.org/en/CO2-emissio

  2. Am Thema vorbei aufs Thema zu. Ich hab’s halt mit Kontext, wenn Sie mir einen Stiefel zeigen, sehe ich die Fußtruppen, denn der Schuster wird mir das Schicksal des Stiefels nicht vorhersagen können.

    Kulturellen Rassismus, der gern den biologischen kaschiert, können wir wohl auch streichen. Auf The Economist beschreibt Kissinger Afghanistan (sinngemäß) als ein Land, das seit langem ein Gefühl gemeinsamer Identität besitzt, in dem aber Stammesfürsten den Ton angeben, ewig latent Krieg gegeneinander führen und sich nur vereinen, um die Versuche einer richtigen Staatsgründung von Außen zu bekämpfen. Also – Europa. Und auch sonst passt der Vergleich – im Westen ein gescheiterter Euro-Staat, halbwegs zivilisiert, doch korrupt bis auf die Knochen, an den keiner mehr ernsthaft glaubt. Im Osten traditionalistische Kriegerstämme, die stets über den verkommenen Westen schimpfen, sich in ihrer Stammesreligion Nation immer weiter radikalisieren und vom Westen gegen die Russen aufgerüstet werden. All das hängt an einem Nagel – Amerika, sobald das sich zurückzieht, fällt es auseinander. Es war schon mal so weit, unter Trump war der Westen genauso führungslos und apathisch, wie Afghanistan oder Gorillas, wenn der Silberrücken stirbt, und, hätte Putin das Zeitfenster genutzt, hätte er wohl genauso locker bis zum Atlantik durchfahren können, wie die Taliban bis Kabul.

    Das überschneidet sich mit dem uralten Muster, das wir spätestens seit Byzanz sehen: Europa hat keine natürliche Grenze zu Asien, deswegen ist es immer zweigeteilt: Der Osten kämpft und blutet als Große Mauer von Europa, die dem Westen erlaubt, sich in Ruhe zu entwickeln. Verschiedene Staaten übernehmen die Rolle, und es gibt die verschiedensten Konfigurationen. Aber der Versuch, die Mauer gegen die Russen aufzurüsten, ist bei Hitler genauso schief gegangen, wie ganz woanders bei den Taliban. Und jetzt versuchen wir’s wieder. Im Osten baut sich ein Tsunami auf, und ich frage mich, ob es wirklich Glück sein wird, wenn die Welle nur über Russland einstürzt, statt auf beide Seiten oder nach Westen. Schließlich kann es uns egal sein, ob der Führer, der die fanatischen, hungrigen Stämme eint, in Moskau sitzt, Warschau oder Kiew – darauf, dass sie sich gegenseitig umbringen und wir Ruhe haben, würde ich nicht setzen.

    Ich sehe einen Krieg in der Ukraine, der als Probelauf für die Kriege der Zukunft gilt, und denke an den spanischen Bürgerkrieg, der später der Probelauf für den Zweiten Weltkrieg genannt wurde. Ich sehe die uralten Schemata in den Mächtigen des Westens, die Korruption des Katholizismus, die uns Luther und den 30jährigen Krieg bescherte, die Korruption Weimars und die Auswüchse des Kapitalismus, die uns Nazis und Sowjets bescherten, ich sehe die Korruption des Westens und die Gegenreligionen der Islamisten und anderer Rechten. Ich sehe, dass Staaten mit tausendjähriger Geschichte als unwirtschaftliche Kolonien aufgegeben werden müssen, ganze Völker und Sprachen zu Minderheiten in Archen werden, und dass jeder, der neue Landstriche in Besitz nimmt, keine Bevölkerung hat, um sie zu besiedeln, weswegen er sie nur unter Kontrolle halten kann, wenn er die Einheimischen auslöscht – die Umerziehungslager für Uiguren und Tibeter sind bereits ein Vorbote davon, und, verglichen mit KZ, Aghet und Wounded Knee, wirken sie fast kuschelig.

    Das Schema „Barbaren schützen Zivilisation und fressen sie dann auf“ ist natürlich noch viel älter, und wenn wir die vielen Parallelen zwischen heute und dem Fall Roms sehen, geht Putins politischer Stammbaum wohl bis Attila zurück. Wir sehen, dass die Völkerwanderung eher Folge als Ursache des Niedergangs gewesen sein dürfte, denn Rom dürfte für seine Nachbarn ähnliche Bedeutung gehabt haben, wie Amerika und Europa heute. Wir sehen ähnliche Muster – Rom saugt die Welt aus, die Römer sind sich zu fein, sich die Hände schmutzig zu machen, die meiste richtige Arbeit wird von Sklaven, Fremden, Nichtbürgern erledigt, vielleicht hatten auch sie schon eine Bevölkerungsimplosion, die Menschen zusätzlich in das aufsaugte, was Sie heute Archen nennen: Die wichtigsten Zentren der Wirtschaft, allen voran Rom. Wir sehen, dass die Wirtschaft nicht mehr für die Verwaltung ausreichte, wenn das Reich zweigeteilt werden musste (wären Europäer keine makellosen Idioten, würden wir das Byzanz zum Washingtoner Rom). Wir sehen eine Konzentration von Macht und Reichtum, die zu Korruption und Überheblichkeit und Verarmung von Provinzen und Unterschicht führt, wir sehen eine Art Osterweiterung durch die Aufnahme germanischer Siedler, da römische anscheinend fehlten, wir sehen, wie Make Rome Great Again – Legionen das Reich lange vor den Barbaren plagen, und daran das Problem langer, offener Grenzen: Mauern aus Menschen sind instabil, wenn Sie viele Soldaten unterhalten müssen, werden die irgendwann nach der Macht greifen. Russland musste für uns den Puffer zu Asien machen, auch dadurch hat es sich nie aus einem Militärlager in einen Staat entwickeln können, und jetzt geht es einen Weg, den so viele vor ihm gegangen sind.

    Angeblich spielte das Klima schon damals eine Rolle. Luthers Make Christianity Great Again – Populismus schuf es auf jeden Fall mit.

    Geld fällt nach unten, der Reichtum rutscht von Moskau nach Washington, und die Barbarisierungslawine folgt. Die langsamere, westliche Welle hält die schnellere, östliche auf, sodass sich an der Grenze ein Stau bildet, der Große Tsunami von Europa. Menschen in Massen sind kein intelligentes Leben, weil jede Handlung, ob intelligent oder dumm, für die Masse bloß Wärmeabstrahlung ist, Bewegung, die sich zur Gesamtbewegung hinzuaddiert. Wenn Sie keine CPU haben, die die Masse lenkt, lenkt sie die Physik.

    Was natürlich die Frage nach dem Zusammenspiel von Mensch und Natur aufwirft. Wie eng sind unsere Zyklen, Zahnräder verflochten? Wie sehr diktiert uns die Natur, was wir fühlen, denken und tun, wie sehr diktieren wir ihr, was sie uns morgen diktieren wird? Ist es ein Zufall, dass zusammen mit Putin auch Ätna erwacht und der Erdkern abbremst, schwingen wir mit Natur und Geologie mit, vielleicht sogar mit kosmischen Kräften? Welche Auswirkungen auf das Weltklima hatten die massiven Rodungen von Wäldern im Spätmittelalter – ein Aufbruch, Umbruch, der einer Mini-Proto-Industrialisierung glich? Kann es sein, dass wir hier eine Nummer durchspielen, die die Menschheit immer wieder durchspielt, in verschiedenen Maßstäben – nur eben ist es die größte Aufführung aller Zeiten? Könnte sich mal einer mal angucken. Oder Sci-Fi draus machen. Oder einen Haufen Kohle bei leichtgläubigen Esoterikern und sonstigen Spinnern. Ob was davon wahr ist, kann ich ja nicht wissen, ich weiß nur nicht, ob es unwahr ist.

    Roms Expansion hat sich von Roms Untergang nicht aufhalten lassen, erst im 20 Jahrhundert stagnierte sie, und wich der Implosion, die wir heute erleben. Dass der größte Zivilisationskollaps aller Zeiten mit der größten Klimakatastrophe aller Zeiten korreliert, finde ich jedenfalls interessant. Insbesondere das Timing – der Zivilisationskollaps erfolgt durch den Kollaps der globalen Wirtschaft, die Klimakatastrophe bräuchte es dazu nicht. Der Bevölkerungsrückgang ist eine Folge des vorübergehenden Erfolges der globalen Wirtschaft, wir wollen lieber Spaß als Kids, die sind ein Job für Nichtrömer und Nannys, die Mentalität erwächst aus Luxus, und die Folge des Bevölkerungsrückgangs ist ein vorübergehendes Ungleichgewicht, bei dem die Alten, wenig Anpassungsfähigen, die Gesellschaft dominieren, weswegen das Krisenmanagement in den Krieg seniler, zahnloser Greise ausartet, die Legionen um sich scharen, um in der Altenheimkantine um den letzten Pudding zu kämpfen, weil sie noch nie einen Altenheim-Brand erlebt haben, es deswegen keine Altenheim-Brände gibt, das größte Problem, das es in der Kantine je gab, der Pudding ist, deswegen ist die Lösung des Puddingproblems gleichbedeutend mit Löschen und deswegen wird die Feuerwehr, die sie davon ablenkt, umso mehr zum Erzfeind, je mehr sie in Flammen stehen. Die Klimakatastrophe hängt indirekt mit all dem zusammen, doch ist keine Ursache – sie gibt uns nur den Rest.

    Irgendwie haben Mensch und Natur den perfekten Sturm gebraut.

    Wenn sich wenige Menschen über eine weite Fläche verstreuen, sind Atomwaffen recht praktisch, um sie alle zu erwischen, wenn sie sich in einer Arche konzentrieren, sogar noch mehr. Wenn eine kleinere Menschheit weniger Ressourcen braucht, können wir ja mehr im Krieg verschwenden. Wenn Menschen samt ihren Gütern in Archen ziehen, werden die Archen von denen belagert, vor denen all die Menschen weglaufen. Wenn diese Menschen ausgeschlossen werden, schließen sie sich den Belagerern an, und die Armee wird noch größer.

    Und mittendrin das Deppi-Depp-Europa, das dümmer ist, als eine Hundekackwurst auf dem Bürgersteig – die weiß, dass man Tritte nur überlebt, wenn man zusammenhält. Wir kleistern uns mit Atomkraftwerken zu, während jenseits des Mittelmeeres die Solarenergie so schnell billiger wird, dass sich die Produktion mit Atomstrom nie und nimmer lohnen wird. Wir haben ein Wirtschaftskonzept, das auf der ganzen Welt versagt, doch die Welt hat Ressourcen, besser damit zurechtzukommen, wir haben nur eine eine unerschöpfliche Mine für Pixel, eine versiegende für Hightech und eine nutzlose für heiße Luft, alle sind sehr einfach zu kopieren, was uns für die Weltwirtschaft überflüssig bis lästig macht, und all das ist uns egal. Die Wirtschaft, der Fortschritt, die Macht, sämtliche Tiere in Pärchen, all das flieht vor der Sintflut nach Amerika. Wir bauen eine Tsunami-Welle auf, die selbst nicht weiß, wo ihr Rücken sein wird, denn im Osten ist ein Wirtschafts-, im Westen ein Machtvakuum, das sie herbei bettelt. Während Rom übern Atlantik gehüpft ist, ist Stalins Moskau nach Beijing umgezogen. Wir, alle von Irland bis Amur, sind das Dazwischen, das, was Osteuropa zwischen den Weltkriegen war: Ein Streifen lächerlicher, schwacher Zwergstaaten, die keine Mauer bilden, sondern die Art Leere, die Hitler und Stalin aufgesaugt hat. Wir gewinnen gerade die Casting-Show für den Haupt-Kriegsschauplatz des Dritten Weltkrieges.

    Wo auch immer die Archen sein werden, Europäer scheinen eher daran interessiert, in Flüchtlingsboote zu steigen, um danach zu suchen. Wir wollen die Völkerwanderung aufhalten, doch sie wird uns mit sich fortreißen. Die Domino-Steine fallen Richtung Rom, und wir sind der klassische Umfaller. Alea iacta est.

    Wer weiß – vielleicht brüllen und knurren wir uns doch bloß ein Weilchen an, werden müde, weil auch dabei nix rumkommt, gehen nach Hause und widmen uns dem Wassermanagement. Schließlich sind neue Spieler dabei, die gestalten das Spiel neu, und wir sind nicht mächtig genug, um ihnen unsere Blödheit aufzuzwingen. Erst mal Putin, die globale Finanzkrise, die in Amerika wohl Trumpoide an die Macht bringen wird, auch sonst Radikalen überall Aufwind gibt und die Weltordnung destabilisiert. Ich würde mich so was lieber mit Byzanz stellen, als mit Afghanistan. Aber man muss mit dem arbeiten, was man hat. Was für mich bedeutet, um einen Lottogewinn zu beten, damit ich es mir leisten kann, mit der ganzen Mischpoke nach Kanada abzuhauen, wie einst die schlaueren Juden, als Hitler kam, oder die ukrainischen Eliten, als Putin kam, statt zu den armen Säuen zu gehören, die es ausbaden müssen. Vielleicht sollte ich mal Lotto spielen?

    Somebody give me some water – can’t you see I’m burning alive…

  3. Und wenn sich Elektroautos erst einmal richtig durchgesetzt haben, wird die dadurch drastisch reduzierte Fertilität ein Übriges bewirken!

    Erkundigt euch mal bei E-Lokführern, wenn dann noch Zweifel bestehen, die mitfahrenden Kinder werden jeden Zweifel mit der Zeit ausräumen.

  4. Die grundlegenden Verhältnisse bezüglich Nachkommenschaft ändern sich nur langsam. Selbst wenn es plötzlich mehr oder weniger Kinder pro Frau gibt. Aus dem einfachen Grund, weil Menschen meist als junge Erwachsene (20 bis 30 Jahre alt) Kinder haben und 60 bis 80 Jahre leben. Europa, China, Japan schrumpfen deshalb ohne Immigration schon heute und erst recht 2030/2040, während Afrika, und dort vor allem die Subsahara auch 2030/2040 noch sehr stark wachsen wird, denn im Jahr 2020 war die Hälfte aller Afrikaner jünger als 18,8 Jahre alt, was bedeutet, dass die Hälfte der Afrikaner das reproduktive Alter noch vor sich haben, während in Japan gerade umgekehrt, mehr als die Hälfte der Bevölkerung das reproduktive Alter schon hinter sich hat.

