Der Verschwörungsmythos Bevölkerungsaustausch verbindet Antisemitismus mit Rassismus und Antiziganismus
Erst vor wenigen Wochen versuchte der inzwischen über das Ibizavideo gestürzte, österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) in einem Interview mit der Kronen-Zeitung die längst klassische, neurechte Strategie: Einerseits wies er “Verhetzung und Antisemitismus” schein-empört von sich und verkündete andererseits “den Kampf gegen den Bevölkerungsaustausch”. Auf den Hinweis der Journalistin Conny Bischofberger, dies sei “ein Begriff der rechtsextremen Szene” bekräftigte Strache: ” Das ist ein Begriff der Realität. Wir wollen nicht zur Minderheit in der eigenen Heimat werden.”
Damit stellte sich der FPÖ-Chef in eine Reihe mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, der bereits im Juli 2018 von einem “Netzwerk” des jüdischen Stifters George Soros gesprochen und den antisemitischen Verschwörungsmythos verkündet hatte:
“In Europa läuft gerade ein Bevölkerungswechsel. Teilweise deswegen, damit Spekulanten, wie Soros selbst einer ist, viel Geld verdienen können. Sie möchten Europa zerstören, weil sie sich davon große Profite erhoffen. Anderseits haben sie auch ideologische Motive. Sie glauben an ein multikulturelles Europa, sie mögen das christliche Europa nicht, sie mögen die christlichen Traditionen Europas nicht, und sie mögen Christen nicht.”
Längst haben auch AfD-Politiker wie Alexander Gauland den antisemitischen Verschwörungsmythos vom “Bevölkerungsaustausch” aufgegriffen. Der Mediziner Dr. Wolfgang Gedeon, der 2016 für die AfD in den Landtag Baden-Württemberg gewählt wurde, hatte schon 2009 geschrieben:
“Die Zionisten brauchen den Islamismus als Massenwaffe zur Auflösung der christlichen (Rest)-Fundamente, die es in den westlichen Gesellschaften noch gibt; und die politischen Islamisten brauchen die hochentwickelten Beziehungen und Verbindungen, welche die Zionisten sich in den westlichen Gesellschaften geschaffen haben, um in Politik und Administration Widerstände gegen islamische Masseneinwanderung von innen her paralysieren zu können. Deshalb kann man bei uns gegen Islamisierung nur etwas ausrichten, wenn man auch antizionistisch vorgeht.”
Auch der Rechtsterrorist von Christchurch, der bei einem Angriff auf Moscheen 50 Menschen ermordete, nannte sein Internet-Manifest “The Great Replacement” – kombiniert mit dem antisemitisch-okkulten Symbol der “schwarzen Sonne” –, ebenso wie auch der Terrorist gegen die Synagoge von Poway, Kalifornien, Antisemitismus und Rassismus verband. Er schrieb: “Ich würde tausendfach sterben, um das Schicksal des Untergangs zu verhindern, den die Juden für meine Rasse geplant haben.”
Leider glauben noch immer viele, der Verschwörungsvorwurf des Bevölkerungsaustausches, der Umvolkung, der Förderung von “Masseneinwanderung”, ja “Invasion” von Nichtweißen gehe erst auf den französischen Rassisten Renaud Camus (geb. 1946) zurück. Doch dieser rassistische Verschwörungsmythos ist viel älter und gehört – wie ich in meinem Buch über den Antisemitismus ausführte – zu den Ur- und Kernmythen des antijüdischen Verschwörungsglaubens. Nach meinem Deutschlandfunk-Interview dazu, in dem ich auch auf die Ermordung Hunderttausender Sinti und Roma durch das NS-Regime hingewiesen hatte, bekam ich dazu viele – teils auch aggressive – Anfragen.
Antisemitismus und Rassismus
Tatsächlich finden wir den antisemitischen Vorwurf, Juden bzw. Hebräer würden sich mit Fremden verschwören, schon beim Pharao im 2. Buch Moses, der seine Mordpläne auch mit der Angst begründet, diese könnten “sich auch zu unsern Feinden schlagen”. In Martin Luthers antijüdischer Schmähschrift “Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi” (1543) kombiniert dieser dann bereits die vermeintliche jüdische Weltverschwörung mit “Zigeunern” (Roma und Sinti), “Tataren” (Turkvölkern) und “Assassinen” (muslimisch-schiitischen Attentätern). Im spanischsprachig-katholischen Antisemitismus (v.a. in “Centinela contra Judios”, 1674) wird den “Kindern Sems” – v.a. christlich getauften Nachfahren von Juden – vorgeworfen, mit ihrer falschen “razza” (von arab. Kopf, Herkunft) die “reinen Blutlinien” spanischer Christen zu vergiften. Auch Menschen dunkler Hautfarbe wurden nun als “negros” zu den vermeintlich “unreinen Rassen” gezählt und damit auch der Versklavung preisgegeben. Nachfahren von Juden, “Mauren” und “Negros” wurden nun diskriminiert – etwa von staatlichen und kirchlichen Ämtern ausgeschlossen – und “gemischte Ehen” abgestraft. Und gleichzeitig wurde – und wird – den Minderheiten vorgeworfen, selbst rassistisch zu sein, sich zu verschwören und also nur untereinander zu heiraten…
Im mythologischen Kern wurde seit dem 15. Jahrhundert – mit dem Aufkommen des Buchdrucks – also gegen die bis dahin geltende, kirchliche Lehre bestritten, dass die christliche Taufe bei Angehörigen nichtweißer “razza” tatsächlich wirke. Auch “rassisch” gemischte Ehen wurden – und werden! – seitdem als Teil der vermeintlichen, jüdischen Weltverschwörung abgelehnt. Lange vor der Entstehung der modernen Biologie haben sich Antisemitismus und Rassismus in der Mythologie einer vermeintlichen antichristlichen und antiweißen Weltverschwörung verschränkt.
Antisemitismus und Antiziganismus
Nachdem die aus Indien stammende Ethnie der Roma ab dem 14. Jahrhundert nach Europa zuwanderte, wurden sie zunächst als Ägypter (wie in “gypsies”) gedeutet und trotz christlicher Taufen meist als “schwarz” wahrgenommen und rassistisch ausgegrenzt. Schnell wurde ihnen vorgeworfen, “verflucht” zu sein (ihre Vorfahren hätten die Familie Jesu als Flüchtlinge in Ägypten nicht aufgenommen) sowie als “Spione” für Türken bzw. Muslime und, klar, Juden zu arbeiten.
Frühe, sprachwissenschaftliche Arbeiten wie “Sprache und Herkunft der Zigeuner als Indien” (1782) ergaben dann jedoch ihre Herkunft aus Indien – bis heute wird Romanes noch oft als “indoarische Sprache” bezeichnet. Aufgrund der ihnen zugeschriebenen, dunklen Hautfarbe und Nähe zu den “Semiten” wurden sie aber dennoch nicht als “Arier” anerkannt, sondern in die antisemitischen Verschwörungsmythologien einbezogen: Trotz der Versuche der “weißen” Arier, durch das hinduistische Kastensystem die “Durchrassung” zu verhindern, sei es den “schwarzen Rassen” wie eben den “Zigeunern” gelungen, die Arier “umzuvolken”. Sie waren also gerade dann bedrohlich, wenn sie sich zu integrieren oder gar zu “vermischen” versuchten!
Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus bei Adolf Hitler und im NS-Regime
Entsprechend formulierte bereits Adolf Hitler in seiner Rede “Warum wir Antisemiten sind” von 1920 in München den antisemitischen Rassenvermischungs-Topos so:
“Erst muss eine Rasse entnationalisiert werden. Erst muss sie verlernen, dass ihre Kraft in ihrem Blut liegt, und wenn sie das erreicht hat, keinen Stolz mehr besitzt. So entsteht das Produkt, eine zweite Rasse, welche tiefer ist als die vorhergegangene und diese tiefere braucht er, denn was der Jude nötig hat, um seine definitive Weltherrschaft zu organisieren, aufzubauen und erhalten zu können, ist die Senkung des Rassenniveaus der übrigen Völker, daß er als Einziger rassenrein befähigt ist, über alle anderen letzten Endes zu herrschen. Das ist die Rassensenkung, deren Wirkungen wir an einer Reihe von Völkern dieser Erde heute noch sehen. Wir wissen, daß die Hindu in Indien ein Volk sind, gemischt aus den hochstehenden arischen Einwanderern und der dunkelschwarzen Urbevölkerung, und daß dieses Volk heute die Folgen trägt…”
(Man vergleiche zu diesem antisemitisch-rassistisch-antiziganistischen Umvolkungsmythos auch ein Twitter-Fotomotiv von Erika Steinbach, 2017.)
Auch in “Mein Kampf” von 1925 formulierte Hitler das antisemitisch-rassistische Motiv ausdrücklich, das heute vor allem digital als angebliche “Invasion” von Nichtweißen, Soros-Verschwörung, “Hooton-Plan” der angeblich jüdischen Angela Merkel etc. wieder massiv propagiert wird:
“Juden waren und sind es, die den Neger an den Rhein bringen, immer mit dem gleichen Hintergedanken und klaren Ziele, durch die dadurch zwangsläufig eintretende Bastardisierung die ihnen verhaßte weiße Rasse zu zerstören, von ihrer kulturellen und politischen Höhe herunterzuschmettern und selber zu ihren Herren aufzusteigen.”
Entsprechend wurden “Juden und Zigeuner” bereits 1931 durch die SS als die beiden “sogenannten außereuropäischen Fremdrassen” definiert, die angeblich die “Arier” bedrohten. “Zigeuner und Zigeunermischlinge” wurden in die antisemitischen “Nürnberger Rassengesetze” einbezogen. Am 3. Januar 1936 verfügte der NS-Innenminister Wilhelm Frick in einer Verordnung zur “Durchführung des Blutschutzgesetzes” (!): “Zu den artfremden Rassen gehören alle anderen Rassen, das sind in Europa außer den Juden regelmäßig nur die Zigeuner.”
Die ganz überwiegend christliche Taufe der seit Jahrhunderten Ansässigen kümmerte die Antisemiten kaum und auch von den Kirchen gab es selten Unterstützung für die Verfolgten. Sogenannte “Zigeunerkinder” wurden sogar aus “arischen” Adoptivfamilien und aus katholischen Waisenhäusern – wie die zuvor von Dr. Eva Justin pseudo-“wissenschaftlich” klassifizierten Sinti von Mulfingen – deportiert und ermordet. Sie galten in der offiziellen, antisemitischen NS-Lehre als “Bedrohung” der “arischen Rasse”, die zu sterilisieren bzw. zu ermorden waren.
Im Oktober 1938 hatte Heinrich Himmler als Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei die schon 1926 gegründete “Zigeunerpolizeileitstelle” in München übernommen. Er benannte sie später in “Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens” um. Nach einem “Grunderlaß” vom Dezember 1938 zur “Regelung der Zigeunerfrage aus dem Wesen der Rasse heraus” erfolgte im April 1940 der Befehl zur “familienweisen” Deportation in KZ-Vernichtungslager. Sogar Wehrmachtssoldaten wurden alleine aufgrund ihrer ethnischen Herkunft aus ihren Einheiten geholt und zum Teil noch in ihren Uniformen in die Lager eingeliefert. Hunderttausende Roma und Sinti (Männer, Frauen, Kinder) wurden im Zuge des antisemitischen Holocaust gemeinsam mit Millionen Jüdinnen und Juden planmäßig ermordet.
Aufarbeitung und Verdrängung
Kurz nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes war die Verschränkung von Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus nicht zu leugnen: Sowohl in den Nürnberger Gerichtsprozessen als auch bei der Verurteilung von SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann in Jerusalem gehörten auch die Massenmorde an Roma und Sinti zu den Anklagepunkten. Doch danach setzte die Verdrängung dieses Verschwörungsmythos ein, so dass Michail Krausnick 1995 sogar vom “Völkermord, der unterschlagen wurde” schreiben musste. Im Januar 2019 durfte ich an der Buchvorstellung des Holocaustüberlebenden Zoni Weisz mit dem traurigen Titel “Der vergessene Holocaust” mitwirken. Der teilweise noch zu lesende Begriff “Porajmos” (Romani: Verschlingen) wird heute von den meisten Sinti und Roma wegen seiner auch sexuellen Konnotation abgelehnt. Die Vernichtung der sogenannten “Zigeuner” fand im Kontext des Holocaust, auf den gleichen Mythen, “rechtlichen” Begründungen und meist auch in den gleichen Konzentrationslagern statt.
Gegen das Vergessen und Verdrängen engagierten sich Selbstorganisationen der Roma und Sinti und auch vereinzelt Wissenschaftlerinnen – etwa in der Forschungsstelle Antiziganismus – sowie demokratische Politikerinnen und Politiker wie Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD), der seitens der Bundesrepublik endlich 1982 auch den antisemitisch-antiziganistischen Völkermord als solchen anerkannte und bedauerte.
Heute: Wiederkehr des Durchrassungs-Mythos
In den vergangenen Jahrzehnten haben vor allem rechtsextreme, aber vereinzelt auch linksextreme (marxistische, antideutsche) und religiös-fundamentalistische Stimmen mit großem Eifer versucht, zu vermitteln, beim Antisemitismus gehe es “nur” um einen Religionskonflikt gegen das Judentum und nicht etwa um eine rassistische Verschwörungsmythologie per se. Mit Schein-Bekenntnissen zu “jüdischen (Partei-)Freunden” und “Liebe zum Staat Israel” wurde und wird sodann die rassistische Ausgrenzung von Roma und Sinti, von Afrikanern, Araberinnen, Muslimen, Obdachlosen, Yezidinnen usw. wieder verschleiert und betrieben. So präsentierten sich nicht nur Strache, Orban und Jair Bolsonaro (Brasilien), sondern auch der italienische Innenminister Matteo Salvini (Lega Nord) einerseits als vermeintliche “Freunde Israels”. Letzterer forderte andererseits gegen nur schwache Proteste aber schon wieder eine “Registrierung” aller Roma in Italien. Auch bei Ulm gab es gerade wieder einen antiziganistischen Anschlag.
Die verschränkten Gefahren von Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus verstehen!
Mein dringender Appell in allen Medien lautet daher, zu erkennen, dass die Reden von “Bevölkerungsaustausch”, von “Soros-Netzwerken”, “Invasion”, “Umvolkung”, “Islamisierung”, “Zigeunerkriminalität” und dem UN-Migrationspakt als vermeintlichem “Hooton-Plan” keineswegs “neue” Verschwörungsmythen sind, sondern seit Jahrhunderten mit der antisemitischen Behauptung einer jüdisch bestimmten Weltverschwörung verbunden werden. Wer das verkündet, ist kein echter Freund von Judentum oder Israel.
Wer die NS-Massenmorde auch an Roma und Sinti verdrängt und meint “pro jüdisch” sein, aber zugleich Angehörige anderer Völker und Religionen sowie “gemischte Ehen” wiederum ausgrenzen zu können, leugnet die historischen Verstrickungen von Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus. Es ist wirklich höchste Zeit, sich nicht länger durch Rassistinnen und Antisemiten täuschen zu lassen. Diesen geht es darum, Juden und Nichtjuden wieder gegeneinander auszuspielen, liberale, rechtsstaatliche Demokratien zu zerstören und dazu auch die rassistischen und antiziganistischen Aspekte des Holocaust zu relativieren.
Eine kleine Fußnote zur Wahnidee des „großen Austauschs“, geschrieben gleich nach Christchurch:
„They must be removed“ – Die „Manifeste“ der Rechtsterroristen: Was der Christchurch-Mörder und Anders Breivik über Roma schreiben
http://www.roma-service.at/dromablog/?p=48602
Vielen Dank, das bestätigt die o.g. Beobachtung tatsächlich weiter. Euch weiterhin viel Kraft beim so wichtigen Bloggen!
Dieser Beitrag erzeugt das beklemmende Gefühl, die rassischen Vorstellungen der Nazi-Zeit seien wieder brandaktuell und würden selbst von Parteien, die an Regierungen beteiligt sind, wieder reaktiviert. Und damals wie heute haben doch Ängste wie der „Bevölkerungsaustausch“ überhaupt keine Grundlage in der Realität – sicher nicht in Ungarn und auch nicht in Österreich, wo Strache scheinbar meint damit eine verbreitete Angst unter seinen Mitbürgern anzusprechen. Doch schon NS-Innenminister Wilhelm Frick wusste, dass es eine Überfremdung und damit einen „Bevölkerungsaustausch rein schon zahlenmässig nicht geben konnte, wenn er sagte: “Zu den artfremden Rassen gehören alle anderen Rassen, das sind in Europa außer den Juden regelmäßig nur die Zigeuner.”
Diese artfremden Rassen sollten damals und wohl auch heute wieder die Bevölkerungsmehrheit gefährden. Angesichts allein schon des zahlenmässigen Verhältnisses ein Hirngespinst. Aber ein Hirngespinst, das neuerdings nicht nur rechtsextreme Terroristen, sondern auch an Regierungen beteiligte Parteien und ihre Anhänger, umtreibt. Bei einem harmloseren Thema würde man sagen: Gut, dass wir nicht grössere und echte Probleme haben. Nur passt dieser Spruch hier gar nicht, weil diese Hirngespinste und Verschwörungsmythen aus unbegreiflichen Gründen für viele eine so grosse Überzeugungskraft besitzen.
Vielen Dank, @Martin Holzherr. Nach meiner Einschätzung waren diese antisemitischen, rassistischen und antiziganistischen Mythen nie wirklich weg. Durch das Internet haben Sie nun jedoch neue Verbreitung und vor allem „soziale Verstärkung“ erfahren. Schon die Nazis nutzten die damals neuen, elektronischen Medien (Radio & Film), heute organisieren sich Hassgruppen & Trolle im Netz.
Weil Sie in dem Artikel den Namen Soros erwähnen, gibt es folgenden Artikel in der Welt. Interesseant folgendes Zitat:
Offene Grenzen heißt ja wohl die Förderung der Zuwanderung. Also ganz falsch liegen wohl seine Kritiker nicht, was seine Agenda im Bezug auf Zuwanderung angeht.
Tja, @Rudi Knoth – dass Menschen in liberalen Demokratien für unterschiedliche Meinungen eintreten, sollte aber doch der Normalfall sein, oder?! Orban selbst hat von einem Soros-Stipendium profitiert. Das hinderte ihn leider nicht daran, ihm unter übelsten, antisemitischen Vorhaltungen eine angeblich antiungarische und antichristliche Verschwörung zu unterstellen. Und nicht nur die von ihm finanzierte Universität zu verdrängen, sondern generell Medien und Wissenschaft unter autoritäre Kontrolle zu bringen. Orban nennt dies „illiberale Demokratie“ (vgl. Türkei)…
@Michael Blume 23. Juni 2019 @ 08:39
Die “offene Gesellschaft” von Karl Popper ist für mich auch wichtig. Wie steht es dann aber mit “offenen Grenzen” und Zuwanderung? Denn etwa in Neuseeland, wo Popper lebte gibt es recht strenge Einwanderungsgesetze. Dasselbe ja auch in Australien.
Ja, und es ist doch völlig möglich, ohne Verschwörungsmythen und Antisemitismus über Demografie und Einwanderung zu diskutieren.
Die ungarische Bevölkerung altert und schrumpft aufgrund von Geburtenmangel, Abwanderung und fehlender Zuwanderung übrigens schnell…
@Michael Blume 23. Juni 2019 @ 12:26
Nun er finanziert aber offensichtlich diese NGOs. Also mischt er sich wohl in die Politik von Ungarn ein. Sollte das aber nicht von den Ungarn ohne Einmischung von Aussen diskutiert werden?
@Rudi Knoth
Interessant, dass Sie George Soros gegenüber Ungarn als „außen“ definieren. Soros wurde schließlich in Ungarn geboren und überlebte dort den Holocaust.
Aber selbst wenn er gebürtiger Isländer gewesen wäre: Die Freiheit von internationalen NGOs und Universitäten zur Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs wird doch bislang nur von autoritären Staaten in Frage gestellt. Und auch Orban selber nahm einst ein Soros-Stipendium an…
@Weltgemeinschaft und Zuwanderung
In historischer Zeit war Bildung und Kultur eher Kirchensache. Aber heutzutage gehört die Wissenschaft zur Grundlage aller Menschen, die entsprechende Schulbildung oder sogar ein Studium genossen haben. Dies schafft eine gute Grundlage für gemeinsamen Glauben, bzw. kann man das im wesentlichen sogar gemeinsames Wissen nennen. Dies hat eine gemeinschaftsbildende Kraft.
So ist denn auch eine zunehmende Weltgemeinschaft unter den Menschen zu finden, die sich jenseits von Religionsgemeinschaften befindet. Ich denke, dass das gemeinsame Wissen ganz von selber gemeinschaftsbildend ist. Hier fehlen nur die sprirituellen Aspekte im Leben als Mensch, die von der Wissenschaft leider im wesentlichen ignoriert werden, aber vielen Menschen dann doch wichtig sind. Religion braucht man dann auch nur noch für die Integration des Spirituellen, und die Konflikte, die sich zwischen den einzelnen Religionen abspielen, beschränken sich eigentlich nur noch darauf. Das weltliche Weltverständnis hat längst die Wissenschaft übernommen, zumindest bei Menschen mit ausreichender Schulbildung. Da wo die fehlt, gibt es dann auch die Probleme mit radikalen Religionen.
Die Wirkung der Wissenschaft in der westlichen Kultur sollte man nicht mit der christlichen Kultur verwechseln. Der Erfolg der westlichen Kultur gründet nicht auf dem Christentum und ist auch eher gegen den Widerstand der Kirchen durchgesetzt worden. Unser Erfolg gründet auf Wissenschaft und Freiheit, und das kann auch noch ausgebaut werden. Der Kampf gegen die Erderwärmung ist eine weitere Gelegenheit die gefühlte Weltgemeinschaft auszuweiten, indem das gemeinsame Wissen mit gemeinsamem Handeln noch ergänzt wird.
Die rechtsradikalen Rassen-Konstrukte sind natürlich purer Unsinn, der sich auch eher in ungebildeten Kreisen verkaufen lässt. Eine Vermischung von Menschen aus verschiedenen Weltgegenden ist biologisch gesehen für den Genpool von Populationen fast immer ein Gewinn. Anders sieht das mit Einwanderungsgruppen aus, die sich nicht mit uns vermischen, sondern nur unter sich heiraten. Das kann dann politische Probleme mit sich bringen. Würden muslimische Einwanderer bei ihrer Scharia als optimales Gesetzeswerk bleiben wollen, und sich mit uns über Generationen nicht vermischen wollen, könnte das einen Konflikt mit unserer Demokratie geben.
Aber so weit wie ich das beurteilen kann, findet dann doch eine langsame Vermischung durch Heirat statt, und die Wirkung unserer Freiheit wirkt hinreichend ansteckend, dass sich die Scharia als Ideal bei den muslimischen Einwanderern wohl in wenigen Generationen auflösen wird. Radikale Ausnahmen gibt es, aber die sind unter den Einwanderern wohl ganz deutlich eine Minderheit.
Generell will ich aber darauf hinweisen, dass nicht jede Kritik an weiterer Zuwanderung rechtsradikaler Unsinn ist. Wir haben hier auch einen Konflikt von Elite und Prekariat. Der leistungsschwache Teil der Menschen bekommt vor allem die Konkurrenz durch die Zuwanderer ab.
Die Zuwanderer – gerade die aus der EU – reduzieren die Löhne im Niedriglohnsektor weiter, und in manchen Gegenden, vor allem in Ostdeutschland, bekommt man dann als Deutscher ohne gute Ausbildung kaum noch Arbeit. Trotzdem bleiben die Arbeitsämter gnadenlos, und lassen einen nicht in Ruhe und treiben einen weiter zur Leistung, auch wenn das völlig nutzlos ist.
Die daraus folgende Angst vor Harz4 führt dann bei denen, die zwar Arbeit haben, aber leicht ersetzbar sind, dann auch wesentlich dazu, dass die sich immer mehr finanziell ausbeuten lassen, und sich auf die Dauer auch krank arbeiten. Die Zuwanderung ist Teil dieses Problems. In den Städten sorgt dann die Zuwanderung auch noch mit für Wohnungsnot und immer höhere Mieten.
Die Elite bekommt eben genau diese Nachteile als klingende Vorteile in ihre Kassen. Arbeitgeber und Immobilienbesitzer habe hier gewaltige Vorteile an der Zuwanderung, egal ob EU-Arbeitsmigranten oder politisch verfolgte Menschen aus der Arabischen Welt oder Wirtschaftflüchtlinge aus Afrika. Je mehr, desto besser, egal wer.
Dass hier viele Menschen nicht die Interessen der Arbeitgeber und Vermieter teilen, und hier vor allem mit erheblichen Nachteilen leben müssen, können sich diese Menschen nicht aussuchen, man kann eben nicht einfach mal leistungsfähiger werden. Auch kleine Immobilieneigentümer und gut ausgebildete Mitbürger haben eher nur Vorteile von weiterer Zuwanderung, dass die für Zuwanderung sind, muss nicht nur Menschenfreundlichkeit gegenüber verfolgten Menschen sein.
Wirkliche Menschenfreundlichkeit sollte vielleicht eher Hilfe für die Menschen in den Ländern selbst sein, wo man nur sehr schlecht leben kann. Allein die Zahl der Menschen, die nach Europa kommen wollen, ist nicht mit Migration zu bedienen, da muss vor Ort entscheidendes passieren. Da ist noch ganz viel Luft nach oben. Auch die Konzentration der Wirtschaft innerhalb der EU auf den mittleren Bereich, wo Deutschland mittendrin liegt, könnte man ja mal abbauen. Auch hier ist funktionierende Entwicklungshilfe gefragt.
Ein anderes Thema ist: wenn man von manchen Muslimen als ungläubiges Arschloch gesehen wird, fragt man sich schon, ob man das gut finden soll, dass die hier Einwandern, auch wenn man Grund zur Hoffnung hat, dass sich das über die Generationen dann letztlich bessert. Aber damit komme ich klar, obwohl ich hier in einem „Sozialen Brennpunkt“ in Dortmund wohne. Schließlich bin ich von Zeugen Jehovas und Ähnlichen gewohnt, als Ungläubiger verachtetet zu werden. Der seit ein paar Jahren angespannte Wohnungsmarkt, das ist aber ein echtes Problem für mich und mein soziales Umfeld. Und Dortmund geht das noch, in anderen Städten ist das viel schlimmer.
Wer sich für den Soros-Plan interessiert: Alan Posener hat sich mal ausführlich damit auseinandergesetzt, was da eigentlich dran ist.
Spoiler: Nichts.
Vielen Dank für Ihre Ausführungen – und den Link zum wirklich lesenswerten Beitrag von Alan Posener zur angeblichen „Soros-Verschwörung“:
https://starke-meinungen.de/blog/2019/02/16/was-ist-mit-diesem-ominoesen-soros-plan/
@mblume:
Und natürlich Putins „gelenkte Demokratie“.
Was ja genau das ist, was Strache auch für Österreich anstrebte. Die etablierten Medien können kein Internet und haben immer weniger Nutzer / Leser / Konsumenten, sind damit anfällig, von der Regierung genehmen / nahestehenden Konzernen aufgekauft zu werden, die im Gegenzug dann Staatsaufträge erhalten. Durchaus auch zum Nachteil der Steuerzahler.
Mir wird Österreich zu tief gehandelt. Das geht schon in Richtung versuchter Staatsstreich, was da passiert ist. Das ist nicht einfach Korruption.
Vielleicht sehen wir in der Türkei in ein paar Stunden den Anfang vom Ende dieses Spuks.
Herzlichen Dank für diese aufschlussreiche Darlegung, die ich mit Interesse gelesen habe. Ja, es wird sehr deutlich, dass solche Mythen niemals auf Jüdinnen und Juden als Feindbild beschränkt bleiben. Und es hört ja bei “Fremdrassigen” noch lange nicht auf. Auch Christ*innen geraten z.B. sehr schnell in den Fokus, weil sie mit Werten wie Nächstenliebe (“Gutmenschentum”) vermeintlich den “Volkskörper” schwächen.
Das scheinbare Paradoxon, das die Vertreter antisemitischer Mythen sich zur Zeit vielfach positiv über Israel äußern, wäre sicherlich wert, noch näher beleuchtet zu werden. Ich persönlich traue dem überhaupt nicht.
Mir kam beim Lesen noch der Gedanke, dass sich auch der Antisemitismus – ähnlich wie der Islam – in einer Krise befindet. Denn sonst würde er sich nicht so wild gebärden. Hauptangriffspunkt zur Zeit: Jeder Anschein dass Einwanderungsgesellschaften funktionieren können, muss geleugnet oder bekämpft werden, notfalls mit Gewalt. Das macht ihn momentan so gefährlich. Doch in Wahrheit ist er in einer schwächeren Position als vor 20 oder 30 Jahren.
Ja, @Thomas S. – antisemitische Verschwörungsmythen können nahezu beliebig erweitert werden. Sie bedrohen immer auch, aber niemals nur Jüdinnen und Juden. Heutige Populisten wollen gerne davon – wie auch vom Holocaust – ablenken, indem sie Israel ethnonationalistisch gegen Araber ausspielen, ohne aber ihre grundlegende Verachtung von „Semiten“, Roma & Sinti, überzeugten Christen etc. aufzugeben.
Durch die digitalen Medien wird der Antisemitismus – wie, ja, auch der regelmäßig antisemitische, islamische Extremismus – lauter, sichtbarer und radikaler. Ich stimme aber zu, dass darin auch Wut über den eigenen Niedergang steckt. Sie können noch viel Schaden anrichten, aber die Zukunft gehört den Antisemiten sicher nicht.
Nun mischt Soros sich ja wohl auch hier (wie auch in oseuropäischen Ländern) in die Politik ein. Dies hielt man früher für einen Mythos. Offensichtlich ist da wohl doch was Wahres dran.
Das tut Soros mit eigenem Geld ebenso transparent wie z.B. die Adenauer-, Ebert- und Bosch-Stiftungen. Warum also wird explizit Soros beschuldigt? Weil damit absurde, antisemitische Verschwörungsmythen aktiviert werden können…
@Rudi Knoth
In meiner Wahrnehmung hat den massivsten Einfluß auf die Politik hierzulande in den letzten Jahrzehnten die Bertelsmann-Stiftung mit ihren Studien und Beratungen genommen. Ich wüßte nicht, was daran Mythos sein soll.
@mblume Adenauer- und Ebert-Stiftungen ziehen meines Erachtens nicht wirklich, weil das wie die Böll- und Naumann-Stiftung parteinahe Stiftungen sind. Aber Volkswagenstiftung …, es wären so viele zu nennen.
Ja, deswegen hatte ich bewusst zwei verschiedene politische und eine wirtschaftshistorische Stiftung genannt. Volkswagen-Stiftung ist ebenfalls international aktiv, Bertelsmann, Weltethos, Melinda & Bill Gates… Nur bei jüdischen Stiftern drehen einige ab, sogar wenn er sich im Land seiner Geburt engagiert… :-/
@Rudi Knoth
Sollten wir nicht doch die Diskussion um ihr antsemitisches sogenanntes „Madoff-Paradoxon“ und weiteres zu Ende führen? Es scheint, es gibt bei ihnen da nach wie vor Klärungsbedarf.
Grüsse galileo2609
@galileo2609 25. Juni 2019 @ 00:27
Nun ich habe es ja mehrmals versucht, und das Ergebnis ist Eindeutug, daß Sie nicht nicht zu einer sachlichen Diskussion ohne Herabsetzungen meiner Person mit mir fähig sind.
@Michael Blume
Es geht um diesen Diskussionsbeitrag aus dem letzten Jahr. Mit diesem Thema belästigt mich galileo2609 seit November letzten Jahres.
Der Einfluss von anderen Meinungen und auch Geldgebern in der “Offenen Gesellschaft” verschließt sich aber nicht an Staatsgrenzen. Das illiberale Wesen der ungarischen Führung zeigt sich dabei ja zum einen darin, dass es Soros einen geheimen Plan unterstellt und als Beleg dafür seine offenen Tätigkeiten nutzt, die in einer offenen Gesellschaft auszuhalten sind, selbst wenn man inhaltlich anderer Meinung ist.
Wenn Soros sich zum Beispiel für offene Grenzen einsetzt, das ist die Offenheit für den Einfluss dieser Meinung Voraussetzung dafür, dass die Gesellschaft zur Frage der Einwanderung Stellung beziehen kann.
@libertador (Zitat): Das illiberale Wesen der ungarischen Führung zeigt sich dabei ja zum einen darin, dass es Soros einen geheimen Plan unterstellt
Wer andern einen geheimen Plan unterstellt macht diese Anderen automatisch zum Feind – denn Verschwörer sind immer Feinde. Illiberal ist ein intolerantes, Pluralismus ablehnendes System.
Eine illiberale Demokratie ist institutionell eine Demokratie (mit Wahlen, Parlament, Justiz) lässt aber keinen Pluralismus, keine Medien- und Meinungsvielfalt zu. In illiberalen Demokratien ist die Gewaltenteilung stark eingeschränkt und der Minderheitenschutz schwach bis inexistent. Nicht nur Ungarn, sondern auch Singapur und Russland sind illiberale Demokratien, wobei man bei Russland fragen muss ob überhaupt noch eine Demokratie vorliegt.
Das hier ist doch wieder so ein ideologischer Kampf um Deutungshoheit unter Weltanschauungen und keine akurate wissenschaftliche Diskussion. Das einzige Interesse ist, den politischen Gegner bei den Bösen einzuordnen (Kategorie=mindestens Antisemiten, Nazis, Hitler & Co) und sich selber auf der Seite des Lichts bei den Guten. Dabei kommt man wie in jeder politischen Streitsituation ohne harte Fakten oder politische belastbare Statistik aus. Solche politisch-ideologischen Diskurse bieten wenig Erkenntnisreiches und liest man jeden Tag zu Hauf in den Feuiletons und Meinungsspalten der gängigen Medien. Bitte hier nicht noch so ein Antifablog.
Lieber @Karsten Hofmann, Sie analysieren die Dynamik m.E. richtig, schreiben aber das Problem falsch zu. Selbstverständlich kann man zu Einwanderung unterschiedliche Meinungen haben, vgl. Japan, Russland, Deutschland. Die Zuschreibung Andersdenkende = „böse Verschwörer“, „Volksverräter“, „Umvolker“ usw., geht jedoch gerade nicht von den Demokraten aus, sondern von den Extremen. Ich bezeichne niemanden als Antisemiten, der nicht an eine Weltverschwörung unter jüdischer Beteiligung glaubt. Und ich bestreite auch nicht, dass diese Menschen auch „gute“ Werte vertreten, z.B. ihre Kinder, Kultur etc. lieben können. Aber diese Leute bezeichnen umgekehrt Juden, Demokraten, Migranten etc. als böse, verräterische, bedrohliche (Mit-)Verschwörer. Genau das unterbricht den Meinungsaustausch und kann in die Radikalisierung führen.
Also, bei allem Verständnis: Bitte zwischen Dualisten und jenen, die – wie auch Sie – die Gefahren des Dualismus benennen, unterscheiden. Wenn Sie einen Dualisten Dualist nennen, macht Sie das nicht selbst zum Dualisten.
Fest steht dass der Begriff Bevölkerungsaustauch schon lange keine Übertreibung mehr ist, was immer die Beweggründe jener sein mögen die diesen Austauch betreiben.
@Markweger
Wie kommen Sie nur darauf? In immer mehr Ländern weltweit (auch Japan, Russland, Türkei, Iran etc.) ist die Geburtenrate unter die Bestandserhaltungsgrenze gefallen. Einige Staaten mildern Bevölkerungsrückgang und Alterung durch Zuwanderung, andere – z.B. Japan, Ungarn – vergreisen schneller. Wozu brauchen Sie da eine Verschwörungserzählung? Wer, wie und warum sollte das global verborgen steuern? Warum wollen Sie das glauben? 🤔
Oh, das ist ein Missverständnis!?
Dies hier ist absolut kein Antifablog, hier wird stramm im Kreislauf des imperialistischen Faschismus das “gesunde” Konkurrenzdenken für Wettbewerb und Konfusion geschürt!!!
Obwohl eine der üblichen Troll-Beschimpfungen, musste ich diesen Kommentar des bekennenden Sozialisten @hto einfach freischalten! 🤗
Denn er demonstriert überaus eindrucksvoll, wie sich extreme Perspektiven von links und rechts schließlich wieder annähern – vereint im Verschwörungsvorwurf gegen die liberale, demokratische Ordnung und jede Form von Freiheit und Vielfalt.
Wie es Ernst Jandl 1966 gedichtet hat:
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum
🤓✊
@Markweger
wenn Sie auch nur eine Andeutung von Geschichtsverständnis hätten, wüßten Sie, daß Völkerwanderungen, Entstehen neuer und Sterben alter Völker und Kulturen zum Erbe der Menschheit gehören, genau wie das Entstehen neuer und Sterben alter Arten zur Geschichte der Evolution gehört.