    Afrika ist aber sehr vielfältig mit (heute noch) dünn besiedelten Regionen, aber auch mit heute schon dicht besiedelten und gleichzeitig sehr stark wachenden Regionen. Westafrika etwa hat heute schon die Bevölkerungsdichte von Europa, lebt zu 50% in den Städten und hat mit 433 Millionen etwa die gleiche Bevölkerung wie die EU. Schon zwischen 2050 und 2060 wird Westafrika eine doppelt so grosse Bevölkerung wie heute haben, also 860 Millionen Einwohner – und das selbst dann wenn die Zahl der Kinder pro Frau auf 2 absinkt (heute 2.7). Mit andern Worten: Wenn die Zahl der Kinder in der Subsahara heute zurückgeht wirkt sich das erst in einigen Jahrzehnten sehr stark aus, denn heute sind fast alle Menschen in der Subsahara sehr jung.

    Afrika selbst und wohl auch Europa muss um 2050 herum mit einer starken Migration mit Ursprung in Teilen Afrikas rechnen. Erstens wegen dem Bevölkerungswachstum in weiten Teilen Afrikas und zweitens wegen dem Klimawandel, der unter anderem auch die Verteilung der Niederschläge ändert, was Auswirkungen auf die Landwirtschaft hat. Fazu kommt noch die hohe Migrationsbereitschaft vieler Afrikaner wie sie sich in Umfragen immer wieder zeigt: 1/3 hegt den Wunsch weg zu ziehen.

    Fazit: Europa und die EU hält sich gerne aus allem raus. Doch auf Europa kommen viele Herausforderungen vor allem aus seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu. Ganz anders die USA. Die US-Amerikaner sind von lauter friedlichen Ländern umgeben und seit sich die Spannungen mit China verschärfen wird einfach immer mehr in Mexiko produziert. Trump redet oft so als wären Mexikaner Unterentwickelte und für die USA sogar gefährlich. Doch wenn schon hat Europa weit gefährlichere Nachbarn und den USA könnte es irgendwann in den Sinn kommen, dass sie Europa und die EU sich selbst überlassen. Darauf vorbereitet ist Europa nicht.

    • Danke, @Martin Holzherr. Ich würde noch ergänzen wollen, dass auch schon jetzt immer mehr Regionen IN Europa ebenfalls von der Klima- und Wasserkrise betroffen sind und also immer mehr Dörfer und Regionen durch Unwetter und Dürren, geringe Geburtenraten und Landflucht absterben. Gleichzeitig schickt bereits jetzt Deutschland Delegationen in afrikanische, meso- und südamerikanische Länder, um dringend benötigte Fach- und Arbeitskräfte etwa für die Pflege unserer Älteren zu gewinnen.

      Aus meiner Sicht zeichnet sich also klar ab, dass sich die Menschheit in diesem Jahrhundert zunehmend in wenige demokratische und vielfältige Arche-Regionen und Städte zurückzieht. Große Gebiete, die schon jetzt von buchstäblich fossilen & reaktionären Altherren-Regimen regiert und ausgebeutet werden, beschleunigen damit nur ihren Niedergang. Vgl. dazu ausführlicher:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/russland-china-iran-et-al-nationalistische-altherren-wasser-regime/

      Ihnen noch einmal Dank für die immer wieder konstruktiven, wissenschaftlich informierten und also dialogisch-monistischen Kommentare! 🙏📚👍

    • Es ist womöglich so, Herr Holzherr, dass Afrika einstmals sehr dünn besiedelt war, und es dann gerade auch “Weißbrote” waren, die so ergänzen konnten, durch die Beibringung sog. Zivilisation und auch durch andere Hilfe;
      eingeschätzt wird, dass in sparsamer afrikanischer Region [1] seinerzeit, um 1700 herum ca. 70 Millionen (Ur-)Einwohner präsent waren, später, so um 1800 herum ca. 100 Millionen und um 1900 herum ca. 130 Millionen Einwohner.
      Die genannten Zahlen sind wissenschaftlich, anthropologisch belastbar.

      Bei Beibringung derartig an sich klarer Datenlagen, will der Schreiber dieser Zeilen nicht auf Ihrige “Gags” der Art ‘wegen dem Klimawandel, der unter anderem auch die Verteilung der Niederschläge ändert, was Auswirkungen auf die Landwirtschaft hat.’ – näher eingehen.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer (der insofern, qua Datenlage auch, sich nicht mit den Buren identifizieren wird, nur grau guckt, auf diese “Response”)

      [1]
      Der oder ein Gag um den sog. Äquator herum war ja stets auch, dass es dort zu warm wäre, um zu leben.

  5. Der Lancet hat eben im Artikel Fertility, mortality, migration, and population scenarios for 195 countries and territories from 2017 to 2100: a forecasting analysis for the Global Burden of Disease Study Bevölkerungsprognosen abgegeben. Zitat:

    Der globale Totale Fertilitäts-Rate (TFR) im Referenzszenario wurde im Jahr 2100 auf 1·66 (95% UI 1·33–2·08) prognostiziert. Im Referenzszenario wurde prognostiziert, dass die Weltbevölkerung im Jahr 2064 mit 9·73 Milliarden (8·84–10·9) Menschen ihren Höhepunkt erreichen und im Jahr 2100 auf 8·79 Milliarden (6·83–11·8) zurückgehen wird. Die Referenzprognosen für die fünf größten Länder im Jahr 2100 waren Indien (1·09 Milliarden [0·72–1·71], Nigeria (791 Millionen [594–1056]), China (732 Millionen [456–1499]), die USA (336 Millionen [248–456]) und Pakistan (248 Millionen [151–427]). Die Ergebnisse deuten auch auf eine sich verändernde Altersstruktur in vielen Teilen der Welt hin, mit 2·37 Milliarden (1·91–2·87) Personen, die älter als 65 Jahre sind, und 1,70 Milliarden (1·11–2·81) Personen, die jünger als 20 Jahre sind, die im Jahr 2100 weltweit prognostiziert werden.

    Bis 2050 wurde prognostiziert, dass 151 Länder einen niedrigeren TFR als das Ersatzniveau haben werden (TFR <2-11), und für 183 wurde prognostiziert, dass sie bis 2100 einen niedrigeren TFR als den Ersatz haben werden. 23 Ländern im Referenzszenario, darunter Japan, Thailand und Spanien, wurden von 2017 bis 2100 einen Bevölkerungsrückgang von mehr als 50 % verzeichnen; Chinas Bevölkerung wurde prognostiziert, Es wurde prognostiziert, dass China bis 2035 die größte Volkswirtschaft werden würde, aber im Referenzszenario wurde prognostiziert, dass die USA 2098 wieder die größte Volkswirtschaft werden.

    Fazit: Frauen haben immer weniger Kinder. Im Jahr 2050 schrumpfen bereits 151 Länder und im Jahr 2100 werden praktisch alle Länder eine schrumpfende Bevölkerung haben. Wer weiss vielleicht werden irgendwann religiöse Fortpflanzungsfanatiker die wichtigste Quelle von Nachwuchs werden und die Erde wird fast nur noch von Religiösen bevölkert sein.

  6. Ein E-Lokführer, dessen Beruf ich durch den Geruch ionisierter Luft erraten habe, sagte mir straight darauf: Naja, meine Fortpflanzung habe ich jedenfalls schon unter Dach und Fach.

    Es gibt Untersuchungen über Schäden durch Handys – Wenn also solch eine kleine Batterie das kann, dann …!?

    Es gibt auch für den “Individualverkehr” bessere Lösungen, aber das ist nun wohl auch nur noch …!?

    • Oooo-kay, @hto. Sie „erraten“ also „ionisierte Luft“ und vermuten – ohne wissenschaftlich überprüfbare Belege -, dass Elektromobilität und Handystrahlen Menschen unfruchtbar machen?

      Bitte haben Sie Verständnis, dass ich das jetzt mal einfach so stehen lasse. Es spricht ja für sich…

      Beste Grüße, eine gute Woche! 🖖

  7. So langsam glaube ich, dass da garnicht soviel vermutete Böasartigkeit ist, einfach nur Teil der “armen Irren”.

    Deshalb entschuldige ich mich tatsächlich hiermit für alles, lieber Herr Dr. Michael Blume, haben Sie noch ein schönes Restleben.

    Ich werde mich hier auch garantiert nicht mehr melden.

    • Danke, @hto. Da ich mit dem Thema “Elektrohypersensibilität” aber tatsächlich sowohl in der Kommunalpolitik wie auch in der Auseinandersetzung mit dem christlichen Dualisten Ivo Sasek (Schweiz) zu tun hatte, werde ich dieses Thema von Ihnen in Zukunft einmal aufgreifen.

      Ihnen alles Gute, ich wünsche Ihnen ohne jeden Arg insgesamt weniger Sorgen & echten Frieden!

  8. Vier kleine Anmerkungen, passend vielleicht zum dankenswerterweise bereit gestellten Text, lieber Herr Dr. Michael Blume :

    1.) Sie meinen mit dem von Ihnen streng kritisierten Dualismus oft den Feind-Freund-Dualimus ?
    (Also dann wäre Dr. Webbaer ganz bei Ihnen, denn erstens meint der Freund den zu Liebenden und der Freund den zu Hassenden, die Etymologie ist hier klar, und zweitens geht es ja oft gar nicht um Emotion, wenn Gegnerschaft oder Kooperation festzustellen gilt.
    Ansonsten gibt es noch das nette Wort ‘Frenemy’, das keinen “falschen Freund” bezeichnet, sondern eine Person, mit der manchmal kooperiert werden kann, manchmal weniger oder gar nicht. – Gerade so kann auch beiderseitiger Respekt (der sich verdient werden muss) entstehen.
    Und es lohnt sich oft nicht andere Personen zu hassen, denn der Hass ist kein guter Ratgeber und als Emotion oft auch klar zu falschen Zielen anleitend.
    Allen Hassenden will der Schreiber dieser Zeilen so aber nicht vergällen.)

    2.) Zur Wasserkrise, gibt es die ? – Ist es nicht so, dass heutzutage Entsalzungsanlagen und passende Energieversorgung überall bereit stehen könnten und es gerade Wasser auf diesem Planeten mehr als genug gibt ?
    Und Salz ja, anders als bspw. vielleicht (!) Karl Lauterbach zu denken scheint, bei passender Anwendung lebensnotwendig ist.
    Sicherlich wird dies auch (von KL) gewusst und “salzarme Ernährung” ist in diesem Sinne nicht anzustreben, sondern sozusagen salz-passende Ernährung.
    Es gibt auch medizinische Anwendung von Salz.

    3.) Erstmals hat es 2022 in China ein Negativsaldo beim Vergleich der Geburten- mit der Sterberate gegeben ?

    4.) Das “Überleben der Menschheit” (vs. Bärenheit also) entscheidet sich weder auf nationalstaatlicher, noch auf kommunaler Ebene ?

    Mit freundlichen Grüßen und eine schöne Kalenderwoche 21 des Jahres 2023
    Dr. Webbaer (der Kompetitivität, Toleranz und konstruktives Wesen zu schätzen weiß)

    • Lieber @Webbaer,

      Danke, und

      1) Ja, genau!

      2) Ja, die #Wasserkrise gibt es & sie eskaliert. Krass in vielen Ländern, die weder demokratisch noch technologisch ausreichend aufgestellt sind. Nicht zufällig hat aber auch schon unsere derzeitige Bundesregierung dazu gearbeitet und lesenswert (!) publiziert:

      https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/nationale-wasserstrategie-2171158

      3) China 🇨🇳 hat für 2022 erstmals einen Negativsaldo zugegeben – er dürfte tatsächlich sehr viel krasser sein. Ebenso Japan 🇯🇵, dessen Statistiken größeres Vertrauen genießen. Das Ganze war hier ausführlich Thema:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hoffnung-trotz-energie-und-wasserkrise-bevoelkerungsimplosion-auch-in-china/

      4) Doch, irgendwo muss es sich entscheiden. Idealerweise tragen alle Ebenen dazu bei, ggü. den Erfolgsaussichten nationalstaatlicher „Umweltschutzpolitik“ bin ich aufgrund der medialen Logiken und fossilen Lobbies jedoch zunehmend skeptisch. Gute Kommunalpolitik macht schon heute riesige Unterschiede, zum Beispiel im Landkreis Rhein-Hunsrück:

      https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2021/51982/das-beispiel-hunsrueck-wie-koennen-wir-klimaneutral-werden

      Insofern der Web-Bär auf viele Äs steht, so möge Är die RealitÄt mit dem Gedanken der SubsidiaritÄt verknüpfen. Auf diese Idee kamen kluge Kirchen und Staaten quasi gemeinsam.

      Beste Grüße, viel Freude beim Lesen und Bedenken!

  9. @Michael Blume, meinen Dank dafür, die Klimakrise nicht nur in den Kontext “Waser” zu stellen, sondern dies auch mit der Weltbevölkerung zu tun.
    Das ganze große Bild wird immer klarer. Irgendeinen Vorteil muss uns der Mist ja bringen.

    Und auch Danke an @Martin Holzherr, der “Dr.”Quentmeier hat mich mit seiner Altherrenmathematik ganz schön getriggert – einfach die Zahl der Jahre, in der frau Geburtsfähig ist, unterschlagen ist für diese Denke ja typisch. (Ich hätte wahrscheinlich nen rant über “kolonialistische Mathematik”, die er demonstriert, abgelassen. Als ich das von konstruktivistischer Seite präsentiert bekam (dass es so was wie “koloniale/weiße Mathe” gäbe), dachte ich ja noch “Hä”??? Wtf! – aber wenn man diesen “Doktor” liest, wird es klar, was die wohl fordern: Objektivität.)

    Da auch nochmal Danke an @Michael Blume – wenn ich früher “White privilege” gehört habe, war mir immer klar, dass es sich dabei um so was wie “Zugang zu Wasser” handelt – für uns überall frei zugänglich und das sogar in warm!
    Während meine Umgebung meist peinlicherweise zu blöd ist, sich an dem zu freuen, was sie haben, egal, wie existentiell wichtig es ist.
    Und ich ob der zu überwindenden Distanz sprachlos zurückblieb…

    @Paul S. –
    “Am Thema vorbei aufs Thema zu. Ich hab’s halt mit Kontext,”
    Mein Bruder im Geiste! Ich habe ihre Tafel mit großem Genuss gelesen.

    Muss diesen Rundumschlag noch ein wenig verdauen – und hab ne Frage zu –
    das wir spätestens seit Byzanz sehen:
    Byzanz? Sicher? Ich hab mal gegoogelt, meinen sie nicht eher “Augusta Antonina”? Byzanz hieß doch erst ab 326 Konstantinopel (was sie, glaub ich, meinen.) https://de.wikipedia.org/wiki/Byzantion

    Ist eigentlich egal, was ich meine ist die Abkehr von “Erkenne dich selbst”, also dem Altgriechischen Einfluss. (Delphi, nicht Byzanz.)
    Verstehe ich sie da richtig, dass sie diese Abkehr von dem, was hätte “Vernunft” werden können, meinen?

    Und mittendrin das Deppi-Depp-Europa, das dümmer ist, als eine Hundekackwurst auf dem Bürgersteig – die weiß, dass man Tritte nur überlebt, wenn man zusammenhält.
    Wow, was für ein Bild für Adhäsionskräfte! – “Und Gott schuf den Menschen – aus Lehm – nach seinem Ebenbild.”

    Nieder mit dem Mythos der Erbsünde! – Wir müssen endlich die Verantwortung für die uns gegebene Vernunft übernehmen.

  10. @ Blume

    Der fundamentalste Dualismus dürfte der zwischen Gewinn und Verlust sein.

    Lt. @webbär-Definition ist Gewinn Kooperation=Freund und Verlust=Kompetivität=Feind.

    Die Umstellung auf’s NewPublicManagement hat diesen Effekt verstärkt und den Aktivierenden Staat hervorgerufen.
    Das ist Aktivierung von Konsum und Energie- und Ressourcenverbrauch.

  11. Viktualia,
    Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde soll heißen, die Gottebenbildlichkeit befähige den Menschen, über die Natur zu herrschen, siehe Dominium terrae.

    Und diesen Zustand haben wir mit der Entdeckung der Atomkraft erreicht.
    Und wenn Sie jetzt noch berücksichtigen, dass die Schöpfung (man kann es auch Evolution nennen) noch nicht zu Ende ist, dann bekommt der Begriff Erbsünde wieder Bedeutung. Die lastet auf uns als selbstgemachte Schuld bis heute, gut sichtbar in der Vermüllung der Meere und der bevorstehenden Klimakatastrophe.

  12. @ Mussi 22.05.2023, 17:52 Uhr

    Zitat: „Der fundamentalste Dualismus dürfte der zwischen Gewinn und Verlust sein.“

    Stimmt noch nicht ganz Herr Mussi.

    Der fundamentalste Dualismus dürfte der Dualismus zwischen „Herr“ und „Sklave“ sein.

    Der Herr „interpretiert“ eine Situation nach seinem Gutdünken, besser er sucht irgend einen Vorwand, seine eigene „Lust und Laune“ bestens zu befriedigen, so dass er einen (Lust) Gewinn hat, der Sklave hat zu gehorchen und den Verlust zu tragen.

    Der „Herr“ will „bevormunden“ sogar bestimmen wie der Pöbel zu leben, zu wohnen und sogar was er zu zu fressen hat. Wir erleben eine wahre „Sternstunde der Demokratie“….

    • (Nicht nur) Ich verstehe Sie also richtig, @Realo? Sie fantasieren verschwörungsmythologisch, selbsternannte „Herren“ würden sich die Klima- und Wasserkrise ausdenken, um Männer wie Sie zu „Sklaven“ zu machen? Und daher meinen Sie sich mit Leugnen der Zusammenhänge „wehren“ zu müssen?

    • Ich fürchte, lieber @Mussi, dass wir alle auch in Richtung Realitätsflucht „ticken“. Umso unangenehmer die wissenschaftlichen Erkenntnisse, umso mehr Mut und Anstand braucht es zum dialogischen Monismus – und umso leichter ist es, sich in bequemen Relativismus oder gar feind-seligen Dualismus gegen „die Afrikaner“, „die Politikerinnen“, Fridays for Future und immer wieder auch gegen angebliche, jüdische Weltverschwörer zu flüchten.

      Ich gebe die Hoffnung auf dialogischen Monismus nicht auf – auch nicht für @Realo und @Quentmeier. Und zumindest für kommende Generationen. Aktuell hat zum Beispiel die Augsburger Allgemeine einen Wasser-Podcast gestartet, der die Auswirkungen der Wasserkrise auf Landwirt:innen und Mitwelt erkundet. Ganz konkret heute und in Bayern – unbedingt hörenswert!

      https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/neuer-wasser-podcast-wasser-aus-fluessen-und-brunnen-pumpen-illegal-legal-egal-id66521431.html

      Durch die Klima- und Wasserkrise werden immer größere Regionen der Erde für uns Menschen unbewohnbar. Aber wir können noch immer lebenswerte Arche-Regionen und Städte bauen. Die Zeit tickt & die Mitwelt fragt, wie wir ticken…

      Ihnen Dank für Ihr Interesse und alles Gute!

  13. @ Michael Blume 22.05.2023, 22:24 Uhr

    Dass es Probleme mit Klima, Wetter, Wasser, Hunger, Kriege, Krankheiten, …. gibt, schon immer gab, daran zweifle ich nicht im Geringsten. Auch bin ich dafür, dass wir uns vernünftig dagegen wehren.

    Nur bin ich gegen übertriebenen Aktionismus und dagegen, wie dieses Thema „ausgebeutet“ wird, um psychologische „versteckte Wünsche“, oder auch ganz einfach das „offene Gewinnstreben“ von Menschen zu befriedigen.

    Z.B. das Streben, andere Menschen „dominieren“ zu wollen, oder mehr „haben“ zu wollen als die Anderen. Es mehr oder weniger sogar genießen, wenn jemanden etwas weggenommen wird.

    Manche verzichten sogar freiwillig gerne auf etwas, damit andere auch nicht bekommen, was sie sich so sehr wünschen.

    Fragen Sie Psychologen, wie es sich mit den „versteckten Motivationen“ so verhält. Sie würden sich wundern….

    • Danke, @Realo, das ist wirklich faszinierend!

      Denn tatsächlich schränke ich mich ja etwa als Vegetarier freiwillig ein, um Wasser, Energie, Futtermittel, Flächen, Arbeitskräfte einzusparen. Das schreibt mir niemand anderes vor als die Informationen der Wissenschaft plus mein Gewissen. Und die Pflanzenkost – bei der ich ebenfalls auf Wassersparen achte, zudem auch Tiermilch u.ä. reduziere – schmeckt sehr gut und ist gesund. Ich lebe meine Freiheit zur Verantwortung für Mitwelt und Mitmenschen, ohne mich dabei als unterdrücktes Opfer zu fühlen.

      Sie dagegen beharren – mit sogar zeitweise mehreren sog. Sockenpuppen-Accounts – reaktant auf Ihrem Recht, sich in Ihrem Konsum und Verhalten für niemanden einschränken zu müssen. Tiere und andere Menschen sollen für Ihre Ansprüche verzichten, Ihnen zu Diensten sein, denn Sie sehen sich als Herr-scher über andere. Dominieren, Verbrauchen und Verschlingen ist Ihr Verständnis von Freiheit.

      Und es entspricht dann wirklich sehr präzise der Definition des psychologischen Dualismus, diese Ihre eigene Haltung dann aus sich selbst abzuspalten und vermeintlichen Verschwörern zu unterstellen. Nicht Ihre eigenen Ansprüche seien also das Problem, sondern der „Aktionismus“ von Politikerinnen oder auch Wissenschaftlern wie mir, die nicht etwa aus ehrlicher Sorge über die Klima- und Wasserkrise informieren – sondern aus finsteren Motiven, um Ihre „Herrschaft“ in Frage zu stellen, um Sie zu „versklaven“.

      Denn Sie streiten jede Verantwortung ab und beharren darauf, ein armes, verfolgtes Opfer zu sein. Daraus leiten Sie auch das Recht zur Lüge, zur Verstellung, zur Sockenpuppe ab. Sie beharren darauf, ein Guter in der Notwehr gegenüber Bösen zu sein.

      Das, lieber @Realo, ist Dualismus pur. Und ich möchte Ihnen nur in aller Verbundenheit sagen, dass er nicht nur in verzerrte Wahrnehmungen führt, sondern auch unglücklich macht. Denn Ihre inneren Widersprüche werden durch die dualistische Abspaltung ja nicht aufgelöst, sondern Tag für Tag verstärkt.

      Auch deshalb von mir keinen Groll. Danke für Ihre erhellenden Kommentare, wirklich!

  14. @ Michael Blume: auch Ihnen ein langes Leben! Die Originalversion “live long and prosper” ist aber in meinen Augen eindeutig besser als die deutsche Synchronisation. Vielen Dank fürs Hochladen, aber warum immer so gereizt, warum werden Sie so schnell so persönlich? Ich bringe Zahlen, Daten und Fakten und ich habe alles belegt, bis hin zu Artikeln aus “Nature”. Zur Information: das ist neben “Science” die renommierteste wissenschaftliche Zeitschrift der Welt; mehr Wissenschaft geht nicht. Zum Rückgang der Geburtenraten in Japan, Südkorea und Taiwan: das sind sehr wohlhabende Staaten geworden, und je wohlhabender Menschen werden, desto mehr sinkt die Geburtenrate. Dieser Zusammenhang wurde bereits ausführlich in dem Buch “Die Grenzen des Wachstums” von 1972 beschrieben, also vor über 50 Jahren. In diesem Klassiker wurde darauf hingewiesen, dass in reicheren Gesellschaften der “materielle Nutzen” eines Kindes abnimmt und die Kosten zunehmen. In sehr armen Gesellschaften werden Kinder in großer Zahl eben benötigt, um so früh wie möglich zum Beispiel in der Landwirtschaft mitzuarbeiten und sie werden als Absicherung im Alter für die Eltern gebraucht. Je wohlhabender eine Gesellschaft wird, desto höher sind die Kosten, um Kindern eine vernünftige Ausbildung und überhaupt ein besseres Leben zu bieten, als es die Eltern hatten. Und die Kinder werden auch nicht mehr benötigt, um in irgendwelchen elterlichen Betrieben von Kindesbeinen an mitzuarbeiten. Die Alterssicherung wurde, beginnend mit Bismarck, in die Rentenversicherung “ausgelagert”. Als China 1980 die Ein-Kind-Politik eingeführt hatte, war das Land ein bitterarmes Entwicklungsland und weitestgehend agrarisch geprägt. Die Bevölkerung war in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen, und jetzt darauf zu warten, dass China so schnell reich wird, dass die Bevölkerung die Geburtenrate schnell sinkt, war völlig illusorisch. China hatte 1980 schlicht und ergreifend nicht die Zeit; die Ein-Kind Politik war letzten Endes eine Art Notbremse, um das Land vor einer katastrophalen Überbevölkerung zu schützen. Und jetzt, Herr Blume, bitte ich Sie, bei der Wahrheit zu bleiben: ich habe die Ein-Kind Politik nicht “gepriesen”, ich habe sie in meinem Beitrag als brutal bezeichnet! Es war aber eine bittere Notwendigkeit, denn ohne diese Politik gäbe es heutzutage vermutlich mindestens 500 Millionen Menschen mehr in China, die Nahrung, Wohnung und Kleidung brauchen, dazu Ausbildung, Arbeitsplätze und auch ein bisschen Komfort im Leben haben möchten. Gegenwärtig leben von den 1,4 Milliarden Chinesen noch ca. 700 Millionen, also die Hälfte der Bevölkerung, in relativ großer Armut und ca. 100 Millionen sind als Wanderarbeiter in den Metropolen an der Ostküste unterwegs. Der große Vorsitzenden Xi hat es selber auf den Punkt gebracht: “Die Armut ist die härteste Nuss die wir zu knacken haben”. Ohne die Ein-Kind Politik wären große Teile des Landes vermutlich ökologisch ruiniert, die “Wasserkrise” wäre gravierend und es gäbe vermutlich schreckliche Hungersnöte. Daher muss man unterm Strich die Ein-Kind-Politik wohl als richtig bezeichnen; eine andere Möglichkeit gab es damals nicht. Die millionenfache Abtreibung von Mädchen ist natürlich ein gewaltiges Problem in China, aber auch in Indien. Dazu eine Literaturangabe:” Indien und China droht massiver Frauenmangel”, SPIEGEL ONLINE 14.3.2011. In diesem Artikel gibt es auch den Link zur Originalquelle. Kurze Zusammenfassung: normal kommen auf 100 neugeborene Mädchen ca. 105 Jungen. In China im Jahr 2008 war das Verhältnis gewaltig verschoben: auf 100 Mädchen kamen 119 Jungen, wobei es große regionale Unterschiede gibt. In dem Artikel wurde die Provinz Henan im Norden und die Provinz Hainan im tiefen Süden erwähnt; hier gibt es ein Geschlechterverhältnis von 130 Jungen auf 100 Mädchen. Für Indien wurde angegeben, auf 100 Mädchen 113 Jungen. Auch hier gibt es große regionale Unterschiede; in den Bundesstaaten Punjab und Gujarat wurden Verhältnisse von 100 Mädchen zu 125 Jungen angegeben.Und ein bemerkenswertes Detail zum Schluss diese “Spiegel”-Artikels: schon für 1992 kamen in einigen Städten in Südkorea (!) auf 100 Mädchen bis zu 125 Männer. Schon vor etlichen Jahren hat China übrigens die Konsequenzen aus diesem drohenden Frauenmangel gezogen: Eltern auf dem Land wurde ein zweites Kind erlaubt, wenn das erste ein Mädchen ist.
    PS.: Ich “giere” nicht, ich genieße und zwar an Maßen. Was sollen diese Depektierlichkeiten?
    PPS.: Zitat Michael Blume: “Skrupellose Fossil-Lobbyisten und reaktante Klimakrise-Verharmloser wie Sie werden Reformen auf nationalstaatlicher Ebene immer wieder rücksichtslos bekämpfen und blockieren”. Gegenwärtig hat unser Land, das hat der Fall Graichen überdeutlich gezeigt, eher ein Problem mit grünen Lobbyisten, mit Windkraft-Fanatikern und Leuten, die offenkundig keine Ahnung haben, wie ein moderner Industriestaat sicher mit Strom bzw. mit Energie allgemein versorgt werden muss (Annalena Baerbock: “Das Netz ist der Speicher”). Ein kurzer Blick in Rundfunk und Fernsehen (ARD, ZDF, WDR 3, Deutschlandfunk etc.) zeigen, dass unser Land gegenwärtig im Würgegriff grüner Lobbyisten steckt.
    @ Viktualia: “Altherrenmathematik bzw koloniale / weiße Mathematik”. Wow, da haben Sie aber schweres Geschütz aufgefahren! Dieser Einwand hat mich doch etwas sprachlos zurückgelassen, ebenso der Satz “einfach die Zahl der Jahre in der Frau Geburtsfähig ist, unterschlagen, ist für diese Denke ja typisch”. Was will die Künstlerin mir damit sagen? Ich habe in meinem Beitrag Zahlen zum Bevölkerungswachstum in China und Indien gebracht, vor allem um zu zeigen, wie schwer es ist, das Bevölkerungswachstum zu bremsen. Die Zahl der Jahre, die eine Frau “Geburtsfähig” ist, spielen in diesem Zusammenhang überhaupt keine Rolle. Hier zählt vor allen die absolute Zahl der Kinder pro Frau. Und den “Nature”- Artikel hatte ich zitiert, um auf die Notwendigkeit hinzuweisen das Bevölkerungswachstum zu senken. Übrigens wird schon im Untertitel dieses Artikels darauf hingewiesen dass der Schlüssel für die Senkung der Geburtenrate der Zugang zu sicheren Verhütungsmitteln ist! Wenn ich hier Zahlen, Daten und Fakten bringe, halte ich mich immer gerne an das “Spiegel”- Motto: “Sagen was ist”. Noch mal: alle meine Zahlen stimmen, sind aus seriösen Quellen, die ich angegeben habe bzw. aus zum Teil hochkarätigen Fachzeitschriften.