Bevölkerungsaustausch, Umvolkung usw sind Nebelkerzen, die sich besonders gut in den Gehirnen von Rechtsnationalen festsetzen. Wahrscheinlich liegt das daran, weil man dann besonders gut mit einfachen aber falschen Argumenten wie “Grenzen zu”
auf Stimmenfang gehen kann.
@Geburtenrate
Die niedrigen Geburtenraten liegen wohl vor allem an der Schwierigkeit, dass Frauen Karriere und Kinder nur recht schwer vereinbaren können. Erst Studium, dann den Start der Karriere mit den ersten Anstellungen, dass dauert bis man sich etabliert hat. Dann ist man schnell 35 oder 40, und dann muss auch noch der richtige Mann parat sein. So läuft dann die biologische Uhr ab, und es gibt oft nur 1 oder kein Kind.
Bei leistungsschwachen Frauen, die eh keine Karriere können, ist es auch nicht so einfach. Da fehlt es oft massiv am Geld. Gerade wer dann noch zeitweise Alleinerziehend ist, bekommt nur den mikrigen Satz von – ich meine ca. 250 € – pro Kind und auch nur ein paar Quadratmeter mehr Wohnraum. Wer gut Geld verdient, bekommt neben dem Kindergeld noch einen dicken Steuerfreibetrag geschenkt, aber in dem Fall mangelt es meistens gar nicht am Geld.
So recht verstehe ich das nicht, wieso hier der Staat nicht die Gelegenheit nutzt, hier leistungsschwache Menschen, die der Arbeitsmarkt eh kaum nachfragt, nicht zum Kinderkriegen nutzt, in dem er ein paar Hunderter mehr pro Kind spendiert. Mag sein, das da manch einer meint, dass Leistungsschwache ein minderwertiges Erbgut haben, das man nicht noch fördern sollte.
In Frankreich funktioniert das mit dem Kinderkriegen, die haben keinen Kindermangel. Vor allem durch gute Kinderbetreuung, und durch die allgemeine Ansicht, dass eine Mutter ihre Kinder nicht vernachlässigt, wenn die Kinder den ganzen Tag in der Kita sind und die Mutter nur morgens und abends ihre Kinder sieht.
Es sieht nicht so aus, dass hier der Staat absichtlich wenig Kinder haben will. Das kurzfristige Interesse der Wirtschaft, die Arbeitskraft der Frauen voll nutzen zu können, und die Unfähigkeit des Staates genug gute Kitaplätze bereitzustellen, scheint hier im wesentlichen die Ursache zu sein.
Umvolkung? Warum?
Ganz nebenbei meine ich, dass Deutschland sehr dicht besiedelt ist, und einen moderaten Bevölkerungsrückgang sehr gut gebrauchen könnte. Mehr freie Natur, mehr Urwald, mehr wilde Auenlandschaften täten dem Land gut. Ich bin Naturliebhaber, und wenn man im eigenen Land besser Urlaub machen kann, fliegt man auch weniger in der Welt herum, das hilft dann auch dem Klimaschutz.
Von daher meine ich ganz entschieden, dass wir mit wenig Zuwanderung besser dran wären. Die Zuwanderung wollen vor allem Arbeitgeber und Immobilienbesitzer, nicht weil sie das arische Erbgut reduzieren wollen, sondern weil so dann einfach sehr viel mehr Geld scheffeln können.
Als Angehöriger des Prekariats bekomme ich die Konkurrenz der Zuwanderer auf dem Arbeitsmarkt und vor allem auf dem Wohnungsmarkt ab, deshalb wäre mir auch weniger Zuwanderung lieber. Aber hier hat eben jeder seine eigenen Interessen. Rechtsradikal zu wählen, wäre mir die Sache aber nicht wert, diese Unkultur tut irgendwie in der Seele weh, und Freiheit ist mir wichtiger als ein entspannter Wohnungsmarkt.
Interessant war jetzt die Wahl in Dänemark: die Sozialdemokraten hatten dort mit viel Erfolg einen Mix aus weniger Zuwanderung und guter Sozialpolitik angeboten, ohne den rechten Murks, der mir so in der Seele weh tut. Aber ich weiß das nur aus den Nachrichten über die Wahl, und nicht genau was die wirklich vorhaben.
@ Peter Eumella
Ja. Schon. Aber da sind wir doch noch lange nicht. Man frage mal die Sorben, die Wenden, was Bevölkerungsaustausch ist. Man schaue sich mal die Demographie Lettlands an, die sind wirklich in Gefahr.
@Alubehüteter
Selbstverständlich haben gerade auch Europäer ganze Bevölkerungen umgewälzt und weitgehend ersetzt, z.B. in den Amerikas und Australien. Allerdings stürzen heute die Geburtenraten weltweit ab – und durch Frieden, fairen Handel und Bildung lässt sie sich auch in den letzten, geburtenreichen Regionen dämpfen. Was die Rede vom „Bevölkerungsaustausch“ und der „Invasion“ jedoch bösartig und sachlich falsch impliziert, ist die Existenz einer weltweiten Verschwörung gegen die „weiße Rasse“ (Rechtsextreme) bzw. gegen „den Islam“ (islamische Antisemiten). Und das ist nicht nur sachlich falsch, sondern auch gefährlich, indem es zu Radikalisierungen und auch völlig falschen Maßnahmen (wie der Ablehnung wissenschaftlicher Bildung) führt.
Gemäss Eurostat wanderten 2016 2 Millionen Drittstaatsangehörige in die EU ein. Bei 513 Millionen Einwohnern (EU-Bevölkerung 1.1.2018), machen diese 2 Millionen Zuwanderer weniger als 0.5% der Gesamtbevölkerung aus. Ein „Bevölkerungsaustausch“ wäre also nach 200 Jahren zu erwarten, allerdings nur dann, wenn die Zuwanderer immer Fremde blieben.
Natürlich muss man Überfremdungsängste ernstnehmen – und in der EU und in Deutschland werde sie ernst genommen. Der Deal von Bundeskanzlerin Merkel mit der Türkei und die in jüngster Zeit zunehmend erschwerte Zuwanderung über das Mittelmeer machen aus Europa eine Festung, die äusserst schwer zu überwinden ist. Es gibt durchaus Gründe die Zuwanderung zu regulieren und sogar zu beschränken. Den wichtigsten Grund sehe ich in der beschränkten Aufnahme- und Integrationsfähigkrit vor allem von Zuwanderern, die kaum in den Arbeitsmarkt eintreten oder nur am untersten Ende des Arbeitsmarkts wo sie einheimische Niedrigqualifizierte ersetzen.
In den nächsten 30 Jahren wird Europa als Ziel für eine Flucht aus schlechten Lebensbedingungen immer attraktiver werden. Ähnlich wie heute die USA attraktiv sind für Zuwanderer aus Zentralamerika, einfach darum weil in Zentralamerika Gewalt, Rechtlosigkeit und fehlende Perspektiven die Aussichten für die Normalbevölkerung sind, werden die stabilen Verhältnisse und guten Lebensbedingungen in Europa dafür sorgen, dass Europa immer eine Anlaufstelle bleiben wird für Leute, die am angestammten Ort keine Zukunft mehr sehen.
Doch wie gesagt: Europa ist bereits eine Festung. Wer trotzdem vom „Bevölkerungsaustausch“ schwadroniert bekommt das nicht mit oder er lebt in einer alternativen Realität, die nur noch im Kopf und fernab der eigenen Lebenswelt existiert.
Sehr geehrter her Blume:
Was halten Sie von diesem Zitat:
Aus dieser Quelle?
Oh, das ist einfach, @Rudi Knoth: Ich halte antideutschen Rassismus für genauso dumm und falsch wie jeden anderen Rassismus auch. Und auch in dieser Frage berühren sich rechte und linke Extremisten immer wieder. Die einen wollen „arische Gene“ verbreiten, die anderen diese austilgen. Die vernünftige Mitte begreift dagegen, dass das ganze „Rasse“-Konzept falsch und auch unwissenschaftlich ist.
@Multikulti ohne Einwanderungsüberschuss
Die Freizügigkeit innerhalb der EU finde ich erstmal richtig gut. Dass sich Kulturen und auch Genome vermischen und verbinden, ist eine gute Sache. Sollte das „arische“ Erbgut tatsächlich so gut sein, wird es sich auf dem Wege auch weiter ausbreiten. Wobei ich nicht so recht verstehe, dass man sich darum überhaupt kümmern muss, denn welche Gene sich in Populationen ausbreiten oder zurückgehen, kann man getrost dem natürlichen Gang der Dinge überlassen. Als Individuum bin ich sowieso sterblich, und welche von meinen Genen in der Zukunft der Menschheit weiterleben, kann mir doch so egal wie sonstwas sein.
Wem das mit dem Erbgut wichtig ist, der sollte doch vor allem fordern, dass die Vereinbarkeit von Karriere und Kindern bei leistungsstarken Frauen gefördert wird, und auch mehr Unterstützung für Alleinerziehende, die nicht so leistungsfähig sind. In welchen Populationen dann unsere Kinder, Enkel und Urenkel unterwegs sein werden, macht bei der Ausbreitung der Gene keinerlei Unterschied. Gene sind nicht an das Land gebunden, in dem sie sich aktuell befinden. Die nehmen die Menschen immer mit.
Auch eine Vermischung der Gene mit denen aus anderen Populationen reduziert keineswegs deren Ausbreitung, wie gesagt, wenn Gene wirklich gut sind, breiten sie sich auf dem Wege sogar schneller aus. Genau das ist das biologische Grundprinzip der sexuellen Fortpflanzung. Die sogenannte Reinhaltung der Rassen wäre der Ausbreitung der besten Gene innerhalb der ganzen Art des Homo Sapiens sogar im Wege.
Die genetische Vielfalt innerhalb unserer Art spielt sich zu 90% innerhalb der afrikanischen Bevölkerung ab, soweit ich weiß. Von daher sind Einwanderer aus Afrika die beste Wahl, wenn es darum geht, den Genpool in Europa aufzubessern. Schade, dass gerade diese Einwanderer am effektivsten draußen gehalten werden.
Eine ganz andere Frage ist die, wenn die Bevölkerungsdichte durch die Migrationsbilanz überhand nimmt. Ein Ideales Multikulti sollte ein Mix von Einwanderung und Auswanderung sein, d.h. es sollten auch Deutsche entsprechend auswandern. Hier ist die Konzentration der Wirtschaftstätigkeit auf die Mitte Europas das Problem. Die aggressive Anwerbung von Wirtschaftsunternehmen in unserer intensiven Leistungsgesellschaft ist hier das Hauptproblem.
Eine zukünftige grüne Bundesregierung könnte hier Abhilfe schaffen. Ein Fahrradfreundliches Deutschland und Europa würde nicht nur den Klimaschutz am effektivsten voranbringen, sondern auch die deutsche Autoindustrie auf ein vernünftigeres Maß zurückstutzen. Das würde dazu beitragen, dass hier der Sog auf Einwanderer in den Arbeitsmarkt endlich mal ein Ende hätte. Eine Einführung des Bioanbaus als Standard für die gesamte Landwirtschaft würde neben Nachhaltigkeit, Naturschutz und Klimaschutz auch reichlich neue Arbeitsplätze in ländlichen Regionen mitbringen.
Wesentlich sinnvollere Arbeitsplätze als in der Autoindustrie, und genau da, wo welche fehlen. Nicht nur in Teilen Ostdeutschland, sondern auch europaweit in den Randgebieten, wo jetzt die Arbeitsplätze wirklich fehlen und die Menschen abwandern. Lebensqualität hängt weniger vom Umsatz ab und mehr davon, was hier denn produziert wird. Besser ist das, die Arbeit zu den Menschen zu bringen, als wenn die Menschen hinter der Arbeit herlaufen müssen, und dafür in andere Kontinente umziehen müssen.
Ein moderater Bevölkerungsrückgang wäre in Deutschland in jedem Fall auch eine gute Sache. Mehr Platz für Natur, und mehr Spielraum bei den Erträgen der Landwirtschaft würde auch die Ernährungssicherheit für zukünftige Generationen verbessern. Wir müssen damit rechnen, das wir mal nicht mehr aus der ganzen Welt Futtermittel für unseren Fleischkonsum importieren können, weil die Menschen dort auch reichlich Fleisch konsumieren möchten, wenn sie sich das mal leisten können.
“antideutschen Rassismus” – was ist DEUTSCHsein denn anderes als wettbewerbsbedingter Nationalismus von “individualbewusst”- egozentrierter Ismen, also systemrational-idiosierter Schwach-/Wahnsinn, angesichts der Erkenntnisse wirklich-wahrhaftiger Aufklärung!? 😎
@ Tobias Jeckenburger
In der Automobilindustrie, insbesondere bei den Zulieferern, werden eh demnächst viele Arbeitsplätze verschwinden, da ein Elektromotor wesentlich weniger Teile enthält als ein Verbrennungsmotor.
@ Rudi Knoth
Fischer gehört noch einer ganz anderen Generation an. Deutschland macht Sorge, weil es so groß und wirtschaftlich potent ist. Und es hat Angst gemacht. So ist die Wiedervereinigung untrennbar verbunden gewesen mit einer EU-Erweiterung, die ja auch nichts anderes bedeutet als eine Einordnung, Einhegung Deutschlands also.
Ich denke, daß die Welt nach dem Flüchtlingssommer 2015 anders auf die Deutschen sieht – Und wir Deutschen selber auch. Nennt uns Hippies, nennt uns naiv, aber Nazis sind wir keine mehr. Ich glaube nicht, daß Fischer das heute noch so sagen würde.
Aber ja. Die Deutschen haben Angst gemacht.
Zum Thema “Gene”:
Soweit ich weiss, behaupten heute nicht mal Nazis (NPD), daß es sich um eine Frage der Gene handelt. Eher werden “kulturelle” Unterschiede ausgemacht. Etwa PEGIDA geht es wie der Name schon sagt, um kulturelle/religiöse Unterschiede zwischen Europäern und muslimischen “Nicht-Europäern”. Interessant in diesem Zusammenhang sind die Thesen von Bassam Tibi. Er befürwortet eine “europäische Leitkultur” und ist auch skeptisch gegenüber der “Willkommenskultur” für Migranten/Flüchtlingen aus dem Nahen Osten.
Doch, @Rudi Knoth – Nazis vertreten einen klaren Rassismus, was Bassam Tibi nicht tut. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mit dem Versuch aufhören könnten, sich selbst und Mitlesende zu täuschen.
@ Rudi Knoth
Doch, die klassischen NPD-Neonazis gehen sehr wohl immer noch von einer Überlegenheit der weißen „Rasse“ aus, auch die III. Weg-Leute.
Aber Sie beobachten richtig, daß überwiegend jetzt junge Hipster-Nazis die Diskussion bestimmen, die sich anders inszenieren und mit ganz anderen, nicht-rassistischen Argumentationen zu den selben Ergebnissen kommen: Deutschland den Deutschen – Ausländer raus! ist eben auch die Essenz des Ethnopluralismus, die aber nicht konsequenterweise die Remigration der Europäer aus Amerika, Australien, Südafrika fordern.
„Islamkritik“, die längst keine Islamkritik mehr ist, so wie „Israelkritik“ weitaus mehr als Kritik an der Politik des israelischen Staates ist, ist dann der Vorfeld-Rassismus für Einsteiger.
Ja, der hippe Ethnopluralismus (eigentlich: Ethnonationalismus) versucht sich gerne um den Rasse-Begriff herumzumogeln – und legt doch die Menschen stets auf ihre Herkunft (spanisch razza von arabisch raz) fest.
Gerade hat Sascha Lobo eine komplette Sammlung der wunderbaren Tricks veröffentlicht, mit denen auch die Kommentarspalten hier immer wieder beehrt werden:
https://m.spiegel.de/netzwelt/web/debatten-nach-rechts-verschieben-anleitung-in-20-schritten-kolumne-a-1274387.html
Allen einen schönen Abend! 🌇
@ Tobias Jeckenburger, 27. Juni 2019 @ 12:20
Bei der Frage der Gene bin ich ganz bei Ihnen – auch mir erschließt sich nach wie vor nicht, wie ein Rassist für eine “Reinhaltung” einer Rasse sein kann. WENN die ganze Rassismus-Ideologie wirklich stimmen würde, wäre es ja ein Gebot der Logik, die eigene “Rasse” durch systematische Einkreuzung gezielt zu stärken und zu verbessern. “Reinhaltung”, also letztlich Inzucht, ist ja erwiesenermaßen schädlich! Und wer sich z.B. den Anteil der Juden an den Nobelpreisträgern (im Verhältnis zum Anteil an der Gesamtbevölkerung) anschaut, müsste ja eigentlich FÜR eine “Verjudung” sein anstatt dagegen?!? Wie gesagt, das ganze Konzept erschließt sich mir nicht.
Hinsichtlich der Förderung der Geburten in “weniger leistungsstarken” Gruppen wäre ich aber vorsichtig, weil dabei ein anderes Problem übersehen wird: Derzeit ist, gerade in Deutschland, der Hintergrund eines Kindes noch sehr entscheidend für seinen Bildungserfolg. Die gezielte Förderung von Kindern in bildungsfernen oder anderweitig sehr belasteten Gruppen würde mittelfristig, also in der nächsten Generation, die Probleme der Gesellschaft eher verschärfen. Dennoch hat die Idee etwas für sich – nur müsste man, bevor man sowas anfängt, erstmal das Bildungssystem entsprechend reformieren. Das wäre die richtige Reihenfolge der Maßnahmen und außerdem sowieso das Gebot der Stunde, schließlich sorgt Bildung beispielsweise auch für eine Reduzierung der Angst und des Rassismus, und die “ungerechte” Bildung unserer Tage ist ohnehin moralisch nur schwer vertretbar.
@tranquebar
“Die gezielte Förderung von Kindern in bildungsfernen oder anderweitig sehr belasteten Gruppen würde mittelfristig, also in der nächsten Generation, die Probleme der Gesellschaft eher verschärfen.”
Das verstehe ich nicht. Könnten Sie mir freundlicherweise Ihren Gedankengang erklären?
@ Michael Blume
Ich wurde gerade darauf aufmerksam gemacht, dass Sie von der Achse des Guten ins Visier genommen wurden. Ich wünsche Ihnen gute Nerven.
Vielen Dank, @Alisier. Aber keine Sorge: Rassistische Attacken samt Verschwörungsgeraune bin ich ja seit vielen Jahren gewohnt (u.a. „Nürnberg 2.0“ seit 2011) und Beschimpfungen wie „Meister Proper der Antisemitismusbekämpfung“ nehme ich als Auszeichnung. Die Angreifer entlarven sich selbst und ich bekomme auch dafür viel Zuspruch. 🤗📚✊🌈
Und ich freue mich auch lieber an den eigentlichen Früchten langer, harter Überzeugungsarbeit:
https://www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article195948535/Generalstaatsanwaltschaften-mit-Antisemitismusbeauftragten.html?fbclid=IwAR09OnbnLKsPNg2H0K2_UDZxTQgMk5xpGfVqyI98UHXjccM-dLjuB1K_ywM
@Alubehüteter 27. Juni 2019 @ 17:21
Zum Thema NPD und Rassismus:
Ich kann mich daran erinnern, daß ein eher “akademischer” Neo-Nazi von Kultur als von Genen sprach. Die “neuen Rechten” versuchen den “biologischen” Bezug ganz zu vermeiden.
Zum Thema “Islamkritik”:
Mit diesem “Attribut” schmücken sich in der Tat auch “Rassisten”, die manchmal ihre Maske fallen lassen. Ich unterscheide trotzdem verschiedene Gruppen von “Islamkritikern”:
1. Kritiker wie Necla Kelek, die die islamisch geprägten Gesellschaften kennen, weil si in diesen aufgewachsen sind. Dazu gehören auch Ex-Muslime und Personen, die einen “liberalen Islam” propagieren.
2. Rassisten, die in der Tat Islam sagen aber Türke oder Araber meinen. Diese verkennen, daß auch “Biodeutsche” zum Islam konvertieren können und etwa dessen Vorbehalte gegenüber dem Staat Israel teilen.
@Bessere Bildung
Kinder von eher leistungsschwachen Alleinerziehenden habe gerade auch aus Armutsgründen schlechtere Bildungschancen. Z.B. ist hier Nachhilfe vollkommen utopisch. Dazu kommt, dass die Eltern hier selbst wenig nachhelfen können, weil sie selbst eher ungebildet sind. Und dann werden die tatsächlichen Leistungen von den Lehrern auch noch je nach Elternhaus unterschiedlich benotet. Der maximale Unterschied zwischen Kind vom Professor und Kind vom Langzeitarbeitslosen ohne Schulabschluß soll in Deutschland bis zu 2 Notenstufen betragen, bei der selben Leistung. Wie soll man da Abitur machen können? Das geht ja fast gar nicht, da muss man mindestens einen IQ von 140 haben, und jede Menge Glück, dass man nicht doch vom Gymnasium fliegt, z.B. weil man regelmäßig seine Hausaufgaben nicht macht oder öfter mal blau macht.
Wenn es um Vorsorge vor rechtsextremer oder radikalreligiöser Anfälligkeit geht, ist Bildung das wichtigste Element. Allein deshalb schon sollte es sich die Demokratie leisten, bei der Bildung möglichst alle mitzunehmen.
Gerade die Konzentration auf Bildungsziele, bei denen es nur um die spätere Verwendbarkeit als fleißiger Arbeitnehmer ankommt, führt dazu, dass Schüler sich innerlich von der Kultur abmelden, wenn sie merken, dass sie nie einen vernünftigen Arbeitsplatz bekommen werden.
Hier müsste man dringend gegensteuern, indem man auch Bildung fürs Leben anbietet und so die weniger leistungsfähigen Schüler motiviert, weiter in der Schule mitzuarbeiten. Das kann man gerne auch mit 13 Schuljahren verbinden, sofern die leistungschwachen Schüler keine Lehrstelle bekommen. Was nützt das, wenn die Schüler nach 9 Schuljahren nur Gelegenheitsjobs oder überhaupt nichts mehr machen? Das lohnt sich hier, weiter das zu unterrichten, was die Schüler wirklich interessiert, auch wenn keine normale Arbeitnehmerkarriere dabei herauskommt.
Das würde eben Kultur durch Bildung machen, nebenbei noch eine bessere Integration von Migrantenkindern ermöglichen und auch die Entstehung von kriminellen Karrieren verhindern können. Und eben auch die Anfälligkeit für Rechtsradikalismus und radikale Religionen entscheidend verringern.
Dazu kommt, das auch Kinder von leistungsschwachen Eltern ein Recht auf ein gutes Leben haben. Als Harz4-Looser ein Leben lang herumgeschoben zu werden ist das nicht. Zu versuchen, die Geburtenraten auf dem Sektor niedrig zu halten, indem man das Geld knapp hält, ist bei entsprechendem Bildungsangebot nicht erforderlich. Ein paar Hunderter mehr für die Kinder zusammen mit einer Schule und einer Gesellschaft, die sie mitnimmt, dann gibt es auch bessere Geburtenraten auf diesem Gebiet, ohne dass das der Gesellschaft Probleme macht.
So wie es in den letzten Jahrzehnten gelaufen ist, hat hier die Gesellschaft vielleicht auch die Rechtsradikalen, die sie verdient. Die niedrigen Geburtenraten insgesamt einfach mit Migration auszugleichen, ist den Arbeitgebern und Immobilienbesitzern anscheinend egal, so verdienen die auch ihr Geld. Den Menschen ist das offenbar nicht so egal, nicht nur den Rechtsradikalen.
@Tobias Jeckenburger
Bei viel Zustimmung treibt mich doch ein Zweifel: Hat der Erfolg von Rechtsextremen tatsächlich mit echter, oder nur gefühlter Demografie zu tun? So sind die Nationalisten in Frankreich trotz erfolgreicher Familienpolitik und Geburtenraten nahe zwei erfolgreich… 🤔
Mich würden Beobachtungen & Überlegungen dazu wirklich interessieren!
tranquebar
“Einkreuzen” von minderwertigen Ethnien wird wohl kaum etwas bringen. Vielmehr zeigt der bereits sinkende IQ wohin das führt.
Und bei 80 Millionen Menschen von Inzucht zu reden weißt auf einen entsprechenden niedrigen IQ des Schreibers hin.
@Frankreich
Ich denke niedrige Geburtenraten und mangelnde Bildungschancen sind zwei ganz verschiedene Sachen. Wenn man die niedrigen Geburtenraten paranoid verarbeitet, landet man schnell bei der Umvolkung. Ich hab keine Ahnung von den französische Rechten – reden die denn auch von Umvolkung, oder gibt es da eher Konflikte mit den Einwanderern auf dem Arbeitsmarkt und dem Wohnungsmarkt?
Denkbar wären auch Konflikte im kriminellen Milieu: wer mit Drogen handelt oder zeitweilig im Knast leben muss, hat ganz große Probleme mit kriminellen Banden von Migranten, und hier sehr viel Motivation, gegen Migranten zu hetzen. Auf welche Weise die Hetze dann umgesetzt wird, muss nicht viel mit der Motivation dafür zu tun haben.
Vermutlich haben Anfälligkeit für Rechtsradikalismus und radikale Religionsvereine viel mit Bildungsmangel zu tun, schätze ich.
Ich will auf jeden Fall aber dafür werben, Kinder von Alleinerziehenden finanziell mehr zu fördern und gleichzeitig in den Bildungseinrichtungen alle mitzunehmen, und keine Menschen auszuschließen um sie dann der Harz4-Schikane zu überlassen. Wenn dadurch die Geburtenraten in diesem Sektor ansteigen würden, wäre das eine gute Sache.
Steigende Geburtenraten würden wohl weniger das Problem mit den Rechten lösen, mehr Bildung dann aber um so mehr. Aber das wirkt nicht schnell, das dauert bis ein besseres Bildungssystem umgesetzt ist und die Menschen da durchgegangen sind. Wenn man akut was gegen die Unkultur machen will, muss man wohl noch woanders gucken.
@Markweger
Hammer!Sie schaffen es,innerhalb dreier Sätze 7 Logikfehler mit vierfacher Unkenntnis auszudrücken!Hut ab!
@markweger 28.06. 15:30
Auch das Einkreuzen von minderwertigen Ethnien kann viele interessante Gene einem Genpool hinzufügen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt sichtbar sind. Resistenzen gegen Krankheiten z.B. können auch im Erbgut von Personen versteckt sein, die man nach einem bestimmten Maßstab insgesamt als Minderwertig einstufen kann.
Ich frage mich allerdings, mit welchem Maßstab man Personen und ganze Populationen als Minderwertig einstufen kann. Wenn ein Land wirtschaftlich wenig Erfolg hat, muss das nicht heißen, dass die Menschen dort wirtschaftlich unfähig sind. Es kann auch daran liegen, dass die Verheerungen der Kolonialzeit noch nachwirken, und das betroffene Land immer noch durch unvorteilhafte Handelsregelungen mit der EU und durch die Korruption der heimischen Eliten durch europäische Konzerne nicht auf die Beine kommt. Da muss man erst mal rauskommen.
Ihr Hinweis, dass 80 Millionen Menschen zu viele sind, um von Inzucht reden zu können, ist formal richtig. Dennoch ist eine komplette biologische Abschottung auch bei 80-Millionen-Populationen auf die Dauer von Nachteil, insbesondere gegenüber einer Weltpopulation von 7 Milliarden. Je mehr Individuen in der Population, desto schneller und gründlicher der Fortschritt der Evolution. Die Mikroben rüsten entsprechend mit, auch umso schneller, je mehr Wirte sie haben.
So hat es beispielsweise die amerikanischen Ureinwohner kalt erwischt, als nach tausenden von Jahren Isolation dann die ersten Europäer ankamen, und die ganzen Krankheiten mitgebracht haben, die sich inzwischen in der alten Welt entwickelt hatten. Mit dem Ergebnis, das im nu mehr als 90% der amerikanischen Ureinwohner an diesen Krankheiten gestorben sind, ohne überhaupt jemals einen Europäer gesehen zu haben.
Volle Zustimmung, @Tobias Jeckenburger. Ich denke, @Markweger weiß das im Grundsatz längst auch, aber einen Blogpost über den antisemitischen und rassistische Verschwörungsglauben Adolf Hitler konnte er einfach nicht stehen lassen…
Dass Europäer bzw. „Kaukasier“ die Weltgeschichte stark prägten, ist längst als Ergebnis nicht von Biologie, sondern von Geografie entschlüsselt worden, z.B. hier S. 37:
http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/LausitzerBronzezeitSR3.pdf
@Tobias Jeckenburger
Ältere Ehtnien mögen widerstandsfähiger gegen manche Krankheiten sein, aber worin soll da ein Problem liegen, mit unserer Gesundheit kommen wir problemlos zurecht.
Wir haben auch nicht das Gebiss unserer frühen Ahnen, das brauchen wir auch nicht.
Durch illegale Zuwanderer werden allenfalls Krankheiten eingeschleppt.
Minderwertig ist vielleicht ein etwas hartes Wort, sagen wir auf einer etwas früheren Stufe der Evolution.
USA:
Der Beitrag von Schwarzen zu Wissenschaft und Technik ist praktisch nicht existent, nicht einmal Mischlinge tragen dazu etwas bei.
Sportlich sind sie und einige sind musikalisch, das ist es aber dann auch wirklich. Großartig 100000 Jahre in der Evolution zurück, ganz großartig, echt super.
Afrika:
Seit dem Ende der Kolnialzeit nur Niedergang, nicht irgend ein Fortschritt.
Südafrika:
Nur Niedergang, nichts sonst und Rassismus gegen Weiße. Das ist wirklich alles was die Schwarzen zustande bringen.
Hier noch einganz interssantêr Link:
https://www.eupedia.com/europe/Haplogroup_R1b_Y-DNA.shtml#Old_Europe
@Markweger
An Ihrem Rassismus prallen alle wissenschaftlichen Argumente ab – und Sie wollen das so.
Selbstverständlich wissen Sie, dass auch Ihre Vorfahren mit dunkler Haut aus Afrika auszogen und sich mit europäischen Neandertalern vermischten. Und bei Jared Diamond oder auch im o.g. Link hätten Sie schnell erfahren können, dass der Erfolg Europas nicht auf „Rassenmerkmalen“ beruhte, sondern auf der Geografie (West-Ost versus Nord-Süd-Achsen).
Schließlich ist Ihr Rassismus auch selbst-widersprüchlich, da Sie ja einerseits eine Überlegenheit der „weißen Rasse“ behaupten, zugleich aber doch ganz in der Tradition Hitlers daran glauben, dass die noch schlaueren Juden / Semiten eine globale Verschwörung zur „Rassensenkung“, zum „Bevölkerungsaustausch“ anführen.
Danke, dass Sie wesentliche Thesen meiner Arbeiten und dieses Blogs eindrucksvoll bestätigen – und zeigen, wie lebendig Rassismus und Antisemitismus trotz zigfacher Widerlegung und mörderischen Scheiterns noch immer sind…
Übrigens noch eine interessante Grafik:
https://astrologieklassisch.wordpress.com/2017/03/16/grafik-von-wikipedia-zeigt-intelligenzverteilung-der-laender-der-welt/
Tatsachen sind kein Rassismus.
Die Verfolgung anderer oder deren Vertreibung ist Rassisismus.
@Markweger
Haben Sie gerade ernsthaft einen Link zu „Astrologieklassisch“ gesetzt? Um absurde Theorien über die Unterschiedlichkeit von „Rassen“ zu behaupten? – Ich hätte Sie ernsthaft für klüger gehalten. Schließlich sind nicht alle Rassisten auch doof…
Nun sehe ich, dass der von Ihnen gesetzte Astrologie(!)-Link tatsächlich eine „Umvolkung“ durch „Soros-Erika“, also einen Juden und unsere Bundeskanzlerin (in Verschwörungskreisen als „IM Erika“ verhöhnt) behauptet. Also tatsächlich der Verschwörungsmythos von der jüdisch gesteuerten „Rassensenkung“, der die angeblich überlegene, weiße Rasse durch Kreuzung mit Afrikanern herabsenken wolle… 😳
Das ist ja fast Satire, so sehr bestätigen Sie diesen Blogpost. Dass die unterschiedliche Entwicklung der Kontinente durch ihre Geografie sehr gut erklärt wird, dass gute Ernährung und Schulen quer durch das 20. Jahrhundert den IQ im sog. „Flynn-Effekt“ in Europa, Asien, den Amerikas bereits hochgetrieben hat und auch in Afrika zu wirken beginnt – all das wissen Sie, oder könnten Sie wissen. Doch Sie haben sich dafür entschieden, lieber den dunklen Mythen und Gefühlen des Antisemitismus und Rassismus zu folgen.
Schade für Sie.
Und versuchen Sie besser gar nicht mehr, diesen Blog als Klowand für Nazi-Propaganda zu missbrauchen… Ciao! 👋🏼
@Alisier, 28. Juni 2019 @ 09:16
Wie gesagt hängt der Bildungserfolg eines Kindes in Deutschland – leider, aber das ist aktueller Fakt – sehr stark von seinem Hintergrund ab. Bildungsferner oder finanziell prekärer Hintergrund wirken sich sehr stark negativ aus. @Tobias Jecklenburger hat dazu einige ganz richtige Ausführungen gemacht. Ohne eine erhebliche Reform des Bildungswesens wird sich daran auch in nächster Zukunft nichts ändern. Auch die Gründe für den aktuellen Zustand wurden hier schon beschrieben, z.B. das Bestreben, die Kinder schnell wirtschaftlich nutzbar zu machen, also die Bildung ganz und gar auf rein berufliche Felder zu konzentrieren. Solange man im Bildungswesen immer nur fragt “Und was bringt das dem Kind später mal?”, geht hier viel Persönlichkeit, Selbstständigkeit usw. verloren, weil immer nur auf die finanzielle Effizienz geschaut wird. Dabei wären höher gebildete Kinder langfristig auch finanziell effizienter, da sie mehr Steuern zahlen und mehr Wirtschaftsleistung erbringen würden. Aber da das erst in 20 Jahren greift, interessiert das Politiker kaum, weil die nur bis zur nächsten Wahl denken (überspitzt gesprochen).
Übrigens ist dieser ständige Effizienzglaube auch anderweitig ein Problem, da er praktisch die gesamte Bevölkerung unter Dauerstress setzt, weil sie sich immer mit den effizientesten Mitbürgern verglichen sehen bzw. sich selbst mit ihnen vergleichen (so haben sie es ja schon in der Schule gelernt – und nein, ich bin sehr wohl für ein leistungsorientiertes Schulsystem, aber ich würde es nicht ausschließlich darauf beschränken, gerade um diesem Effizienzdenken auch etwas Gleichwertiges entgegensetzen zu können und damit auch psychischen Problemen wie Depressionen usw. vorzubeugen, die ja gerade ältere Arbeitnehmer oft regelrecht aus dem Erwerbsleben hinaus werfen). Daraus resultieren Unterlegenheitsgefühle und auch der Eindruck, “abgehängt” zu sein. Dabei ist doch logisch, dass ein einzelner Mensch unmöglich alles schaffen kann. Ein Bäcker könnte sich beschweren, dass er früher aufstehen muss als ein Metzger, wohingegen der Metzger sich beschweren könnte, dass der Bäcker früher Feierabend hat. Das dauernde Vergleichen mit anderen ist völlig fehl am Platze und führt zu nichts, außer Burn-out, Depressionen usw. Außerdem wird durch mangelnde Bildung z.B. dem Rassismus Vorschub geleistet und die geringeren Perspektiven machen die Menschen ja auch anfälliger für Populisten usw. Aber ich schweife ab…
Worauf ich mit meiner Aussage hinaus wollte, ist die Überlegung, dass eine kurzsichtige “Vermehrungspolitik” der Gesellschaft langfristig (oder sogar schon mittelfristig) keinen Nutzen, sondern unter Umständen sogar eher Schaden bringt. Die Idee, einfach mehr Kinder zu “produzieren” und dies mit Steuergeldern zu fördern, würde zwar einen Bevölkerungszuwachs herbeiführen, aber der würde sich vorrangig in bildungsfernen und prekären Milieus manifestieren. Zumindest so, wie es @Tobias Jecklenburger vorgeschlagen hat, auf den ich ja geantwortet hatte. Und dort haben wir ja jetzt schon Probleme mit zu geringer Qualifizierung bzw. Ausbeutung, mangelnden Perspektiven usw.; diese Probleme würden wir mit so einem Programm also zahlenmäßig verschärfen, weshalb ich so ein Förderprogramm für unklug halte, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Wie gesagt müsste da erstmal das Bildungssystem reformiert werden, damit die Kinder, die da “produziert” werden, auch eine Zukunftsperspektive jenseits der Verwendung als “Arbeitsvieh” haben.
@Markweger, 29. Juni 2019 @ 08:35
Zu Ihren Kommentaren wurde eigentlich schon alles gesagt. Woher Sie Ihre Vorstellung von über- bzw. unterlegen nehmen, erschließt sich mir nicht. Beispiel Krankheiten: Wenn ab und an Krankheiten nach Amerika eingeschleppt worden wären, hätte dies die Indianer vielleicht etwas besser auf die Seuchen der Europäer vortbereitet. Hätten die Chinesen sich nicht jahrhundertelang abgeschottet, hätten sie den modernen Waffen der Engländer in den Opiumkriegen vielleicht etwas entgegensetzen können.