    • Danke, lieber Herr @Quentmeier – ich war & bin gar nicht „gereizt“, sondern erinnere Sie lediglich hartnäckig auch an Ihre Verantwortung für die Mitwelt und andere Menschen. Die Hoffnung, dass Sie sich dieser doch noch stellen, statt die Realität der Klima- und Wasserkrise zu leugnen, lässt mich Ihnen auch weiterhin tapfer antworten. Sie kommen ja auch immer wieder, es triggert und bewegt Sie doch. 🙂

      Und da er Ihnen zusagt, hier übrigens zum jüdischen Hintergrund des vulkanischen Grußes:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/spocks-vermaechtnis-warum-vulkanier-auch-juedisch-gruessen/

      Bleiben Sie dran & werden Sie mutig! 🙂

  15. @Dr. Armin Quentmeier – Was will die Künstlerin mir damit sagen?
    Das, was da steht?

    Meinen sie wirklich, nur weil sie “Künstlerin” schreiben, wäre es kein schlechter Stil, sich dumm zu stellen?

    vor allem um zu zeigen, wie schwer es ist, das Bevölkerungswachstum zu bremsen.
    Die Natur schafft das bei jeder Frau, nennt sich “Wechseljahre”.

    Und die treten ein, egal, ob die Bevölkerung gerade wächst oder schwindet. Was dann mein Punkt dafür wäre, sie in eine Hochrechnung über den Verlauf des Wachstums, rsp. des schwindenden Wachstums, einzubeziehen.
    Was sie bevorzugten, lieber nicht zu tun, weil das ja ihre schöne Rechnung zunichte gemacht hätte. Herrenmentalität halt.

    Sie haben nicht nur unsauber gerechnet, sie haben Frauen als Gebärmaschinen dargestellt, mit deren Biologie sie rechnen könnten, ohne sie kennen zu müssen.

    Hoffentlich reicht das Ausmaß, um den Bevölkerungsanstieg deutlich abzubremsen.
    Die Absenkung erfolgt erst in der nächsten Generation, mit oder ohne “Hoffentlich”.
    That´s the point.

    In dem Stil ging ihr Beitrag los – und weiter.
    Es geht bei einer solchen Rechnung nicht um ihre “Hoffnung”, es geht darum, dass Frauen – sowieso – nicht ihr Leben lang fruchtbar sind.

    Es hat dann immer noch 18 Jahre gedauert,
    Ein “immer noch” in diesem Zusammenhang ist manipulativ.

    Schon mal von “Pubertät” gehört? Frauen setzen die Babys nicht unmittelbar nach der eigenen Geburt auf die Welt.

    Erklären sie sich: was genau wundert sie daran; welchen Faktor haben sie in Petto, der den Rückgang hätte beschleunigen können?

    Hier zählt vor allen die absolute Zahl der Kinder pro Frau.
    Und in der nächsten Generation nicht? Was soll dieser Unsinn?

    “Hier” – was für ein “hier”? – das ist rhetorischer bs.
    Und das “vor allem” wieder nur “Herrenmentalität”.

    Nur Zahlen abschreiben reicht nicht, der Kontext muss stimmen, wenn sie einen Punkt machen wollen.
    Egal, wer sie sind.

    Gegenwärtig hat unser Land
    Mit den offensichtlichen Auswirkungen des “Wirtschaftswunders” zu tun.
    Die Augen wurden 70 Jahre lang ganz fest zugekniffen aber jetzt stinkt es dermaßen zum Himmel, dass das Leugnen nicht mehr funktioniert.

    Das, was wir uns unter “Fortschritt” vorgestellt haben, hat nicht funktioniert, da wir zu wenig Verantwortung für unsere Gier übernommen haben.

  16. @Realo – Z.B. das Streben, andere Menschen „dominieren“ zu wollen, oder mehr „haben“ zu wollen als die Anderen. Es mehr oder weniger sogar genießen, wenn jemanden etwas weggenommen wird.
    Moment, ich kann diese “Wahrnehmung” zwar nachvollziehen, finde es aber nicht ganz fair – immerhin hat jeder Richter die Pflicht, zu dominieren und z.B. einem Betrüger das wegzunehmen, was dieser sich angeeignet hat.

    Sie wollten aber nicht unseren Rechtsstaat demontieren, sondern ihre Unzufriedenheit, ihr Unwohlsein mit der Kritik an unserem/ihrem persönlichen Lebensstil ausdrücken, oder?

    Ich bin auch ein Boomer, eine Kriegsenkelin, habe aber ganz anders verinnerlicht, nichts zu verschwenden, sondern das, was ich habe, zu würdigen.

    Unsere Mitwelt droht daran unterzugehen, dass wir das, was wir haben, nicht zu würdigen wissen; es vernichten, statt es gerecht zu verteilen und uns miteinander darum zu kümmern.

    Diejenigen, die das verändern wollen, beginnen gerade erst damit, an dem Dialog darüber teilzunehmen – und sie zicken so rum?

    Sorry, aber wer genau will was genau behalten, das ist doch die Frage.

    Unsere Nahrung muss erst wachsen, bevor sie geerntet, verarbeitet und zubereitet wird. Es geht darum, die Grundlage für das Wachsen der Nahrung – für alle – gegen den Wahn einiger, sich persönlich zu bereichern zu verteidigen.

    Konsum macht nicht glücklich, auch wenn uns das 70 Jahre eingeredet wurde, es stimmt nicht.
    Es hat uns vereinzelt, nicht glücklich gemacht.
    Wir sind naturfern geworden, unsere Kinder können nicht mehr auf einem Bein stehen, junge Erwachsene nicht mehr kochen und Ältere haben Angst, ins Heim abgeschoben zu werden. Überall vereinsamen Menschen.

    Ich fände es toll, wenn das “von uns genommen” würde.
    ———————
    Der fundamentalste Dualismus dürfte der Dualismus zwischen –
    Es gibt, so gesehen, zwei (Dualismen), den zwischen Trieb und Vernunft jedes Einzelnen und dieser findet innerhalb des Konfliktfeldes zwischen Individuum und Gruppe statt.
    Daher schaut es so aus, als ginge es um “Herr und Sklave”, solange eine Gruppe nicht darauf achtet, dass jedes Individuum genug “Raum” hat, selbst zur Einsicht zu gelangen und nicht “Sklave” bleiben muss.
    (Also darauf, dass alle Zugang zum Blumenbergschen “Reichtum”, der Dialogfähigkeit, haben.)

  17. @ Michael Blume 23.05.2023, 06:37 Uhr

    Mich stört es nicht, wenn jemand wegen seiner Überzeugung Veganer ist, womöglich weil ihm Tiere leid tun. Irgendwie hat es mich beeindruckt, wenn z.B. die Grünen für mehr „Sauberkeit“ waren, für „Nachhaltigkeit“ und natürlich auch gegen den Krieg. Allerdings muss man seine Überzeugung nicht unbedingt wie eine „Monstranz“ vor sich hertragen…..

    Nur bin ich wütend dagegen, wenn sie mich und viele andere Menschen nötigen, im Falle dass die Heizung eingeht, statt einfach den Kessel auszutauschen, praktisch ein altes Haus um rund 150 000 Euro sanieren zu müssen. Das ist eine Verrücktheit, derartiges hat es noch nie gegeben. Außer wenn man im Krieg einen Bombentreffer abbekommen hat.

    Derartiges bedroht einerseits die Existenz von Betroffenen und andere profitieren, weil sie die Häuser billig erwerben und Gewinne machen können. Das ist bekanntlich das Geschäftsmodell, alte Häuser zu „Entwohnen“ (die alten Bewohner zu vertreiben) die Häuser zu sanieren und zur Geldanlage von „Kapitalisten“ bereit zu stellen. Dann können die, denen es gut geht, das Elend der anderen so richtig genießen, ganz wie es dem Dualismus „Herr und Sklave“ entspricht. Das ist so nebenbei auch noch eine absurde Verschwendung von Ressourcen und völlig verrückt.

    Ich fordere von niemanden Verzicht, bin allgemein für möglichst sparsamen Umgang mit den Ressourcen.

    Ihre und die grüne Ideologie will dominieren und die rund 100 000 Euro Sanierungskosten für die alten Wohnungen und rund 150 000 Euro für die alten Häuser der ärmeren Schichten, sind der vorläufige Höhepunkt der Abzocke. Allerdings halte ich den „naiven Grünen“ ausdrücklich zugute, dass sie es nicht besser wussten. Sie hatten geglaubt, man tauscht einfach den Kessel gegen eine Wärmepumpe aus und alles ist paletti.

    Das Prinzip hat allerdings Tradition. Vor rund 40 Jahren hat sich eine „ärmere Bekannte“ aus einer Erbschaft eine kleine Eigentumswohnung kaufen können und rund 10 Jahre darin gelebt. Dann kam die Mehrheit der Hausgemeinschaft auf die Idee, neue Fenster einzubauen und teure Sanierungsmaßnahmen am relativ guten Bauzustand vorzunehmen. Die Abzahlungen konnte sich die Bekannte nicht leisten und flog aus ihrer Eigentumswohnung…. Da wundern sich so manche, warum es zu Hass in der Gesellschaft kommt.

    • Danke, @Realo – auch für Ihre erneute, kleine Demonstration in Dualismus.

      So schreiben Sie: “Ihre und die grüne Ideologie will dominieren und die rund 100 000 Euro Sanierungskosten für die alten Wohnungen und rund 150 000 Euro für die alten Häuser der ärmeren Schichten, sind der vorläufige Höhepunkt der Abzocke.”

      Nun bin ich weder Mitglied der Grünen und habe auch eine solche wie von Ihnen unterstellte Forderung nie vertreten. Alleine aus der Tatsache, dass ich über Verschwörungsmythen, die Klima- und Wasserkrise wissenschaftlich und dialogisch informiere, lässt bei Ihnen alle Sicherungen durchbrennen und macht mich aus Ihrer Sicht zum “Feind”.

      Was mich ehrlich interessieren würde: Glauben Sie die Unwahrheiten, die Sie auch über mich verbreiten, wirklich selbst oder betrachten Sie diese als erlaubte Täuschungsmanöver wie ja auch die Sockenpuppe @Elektroniker? Wie fühlt sich das Verbiegen der doch einfach überprüfbaren Wahrheit für Sie selbst an?

  18. @Realo 22.05. 23:32

    „Z.B. das Streben, andere Menschen „dominieren“ zu wollen, oder mehr „haben“ zu wollen als die Anderen. Es mehr oder weniger sogar genießen, wenn jemanden etwas weggenommen wird.“

    Stellenweise gibt es das sogar. Wenn sich viele ein E-Auto nicht mehr leisten können, dann wertet das die auf, die sich noch eins leisten können. Die soziale Frage rund um die Energiewende dreht sich auch darum, wie Leute damit noch klar kommen, die sowieso schon am finanziellen Limit angekommen sind, und auch kaum was einzusparen haben.

    Dagegen stehen dann die, die auf großem Fuß leben, und vollkommen problemlos ihren Konsum komplett auf Klimafreundlich aufrüsten können. Und so binden die sogar Arbeitskräfte, dass es sogar noch teurer wird, die regenerative Technik einzubauen, was dann denen, die am unteren Rand kratzen, noch mehr Schwierigkeiten bereitet.

    @Viktualia 13.05. 09:09

    „Die Augen wurden 70 Jahre lang ganz fest zugekniffen aber jetzt stinkt es dermaßen zum Himmel, dass das Leugnen nicht mehr funktioniert.“

    Die Notwendigkeiten sind hier nicht mehr so einfach zu übersehen. Auch wenn es Ärmere u.U. mehr trifft, die nicht mal halb soviele Treibhausgase verursachen als die, denen es finanziell richtig gut geht.

    Für viele gibt es eigentlich nur beim Fleischessen Einsparpotential, die können sich keine Flugreisen und kein Auto leisten, und haben eine kleine Wohnung und sind von ihrem Vermieter abhängig, wenn es um PV-Module auf dem Dach, Außenisolierung oder die Wärmepumpenheizung geht. Die einen müssen zugucken, dass der Vermieter nichts unternimmt, die anderen müssen ausziehen, weil sie sich die Miete nach einer aufwändigen Sanierung nicht mehr leisten können.

    Als Zwangsvegetarier zusehen zu müssen, wie die Energiewende verschleppt wird, weil die Wohlhabenden keinesfalls von ihrem Konsumniveau lassen können, und es einfach an Arbeitskräften und Rohstoffen fehlt, eine zügige Energiewende hinzubekommen, ist dann nicht so prickelnd.

    Ich sehe keine Alternative zu einer möglichst schnellen Energiewende, sehe aber auch, dass Viele ziemliche Schwierigkeiten damit haben werden. Insbesondere wer recht schlecht verdient, in Altbauten im eher ländlichem Raum wohnt, und das Auto nicht nur für den Weg zur Arbeit braucht, sondern auch noch die Kinder zur Schule bringen muss.

    Wenn sich die Wohlhabenden mal etwas einschränken würden, würde das einen Riesenfortschritt möglich machen. Alleine wenn die sich wohnungsmäßig ein gutes Stück verkleinern würden, wäre sofort die Wohnungsnot Geschichte. Das spart nicht nur gleich Geld, Arbeitskräfte und Rohstoffe ein, es würde auch den Vielen, die jetzt als Pendler im Umfeld wohnen, ermöglichen, in die Stadt zu ziehen, wo sie u.U. dann sogar auf ein Auto verzichten können.

  19. @ Blume

    Ich habe es schon mal erwähnt: ich bin früh mit dem overview und Grenzen des Wachstums in Berührung gekommen.
    Das ist jetzt gut 50 Jahre her.
    Alleine diese zwei Leitplanken und universalen Einsichten hätten die Menschheit lenken können.
    Haben sie nicht. Und @Quentmeier verteidigt immer noch im Angesicht der Grenzen seine Position und des Weges dahin und den Weg,der so weiter gehen soll.
    Eigentlich bin ich hier nur, weil ich meinen Frust und Besserwisserei ablassen muss. Ist ja nicht neu was ich hier ablasse.
    Wenn ich Quentmeier lese,dann assoziiere ich immer Geissen und rtl2. Die Erde scheint nur Kulisse zu sein.
    Aber ich komme noch dahinter,wie das Hirn da so dysfunktional agiert.