Nur der Kontakt mit anderen macht stark, sowohl körperlich als auch geistig. Abschottung und “Reinhaltung” machen hingegen nur schwach, ebenfalls sowohl körperlich als auch geistig.
@Markweger
Schlichte Feindbildpropaganda im Feindgebiet. Sie verstehen es nicht.
@Blume:Danke!
@Afrikanische Gene
Die Zivilisation hat in Europa sicherlich auch die Gene der Menschen beeinflusst. Erst mit den Römern, spätestens mit der Einführung des Christentums hat hier eine fürchterliche Ausbeutung der Menschen eingesetzt. Mit dem Ergebnis, dass alle Gene, die einer Vollausbeutungsfähigkeit von ca. 16 Stunden Arbeit am Tag im Wege standen, hier ausgemerzt wurden.
Dazu gehörte auch wohl die Fähigkeit, sich ausgiebig auszuruhen, und es sich einfach gut gehen zu lassen. Das war in Europa nur dem Adel vorbehalten, für die alle anderen sich kaputt gearbeitet haben.
Die Afrikaner haben diese Verhältnisse erst mit der Kolonialisierung erleiden müssen, und in manchen Gegenden sind sie sogar davon größtenteils verschont worden. Mit der Folge, dass die Afrikaner es noch eher verstehen, das Leben auch zu genießen, und nicht so wie wir dazu neigen, ständig unter Druck zu stehen, immer noch mehr zu leisten.
Unsere Leistungsgesellschaft gründet überhaupt nicht auf Vernunft, sondern eher auf dem völlig unreflektiertem Drang, immer das Letzte an Leistung aus uns selbst und unseren Mitmenschen herauszuholen. Kann gut sein, dass die Ursache dafür die spezielle genetisch Selektion in 1500 Jahren extremer Ausbeutung im Feudalsystem liegt.
Wir definieren uns nur über Leistung, und haben immer wieder große Schwierigkeiten, uns einfach über das Menschsein zu definieren und uns des Lebens zu freuen. Sich als krank zu definieren, wenn es nur teilweise an die Leistungsfähigkeit geht, steht hier im Falle von psychischer Beeinträchtigung schnell einem vernünftigem Umgang damit im Wege, und führt schnell zu lebenslangem Leiden, ohne das das nötig wäre.
Die Afrikaner haben hier sicherlich einiges an Menschlichkeit bewahrt, was uns in unserer extrem grausamen Vergangenheit verlorengegangen ist.
Von daher haben wir hier ein gutes Argument für eine Wiedereinkreuzung von Genen für die natürliche leistungsunabhängige Fähigkeit, das Leben zu genießen. Hier sind Afrikaner die erste Wahl. Zum Glück ist dieses Thema nicht nur genetisch, sondern mehr kulturell dominiert, so dass wir dennoch gute Chancen haben, auch in einer zukünftigen Welt klarzukommen, in der es wirklich kaum noch Arbeit gibt.
Gerade die niedrigen Geburtenraten in Gegenden mit hoher wirtschaftlichen Produktivität zeigen, das wir genau daran schlecht angepasst sind. Wir sind immer noch an Elend und Arbeit bis zum Kotzen angepasst, und kommen mit entspannten Lebensumständen nicht wirklich klar. Möglicherweise hilft hier afrikanisches Erbgut weiter – und auch afrikanischen Musik.
Das ist auf jeden Fall besser, als den Stress vergangener Jahrhunderte einfach wieder einzuführen, was bei manchen Zeitgenossen auf der Agenda zu stehen scheint. Mit Diktatur, unbegrenzten Treibgasemissionen, Bürgerkrieg, neuem Elend für Arbeitslose und letztlich Atomkriegen ist das durchaus machbar.
Erstens
Kontrollierte Grenzen haben absolut nichts mit Abschottung zu tun.
Abschottung ist Nordkorea oder früher der Ostblock.
Zweitens
Afrikaner können ihrer Lebensweise gerne frönen, eben in Afrika.
Sie sind dort mit ihrer Lebensweise sehr erfolgreich. Das sei ihnen wirklich gerne gegönnt.
Hier in Europa sind sie beim besten Willen kein Gewinn, in nicht irgend einer Weise.
Allenfalls wären sie als Studienobjekt geeignet: Warum ist die Evolution in Afrika in den letzten 100000 Jahren nicht weiter gegangen, oder hat sogar eine Rückentwicklung stattgefunden. Unterschiedlicher Fortgang ist eben auch Teil der Evolution.
@Markweger
Wie kommen Sie nur darauf, dass die Evolution des Menschen irgendwo gestoppt wäre? Unsere biologische wie auch die kulturelle Evolution ging und geht selbstverständlich weiter, wo immer Menschen leben.
Und wenn Sie schon biologistisch argumentieren wollten, so wäre dann doch nach den Geburtenraten zu sehen. Und dann wären es Japaner, Deutsche, Chinesen, Türken usw., die ihre Gene nicht mehr oft genug weitergäben. Dann wäre die Evolution überall dort gestoppt, wo Menschen in Städten leben, vergleichsweise wohlhabend sind, höhere Bildung und IQ genießen. Dann hätte der kinderlose Selbstmörder Hitler versagt und Amish und Haredim bildeten gemeinsam mit Afrika die Spitze „der Evolution“.
Denken Sie Ihre rassistische und antisemitische Ideologie eigentlich manchmal zuende, @Markweger?
@ Markweger, 29. Juni 2019 @ 20:36
“Kontrollierte Grenzen haben absolut nichts mit Abschottung zu tun.”
Das ist richtig. Aber “kontrollierte Grenzen” haben auch nichts mit “Reinhaltung der Rasse/Kultur” zu tun und werden deshalb für Rassisten nichts bringen.
Beispiel:
Man darf nicht illegal einreisen? Kein Problem, dann beschafft man sich eben ein Touristenvisum, reist ganz legal über eine kontrollierte Grenze ein, heiratet dann einen Staatsbürger und zack, schon sind Rasse und Kultur “vermischt”! Wer beides “reinhalten” will, der hat gar nichts von kontrollierten Grenzen, dem nützt nur echte Abschottung, und jeder, der “Reinheit” will, wird früher oder später zur Abschottung greifen müssen. Und damit schadet er/sie dann dem eigenen Volk, wie es oben ja schon mehrfach ausgeführt wurde.
@Markweger:
Die Hochkultur der Ägypter haben sie irgendwie übersehen oder halten sie diese für >100.000 Jahre alt? Oder macht die Lokalisierung von Ägypten in Afrika irgendwelche Probleme?
Wir helfen gerne.
@Tobias Jeckenburger
Ihr Beitrag zur afrikanischen Mentalität gefällt mir, auch wenn ich nicht ganz glaube, dass es so ist. Jedenfalls kommt er recht menschenfreundlich rüber.
@Michael Blume
Dieser Vorwurf klingt so, als ob sie daraus für Orban eine moralische Pflicht zur Korruption ableiten; dass er nun ewig Soros nach dem Mund zu reden habe, woraus sich die Frage ergibt, ob Sie jemals ein Stipendium erhalten haben und von wem.
Was die Verbindung Soros – Antisemitismus betrifft, so muss nicht jeder, der Soros ins Feld führt, Antisemit sein. Nicht mal wissen, ob Soros ein Jude ist oder nicht. Es kann zwar als Signalwort für Eingeweihte gemeint sein, muss aber nicht und ist wohl einige Male auch nicht. Wie oft, das wäre mal eine interessante Forschungsaufgabe.
Ja, @user unknown – ich gehöre tatsächlich zu den Menschen, die Dankbarkeit für einen wichtigen Wert halten. Ob mein Land – dem ich zum Beispiel Schule und Studium verdanke – oder ein Stipendium – in meinem Fall war es die Adenauer-Stiftung -, so erwarte ich keine kritiklose Verehrung, wohl aber den Verzicht auf offenkundig falsche Verschwörungsvorwürfe.
Und selbstverständlich kann und soll man Soros und dessen Stiftung unabhängig von der religiösen Herkunft bewerten und auch kritisieren. Nur geschieht genau das ja gerade nicht: Vorgeworfen wird ihm, klassisch antisemitisch, die Mitführerschaft in einer antiweißen und antichristlichen Weltverschwörung. Und diese absurden Vorwürfe beziehen bewusst und gezielt Soros ungarisch-jüdischen Hintergrund als Holocaust-Überlebender ein… 😤😢
Zum Thema “Gene”:
Ich halte von einer rein “biologischen” Betrachtung von Eigenschaften wie “Mentalitäten” recht wenig. Zuwanderer etwa in den USA passen sich selber und vor allem ihre Nachkommen der Denkweise dort mit der Zeit an. Auch wenn in den Ursprungsländern die Menschen anders “ticken”. Donald Trump wird wohl kaum jeman als “deutsch” ansehen, obwohl er deutsche Vorfahren hat (wie etwa 30% der US-Bürger).
Zu Jared Diamond:
Ich habe eine Sendung über seine Thesen im Fernsehen gesehen. Richtig ist seine These wenn man Europa und Asien als einen Kontinent ansieht. Eventuell ist die Abschottung von China und Japan der Grund für den Erfolg der Europäer seit 500 Jahren. Der Seeweg nach Indien/Indonesien hat wohl auch den lukrativen Gewürzhandel für die “islamischen” Länder auf dem Landweg nach Europa zum Erliegen gebracht.
@user unknown 30.06. 09:28
Mein Beitrag zur afrikanischen Mentalität war auch nicht ganz ernst gemeint. Wobei das finstere Mittelalter wohl dennoch auch tatsächlich Spuren im europäischem Genpool hinterlassen hat. Die Neigung, uns selbst und andere leistungsmäßig unter Druck zu setzen, könnte davon mit beeinflusst sein.
Wobei unser Leistungsdruck mit Sicherheit eher kulturell bedingt ist. Solche komplexen Phänomene biologisch anzugehen, macht wenig Sinn. Hier wäre es viel wichtiger, endlich mal Harz4 zu entschärfen, weil gerade das Unwesen der Arbeitsämter nicht nur die Leistungsschwachen massiv unter ganz konkreten Druck setzt, sondern mindestens die gesamte untere Hälfte der Gesellschaft gleich mit. Man hat hier verbreitet begründete Angst, eventuell seinen Job zu verlieren und in die Harz4-Mühle zu geraten.
Zum Thema Geburtenrate finde ich insgesamt, dass dieser sogar in gewissem Ausmaß zu begrüßen ist. Die Welt ist eindeutig überbevölkert, und Deutschland auch. Wenn man dann auch noch den Bevölkerungsrückgang nicht vollständig durch Zuwanderung ausgleichen würde, könnten wir die Vorteile davon auch genießen: Wohnungen werden günstiger, der Druck auf den Arbeitsmarkt lässt nach, wir hätten mehr Platz für wilde Natur und damit mehr Möglichkeiten schönen Urlaub im eigenen Land ohne Flugreisen zu machen, wir hätten mehr Spielraum biologische Landwirtschaft flächendeckend einzuführen, weil wir dann auch weniger Ertrag pro Hektar brauchen.
Der Klimaschutz würde einfacher, auch weil weniger Investitionen in mehr Wohnraum einerseits den Spielraum für Investitionen in Klimaschutztechnik andererseits erlauben würde.
Wenn denn mal in vielleicht 30 oder 50 Jahren die Bevölkerung in Deutschland auf 60 oder 50 Millionen Einwohner zurückgegangen ist, kann man sich immer noch daran machen, die Geburtenraten wieder zu normalisieren. Wenn bis dahin unser Bildungssystem gelernt hat, möglichst alle Mitzunehmen und nicht ganze Bevölkerungsschichten auszugrenzen, kann man auch mehr für die Kinder von Alleinerziehenden springen lassen. Neben mehr Gleichberechtigung durch eine Vereinbarkeit von Kindern und Karriere für gut leistungsfähige Frauen wird dies wahrscheinlich schnell dazu führen, dass wir wieder genug Kinder bekommen, um den Bevölkerungsstand dann auf einem naturverträglichen Niveau zu halten.
@ Tobias Jeckenburger, 30. Juni 2019 @ 13:22
Nur eine kleine Berichtigung, wenn Sie erlauben:
… wir hätten mehr Spielraum biologische Landwirtschaft flächendeckend einzuführen, weil wir dann auch weniger Ertrag pro Hektar brauchen…
DAS wäre jetzt schon jederzeit möglich, da unsere Agrarindustrie ohnehin schon massive Überschüsse produziert, übrigens erheblich gefördert durch die EU. Tatsächlich gehen große Mengen unserer Produktion bereits jetzt ins Ausland, z.B. nach Afrika, wo sie die einheimische Landwirtschaft ruinieren und somit zur Verödung dort und zur Einwanderung hier beitragen. Umgekehrt schottet sich die EU massiv ab und verschärft damit das Problem noch. So hat beispielsweise der Bundesentwicklungsminister kürzlich in einem Interview (abgedruckt in der Zeitschrift “PM”) darauf hingewiesen, dass Tunesien nur eine sehr geringe Menge seines Olivenöls nach Europa exportieren darf – so wenig, dass die gesamte Jahreslieferung immer schon im Januar abgedeckt ist. Warum wohl? Na, um die Olivenölproduktion innerhalb der EU (Italien, Griechenland) zu fördern! Und all die Tunesier, die eigentlich in Tunesien Olivenöl produzieren könnten, können es nun eben nicht, also kommen sie nach Europa, um hier, womöglich noch illegal als Schwarzarbeiter, italienisches oder griechisches Olivenöl zu produzieren. Wieder etwas, worüber sich die Rechten aufregen können! Sogar zu Recht, doch die Lösung wäre nicht “Grenzen dicht”, sondern “Freihandel”, also zumindest ein Beenden der Einfuhrbeschränkungen. Anstatt über Obergrenzen für Flüchtlinge zu debattieren, könnten die Politiker ja mal über Obergrenzen für Importe aus Afrika reden, beziehungsweise über deren Ende. Wenn das tunesische Olivenöl gut genug ist, um überhaupt auf dem europäischen Markt zugelassen zu sein, wieso dann nicht mehr davon? Nur damit “unsere Bauern” (also die Agrarkonzerne, denn “echte” Bauern bleiben ja regelmäßig auf der Strecke, was man an den vielen Betriebsschließungen jedes Jahr sieht) weiter mit steuerfinanzierten Subventionen vor sich hin wirtschaften, die Tiere quälen und unser Grundwasser verseuchen können?
@tranquebar 30.06. 17:00 Landwirtschaftliche Erträge
Soweit ich weiß, exportieren wir Fleisch, aber importieren Futtermittel, vor allem Soja. Dazu kommt noch alles, was hier nicht wächst, also Kaffee, Tee, Tabak, Bananen, andere Früchte und Gemüse. Ich bin kein Agrarexperte, aber vermute dass wir unterm Strich mehr exportieren als importieren, aber wie viel das genau ist, weiß ich nicht.
Wenn es mehr als 30% Überschussbilanz sind, können wir tatsächlich gleich damit anfangen, Biologische Landwirtschaft und Artgerechte Tierhaltung flächendeckend einzuführen. Man muss hier bedenken, dass einerseits neben geringeren Erträgen auch der Futtermittelbedarf bei Artgerechter Tierhaltung steigt. Andererseits könnte man auch gucken, dass weniger Lebensmittel im Müll landen bzw. diesen Müll z.B. mittels Insektenzucht besser zu verwerten.
Naja, wenn wir hier dann mit Bioanbau knapp dran sind, wäre dann eine Reduktion der Bevölkerung dann doch sinnvoll. Aber selbst wenn wir mehr Spielraum haben, fände ich eine Reduktion der Bevölkerung gut. Das hilft eben auch dem Klimaschutz: Weniger Verbraucher, weniger Neubauten, weniger Ackerbau bzw. mehr Energiepflanzenanbau, mehr Holzertrag pro Einwohner.
Und wir könnten doch 15% der Landesfläche in Naturlandschaften verwandeln, also Urwald, wilde Flussauenlandschaften und extensiv genutzte offene Landschaften. Den Brasilianern sagen wir, sie sollen ihren Urwald nicht abholzen, dann müssen wir unseren auch wieder herstellen, schließlich haben wir unseren Urwald schon vor 1500 Jahren abgeholzt. Die touristische Nutzung der wilden Landschaften hilft dann wieder dem Klimaschutz: wer hier Urlaub macht, fliegt nicht in ferne Länder.
@ Rudi Knoth (und Michael Blume)
zum folgenden Zitat von weit oben:
“….Aber selbst wenn er gebürtiger Isländer gewesen wäre: Die Freiheit von internationalen NGOs und Universitäten zur Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs wird doch bislang nur von autoritären Staaten in Frage gestellt….” (Zitatende)
Es ist immer weider verblüffend, mit welcher Chuzpe der Denkrahmen istalliert wird, dass allein die Bezeichnungen “international” oder auch “Nicht- Regierungs- Organisation” eine Garantie für humanistische Liberalität ohne egozentrische Eigeninteressen oder nationale oder “ständische” Gruppeninteressen darstellen würden.
Auch das Hitler – Regime war “internationalistisch” in dem Sinne von
“….heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt”.
Und dass eine Organisation schon in demokratischen Sinne universal – humanistisch ist, nur weil sie propagandistisch behauptet, nicht im Sinne einer derzeitigen nationalen Regierung oder von mächtigen übernationalen Interessengruppen zu handeln , kann man auch nur Naivlingen verkaufen.
Ich habe zum Beispiel noch nichts davon gehört, dass die Soros – Organisationen sich für die von den (bzw.Teilen der ) Vereinten Nationen seit Jahrzehnten geforderten Rechte für die Palästinenser (also gegen den UNO- Mainstream) eingesetzt hätten. Wo, bitte schön, besteht der Unterschied zwischen einem autoritär- national- regierten Ungarn und einem ethnisch- nationalistischen (zionistischen) Israel? Da schlägt bei einigermaßen unvoreingenommener Betrachtungsweise das demokratische Pendel wohl doch immer noch eher in Richtung Ungarn aus.
Nur mal nebenbei….
… GLAUBE (!) ich, dass sich Popper heutzutage nicht wenig über den propagandistischen Missbrauch seines Buchtitels “….Die Offene Gesellschaft und ihre Feinde… ” ärgern würde.
Nummer zwei:
Zur regelmäßig immer wieder hevorgenudelten Meinung, die
“Dikussion oder auch nur Erwähnung von “Genen” bzw vom Einfluss von genetischen Komponenten auf das Verhalten usw. sei gleichbedeutend mit Rassismus mit Tendenz zum Fachismus mein Kurzkommentar:
Gähn – Diskussionen auf dem Niveau von Konfirmantengruppen.
Warum , Herr Knoth, lassen Sie sich auf so etwas hier ein? Sie wissen doch eh schon im Vorhinein, was ihre Mitforenten und der Blogbetreiber dazu sagen werden.
Mal ganz unabhängig davon, ob der “Umvolkungs- ” Vorwurf jetzt allein paranoid- faschistoid- rassistischer Propaganda entspringt oder nicht:
(Es mag immer ideologische Harliner gegeben haben, die zur Verwendung in der Propagandaschlacht solche Dinge bewusst “gehypet” haben . Ob sie selbst daran glauben, ist ungewiss. Andererseits gibt es sicher auch religiöse Hardcore – Fundamentalisten , die sich ausrechnen, auf dem “Geburtenweg” ideologisch die Welt übernehmen zu können).
Aber:
Das Grundgesetz der Bundesrepublk Deutschland verbietet es keinem Bürger, sich Gedanken () über die tatsächliche ethnische (oder auch “genetische”) Zusammensetzung der bundesrepublikanischen Bevölkerung zu machen und Solches in privaten oder öffentlichen Diskussionen zu äußern. Zudem gibt es durchaus eine reale Verbindung zwischen ethnischer Herkunft und positiver oder negativer Einstellung zur liberalen Demokratie. Denn häufig gehen etnische Herkunft und antiliberale kuturelle Traditionen eine (enge) Verbindung ein.Dies zu missachten waäre im Sinne einer “wehrhaften Demokratie” geradezu fahrlässig.
Aber Ich habe in der Verfassung nirgendwo etwas dazu gelesen, dass diese zum Beispiel zwingend (!) einen bestimmten Mindestprozentsatz an “Multi- Ethnizität” bezüglich der Bevölkerung verlangt. Also sind auch diesbezüglich Diskussionen über einen solchen Bevölkerungsanteil ein selbstverständliches demokratisches Recht.
In der “einzigen wahren Demokratie im Nahen Osten” zum Beispiel ist die Thematisierung solcher Aspekte eine pure Selbsverständlichkeit. Denn dort ist die “ethnisch- nationale” Identität selbstredend staatliches und gesellschaftliches Kernthema. Und kaum jemand hier käme auf den Gedanken, diesbezüglich der Israelischen Regierung “rassistischen ethnischen Nationalismus” vorzuwerfen und zu fordern, solche Themen dort verbieten zu lassen.
@little Louis
Netter Ausweichversuch, aber es ist wirklich nicht schwer:
Selbstverständlich ist es weder antisemitisch noch rassistisch, sich über Demografie, ethnische und kulturelle Vielfalt etc. Gedanken zu machen und dazu auch ganz unterschiedliche Meinungen zu vertreten. Sie dürfen auch gerne eine bessere Familienförderung fordern, selber viele neue Deutsche hervorbringen und sich in einer Kirche für das Christentum engagieren. Nur zu! 🤗👍
Antisemitismus beginnt, wo eine jüdisch mitbestimmte Weltverschwörung behauptet wird – wie eben in Verschwörungsmythen über „Rassensenkung“, „Bevölkerungsaustausch“ und „Invasoren“. Sie dürfen auch Soros und seine Stiftung nach Herzenslust kritisieren – solange Sie die Verschwörungsmythen a la Orban weglassen.
Ebenso beginnt Rassismus nicht bei der Diskussion von Genen und Kultur, sondern bei der Zuschreibung angeblich unveränderlicher, negativer Eigenschaften an ganze Menschengruppen aufgrund von Herkunft (razza). Der Rassismus ist viel älter als die Biologie des 19. Jahrhunderts.
Und selbstverständlich gelten all diese Kriterien völlig unabhängig von Herkunft, Religionszugehörigkeit oder Staatsbürgerschaft. Dass es auch unter Juden und Israelis Rassismus und Antisemitismus gibt eignet sich nicht als Entschuldigung.
@little Louis Heute:
Nun diese These habe ich nicht behauptet. Das muß man bei den einzelnen NGO prüfen. AI ist sicherlich ein positives Beispiel, wo das zutrifft.
Dem stimme ich zu. Ich habe schon manche Menschen erlebt, die damit eher offene Grenzen und nicht freie Diskussion meinen.
Ich sehe eher “Genetik” als vorherrschenden Faktor für Verhalten von Ethnien als problematisch bezüglich der Empirie an. Übrigens war die Eugenik vor vielen Jahren auch bei “Liberalen” und Sozialisten” beliebt und auch in Schweden gab es entsprechende Programme. Nur heute hat man glücklicherweise davon Abstand genommen.
Volle Zustimmung. Auch der Begriff Leitkultur im Sinne von Bassam Tibi ist meiner Meinung in Ordnung.
Ich auch nicht. Diese Forderung gibt es nur von “Open Border” Propagandisten wie Frau Kahane. Daß sie Jüdin ist schützt sie auch nicht vor Kritik an ihren Aussagen.
@Tobias Jeckenburger 1. Juli 2019 @ 10:11
Und wie soll das schnell gehen? Auch eine Geburtenregelung wirkt sich erst in mehreren Generationen aus.
@Rudi Knoth 01.07. 18:38
Da brauchen wir ja gar nichts machen, einfach die derzeitigen geringen Geburtenrate so lassen wie sie sind. Ich meine ja gerade, dass wir uns noch ein Weilchen Zeit damit lassen können, wieder auf eine Populationserhaltende Rate von 2 Kindern pro Frau zu kommen.
Ich fände es gut, den Bevölkerungsrückgang eben nicht wie bisher ganz durch Zuwanderung wieder aufzufüllen. Damit meine ich die Gesamtsumme aus Asylbewerbern aus arabischen Kriegsgebieten, Wirtschaftsflüchtlingen aus Afrika und Arbeitsmigranten aus der EU.
Ich bin nicht komplett gegen Zuwanderung, aber wenige wäre mir lieber. Wir sollten sowohl nicht so viele Arbeitskräfte nachfragen, als auch dazu beitragen, dass die Menschen in ihren Heimatländern gut leben können. Das muss ja auch nicht ewig so weiter gehen, dass so viele Menschen gerne nach Deutschland kommen möchten.
@Rudi Knoth
sie sollten nie wieder Popper für ihre rechtradikalen Aussagen missbrauchen!
Erneut repräsentieren sie den bürgerlichen Mitte-Antisemitismus überdeutlich, Herr Knoth! Da läuft das gleiche Schema ab wie bei ihrem sogenannten „Madoff-Paradoxon“.
Grüsse galileo2609
@ galileo 2609 um 23:57
Kurzkommentar: (-:
Etwas länger speziell zu:
“…sie sollten nie wieder Popper für ihre rechtradikalen Aussagen missbrauchen!…” (Zitatende)
Du hast vergessen:
“Sonst hole ich meinen Papa und du kriegst ganz schön Haue”.
Wir konstatieren: Ein Mitforent von mir wird mit Anklängen von hate speach philosophisch bedroht.
Er traut sich jetzt nicht mehr an die Tastatur und leidet. Und ein linker Systemkritiker egokapitalistischer (= neoloberaler oder neokonservativer) Eliten leidet mit ihm. Ist die Welt nicht “verquer”? (-:
@galileo2609 1. Juli 2019 @ 23:57
Aha, Sind Sie also der Gralshüter von Karl Popper? Aber das ist doch eein “toter weisser Mann” der vor seinem Tod ein “alter weisser Mann” war.
Was iost an dieser Aussage “antisemitisch”? Ich denke, was ich schreibe, sollte selbstverständlich sein.
Der deutsche Völkermord ist ein statistischer Fakt.
Die CDU hat bereits 15 Millionen Geburten erfolgreich verhindert und 5 Millionen Frauen endgültig kinderlos gemacht. Vernichtung durch Arbeit.
Mit Juden hat das nichts zutun, die Lösung liegt in der physischen Vernichtung der Täter und Profiteure, d.h. des deutschen Bürgertums.
@Danny
Vielen Dank für den Hinweis auf fundamentalistisches Freund-Feind-Denken.
Gerade die Unionsparteien haben sich lange, viele meinen: zu lange, gegen die Liberalisierung des Abtreibungsrechts gewehrt. In anderen Staaten wie z.B. Irland erfolgte diese Liberalisierung durch Volksabstimmungen.
Die Geburtenraten in Deutschland sind zwar auch meines Erachtens zu niedrig, aber sie bewegen sich keineswegs im unteren Feld der gleichzeitig wohlhabenden und familienbezogen halb-traditionellen Gesellschaften. Und wenn Sie sich einmal über die Folgen eines kompletten Abtreibungsverbotes informieren wollen, so empfehle ich einen Blick auf die katastrophalen Folgen der sozialistischen Familienpolitik Ceaucescus in Rumänien.
@little Louis 2. Juli 2019 @ 01:01
Keine Angst ich bin noch putzmunter. Ich wollte galileo2609 in einer Paralleldiskussion sogar mit der NS-Ideologie (Haltung zeigen) in Verbindung bringen (Artikel in Nachdenkseiten zum Thema “Haltung zeigen”) aber auf Anraten des Moderators doch gelassen.
Gruss
Rudi Knoth (Der wie ein Grieche aussehen soll)
@ Rudi Knoth und zu:
“..in Verbindung bringen (Artikel in Nachdenkseiten zum Thema “Haltung zeigen”) aber auf Anraten des Moderators doch gelassen… “
Hab beides gelesen. (-:
@Rudi Knoth
Nur zu! Am besten dann aber an anderer Stelle, auf RelativKritisch oder im Forum AllTopic. Seien sie gewiss, dass ich Alexander Kissler sehr gut in ihrer Anschauungssphäre verorten kann. In meiner sicherlich nicht.
Grüsse galileo2609
@Rudi Knoth
Ihre phobischen Zustände gegenüber dem alten weissen Mann hat ihnen zuletzt auch Markus Pössel im Nachbarblog erklärt und kreativ zerstört. Ich würde vorschlagen, sie versuchen ihre diesbezüglichen Wahnvorstellungen, davon ausgehend, erfolgreich zu therapieren.
Eine Diskussion über ihre degenerierte Popperinterpretation erübrigt sich. Dafür sind sie intellektuell einfach unterprivilegiert.
Grüsse galileo2609
@galileo2609
Vielen Dank für Ihr Engagement und Interesse. Mit den wiederkehrenden Grenztestungen von @RudiKnoth in den Bereichen Antisemitismus und Rassismus hatte ich ja auch wiederholt zu tun.
Dennoch möchte ich Sie bitten, auf Formulierungen wie „intellektuell unterprivilegiert“ zu verzichten. Die digitale Verrohung und Radikalisierung lässt sich nicht durch Imitation überwinden. Mit Sachlichkeit und Fragen lassen sich ggf. menschenfeindliche Haltungen viel besser entlarven.
@Rudi Knoth
Rufen wir ihre jüngste Aussage zu Anetta Kahane noch einmal auf:
Aussagen, sofern sie nicht nur durch Hörensagen bekannt wären, sind grundsätzlich nicht vor allfälliger Kritik geschützt. Sofern solche Aussagen sogar in irgendeiner Form verschriftlicht sind, schon gar nicht. Anetta Kahanes Aussagen liegen meist in letzter Form vor und werden von besonders interessierten Opponent*innen mit hinreichender bis überschwenglicher Energie kritisiert. Das liegt daran, dass Kahane als Journalistin, Aufklärerin, Meinungsmacherin diese Kritik ernsthaft, fundiert und durchaus konfrontativ herausfordert. Und das ist gut so! Anetta Kahane ist auch gut und stark genug, um sich gegenüber verbalen Anfeindungen und Verletzungen (auch von Seiten mit denen sie sich bedenkenlos gemein machen) selbst wehrhaft zu zeigen.
Halten wir nun fest: Sie führen ohne Sinn und Verstand (“Open Border” Propagandisten) in diesen Kommentarbereich ihre langjährige rechtsradikale Projektionsfläche Anetta Kahane zunächst ein (siehe erneuter Linkaufruf). Sie behaupten dann (in negierender Aussageform), dass eine Person, sofern sie (wie auch immer) „Jüdin“ sei, abstrakt geschützt sein könnte …
Das ist die gemeine antisemitische Verschwörungsthese. Ist bekannt. Und in der Bedienung antisemitischer Stereotype haben sie sich mit ihrem sogenannten „Madoff-Paradoxon“ und weiterem bereits bestens positioniert.
Es reicht ihnen nicht, die ihnen, als altem weisen Mann emotional ans Leder gehende Journalistin, Aufklärerin, Meinungsmacherin als ideologische Gegnerin zu markieren. Sie müssen Kahane auch noch die Identität „Jüdin“ als Label anheften. Im Zusammenhang mit ihrem Vorwurf gegenüber den sogenannten (“Open Border” Propagandisten) ist diese Zuschreibung inhaltlich völlig fehl am Platz. Ihr Satz:
ist reinrassig antisemitisch. Aber für sie ganz „selbstverständlich“. So sehe ich das in ihrem Fall auch.
Grüsse galileo2609
@galileo2609 letzte Nacht
Gut gebrüllt Löwe. Nun will ich mich aber auf zwei Punkte beschränken:
1. Etwas Stalinkeule
Ihr Vorschlag ist wirklich interessant, was Ihre Ideologische Ausrichtung angeht. In der UDSSR unter Stalin (und später) wurden manchen Oppositionelle in psychiatrischen Anstalten untergebracht. Gemeinsamkeiten dieser Priktiken und Ihrer Bemerkung sind ja offensichtlich vorhanden.
2. Frau Kahane
Es gibt ja folgende Aussage von ihr:
Aus dieser Quelle (also nicht “Junge Freiheit”). Damit stellt sie die Forderung auf, daß es einen Mindestanteil an dunkelhäutigen Menschen geben sollte.
kalinichta
Rudi Knoth
@Michael Blume: Egal wie man zu dem steht was Rudi Knoth schreibt, im Bezug auf den legt galileo eher sowas wie das Verhalten eines Stalkers an den Tag.
Und er imitiert kein digital verrohtes Verhalten, das ist sein ganz normaler Stil imho ^^
@Rudi Knoth
Abgesehen davon, dass ihr Fazit eine recht verfehlte Zusammenfassung des Artikels im Berliner Tagesspiegel (15.07.2015) darstellt, helfen sie uns doch etwas bei der Interpretation. Wollen sie damit die von ihnen hier am 1. Juli in die Kommentardiskussion eingeführte „Jüdin“ Anetta Kahane neben George Soros und anderen in den antisemitischen Verschwörungsmythos des Bevölkerungsaustauschs einreihen?
Knoth, sie können wollen was sie wollen …
Sie können auch wieder einmal wollen, dass man ihnen Unangenehmes nicht weiter diskutieren sollte. Was aber Verstehen durch sie und Antwort von ihnen verlangt. Ihr Satz:
ist reinrassig antisemitisch.
Grüsse galileo2609
@galileo2609 3. Juli 2019 @ 22:53
Das ist eine interessante Hypothese. Frau Kahane, George Soros etc als Teil einer Verschwörung. Gut daß Sie mich drauf gebracht haben. Darauf wäre ich wegen meiner “intellektuellen Unterprivilegiertheit” nich gekommen Vielen Dank noch mal.
Stimmen Sie mir zu, daß diese Frau feststellt, daß es dort “noch immer zu wenig Menschen, die sichtbar Minderheiten angehören, die zum Beispiel schwarz sind” gibt? Dann muß es doch eine untere Grenze für den Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund geben, ab der sie zufrieden ist. Kann man dies nicht als “Mindestanteil” ansehen? Sind Sie da anderer Meinung?
@Michael Blume
Der Kommentar von Uli Schoppe gestern Abend bringt es auf den Punkt. Diese Person belästigt mich seit November letzen Jahres im Internet. Was hier Ansatzweise geschah, ist bei dieser Person der Normalfall.
kalinichta
Rudi Knoth
@ galileo2609 und mal etwas allgemeiner zu:
“.. Daß sie Jüdin ist schützt sie auch nicht vor Kritik an ihren Aussagen ist reinrassig antisemitisch….” (Zitatende)
Die Aussage, dass die alleinige Erwähnung der tatsächlichen oder behaupteten Zugehörigkeit zu einer Ethnie diese Aussage zu einer antisemitischen machen würde und der Autor dieser Aussage deshalb ein “reinrassiger” Antisemit sei ist nichts weiter als…
.. propagandistischer bullshit.
Sie ist im Übrigen Teil des Propaganda- Kernkonzepts der sich auf biologisch -ethnische (Blut und Boden-) Konzepte berufenden Rechtsaußen – Regierung des Staates Israel. Dort sind neuerdings Israelis, die keinen Nachweis der Abstammung von einer (teilweise imaginierten ) “jüdischen Etnie” nachweisen können und z.B. “authochton-arabische” Vorfahren haben, nur noch (milde ausgedrückt) Staatsbürger “zweiter Klasse” .
Diese Regierung kommt deswegen “ethisch- politisch” auch international immer mehr unter Rechtfertigungszwang. Auch deswegen greifen ihre Helfershelfer zur Ablenkung von diesem “Makel” auch hierzulande wieder verstärkt zur altbekannten “Antisemitismuskeule” . Die auch von der Bundesregierung abgesegnete (rabulistische) Erweiterung des Begriffes “Antisemitismus” auch auf Zionismuskritiker erlaubt es ihnen, auch hierzulande immer mehr “Antisemiten” zum Zwecke der propagandistischen Skandalisierung zu entdecken.
Man sollte sich also von “galileo2609” nicht allzu sehr beeindrucken lassen. Möglicherweise ist er ein “sayanim” im Dienste dieser Interessen, möglicherweise aber auch nur etwas uninformiert ideologiesiert oder naiv.
Nochmal zu:
“…Sie sollten nie wieder Popper für ihre rechtradikalen Aussagen missbrauchen!…” ..” (Zitatende)
Dazu noch ein Tipp:
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ” Aufklärung und Kritik” findet man (neben anderen Aufsätzen zum Thema) einen Bericht vom Symposium zum 25. Todesjahr von Karl Popper am 6. April in Nürnberg. Da werden in kurzen Zusammenfassungen der dortigen Vorträge nahezu alle Aspekte der Philosophie Poppers äußerst prägnant einigermaßen korrekt dargestellt.
Die Zeitschrift wird herausgegeben von der “Gesellschaft für Kritische Philosophie Nürnberg”.
Schoppe,
schreiben sie besser dort, wo sie sich wohl fühlen und sprechen sie mich nie wieder an!
מזל טוב
Grüsse galileo2609
@little Louis
Ich möchte Michael Blume in seiner Antwort auf ihren primitiven antisemitischen Kommentar nicht vorgreifen, möchte ihnen aber bereits jetzt signalisieren, dass sie mich damit intellektuell nicht erreichen. Vielleicht wäre es sinnvoller, wenn sie sich zusammen mit Knoth weiter auf der KSzR-Seite von Jocelyne Lopez austoben würden.
Zum Kontext gibt es dann absehbar auch noch was eigenes mit Blume.
Grüsse galileo2609
@Rudi Knoth
Die Verschwörungsphantasien zu Soros hatten sie ja bereits zu Anfang dieses Kommentarbereichs mit eigenen Worten verstärkt. Und wie man sieht:
zündeln sie mit ihren Einlassungen zu Anetta Kahane munter weiter. Sie müssen selbst wissen, wie sie sich positionieren wollen. Mein Rat: Strengen sie sich an, damit sie mich intellektuell erreichen!
Was noch fehlt … die verlangte verstehende Erklärung zu ihrem Satz:
Daß sie Jüdin ist schützt sie auch nicht vor Kritik an ihren Aussagen.
Der ist reinrassig antisemitisch.
Grüsse galileo2609
@Michael Blume
Darüber hätte ich, im allgemeinen Interesse, Diskussionsbedarf. Vielleicht reden wir darüber in einer ruhigen Stunde.
Grüsse galileo2609
@galileo2609
Ja, wirklich gerne. Bis dahin darf ich Sie bitten, sich im Ton auf meinem Blog zu mäßigen. Digitale Kommunikation ist ohnehin schwierig, es gilt (m.E) digitale Verrohungen und Radikalisierungen nicht immer weiter zu treiben. Ich lösche – nach vielen bitteren Erfahrungen – inzwischen entsprechend.
@Michael Blume
Das ist bereits ein weiterer Teil des manifesten Diskussionsbedarfs.
Ich finde es dazu bemerkenswert, warum sie meine klare Ansage an Knoth & Co. bezüglich des dämlich dreisten Stalking-Anwurfs nicht freischalten. Nicht, dass ich darauf angewiesen wäre. Little Louis hat ja bereits die „sayanim“ gefürchtet … 😉
Aber es ist interessant, dass sie gerade das stehen lassen, womit die hier einschlägig bekannten Gegner der offenen Gesellschaft wieder für ihren Opfermythos betteln!
Ja, auch das ist bereits wieder Teil des Diskussionsbedarfs …
Grüsse galileo2609
@galileo2609
Inzwischen musste ich mehrere Kommentare verschiedener Akteure „stoppen“, die gegeneinander oder auch gegen mich eskalierten. Darin sehe ich die Befürchtung bestätigt: Digitalisierung begünstigt Emotionalisierung, Diskurs-Verrohung und schließlich Radikalisierung. Das Ideal der freiheitlichen Demokratie – der angstfreie Austausch von Sachargumenten – wird dabei zermalmt.
Nicht hier, nicht auf „Natur des Glaubens“… 🤔🌈
@Michael Blume
Zum Thema Verschwörungsmythos “Bevölkerungstausch”
Können Aussagen wie die von Frau Kahane nicht solch eine Vermutung motivieren? Denn nach ihrer Aussage soll es in bestimmten Regionen von Deutschland zuwenig Menschen mit Migrationshintergrund geben. Sie macht dies ja auch an der Hautfarbe fest.Ich betrachte dies erstmal nur als eine Aussage dieser Frau. Ich gehe daher nicht von einer Verschwörung aus. Aber ihr schwebte wohl auch eine “gemischte” Bevölkerung in dieser Region vor.
@Rudi Knoth
Es ist doch längst eine empirisch mehrfach bestätigte Binse, dass Menschen umso mehr Angst vor „Fremden“ haben, umso weniger sie diese kennen. Wir haben daher europaweit regelmäßig den stärksten Rassismus in jenen Regionen mit den wenigsten Migranten. In ethnisch und kulturell gemischten Wohngegenden setzen sich dagegen – unter den Bedingungen von Rechtsstaatlichkeit und sozial-wirtschaftlicher Stabilität – schließlich gegenseitige Beziehungen und Akzeptanz durch.
Entsprechend verstehe ich auch Frau Kahane – und kann also keinerlei Ansatzpunkte für Quoten oder gar Verschwörungen erkennen. Sie wünscht sich mehr Vielfalt, weil diese mittelfristig zu mehr Toleranz führe. Warum sollte sie das nicht fordern dürfen? Wenn dies Antisemiten triggert, dann ist das doch deren Problem, oder!? 🤔
@Michael Blume 5. Juli 2019 @ 08:33
Sicher kann man die Aussage von Frau Kahane so interpretieren. Hier in München ist die Lage auch wegen der Politik der Stadt München recht entspannt.Nur kann man die Aussage dieser Frau leicht missverstehen.
@Rudi Knoth
Klar, und hier beginnt dann genau die Frage, ob man missverstehen „kann“ oder „will“. Für viele Menschen ist Frau Kahane offensichtlich eine Reiz- und Hassfigur, auch aufgrund ihres Judentums. Zumal ich solche feindseligen Erwartungen und Deutungen nicht selten am eigenen Leib erlebe, kann ich schon sagen: Das sind keine Lappalien. Und diese v.a. auch digitale Verrohung muss auch wieder gestoppt werden.
Zum Thema Frau Kahane. Die Kritik an ihr, die ich kenne, bezieht sich auf ihre “Jugendsünde” beim MfS. Da werden Verbindungen zu aktuellen Tätigkeit der AAS wie zuletzt die “KITA-Broschüre” gezogen (Politische Einstellung der Eltern).
Zum Thema George Soros. Würde die Zuschreibung “antisemitisch” der Vorwürfe etwa von Viktor Orban auch dann zutreffen, wenn George Soros kein Jude (religiös, ethnisch) wäre.
@Rudi Knoth
Antisemitismus richtet Verschwörungsmythen gegen Menschen, die als Jüdinnen und Juden wahrgenommen werden. (Manche glauben z.B., dass Angela Merkel „eigentlich“ Jüdin sei.)
Eine ausführlichere Definition finden Sie auch in meinem Bericht an den Landtag, abrufbar hier:
https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/themen/beauftragter-gegen-antisemitismus/
@ Michael Blume um 08:33 und zu
1.
“… Sie wünscht sich mehr Vielfalt, weil diese mittelfristig zu mehr Toleranz führe. …” (Zitatende)
Ist das eine wissenschaftlich begründete Ansicht oder ist es reines Wunschdenken?
In den seit eh und je multi-ethnischen USA zum Beispiel lässt sich kaum beobachten, dass “Vielfalt” zu mehr Toleranz führt. Eher schottet man sich in seinen Subkulturen gegeneinander ab.
2.
“...Es ist doch längst eine empirisch mehrfach bestätigte Binse, dass Menschen umso mehr Angst vor „Fremden“ haben, umso weniger sie diese kennen….” (Zitatende)
Dafür sollten Sie die wissenschaftlichen Belege nachliefern. “Esoteriker” und “Verschwörungsvermuter” werden regelmäßig in Grund und Boden “gabashed”, wenn sie blose Koizidenzen als (Ursachen-) Beweise ausgeben.
@little Louis
Die sog. „Kontakthypothese“ ist tatsächlich empirisch gut erforscht, vgl. hier:
https://de.in-mind.org/article/die-kontakthypothese-wie-kontakt-vorurteile-reduzieren-und-die-integration-gefluechteter
Auch in Deutschland und sogar innerhalb Baden-Württemberg lässt sich die klare Tendenz erkennen, dass in längerfristig „bunten“ Kreisen weniger Stimmen auf rechtsgerichtete Parteien entfallen. Wer von Kind auf auch Freunde und Bekannte verschiedener Herkunft, Hautfarbe und Religionszugehörigkeit hat, wird Vielfalt als normal empfinden und signifikant seltener rassistisch agieren. Siehe Belege hinter obigem Link.
Mich stört der “Stil” von galileo2609 eigentlich nicht so sehr, dass ich jetzt irgendwas verbieten möchte.(Kenne das zudem schon seit Längerem).
Manchmal finde ich es sogar lustig und gelegentlich finde ich die sich errgebenden Diskussionsketten sogar spannend. Man lernt viel über diese Art und Weise der “politischen Kommunikation”.(Siehe oben)
Ich glaube sehr viele kennen das auch so oder ähnlich von (eskalierenden ) “Meinungsverschiedenheiten” mit Lebenspartnern am Küchentisch. Also seid nicht zuuuuuu überempfindlich. (-:
@Rudi Knoth
sie möchten also weiter gegen Frau Kahane zündeln, obwohl sie Kahane im hier diskutierten Thementitel nur missverstanden haben wollten? Ich hatte sie zum topic Kahane/MfS bereits am 10.05.2019 an anderer Stelle aufgeklärt. So etwas nenne ich vorsätzliche Beratungsresistenz.
Knoth, es gibt keine
Orbáns zusammenphantasierte Vorwürfe gegen George Soros sind antisemitisch. Die Zuschreibung kommt da ins Spiel, wenn Antisemit*innen oder ganz normale Mitbürger*innen wie sie anderen Menschen ohne deren explizite Einverständnis ein „jüdisch sein“, eine kollektive Identität zuschreiben. Diese Kollektivierung von Individuen („religiös, ethnisch“ … zusammenphantasiert) enthält in der Regel keinen Erkenntnisgewinn über das Individuum, seine Haltungen, Handlungen, Ansichten, Motivationen betreffend. Fragen sie sich selbst: wenn jemand schriebe, der Niedersachse, der Hesse, der Katholik, der Protestant Rudi Knoth hat gesagt … es bedeutet nichts für die Erklärung ihrer Kommentare, mit denen sie rechtsradikale Ressentiments und antisemitische Stereotype bedienen. Was wirkt ist, dass sie diese Menschen als Ziel für konkrete rechtsextreme und antisemitische Gewalt markieren, sonst nichts. Aber genau das ist es, was sie durch ihre Aussagen verantwortlich schaffen!
In besseren Zeiten könnte man darüber diskutieren, dass sie diesen Menschen durch ihre Zuschreibung zu einer kollektiven Identität lediglich ungefragt deren subjektive und selbstbestimmte Identität im öffentlichen Gesprächsraum enteignen. In besseren Zeiten könnte man sich darüber unterhalten, dass sie diese Menschen in ihrer Individualität nur nicht wahrnehmen können oder wollen.
In diesen Zeiten liefern sie diese Menschen bewusst ihren bereitstehenden Peiniger*innen und Mörder*innen aus!
Grüsse galileo2609
@Michael Blume
Wenn der Trigger dazu führen würde, dass die Antisemit*innen lediglich an Diarrhoe oder sonstigem vergleichbar harmlosen Ungemach zu leiden hätten, könnte man das so formulieren.
Antisemit*innen fühlen sich im Zweifelsfall jedoch getriggert, einem herbeiphantasierten Volkswillen zu genügen, und jene, die Vielfalt repräsentieren und/oder argumentieren zu beschädigen oder auszulöschen. Das ist dann tatsächlich nicht mehr primär das eingebildete Problem der Antisemit*innen sondern das konkrete, im nicht ganz unwahrscheinlichen Fall existenzielle Problem der Opfer unmittelbar physischer rechtsextremistischer und antisemitischer Gewalt.
Grüsse galileo2609
Zustimmung, @galileo2609. Gleichwohl finde ich es wichtig, immer wieder zu verdeutlichen: Antisemitismus geht von Antisemiten aus, nicht von den Angegriffenen. Aussagen wie „Die hat mich provoziert… hat sich missverständlich ausgedrückt“ etc. sollten nicht hingenommen werden.
@galileo2609 5. Juli 2019 @ 22:05
Zu Kahane:
Ich habe nur die Tatsache beschrieben, daß die Kritik an Frau Kahane und der AAS sich an ihrer früheren Tätigkeit beim MfS und etwa der KITA-Broschüre orientiert und nicht an ihrem “jüdisch sein”. Es ist schon interessant, wie Sie Aussagen verdrehen.
Was jetzt machen Sie mich noch für solche Gewalttaten verantworetlioch. Dan nenne ich eine glatte Verleumdung. Wenn sie keine Gewalttat benennen können, in der sich der Täter auf mich beruft, erfüllt Ihr Kommentar den Straftatsbestand der Verleumdung. Wollen Sie das ernsthaft riskieren?
Haben Sie für diese Mitschuld meinerseits an Straftaten Beweise? Wenn nicht sind Sie ein Straftäter.
kalinichta
Rudi Knoth
@galileo2609 & @RudiKnoth
Gerne möchte ich Sie beide noch einmal zur Mäßigung im digitalen Ton aufrufen. Digitale Fehden mögen erregend wirken, tragen jedoch zur Verrohung nicht nur der Umgangsformen bei. Der Anspruch dieses Blogs ist ein anderer…
@galileo2609 5. Juli 2019 @ 22:05
Ach jetzt wird es wirklich albern. Wie stellen Sie sich das vor. Haben etwa in den USA Mitgefangene von Herrn Madoff meine Kommentare in scilogs gelesen und stellten dann fest, daß er wegen seines “jüdisch seins” eine Abreibung braucht?
Oder daß vor einiger Zeit einige Neonazis erst gelangweilt mein Kommentar mit der Bauernregel bei Herrn Honerkamp lasen und jetzt Feuer und Flamme sind, weil ich Frau Kahane ins Spiel brachte? Sie haben immerhin einen Blog (relativ-kritisch), der allerdings recht tot ist (warum?).
Wie das denn? Ich lebe in München und Frau Kahane in Berlin. Wie soll ich denn deise sicher auch geschützte Frau in meine Gewalt bringen und dann sie etwa in ein “Nazi-Dorf” in MV verschleppen?
Ihre Argumentation besteht aus zwei Elementen:
1. Ad hominem Argumente, in denen der Diskussionsgegner als “intellektuell minderbemittelt” dargestellt wird.
2. Ein Mensch mit solch diabolischen Fähigkeiten, der nur Leute als “Juden” bezeichnen braucht, worauf dann böse Nazis diese Menschen angreifen?
Merken Sie nicht die Widersprüchlichkeit beider Argumente?
kalinichta
Rudi Knoth
Festzuhalten ist die Tatsache, daß es Vorstellungen gibt, in Deutschland die Zusammensetzung der Bevölkerung durch Zuwanderung zu ändern. Dies folgt aus der Aussage von Frau Kahane.
Zur “Kontakttheorie”:
Die Erfahrung zeigt, daß es am Anfang Abneigung der ansässigen Bevölkerung gibt. Dafür gibt es in de Geschichte der Deutschen einige Beispiel. Auch gegenüber den “Gastarbeiter” in der BRD der Nachkriegszeit gab es Vorbehalte. Diese haben sich inzwischen gelegt.
Wichtig scheint es meiner Meinung zu sein, daß Ghettobildung und Parallelgesellschaften vermieden werden.
Ja, @RudiKnoth – es ist demokratisch völlig okay, Zuwanderung zu bejahen oder abzulehnen, ethnische Pluralität oder Homogenität zu bevorzugen. Antisemitisch wird das Ganze jedoch – hier bin ich bei @galileo2609 – in dem Moment, in dem den Befürwortern von Zuwanderung und Vielfalt mit Vokabeln wie „Umvolkung“, „Bevölkerungsaustausch“, „Volksverräter“ etc. die Beteiligung an einer jüdischen Verschwörung unterstellt wird.
Danke, dass Sie die empirischen Befunde zur Kontakthypothese anerkennen. Ein drastisches Beispiel ist m.E. auch Japan, das jahrhundertelang Zuwanderung unterband, am Ideal ethnischer Homogenität festhielt und heute überaltert, schrumpft und auch wirtschaftlich leidet. Ganz ohne Verschwörung…
@ Michael Blume um 08:38
1.
Die Behauptung, dass die wirtschaftliche Stagnation Japans auf dessen ethnische Homogenität und seine “Überalterungsschrumpfung” zurückzuführen ist, wäre erst mal durch gehärtete (empirische) Untersuchungen zu belegen.
2.
Und ideologisch- voreingenommen wäre es, den Eindruck zu erwecken, dass Ablehnung von Zuwanderung nur auf tatsächlichen (oder untergeschobenen) antisemitischen Einstellungen beruhen könne.
Um dann propagandistisch mit der (moralisch- propagandistischen) “Kontaktschuldwaffe” politische Gegner zu diskreditieren, was dann ungefähr so funktioniert:
Die Rassisten sind gegen Zuwanderung. Auch ihr seid NICHT vorbehaltslos FÜR Zuwanderung. Also besteht auch bei euch Rassismusverdacht. Da bei euch Rassismusverdacht besteht, sollte man euch vom politischen Diskurs ausschließen.
Um, falls das schließlich gelungen ist, dann abschließend “beweiskräftig” zu sagen:
Man sieht ja, dass die Meinung, für die Ablehnung von Zuwanderung könne es auch andere als rassistische Motive geben, nur von einer marginalen Minderheit von Ideologen vertreten wird, die sich ihres sublimen Rassismus eventuell gar nicht bewusst sind.
@little Louis
Entschuldigung, ich kann Ihren Gedankensprüngen nicht mehr folgen. Sie unterstellen mir Aussagen, die ich nicht getan habe, um Ihre eigenen Selbsterzählungen aufrecht zu erhalten. Mein Tip: Wenn Sie kein Antisemit und kein Rassist sein wollen, dann lassen Sie es doch einfach. Das Beispiel Japan zeigt doch, wohin Jahrzehnte ethnischer Homogenität und gesellschaftlichen Traditionalismus führen. Nicht ins große Glück, um es mal vorsichtig zu schreiben…
@ galileo und zu:
“..In besseren Zeiten könnte man darüber diskutieren, dass sie diesen Menschen durch ihre Zuschreibung zu einer kollektiven Identität lediglich ungefragt deren subjektive und selbstbestimmte Identität im öffentlichen Gesprächsraum enteignen. In besseren Zeiten könnte man sich darüber unterhalten, dass sie diese Menschen in ihrer Individualität nur nicht wahrnehmen können oder wollen….” (Zitatende)
Ohne die Inhumanitäten von Kommunisten dadurch irgendwie rechtfertigen zu wollen, nur kurz das Folgende:
Ich wünschte, man hätte während des “Kalten Krieges” einen solchen moralischen Apell auch in Bezug auf “Die Kommunisten”, “Die Sozialisten” berücksichtigt.
Aber da waren “uns Guten” solche “falschen Rücksichten” gegenüber “DEM Bösen” geradezu verboten.
Ähnliches gilt natürlich auch heutzutage. Zumal ist es eine ziemlich billige Propagandastrategie, Kritik an mächtigen neoliberalen Geostrategen dadurch neutralisieren zu wollen, dass man behauptet, diese könne ja einzig und allein nur durch antisemitische Vorurteile motiviert sein.
Redlich wäre es, anzuerkennen, dass es neodarwinistisch motivierte Elitokratietendenzen und in deren Sinne brutal -egoistisch agierende mächtige Individuen “innerhalb” jeder “Ethnie” gibt. Und dass es vermutlich in jeder Menschegruppe Individuum gibt, die bereit sind, zur Verteidigung ihrer Privilegien zur Not auch ego- faschistisch zu handeln. Und es folglich auch unzulässig ist, Menschen mit imaginierter oder durch Selbstdefinition tatsächlicher Zugehörigkeit zu einem “Jüdischsen” vor solcher Kritik zu immunisieren, indem man solche Kritik (wie auch immer) für illegitim oder gar “tabu” erklärt.
Zumal immer mehr Menschen bewusst wird, dass es Staaten gibt, die für sich das (moralische) Recht beanspruchen zur Durchsetzung ihrer nationalen, ethno- nationalen oder “klassenspezifischen” Interessen nahezu alle moralischen bzw. (völker-) rechtlichen Normen hintanstellen zu dürfen.
Kurz:
Dass die Begriffe “Globale Philanthropie ” und ” globale Demokratie” als Tarnformeln zur Verheimlichung egoistisch- imperialer Absichten und Handlungen benutzt werden, ist spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg ein
für halbwegs politisch Interessierte alter Hut, der zudem von Historikern empirisch nahezu wasserdicht nachgewiesen wurde.
Nun sollte man bei der Zuwanderung auch soziale Folgen beachten. Dies wird in diesem Text erklärt.
@ Rudi Knoth
Die Abneigung galt zuvor schon den Flüchtlingen aus Ostpreußen, Schlesien usw. Es ist nicht Ausländerfeindlichkeit oder gar Rassismus, sondern einfache Fremdenfeindlichkeit. Gut, in meiner Heimatregion (Linker Niederrhein) kam noch hinzu, daß die Fremden Anhänger waren einer heidnischen Religion (dem Protestantismus).
Aber über die Generationen hinweg gewöhnt man sich an alles. 🙂
Seids noch gescheit? Eine Verschwörung muss kaum unterstellt werden, wenn eine gewisse Menschengruppe bereits auf Fragen, die Wiedergutmachungen betreffen, gar heftigtst mit etsprechenden Vorwürfen reagiert, statt die Fragen eindeutig, wahrheitsgemäß und korrekt zu beantworten. Z.B. die Frage, ob Wiedergutmachungen, die von Deutschland an Israel bzw. a das jüdische Volk gezahlt werden, nicht zufällig auch in Kanälen verschwinden, die Kriege gegen Jordanien, Syrien usw. finanzieren. Kriege, die nicht zuletzt nur den Deutschen, sondern allen Europäern diese Zuwanderugen bescheren, weil sich Europa – ganz im Gegesatz zu Israel – diesen flüchtenden Völkern verpflichtet fühlt. Wenn mir nun also deswegen einer Antisemitismus vorwerfen will, dann nur zu – dann bin ich liebend gerne Antisemit. Wer wäre es dann nicht? Aber verdammt… Die Syrer kommen ja nicht nach Europa, weil sie mit Israel im Krieg sind oder waren, sondern mit ISIS. Wie auch immer – Kriesen entstehen immer genau dort, wo verschiedene Glaubensbekenntnisse aufeinander prallen und durch Glaubensbekentnisse entstehen auch Klischees und Stereotype, denn immer sids die Anderen, die etwas vergeigen. Ich jedenfalls bin zu keiner Zeit bei @galileo2609 – na und, er ist ja auch nicht bei @mir. Glaubensbekenntnisse sind halt uterschiedlich – das ist aber niemals ein Grund, den eigenenen Glauben – ja nicht einmal die eigene Überzeugung – in den Vordergrund zu stellen.
@Nicht von Bedeutung
Es würde ja schon reichen, wenn Sie das Glaubensbekenntnis Anderer nicht für Ihre Feindbilder verwenden würde. Ohne das deutsche NS-Regime und den Holocaust müssten Sie sich weder über Fragen der „Wiedergutmachung“ empören, noch über Israel und den IS. Ob Ihr Auto auch noch mit jenem Öl fährt, das wir seit Jahrzehnten im Bunde mit korrupten Eliten importieren – und denen wir dann auch noch Waffen verkaufen?
https://www.patmos.de/islam-in-der-krise-p-8817.html
Wir sind Bewohner einer Welt und unsere Schicksale sind miteinander verbunden. Verschwörungsmythen gegen eine Menschengruppe bieten nur Schein-Erklärungen und schaden am Ende allen. Wirklich kluge Menschen brauchen keinen Antisemitismus, um die Welt und ihre eigene Rolle darin zu verstehen… 🤔📚
Also Japan ist ein Land wo es geordnet zugeht, man kann sich dort auch sicher fühlen. Die brauchen dort keine schwerbewaffneten Polizisten und Betonboller um religiöse Feste zu feiern.
Das ist das was in Westeuropa auch sehr lange war.
Ich würde dafür weiß Gott gerne etwas Überalterung in Kauf nehmen.
Jedenfalls ein Million mal besser als die Zustände die wir nun in den meisten Ländern Westeuropas haben.
@Markweger
Nun, hier in Baden-Württemberg ist die Kriminalität und Arbeitslosigkeit auch in den letzten Jahren gesunken – nur die Zahl der rassistischen und antisemitischen „Hate Crimes“ nahm zu. Und doch: Man kann über Zuwanderung unterschiedlicher Meinung sein und auch ich vertrete keine allgemeine Grenzöffnung. M.E. verdanken wir ihr aber insgesamt einen guten Teil unseres wirtschaftlichen und kulturellen Reichtums, auch bewahrt sie uns vor Unterjüngung und hilft oft auch humanitär. In Baden-Württemberg ginge es uns ohne die Zuwanderung aus den anderen Bundesländern, europäischen und außereuropäischen Gesellschaften längst nicht so gut. Meine Eltern kamen aus der ehemaligen DDR, jene meiner Frau aus der Türkei. Wir haben es geschafft, glückliche, beruflich und gesellschaftlich aktive sowie kinderreiche Landeskinder zu werden.
Und wir setzen uns u.a. für weitere Verbesserungen bei Bildung, Integration und auch Strafverfolgung ein, damit Übeltäter klarer in die Schranken gewiesen und wertvolle Kultur samt Sprache und Werten lebendig tradiert und entwickelt wird.
@Rudi Knoth:
Diese “Zuwanderung” (extra in Anführungszeichen!) betrifft jedoch nicht nur Staaten außerhalb Europas, sodern auch welche innerhalb Europas – z.B. Rumänien. Kurz Staaten innerhalb Europas, in denen die soziale Absicherung längst nicht so gut ist, wie etwa in Deutschland oder “Besseren” (vgl. Sozial-Kompass-EU). Verarmte Bevölkerungsschichten wandern auch inerhalb der EU vorzugsweise in Länder, in denen die soziale Absicherung zunächst erst mal jedem zukommt und zwar unabhängig Bildung oder Job. Um Bildung und Job wird sich vo Seiten des Staates erst dann gekümmert, wenn die betroffenen schon im Bezug sind. Das durfte ich hier alles live miterleben – Deutschlad ist nicht nur ein Mekka für verarmte Bevölkerungsschichten, sondern auch für sog. “Bruchbudenvermieter”, die kaum etwas an in ihre Immobilien investieren. Wozu auch – die verarmte Bevölkerungsschicht beschwert sich nicht für das, was sie bekommen und die Miete bezahlt der Staat. Wie dem auch sei – bei uns im Haus wohnten eine Zeit lang Rumänen (Europäer!) die nicht lesen und vor Allem kein deutsch konnten und beides auch nicht lernen wollten sowie Syrer wo zumindest die Kinder fließend deutsch konnten und durchweg Gymnasien besuchten. In jedem Volk und in jeder Bevölkerungsschicht gibt es “Solche und Solche”, aber man macht nur Unterschiede zwischen Völkern, schert Alle über einen Kamm und pickt sich als Beispiele dann genau die jee raus, die ein Klischee, Stereotyp oder Weltbild am besten bedienen. Und wer bitte bedient denn nun Klischees? Die, die welche kennen, die, die welche ausleben oder gar die, die danach fragen (z.B. per Madoff-Paradoxon)? Sicher doch nicht Letztere, oder?
@Michael Blume:
Meine Feindbilder? Entschuldigung? Mir reicht es, wenn sich meine Feidbilder gegenseitig die Köpfe einschlagen, dann muss ich das nicht tun.
Sage Sie das jenen, die Andere in die Schublade “Antisemit” stecken, nur weil sie das Gebaren eines (nur eines einzigen Speziellen, nicht ein Beliebiger) Juden oder einer jüdischen Gruppierung (z.B. eine Regierug) in Frage stellen. Wirklich kluge Menschen brauchen nicht mal irgend einen Ismus.
Wo war das seier Zeit? “Wir Wunderkider”?
“Haben Sie mein Kampf schon gelesen? Sollten Sie mal tun, da werden Ihnen die Augen aufgehen.”
Zwei mal der selbe Text, gesprochen von zwei unterschiedlichen Personen (einmal ein Nazi, das andere mal ein Jude) in unterschiedlichen Betonungen. Würden sich die Betonungen dieser Sätze umdrehen, wenn man statt “Mein Kampf” den “babyloischen Talmut” einsetzt? Dann fragen Sie doch mal einen Christen, ob er den Koran schon mal gelesen hat und sagen Sie Ihm, er solle es nachholen, falls nicht, damit ihm die Augen aufgehen. Wiederholen Sie dies mit der Bibel und einem Muslimen und dann mit jedem “Buch” (Bibel) einer jeden Religion und einem Andersgläubigen. Vermutlich werden Ihnen selber die Augen erst dann aufgehen, wenn Sie bei A. S. Lavey angekommen sind, oder auch nicht. Ich verstehe meine Rolle in der Welt und mein Schiksal ist besser nicht mit Ihrem verbunden. Ich benötige keine Namen für Anti-Irgendwas, nenne es aber modernen Satanismus, damit die, die Ismen benötigen auch etwas damit anfangen können. Und btw. Von diesem Augenblick an, weiß ich, dass Sie, im Gegensatz zu mir,midestes ein recht konkretes Feindbild haben – Sie haben etwas gegen Antisemiten. Mich hingegen interessiert es icht die Bohne, ob ein Mensch Pro oder Kontra ist – zumindest solange nicht, wie dieser Mensch bereit ist, sich meine Argumente anzuhören, die meine Meinung bilden.
@Nicht von Bedeutung
Ja, bestimmt meinen Sie, vieles im Leben nicht zu benötigen. Feindbilder aber offensichtlich schon.
Und Sie können so viele Menschen kritisieren, wie Sie wollen. Wenn Sie jedoch an Menschen aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe doppelte Maßstäbe anlegen und ihnen die Teilnahme an einer Weltverschwörung unterstellen – dann sind Sie eben tief in -ismen hinabgesunken.
Ich kenne Sie nicht, vermute aber, dass Sie dies eigentlich nicht nötig hätten.
@Michael Blume:
Ach ja, noch vergessen… Ich empöre mich nicht über “Fragen der Wiedergutmachung”, Israel oder de IS – Ich empöre mich viel mehr darüber, dass man sich darüber gar nicht empören darf. Denn wenn man sich über etwas empört, steht sofort mindestens ein “Anti” auf dem Plan – verlassen Sie sich drauf.
@Nicht von Bedeutung
Sie empören sich doch gerade. Das ist nicht verboten. Sie dürfen nur nicht auch noch erwarten, dass anständige Menschen Sie dafür feiern. Zur Meinungsfreiheit gehört eben nicht nur, zu widersprechen – sondern auch Widerspruch zu ertragen. Und ich halte Versöhnung und Wiedergutmachung für wertvoll und richtig.
@Michael Blume:
Evtl. empöre ich mich ja auch nur über Menschen, die ihre Feindbilder auf Andere projizieren, obwohl die bereits sagten, sie haben keine und beötigen auch keine. Ich habe, wie gesagt, im Gegensatz zu Ihnen, keine Feindbilder. Für mich gibt es keine Antisemiten – für mich gibt es ja nicht mal Semiten. Für mich gibt es allenfalls kluge und dumme Menschen und leider unter den Dummen auch solche, die sich für klug halten.
Ja, ich auch… Nur darf Wiedergutmachung nicht für Zwecke der “Ausgesprochen Schlecht-Machung” verwendet werden. Widergutmachung bedeutet also nicht einen Leo2 nach Israel zu exportieren, damit er auf den Golahöhen Siedlungen angreift.
Und Ihr Argument “Ohne die Nazis müsse man sich nicht über Wiedergutmachung empören” ist von der Warte “Ohne Juden hätte ma sich nicht mal über Hitler empören müssen” aus äußerst schwach, finden Sie nicht?
Sie bekennen sich zu oder entscheiden sich für eine Seite und kreiere sich damit nur das, was Sie meinen, bei mir zu sehen – ein Feindbild. Halten Sie das für klug?
@Alubehüteter 7. Juli 2019 @ 16:01
Das stimmt. Obwohl meine Mutter aus Breslau Katholikin war. Danach gab es auch Vorbehalte gegen Menschen aus der DDR. Ich bezog mich mit den “Gastarbeitern” auf Menschen mit anderer Sprache und Kultur.
@Michael Blume:
Wie definieren Sie eigentlich anständige Menschen?
Diese “Wiedergutmachung” hatte 2003 btw. schon Martin Hohmann hinterfragt, aber anstatt eine Antwort zu erhalten, schloß man ihn aus der CDU aus. Für aständige Menschen, wie Herrn Hohmann ist also unter anständigen Meschen, wie etwa Ihnen kein Platz, oder wie? Man muss demnach also nicht unbedingt “Semit” sein, aber auf jedenfall darf man kein Antisemit sein. Würden Sie heute genauso denken, wenn die Nazis den Krieg gewonnen hätten, oder schwenken Sie nur Ihre Fahne mit dem Wind? Immer wenn ein Land eine neue Regierung bekommt, werden aus Helden der Vergangenheit die Schurken der Gegenwart – dagegen konnten auch Jesus, Mohamed, M. Ghandi oder J. Krishnamurti nichts machen. Die Liste anständiger und redlicher Menschen ist lang – die Liste der unanständigen und unredlichen ist nur leider länger.
@Nicht von Bedeutung
Im Kern definiere ich „anständige Menschen“ dadurch, wie sie mit der Würde anderer Menschen und der Schöpfung umgehen. Und, nein, der Weltkrieg und die Genozide des NS-Regimes sind nicht nur zufällig falsch, weil das Deutsche Reich den Krieg verlor – sie waren immer falsch und werden immer falsch sein. Sie werden auch Jesus nicht unterstellen können, ein siegreicher Feldherr gewesen zu sein.
Sie und ich tragen als Nachgeborene keine persönliche Schuld – und wir haben auch nichts dazu getan, in einem der reichsten Länder der Erde und in einer unerreicht langen Friedenszeit geboren zu sein.
Sie tragen keine Schuld und müssen sich nicht schlecht machen. Was ich aber von Ihnen erwarte, ist Verantwortung, Haltung und Anstand. Wenn Sie mit der Schuld unserer Vorfahren nicht klarkommen und meinen, deswegen wirr gegen Juden und Israelis agitieren zu müssen, dann ist das einfach erbärmlich. Reißen Sie sich bitte zusammen und knüpfen Sie an die besseren Traditionen unseres Landes, unserer Kultur und (ggf.) Ihrer Religion oder Weltanschauung an!
Ich wünsche Ihnen einen gelingenden Start in die kommende Woche, alles Gute.
Wow. Ich lese ja auch eine Menge im Internet. Aber sowas schon lange nicht mehr. Das toppt eine Menge.
Ernsthaft? Israel lenkt deutsches Wiedergutmachungsgeld unmittelbar in Kriege, die dann die Flüchtlingsströme nach Europa in Bewegung setzt? Zugespitzt ausgedrückt?
Der große Sündenfall im Nahen Osten war der letzte Irakkrieg, aus dem Obama sich so kopflos herausgezogen hat wie Bush hineingestürzt. Da war Israel wenig bis gar nicht dran beteiligt.
@ Nicht von Bedeutung
Merkwürdig, daß wir alle diese Geschichte noch so präsent haben (die hier in den Leserkommentaren auch nicht zum ersten Mal diskutiert wird). Das war wohl eine wirkliche Zäsur damals in der CDU, als sie begann, einen Teil auszuscheiden, der dann ein Kern der AfD wurde. Dabei ist das nur ein Hinterbänkler gewesen, der eine ungewöhnlich dumme Rede zu einem bedenklichen Anlaß gehalten hat. Sie haben sie immerhin verstanden.
@Michael Blume:
Das wäre weitaus weniger erbärmlich, als Ihr Verstädnis, das Sie hier an den Tag legen. Natürlich haben wir keine Schuld an den Naziverbrechen. Aber wir werden dak der Haltung von Leuten wie Ihnen leider auch nie erfahren, ob wir (bzw. unser Land) zumindest mit Schuld an der Lage im mittleren Osten sind, weil sich jene, die unser Land damals verfolgte, sich dort unten kaum besser aufführ(t)en. Es darf nicht hinterfragt werden, weil antisemitisch. Als wenn in einer Frage jemals eine Unterstellung auftauchen würde.
@Nicht von Bedeutung
Nun war ich nicht nur viele Male in der gesamten Region, sondern habe auch ein ganzes Buch über die Gründe der Kriege geschrieben: „Islam in der Krise“.
Und, nein, der demokratische Kleinstaat Israel mit nicht einmal 9 Mio. Einwohnern ist nicht Schuld am Elend der gesamten Region. Mit Ägypten und Jordanien besteht Frieden, es werden Beziehungen zu immer mehr arabischen Staaten aufgebaut – und die Kriege etwa in Syrien, im Jemen, Afghanistan etc. gehen von anderen Mächten aus.
Ob Sie dennoch an der absurden Obsession über Juden und Israelis festhalten wollen, bleibt Ihnen überlassen. Mehr als Blogposts und 📚 anzubieten kann ich nicht für Sie tun…
Ihnen eine gute und bedeutungsvolle Woche!