  20. @ Blume

    Quentmeier und Realo haben ja schizophrener weiße recht: Dysfunktion funktioniert ja auch.
    Mir macht es nur Sorge in der Masse und da kommt es aufs Geld und Geldschöpfungssystem und den Schuldenwahn an.
    Wir bauen Schulden auf um sie abzubauen.
    Geht’s noch??? Wie paradox ist das obwohl Kant auf die Vernunft gesetzt hat.
    Herje….nichts kapiert…

    • @Mussi

      Erlauben Sie mir zu Ihren kleinen Rant eine ernsthafte Nachfrage zu Ihren Erwartungen: Warum sollten alternde Generationen mit wenig oder keinen Nachkommen ein intrinsisches Interesse daran haben, “Schulden abzubauen”? Ob es um Kredite oder Treibhausgase geht – wenn nicht gerade ein Glauben an ein Jenseitsleben besteht, so kann es zumindest einigen von ihnen doch auch einfach egal sein, oder? Mir scheint es politikwissenschaftlich schlüssig zu sein, zu erwarten, dass sich Zeithorizonte und daraus abgeleitete Forderungen von Menschen auch je nach demografischer Situation unterscheiden können. Oder nicht?

  21. @ Blume

    Ich habe gerade die letzten Tage meine Bücher zur ‘Politischen Theorie’ hervorgekramt.
    ‘Kritische Ordnungswissenschaft’ habe daraus nochmal als wenigem herauskristalisiert.
    Gerade Zeithorizonte haben sich in den letzten Dekaden deutlich verschoben.
    Der Planet ist mit Satteliten total überwacht.
    Grundsätzlich halte ich den Tod für normal und das Leben für außergewöhnlich.
    Insofern ist Ihre Frage berechtigt.
    Es ist letztendlich die Frage,ob Leben berechtigt ist.
    Es ist entstanden,insofern ist das Aussergewöhnliche wertzuschätzen.
    Mehr können wir nicht wissen und leben.

  22. @ Blume

    Ich frage mich gerade,ob Sie diese Fragestellung auch Ihren Kindern stellen würden?
    Das ist Komplementarität. Im Unterschied zum Dualismus.
    Die Entscheidung zwischen ja vs nein.
    Darum kommen wir nicht herum.
    Warum?

    • Ehrlich gesagt stellen meine Kinder solche Fragen mir, lieber @mussi. Wir pflegen hier den kritischen Dialog & nicht selten bin ich in der Defensive. „Papa, du bist doch auch Politikwissenschaftler. Hältst du es denn möglich, dass sich eine schnell alternde Gesellschaft wirklich für Energiewende und Klimastabilisierung einsetzt?“ – „Für möglich halte ich es schon, aber für leicht erreichbar nicht…“

      Auch über die Kommerzialisierung der Bundesliga und die Rollenvorbilder bei „Germany‘s Next Topmodell / GNTM“ wurde & wird hier intensiv diskutiert:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/du-opfer-die-bundesliga-kommerzialisierung-spaltet-schulhoefe/

      #Politikwissenschaft #Realismus #Dialog

  23. @Tobias Jeckenburger –
    ich bin irritiert.
    Ich hab jede Menge Einwände/Fragen, ob sie das wirklich so sehen:
    Auch wenn es Ärmere u.U. mehr trifft,
    Unter Umständen? Ich würde annehmen, ganz sicher.
    Und sie produzieren auch ganz sicher weniger als die Hälfte an Treibhausgasen.
    (Bei Konsum geht es ja nicht wirklich um “Glück”, sondern um Status; es wird von Ärmeren auch viel Mist gekauft – man muss aber sehr viel Mist kaufen, bis es z.B. mit einem Flug mithalten kann…)
    die anderen müssen ausziehen,
    Wohin denn? Trailerparks?
    die Kinder zur Schule bringen muss.
    Eigentlich funktionieren die Busse auf dem Land genau andersrum: zur Schule (und zurück) geht, zu allen anderen Zeiten eher nicht. Abends und am WE fahren noch weniger Busse.
    Wohnungsnot Geschichte.
    WGs in leerstehenden Kaufhäusern, um “die Innenstädte wiederzubeleben”?
    Ich hab den Verdacht, dass sie Neubauten meinen. Für Reiche? (Beton ist auch nicht unproblematisch; aber “andere Baustelle”.)
    weil die Wohlhabenden
    Dualismus, ick hör dir trapsen – mein Punkt wäre, dass es nicht um “die Wohlhabenden”, sondern “die Regierenden” gehen müsste. Die von uns Legitimierten, rsp. die Mächtigen.

    Die Entscheidung als solche (die Welt zu retten?) hat nicht direkt mit dem Einkommen zu tun. Aber wir assoziieren es mit dem Geld, dass es kosten wird, diese Entscheidungen umzusetzen.
    Statt es als Investition zu betrachten, die wir uns jetzt gerade so noch leisten können, bevor es zu spät ist.

    Ich schätze auch, dass es die inhärente “Kapitalismuskritik” ist, die so bremst – obwohl ich sicher bin, dass sich mit Umweltschutz (Mitweltrücksicht) genauso gut Geld machen lässt wie mit allem anderen auch. (Selbst in echt, ohne “greenwashing”.)

    Es ist halt nur noch nicht in den Köpfen angekommen, bzw. es wären vielleicht nicht ganz die gleichen Profiteure. (Sprich, ob es dabei zu einer gerechteren Verteilung kommt, steht auf einem anderen Blatt.)
    ————————
    @Realo – womit heizen sie denn, wenn ich fragen darf?
    Das ist doch alles so teuer geworden, dass man auch ohne eine Pflicht dazu darüber nachdenken könnte, die Heizung auszutauschen.

    Wenn mein Vermieter hier Doppelglas einbauen würde, könnte er gerne das Geld haben, das ich an Briketts spare. (Die sind letzten Winter von 5 Euro pro Paket auf 16 gestiegen; während die umweltfreundlicheren (Union) ihre Produktion bereits eingestellt haben, gibt es jetzt nur noch Rekord. https://de.wikipedia.org/wiki/Rekord-Brikett)
    Oder wenn er gar eine Heizung einbaut – dann sterben hier die letzten Eisblumen aus und ich fang mir im Winter Erkältungen ein, statt jede Wärmekalorie persönlich aus dem Keller zu hochzutragen.

  24. @ Michael Blume 23.05.2023, 18:46 Uhr

    Grüne Hardliner bewerten die Klimaproblematik derart extrem und übertrieben, dass sie in Kauf nehmen, dass Millionen kleiner Leute befürchten müssen, sich nicht einmal mehr das Wohnen leisten zu können und ungefähr das geschieht, was ich etwas drastisch formuliert habe. Diese Hardliner wollen mit allen Mitteln ihre Ideologie durchsetzen und das kann zum Chaos führen.

    Ich möchte ausdrücklich festhalten, dass sich meine Polemik gegen Grüne nicht gegen Herrn Habeck persönlich richtet. Ich halte ihn ausdrücklich für einen Humanisten, der allerdings zwischen der hysterisch aufgeladenen grünen Ideologie und der Realität aufgerieben wird.

    Zitat: „Alleine aus der Tatsache, dass ich über Verschwörungsmythen, die Klima- und Wasserkrise wissenschaftlich und dialogisch informiere, lässt bei Ihnen alle Sicherungen durchbrennen und macht mich aus Ihrer Sicht zum “Feind”.“

    Wenn Sie meine „Schreibe“ so sehen, dass ich Sie für einen „Feind“ halte, so tut es mir leid, dafür entschuldige ich mich. Ich habe nichts gegen Sie, finde es gut dass Sie sich für andere Menschen einsetzen, bin eher überrascht, dass Sie auch „kritische Sichtweisen“ nicht zensieren und sich sogar die Mühe machen zu antworten.

    Mich haben vor Jahrzehnten Psychologiestudenten in meiner WG das Phänomen erklärt, dass es nicht nur ein naheliegendes, „offene Gewinnstreben“ beim Menschen gibt. Es gibt auch das Streben, andere Menschen „dominieren“ zu wollen, dass andere nach „ihrer Pfeife“ tanzen müssen, es auch mehr oder weniger sogar genießen, wenn jemanden sich etwas nicht leisten kann, was man sich selber locker leisten könnte. Als rational denkender ehemaliger Elektroniker konnte ich das nicht glauben. Letztlich haben die „Psychologen“ mich von dieser traurigen Realität überzeugt.

    Ich gebe nur möglichst interessante (und nicht gerade alltägliche) Sichtweisen weiter, die ich mir im Laufe meines schon längeren Lebens „aufgerissen“ habe. Es gibt viele „Wahrheiten“, fast jeder hat seine eigene Wahrheit….

    Ich kann es Ihnen sagen, ich bin eher Zyniker geworden und habe meine besondere Sicht auf die verschiedenen unterschiedlichen, sich oft widersprechenden „Wahrheiten“. ….

    • Nochmal, @Realo: Ich bin kein Mitglied der Grünen, sondern Christdemokrat. Ich habe die von Ihnen konstruierten Forderungen nie erhoben.

      Merken Sie es wirklich nicht mehr, dass Sie sich viel zu tief in einen Freund-Feind-Dualismus verstrickt haben, der Ihre Wahrnehmungen sowohl auf Politik wie Wissenschaft verzerrt? 🤔

      • @ Michael Blume 23.05.2023, 22:00 Uhr

        Ich habe nicht Sie persönlich gemeint, nicht einmal die grüne Spitze, die Angst vor den Hardlinern hat, ich weiß auch, dass Sie kein Mitglied der Grünen, sondern Christdemokrat sind. Aber in irgend einem Blog muss man seinen Frust halt los werden.

        Die Denke von „Klima Klebern“ unterscheidet sich nun einmal diametral von der Denke von Menschen, die fürchten, bei den Wohnkosten so abgezockt zu werden, dass sie letztlich in einer Notunterkunft oder auf der Straße landen, ein typischer Freund-Feind-Dualismus eben.

        • Also wirklich, @Realo: Wenn Sie doch wissen, dass ein Vorwurf nicht wahr ist – warum verbreiten Sie ihn dann dennoch als Blog-Kommentar?

          Das Zitat, von dem Sie nun also selbst sagen, dass es wissentlich falsch war:

          „Ihre und die grüne Ideologie will dominieren und die rund 100 000 Euro Sanierungskosten für die alten Wohnungen und rund 150 000 Euro für die alten Häuser der ärmeren Schichten, sind der vorläufige Höhepunkt der Abzocke.“

          Das ist halt schlichtweg gelogen, mit der Sockenpuppe @Elektroniker haben Sie ja auch bereits zu täuschen versucht. Glauben Sie denn wirklich, lieber @Realo, dass Ihnen Ihr „Frust loswerden“ und antigrüner Dualismus das Recht zur digitalen Lüge geben? Immerhin schenke ich Ihnen hier auch Zeit und Aufmerksamkeit. Haben Sie denn gar kein Gefühl für Anstand und Wahrhaftigkeit mehr? 🤔

  25. @ Viktualia 23.05.2023, 12:12 Uhr

    Zitat: „Moment, ich kann diese “Wahrnehmung” zwar nachvollziehen, finde es aber nicht ganz fair – immerhin hat jeder Richter die Pflicht, zu dominieren und z.B. einem Betrüger das wegzunehmen, was dieser sich angeeignet hat.“

    Das sehe ich genau so. Die allermeisten Richter dürften ihre Aufgabe sehr ernst nehmen. Ihnen ist ganz klar, dass sie womöglich unschuldigen Menschen unrecht tun könnten und sie arbeiten sehr gewissenhaft.

    Mein Anliegen ist, dass alles möglichst realistisch bewertet wird und Prioritäten gesetzt werden müssen, sonst droht Chaos. Für Gerechtigkeit sind praktisch alle Menschen.

    Konsum wird uns von der Werbung eingeredet. Ich ärgere mich auch über die Methoden die dabei zur Anwendung kommen. Allerdings ist mir klar, dass trotz der Werbung viele Unternehmer einfach Pech haben und „untergehen“. Die sind oft ruiniert und es dürfte kein Spaß sein, so weiter leben zu müssen.

    Degenerationserscheinungen in der Gesellschaft sind mir auch aufgefallen.

    Die Sache von “Herr und Sklave”, war eine Antwort an „Mussi“ und eher als „überzeichneter Gag“ gedacht. Aber die Realität könnte man so sehen….

    @Tobias Jeckenburger

    Mit dem „Dominieren“ habe ich natürlich überzeichnet. Aber gewisse „instinktive Phänomene“ sind einfach nicht zu leugnen. Das ist Ihnen auch aufgefallen.

    Mir geht es in der Hauptsache darum, dass Menschen unter den „Klima Restriktionen“ nicht mehr leiden müssen, als unter der „Klima Erwärmung“. Da hat sich eine gewisse “Hysterie“ eingeschlichen, was eigentlich berücksichtigt werden sollte….

    Es ist sicherlich so, wie sie es sehen, dass die weniger verdienenden Schichten eher unter den Restriktionen leiden, als wohlhabende Menschen.

    Was Sie über das Fleischessen, als Einsparpotential schreiben ist ja das Problem. In meiner Kindheit war das ein wesentlicher Unterschied zwischen „Arm und Reich“. Dann haben sich auch noch „reiche Tussis“ beim Metzger Hackfleisch vom Lungenbraten bestellt und Ärmere konnten nur mit traurigen Augen zuschauen….

    Es kommt halt auf eine Energiewende mit Augenmaß an, nicht auf blindwütige Ideologie, die die Gesellschaft spaltet.

    Früher waren die Wohnungen wesentlich stärker „belegt“. Allerdings führte das zu schweren Konflikten und alle waren froh dass sich das geändert hat.

  26. @Realo, Früher waren die Wohnungen wesentlich stärker „belegt“.
    kennen sie noch den Begriff “Trockenwohnen”?
    (https://de.wikipedia.org/wiki/Trockenwohner Der Kalkmörtel der frischgebauten Wohnung wurde durch das von den Mietern abgegebene (ausgeatmete) CO2 getrocknet. Lebendige Entfeuchter.)

    Mein Anliegen ist, dass alles möglichst realistisch bewertet wird und Prioritäten gesetzt werden müssen, sonst droht Chaos. Für Gerechtigkeit sind praktisch alle Menschen.
    Ein “Anliegen” – den Glauben haben ihnen die Psychologiestudenten ausgetrieben (sicher unabsichtlich.) Ich fände schön, wenn sie diesen Glauben (an die Menschen) wiederfänden, bevor sie ihren Löffel abgeben.
    Vielleicht kann ich (als Ergotherapeutin) eine Leiter an den Brunnen stellen, in den sie da gefallen sind.
    Das mit der Dominanz/Unterdrückung ist nur die halbe Wahrheit. (Der Mensch muss erst ein Ego haben, bevor er es überwinden kann. Er braucht “Wirkmacht” – aber keinen Sadismus.)