@Alubehüteter:
Woher soll ich das wissen? Die Frage darf ja nicht gestellt werden, noch viel weniger wird sie beantwortet. Ich sehe nur, wie Deutschland neben Wiedergutmachungen an deutsch-jüdische Haushalte (das wohl inzwischen weiger) und Israel unter aderem auch deutsche Panzer nach Israel exportiert(e) (“Naturalienvergütung?). Ich sehe bzw. sah, wie Israel Gebietsasprüche in ganz Palästina erhob und das obwohl Israel eigentlich nur deswegen existiert, weil Deutschland damals so schäbig zu Juden war. Wissen Sie mehr darüber, in welche Kanäle geleistete Widergutmachungen mittels Devisen fließen? Wenn ja, woher wissen Sie das? Sind Sie beim Geheimdienst?
Mannomann, @Nicht von Bedeutung – Deutschland liefert auch Waffen satt nach Saudi-Arabien, das damit u.a. Krieg im Jemen führt. Und Sie bezahlen das an der Tankstelle mit.
Woher stammt nur Ihre Fixierung auf den Kleinstaat Israel und die Juden? 😤
@Alubehüteter:
Hat das einer behauptet? Geht es bei den Querelen im Irak nicht eher um Öl? Weswegen sonst sollte der Ami dort sein? Wegen dem ach so armen überfallenden Kuwait?
Der nahe Osten ist aber auch ohne Öl ein Pulverfass…
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Staates_Israel
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Israels
Wenn heutzutage auch nur ein Mensch genau weiß, wer da unten die Guten und wer die Bösen sind, dann kommt er von dort und weiß es genau deswegen auch nicht.
@Michael Blume:
Ganz einfach. Die geht aus Ihrer Fixierung auf Antisemiten hervor. Ich habe, wie bereits schon mehrfach gesagt, weder etwas gegen Semiten noch etwas gegen Antisemiten. Wenn Sie sich entschlossen gegen eine Menschengruppe äußern, gehören Sie definitiv einer Anderen Menschengruppe an und gegen die kann man sich sicher auch äußern – eine ganz einfache Regel.
Sie und @galileo2609 äußern sich gegen Antisemiten und halten sich deswegen fälschlicherweise für Gutmenschen – weil Sie eine Einstellung vertreten, die Sie als Einzige für vertretbar halten. Gegenargumente können Sie weder verarbeiten noch einstecken geschweige denn erwiedern. Ein Gutmesch tut so etwas nicht – ein Gutmensch steht Rede und Antwort.
Natürlich liefert Deutschland bzw. Mercedes die Panzer auch an andere Staaten, deswegen stand dort ja auch “unter anderem”. Aber um diese Staaten und deren Bevölkerugsgruppe ging es hier bisher ja nicht.
@Nicht Von Bedeutung
Offensichtlich halten Sie „Semiten“ noch im Duktus des 19. Jahrhunderts für eine „Rasse“ – ein weit verbreiteter Irrtum.
Hier gerne die Aufklärung:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-semiten-keine-rasse-sind/
Sie scheinen sich selbst aber durchaus für eine Rasse zu halten, jedenfalls wenn man nach einem Ausspruch von Begin geht.
Der hat ja einmal gesagt dass der Unterschied zwischen Juden und den anderen Rassen genau so groß sei wie zwischen den anderen Rassen und den Insekten.
Das erklärt dann auch ihr handeln im Nahen Osten.
@Markweger
Es ist verblüffend zu beobachten, dass Sie den Rassismus mal verteidigen, dann wieder voller Abscheu auf Juden und Israelis projizieren. Wollen Sie uns dazu noch ein paar Zeilen schreiben?
@Michael Blume 5. Juli 2019 @ 20:45
Zur Definition des Antisemitismus habe ich folgende Fragen:
1. was heißt de Begriff “Wahrnehmung” in diesem Zusammenhang konkret? Enthält er auch antisemitische Stereotype wie Hinterlist und Betrug?
2. Ist damit etwa die Kritik am Stiftungsprojekt von Mark Zuckerberg antisemitisch wie von Götz Aly behauptet?
3. Ist Kritik oder Geringschätzung der Finanzwirtschaft auch antisemitisch? Ebenso Kritik der FED?
@RudiKnoth
Bevor ich antworte eine Rückfrage: Haben Sie mein Buch zum Thema schon gelesen? 🤔
@Michael Blume:
Aber sicher doch. Warum versuchen Sie mich, ebenso wie galileo2609 es bei Herrn Knoth versucht, in die Schublade Antisemit zu stopfen? Das Judentum ist natürlich eine Glaubensrichtung, wie der Islam und das Christentum auch. Warum denken Sie, bringe ich das sonst mit Satanismus lt. Anton Szandor Lavey in Verbindung? Vermutlich, weil ich glaube, dass Sie Satanismus ebenfalls für eine Religion halten, deren Mitglieder kleine Kinder fressen und sonstige dunkle Rituale vollziehen. Aber genau das ist ein noch viel weiter verbreiteter Irrtum, denn Satanisten haben eigentlich nur etwas gegen Religion – sind also, wenn man es genau nimmt, nicht nur Antisemiten, sondern auch Antichristen und Antiislamisten. Aber Sie als Religionswisseschaftler sollten das eigentlich wissen, oder gehört Lavey gar nicht zu Ihrem Repertoire? Und es sind fanatische Juden, Christen und Muslime, die für den “Terror” in der Welt verantwortlich sind – wollen Sie das bestreiten?
https://www.youtube.com/watch?v=8r-e2NDSTuE
Und btw.: So ein “Vorwurf”, gerade ich würde mich in irgendeiner Sache irren, ändert nichts an der Tatsache, dass Sie sich für eine Seite entschieden haben. Geirrt habe ich mich wider besseren Wissens vermutlich bisher nur darin, dass Mercedes allein deutsche Panzer exportiert (#KMW, #Baulose, #Lizenzen). 😉
@Michael Blume:
Okay, ich habe mal gegoogelt und Wikipedia sagt, dass historische Völker, die semitische Sprache sprechen, als Semiten bezeichnet werden. Das ist gut zu wissen, aber ändert leider nichts an meiner Einstellung gegenüber Religionen im Allgemeinen und darum geht es doch, wenn man heute von so etwas schreibt oder spricht. Das ist dann genauso, als wenn ich versuche, alle Welt über Satanismus aufzuklären – es ist erfolglos, weil die meisten Menschen etwas vollkommen Anderes damit verbinden, als es tatsächlich ist.
@Nicht von Bedeutung
Ja nun, Sie haben die Wahl, ob Sie hin und wieder „googeln“ – und so immerhin bestätigt finden, dass Semiten keine „Rasse“ sind -, oder ob Sie noch einen Schritt weitergehen und entdecken, dass es sich auch nicht um eine Sprachgruppe handelt. Vgl. hier:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/1860-sprach-steinthal-von-antisemitismus/
Sie haben m.E. völlig Recht, dass es wohl Generationen dauern wird, bis sich unter Menschen z.B. herumgesprochen hat, dass Sem im Judentum als erster Begründer einer Schule mit Alphabetschrift (eines Lehrhauses) gilt. Nicht Genetik, sondern die besondere Wertschätzung von Bildung in Familien und Gemeinden erklärt die Dynamik des Judentums und heute auch des Staates Israel.
Wenn Sie entdeckt haben, dass es auf Ihr eigenes Wissen ankommt, brauchen Sie sich auch nicht mehr zu bekümmern, in welche „Schubladen“ Sie geraten. Nur Mut! 🤗📚✊
Ein wenig OT (hier aber nie so ganz, weil das immer Subthema ist):
Ich feiere gerade die digitale Verrohung 🙂 😉
Von der AfD in NRW hat sie nur rauchende Trümmer hinterlassen.
Und Höcke droht, wenn er die Thüringen-Wahlen gewinnt und Ramelow abgewählt wird, dann stürmt er den Bundesvorstand 😀
Keine Partei ist so digital vernetzt und organisiert wie die AfD. Bin überzeugt, daß das eine wichtige Rolle spielt bei ihrem Niedergang.
@Michael Blume 8. Juli 2019 @ 13:31
Ich habe Ihr Buch nicht gelesen.
Gruss
Rudi Knoth
@RudiKnoth
Vielen Dank. Ich wollte einfach einschätzen, ob Sie das Thema wirklich sehr interessiert – und ob ich Stunden auf das Beantworten von Einzelfragen verwenden sollte. Gerne nehme ich Ihre Fragen für zukünftige Blogposts auf.
@Michael Blume:
Warum bitte sollte ich in irgendeiner Form auch nur einen winzigen Schritt in Ihre Richtung gehen? Um, so wie Sie, mit Besserwisserei zu glänzen? Dummerweise lande ich, wenn ich zu lange google, auch bei Outdoor Illner oder einer flachen Erde – wer garantiert mir denn jetzt, was davon alles wahr ist und was nicht, wenn nicht der eigene Verstand? Wir leben im Heute und deswegen ist es vollkommen uninteressant, was Semiten damals waren und was sie heute sind oder was angenommen wird, was sie sein sollen. Selbiges gilt btw. auch für den Satanismus – wenn Sie Lavey lesen, dürfte Ihnen auffallen, dass die meisten Religionen und Lehren der Welt einen gemeinsamen Ursprung haben und das führt unweigerlich zu dem Schluß, dass zumindest Religionen die Menschen auseinander treibt, statt zusammenzuführen.
Das ist nicht ganz korrekt. Immerhin gibt es Leute mit Einfluss und Leute ohne Einfluss. Und wenn mich Leute mit Einfluss in die falsche Schublade quetschen, weil sie eben nicht wissen, dass es nur auf den eigenen Verstand ankommt, sondern mehr auf das, was Geschrieben steht (Wissen), habe ich etwas dagegen und werde mich wehren.
Wissen und Verstand sind von daher vollkommen verschiedene Dinge. Mein Verstand sagt mir, dass Religionen (im Sinne von Glaubensgemeinschaften) nicht gut sind, aber ich weiß, dass es Regeln für ein Miteinander braucht. Außerdem weiß ich, dass mein Nicht-Wissen um Einiges größer ist, als mein Wissen und nur mein Verstand etwas daran ändern kann. Außerdem weiß ich, dass Erfahrung Wissen schnell falsifizieren kann, weswegen es ebenfalls nicht gut ist, Wissen dogmatisch anzuwenden – z.B. indem man 100 oder 1000 Jahre lang Dinge widerholt, die längst nicht mehr zeitgemäß sind.
Was z.B. soll das hier? Soll das heißen, dass Nicht-Juden dumm sind, oder dass Bildung nur Juden vorbehalten ist, oder war? Prinzipiell steht es doch so im “babylonischen Talmut” – und der ist, wie gesagt, mMn nicht besser als “Mein Kampf”, sondern eher schlimmer. Rein zufällig gibt es nämlich auch andere Völker, die Bildung wertschätzen und das hat man den Juden damals auch gezeigt. Das erklärt die Dynamik des Judentums und des Staates Israel mMn sehr viel besser – von wegen Kriege und Besatzungen durch die Römer usw. usf. bis zu deren Auslöschung und Zerstreuung in die Welt, gefolgt von “Zusammenpferchung” (sorry, dafür kenne ich keine bessere Bezeichnung) im “gelobten Land” (1948) und deren anschließende Inanspruchnahme längst verlorener Gebiete ab 1967. Und genau wegen dem letzten Punkt, stellt sich für mich besagte Wiedergutmachungsfrage nach wie vor. Haben Sie das auf dem Schirm? Dann bitte eine Antwort und keine Diskriminierung wie beispielsweise Rassist oder Antisemit.
Vielen Dank für den interessanten Dialog, @Nicht von Bedeutung. Mich interessieren Ihre Überlegungen zu einigen Punkten wirklich sehr.
So suchen Sie, 1., hier einen Wissenschaftsblog auf, empfinden dann aber das Angebot von Wissen als „Besserwisserei“. Dabei haben Sie doch bereits einen Wissensschritt machen und entdecken können, dass Semiten keine „Rasse“ bilden. Andererseits scheinen Sie Wissen als Zugeständnis („…einen Schritt auf Sie zu…“) zu empfinden. Ganz ehrlich: Was suchen Sie auf einem Wissenschaftsblog? Raum, Anerkennung, Bestätigung, oder doch Wissen? 🤔 Diese Frage meine ich ganz ernst, da ich selbst z.B. den Blog einer Physikerin aufsuche, um dort von einer, die mehr dazu weiß, etwas von Physik zu erfahren… 🤷🏽♂️
2. Es scheint Ihnen sehr wichtig zu sein, nicht als Antisemit oder Rassist klassifiziert zu werden. Dann aber hauen Sie wiederum Behauptungen raus wie jene, der Babylonische Talmud sei „eher schlimmer“ als Hitlers „Mein Kampf“. Ich kann da keine andere Logik erkennen als jene, die NS-Opfer nachträglich zu Tätern umdeuten zu wollen. Aber wem sollte das helfen?
3. Die Fixierung auf Israel scheint der gleichen Logik zu folgen. Die sehr viel größeren Öl-gegen-Waffen-Deals, an denen Sie selbst als Konsument mitwirken, blenden Sie ebenso aus wie die fast gleichzeitige Gründung sehr viel größerer Staaten wie Pakistan und Burma/Myanmar, die bis heute ebenfalls in große Konflikte verstrickt sind. So machen Sie gedanklich einen Kleinstaat zu einer Großmacht – und werfen dies dann wiederum Israel vor…
Wenn Sie sich nicht zu allen Widersprüchen äußern wollen, so würde mich 1. am meisten interessieren.
Beste Grüße!
@Michael Blume:
1.
Das wusste ich schon vorher – wie Sie hier nachlesen können, sind Semiten für mich eine Glaubensgemeinschaft. Und zwar nicht irgend eine Glaubensgemeinschaft, sondern genau jene, aus welcher die Glaubensgemeinschaft der Juden hervor ging, aus welcher die Glaubensgemeinschaft der Christen hervor ging, aus welcher die Glaubensgemeinschaft der Muslime hervor ging.
2.
Oh ja! Und wie wichtig mir das ist! Waren wir uns nicht schon einig, dass Ismen nicht gut sind? Es ist egal, was Sie lesen, ob Koran, Bibel, Talmud oder Mein Kampf – in jeder dieser Schriften wird speziell eine Menschengruppe zur Herrengruppe (-rasse) erklärt und es ist klar, welche Gruppen etwas dagegen haben, nämlich für jede dieser Gruppen die anderen drei. Mir fallen auf Anhieb nur drei Lehren ein, in denen das Anders ist – Theosophie, Buddhismus ud Satanismus nach Lavey und nur bei Letzterem steht der Mensch im Mittelpunkt, statt irgend ein Gott oder Prophet. Was denken Sie wohl wem es hilft, wenn die oben genannten 4 Menschengruppen so weiter machen, wie bisher und sich gegeseitig die Köpfe einschlagen? Es hilft den letzten Dreien und evtl. jenen, die das hier lesen, ihre Kopas, Kippas, Burkas und Talare abzulegen um sich zur Menschlichkeit zu bekehren. Mir persönlich ist es egal, wer sich warum die Köpfe einschlägt, solange es nicht mein Kopf oder der einer meiner Mitmenschen ist.
3.
Erstens wirke ich da gar nicht mit – Sie glauben das nur. Ich habe weder Auto noch Führerschein. Zweitens blende ich das nicht aus sondern hatte weiter oben schon ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das hier nicht das Thema ist. Und ähhh… Da wo ich auf Israel und Juden fixiert bin (bin ich eigentlich gar nicht, es dient nur als Argument), sind Sie auf Antisemite fixiert und nun?
Die Wiedersprüche liegen weiterhin bei Ihnen (und @galileo2609) – Ihr wettert gegen Antisemiten (nach neuem Sprachgebrauch), während Ihr einer Menschengruppe angehört, gegen die man ganz unbefangen und rein argumetativ ebenso wettern kann. Wann beantworten Sie denn nun mal meine Frage? Das würde mich brennend interessieren. Was muss denn wieder gut gemacht werden und warum? Vor Allem wie lange noch? Genau wegen dieser Frage bin ich doch hier.
@Nicht von Bedeutung
1. Also freut es mich umso mehr, dass dieser Blog Ihnen offenbar hilft, zu entdecken, was Sie vorher schon immer wussten: Dass der Semitismus keine “Rassen” beschreibt und auch keine Sprachgruppe, sondern eine Glaubenstradition.
2. Noch schöner wäre es, Sie würden auch schon immer vorher wissen, dass es keinen Sinn macht, “Koran, Bibel, Talmud oder Mein Kampf” gleichzusetzen. So lehren konkret Bibel und Talmud eben kein “Herrenvolk” und keine “Herrenrasse”, sondern die Gleichwertigkeit aller Menschen auch unabhängig von ihrer Religion. Gerade auf Noah und dessen Sohn Sem wird (u.a. im Babylonischen Talmud!) die Lehre zurückgeführt, dass alle Menschen Kinder Noahs sind und also alle Menschen – Juden wie Nichtjuden – Anteil haben können an der kommenden Welt. Bestimmt wussten Sie schon vorher vom Symbol des Regenbogens und seiner Bedeutung?
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-heisst-antisemitismus-nicht-einfach-judenfeindlichkeit/
3. Wie auch schon der Titel meines Buches (“Warum der Antisemitismus uns alle bedroht”) unterstreicht, entlarve und bekämpfe ich Antisemitismus nicht nur der Jüdinnen und Juden zuliebe – ich halte ihn vielmehr für eine Bedrohung aller Gesellschaften. Gerade auch im Irak – in dem es seit Jahrzehnten keine jüdischen Gemeinden mehr gibt – konnte ich die Gefahren des Antisemitismus mit eigenen Augen sehen. Und um es klar zu schreiben: Meines Erachtens sind die Zeiten von “Wiedergutmachung” und “Schuldgefühlen” längst vorbei (dürfte ich dazu nachfragen, welcher Jahrgang Sie sind?). Die Erinnerung an das Geschehene und der Einsatz gegen Antisemitismus heute dienen vielmehr der gemeinsamen Zukunft.
Auch das müssen Sie mir nicht unbesehen glauben – hier finden Sie den Bericht, den ich vor wenigen Tagen dem Landtag BW vorgelegt habe. Er enthält nicht nur Beschreibungen, sondern auch Handlungsempfehlungen für verschiedenste Politikbereiche – und genau nichts über Wiedergutmachung…
https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/190701_StM_Bericht_Beauftragter_gegen_Antisemitismus_B-W.pdf
Mir ist bewusst, dass Sie vielleicht die Texte gar nicht lesen, sondern lieber erfühlen wollen. Mir war es dennoch wichtig, Sie Ihnen kostenfrei und digital anzubieten…
@Michael Blume:
Hierzu och etwas gesondertes – gerade wegen dem Bereich Physik. Würden Sie Physiker auch dann noch um Rat fragen, wenn Sie Ihren eigenen Verstand benutzt haben und so auf etwas gekommen sind, von denen die Physiker jedoch nichts wisse wollen, weil sie es ja besser wissen müssen, sich dann aber in Widersprüche verstricken, die sie didaktisch nicht mehr vermitteln können? Ich würde dies jedenfalls nicht mehr tun. In einer Welt, in der lt. Mathias Binswanger ein jeder exzellenter ist als der andere ist für wirklich kluge Köpfe (also solche, die ihren Verstand beutzen, statt stur “Wissen” abzuspulen) anscheinend kein Platz mehr – so viel zum Thema “Besserwisserei”.
@Nicht von Bedeutung
Das scheint mir das Grundproblem zwischen unseren Erkenntnispositionen zu sein: Ich unterscheide zwischen religiös-weltanschaulichen Mythologien und wissenschaftlich-empirischen Theorien. Beide erfüllen ihre Funktionen, sind jedoch nicht durcheinander ersetzbar. Die Quantenphysik mag didaktisch schwerer zu vermitteln sein als der physikalische Alltagsverstand (z.B. in der Annahme fester Körper) – das macht jedoch die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Physik nicht weniger wahr. Und mit einer noch so eindrucksvollen Offenbarung, Geisterschau o.ä. kann ich keine physikalischen Probleme lösen. Letztlich verstehe ich Ihre Aussage so: Wenn ich wissenschaftlich-empirische Theorien nicht mehr nachvollziehen kann, dann verwerfe ich diese zugunsten meines Gefühls.
Kann man machen, wurde auch immer gemacht. Nannte und nennt sich Esoterik. Vgl. dazu diesen Blogpost:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/islam-und-kreationismus-religionen-und-biokulturelle-evolution/
@Blume/NvB
Sie beide kreisen beide um Objektivität und Neutralität.
Der eine ausdem Fach heraus,der andere eher wissenschaftstheorethisch.
Also aus zwei Polen,die zusammengehören.
Der eine versucht aus Physik Religion (Emergenz der Evolution) zu begründen,der andere,aus Religion Physik (Reduktion auf Evolution) zu machen.
Der ‘ewige Diskurs’…….
@Mussi
Ich nehme hier eher einen Diskurs zwischen Empirie (hier: getestem, zunehmend komplexem Erfahrungswissen) und Esoterik (hier: intuitivem, vermeintlich unterdrücktem Gefühlswissen) wahr. Von der Evolution war ja zum Beispiel in den Kommentaren von NvB bislang gar keine Rede, von der vermeintlichen Wertlosigkeit von Bildung und Wissenschaftlichkeit dagegen schon…
@Michael Blume
Das interessiert mich jetzt primär: warum fragen sie bei diesen Personen noch individuell nach, wenn in diesen Kommentaren doch nur die längst bekannten und gut erforschten Mechanismen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie die immer gleichen rassistischen und antisemitischen Stereotype sichtbar werden? Welchen konkreten Erkenntnisgewinn, welche Handlungskompetenz erhoffen sie sich davon? Insbesondere dann, wenn sie andererseits dabei erschreckend viele, dem Zivilisationsbruch entstammende hässliche Äusserungen unwidersprochen lassen …
Grüsse galileo2609
@galileo2609
Nun, tatsächlich geht es mir um “Handlungskompetenz”. Denn hier prallen doch ganz offensichtlich völlig unterschiedliche Verständnisse von “Wissen” und Weltdeutung aufeinander – noch dazu in einem neuen Medium, das bisher vor allem von Populisten und Haterinnen “bespielt” wird. Vgl. dazu ausführlich auch Sascha Lobo hier:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-im-netz/
Für mich ist dieser Blog nicht nur ein Werkzeug, über diese Entwicklungen zu berichten und zu reflektieren – sondern auch, um direkte Erfahrungen zu machen und Antwortvarianten durchzuprobieren. Und wie bei jeder echten Erkenntnissuche stehen die Ergebnisse im Vorhinein nicht fest.
Auch Ihnen herzliche Grüße!
@Michael Blume:
fehlt da nicht etwas? Meine Antworten zu 1. 2. 3.?
Inzwischen liegen diese Antworten vor, @Nicht von Bedeutung. Aber, ja, “es fehlt etwas” – nämlich Zeit. Sie haben sicher Verständnis dafür, dass ich nur sehr begrenzt Freizeit habe und auch beim besten Willen hier keine Einzelseminare anbieten kann. Gerne würde ich es daher beim bisherigen Textwechsel belassen. Sollten Sie sich ernsthaft mit einigen der verlinkten Texte befasst haben, können wir gerne weiterdiskutieren. Aber wirklich erst dann.
Mit herzlichem Dank für Ihr Verständnis.
@Mussi:
Fast würde ich sagen. Physik kann niemals Religion sein und umgekehrt. Hätten Sie gesagt, dass der eine versucht aus Religion eine Lehre zu machen, während der andere das Gegenteil versucht, hätten Sie durchaus recht.
Physik ist auf jeden Fall eie Lehre und das ist gut so. Religion hat (mMn) immer etwas mystisches.
Der Diskurs geht eher darum, dass Wissenschaftler Wissen schaffen und anhäufen, während Theoretiker, wie ich Wissen verarbeiten um neues Wissen zu erlangen, welches von dem Wissen zuvor durchaus abweichen kann (Falsifikation).
@Rudi Knoth
Um ihre bereits bekannte Fehlinterpretation des Artikels im Berliner Tagesspiegel vom 15. Juli 2015 hoffentlich endgültig – und auch für sie – aus der Welt zu schaffen:
1. Es gibt nie eine statische „Zusammensetzung einer Bevölkerung“ in bestehenden Gebietskörperschaften, ausser autoritäre Herrschaft setzt eine Residenzpflicht im Inneren und/oder eine totale Abschottung nach aussen durch. Historisch betrachtet sind solche Modelle eher extreme Ausnahmen oder Modelle des gesellschaftlichen und ökonomischen Niedergangs. Grenzen wie wir sie heute immer noch kennen und über Jahrzehnte erfolgreich abzubauen versuchten (Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union), sind ein Produkt der (meist gewaltsamen) Duchsetzung des Nationalstaatsprinzips. Dieses Prinzip ist eine historische Anomalie, die nicht nur mit konkreter Menschenvernichtung einhergeht, sondern auch mit einer nachwehenden moralischen und intellektuellen Selbstverblendung.
2. Auch in den von gewohnten und bewohnten Lebenswelten findet ein ständiger Austausch statt. Ihre Nachbarschaft verändert sich, es finden Abgänge und Zugänge statt. Es findet Binnenmigration statt, auf eher mikroskopischen, jedoch auch makroskopischen Skalen. Leute aus ihrer Stadt ziehen um. Aus anderen Bundesländern ziehen Menschen zu. Aus Ostdeutschland, das gegenüber anderen mittel- und osteuropäischen Ländern Europas das Privileg des Beitritts zur Bundesrepublik genoss …! Aus Ländern der Europäischen Union und assoziierten Staaten, die eventuell nicht mal mehr eine Visumpflicht auferlegt bekommen haben.
3. Sie haben Menschen mit legalem Aufenthaltsstatus und/oder derselben Staatsbürgerschaft um sich, die entlang historischer Ereignisse zu ihnen gekommen sind: Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg, „Gastarbeiter“ (von ihnen bereits erwähnt), Spätaussiedler, Menschen mit Fluchthintergrund, die aus historischen Gründen Asyl in ihrem Land erhalten (von den Müttern und Vätern der deutschen Grundgesetzes aus historischen Erfahrungen in den Rang eines eigentlich unveränderbaren Artikels erhoben, von weniger mit geistiger Grösse und Weisheit versehenen Verwalter*innen bis zur Unkenntlichkeit geschliffen …), oder durch völkerrechtlich bindende Verträge Schutz erfahren sollten …!
4. Sie werden auch in Zukunft Menschen bekommen, die entweder aufgrund dieser (noch) bestehenden Schutzrechte in unseren Ländern und Gemeinschaften aufgenommen und bestens integriert werden sollten. Sie werden Menschen dazubekommen, die jene Arbeit mit uns gemeinsam oder statt unser erledigen werden, die wir demographisch (oder aufgrund eines Luxusproblems) bedingt nicht mehr alleine hinbekommen werden.
Im Ergebnis: Unsere europäischen Gesellschaften sind in ihrer „Zusammensetzung“ dynamisch, bunt, multikulturell. Aufgrund der Abschottung der ehemals sozialistischen „Bruderländer“ ist diese produktive und wertvolle Dynamik jahrzehntelang aussen vor geblieben. Eine positive Nachholung dieser Erfahrung ist das, was Anetta Kahane in ihrer Erwähnung im Tagesspiegelartikel anmahnt. Nichts anderes! Ihre eigene rechtsradikale Interpretation des Artikels dürfen sie Kahane sicherlich nicht unterschieben.
Richtig wäre gewesen, wenn sie geschrieben hätten:
„Festzuhalten ist die Tatsache, daß es irrationale Vorstellungen gibt, in Deutschland wären verschwörerische Mächte am Werk, die Zusammensetzung der 100%-biodeutschen, vulgo arischen Bevölkerung durch Zuwanderung zu ändern. Dies folgt aus den Aussagen von Rassist*innen, Nazi-Hohlbirnen und Antisemit*innen.“
Ich würde jetzt noch etwas anderes hinzufügen. Aber das ist durch Michael Blume nicht erwünscht. Ich sage ihnen das gerne hier. Bei ihrem Schmuse-Alt-Right-Troll müssen sie auf mich verzichten.
Grüsse galileo2609
@Michael Blume:
Das verstehen Sie falsch. Wen ich für wissenschaftlich empirische Theorien bessere Erklärungen habe, verwerfe ich die vorhandenen. In der aktuellen Relativitätstheorie z.B. die Längenkontraktion samt Lorentz-Transformation. Dafür modifiziere ich ein wenig die Galileo-Transformation und ét voila. Ist nun aber wirklich genug OT.
@Michael Blume:
Also ich würde schon von eier “Evolution des Wissens” sprechen, denn Wissen “ändert” sich, wenn man den Verstand gebraucht. Wissen, dass man anhäuft und bei bedarf abruft ist hingegen tatsächlich wertlos. Wie intelligent muss man zum auswendig Lernen denn schon sein und wie intelligent zum Kombinieren und Anwenden von Wissen? Von Mystik hingegen war bei mir nie die Rede.
@Michael Blume:
Bevor Sie sich entschließen, nicht weiter zu diskutieren, weil ich anscheinend Ihre verlinkten Texte nicht lese, dann verraten Sie mir doch noch, welche Lehren es vor der von Sem gab. Wissen Sie (als Religionswissenschaftler?) denn gar nicht, dass dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ebenfalls bereits eine Abspaltung einer davor bestandenen Lehre war, weil kein Mensch (ob Wissenschaftler oder Otto-Normal) wirklich weiß, wann und mit welchen Mitteln verschiedene Teile der Welt von Barbarei zur Zivilisation übergingen – man kann es allefalls schätzen und weiß trotzdem nicht genau, wie es anfing. Ebenso sicher scheint mir die Annahme, dass weniger machtvolle Könige mit Techologien, die damals durchaus noch als Magie durchgehen konnten (Feuer z.B.), machtvolle Götter vortäuschten und für ihre eigenen Zwecke instrumentalisierten (“amaze the natives”). Sie sollten also nicht mehr bloß von Antisemitismus sprechen, wenn “Anti-Religion” um Einiges wirkungsvoller sein wird, weil all die Mystik im Zeitalter (korrekt) angewandter Wissenschaft von Beginn an außen vor bleibt. Das wäre doch mal eine Lehre, nicht wahr? Muss erst etwas verlinkt werden, damit es gelesen wird?
A.S. Lavey – Die satanische Bibel
Wie produktiv und wertvoll diese Dynamik ist, kann tagtäglich in den Nachrichten verfolgt werden. Man/Frau traut sich kaum mehr auf die Straße.
Interessant ist, dass solche Vorschläge fast immer von einer Seite kommen die auf ihrem “Territorium” keine Eindringlinge duldet.
Inzwischen wird von Deutschland illegale Einwanderung nach Italien organisiert, während gleichzeitig Deutsche Grenze hermetisch abgeriegelt ist.
@ hugo sachez
Das ist aber das Problem von Man/Frau, wenn sie sich verhetzen lassen. Die durchgehende Tendenz ist, daß Kriminalität sinkt.
@galileo2609 8. Juli 2019 @ 22:00
In der Sache kann ich in den Punkten 1-3 zustimmen. Zu Punkt 4 ist zu sagen, daß es in der DDR etc es auch “Gastarbeiter” etwa aus Kuba oder Vietnam gab. Der Namensstifter der AAS war auch ein solcher “Gastarbeiter” soweit ich mich entsinne.
Zu Ihrem Kommentar, den Sie mit einem Link angeben. Hier ein Ausschnitt:
Das klingt ganz klar nach einer Drohung. Und Sie belegen damit den Stalking-Vorwurf. Sie sollten an Ihrer Zivilisation arbeiten. Da ist Luft nach oben.
Gruss
Rudi Knoth
Zur Kriminalitätsentwicklung gibt es für Niedersachsen eine vielbesprochene Studie von Christian Pfeiffer u.a. Hier ein Link zu bentoo, hier die Studie selber.
Kriminalität ist insgesamt rückläufig. Durch und seit den Flüchtlingen 2015 nahm sie wieder zu. Gründe sind u.a.:
Die Flüchtlinge entsprechen überdurchschnittlich dem Profil, wo auch Einheimische auf dumme Gedanken kommen: jung, männlich, alleinstehend.
Man muß genauer hinsehen: Flüchtlinge mit Bleibeperspektive (z.B. Kriegsflüchtlinge aus Syrien) sind weniger kriminell als Einheimische, die ohne (Maghreb) mehr.
Stressbedingungen in Flüchtlingswohnheimen.
Höhere Anzeigebereitschaft bei Fremden.
Zu beachten: Die meisten Opfer sind andere Flüchtlinge, die wenigsten „Biodeutsche“.
Alle andere Wahrnehmung ist, wie @hugo sachez richtig bemerkt, den Medien („Nachrichten“) verschuldet.
@Alubehüteter:
Krimialität steigt mit der Anzahl an Menschen pro Fläche und ist darüber hinaus abhängig vom sozialen Umfeld dieser Fläche. Kriminalität mit oder ohne Migrationshintergrund ist nur reine Statistik. Wieviele Straftaten von Migranten begangen werden und wieviele nicht, hängt jedefalls nicht davon ab, welche Gruppe mehrheitlich auf einer Fläche vertreten ist (es sei denn das Verhältnis ist 100% zu 0% oder umgekehrt).
@Rudi Knoth
Zu meinem Punkt 4. sagen sie nichts. Ich interpretiere, sie sagen etwas zu meinem Punkt „Im Ergebnis“. Das was sie dazu sagen, wie soll man dazu sagen: es ist … nichts?
Sie erwähnen die „Gastarbeiter“ in der DDR. Also die „Vertragsarbeiter“. Und stützen damit Anetta Kahanes These. Und wo bleibt nun der Satz: „Das was ich, Rudi Knoth, zu Anetta Kahane und dem „Bevölkerungsaustausch“ jemals geäussert habe, ist einfach Unsinn. Sorry, tut mir leid …“
Und um keine irren Spekulationen aufkommen zu lassen. Dieser Satz sollte aus ihrem Munde respektive ihrer Feder kommen!
Grüsse galileo2609
Ja ich wünsch Dir auch viel Glück galileo. 🙂
Da Du Dir das Recht herausnimmst in Kommentarbereichen die Leute anzusprechen wie es Dir gefällt steht dieses Recht irgendwie selbstverständlich auch mir zu.
WIe kommst Du auf die in meinen Augen eher undemokratische Idee das man sich zu Deinen öffentlichen Äußerungen nur äußern darf wenn Du das genehmigst? Ich bin gespannt.
@Rudi:
Wie Du darauf gekommen bist zu erwähnen das Frau Kahane Jüdin ist würde mich aber jetzt mal interessieren. Das war bis zu dem Zeitpunkt da Du das hier getan hast irgendwie nur eine Information von sehr untergeordneter Bedeutung für mich (und wird es auch bleiben! 🙂 ) und ich habe nun wirklich nicht den Eindruck das das in der Diskusssion über ihre Ansichten eine wirkliche Rolle spielt. Wozu auch? Es gibt genug relevante Gründe um so an der einen oder anderen Stelle nicht Ihrer Meinung zu sein. Was man sehr selbstverständlich in D auch darf…
@Uli Schoppe 9. Juli 2019 @ 23:57
Das war wohl wegen der Annahme, daß der Vorwurf des Antisemitismus bezüglich der Vorwürfe von Viktor Orban gegen George Soros, auf dem “jüdischsein” von Soros beruht und dies eventuell auch auf Frau Kahane zutrifft. Falls dies ein Irrtum von mir ist, dann nehme ich diese Annahme zurück und betrachte die Tatsache, daß Frau Kahane Jüdin ist, als irrelevant. Das war wohl der Anlass den galileo2609 veranlasste, in diese Diskussion einzusteigen.
Gruss
Rudi Knoth
@galileo2609 8. Juli 2019 @ 22:00
In dieser Argumentation steckt ein bekannter Denkfehler. Sie wie auch Frau Kahane gehen davon aus, daß die multikulturelle Zusammensetzung die Ursache etwa des wirtschaftlichen Erfolges der westlichen Gesellschaften ist. Hier werden Korrelation und Kausalität verwechselt. Der wirtschaftliche Erfolg des “Wirtschaftswunders” führte zu einem Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften, was dann die Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland zur Folge hatte. Es waren also nicht die “Gastarbeiter” etc, die zum Wirtschaftswunder führten sondern die Kausalität war umgekehrt.
Dieser Denkfehler ist häufig zu finden. Da bekannteste Beispiel im deutschsprachigen Raum ist die Korrelation zwischen Storchenpopulation und Geburtenrate. Darasu könnte man dann den Schluss ziehen, daß an dem Märchen vom Klapperstorch etwas Wahres dran ist.
Gruss
Rudi Knoth
Wie die “Antisemitismuswaffe” in “gelenkten Demokratien” wirklich effektiv und offensiv- ungeniert eingesetzt wird, kann man in dem Artikel des britischen Journalisten Jonathan Cook über den Kampf gegen Teile von British Labour und insbesondere Jeremy Corbin etwas detaillierter nachlesen. Siehe:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=53211
(Sorry, falls schon andere darauf hingewiesen haben sollten)
Ich vermute, Ähnliches (!!) würde sich auch hier ereignen, wenn sich für eine
(hypothetisch) natokritische Linke (oder auch Rechte ??) hier eine Option ergäbe , zumindest Teile der Macht zu erlangen.
Zum Erstarken der”Rechten”: Der einigermaßen objektive Beobachter kann ja jetzt schon beobachten, dass gegen die Afd mit nicht immer so ganz koscheren Mitteln agiert wird. (Wer den letzten Satz als generelle Unterstützung für die politische Agenda der AFD missdeutet, ist selber schuld)
Das Tragische ist, dass zumindest hierzulande sowohl die Antisemitismuskeule gegen Linke als auch das nicht ganz stubenreine Agieren gegen die ADF vermutlich langfristig gerade die radikale Rechte stärken wird.
Aber gegen das was da in GB abläuft, sind die hiesigen Kahane- und sonstigen Antifa- Geschichten erst mal nur “Geplänkel”.
Was Frau Kahane vorschägt ist eine neue moderne Variante von “Germany Must Perish!”-Plan, wobei diesmal ganz Europa vernichtet werden sollte. Manche Länder Europas stehen schon jetzt kurz vor Umwandlung in ein Kalifat.
https://en.wikipedia.org/wiki/Germany_Must_Perish!
Lieben “Dank”, @Curious, dass Sie die Warnungen des o.g. Blogposts kräftig bestätigen! Die Annahme, dass Frau Kahane eine Vernichtung Deutschlands wünsche, die auch demografisch absurde Warnung vor der “Umwandlung in ein Kalifat”, die Verbindung also von Juden und Muslimen zu einem Verschwörungsmythos – wow.
Hier auf dem Blog war dieser Germany-must-Perish-Bevölkerungsaustausch-Verschwörungswahn übrigens schon letztes Jahr Thema, als der Internetmythos vom sog. “Hooton-Plan” den “Debatten” um den UN-Migrationspakt und die Soros-EU-Plakataktion voranging.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/umvolkungsangst-und-hooton-plan-ein-rassistischer-verschwoerungsmythos-wird-digital-wiederbelebt/
Der antisemitische Verschwörungsglaube wechselt zwar immer mal wieder Begriffe, aber nicht seine Grundstruktur.
@Uli Schoppe:
Die Frage ist zwar an Herr Knoth gerichtet, aber ich habe da etwas mit einem Deutsch-Türken (dazumal mein Vorgesetzter) erlebt, was erklären könnte, warum solche Infos machmal doch wichtig sind.
Spätschicht in der Firma. Die meisten Kollegen inkl. dem Vorgesetzten bestellten ihr Essen bei einem türkischen Bring-Dienst. Dieser lieferte, zu spät, als die Pause schon fast zu Ende war. Der Fahrer – ein Landsmann unseres Vorgesetzten. Das Statement unseres Vorgesetzten: “Ich falte den Herren zusammen. Nicht nur weil ich euer Vorgesetzter bin, sondern weil ihr überwiegend Deutsche seid und das gar nicht dürft.” Das das der Lacher des Abends war und warum, muss man hoffentlich keinem mehr erklären – falls doch, bitteschön.
Wenn Landsmänner sich negativ über Landsmänner äußern, ist das vollkommen okay – keiner kann etwas sagen, weil es bloß ein Meinungsaustausch ist. Äußert man sich aber als Nichtlandsmann negativ gegenüber Menschen anderer Nationen, schwingt da immer ein Hauch Fremdenfeindlichkeit mit und gerade bei Deutschen sollte man solche Situationen möglichst verhindern. Z.B. hätte die CDU 2004 kaum einen Herrn Hohmann aus der Partei ausschließen können, wenn Herr Hohmann Jude gewesen wär. In D darf man als Nicht-Jude nun mal icht der Meinung von Herrn Hohmann sein oder zumindest, darf man eine solche Meinung (als Nicht-Jude) nicht frei äußern.
@Michael Blume:
Also solange es Menschen gibt, die angesichts der Lage in der Welt immer noch glauben, Deutschland sei zur Widergutmachung verpflichtet, ist “germany-must-perish” sicher nicht nur Verschwörungstheorie. Es gibt nämlich Leute, die das anders sehen (“germany-must-not-perish”) – nicht nur Deutsche btw. Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass diese Nicht-Deutschen Antisemiten sind, oder doch?
Und wen ich ganz ehrlich bin, sehe ich in @galileo2609 defiitiv einen “germany-must-perish”-Verschwörer. Äaußert man ihm gegenüber nur das Geringste (evtl. nur einen Verdacht) gegen einen Nicht-Deutschen, steht er mit der Bezeichnung “Antisemit” auf der Matte. Sehr verdächtig.
@Nicht von Bedeutung
Ich bin in meinem Leben jeder Menge Verschwörungsgläubiger der verschiedensten Völker und Religionen begegnet, aber noch niemandem, der ernsthaft eine “Germany-must-perish”-Agenda verfolgt hätte. Auch bei Frau Kahane oder @galileo2609 sehe ich hierfür überhaupt keine seriöse Anzeichen. Im Gegenteil – Ihr entsprechender “Verdacht” sagt m.E. mehr über Ihre eigenen Gedanken und Gefühle aus als über diese Menschen. Auch Ihre absurde, zwanghaft wiederholte Verknüpfung einer vermeintlichen Verneinung der deutschen Existenz mit der Wiedergutmachungsfrage (die im realen, deutsch-israelischen Verhältnis keinerlei Rolle mehr spielt) läßt tief blicken. Ihr bekundeter Widerwille vor dem Lesen widersprechender (und nicht-satanistischer) Texte und die Ineinssetzung komplexer Heiliger Schriften mit Hitlers “Mein Kampf” schließen eine sicher bedrängende Weltsicht hermetisch ab. Ich fürchte, Sie haben sich da in eine Wahnwelt verrannt, die auch Ihnen selbst nicht gut tut. Und bevor Sie es nicht selbst einsehen und wollen, werden Sie da auch kaum herausfinden. Es ist Ihre Wahl.
@Michael Blume
man kann sich natürlich auch blind stellen wie bei der Frage “Klimawandel”. Was ich nicht sehe existiert nicht. Was lehrt uns die Geschichte? Wie viele Eroberer haben es versucht Europa auszulöschen? Mongolen, Araber, Osmanen. Sie glauben, dass sich die Zeiten verändert haben. Das ist ein Irrtum. Ist jetzt der Mensch besser geworden? Nein. Was haben wir kürzlich im “Islamischen Staat” erlebt? Das wollen wir gar nicht sehen.
Ob Frau Kahane absichtlich gegen Europa agiert oder nicht, ist irrelevant. Die momentane Situation sieht so aus: Wenn ich aus dem Fenster blicke, kann ich nicht sagen ob ich in Deutschland oder in Mekka bin. Brauchen wir das? Glauben sie Tatsächlich, dass die Taliban mit der “die andere Wange hinhalten”-Taktik beeindruckt werden können? Wie wollen sie die nicht integrierbaren integrieren?
@Curious
Natürlich habe ich kaum Hoffnung, dass sich ein Verschwörungsverkünder ein ordentliches Sachbuch wie „Islam in der Krise“ aus der Bibliothek holen würde. Dennoch wenige Punkte:
1. Die Islamisierung fällt aus. In großen Teilen der islamischen Welt – darunter Türkei und Iran – hat längst wieder eine massive Säkularisierung eingesetzt, inklusive des Absinkens der Geburtenraten unter zwei Kinder pro Frau.
2. Die allermeisten Menschen muslimischer Herkunft in Deutschland sind sehr gut integriert, nur ein Bruchteil überhaupt noch religiös organisiert. Ich bin selbst Teil einer „gemischten“ Familie, wie sie in Saudi-Arabien oder dem Iran verboten wäre.
3. Nicht islamische Truppen stehen in Europa und den USA, sondern westliche Truppen in islamisch geprägten Ländern. Auch die meisten wissenschaftlichen Erkenntnisse, Technologien, Filme und Medien stammen aus nichtmuslimischen Kontexten.
4. Ihr Glaube an eine jüdisch-islamische Weltverschwörung basiert nicht auf Fakten, sondern auf der Sehnsucht nach Feindbildern und Verschwörungsmythen. Für die Entwicklung und Zukunft des Abendlandes bewirken Sie damit wenig Gutes.
Und falls Sie, wie ich befürchte, aufgeklärte Sachbücher tatsächlich meiden, hier nur ein kleines Video – wenn Sie sich trauen…:
https://m.youtube.com/watch?v=aCgN5dsls0M
@Michael Blume 10. Juli 2019 @ 17:20
Nun diese Plakate “Wir lieben den Volkstod” habe ich bei einer Demo am 8. Mai gesehen. Und Frau Roth hat das vor vielen Jahren (30) auch gefordert (Nie wieder Deutschland). Ebenso auch eine andere Abgeordnete der Grünen. Oder war das alles nur Witz?
Gruss
Rudi Knoth
Ja, @Rudi Knoth – in jedem Nationalstaat werden Sie auch immer ein paar Extreme finden, die diesen Nationalstaat ablehnen. Und selbst Claudia Roth dürfte sich innert 30 Jahre entwickelt haben…
Auch unter U.S.-Amerikanern gibt es das und selbst unter orthodoxen Juden gibt es z.B. Gruppen, die sich das Verschwinden des heutigen Staates Israel wünschen. Sprich: Hier gibt es keinerlei antigermanische Weltverschwörung, sondern wenige, linksextreme Stimmen. Dagegen hat gerade heute wieder ein Reichsbürger einen Polizisten verletzt.
@Rudi:
Den Anwurf “Darfste nich sagen weil ist Jude / Jüdin” gibt es ja tatsächlich. Auch wenn @Michael und @gallileo das bestreiten wollen. Allerdings seehr viel seltener als Du annimmst. Wenn Du auf das Argument rekurrierst bist Du tatsächlich ganz schnell in der Gesellschaft von Leuten mit denen man kein Bier trinken mag ^^ Es gibt innerhalb der Antifa auch Menschen die so stumpf sind. Man muss sich aber nicht zwanghaft mit denen beschäftigen.
Und sorry, das Wirtschaftswunder führte dazu das man sich für bestimmte Jobfelder zu fein war. Da hat man dann die blöden Ausländer gerne genommen ^^
@little louis:
Wenn die AfD es mit ihren eigenen Mitteln in die Fr$%§” bekommt habe ich damit kein Problem. Die spielen ja selber genau so unfair.
@Michael:
Die Art und Weise wie sich gallileo äußert ist Hatespeech. Das kannst Du gerne weiter versuchen schön zu reden bloß weil er auf der richtigen Seite steht 🙂 Das hat nichts mehr mit klarer Kante zu tun ^^
Das ist ein Teil der Antifa mit der ich nicht gerne identifiziert werden möchte. Klar kann er immer behaupten er würde Rudi nicht stalken. tut er doch. Und ich habe seine komische Anspielung mit
מזל טוב schon verstanden. Mich stalked er auch.
@Michael Blume:
Und Außerdem:
Seit wann? Muss jedenfalls nach 2004 so sein, denn wenn sie keine Rolle mehr spielen würde, müsste man auch niemanden aus einer Partei ausschließen, wenn er sie stellt.
@Nicht von Bedeutung
Gerade nicht die surreale Frage über gar nicht mehr aktuelle Wiedergutmachung war damals das Problem, sondern der erklärte Antisemitismus. Und ja, da hat sich in bestimmten Traditionen leider noch wenig bewegt, wie Sie selbst ja eindrucksvoll demonstrieren.
@Michael Blume:
Und gerade sehe ich noch:
Leider sagt es Ihnen vermutlich aber rein gar nichts über meine Gedanken und Gefühle über Menschen überhaupt. Ihr (Menschen) benehmt euch (überwiegend) so, dass es mir peinlich ist, selber einer sein zu müssen! So siehts aus!
@Nicht von Bedeutung
Ja, das glaube ich Ihnen. Wer sich selbst nicht als Menschen annehmen kann, wie soll die- oder derjenige andere Menschen wirklich lieben können? Es blieb und bleibt nur Verbitterung und Gnosis.
@Michael:
Doch, die gibt es, die Antifa ist sehr heterogen. Du bist vieleicht wirklich keinem begegnet aber ich muß Dir bestimmt nicht erklären das es Idioten überall gibt oder? 🙂
Klar, @Uli Schoppe, die sog. „Antideutschen“ gab es schon in meiner Jugend – sie waren wenige Poser und zielten auf die Vernichtung von Nationalgefühlen, nicht von Menschen. Und selbstverständlich findet man solche Randmeinungen in allen Nationalitäten. Keine weltweite, antigermanische Weltverschwörung, nirgends.
@ Nicht von Bedeutung, 10. Juli 2019 @ 13:49
“Ich falte den Herren zusammen. Nicht nur weil ich euer Vorgesetzter bin, sondern weil ihr überwiegend Deutsche seid und das gar nicht dürft.”
Ich habe nahezu die selbe Episode erlebt – mit einem Beamten! Also im Stil von “Ich darf über Beamte lästern, ich bin selber einer”. Die einzige Wahrheit, die in solchen Aussagen steckt, ist die, dass man nicht als Außenstehender schlecht über andere Gruppen reden soll, was – eigentlich – ohnehin jedem der Anstand gebieten sollte.
Und das ist tatsächlich schon das ganze Rätsel: Es macht immer einen Unterschied, ob innerhalb einer Gruppe gespottet wird, oder von außen. Wenn Frauen, Unternehmer, Beamtinnen, Polizistinnen, Deutsche, Britinnen, Russen, Wissenschaftlerinnen, Christen, Musliminnen, Atheisten etc. über sich selbst witzeln, ist das Humor. Wenn sie aggressiv übereinander herziehen, ist das Konflikt. Das zu erkennen braucht keine Verschwörungsmythen.
@Rudi Knoth,
Der „Denkfehler“ liegt ganz bei ihnen. Unsere bunten, multikulturellen Gesellschaften sind genau deshalb so dynamisch, weil wir diesen Zugewinn nicht nur ökonomisch betrachten. Sondern auch als kulturelle, allgemein zivilisatorische Entwicklung.
Grüsse galileo2609
@Uli Schoppe 10. Juli 2019 @ 19:09
Zum Thema:”Weil X Jude/Jüdin ist…”
Nun ja es geht bei mir um die Diskussion über das Stiftungsprojekt von Mark Zuckerberg und die Ansicht von Götz Aly in er Berliner Zeitung dazu. Also nicht ganz unbekannt.
Blöd waren die “Ausländer” auch nicht unbedingt, aber sie waren “billig und willig”. Es waren auch nicht Atomphysiker sondern eher Bauern, die hier Arbeit bekamen.
kalinichta (gute Nacht)
Rudi Knoth
@Curious 10. Juli 2019 @ 18:40
Ich lebe hier im Bahnhofsviertel von München. Aber die Kirche gibt es noch. In Mekka gibt es bestimmt keine katholische Kirche.
kalinichta
Rudi Knoth
Und gerade auch in München ist zudem zu sehen, wie viele Migranten christlich sind, zum Beispiel aus Ost- und Südeuropa. Migrant = Muslim kann nur behaupten, wer a) die Realität bunter Städte gar nicht kennt und b) offizielle Statistiken als Teil der Weltverschwörung betrachtet…
@little Louis
Interessant: die „Moralkeule“ von Walser, die „Antisemitismuskeule“ wird in ihrer Steigerung nun noch zur „Antisemitismuswaffe“. Mit den „gelenkten Demokratien“ meinen sie genau welche Gesellschaften?
Wenn ich mich richtig erinnere, ist das bei ihnen ja auch kein einmaliger Ausrutscher. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie in der Lage sind, diese bekannte antisemitisch konnotierte Täter-Opfer-Umkehr bis zuletzt zu verteidigen.
Grüsse galileo2609
@NvB,
Anetta Kahane ist ihrer Ansicht nach also keine „Landsfrau“? Also keine deutsche Mitbürgerin?
Sie merken nicht einmal, wenn sie im Furor primitivsten Antisemitismus in die Tastatur klopfen oder? Sie hatten doch zuletzt noch ihren Verstand gelobt … was sagt der dazu?
galileo2609
@Rudi Knoth,
Erneut versuchen sie, antisemitische Hetze (z. B. von Viktor Orbán) gegenüber Menschen, die von Antisemit*innen als Projektionsfläche selektiert werden, an eine vermeintliche Entität dieser verfolgten Menschen zu knüpfen. Den Zielpersonen wird dabei ihre identitäre Selbstbestimmung im Zweifelsfall nicht nur nebenbei, sondern auch restlos genommen. Aus der Perspekte der Antisemit*innen werden sie jeglicher individueller Eigenschaften beraubt und völlig ausgeliefert. Diese Gewaltphantasien der Antisemit*innen beruht ausschliesslich auf selbstermächtigter Zuschreibung einer Identität auf Mitmenschen. Dieses Verhalten führt letztendlich über Zwischenschritte immer zur Ausgrenzung. Historisch zur Vernichtung.
Nein Rudi Knoth, mein Anlass war dieser von mir kritisierte Kommentar von ihnen in dieser originalen Form:
Ich wiederhole mich: Sie behaupten dann (in negierender Aussageform), dass eine Person, sofern sie (wie auch immer) „Jüdin“ sei, abstrakt geschützt sein könnte … Das ist die gemeine antisemitische Verschwörungsthese. Eben reinrassig antisemitisch!
galileo2609
@tranquebar:
Da steckt auch noch eine weitere Wahrheit hinter, welche auch schon Teil meines Posts war. Wenn “Fremde” kritisieren, schwingt für den kritisierten “fRemden” immer eine gewisse Fremdenfeindlichkeit mit – lässt sich nicht verhindern. Das ist mehr damit zu vergleichen, dass, wenn sich “Fremde” in der Öffentlichkeit lustige Dinge erzählen, über die sie natürlich lachen müssen, dies möglichst in der Landessprache des Landes, in dem sie sich gerade befinden, tun sollten.
Schade ist aber, dass diese Dinge bei Leuten wie Blume und galileo2609 auch unbedingt immer mitschwingen, wenn man sich, so wie ich oder Herr Knoth, entsprechend äußert. Die fangen ihre “Geschichte” irgendwo in der Mitte (bei Sem) an. Gerade als Religionswissenschaftler sollte man aber auch Religionsgeschichte auf dem Schirm haben und die beginnt nun mal in einer weit früheren Ära als die von Noahs Kindern oder entsprechender Schöpfungsgeschichte. Wie kommt man auf so viele verschiedene Lehren und Religionen oder noch viel interessanter – wieso glaubt der Mensch an einen oder mehrere Götter? Ist so etwas überhaupt noch zeitgemäß?
Sehr viel anständiger ist es nämlich, wenn jeder (und damit meine ich auch Semiten und Antisemiten, die immer so tun, als seien sie allein auf der Welt) Menschen einer jeden Rasse und Herkunft als Menschheit akzeptiert, für die sich keiner mehr fremdschämen müsste, wenns mal soweit ist.
Ach, @NvB – wenn Sie sich doch nur mutiger auch an nicht-satanistische Texte wagen würden, so hätten Sie längst entdeckt: Ich startete meine Arbeiten und auch diesen Blog keinesfalls bei Sem als einer vermeintlich willkürlich gewählten „Mitte“, sondern bei der Hirn- und Evolutionsforschung, mithin bei der Mensch- und Religionswerdung. Und da Sie ja so ungerne mutig lesen, biete ich Ihnen zentrale Befunde abschließend im Medium des (Kurz-)Films an:
https://m.youtube.com/watch?v=Iy9J9ddelVw
Ihnen alles Gute auf der Erkenntnissuche!
@galileo2609 10. Juli 2019 @ 22:41
Was heißt bei Ihnen “dynamisch”. Etwa im Sinne der Aussage von Daniel Cohn-Bendit?
Hier das vollständige Zitat:
Aus dieser Quelle.
Wo ist denn dann die “Zivilisation?
Gruss
Rudi Knoth
@ Ulrich Schope und zu:
“…Wenn die AfD es mit ihren eigenen Mitteln in die Fr$%§” bekommt habe ich damit kein Problem. Die spielen ja selber genau so unfair….” (Zitatende)
Der Meinung kann man sein. Dann darf man aber in Bezug auf politische Gegner nicht mehr auf ethische odere moralische Argumente rekursieren. Was meines Erachtens langsfristig auch die “demokratischen Sitten” erodieren lässt.
Nur mal nebenbei @ Herr Blume: Warum funktioniert in ihrem blog die
Vorschaufunktion nicht?
@little Louis
Gibt es denn scilogs mit Kommentar-Vorschaufunktion? 🤔🤷🏽♂️
@ Michael Blume um 22:50 und zu:
“…sondern wenige, linksextreme Stimmen……” (Zitatende)
Diejenigen, die für sich wie selbstverständlich und argumentationsfrei die Definitionshoheit über die Verortung politischer Meinungen (in einem Kreis mit absolut demokratischem Zentrum) fordern (undifferenzierter Extremismusvorwurf), können selbst keine lupenreinen Demokraten sein. Zudem wenn zusätzlich noch eine gewisser Elitarismus unverkennbar ist. Das betrifft aber nicht nur Angriffe auf die “Linke”.
Es gibt seit Jahrzehnten und gibt noch immer von Politologen und Historikern nachgewiesene etwas klandestine Bestrebungen, die “Demokratische Rechte” (Zwischen Mitte und rechtem Rand) unter Zuhilfenahmen nicht ganz koscherer (Propaganda- ) Methoden mit Randgruppen außerhalb des demokratischen Spekrtums in Verbindung zu bringen. Und zwar um sie dadurch beim Durchschnittsbürger in ein schlechtes Licht zu setzen und letzendlich als “nicht wählbar” erscheinen zu lassen.
Dieselben Methoden wurden und werden z. B. auch zur propagandistischen Bekämpfung des “Wagenknecht/ Lafontaine- Flügels der Partei “Die Linke”
eingesetzt. Dort sogar von Gruppen innerhalb der Partei.
Dabei immer an forderster Front beteiligt sind und waren (verschiedene)
(sogenannte) “Antifa”- Organisationen.
Was vielen nicht bewusst ist:
Eine der ältesten dieser “Agitationsgruppen” besteht seit langer Zeit unter der Schirmherrschaft der “Sozialdemokratischen Partei Deutschlands” .
Ihr Name: “Blick nach rechts”.
Ähnlich (!) auch: “Der rechte Rand”
Schon seit langer Zeit ist Insidern auch deren Verbandelung mit deutschen “Diensten” bekannt. In jüngerer Zeit taucht oft der Name des Politikwissenschaftlers Pfahl- Traughber in diesem Zusammenhang auf.
(Um nur mal EINEN Namen hier zu nennen.)
Wobei man nach außen bemüht ist , das harmlose Bild der “parteipolitisch” unabhängigen völlig neutralen und parteifernen “Demokratieaufklärer ” bzw “Demokratieverteidiger” aufrecht zu erhalten.
Aber hier verschwimmen dann oft sehr schnell (noch) zulässiger “Verfassungsschutz” und unzulässige propagandistische “Volkserziehung” mit der Absicht, demokratisch zulässige Links- oder Rechtsspektren als Konkurrenten der “Mitteparteien” aus der demokratische Willensbildung hinauszudrängen.
Aber:
Ein “demoratisches Spektrum”, das nur noch aus einen fast homogenen
Zentrum (“Mitte”) besteht, das ist kein demoratisches Spektrum mehr, sondern es eröffnet den Weg in eine neo- feudalistische (globale) Elitokratie.
@little Louis
Eine „neo-feudalistische (globale) Elitokratie“, die sich „klandestiner Bestrebungen“ (also verschwörerisch) „nicht ganz koscherer (Propaganda-)Methoden“ bediene – es ist völlig klar, worauf Ihre Ausführungen hinauslaufen. Und selbstverständlich wissen Sie beim jammernden Einnehmen der Opferrolle selbst am Besten, wie gerne umgekehrt Rechte und Rechtsextreme pauschal „die Systemparteien“ als vermeintlich „linksgrünversifft“ in einen Topf werfen – und pauschal der Bevölkerungsaustausch-Verschwörung bezichtigen. Und selbstverständlich wurden und werden so auch nichtextreme Linke als „RAF-Sympathisanten“ und „Bombenleger“ geschmäht. Das werten Sie aber nicht als „unkoschere“ Verschwörung?
Einfacher Fakt ist: Das Leugnen einer nicht-verschwörerischen Mitte bei gleichzeitigem Jammern über fehlende Differenzierung verband und verbindet Rechts- und Linksextremisten. Entsprechend neigen sie an beiden Enden des Spektrums zu Verschwörungsmythen und Antisemitismus, vgl. https://www.belltower.news/kommentar-linker-antisemitismus-solidaritaet-mit-schlaegern-statt-mit-opfern-87669/
Gehen Sie also gerne davon aus, dass Demokratinnen und Demokraten – auch dank Studien etwa der Politikwissenschaft – das Denken und Glauben, Fühlen (v.a. Fürchten und Hassen) und die daraus erwachsenden Strategien von Rechtsextremen immer besser verstehen. Demokratien lernen langsam, aber sie lernen – während Antisemiten ihre alten Verschwörungsmythen nur in neue Begriffe kleiden können. Dies führt erst gedanklich und dann tätlich immer wieder in den gleichen Abgrund, vgl.
https://www.watson.de/!469834110?utm_source=facebook&utm_medium=social-user&utm_campaign=watson-site-web&fbclid=IwAR22coO09lj2wkfB6rTpE9AHMxMK_zoCin1cZ2W-p1iYmceyks23nOI-Jhg
Sie wissen das längst, @little Louis. Aber diesmal werden Sie und Ihre Gesinnungsgenossen es nicht schaffen, die demokratische Mitte zu täuschen, @little Louis. Auch auf diesem Blog wird vieles deutlich, nachles- und überprüfbar. 🤗📚👍
@Blume/NvB
Sehen sie, da sind wir doch bei der Evolution und Physik gelandet. Der Grundsatzfrage nach Gott/Götter und dem Gottesbeweis, des daraus entstehenden Dilemmas der Legitimität, aus Glauben oder Wissen Regeln/Recht zu machen ( Gottesstaat oder Demokratie) und wie der Umgang damit ist.
Der eine argumentiert als Atheist, der andere aus dem Glauben heraus.
Hier zu interessant zum “Rätsel” ( s. Blume o.):
https://www.dw.com/de/wenn-der-islam-als-bedrohung-gesehen-wird/a-49544881
@Mussi
Einfache Binaritäten (Zweiteilungen) sind verführerisch einfach, aber umso strenger zu überprüfen. M.E. hat sich @NvB gerade nicht als „Atheist“, sondern als „Satanist“ mit gnostischem Erkenntnisverständnis präsentiert. Die Verweise auf Evolution und empirische Evolutionsforschung gingen dagegen von mir aus.
Wenn ich da eine Binarität erkennen kann, dann zwischen Esoterik und Empirie, also zwischen intuitivem, vermeintlich unterdrückten Wissen (@NvB) und offen zugänglichem, empirisch überprüfbaren Wissen (Religionswissenschaft, Evolutionsforschung).
So, please check your dualisms… 🤗📚🤷🏽♂️
@galileo2609 11. Juli 2019 @ 00:11
Wissen Sie was? Ihr aggressiver Stil und Ihre nachtragende Art ist unglaublich. Ich habe schon in meiner Aussage mögliche Fehlannahmen zurückgenommen und Sie stänkern weiter.
Wo drücke ich Gewaltphantasien aus? Und wie soll eine “falsche Zuschreibung” solch eine Phantasie sein? Mit der “offenen Gesellschaft” ist Ihr Denken nicht vereinbar. Und Sie brauchen mir nicht von Zivilisation erzählen.
Gruss
Rudi Knoth
@Blume
Ich bin ja bemüht mich einzudenken, vielleicht jetzt etwas naiv: welchen Dualismus meinen Sie? Den zwischen Frage-(Antwort)Beweis, den zwischen Glauben und Wissen, den zwischen Geistes-Naturwissenschaft, den zwischen Gott oder nicht, den zwischen Mann und Frau?
Was haben Sie da im Sinn?
@Mussi
Es ist m.E. gut, wenn Sie Dualismen hinterfragen – diese haben m.E. immer wieder nur beschränkten Erkenntnis- und Erklärungswert. Entsprechend vertrete ich auch gar keinen Dualismus, ausdrücklich auch in keinem von Ihnen angesprochenen Bereich. Zu „Glauben und Wissen“ z.B. ausführlicher hier:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-empirische-beweislast-der-antitheisten/
@Blume
Wenn ich den den letzten link “…beweislast…” lese, dann erkenne ich darin ironischerweise aber auch einen Dualismus; den zwischen Monismus und Pluralismus. Damit geht es also auch nicht so richtig weiter.
Eigentlich bestätigt es mich in meiner Sicht, dass aus einer unbeantworteten Frage – Gottesfrage- schwerlich Legitimität abzuleiten ist. Dennoch Glaube durchaus real und berechtigt ist. Müsssen wir halt mit leben. Schwierig wird es, wenn es eben fundamental/dogmatisch wird.
@Mussi
Selbstverständlich werden in einer wissenschaftlichen Debatte immer wieder zwei Thesen gegeneinander geprüft, ebenso wie beim Fußball meistens zwei Teams gegeneinander antreten. Auch daraus folgt jedoch noch lange kein erkenntnistheoretischer Dualismus, sondern allenfalls die Erkenntnis, dass Binarität eine (nützliche & begrenzte) Anwendung sein kann. 🤗👍
@Blume:
Hier noch ein weiterer Dualismus, den Sie oder besser wir vertreten: Theismus und Antitheismus. Ich nenne es nur nicht Antitheismus, weil mir die allgemeine Definition (lt. Wikipedia) dazu fehlgeleitet erscheint. Etwas muss ja existieren, um dagegen (Anti) sein zu können – Götter existieren nicht. Götter wurden erschaffen und zwar mit damaliger Technologie, die von Magie nicht zu unterscheiden war und nur zu Zwecken der willkürlichen Machtausübung. Dass das Ganze funktioniert, war allerdings schon sehr viel früher bekannt. Im Film “Am Anfang war das Feuer” wurden am Ende nicht mehr die verehrt, die das Feuer hatten, sondern die, die es entzünden und wieder löschen konnten. Scheint aber für Sie alles nicht von Bedeutung.
@NvB
Gerne können Sie die Troll-Kommentare lassen – Sie sind wirklich nicht der Erste und wohl auch nicht der Letzte, der den Laden gerne übernehmen würde. Nein, Danke, ich lösche aus bitteren Erfahrungen heraus gerne und konsequent! 🤓
Und selbstverständlich wird zu jedem Pro- auch ein Anti- bezogen: So gibt es Bewegungen für und gegen Religion(en), Nationalstaatlichkeit, Umweltschutz, Menschenrechte und Wissenschaft, ohne dass dies etwas über deren physikalische „Existenz“ aussagen würde. Vgl. Antideutsche, Antisemitinnen, Antitheisten, Antifaschisten.
Darauf hinzuweisen und dies zu beschreiben macht selbstverständlich niemanden zum Dualisten. Umgekehrt entdecken Angehörige dieser Anti-Richtungen im jeweiligen Feindbild oft eine Grundlage der eigenen Existenz. Auch der von Ihnen propagierte Satanismus scheint mir dafür ein treffendes Beispiel, der sich ja erst im Anti- zu den monotheistischen Mythen selbst verstehen kann.
@Blume:
😆 Sie tun nun mal aber mehr, als nur darauf hinzuweisen. Sei sagen/schreiben mit keiner einzigen Silbe, dass Semitismus genauso schadhaft ist, wie Antisemitismus. Obendrein schimpfen Sie (oder lassen schimpfen) jene Leute, die Sie auf diesen Umstand aufmerksam machen, Antisemiten. Wem wollen Sie hier was vor machen? Sie lesen LaVeys Schrifte ja nicht – deswegen entgeht Ihnen sicher auch, das Satanismus keinerlei Bindung zu irgendeinem Theismus hat – was denken Sie denn, warum ich Antitheismus ablehne? Wo haben Sie Ihren Verstand?
Außerdem: Ich weiß doch, dass Sie nicht alles freischalten, deswegen gestatte ich mir auch hin und wieder zu trollen, na und? Das ändert aber leider auch nichts daran, dass Sie so verlogen sind und beispielsweise auch die Beiträge, in denen ich J. Krishnamurti zitiere auch nicht freischalten. Sind das in Ihre Augen etwa auch Trollbeiträge?
@NvB
Dass Semitismus und Antisemitismus „genauso schadhaft“ wären, stimmt eben einfach nicht. Semitische Traditionen wie das Judentum gehen – gerade auch unter Einbezug von Schattenseiten und scheiternder Varianten – mit jahrtausendelanger Persistenz, unter Religiösen durchschnittlich erhöhtem Fortpflanzungserfolg, höherem, sozialen Engagement, Bildungserfolg u.v.m. einher. Sie selbst erregen sich ja daran, dass das Judentum sogar den Holocaust überlebt und kurz darauf eine Staatsgründung bewältigt hat!
Antisemitische Traditionen führten dagegen auch, aber nicht nur im NS-Regime immer wieder zu Gewaltexzessen, Morden, Kriegen und Zusammenbruch.
Die historischen und auch heutigen, empirischen Befunde sind überaus stark und zeigen massive Unterschiede. Es ist bedauerlich, wenn Sie entscheiden, dies zu ignorieren.
@Blume:
Natürlich müssen Sie nicht alles freischalten. Aber zumindest sollten Sie doch die Dinge freischalten, bei denen ich mich auch von Antisemiten distanziere. Aber das passt Ihnen ja nicht, weil Sie und galileo2609 mich bereits als Antisemiten abgestempelt haben und genau das macht es zu einer Verleumndung. Wo haben Sie nur Ihre Verstand?
@NvB
Wenn Sie in einen Salon eingeladen wurden, so sollten Sie sich auch wie ein Gast benehmen. Beschimpfungen des Gastgebers, ellenlange Monologe und Versuche, die Kontrolle zu übernehmen verstoßen gegen die Netiquette. Und das haben schon viele vor Ihnen – ebenfalls erfolglos – versucht. 🤗👍
@Blume:
Sie missachten die Tatsache, dass es keinen Antisatanismus geben kann, sondern allenfalls Antitheismus. Antisatanismus zieht sich durch alle religiösen Lehren, aber da können ja Satanisten nichts für (9. Grundsatz).
Stellen Sie sich mal vor, Sems Lehre wäre eine nicht religiöse Lehre – also eine ohne Gott – gewesen. Wer hätte Abraham später dann ein Land verheißen können? Außerdem: Von wem ist Sem wohl erzogen worden und was für Erlebnisse hatte dieser mit Gott. Und wenn es so wär, was sucht Sems Lehre dann in der Bibel? Ganz zu schweigen davon, wo man damals landete, wenn man gottlos war.
Aber Sie haben unbedingt Recht – kein Wunder, es ist ja Ihr Blog.
@NvB
Tut mir Leid, aber von der Annahme, ich würde einschlägige, satanistische Mythen und Lehren nicht kennen bis hin zu falschen Vermutungen über das Judentum liegen Sie einfach sachlich falsch.
So gibt es gerade in der biblischen Noah-Sem-Geschichte gar keinen agierenden Satan, von Gott selbst geht Gutes wie Böses aus (daher auch Reue und Regenbogen). Die rabbinische, jüdische Überlieferung deutet den Satan nicht-dualistisch als göttlichen Ankläger im Dienste Gottes (vgl. Hiob). Sie wenden sich dagegen gegen einen von Teilen (!) des Christentums und Islams Dualismus, in dem Satan ein Widersacher Gottes sei – und verallgemeinern dies dann auch noch auf „alle Religionen“. Da reicht schon eine beliebige Einführung in das Yezidentum, um das donnernd zu widerlegen. Verzeihen Sie meine Offenheit, aber Sie vertreten hier empirisch gesehen nicht mal Halbwissen, gepaart mit der Weigerung, wenigstens dazu zu lernen…
@Blume:
Das bleibt natürlich ein fataler Irrtum Ihrerseits. Satanismus ist keine Religion, sondern eine Anti-Religion. Also nichts mit Gosis (religiöse Lehre) wie bei Sem, sondern einfach eine Lehre. Eine Lehre die u.A. wissenschaftlich erklärt, warum es Götter gar nicht geben kann und damit Theismus, Atheismus und Antitheismus überflüssig macht und mit ihnen sogar Semitismus und Antisemitismus. Sie werden das im Leben niemals begreifen und galileo2609 erst recht nicht.
@NvB
Religionswissenschaftlich gesehen ist Satan zunächst einmal ein mythologisch tradierter, überempirischer Akteur wie andere Geister, Engel, Dämonen und Gottheiten auch. Dass es auch philosophische Formen des Theismus bzw. Satanismus gibt, die die verehrten bzw. gefürchteten Wesen apersonal interpretieren, ist auch nicht überraschend.
Gnosis ist nicht „die“, sondern eine spezifische Form von Religion, die sich auf vermeintlich unterdrücktes „Wissen“ bezog und bezieht. Entsprechend häufig argumentieren Gnostiker dualistisch (böse Unterdrücker, gute Erleuchtete).
Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich verteidige Ihr Recht, religiös, gnostisch, satanistisch, dualistisch usw. zu argumentieren. Hilfreich wäre es jedoch, Sie würden sich bemühen, auch Wissenschaft zu verstehen und Behauptungen auch selbstkritisch zu überprüfen. #Erkenntnistheorie
@Blume:
Sachlich falsch sind Ihre Darstellungen. Warum meinen Sie einen (den) Satan immer personifizieren zu müssen? Satan bedeutet Gegner, Widersacher u.Ä. So etwas muss als Person nicht existieren und schon gar nicht als anbetungswürdiges Wesen. Würden Sie satanische Lehren – insbesondere jene von Herrn LaVey – kennen, dann wüssten Sie, dass das Alles schon lange vor “Genesis” existierte und jede neue (religiöse) Lehre eine ältere verteufelte. “Wann immer ein Land eine neue Regierung bekommt, werden aus Helden der Vergangenheit die Schurken der Gegenwart.”
Man kann es also reinen Gewissens auf alle religiösen Lehren (sprich Religionen) verallgemeinern – keine von denen ist besonders gütig, denn nirgendwo steht der Mensch (mit seinem Verstand und nicht bloß mit seinem Wissen) im Mittelpunkt.
@NvB
Es ist ja beinahe lustig: Aber selbstverständlich impliziert gerade auch Ihre Übersetzung von Satan als „Gegner, Widersacher“ 1. eine Personalität und 2. eine dualistische Anti-Haltung (Gegner und Widersacher!).
Schließlich führen Sie auch noch vor, was Sie gleichzeitig „allen Religionen“ unterstellen: Die Verkündung einer Lehre durch Verhöhnung aller vorherigen…
Die Pluralität bejahenden Lehren vom Noachidischen Bund (verankert u.a. im Babylonischen Talmud), inklusivistische Lehren etwa im Hinduismus oder auch z.B. katholisch-christliche Konzilstexte wie „Nostra Aetate“ sind Ihnen offensichtlich überhaupt nicht bekannt.
@Blume:
Ach nee… Dann betrachten Sie Satan in Zukunft halt nicht mehr Religionswisseschaftlich – scheint für Sie und galileo2609 besonders schwer zu sein. 😆
Hey… Geister, Engel, Dämonen und Gottheiten sind nicht mehr zeitgemäß! Das habe sogar moderne Christen begriffen. Wo (bzw. wann) leben Sie denn?
Ganz einfach, @NvB: Ich lebe in einer Zeit, in der immer mehr Menschen begriffen haben, Theologie und Religionswissenschaft zu unterscheiden. Wenn man es einmal verstanden hat, hilft es beim Verstehen und Diskutieren wirklich weiter. Gerne dürfen Sie es für Ihre Zeit und Zukunft auch einmal versuchen. 🤗🌷🌈
@Blume/NvB
Interessant!
Wenn ich das richtig verstehe,dann ist die Satansfrage genauso wie die Gottesfrage:unbeantwortet.
Richtig?Der Satanismus versucht aber das zu umgehen und sich davon zu entkoppeln?Richtig?
@Mussi
Mehr noch: Die Frage nach der Existenz überempirischer Akteure wie Götter, Geister, Engel, Satane etc. ist als empirisch unbeantwortbar erkannt. Wir können ja nicht einmal die „Existenz“ apersonaler, überempirischer Entitäten wie z.B. Vernunft, Menschenrechte oder Staaten empirisch be- oder widerlegen. Ein großer Teil menschlichen Lebens findet immer in mythologischen und fiktionalen Kontexten statt. Und deren Regelhaftigkeiten und Auswirkungen können wir empirisch und interdisziplinär immer besser erforschen. ✊📚👍
@Blume
Eine gute Grundlage zu fragen:ja was fangen wir dann mit unsere Zeit(Lebenszeit)an?
Konflikt wäre es eigentlich nicht.
@Mussi:
Religiös stellt sich die Frage nach göttlichen Idolen (Geister, Engel, Dämonen und Götter) gar nicht.
Religionswissenschaftlich stellt sich immer die Frage, ob “überempirische” (um mal Blumes Wortschatz zu verwenden) anbetungswürdige Wesen überhaupt existieren können. Religionswissenschaftlich ist auch Satanismus eine Religion, in welcher Satan als “überempirisches” Wesen personifiziert wird.
Der LaVeysche oder moderne Satanismus, von dem ich hier schreibe, aber ist nur noch eine Lehre, die mehr oder weniger gegen Religion und religiöse Lehren ist. In den letzten beiden Büchern Belial und Leviathan wird einem der Glaube an solche Wesen freigestellt, jedoch dient die Nutzung dort vorgeschlagener Rituale und “Magien” mMn nur dem, gegen was moderne Satanisten eigentlich sind – der Instrumentalisierung von “Magie” zur Ausübung willkürlicher Macht, also Macht, die man ohne diese “Magie” gar nicht hätte. Es geht da auch mehr um Überzeugung durch Worte oder Eindruck über sein Äußeres machen. Jeder, der dieser Lehre folgt ist ein Satan und das mit Freuden. Die Negierung der Existenz von Göttern lässt sich zwar nicht empirisch belegen (das ist wie bei Darwin – immer fehlt etwas), aber immerhin ist sie nachvollziehbar.
@Rudi Knoth,
Sie verwechseln da etwas: es sind allein sie (und andere), die Kommentare in die Blogs raushauen, die dann zum Glück noch zu Widerspruch und gut argumentierter Kritik führen. Nicht ich (oder andere) schreiben ihre Kommentare, aber sie jammern dann darüber, dass sie Widerspruch bekommen. Sie haben bislang kein Argument zustande gebracht, dass meine Kritik (oder andere wie z. B. jener von Markus Pössel) an ihren Aussagen ernsthaft herausfordern würde.
Wenn sie meinen, eine ihrer haarsträubenden Aussagen „zurückgenommen“ zu haben meinen, geschieht dass allein aus der Motivation heraus, dass sie sich angesichts dieser nicht mehr zu ignorierenden Kritik an ihren Aussagen persönlich unwohl fühlen. Das Problem dabei ist: das was sie dann schreiben, macht es in der Regel nicht besser, wie das letzte Ereignis eindrucksvoll zeigt. Das ist wiederum ein Indikator dafür, dass sie die Kritik an ihren Aussagen nicht wirklich analytisch verstehen können oder wollen.
Was sie im übrigen selbst mehr wundern sollte als mich, schliesslich sind sie als ausgebildeter Physiker durchaus in der Lage, eine hanebüchene pseudophysikalische Privattheorie z. B. eines @NvB als irrationalen Unsinn zu entlarven. Warum aber unterliegen nicht selten in ihrer eigenen Disziplin handwerklich solide, naturwissenschaftlich vorgebildete Akademiker*innen der Versuchung, im Bereich gesellschaftspolitischer Themen einen ebensolchen irrationalen Unsinn ungeprüft und unreflektiert zu teilen oder selbst zu verbreiten? Haben sie darauf eine plausible Antwort? Haben sie da mal tief in sich hineingesehen?
Ich kann verstehen, dass sie ihr persönliches Unwohlsein auf meine beharrliche Kritik an ihren Aussagen zurückführen. Der erfolgversprechendste Pfad ist nach wie vor, dass sie sich in eine argumentative Selbstreflexion ihrer zahlreichen Ausfälle begeben. Mein bereits oft wiederholtes Angebot, sie dabei im Dialog zu unterstützen, ist nicht aufgebraucht. Aber sie sollten auch verstehen, dass es gegenüber der von ihnen gesuchten Öffentlichkeit eine Pflicht ist, die Wirkungen ihrer unsäglichen Aussagen mindestens zu neutralisieren.
Grüsse galileo2609
@ Nicht von Bedeutung, 11. Juli 2019 @ 00:57
Das ist mehr damit zu vergleichen, dass, wenn sich “Fremde” in der Öffentlichkeit lustige Dinge erzählen, über die sie natürlich lachen müssen, dies möglichst in der Landessprache des Landes, in dem sie sich gerade befinden, tun sollten.
Wieso denn? Relevant ist doch nur, dass man zur Kommunikation mit anderen die Sprache auswählt, die diese auch verstehen können. Aber es gibt doch keinen Grund, die private Kommunikation zweier Menschen für irgendwelche Fremden, die zufällig gerade des Weges kommen, offenzulegen.
Werter Herr Blume,
Nur eine Randnotiz, aber Sie werden verstehen, daß ich zusammenzucke, wenn sich das so liest, als wollten Sie Melek Taus mit dem Satan der sog. „Abrahamitischen Religionen“ identifizieren:
Der Islam wie die Jeziden „verpeilen“ den ursprünglichen Sinn dieser jüdisch-christlichen apokryphen Adam-Erzählung, weil sie die Grundannahme nicht teilen, daß der Mensch Ebenbild Gottes ist, und damit Gottes Anwesenheit auf Erden. Das aber macht ihre Erzählungen zu jeweils grundverschieden anderen. Der Stoff, die Geschichte bleibt der selbe, nicht aber ihr Sinn, die Moral von der Geschicht’. Kurz: Jeziden sind keine Teufelsanbieter.
Im Übrigen kann man den Widersacher nicht ausblenden aus der Noah-Erzählung nur, weil er in ihr nicht unmittelbar vorkommt. Bis hierhin ist die Genesis eine Unheilsgeschichte von Menschen, die sich immer weiter von Gott wegbewegen, bis es Gott reut, sie überhaupt erschaffen zu haben, und sie alle ersäuft. Diese Unheilsgeschichte aber nimmt ihren Anfang in der Weigerung eines Engels, sich vor dem Menschen niederzuwerfen. Ab hier nimmt die Geschichte eine Wendung in eine Heilsgeschichte, in der sich Gott den Menschen wieder zuwendet: Dem Noah, dem Abraham, dem Moses.
Werter @Alubehüteter,
in den vorherrschenden, ezidischen Traditionen gibt es gar keinen „Teufel“ oder Satan, da dies den strengen Monotheismus unterlaufen würde. Historisch gibt es da Verbindungen zum islamischen Sufismus, in dem nicht wenige die koranische Iblis-Geschichte nicht-dualistisch auslegten. Aber die Herabwürdigung von Eziden als „Teufelsanbetern“ geht völlig an der Religionsgeschichte vorbei.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-werden-jesiden-beschuldigt-teufelsanbeter-zu-sein/
@ Nicht von Bedeutung
8. Juli 2019 @ 15:52
Ich muß ihn nicht lesen, um zu wissen, daß das reine Spökenkiekerei ist. Es ist Jahrhunderttausende her, daß die Menschheit in einer einzigen überschaubaren Gruppe zusammengelebt hat mit mutmaßlich einer Sprache, bevor sie in alle Himmelsrichtungen auseinander gegangen ist. Ob sie da überhaupt eine Religion hatte, wie diese Religion beschaffen gewesen sein mag, so tief kann niemand schauen.
Der momentane Stand der Diskussion ist übrigens der, daß es nicht „die“ Religionen sind, die die Menschen auseinanderbringen, sondern speziell „die einzig wahren“, die monotheistischen Religionen. Polytheistische Religionen laden im Gegenteil dazu ein, einander kennenzulernen, in den fremden eigene Götter wiederzuerkennen und Fremdes als bereichernde Kunde, Kenntnis des eigenen aufzunehmen. Wenn es einen negativen Zug des Semitismus gibt, dann würde ich ihn hier suchen.
@Alubehüteter
Die These von der „mosaischen Unterscheidung“ halte ich für ambivalent. Die polytheistischen Gesellschaften waren eben keine demokratischen Idyllen, sondern betrieben die Vergottung von Anführern, Kriege und Menschenopfer (vgl. die sog. „Blumenkriege“), Sklaverei und Kastenwesen, Kinder- und insbesondere Mädchenmorde usw. Die stärkere Verbindlichkeiten monotheistischer Glaubensregeln kann negativ, aber auch positiv entfaltet werden.
@tranquebar:
Es geht dabei nicht um zwei Fremde, die, sich in ihrer Sprache unterhaltend und lachend, zufällig an einem vorbei kommen, sondern um solche zwei Fremden, die dies an “festen” Orten tun – z.B. in einem besetzten Bus, einer Bahn, einer Schulklasse und ganz besonders wichtig, in einer Gerichtsverhandlung (bei der dann nicht mal mehr gelacht werden muss). Solche Unterhaltungen erwecken machmal und dann recht oft vollkommen unbedarft den falschen Eindruck (“machen die sich gerade über mich lustig?”) – ist so. Und wenn es mal soweit ist, dann gibt es leider auch Leute, die die Fremden nicht erst darauf aufmerksam machen, sondern gleich zuschlagen.
@Alubehüteter:
Wenn man das so liest, dann musst du LaVey tatsächlich nicht lesen. Robert A. Heinlein “Ein Fremder in einer fremden Welt” wäre dann die bessere Lektüre – ist allerdings schon wieder Sience Fiction.
Dort heisst es immer wieder “Du bist Gott” und damit sind stets Meschen gemeint.
@Alubehüteter:
Wenn man es aber dabei belässt, dann solltest du LaVey doch noch lesen, zumindest die ersten beiden Bücher Satan und Luzifer.
Vllt. reicht aber auch schon der Anfang des Prologs:
Wie es wohl ankommen würde, wenn z.B. Christen oder Musliminnen einen Blogpost über den mörderischen Antisemitismus und Rassismus von Adolf Hitler für die Verhöhnung jüdischer Schriften (@NvB: Babylonischer Talmud = Mein Kampf) und aggressive Mission (@NvB: Satanismus) missbrauchen würden? 🤔
Die digitale Verrohung einiger lässt sich leider auch in dieser Diskussion leider gut beobachten… 😤 Immerhin habe ich die begründete Hoffnung, dass dies weiteren Leserinnen und Lesern zu Nachdenken führt…
@NvB
Ja, ja, die Macht und der Wille. Darauf läuft es immer wieder hinaus. Kant hat es implizit ausgedrückt: nicht beherrscht werden, aber auch nicht beherrschen wollen. Ein Teil des Freiheitsversprechen (der Größte?), in dem wir leben. Und im Umgang miteinander kann es so auch mit dem Wahrheitsanspruch entspannter sein. Da sind großartige Geschichten und ist Geschichte aus Mystik und Mythologie in Fortsetzung von Lebenswelt eher kurzweilig als begründend.
@ Michael Blume
Niemand ist so naiv, den Polytheismus idyllisieren zu wollen. Bis auf die Vergottung von Anführern aber ist ja keines der Merkmale dem Polytheismus wesenseigen wie die Intoleranz dem Monotheismus. Die Menschenopfer hat schon das Patriarchat abgeschafft. Sklaverei haben auch Christen betrieben, auch das mittelalterliche Ständewesen hatte Kastencharakter.
Der Monotheismus bringt zu allem Übeln in der Welt ein Neues: Aus Gründen (oder Vorwänden) der Religion Krieg zu führen.
In einem anderem Blog fragen Sie, die Frage stehe im Raum, ob & was die Juden falsch gemacht hätten, daß die Welt sie so haßt. Nun, ein Riesenfehler war es, die judenchristliche Gemeinden im Namen der Reinerhaltung der Religion auszurotten. Die Heidenchristen haben das erinnert und in der Legende vom „Christusmord“ verdichtet. Was den Juden anhaftet bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil.
Sicherlich gab es schon davor Antisemitismus, etwa der Römer. Nun, aber auch der ist teilweise darin begründet, daß sich die Juden nicht einfügen wollten in die Pax Romana einer polytheistischen Multikulti-Toleranz, sondern auf Gedeih und Verderb festhielten an ihrem Gottesstaat. Nun, es gereichte ihnen schließlich zum Verderb.
Ich nehme hier eher die Stellung ein eines Advocatus Diaboli. Aber dieser Aspekt, den Jan Assmann eingebracht hat, dazu fehlt mir von Ihnen bislang eine Stellungnahme. Irgendwann einmal wird da noch ein weiteres Antisemitismusbuch fällig 😉
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-werden-jesiden-beschuldigt-teufelsanbeter-zu-sein/
Sehr schöner, kurzer Artikel. Mir fehlt nur, daß die Geschichte nicht ursprünglich im Koran vorkommt. Ob die Jeziden sie aus dem Original nahestehenden Quellen übernommen haben oder erst aus einer sufischen Interpretation des Korans, wird wie so vieles nicht mehr feststellbar sein.
Zum Folgenden:
“….Ich kann verstehen, dass sie ihr persönliches Unwohlsein auf meine beharrliche Kritik an ihren Aussagen zurückführen. Der erfolgversprechendste Pfad ist nach wie vor, dass sie sich in eine argumentative Selbstreflexion ihrer zahlreichen Ausfälle begeben. Mein bereits oft wiederholtes Angebot, sie dabei im Dialog zu unterstützen, ist nicht aufgebraucht. Aber sie sollten auch verstehen, dass es gegenüber der von ihnen gesuchten Öffentlichkeit eine Pflicht ist, die Wirkungen ihrer unsäglichen Aussagen mindestens zu neutralisieren.
Grüsse galileo2609….” (Zitatende)
Jetzt mal (vorläufig) ganz abgesehen von der Beurteilung der inhaltlichen oder fachlichen logischen Konsistenz der Aussagen beider Kontrahenten, so….
… erinert mich der Stil und die psychologisierende Rhetorik von galileo2609 doch etwas unangenehm an Berichte über die “schwarzen” Psychostrategien der Sciontologie- Organisation und die dort dokumentierten “Kommunikationsstrategien” zur Reintegration von (tatsächlichen oder möglichen) “Abweichlern” . Oder auch weiterer, mit der “Psychowaffe” hantierender ideologisch-hermetischer Gruppierungen.
Man möge mich argumentativ korrigieren, falls ich das etwas zu kritisch sehen sollte.
@Blume:
Wenn man es falsch versteht, so wie Sie, kommt es auch falsch an. Versteht man es aber richtig, weiß man auch wogegen Satanisten agitieren.
Kennen Sie diese Sätze?
1. Die Güter der Nichtjuden gleichen der Wüste, sie sind ein herrenloses Gut und jeder, der zuerst von ihnen Besitz nimmt, erwirbt sie.
2. Dem Juden ist es erlaubt zum Nichtjuden zu gehen, diesen zu täuschen und mit ihm Handel zu treiben, ihn zu hintergehen und sein Geld zu nehmen. Denn das Vermögen des Nichtjuden ist als Gemeineigentum anzusehen und es gehört dem ersten [Juden], der es sich sichern kann.
3. Die Beraubung eines Jisraéliten ist nicht erlaubt, die Beraubung eines Nichtjuden ist erlaubt, denn es steht geschrieben (Lev 19,13): “Du sollst
deinem Bruder nicht Unrecht tun. Aber diese Worte, sagt Jehuda, haben auf den Goj keinen Bezug, indem er nicht dein Bruder ist.
…usw. Man will den Post ja kompakt halten.
Lehren, die so etwas beinhalten, sind mMn ebenso “rassistisch” (besser: klassifizierend), wie Mein Kampf – klar soweit?
Wenn ich mir hingegen einen weiteren satanistischen Grundsatz ansehe, dann sind Menschen (und zwar alle – inkl. Satanisten) nur ganz gewöhnliche Tiere unter Anderen, auch wenn Viele (um nicht “die Meisten zu sagen) von denen aufgrund ihrer religiösen, geistigen und intellektuellen Entwicklung zu den grausamsten aller Tiere zählen – Satanisten gehören jedoch nicht dazu.
@Mussi:
Tja, wem sagst du das. Die Wahrheit ist doch:
Und nun (mit Blick auf Flüchtlinge und den nahen Osten) versuche diese Wahrheit mal mit religiösen Lehren zu entspannen. Viel Glück.
@NvB
Wie zu erwarten war, bestehen Ihre Talmud-Zitate aus Fälschungen und der Isolation einzelner Positionen aus den Debatten. Im Talmud werden regelmäßig verschiedene, auch extreme Positionen einander gegenübergestellt und damit Lesende zur Mit-und-Weiter-Diskussion aufgerufen. Also genau das, was in den monozentrischen Texten von LaVey oder auch von Adolf Hitler fehlt, für die es nur eine – ihre – Wahrheit geben kann.
All das könnte man wissen bzw. in Erfahrung bringen (z.B. in „Weisheit des Talmud“ des Holocaust-Überlebenden und Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel) – oder sich aber in antisemitischen Mythen verlieren. Es ist und bleibt Ihre Wahl und Verantwortung, wohin Sie sich entwickeln…
@ Nicht von Bedeutung
12. Juli 2019 @ 13:20
Wenn man Ihren Talmud-Zitaten nachgoogelt, dann stößt man auf eine Vielzahl unflätiger antisemitischer Seiten und wenigen, die die Zitate ähnlich erklären wie Herr Blume (mir ähnlich bekannt aus den katholisch-scholastischen Quaestiones). Haben Sie seriöse, lesbare Quellen?
@Alubehüteter
Soll das heißen, dass Jesus Sklaven gehalten hat?
Da bin ich etwas überrascht.
@Curious
Jesus hatte laut den Überlieferungen keine Sklaven, aber bis ins 18. Jahrhundert gab es Sklaverei in allen Kulturen und Religionen. Dann begannen christliche, jüdische und humanistische Bewegungen für die Abschaffung der Sklaverei einzutreten.
@Alubehüteter:
Ich gebe zu Protokoll, dass mir das selbst noch gar nicht so aufgefallen ist, aber da ist was dran. Obwohl… Griechische Mythologie (Zeus, Herkules, Herakles usw.) – führten die nicht auch schon aus religiösen Gründen Kriege und nicht bloß wegen trivialer Gebietsansprüche oder Macht?
@Alubehüteter:
Ich denke nicht, dass das Begehren der Römer vorwiegend oder überhaupt Antisemitismus war. Wäre es das gewesen, wären sie später auch nicht zum Christentum konvertiert, sondern hätten ihren Polytheismus weiter verbreitet.
@ M.B und zu:
“….Wie zu erwarten war, bestehen Ihre Talmud-Zitate aus Fälschungen und der Isolation einzelner Positionen aus den Debatten…..” (Zitatende)
Ob der Religionswissenschaftler wohl für seine (schon etwas verschwörungstheoretische) Behauptung gehärtete Belege anführen kann?
“
Selbstverständlich kann ich das, @little Louis: Ganz abgesehen vom eigenen Antisemitismus-Buch habe ich das Werk eines Friedensnobelpreisträgers und Holocaustüberlebenden genau dazu empfohlen („Die Weisheit des Talmud“ von Elie Wiesel).
Im eigenen Buch und gerne auch hier empfehle ich zudem talmud.de, um Einblicke in die Schönheit und Komplexität dieser lebendigen Schrift-Tradition zu gewinnen:
https://www.talmud.de/tlmd/
Den alten Troll-Trick, wirre Behauptungen aufzustellen und bei Widerspruch „Belege“ einzufordern, dürfen Sie sich übrigens gerne ersparen. Gehen Sie davon aus, dass wir „jungen Hüpfer“ das Internet immer besser verstehen. 😉🤗📚
@ N.v. B. und zu:
“..Satanisten gehören jedoch nicht dazu….” (Zitatende)
Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen einem säkularen (!) Humanisten und einem Satanisten?
Wieder mal etwas zur (demokratisch- intellektuellen) “Gewissensbildung” nicht nur des Blogbetreibers :
” Verschwörungstheorien: Die ewige Leier von den „einfachen Antworten“ in einer „komplexen Welt“
Quelle:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=53364
@Michel Blume
Ob es in allen Kulturen Sklaverei gab, ist schwer zu sagen, wir kennen nicht alle Kulturen. Es geht darum ob christlicher Lehre gemäß dem Neuen Testament die Sklaverei befürwortet oder duldet? Kann Sklaverei christlich begründet werden?
Ganz sicher nicht.
@Curious
Ganz abgesehen davon, dass natürlich auch die hebräische Bibel als sog. „Altes Testament“ zum christlichen Kanon gehört, äußern sich auch zahlreiche Schriften des Neuen Testaments zur noch nicht überwundenen Weitergeltung der Sklaverei:
https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/sklaverei-nt/ch/a186339bebe51f350e6907a55d2653c1/
Umso erfreulicher, dass Sklaverei und auch Todesstrafe sehr viel später an immer mehr Orten gerade auch (aber nicht nur) durch Christinnen und Christen überwunden werden konnten. Wie auch bei der Bewertung des Judentums kommt es eben immer auf die Auslegungen an.
@Alubehüteter:
Hier wäre ei Beitrag von mir hilfreich, den Herr Blume mal wieder nicht freigeschaltet hat. Was sind seriöse, lesbare Quellen? Gerade in solchen Fragen hängt die Seriösität doch vom eigenen Standpunkt ab, oder nicht? Es ist also kaum Neutralität in Schriften zu erwarten, in denen sich ein Elie Wiesel über Semiten äußert – kann also nicht wirklich seriös sein und das gilt natürlich auch für das gegenteilige Extrem. Fakt ist, was in der Welt los ist – Kriege wegen Religion z.B.
Eine annähernd hinnehmbare Wahrheit ergibt sich erst aus mehreren vorzugsweise unabhängigen Quellen und solche Quellen sollten möglichst keine Information und keinen Fakt unterschlagen.
Nein, @NvB – Seriosität hängt eben nicht nur „vom eigenen Standpunkt ab“, sondern von der wissenschaftlich überprüfbaren Qualität. Dass Sie die Schriften auch eines Holocaustüberlebenden und Friedensnobelpreisträgers über den Talmud allein deswegen ablehnen, weil der Autor Semit/Jude ist, sagt wirklich alles über Ihren Antisemitismus aus. Und ich schalte manche Kommentare von Ihnen dennoch frei, dass sich hier jede/r selbst ein Bild davon machen kann…
@Alubehüteter:
Mal ein Tip: Lade dir den (babyloischen) Talmut in mehreren Fassungen als PDF und suche in diesen nach dem Wort “jude” oder “juden” (GKS mißachten). In den mir vorliegenden Fassungen taucht dieses Wort nicht ein einziges mal auf, wohl aber das Wort “Nichtjude”. Und was dann im Umfeld dieser Worte steht, ist nicht besser als manch ein Wortlaut in Mein Kampf. Man zeige mir eine Fassung des Talmuds, in dem das anders ist – ich habe noch keine gefunden.
@Blume:
Korrigiere: Sie schalten meine Kommentare nur soweit frei, dass sich Ihre Leserschaft genau nur Ihr Bild von mir machen kann.
Das ist spannend, @NvB – schließlich schalte ich ja nur Texte frei, die Sie selbst verfasst haben. Und dennoch fühlen Sie sich von mir „gebildet“? 🤔🤓🤷🏽♂️
@Curious Am bedeutendsten ist wohl der Brief des Apostel Paulus an Philemon. Paulus schickt einen entlaufen Sklaven, der inzwischen Christ geworden ist, mit einem Empfehlungsschreiben zurück zu seinem Herrn. Man kann darin keine Begründung der Sklaverei lesen, aber eben auch keine Ablehnung. Paulus scheint das als gegebene Institution hinzunehmen. Ist weltliche Ordnung, muß man sich fügen.
Mir ging es ja darum, daß Herr Blume zu Recht davor warnt, einen vormonotheistischen Polytheismus zu idyllisieren. Es habe Menschenopfer, Sklaverei usw. gegeben. Mein Einwand war, daß das aber nicht dem Polytheismus so zu eigen ist wie die monotheistische Intoleranz, und daß verschiedene Institutionen den Polytheismus überlebten, was ja schon anzeigt, daß sie ihm nicht wesentlich zu eigen sind.
Kriege im Namen einer polytheistischen Religion – Der Hindu-Nationalismus, Hindu-Fundamentalismus, den wir neuerdings beobachten, der scheint mir doch neu zu sein, eben neuzeitlich. Sicher haben die antiken Götter Kriege gesegnet. Gab es besondere Götter eben auch für den Krieg: Mars, Indra. Ich wüßte nicht, daß speziell für eine bestimmte Religion gegen eine andere Krieg geführt worden wäre, auch nicht vorgeblich. Die Perserkriege deuten die Griechen zwar auch als wertebasiert; sie seien eben auch Freiheitskriege gegen einen orientalischen Despotismus. Erstens kann man da Zweifel haben, wenn sich daran wesentlich auch die Spartaner beteiligen; zweitens geht das eben schon über den Polytheismus hinaus und drängt gleichermaßen nach überzeitlichen Werten und Wahrheiten. Hier eben nicht begründet mit dem einen wahren Gott, sondern mit politisch-philosophischen Wahrheiten und Werten.
@Alubehüteter
Zu Polytheismen und Kriegen: Wie würden Sie z.B. die Eroberungszüge der „göttlichen“ Pharaonen oder die sog. „Blumenkriege“ zur Erlangung von Menschenopfern in Südamerika werten?
@Michael Blume
Soll das heißen dass Jesus in seiner Lehre die Sklaverei oder die Todesstrafe irgendwie für zulässig hält oder gar befürwortet?
Das soll heißen, lieber @Curious, dass Sie und ich und alle anderen Angehörigen des Christentums immer wieder neu zu entdecken haben, was „Jesus in seiner Lehre“ gemeint habe. Lebendige Religionen leben in ständiger Auslegung und Re-Formation.
@Alubehüteter
Danke für die Information, ich wusste nicht das Paulus und Jesus dieselbe Person sind.
@Blume:
Vermutlich das selbe wie Sem vor ihm und Mohamed nach ihm? Der Allmächtige war ja seit Sem immer der selbe.
Nun geht es aber nicht mehr um diese Lehren, sondern mehr um die Frage, ob das Ganze icht auch vollkommen atheistisch funktioniert. Und wenn Sie meine Herren, alle artig mit machen, beatwortet sich die Gottesfrage früher oder später von ganz alleine – durch Vergessen, warum sie sich überhaupt jemals stellte. 😉
@NvB,
Diese Auflistung von gefälschten Talmud-Zitaten geistert ja nun schon seit vielen Jahren durch das Internet. Vermutlich auf analogem Wege schon weitere Jahrzehnte davor. Manchmal auch etwas um angebliche Quellenangaben angereicherter. In der von ihnen publizierten Form um die vermeintlichen Quellen bereinigt, um die Fälschung nicht ganz so leicht verifizierbar zu machen?
Diese Liste (von ihnen verkürzt: „…usw. Man will den Post ja kompakt halten.“) lässt sich auf die antisemitische Publikation „Der Talmud in nichtjüdischer Beleuchtung“ von Alfonz Luzsénszky aus dem Jahr 1931/32 zurückführen.
Zur Diskussion und Nachvollziehbarkeit nur einmal zwei Quellen: Jüdische Allgemeine: Propaganda gegen das Judentum (05.06.2018) und Holocaust-Referenz: Ein Beitrag von Rainer Grieben (Bezug: April 2004).
Aus der zweiten Quelle das Fazit: „Mein lieber “Fred Molnar”, fassungslos macht Ihre Frechheit, aus bekannten antisemitischen Vorlagen wie der vom ominösen Baron Luzsenszky abzuschreiben und die Quelle nicht anzugeben! […]
schlägt dem Faß den Boden ins Gesicht und ist entweder Ursache einer grenzenlosen Borniertheit oder aber Ihrer Dummheit zuzuschreiben, anzunehmen, die Fälschung bliebe unentdeckt. […]
Mit der permanenten kritiklosen Verwendung von aus dem Zusammenhang gerissenen und – wie nachgewiesen- verfälschten Zitaten aus einem antisemitischen Machwerk stellt sich “Fred Molnar” selbst in die Reihe der antisemitischen Hetzer.“)
Trifft auf sie auch zu!
galileo2609
@galileo2609:
Ich sags mal so… Du lieferst mir auch kein PDF einer Übersetzung des Original-Talmuds ohne solche Sätze – nur diese dämlichen Quellen: “Propaganda gegen das Judentum” und “Holocaust-Referenz”. Was bitte ist das? Grenzenlose Borniertheit oder deine eigene Dummheit? Es kann doch nicht so schwer für euch sein, ein Exemplar des Talmuds zu liefern, das diese Sätze nicht enthält – oder gibt es etwa keine?
Da sammelt mal wieder jemand fleißig Godwin Punkte 🤡
@Michel Blume
Ich fürchte, wenn Sie so weiter politisch korrekt auslegen und re-formieren, werden wir bald “erfahren”, dass die Todesstrafe durch Steinigung, wie sie im Islam praktiziert wird, von Jesus eingeführt wurde.
@Curious
😆
Tatsächlich findet sich die Todesstrafe der Steinigung nicht im Koran, sondern in der hebräischen Bibel. Jesus betont einerseits die Geltung der Bücher Moses bis auf jedes „Jota“ (den kleinsten Buchstaben), verhindert aber andererseits (u.a. durch Schreiben in den Sand!) die Steinigung einer Ehebrecherin.
Psychologisch ist es verführerisch einfach, die Welt in eine absolut gute Wir-Gruppe (etwa „wahre Christen“) und absolut böse Nicht-Wir-Gruppen (wie „verschwörerische Juden“ und von ihnen gesteuerte „expandierende Muslime“) aufzuspalten. Nur hat gerade auch der Jude Jesus genau dies nicht getan, sondern zu Mitdenken, Mitfühlen und Mitwirken aufgerufen. Die komplexen Frsgen von Sklaverei und Steinigungsstrafe sind dafür perfekte Beispiele! ✅📚🌈
@Blume:
Schlimm genug, dass sie überhaupt irgendwo auftaucht und schlimmer noch, dass sie hier da und dort auch noch praktiziert wird.
Aber Sem hat dies getan, sofern nicht bald ein (übersetztes) Exemplar des original Talmuds vorliegt (ASLO NICHT BLOß IRGEDWELCHE AUSLEGUNGEN DES SELBEN!), in denen oben zitierte Sätze nicht auftauchen!
Jidduh Krishnamurti, ich und noch einige andere tun dies – im Gegensatz zu Sem – btw. auch nicht. So ziemlich der letzte von uns, der es Tat, war LaVey selber, als er zwischen gottesfürchtigen und Gott ablehnenden Menschen unterschied. Kurz danach (es dauerte nicht mal zwei Jahre) waren auch viele Christen der Meinung, dass es besser sei, nicht an Gott zu glauben, sondern an die Kirche/Lehre. Es kann sein, dass es in anderen Religionen auch so ablief, aber davon ist mir nichts bekannt. Aber Sie sind ja auch der Religionswissenschaftler. Suchen Sie nach “Je mehr ich, desto mehr Gott” und dann kommen Sie in die Ära des menschlichen Aufbruchs, in die ich hinein geboren und wohl auch dadurch erzogen/geprägt wurde.
@Blume:
Zur Info:
http://forum.alltopic.de/viewtopic.php?f=43&t=1230&sid=77e5bb54682741a03253d40c80f31b46&start=40#p34227
Bedenken Sie, dass das Alltopic eine Plattform ist, auf der ich (als Spacerat) gesperrt wurde und nach meiner Sperrung als “Geistig unbewaffnete, bildungsresistente, verbal inkompetente, kognitiv suboptimierte, parasitäre Nebenexistenz” tituliert.
Trotzdem wettern die “Burschen” dort weiter über mich und andere Andersdenkende unverfrohren ab und in galileo2609s Forum “Relativ Kritisch” läuft es genau so. Ich denke mal, dass interessiert Sie gar nicht, aber mal Hand aufs Herz, wer hetzt denn hier? Wer ist hier ein “semitischer Hetzer”?
Ihr Alle begreift leider gar nichts – nicht mal das Wesentliche! Man löscht Feuer nicht mit Öl!
@ Curious
12. Juli 2019 @ 21:19
Ich sprach nicht von Jesus, sondern vom Monotheismus, hier: dem Christentum. Jesus in seiner jüdischen Umgebung hat sich zu seiner Zeit die Sklaverei nicht mehr als Problem gestellt.
@ Nicht von Bedeutung, 11. Juli 2019 @ 23:59
Es geht […] um solche zwei Fremden, die dies an “festen” Orten tun – z.B. in einem besetzten Bus, einer Bahn, einer Schulklasse und ganz besonders wichtig, in einer Gerichtsverhandlung (bei der dann nicht mal mehr gelacht werden muss).
Bus und Bahn entsprechen exakt meinem Beispiel – es geht einfach niemanden was an, worüber die beiden da gerade reden. Schulklasse und Gericht verlangen eine Differenzierung: Sofern beide sich unterhalten, bleibt es bei meiner Formulierung. Falls es sich um einen Betrugsverdacht handelt (Absprache vor Gericht, Einsagen in einer Prüfungssituation), ist der Sachverhalt zwar anders, allerdings entsteht dadurch kein Problem. Der Lehrer braucht das Gesagte nicht zu verstehen – wenn einem in einer Prüfungssituation eingesagt wird, ist dies sogenannter “Unterschleif” oder zumindest der Versuch desselben. Zudem kann man die Prüfungssituation auch entsprechend organisieren, indem man den Prüfling z.B. aus der Klasse herausholt. Als ich noch Schüler war, wurden wir zur Abfrage immer an die Tafel geholt, damit der Banknachbar nichts einsagen kann. Da ist dann auch egal, in welcher Sprache er das versuchen würde. Ähnlich vor Gericht, wo ja aber normalerweise in solchen Fällen auch ein Dolmetscher anwesend ist, was die Betrugsbemühung zunichte machen wird.