    Mir geht es in der Hauptsache darum, dass Menschen unter den „Klima Restriktionen“ nicht mehr leiden müssen, als unter der „Klima Erwärmung“.
    Unter der Lösung nicht mehr leiden müssen als unter dem Problem – ja sehe ich eigentlich auch so. Nur definiere ich “Leiden unter” auch mit so was wie “Sinn” – für mich ist es kein “Verzicht”, weniger zu konsumieren, wenn ich konsumierend Teil des Problems und verzichtend Teil der Lösung bin.
    Wozu brauche ich im Winter 25° in Innenräumen? Wozu Erdbeeren im Januar? Wozu ständig neue Klamotten? Urlaubsgefühle statt auf dem Balkon nur, wenn man weit, weit weg ist? Auch wenn ich Tiere von “nose to tail” nutzen kann, ich kann auch vegane Aufstriche basteln – u.s.w.

    Die Denke von „Klima Klebern“ unterscheidet sich nun einmal diametral von der Denke von Menschen, die fürchten, bei den Wohnkosten so abgezockt zu werden, dass sie letztlich in einer Notunterkunft oder auf der Straße landen, ein typischer Freund-Feind-Dualismus eben.
    Moment, sie kommunizieren doch gerade mit einer, bei der es umgedreht ist. Mein Vermieter ist ein Netter, dennoch würde meine Miete in exorbitante Höhen schießen, wenn er hier mal “normale Standards” einbauen würde.

    Und trotzdem bin ich die Erste, die für “persönlichen Widerstand” eintreten würde. (Ich bewundere deren Mut. Wenn ich mir vorstelle, da festgeklebt vor Autos zu sitzen, in einer Großstadt – ich würde mir in die Bux machen.)

    Aber ich lasse mich für diese Sache seit nunmehr 45 Jahren blöde anmachen und auch wenn ich nie gedacht hätte, dass es so Scheiße ist, Recht zu haben – es ist die Wahrheit: wir müssen umdenken, so geht es nicht weiter.

  27. @ Michael Blume 24.05.2023, 07:19 Uhr

    Zitat: „Also wirklich, @Realo: Wenn Sie doch wissen, dass ein Vorwurf nicht wahr ist – warum verbreiten Sie ihn dann dennoch als Blog-Kommentar? ….

    Das Zitat, von dem Sie nun also selbst sagen, dass es wissentlich falsch war:

    „Ihre und die grüne Ideologie will dominieren und die rund 100 000 Euro Sanierungskosten für die alten Wohnungen und rund 150 000 Euro für die alten Häuser der ärmeren Schichten, sind der vorläufige Höhepunkt der Abzocke.“

    Das ist halt schlichtweg gelogen, mit der Sockenpuppe @Elektroniker haben Sie ja auch bereits zu täuschen versucht.“

    Selbstverständlich sind die Fakten wahr. Z.B. die Sache mit den Kosten unter „normalen Umständen“. (Keine „Pfuscher“, „normale“ Temperaturansprüche rund 21 Grad auch bei Kälte, keine ausufernden Stromkosten für die Wärmepumpe…).

    Dass die mindestens rund 100 000 Euro viele Menschen nicht einfach aus der Geldbörse bezahlen können, ist wohl auch klar.

    Differenzieren könnte man mehr. Den meisten „Grünen“ sind die technischen Fakten einfach nicht klar. Sie meinten, man tauscht im Fehlerfall einfach den Kessel gegen eine Wärmepumpe und das wäre kein größeres Problem.

    Meine Kumpels sind alle Techniker und haben, wie ich selbst, längst herumexperimentiert und dann kamen die Probleme mit den Kosten heraus.

    Bei den „Grünen“ gibt es „normale Typen“, die einfach Umweltbewusster sind. Das ist völlig o.k.

    Aber ich habe nun einmal seit meiner Kindheit „Autohasser“ kennen gelernt. Die haben über nichts anderes gesprochen, als darüber dass PKW völlig unnötig sind, verboten gehören.

    Einer hatte seinen sicheren Job rund 200 m von der Wohnung entfernt und konnte in der Mittagspause zuhause essen. Die Geschäfte für den Einkauf lagen gegenüber auf der anderen Straßenseite.

    Manche hatten nichts anderes mehr im Sinn, als die Autofahrer zu „vergrämen“, Parkverbote, Anzeigen, …. die „Klimakleberei“ ist eine „Weiterentwicklung“. Die wenigen auf der Straße sitzenden „Klimakleber“ wollen einfach hunderte Autofahrer die ihren Jobs nachgehen müssen „dominieren“, „erziehen“. Wie können Sie das bestreiten? Ein „alter Hut“ für die Psychologen.

    Mit der „Sockenpuppe @Elektroniker“ haben ich mich in ihrem Blog irrtümlich „verklickt“. Aus „Komfortgründen“ für den Leser nutze ich verschieden „Nicknamen“. Die Leser können einschätzen welche Sichtweise zu erwarten ist, können einfach „drüber lesen“ oder mit mir darüber diskutieren, wenn es sie interessiert. Verstehe nicht was da Täuschung sein soll?

    • Mannomann, @Realo – Sie schlagen mich öffentlich einer Partei und Forderungen zu, von denen Sie wissen, dass diese nicht stimmen. Sie „diskutieren“ nicht nur einmal, sondern mehrfach auch auf diesem Wissenschaftsblog unter verschiedenen Account-Namen (sog. Sockenpuppen-Strategie). Und Sie finden all das völlig okay.

      Tja, ich habe da offensichtlich andere Werte im Hinblick auf Wahrhaftigkeit verinnerlicht… 🤷‍♂️🤔🤝

  28. @ Viktualia 24.05.2023, 08:21 Uhr

    Den Begriff “Trockenwohnen” kannte ich noch nicht.

    Ich habe den Glauben an die Menschen nicht verloren. Die meisten Menschen sind wunderbare Menschen. Sie sind Rücksichtsvoll und auch Hilfsbereit.

    Das wurde mir bei einer längeren Straßenbahnfahrt einmal so richtig klar. Es waren relativ wenige Menschen unterwegs, dabei einer „von Auswärts“ der sich nicht so recht auskannte. Die anderen Mitfahrenden haben ihm alles genau erklärt, einer hat ihm sogar einen „richtigen“ Fahrschein geschenkt. Wir haben uns alle angesehen, jeder dachte offensichtlich das Gleiche, wie wunderbar könnte die Welt sein.

    Dann stieg eine Person ein, obwohl zahlreiche Plätze frei waren, schrie die Person einen Schüler an sofort aufzustehen um ihr den Platz zu überlassen. Darauf folgte ein Gezeter über die „heutige Jugend“…. Danach wurden wieder vielsagende traurige „Blicke ausgetauscht“…….

    Als älterer Mensch ist man weniger auf „Shopping“ aus als junge Menschen. Allerdings müssen andere Menschen vom Konsum leben.

    Zitat: „Moment, sie kommunizieren doch gerade mit einer, bei der es umgedreht ist. Mein Vermieter ist ein Netter, dennoch würde meine Miete in exorbitante Höhen schießen, wenn er hier mal “normale Standards” einbauen würde.“

    Das meine ich ja. Auch in meiner (ländlichen) Umgebung gibt es eigentlich nur wunderbare Menschen. Habe aber früher aus Jobgründen in größeren Städten gewohnt, da war es „härter“, besonders bei den hohen Wohnugskosten.

  29. @Viktualia 23.05. 21:21

    „WGs in leerstehenden Kaufhäusern, um “die Innenstädte wiederzubeleben”?“

    Ne, ich meine wenn sich viele wohnungsmäßig verkleinern würden, wäre die Wohnungsnot schnell vorbei, es müsste wenig neu gebaut werden und die Handwerker hätten Zeit die Altbestände energetisch fit zu machen. Das würde für die Energiewende richtig Tempo machen.

    „Dualismus, ick hör dir trapsen – mein Punkt wäre, dass es nicht um “die Wohlhabenden”, sondern “die Regierenden” gehen müsste. Die von uns Legitimierten, rsp. die Mächtigen.“

    Mir ging es hier darum, dass das Verhalten der Wohlhabenden viel ausmacht. Wenn die nur ihren Wohlstand auf regenerativ umstellen, ohne ihn auch zu reduzieren, geht die Energiewende nur ziemlich langsam, weil es dann neben Geld vor allem auch an Arbeitskräften und Rohstoffen mangelt.

    Die Regierenden sind freilich noch wichtiger, die Rahmenbedingungen die die setzen, brauchen wir genauso. Erstmal muss man hier die rechtlichen Hürden für Windräder und Stromtrassen abbauen. Das ist das absolut dringlichste. Aber auch kann der Gesetzgeber es versuchen, die Menschen zu motivieren, sich wohnungsmäßig zu verkleinern, und überhaupt weniger zu konsumieren. Auch wenn das gegen alles ist, was die Politik in den letzten 70 Jahren angestrebt hat: Wirtschaftsförderung als oberstes Primat quer durch alle Parteien und alle demokratischen Staaten.

    Wir können uns hier eine Pause leisten, und werden die freie Arbeitszeit dann in die Energiewende investieren. Nebenbei könnten es viele auch stressmäßig sowieso gebrauchen, weniger zu arbeiten, das ist aber eine andere Baustelle.

    „Es ist halt nur noch nicht in den Köpfen angekommen, bzw. es wären vielleicht nicht ganz die gleichen Profiteure.“

    Wenn wir nur schon mal von dem maximalen Umsatz runter kommen würden, dann wäre hier Luft für eine schnelle Energiewende.

    @Realo 23.05. 22:59

    „Es kommt halt auf eine Energiewende mit Augenmaß an, nicht auf blindwütige Ideologie, die die Gesellschaft spaltet.“

    Genau das ist ja auch wichtig. Jeder Konsum bindet Geld, Arbeitskraft und Rohstoffe, und wir können es wirklich gut gebrauchen, wenn viele ihren Anteil überprüfen und entsprechen soweit sinnvoll reduzieren. Nur so haben wir auch den Spielraum, den wir brauchen, damit es wirklich zügig mit der Energiewende weiter gehen kann.

    Den Menschen einfach das Geld wegnehmen, dass sie weniger konsumieren müssen, wäre jetzt suboptimal. Insbesondere weil man dieses Geld ja auch braucht, um den Umbau zu finanzieren. Und es trifft dann auch vor allem die, die sowieso knapp bei Kasse sind und die gar nicht so viele Treibhausgase produzieren.

  30. @Tobias Jeckenburger – Wenn wir nur schon mal von dem maximalen Umsatz runter kommen würden,
    Da hab ich jetzt wieder so einen “hoffentlich habe ich sie falsch verstanden” Moment.
    Wieso denn ausgerechnet “Umsatz”?
    Ich schätze, sie meinen das mit dem “ewigen Wachstum”, das ja nicht funktionieren kann.

    Schon mal daran gedacht, dass eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sich durch den “100%igen Umsatz” auszeichnen würde?
    Bzw. sich in Gestalt der Natur genau dadurch auszeichnet, dass alles, wirklich alles, ineinander greift? Und immer wieder umgesetzt wird?

    Das kann doch nicht sein, dass wir nur Konsumieren, um diesen Rubel am Rollen zu halten, statt uns einfach aufs Gärtnern und andere nützliche Dienstleistungen einzulassen.
    Was Menschen brauchen, ist Beschäftigung; von Geld wir man weder satt noch zufrieden.
    (Dass wir den Umsatz anders gestalten müssen ist schon ein ganz wesentlicher Punkt. Aber reduzieren würde ich lieber das Zweckfreie.)
    ———————–
    @Realo, ich musste an sie denken, als ich das hier las: https://blog.fefe.de/?ts=9a90c873 (auch der link ganz unten).

    Als ich mitbekam, wie Bauern über Grüne denken, war ich ja ziemlich entsetzt, konnte es aber irgendwann auch nachvollziehen.
    Die “praktische Umsetzung” (Rahmengestaltung; sie machen sich ja nicht die Hände schmutzig, sondern die Gesetze) ökologischer Anliegen gelingt ihnen oft nicht besonders gut.
    Wenn mir Heizungsinstallateure was drüber erzählen, wie hirnverbrannt sie es finden – o.k.. Da geht es auch um die praktische Umsetzung (und die Handwerker brauchen Material und Hilfskräfte, die die Politiker/Grünen nicht liefern können.)

    Aber wenn die angeblichen “Ziele dahinter” in Verschwörungstheorien abdriften ist bei mir Schluss.

    Und im Gegensatz zum werten Herrn Blume, der sich von den Grünen distanzierte, möchte ich mich ausdrücklich zu dieser Haltung bekennen.
    (Auch wenn ich die nur ungern wähle – weil sie mir nicht grün genug sind…)

    Aber ich finde es auch immer noch wunderbar, mich mit so völlig verschiedenen “Universen” (in den Köpfen hier) auseinander setzen zu können.

  31. @Viktualia 23.05. 21:21

    „Wieso denn ausgerechnet “Umsatz”?
    Ich schätze, sie meinen das mit dem “ewigen Wachstum”, das ja nicht funktionieren kann.“

    Ich meine hier den rein finanziellen Umsatz. Was ewig draus wird, ist mir jetzt auch nicht das akute Thema. Ich stelle nur fest, dass ganz aktuell die Energiewende sehr viel schneller laufen kann, wenn zumindest mittelfristig weniger konsumiert wird. Es fehlt hier weniger am Geld, sondern auch an Arbeitskräften und Rohstoffen wie Kupfer oder Lithium.

    „Was Menschen brauchen, ist Beschäftigung; von Geld wir man weder satt noch zufrieden.“

    Langfristig auch, allerdings sind Investitionen in die Energiewende dann doch keine reine Beschäftigung, sondern ganz handfeste Maßnahmen, das Klimasystem vor dem Absturz zu bewahren.

    „Die “praktische Umsetzung” (Rahmengestaltung; sie machen sich ja nicht die Hände schmutzig, sondern die Gesetze) ökologischer Anliegen gelingt ihnen oft nicht besonders gut.“

    Das ist mir auch schon aufgefallen. Die EEG-Umlage war maximal unsozial, das mit Energiepflanzen und Palmöl ist sicher eine Maßnahme gegen landwirtschaftliche Überproduktion, aber ökologisch und klimaschutzmäßig sinnvoll ist das sicher nicht.

    „Aber wenn die angeblichen “Ziele dahinter” in Verschwörungstheorien abdriften ist bei mir Schluss.“

    Bei mir auch, aber die Lobbyisten sind real und sicher nicht untätig. Egal was läuft, die deutschen Stromkonzerne machen meistens einen guten Schnitt dabei. Das gilt auch beim aktuellen Wärmepumpengesetz. Etwas verfrüht würde ich sagen, ein paar Jahre regen Zubau von Windenergie wäre wohl vorher sinnvoll – den Stromkonzernen passt es dagegen wunderbar, wenn erst die Wärmepumpen kommen, bevor der Windstrom dafür da ist.

    Entsprechend sinnvoll wäre es, wenn die Wärmepumpenpflicht vorerst nur für windenergiereiche Regionen in Norddeutschland gelten würde. In Süddeutschland werden die Wärmepumpen nun leider erstmal überwiegend mit fossilem Strom laufen müssen. Gut für die Stromkonzerne, teuer für die Immobilieneigentümer und Mieter, und es würde sogar Arbeitskräfte binden, die besser PV-Anlagen, Windräder und neue Stromtrassen installieren sollten.

    Und es kann auch passieren, dass sowohl Gerät wie Installateure fehlen, und so manch einer Monate auf seine neue Heizung warten muss, und per Heizlüfter die Zeit überbrücken muss. Wieder gut für die Stromkonzerne.

    Das sind alles nur Kleinigkeiten, es betrifft ja nur den Austausch von alten kaputten Heizungsgeräten. Aber es wäre vermutlich dennoch eben vorerst nur für Norddeutschland wirklich sinnvoll.

  32. @Tobias Jeckenburger – aber die Lobbyisten sind real und sicher nicht untätig.
    Ja, das ist echt beeindruckend, wie sehr “der Umsatz” von Strom steigt.
    Auf der Ebene der Energieverschwendung haben sie Recht, da wäre eine Reduzierung des Umsatzes wichtiger als diese Konzentration auf Strom.

    Und dem Punkt, die Regionalität mit in die Rechnung zu nehmen (ich generalisier das mit den Windrädern jetzt mal), stimme ich ebenfalls zu. Das nicht zu tun war in der Landwirtschaft schon ein Hindernis dafür, den Anklang derer zu finden, die es letztendlich machen müssen.

    Es ist erschreckend, wie schwer es sich die Politiker damit tun, bei ihrer Politik reale Menschen einzubeziehen.
    Das hat die Klimapolitik (für mich) mit Corona gemeinsam: Politik dreht sich gezwungenermaßen ganz konkret um “alle Mitbürger”.

    In meinen Augen haben wir nach dem zweiten Weltkrieg statt einer Aufarbeitung unserer kollektiven Dummheit es vorgezogen, dem Konsum zu huldigen und uns alle miteinander eine riesige kognitive Dissonanz eingehandelt.

    “Die Banalität des Bösen” hat bislang immer noch keiner so recht begriffen.

    “Heizungen” sind gut fürs Bruttosozialprodukt – und wenn keiner mehr Handwerker werden will, ist das erst mal ein ganz anderes Problem?
    Auch wenn wir die Kreisläufe, die unsere Realität ausmachen, nicht wahrnehmen, sie leugnen und missbrauchen, existieren sie trotzdem.

    Dass wir heute, unmittelbar, nachdem das letzte AKW vom Netz gegangen ist, Klimakleber so behandeln wie AKW Gegner Ende der 70er, ist so was von peinlich, mir fehlen die Worte.
    (Ich kann mich noch gut daran erinnern, als 14jährige “kriminalisiert” worden zu sein. Komisches Gefühl, in dem Alter für “gefährlich” gehalten zu werden.)

    Ich wünsche mir eine Welt, wo die jungen Leute in den Städten für das Klima Bäume und Blumen pflanzen, statt Angst zu haben, überrollt zu werden.
    Ich bin sicher, dann würden sich auch ein paar mehr finden, die Bock auf eine Ausbildung im Handwerk haben.

  33. @Viktualia 25.05. 21:43

    „Ja, das ist echt beeindruckend, wie sehr “der Umsatz” von Strom steigt.
    Auf der Ebene der Energieverschwendung haben sie Recht, da wäre eine Reduzierung des Umsatzes wichtiger als diese Konzentration auf Strom.“

    Wind und PV-Sonnenenergie fällt als Strom an, und lässt sich am effektivsten durch die direkte Nutzung als Strom nutzen. Deshalb brauchen wir Lithiumakkufahrzeuge und Wärmepumpen, da führt keine Weg dran vorbei. Was mir hier nur auffällt, ist dass man offenbar gerne schon mal die Verbraucherseite noch vor der Produktionsseite fördert.

    Erstmal mehr Windräder würden den Strompreis senken, und erstmal mehr Wärmepumpne werden ihn steigern. Genau das kommt den Stromkonzernen durchaus gelegen. Die Windräder an Land sind längst konkurrenzfähig, es hapert hier seit etlichen Jahren nur an den Baugenehmigungen. Derweil jetzt die Hausbesitzer gezwungen werden sollen, Wärmepumpen auf eigenen Rechnung auch dann einzubauen, wenn es sich noch gar nicht rechnet.

    Insgesamt würde es alles viel schneller gehen, wenn eben generell weniger konsumiert würde. Das können auch die Lobbyisten kaum verhindern, das haben die Menschen selber in der Hand. Insbesondere vernünftige Radwege wären allerdings sehr hilfreich, und würden es erleichtern, vom eigenem Auto wegzukommen. Hier sehe ich das größte realistische Konsumeinsparpotential.

    „Auch wenn wir die Kreisläufe, die unsere Realität ausmachen, nicht wahrnehmen, sie leugnen und missbrauchen, existieren sie trotzdem.“

    Genau hier ist einfach mehr Bewusstsein gefragt.

    „Ich bin sicher, dann würden sich auch ein paar mehr finden, die Bock auf eine Ausbildung im Handwerk haben.“

    Wobei gerade das Handwerk wohl die besten Chancen hat, noch viele Jahrzehnte nicht von KI und Robotern ersetzt zu werden. Jobs in der Verwaltung werden vermutlich demnächst deutlich weniger werden. Alles was ziemlich Textbasiert ist, könnte bald die KI billiger als der Mensch hinbekommen. ChatGPT soll inzwischen auch Abiturprüfungen bestehen können. Wenn ich jetzt als Schüler auf dem Gymnasium mit der 10. Klasse fertig wäre, würde ich ernsthaft drüber nachdenken, lieber gleich eine Lehre als Heizungsbauer anzufangen.

  34. @ Michael Blume 27.05.2023, 22:49 Uhr

    Was das Wasserproblem betrifft, widerspreche ich Ihnen doch nicht.

    Sehe es fast noch restriktiver als Sie, weil es nicht nur die Klimafrage gibt, sondern zusätzlich die zunehmende Bevölkerung, die allgemeine Entwicklung, mehr Verschwendung, mehr Ansprüche, z.B. Komfort, tägliches Brausen. In meiner Kindheit wurde einmal pro Woche gebadet, sonst gab es den „Waschlappen“, worauf übrigens Herr Kretschmann von den Grünen hingewiesen hat, ehe man auf ihn eingedroschen hat. Es wäre nicht schlecht gewesen, hätte man ihm das näher erklären lassen….

    Vor rund 50 Jahren habe ich mich mit Infrastruktur Planungsleuten (Trinkwasser, Abwasser) unterhalten und die haben mir die Sachlage recht realistisch erklärt und praktisch alles vorhergesehen.

    Es wird bei uns kaum Probleme gehen, weil die Planer längst Konzepte in der Schublade haben die zum optimalen Zeitpunkt realisiert werden. Der „Normalbürger“ merkt gar nichts davon, außer wenn in der Nähe ein neues Klärwerk gebaut, oder die Straße aufgerissen wird….

    Im Prinzip werden mehrere Wasser/Abwasserstränge und Zisternen gebaut und z.B. das WC nicht mit Trinkwasser gespült. In anderen Ländern wird man „Wasserpipelines, Entsalzungsanlagen bzw. Wiederaufbereitungsanlagen bauen müssen. In den Weltmeeren ist genug Wasser vorhanden….

    Das ist alles Sache der Technischen Planung und einer vernünftigen politischen Führung. Bei uns funktioniert das eigentlich recht gut…..

    Es ist Sache der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Behörden die Probleme realistisch zu lösen. Es führt zu Problemen, wenn die „falschen Leute“, die „Sache in die Hand nehmen“, z.B. die „Weltuntergangspropheten und Bußprediger“ sich für die Klima- und Wasserkrise „zuständig“ fühlen und nur Chaos verursachen.

    Es sollen die Menschen für die Problemlösungen „zuständig“ sein, die das schon immer und auch noch höchst erfolgreich gemacht haben, sofern sie nicht von „Besserwissern“ an ihrer Arbeit behindert wurden.

  35. @ Michael Blume 28.05.2023, 23:22 Uhr

    Meine, besonders auch unsere Vorgänger Generationen, haben praktisch ein „Paradies“ hinterlassen, ohne Seuchen mit etwas Wohlstand und langer Lebenserwartung. Die halbe Welt ist verrückt danach, zu uns ins „Paradies“ zu kommen.

    Auch Moslems, z.B. neuerdings im Iran und Afghanistan, haben immer schon Wege gefunden um übereinander herzufallen, dass es dabei auch ums Wasser geht, ist nicht neu. (Einige sehr wenige, sind sogar auf die verrückte Idee gekommen, bei uns in Mitteleuropa nach „ungläubigen Teufeln“ zu jagen).

    Die Wissenschaft samt Medizin und Technik…. hat Seuchen ausgerottet, die Produktion an Lebensmitte für die ganze Welt gesteigert. So dass im Vergleich zu meiner Kindheit, als es noch Hungersnöte gab, nunmehr die rund 4 fache Weltbevölkerung, praktisch ohne Hungersnöte, versorgt werden kann.

    Dazu war Mobilität dringend notwendig.

    Früher wurden die Männer „Bauernknechte“ die im Wald oder auf den Feldern arbeiten mussten und die Frauen hatten die Wahl, ob sie als „Schweinemagd oder Kuhmagd“ arbeiten wollten.

    Die Menschen bekamen immer mehr Bildung und konnten gemäß ihrer Fähigkeiten hoch spezialisierte Jobs annehmen. Frauen wurden Lehrerinnen, Ärztinnen, Krankenschwestern z.B. spezialisiert auf „Säuglingsschwester“. Das war zweckmäßig, weil z.B. manche Frauen ein besonderes Talent hatten angeblich besser zu erkennen, welches Baby schrie weil es in die Windeln gemacht hat, oder eben nur deswegen schrie, weil auch die anderen schrien…..

    Diese notwendige, extrem erfolgreiche „Spezialisierung“, machte die hohe Mobilität notwendig. Ein „Kranführer“ für Baukräne fährt in der Früh zu seiner Baustelle, ein Spezialist für Krananlagen in Firmenhallen fährt zu seiner Firma….

    In der Früh und am Abend fährt keiner zum Spaß herum. Die Menschen müssen einfach ihren Jobs nachgehen. Ein kleiner und abwechselnder Teil der Menschen leistet sich einmal im Jahr den „verdienten Luxus“ im Urlaub auch etwas weiter in die Ferne zu reisen. Das ist lächerlich wenig.

    Die Wohnungen werden nicht zum Vergnügen geheizt, sonder dazu um im Winter nicht erfrieren zu müssen. Heutzutage viel umweltfreundlicher mit Gas oder Öl, früher mit stinkender Braunkohle. Aber auch das wird laufend verbessert.

    Letztlich haben Wissenschaft, Technik und alle Menschen die in diesem Sinne arbeiten, die Welt immer „besser gemacht“ und nach und nach immer mehr Menschen auf der ganzen Welt die Existenz gesichert.

    Die Klimakleber „halten“ die arbeitenden Menschen von der Arbeit ab und stiften Chaos….

    Ich empfinde Freude darüber, dass es den meisten Menschen besser geht als früher, habe Mitleid mit denen die einfach „Pech“ haben. Sorge mich dass die „Dummheit“ über den „Verstand“ siegen könnte. Selbstverständlich bin ich für eine psychologische Aufarbeitung aller entsprechenden Probleme, gegen eine „dumpfe“ Verdrängung oder einen sinnlosen Aktionismus.

    • Danke, @Realo – in der positiven Einschätzung von technologischem und gesellschaftlichem Fortschritt stimmen wir überein!

      Worauf ich Sie hinweisen möchte: Auch gegen das Frauenwahlrecht, Impfungen, moderne Medien etc. haben vor allem Ältere (und dort wieder häufiger Männer) zu ihren Zeiten reaktant angekämpft. Weise wäre es, die wichtige Rolle auch jüngerer Klimaaktivistinnen anzuerkennen, wie es der UN-Generalsekretär bereits tut:

      https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klima-proteste-aktivisten-blockaden-un-schutz-100.html

      Um das klar zu stellen: Auch ich halte die Stör-Aktionen der sog. „Letzten Generation“ für polarisierend & also falsch. Doch wenn Sie sich schon auf die Fortschritte vergangener Jahrzehnte berufen wollen, so wäre es fair, Sie könnten anerkennen: Auch diese Fortschritte waren meist gegen traditionalistische Ex-Patriarchen zu erkämpfen…

  36. @Realo 29.05. 11:31

    „Letztlich haben Wissenschaft, Technik und alle Menschen die in diesem Sinne arbeiten, die Welt immer „besser gemacht“ und nach und nach immer mehr Menschen auf der ganzen Welt die Existenz gesichert.“

    Das muss man in der Tat anerkennen. Aber die Technik hat eben Nebenwirkungen u.a. in Form von Klimaerhitzung durch Treibhausgasemissionen. Und ohne Technik ist dieses Problem auch überhaupt nicht lösbar. Wir brauchen dafür günstige PV-Module und Windräder, Akkufahrzeuge und Wärmepumpen, mehr Fernstromleitungen und eine begrenzte Wasserstoff-Infrastruktur. Ohne dem hätten wir praktisch keine Chance, den Klimawandel zu begrenzen.

    Es kann aber vorübergehend, so ca. für die nächsten 30 Jahre, durchaus Sinn machen, wenn auch der Einzelne am eigenen Konsum einspart, dann geht die Energiewende einfach viel schneller. Das kann uns, meine ich, die Begrenzung des Klimaproblems wert sein.

    Insbesondere können mehr und bessere Radwege in den Städten Vielen ermöglichen, auf das eigene Auto zu verzichten. Und jeder, der sowieso in einer etwas zu großen Wohnung wohnt, kann, wenn er sich verkleinert, Platz machen, und so dazu beitragen, die Wohnungsnot zu entschärfen. Dann können die Bauarbeiter sich darauf konzentrieren, die Altbauten energetisch zu sanieren, weil wir dann weniger Neubauten brauchen.

    Und wer jung genug ist, der kann sich auch gerne überlegen, ob nicht eine Fahrradtour von Campingplatz zu Campingplatz nicht auch mal ein interessantes Projekt ist. Das produziert sogar weniger Treibhausgase, als wenn man zuhause bleibt und gar nicht in der Urlaub fährt.

    Und diese Möglichkeiten, den Konsum zu begrenzen, sparen auch jede Menge eigenes Geld, und machen so auch das eigene Leben einfacher. Technik ist hier wirklich viel, aber eben wirklich nicht alles, was wir machen können.

    „Selbstverständlich bin ich für eine psychologische Aufarbeitung aller entsprechenden Probleme, gegen eine „dumpfe“ Verdrängung oder einen sinnlosen Aktionismus.“

    In der Tat müssen wir auch gucken, dass wir die Energiewende vernünftig angehen, und bezahlbar halten. Teuren Aktionismus sollten wir vermeiden. Aber eben auch eine Reduktion von Konsum fördern, soweit das möglich ist und Sinn macht.

  37. @ Michael Blume

    Nicht nur aus Fairness, ich war es gewöhnt in Alternativen zu denken und nach möglichst „optimalen“ Problemlösungen zu suchen.

    Es geht immer um so etwas wie die „alltägliche Realität“ und diese nach Möglichkeit zu verbessern.

    Fast immer ist es so wie Sie sagen, die konservativen „alten Männer“ wollen eher auf Traditionen beharren, eher junge Gruppierungen streben Veränderungen an.

    Veränderungen tragen zur vermutlich notwendigen Weiterentwicklung der Gesellschaft bei. Die „reaktanten Alten“ sind genau so „notwendig“ wie junge „Aktivisten“. Sie stehen für Position die berücksichtigt werden sollten, zumindest als „Korrektiv“ um Fehlentwicklungen zu korrigieren.

    Ich habe denn Eindruck, das es junge Menschen ehrlich meinen und „Angst“ haben. Das bedaure ich ausdrücklich, ich möchte möglichst nicht dass „Lebewesen“ leiden. Aber es bleibt einem nichts anderes übrig, als „Bewertungen“ vornehmen zu müssen, Prioritäten zu setzen. Die „Alten“ haben da vermutlich mehr Erfahrungen und wollen lieber „bewährte Handlungsoptionen“ nutzen.

    @ Tobias Jeckenburger

    Zitat: „Aber die Technik hat eben Nebenwirkungen u.a. in Form von Klimaerhitzung durch Treibhausgasemissionen.“

    Es gibt noch weitaus mehr und stärker „Nebenwirkungen“. Z.B. hatten Bergleute oder Chemiearbeiter eine wesentlich schlechtere Lebenserwartung. Aber andererseits haben sie Kohle aus dem Bergwerk gefördert und in den Städten mussten die Menschen im Winter weniger frieren.

    Sparen am Konsum erscheint oft zweckmäßig. Aber er geht auch zu Lasten von hoch spezialisierten Arbeitnehmern die ihre Jobs verlieren. Wenn sie etwas älter sind, haben sie große Probleme sich neu zu orientieren.

    Radwege werden ohnehin gebaut. Wohnungen umzubauen ist teuer. Früher wurden Wohnungen einfach als WGs vermietet und alle Räume bestens genutzt. Geschäftsleute konnten, als sie noch gut verdienten, Wohnungen für ihre Familie bauen, die Jahre später, nach Aufgabe der Geschäftstätigkeit, meistens von der Witwe genutzt wurden, um praktisch ohne Pension überleben zu können.

    Ich finde z.B. die flexiblen Möglichkeiten des Homeoffice zweckmäßig. Da wurden sicherlich viel CO2 eingespart.

  38. @Realo 29.05. 19:03

    „Sparen am Konsum erscheint oft zweckmäßig. Aber er geht auch zu Lasten von hoch spezialisierten Arbeitnehmern die ihre Jobs verlieren. Wenn sie etwas älter sind, haben sie große Probleme sich neu zu orientieren.“

    Nur weiter konsumieren damit keine Arbeitsplätze verloren gehen ist meine ich dennoch nicht sinnvoll. Immerhin ist der Arbeitsmarkt aktuell zumindest in Deutschland eher auf der Suche nach Arbeitskräften, das macht es auch für ältere Arbeitnehmer einfacher, was Neues zu finden.

    „Radwege werden ohnehin gebaut.“

    Was Radwege angeht, da ist aber zumindest in Dortmund noch ganz viel Luft nach oben, etwa im Vergleich zu vielen holländischen Städten, oder mit Kopenhagen. Es ist auch sicher kein Zufall, dass sowohl Holland wie auch Dänemark keine eigene Autoindustrie haben. Die Konzentration auf Autofreundlichkeit bei uns ist vermutlich auch davon motiviert, Arbeitsplätze in der Autoindustrie zu halten, die nun mal eigentlich nicht nur keinen Sinn machen, sondern zusätzlich auch noch u.a. das Klima ruinieren.

    „Wohnungen umzubauen ist teuer.“

    Soviel umbauen muss man wohl nicht. Wenn die Kinder aus dem Haus sind können die meisten ganz gut in eine neue kleinere Wohnung umziehen. Das spart eben dann Kosten und Treibhausgase, ohne dass es wirklich weh tut. WGs sind auch ziemlich platzsparend, oder wenn man in einer neuen Beziehung ist, dann spart es auch Platz, wenn man schneller zusammenzieht. Außerdem lebt es sich so geselliger.

    Das spart nicht nur direkt an Strom und Heizung, dass braucht dann auch weniger Neubauten, und die Bauarbeiter können sich darauf konzentrieren, die Altbauten energetisch zu sanieren. Wir haben ja nicht nur die Herausforderung die Energiewende zu finanzieren, es sind doch auch die Arbeitskräfte knapp, dass es Sinn macht, auch mit den Arbeitskräften zu haushalten.

  39. @ Realo

    Heroisierung haben gerade die Kumpel im Revier betrieben Genauso,wie Sie es machen.
    Heldenhaftes Gehabe gegenüber dem Leben,welches wir duch die Klimaerwärmung,dem Verlust der Biodiversivität,der Vermüllung der Mitwelt, der Chemikalisierung des weniger werden Wassers betreiben usw. bringt uns aber nicht weiter.
    Ich sehe auch die positiven Vorteile des Mensch sein,aber das nicht gebunden sein an Ökologie,aus und in der Natur sein mit den Naturleistungen ist dumm.
    Nicht der Mensch alleine leistet.
    Vor allem nicht alleine für den Menschen.
    Sie verweigern sich dem.
    Not,wie ich es im Folge-blog ausführe,ist nicht alleine anthropogen!

  40. @Mussi 29.05. 19:03

    „Nicht der Mensch alleine leistet.
    Vor allem nicht alleine für den Menschen.“

    Genau darauf kommt es ja an. So wie wir nur die Rohstoffe nutzen können, die es auszugraben gibt, und nur auf den Flächen Ackerbau betreiben können, die von der Bodenstruktur und dem Klima her geeignet sind, so sind wir auch an die klimatischen Nebenwirkungen von fossilen Brennstoffen gebunden.

    Wir leben nicht im leeren Raum. Es ist ja rühmlich, wenn eine Firma gut nach Öl bohren kann, und doch ist das ein Auslaufmodell. Weil uns sonst das Klima um die Ohren fliegt.

    Auch die Landwirtschaft ist eine wichtige Baustelle. Bioanbau verringert die Lachgasemissionen, sorgt dafür dass CO2 im Boden gebunden wird und löst auch das Problem von Überschüssen, die den Verdienst der Bauern gefährden. Das ist weit besser, als der Anbau von Energiepflanzen. Was die zur Energieversorgung beitragen geht auch mit Windrädern und PV-Modulen. Und nur mit flächendeckendem Bioanbau kann man wirklich die Biodiversität erhalten.

    Nebenbei erhöht sich mit Bioanbau die Qualität der Erzeugnisse ganz erheblich, dass wir sogar mit deutlich weniger Fleischkonsum auskommen. Was dann wiederum den Flächenbedarf reduziert, dass wir mehr Natur freien Lauf lassen können. In solchen blühenden Landschaften können wir selber uns wiederum wohl fühlen, und haben auch deutlich weniger Bedarf, Urlaub in fernen Ländern zu machen.

    Insbesondere ist eine bauliche Verbesserung unserer Städte sehr wertvoll für uns Stadtbewohner. Je mehr Grün, und je mehr wildes Grün und je weniger Autoverkehr, desto besser lebt es sich da auch. Das sind doch alles ganz handfeste Fakten, dagegen steht nur eine Autoindustrie, die zwar anerkanntermaßen eine hohe Kunst praktiziert – aber eben doch viel zuviel produziert. Mehr als wir brauchen, und vor allem viel mehr, als wie die Natur von Stadt und Land es vertragen kann.

  41. @Michael 30.05. 21:03

    „Ich überlege, in Zukunft auch einmal zur fatalen Rolle der industriellen Massentierhaltung in der niederländischen Stickstoffkrise (die sich zu einer Demokratiekrise auswächst) zu thematisieren…“

    Das Hauptproblem ist hier ja gerade, dass dort massenhaft Fleisch exportiert wird, und das Vieh wesentlich mit importiertem Futter gefüttert wird. Riesige Mengen an Mist bleiben dann da.

    Der viele Stickstoff im Mist geht dann zu einem Teil ins Grundwasser, was dessen Qualität verschlechtert. Der andere Teil geht in die Luft, und düngt die ganze Gegend. Außerdem tragen die Stickoxide zum Treibhauseffekt bei. Und das wirkt sich wohl deutlich mehr aus als das Methan, dass von der Viehhaltung ausgeht. Methan trägt zwar mehr zu den aktuellen Treibhausgasemissionen bei, bleibt aber im Mittel nur 12 Jahre in der Atmosphäre. Bei den Stickoxiden sind es 114 Jahre. Kohlendioxid bleibt uns noch länger erhalten.

    Um die Landwirtschaft klimafreundlicher zu machen, müssen wir uns wohl eher um die Stickoxide kümmern. Hier hilft schon mal eine vernünftige Kompostierung von dem Mist, den unsere Nutztiere produzieren. Wird der Kompost dann im Bioanbau als Dünger verwertet, dann sorgt das sogar dafür, dass Kohlenstoff durch Humusbildung im Ackerboden gebunden wird.

    Mit weniger Viehhaltung geht es sicher auch noch mal besser. Aber die Viehhaltung komplett einzustellen wäre m.E. dennoch unsinnig. Erstmal wollen die Meisten wenigstens Milchprodukte und Eier essen, und dabei fällt dann eben auch schon mal eine gewisse Menge Fleisch an. Dann gibt es noch Einiges an Überschüssen und Nebenprodukten, mit denen sich auch noch eine Menge Schweine und Hühner füttern lassen.

    Es wäre zu schade, dieses potentielle Viehfutter in Biogasanlagen zu verwerten. Zumindest wenn man nun wirklich gerne öfter auch mal Fleisch essen mag. Sicherlich bleiben mit flächendeckendem Bioanbau und deutlich reduzierter Fleischproduktion immer noch 2 % bis 3 % der insgesamt ausgestoßenen Treibhausgase für die Landwirtschaft übrig. Dafür können aber dann auch Wiesen und Äcker eine gewisse Menge an Kohlenstoff binden.

    Nicht soviel wie die Aufforstung von Wäldern oder die Wiedervernässung von Mooren, aber immerhin auch was. Und Holz oder Torf kann man nicht essen.

  42. @ Blume – Stickstoffkrise

    Ich denke,dass Mensch grundsätzlich bereit ist,für Geld den Nachteil des Nächsten in Kauf zu nehmen.
    Gerade als Christ sollte das eigentlich schwierig sein.
    Wir arbeiten ja immer mit Wissen,aber ich habe das Gewissen noch kennen gelernt.
    Das Gewissen ist verschwunden.
    Darüber hinaus halte ich das NPM- NewPublicManagement für katastrophal.
    Wir sind auf dem Weg,alles zu bilanzieren und sind dadurch gezwungen zu handeln,Gewinn zu machen. Dabei machen wir immer mehr Schulden und versuchen,sie abzubauen.
    Da sind wir Gefangene des Kooperationsparadox.

    Unterlassen,mal nichts tun,mal den Tag vertändeln oder einfach nur abhängen spielt keine Rolle mehr.
    Das entspricht nicht der calvinistischen Ethik. Aber es täte der Erde mal gut.

    Einfach mal wieder nicht nach dem nächsten Dollar streben.

    Plaudern und palavern sind kaum noch möglich. Alles ist irgendwie Verkaufsgespräch…

  43. @ Blume

    Wissen Sie,wir tauchen in das Kleinste(QM) und das Grösste (Raumzeit) ein,aber wir bekommen unser eigenes Selbst im wahrsten Sinne des Wortes nicht geschissen.
    Die einzige Lösung für dieses Rätsel die ich habe ist,Reduktion der Demographie und indigenes Leben.

  44. @ Blume

    Wissen Sie II.

    Die monotheistischen Religionen haben den Planeten überzogen. Wenn wir 8 mrd sind,dann sind Christen ca. 3 mrd und Islamisten ebensoviele und dieser Gegensatz betrifft 6 von 8 .
    Das ist in meinen Augen nahezu dämlich.
    Wie wollen Sie das auflösen?
    Mein Leben ist Mikrokosmos.
    Damit lebe ich und lache mich darüber kaputt. Bis es vorbei ist und ich mich damit vor Langeweile nicht mehr befasse.

  45. @Michael Blume – Was wäre aus Eurer Sicht beachtenswert?
    Immer noch: die Anzahl der Kühe, die damit weniger gehalten werden.
    An einem weiteren “Bauernsterben” möchte ich mich nicht beteiligt wissen, Handwerkermangel reicht mir.

    In diesem Bericht wird wieder nur die Zahl “3000 Höfe” wiederholt – zwar wird darauf hingewiesen, dass es sich dabei sowohl um kleine, wie auch um große Halter handelt, aber von so was: Heikel ist allein schon die Definition eines Spitzen-Emittenten. In jedem einzelnen Fall sind Existenzen in Gefahr. fühle ich mich veräppelt.
    Ein Bauer kann von 30 Kühen leben, der wird dann “in seiner Existenz vernichtet”.
    Aber “die Existenz” von Betreibern einer “richtigen” Massentierhaltung mit mehr als 1000 Kühen wird, wenn er entschädigt wurde, doch völlig anders aussehen.

    Diese Art zu argumentieren gefällt mir absolut nicht.
    ———
    Aber diese auch nicht – (Achtung, ich wechsle die Seiten): Ließe man die Dinge laufen, wüchsen in den Mooren einfach mehr grüne Pflanzen. Na und?
    Wenn ein Moor “wieder grün” wird, arbeitet es nicht mehr als Kohlenstoffsenke, es verarbeitet den Humus (nichts anders ist ein “Moor”, reiner Humus), dabei wird das gespeicherte CO2 freigesetzt. Ein “Na und” ist unangebracht.
    ———————–
    @Mussi – Danke für “Herr-stellen”, trifft den Punkt.

    Aber bei : und sind dadurch gezwungen zu handeln, erhebe ich Einspruch – denn für den Einzelnen bedeutet es Passivität. “Gezwungen” werden wir durch Gegebenheiten der Infrastruktur.
    Das Handeln des Einzelnen, das, was früher ein “Gewissen” trainieren konnte, ist weggefallen.
    (“Kognitive Dissonanz” als Folge des Dualismus, könnte man sagen. Ausgelagerte Verantwortung; wenn man schon nicht selbst entscheiden kann, entscheidet man sich dafür, es richtig zu finden.)

    Ihren Ausführungen zum bewussten Nicht-Tun stimme ich zu.

Schreibe einen Kommentar