Fazit: Die private Unterhaltung geht niemanden was an. Wenn andere beteiligt sind, gibt es Mittel und Wege, den korrekten Ablauf sicherzustellen. Ein Problem ist die Fremdsprachigkeit somit nicht, höchstens manchmal etwas lästig. Aber das zu verkraften ist zumutbar.
Solche Unterhaltungen erwecken machmal und dann recht oft vollkommen unbedarft den falschen Eindruck (“machen die sich gerade über mich lustig?”) – ist so.
Möglich, aber da liegt der Fehler ja bei demjenigen, der dies einfach so annimmt. Es ist unlauter, von anderen zu verlangen, sich so zu verhalten, dass man selbst nicht das falsche annehmen möchte.
Ergänzendes Beispiel: Eine Frau zieht sich sexy an. In einem freien Land ist das ihr gutes Recht. Ein Mann sieht das und nimmt an, es wäre eine Aufforderung zu sexuellen Handlungen. Nein, ist es nicht! Dass er das angenommen hat, ist allein sein Problem! Und solange er es nur annimmt, ist das sogar noch relativ egal; sobald er daraus aber eine Handlung ableitet, ist er schon ganz nah an einer Straftat (je nachdem, welche Handlung er unternommen hat)! Und das ist korrekt so! Annehmen kannst du, was du willst, aber dein Handeln muss auf Fakten basieren.
@ Nicht von Bedeutung, 12. Juli 2019 @ 18:09
Gerade in solchen Fragen hängt die Seriösität doch vom eigenen Standpunkt ab, oder nicht?
Seriösität hängt niemals vom “eigenen Standpunkt” ab – gerade das macht sie ja aus. Deshalb nennen seriöse Texte auch gerade nicht solche, deren sachlicher Fehler bereits nachgewiesen wurde. Eine seriöse Arbeit wird alles, was nicht seriös ist, ignorieren. Das ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal.
@ Michael Blume (1/2)
Von Südamerika habe ich überhaupt keinen Plan. ☹️
Dank Wikipedia aber können wir ja mitreden, obwohl wir keine Ahnung haben. 🙂 Und da sehe ich kein Problem. Keinen Religionskrieg. Keinen Krieg im Namen einer „wahren Religion“. Im Gegenteil. Da sind sich zwei Völker einig, daß Menschenfleisch wohl eine famose Köstlichkeit ist, zumal für die Götter. Und man ist sich einig darin, daß man dieses aber beziehen sollte möglichst aus den Reihen der anderen. Dazu trägt man dann äußerst regulierte … eigentlich Wettbewerbe aus, Wikipedia tut sich schwer, von Krieg zu sprechen: Mann gegen Mann, möglichst ebenbürtig, die Starken gegen die Starken, die nicht so Starken gegen die nicht so Starken, Jugendliche überhaupt nicht, oder wenn, dann nur gegen Jugendliche.
@ Michael Blume (2/2)
Für um so treffender finde ich das Argument der Kriege der ägyptischen Pharaonen (Gottkönige).
Werden diese doch theologisch/heilsgeschichtlich begründet: Ein Pharao sollte möglichst früh in seiner Amtszeit einen Krieg führen im Namen der Ma’at, der Ordnung, gegen die feindlichen Chaosmächte, die die Ordnung zu bedrohen trachten. Und Ordnung gegen Chaos, das ist ja das Grunddrama Ägyptens: Der Nil, der jedes Jahr neuen Boden anschwemmt und somit Ordnung ermöglicht gegen das todbringende Chaos der Wüste. Insofern also der Pharao-Mensch die Menschenordnung Ägyptens verteidigt gegen die menschlichen Feinde dieser Ordnung, ist er Teil eben jener göttlichen Ordnung, die sich gegen das Chaos behauptet. Womit er eben auch seine Legitimität beweist, begründet als Pharao-Gott.
Nur sind auch solche Kriege einer Religion nicht gleichzusetzen mit denen eines Monotheismus. Natürlich glauben die Ägypter, daß ihre Religion wahr ist. Damit aber halten sie die anderen Religionen, die Religionen anderer Völker nicht für unwahr. Und sie führen keine Kriege gegen diese „unwahren“ Religionen. Die theologische, religiöse Begründung ist nach innen gerichtet, nicht gegen außen. Es geht darum, daß die Ordnung – der Pharao – sich behauptet, nicht: sich durchsetzt.
————
Was mit den Monotheismus neu in die Welt gekommen ist (in den die Juden ja mehr hineingerutscht sind): Der Wahrheits-, der Absolutheitsanspruch, als einzige die einzige Wahrheit, die einzig wahre Religion zu besitzen. Man mag anderen zugestehen, immerhin über Teilwahrheiten zu verfügen. Die womöglich ausreichen, um Anteil zu erhalten an der ewigen Seligkeit. Das Zweite Vatikanische Konzil etwa gesteht dem Islam den Monotheismus zu und freut sich, daß sie auch (im Gegensatz zu gewissen verstockten anderen Leuten hierzulande) auch Jesu Mutter Maria in großem Ehren halten. Aber es ist eben nur ein Teil der Wahrheit, deren ganze Fülle eben doch nur bei Katholikens ist.
Ich will nicht mißverstanden werden. In einem neopaganischen Forum könnte ich genau so den Monotheismus verteidigen als nicht nur unvermeidlichen und notwendigen Entwicklungsschritt, sondern begrüßenswerten Fortschritt der Menschheit. Aber wenn ich mich mit Herrn Blume hier nur einig wäre, dann wäre ja langweilig, und wir würden beide nix lernen. 😉
Den einzigen deutschsprachigen Online-Talmud, den ich gefunden habe, haben mal wieder die Internet-Archives (die ja von GoogleBooks mißbraucht werden, um sich den bekloppten z.B. deutschen Urheberrechten zu entziehen). Allerdings ist das die klassische Übersetzung von Lazarus Goldschmidt, und die Text-Ausgabe scheint erstaunlich brauchbar. (Bringt Mobilgeräte-Browser allerdings an ihre Grenzen.)
@Alubehüteter:
Na wenigstens sucht schon mal einer… respekt.
Die letzte Version, die ich noch habe, ist ebenfalls von Lazarus Goldschmidt aber bereits von 1898 (leider nur in einer 2009 digitalisierten Form) und beruht aber auch auf der unzensierten Fassung von Daniel Bomberg (15xx).
Was mich hier von Beginn an stutzig machte, ist die Tatsache, dass hier immer von einer ersten unzensierten Fassung die Rede ist – zensierte Fassungen finde ich z.B. gar nicht. Aber schon allein der Hinweis auf Zensur lässt vermuten, dass hier etwas nicht stimmt. Was muss denn in einer (vernünftigen) Lehre zensiert werden und vor Allem warum? Alles, was irgendwann zensiert wurde, ist verfälscht – also welche Talmuds sind denn nun die “Fälschungen”?
Hast Du in deiner Fassung wenigstens schon die Stelle
gefunden?
@tranquebar:
Es ging hier nicht darum, worüber die (im Bus) reden, sondern worüber sie sich lustig machen. Uabhängig davon, ob der, der es letzlich falsch verstanden hat, etwas falsch gemacht hat, so war es zumindest schon mal falsch, sich in der Öffentlichkeit in einer Fremdsprache Witze zu erzählen, und das sagte nicht nur mein damaliger türkischer Vorgesetzter, das sagt jeder Dozent in Integrations-Centern. Wenn die sich normal unterhalten, gibt es keinerlei Probleme.
Was das Aussehen einer Frau angeht: Es gibt billig und es gibt hübsch und Alles ist Geschmackssache. Hier bleibts am “Vergewaltiger” hängen, denn Nein heißt Nein – egal in welcher Sprache oder mit welcher Gestik.
Und was Seriösität angeht: Weisst du, was Befangenheit ist?
@ Nicht von Bedeutung, 13. Juli 2019 @ 20:39
Definition von “Befangenheit” laut Wikipedia:
Mit Befangenheit wird der Zustand eingeschränkten (das heißt nicht unabhängigen) Urteilsvermögens einer Person aufgrund einer im Speziellen vorliegenden persönlichen Motiv- oder Sachlage oder eingeschränkten Urteilsvermögens auf Grund von einseitig bewerteter, das heißt nicht in ausgewogenem Verhältnis vorliegenden Informationen bezeichnet. Eine befangene Person entscheidet folglich auf der Grundlage eines Vorurteils.
Danke für dieses Stichwort, das ist genau, was ich gesucht habe. Beispiel “lachen”:
Es ging hier nicht darum, worüber die (im Bus) reden, sondern worüber sie sich lustig machen.
Wer sagt denn überhaupt, dass sie sich über etwas/jemanden lustig machen? Und wenn doch, über wen? Das ist doch reine Spekulation des zufällig anwesenden Zuhörers. Ich sehe den Unterschied zwischen diesem Fall und dem der “leicht bekleideten” Frau nicht. Bloß weil sie sich knapp anzieht, heißt das nicht, dass sie für jeden leicht zu haben wäre. Und bloß weil 2 Leute, die gerade in einer Fremdsprache geredet haben, jetzt lachen, heißt das nicht, dass sie sich über irgendwen lustig machen. Wer da “befangen” ist und aufgrund von Vorurteilen, mangelnder Information oder Ähnlichem irgendwelche rein spekulativen Schlussfolgerungen zieht, ist doch selbst schuld.
so war es zumindest schon mal falsch, sich in der Öffentlichkeit in einer Fremdsprache Witze zu erzählen
Das klingt für mich verdammt nach “sie hätte ja nicht in so knapper Kleidung zu dieser Uhrzeit an so einen Ort gehen sollen” – klar muss man nichts unnötig provozieren, aber mit dieser Argumentation wird doch das Opfer zum Täter gemacht!
@tranquebar:
Na dann haben wir es ja fast. Hier wird Befangenheit in jedem Fall zum Vorwurf. Diesem Vorwurf kann man Vorbeugen, indem man “Maßnahmen” ergreift – z.B. bei Unterhaltungen die Landessprache vorziehen, als jüdischer Autor besser nur beispielsweise über amerikanische Ureinwohner (Indianer) schreiben und sich als Frau nur hübsch machen und nicht billig. Beim Letzten wirds schwierig, weil die Geschmäcker nun mal verschieden sind. Außerdem gilt Letzteres auch nicht bloß für Frauen, aber das nur am Rande.
Bliebe nur noch zu sagen, dass die Sache mit der Landessprache von Migranten überwiegend sofort und sehr gut verstanden wird. Wieso verstehst du es dann gar nicht oder nur schwer? Ganz nebenbei gilt die Sache mit der Landessprache auch für Deutsche im Ausland, wenn auch nicht gerade in Österreich oder der Schweiz.
@tranquebar:
Kein Problem damit habend, zumal das auch Bestandteil der deutschen Rechtsprechung (Täter-Opfer-Ausgleich) ist. So kommt in solchen Mißhandlungsfällen strafmindernd auch zumindest immer eine Mittäterschaft zur Sprache – anders ist es bei Mißhandlung Schutzbefohlener. Aber zurück zum Thema.
@ Nicht von Bedeutung, 14. Juli 2019 @ 20:30
Hier wird Befangenheit in jedem Fall zum Vorwurf.
Äh.. ja! Deswegen darf ja auch ein befangener Richter nicht urteilen, sondern muss durch einen anderen ersetzt werden. Befangenheit IST ein Problem, aber es geht von dem aus, der befangen ist. Deshalb ist derjenige auch in der Pflicht, der eigenen Befangenheit soweit als möglich entgegen zu wirken, z.B. indem er keine voreiligen Schlüsse zieht.
Diesem Vorwurf kann man Vorbeugen, indem man “Maßnahmen” ergreift – z.B. bei Unterhaltungen die Landessprache vorziehen, als jüdischer Autor besser nur beispielsweise über amerikanische Ureinwohner (Indianer) schreiben und sich als Frau nur hübsch machen und nicht billig.
Also darf man nur noch in der Sprache sprechen (zumindest lachen), die man weniger gut beherrscht, sich nicht zu bestimmten Themen äußern (vor allem nicht zu solchen, die einen selbst betreffen) und nur nach dem Schönheitsgeschmack der anderen gehen? Und alles nur, um nur ja nicht bei irgendjemandem anzuecken?
Selbstverständlich darf sich ein Jude zu Judentum oder Antisemitissmus äußern! Wieso denn auch nicht? Und Selbstverständlich darf sich eine Frau nach ihrem eigenen Geschmack “schön” machen (egal, ob ich ihre Auffassung von “schön” teile oder nicht)! Und selbstverständlich dürfen sich Leute in ihrer eigenen Sprache unterhalten und dabei auch lachen, egal ob ich sie verstehe oder nicht!
Wie gesagt, ist es nicht immer weise, unnötig zu provozieren, aber daraus kann man doch keine Rechte und Pflichten ableiten, zumal zum Provozieren immer zwei gehören, nicht wahr? Und die Frage, ab wann etwas provozierend wirkt, ist ja auch oft wieder eine Frage der eigenen Einschätzung und somit nicht verbindlich messbar.
Nochmal: Wenn ich befangen bin, dann ist mein Urteilsvermögen eingeschränkt, und dann kann ich eben nicht mehr beurteilen, ob etwas, von dem ich mich provoziert fühle, tatsächlich provozierend ist! Entsprechend sollte ich mir eine Reaktion verkneifen, zumindest solange, bis meine Emotionen zum Thema soweit abgeklungen sind, dass ich wieder etwas rationaler urteilen kann. Tue ich das nicht, so liegt der Fehler zunächst mal bei mir.
@tranquebar:
…und befangene Anwälte nicht vertreten. Aber befangene Autoren dürfen Bücher schreiben und befangene Menschen sich nicht irren (irgendwie passt hier Befagenheit mMn nicht, aber gut).
Aber ein Nichtjude nicht (negativ) zum Judentum, weil dann ist’s gleich Antisemitismus!
Aber wie gut, dass ich neben Anti-Semit auch noch Anti-Anti-Semit bin. 😉
Super Einsicht. Du kannst ja noch nicht einmal Vorhersagen, wie du in gegebenen Situationen reagierst. Deswegen hilft nur vorbeugen (jedoch nicht so, wie du möglw. gerade denkst. 😀 Spaß beiseite – lassen wir Mißhandlungen ganz einfach mal weg. 😉 ) und vorbeugen können nur die, die Andere in die Lage vermindeter Urteilskraft bringen. Reaktionen verkneifen ist ein guter Vorsatz, aber halt auch nur ein Vorsatz. Es geht hier noch nicht um Rechte und Pflichten, sondern mehr um das “davor”.
@tranquebar
Leider hat @Nicht von Bedeutung nun gleich mehrere Kommentare voll wüster und persönlicher Beschimpfungen „eingereicht“, die ich auch beim besten Willen nicht mehr freischalten konnte. Manchen Leuten tut das Internet einfach nicht gut (digitale Verrohung, Trolling). Ich fürchte also, wenn er nicht doch noch zu angemessenen Umgangsformen und der Absage an Antisemitismus und Rassismus finden sollte, wird er hier nicht mehr zu lesen sein.
@Michael Blume
Ich sagte, “praktiziert wird”. Aber auf jeden Fall gilt: Islam, jüdische Religion und Hinduismus sind mit der Demokratie nicht verträglich, somit gehören sie nicht zu Deutschland und Europa.
Religion ist, im Gegensatz zu Ihrer Behauptung, unveränderlich, da die festgeschriebenen “Gesetze” nicht korrigierbar sind. Wie wollen Sie die verändern? Per Abstimmung?
@NvB,
es ist nicht nötig, dass sie weitere Talmud-Zitate in die Diskussion einstreuen. Wie gezeigt haben sie mit der von ihnen hier eingebrachten, im Web vielfach geteilten Liste nachweislich gefälschter Talmud-Zitate bereits nachdrücklich ihre zugrundeliegende antisemitische Motivation nachgewiesen. Zu den dazu von mir bereits genannten Quellen gebe ich ihnen für die weitere Rezeption noch den Artikel von haGalil zur Kenntnis:
Es ist auch völlig sinnlos, darüber mit ihnen zu diskutieren, wie sich diese Talmud-Zitate historisch in den Publikationen von Antisemit*innen niedergeschlagen haben. Und historisch meint hier tatsächlich bis jetzt … Alles nachlesbar!
Sie sind bereits ausserhalb der Diskussion:
Es reicht defintiv!
galileo2609
@galileo2609:
Nur leider ist hier nicht nachlesbar, dass ich weder Links (so wie Du) noch Rechts (so wie Du und Blume mich gern hätten) bin – ich bin mit Stolz “Liberalfaschist” und das schmeckt euch auch nicht. Macht nur weiter so – drängt fröhlich weiter jeden einzelnen noch mehr oder weniger Liberalen Bürger (wir z.B. Rudi Knoth oder Martin Hohmann) so weit nach Rechts, wie nur möglich. Ist ja keine Kunst für euch – abstempeln und gut ists.
Und ein Link zu einer original Talmud-Übersetzung, wie Du sie gerne lesen würdest, fehlt nach wie vor. Du findest wohl auch nur die Online-Fassung von Lazarus Goldschmidt wie Alubehüteter, was? Aber tröste dich – in den 90ern und frühen 2k Jahren fand ich entsprechende Exemplare nicht mal per Filesharing – schon seltsam, nicht wahr? Keinerlei Beweis für deine Behauptungen! Es reicht definitiv mit dir.
@Nicht von Bedeutung 16. Juli 2019 @ 08:40
Was ist ein “Liberalfaschist”? Für mich ist das ein Oximoron oder lateinisch “contradictio in se”. Denn Faschisten können nicht liberal sein.
Zu Ihrer Einschätzung von “nach rechts rücken” von Martin Homann, mir und “little louis”.
Was früher “Mainstream” war ist heute “rechts”. Auch die CDU war früher “Migrationskritisch”. Heute ist dies anders.
Gruss
Rudi Knoth
@NvB,
Ich gratuliere ihnen zur Selbstzuschreibung! Allerdings bin ich mir sicher, dass sie in der Diskussion über dieses von ihnen gewählte Label weitgehend orientierungslos zurückbleiben würden. Weiters ist es allerdings auch eher belanglos, wie sich Antisemit*innen selbst gerne beschreiben wollen.
Da sich Knoth selbst gerne mit Hohmann vergleicht und mit ihnen, was Hohmann betrifft, auf gleicher Wellenlänge schwingt:
ist dazu nur zu sagen, dass Hohmann wie Knoth ihre antisemitischen Beiträge selbst schreiben. Da wird nichts untergeschoben. Die Rede Hohmanns zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2003 war eindeutig antisemitisch. Im Geleit seiner weiteren politischen Laufbahn bis hin zum Mandatsträger für die rechtsextreme deutsche AfD hat er diese ideologische Prädisposition nachhaltig bestätigt.
Da die SciLogs kein Ort für eine antisemitisch orientierte Selbsterfahrungsbezugsgruppe sein dürften, setzen sie doch einfach ihre Kommentarkaskaden auf dem ihnen bereits heimischen Blog „Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie“ fort. Little Louis und Rudi Knoth haben dort aktuell bereits das Feld bestellt, indem sie gemeinsam ihre Opferrolle angesichts der „Zensur“ Michael Blumes bejammern. Unter Heranziehung der antisemitisch aufgestellten Protagonisten von „Neues aus Wikihausen“, Dirk Pohlmann, Markus Fiedler und Ken Jebsen. Im KSzR-Blog von Jocelyne Lopez und Ekkehard Friebe dürften sie mit diesen statements wenig Widerspruch riskieren und im Schwarm eines geneigten Publikums ähnlichen intellektuellen Zuschnitts unbedenklich mitschwimmen können.
Grüsse galileo2609
@galileo2609
Mit jedem Kommentar hier machen Sie sich immer lächerlicher. Jetzt fangen Sie schon mit Empfehlungen an, wo andere Kommentatoren kommentieren sollten. Merken Sie nicht, wie unglaubwürdig Sie ihr “berechtigtes Anliegen” machen?
Und was mein “Vergleich mit Homann” angeht, so war das nur mein Eingeständnis, daß mein “reductio ad adsurbo” genauso wie der von Homann falsch aufgefasst wurde.
Gruss
Rudi Knoth
@ galileo2609
16.07.2019, 22:02 Uhr
War sie nicht, aber das nur ganz am Rande.
Antisemitismus ist eine logisch konsistente Weltanschauung, die ein Mindestmaß an Intelligenz voraussetzt, die wir in diesem Fall einem Bundestagsabgeordneten zu Unrecht unterstellt haben.
Wie gesagt, merkwürdig, daß wir uns alle daran erinnern als einen ganz wichtigen Einschnitt. Das Ende einer CDU, wie wir sie kannten. Nachgeborene werden das nicht mehr tun.
@Alubehüteter
Selbstverständlich war die Rede von Martin Hohmann antisemitisch, wie er auch danach weiter belegte…
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/herr-hohmann-von-der-afd/
Kleine Metadiskussion:
Schön, das neue, zeitgemäßere Design der Webseite.
Sehr fein: Daß angezeigt wird, daß der Kommentar abgesendet ist und sich „in Moderation“ befindet. Weiß man, daß er nicht im Web-Nirvana gelandet ist.
Nicht so fein: Daß man nicht mehr sieht, wenn ein Nick verbunden/verlinkt ist mit einer Webseite.
@Alubehüteter17.07.2019, 10:08 Uhr
Nun so einfach ist dies nicht. Hier folgendes bekanntes Zitat:
Dies wird Bebel zugesprochen.
Gruss
Rudi Knoth
@Blume:
Wo ist meine Atwort an Herrn Knoth? Passt die mal wieder nicht in ihr linksfaschistisches Weltbild?
@Nicht von Bedeutung
Sie hatten mehr als genug Platz, hier antisemitische und rassistische Thesen sowie persönliche Beschimpfungen zu posten. Es reicht jetzt – ich wünsche Ihnen gute Besserung. Hier wird kein Kommentar mehr von Ihnen erscheinen.
@Rudi Knoth,
in ihrem Falle und auch im Falle von Martin Hohmann liegt nicht im entfernstesten ein Widerspruchsbeweis vor. In ihrer beiden Fällen liegen direkte antisemitische Aussagen und direkte Bedienung antisemitischer Stereotype vor. Da helfen ihnen auch keine konstruierten Ausflüchte weiter! Da wird tatsächlich alles richtig „aufgefasst“! Ihnen ist auferlegt zu lernen und die an ihren zahlreichen antisemitischen Aussagen geübte Kritik konstruktiv zu reflektieren.
Nur weil Alubehüteter in diesem Fall Unsinn schreibt, ist das noch kein Grund, ihrerseits eine gewohnt sinnbefreite Antwort zu erstellen. Zu ihrer Information. August Bebel hat sich im Interview mit Hermann Bahr 1894 wie folgt und mit Nennung von Ferdinand Kronawetter als Urheber des Zitats geäussert:
Abgesehen davon. Antisemitische Einstellungen und/oder die Bedienung antisemitischer Stereotype sind nicht unmittelbar an ein individuelles Intelligenzniveau oder an einen individuell erreichten formalen Ausbildungsabschluss gebunden. Eine umfassend praktizierte, gelebte Bildung mag eine höhere Resistenz gegenüber antisemitischen Einstellungen hervorbringen, ansonsten ist der Antisemitismus als Bestandteil unseres kulturellen Gepäcks recht normalverteilt.
Eindeutig ist aber, dass wer sich die Lizenz zum Verbreiten antisemitischer Aussagen einbildet, eindeutig nicht über die Kompetenzen verfügt, die Ursachen, die Erscheinungsformen und die Mechanismen von Antisemitismus zu erklären.
Grüsse galileo2609
Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.
Nein, @yukterez – ohne Regeln des Anstands funktioniert keine Familie, keine Gemeinschaft und auch keine Gesellschaft. Wir waren viel zu lange viel zu tolerant gegenüber den Feinden von Rechtsstaat und Wahrheit. Es reicht.
@Michael Blume,
zu ihrer Information.
Yukterez ist der Alt-Right-Troll, mit dem Rudi Knoth recht gerne in einem Grazer Forum (Einstieg beliebig) seine auch hier verbreiteten rassistischen und antisemitischen Aussagen teilt. Yukterez bedient sich dabei der Methoden, Memes und Codes der Alt-Right-Trolle, die sich ausgehend von 4chan oder 8chan längst auch in der extrem rechten, nihilistischen und antifeministischen Szene im deutschsprachigen Raum mit der Auslebung ihrer manipulativen Fantasien etabliert haben. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass u. a. auch Brenton Tarrant, der rechtsextreme Terrorist von Christchurch aus diesem Milieu stammt.
Meine Empfehlung: Dauerhafte Sperrung von Yukterez!
Grüsse galileo2609
@ galileo6209 (dessen software offensichtlich noch funktioniert) und Zu:
“… ansonsten ist der Antisemitismus als Bestandteil unseres kulturellen Gepäcks recht normalverteilt….” (Zitatende)
Die viel wichtigere Frage ist, ob Antisemitismus, der NICHT auf menschenfeindlichem biologisch- sozialdarrwinistischem Rassismus beruht, im demokratischen Diskurs als erlaubte Meinungsbekundung zulässig ist. Und wenn nicht , warum nicht.
@little Louis 17.07.2019, 23:51 Uhr
Der Frage schliesse ich mich an. Vor allem wäre es interessant, ob der inflationäre Vorwurf des Antisemitismus dem Kampf gegen den von “little Louis” wirklich schlimmen Antisemitismus schadet. Denn wenn schon Einwände gegen das Stiftungsprojektes von Mark Zuckerberg als antisemitisch bezeichnet werden, dann sehe ich darin eine “Keule”, die morsch wird.
@Michael Blume 17.07.2019, 23:28 Uhr
Bei Anstand haben aber auch “politisch Korrekte” wie galileo2609 Nachholbedarf.
@galileo2609
Anscheinend sind Sie Ankläger und Richter in einer Person. Welche Aussagen von Yukterez und Rudi Knoth sollen Ihrer Meinung nach antisemitisch sein?
@Curious
Zumindest wusste @Yukterez wohl sehr genau, wen er mit „Müllhaufen der Geschichte“ zitierte…
https://www.bedeutungonline.de/muellhalde-der-geschichte/
Herzliche Grüße auch an die entsprechenden Foren! 😆✊
@Curious 18.07.2019, 09:02 Uhr
Was Yukterez antisemitisches gesagt haben soll, weiß ich nicht. Bei mir ist es dieser Kommentar von mir. Wie man sieht, sah das Herr Pössel anders.
Gruss
Rudi Knoth
@Michael Blume 18.07.2019, 09:12 Uhr
Diese Floskel in mehreren Varianten wurde dann aber von mehreren Leuten benutzt. Oder meinten Sie dies i Bezug auf “politische Korrektheit”, wo sie nur von Frau Weidel benutzt wurde?
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth
Von wegen „Floskel“ – da geht es um Programmatik. Und sowohl rechte wie linke Extremisten träumen davon, die Meinungsfreiheit extrem einzuschränken, wenn sie erst mal an der Macht wären. Doch dazu wird es in Deutschland nicht mehr kommen… 🇩🇪 🇪🇺👍🌈
Ich habe keine Lust, ehrlich gesagt, dieses Hohmann-Interview von der Hermann wieder zu lesen.
Er zitiert in seiner berüchtigten Rede mit Henry Ford einen Klassiker des Antisemitismus. (Vielleicht den wirkmächtigsten.)
Und zwar auch noch genau die Seiten, die Adolf Hitler seitenweise in „Mein Kampf“ plagiiert hat. (Mit offensichtlichem Einverständnis Fords.) Zweifelsohne in einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit sagen wir mal etwas ungeschickt.
Darin wird beschrieben, wie „die Juden“ die russische Oktoberrevolution betrieben hätten.
Macht das Hohmann schon zum Antisemiten?
@Alubehüteter
Es macht die Rede antisemitisch. Mit weiteren Aussagen seitdem – gerade auch nach seiner Niederlage vor Gericht und seiner letzten Wahlkampagne – hat Hohmann weitere Verknüpfungen von Antisemitismus und Rassismus bekräftigt.
@Michael Blume 18.07.2019, 10:06 Uhr
Und der früher US-Präsident Ronals Reagan? Es ist doch wohl Tatsache, daß politische Ansichten, die früher “populär” waren, heute dies nicht mehr sind. Kaum jemand würde wohl die Ansichten von Platon zu den verschiedenen Regierungsformen teilen.
Richtig, @Rudi Knoth: Ansichten und Meinugskorridore ändern sich und nur wenige Leute würden heute z.B. noch Sklaverei befürworten, obwohl diese bis ins 19. Jahrhundert weltweit und über alle Kulturen hinweg verbreitet war. Insofern sehe ich durchaus – immer gefährdete – Tendenzen zu Fortschritt und Menschenrechten.
@ Michael Blume
Ja gut, was der Herr Hohmann in dem Interview schwurbelt (ich habe das irgendwann mal gelesen), einflußreiche jüdische Kreise in Deutschland wollten offensichtlich nicht, daß die Verstrickungen jüdischer Kreise in die Oktoberrevolution einer breiteren Öffentlichkeit bekannt würden, das hat natürlich einen Geschmack. Ja gut, das ist dann zumindest antijudaistisch, von seinem tiefschwarz-katholischen Background her bedacht.
Man muß aber auch in Rechnung stellen, daß ihm wirklich nicht klar ist, daß Henry Ford bekennender Antisemit war. Für Hohmann ist das immer noch der Autokönig. (Der ja bis heute in Gewerkschaftskreisen zitiert wird. „Autos bauen keine Autos.“)
Er fühlt sich zu Unrecht verfolgt.
Und letztlich hat er darin zwar nicht Recht, aber auch nicht gänzlich Unrecht. Frau Merkel wollte das aussitzen. Rüffel, und gut ist. Den kannte ja keiner. Dynamik kam ja erst in die Sache, als heraus kam, daß Reinhard Günzel ihm einen anerkennenden Brief geschrieben hatte, Kommandeur der „Kommando Spezialkräfte“, einer Bundeswehr-Elitetruppe, von der man nicht viel mehr wußte, als daß es sie gibt. Was auch so bleiben sollte. Verteidigungsminister Struck hat die Diskussion sofort unterbunden, indem er ihn im Blitzverfahren gefeuert hat. Erst damit geriet Merkel in den Zugzwang, nachzuziehen. In gewisser Weise also ist Hohmann schon ein Bauernopfer gewesen, nur ganz anders, als er meint.
Wes Geistes Kind Günzel wiederum ist, hat er dann gezeigt, indem er einen Vortrag in Schnellroda hielt und Götz Kubitschek ein Interview gab, das dann als Buch veröffentlicht wurde.
–––
Gut, der Zusammenhang mit Günzel, das ist jetzt natürlich meine Verschwörungstheorie. Die ohne Juden auskommt. Müßte man Frau Merkel fragen.
@Michel Blume
Soso, und das haben wir Talmud und Koran zu verdanken?
@Curious
Was haben Sie nur gegen Talmud und Koran?
Die Sklaverei finden Sie in praktisch allen frühen Textsammlungen der Religionen bis ins hohe Mittelalter, also auch in Judentum, Christentum und Islam. Die Initiative zu ihrer Abschaffung ging dann nach der Aufklärung zunächst vor allem von christlichen und humanistischen Strömungen aus. Heute wird Sklaverei quer durch die Religionen und Kulturen weithin abgelehnt, wenn auch leider in verschiedenen Formen noch immer praktiziert.
Mein Urteil über Hohmann fußt vor allem auf ein Interview, das er damals rückblickend Idea gegeben hatte:
idea: Hätten Sie den als Antisemiten bekannten Henry Ford als Kronzeugen erwähnen dürfen?
kath.net
Ford.
Antisemitismus.
Vorgeworfen.
Als Josef Ratzinger zu Papst Benedikt gekürt wurde, hatten ihm ja nicht wenige vorgeworfen, man denke nur!, der soll katholisch sein!
Seitdem halte ich Hohmann für schlicht intellektuell minderbemittelt. Aber insofern unschuldig im Sinne der Anklage. Da hätte man sich mindestens im Nachhinein schlau machen können, auch wenn es 2003 noch kein Wikipedia gab. Aber wie man überhaupt so ein Buch lesen kann & nicht mitkriegen, daß es sich um eine antisemitische Schmähschrift handelt … Erstaunlich.
Das so einer für den Bundestag trotzdem untragbar ist, ist eine ganz andere Diskussion. Da stimme ich zu.
@little Louis,
Es gibt keinen Antisemitismus ohne Rassismus. Antisemitismus funktioniert über Zuschreibung einer kollektiven Identität. Dieses Wesensmerkmal führt über die Mechanismen phobischer Abgrenzung zur feindlichen Ausgrenzung und zur zivilisationsnegierenden Entgrenzung.
Michael Blume hat nicht unrecht, wenn er das so glasklar beschreibt:
Die antisemitische Verschwörungstheorie ist die letztendliche Kulmination aller Verschwörungsphantasien. Irgendwann kommen sie alle dort an. Ich kann mir vorstellen, was sie mit „NICHT“ in ihrem Kontext führen. Sie dürfen sich dazu aber selbst erklären.
(Es steht auch noch ihre Antwort auf meine Frage aus: Mit den „gelenkten Demokratien“ meinen sie genau welche Gesellschaften?)
Grüsse galileo2609
@Rudi Knoth,
Da sie mit “little Louis” offenbar der Ansicht sind, dass es einen weniger „wirklich schlimmen Antisemitismus“ geben könnte, sind auch sie dazu aufgerufen, uns zu erklären, was dieser weniger schlimme Antisemitismus sein könnte. Wie muss man sich das vorstellen? Ist das so eine Art von homöopathischem Antisemitismus? Oder doch eher so etwas wie Antizionismus?
@ little Louis, sie können jederzeit jegliche antisemitische Äusserung von sich geben. Solange sie die Reaktionen darauf aushalten können. Antisemitismus ist in keiner der mir bekannten Gesellschaften de jure verboten. Sie müssen halt nicht unbedingt darüber jammern, wenn sie Widerspruch und Widerstand erfahren. Im privat- wie arbeitsrechtlichen Bereich riskieren sie im seltensten Fall diverse Nachteile. Als rechter Recke stehen sie das schon durch.
Entscheidender ist in ihrem Beispiel, durchaus vergleichbar mit Rudi Knoth, dass sie zwar willig und autonom sind, jederzeit antisemitische Aussagen in die Öffentlichkeit zu blasen, sich aber abzeichnet, dass sie dafür nicht mehr intellektuelle Aktivität entwickeln als notwendig wäre, um ihren Darm zu entleeren.
Grüsse galileo2609
@Rudi Knoth,
Ich hatte das geschrieben:
Es geht um ihre eigenen rassistischen und antisemitischen Aussagen, mit denen sie bei Yukterez um Anerkennung buhlten. Sie sollten nicht versuchen, sich hinter dessen eigenen extremistischen Aussagen zu verstecken!
Nach über einem Jahr Kritik an ihrem antisemitischen sogenannten „Madoff-Paradoxon“ versuchen sie immer noch, sich dieser Kritik zu entziehen und sich hinter anderen zu verstecken. Wenn Markus Pössel das so gesehen haben wollte und nach wie vor dazu stehen sollte (sie können ihn ja noch einmal konkret dazu befragen, nachdem er ihnen zuletzt angesichts ihrer sonstigen rassistischen Aussagen das Fell über die Ohren gezogen hat), ist das sein eigenes Problem. Wenn sie sich aber schon auf vermeintliche SciLogs-Autoritäten berufen wollen, sollten sie auch bekannt geben, dass ihnen Joachim Schulz nebenan mehrfach eindeutig bescheinigt hat:
Jeder normale Mensch würde bei einer solchen Kritik aufschrecken, in die Selbstreflexion gehen und die konstruktive Diskussion suchen, was da bei ihm falsch gelaufen ist. Sie nicht! Trotz mehrfacher Angebote, ihre Verständnishemmung über ihre antisemitischen und rassistischen Aussagen aufzuheben, entziehen sie sich einem rationalen Diskurs, der ihnen helfen könnte.
Schlimmer, mit jeder weiteren Wortmeldung verstricken sie sich weiter in ihren antisemitischen und rassistischen Einstellungen. Tatsächlich liegt hier bei ihnen ein Syndrom von mangelnder Motivation und mangelnder Kompetenz vor. Aber wohin soll das noch führen?
Grüsse galileo2609
@galileo2609 18.07.2019, 23:52 Uhr
Und jeder normale anständige Mensch diffamiert nicht Diskussionsgegner. Un Ihre “Angebote”, die ich angenommen habe, nutzten Sie um mich herabzuwürdigen.
@Michael Blume
Könnten Sie nicht galileo2609 Grundlagen der Zivilisation beibringen?
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth
Ganz ernsthaft: Ich frage mich wirklich, inwiefern ich der digitalen Verrohung anders als durch Nicht-Freischalten entgegenwirken kann. Meine Erfahrungen mit Online-Diskussionen dazu sind eher ernüchternd. Was meinen Sie als Betroffener? Kommt denn wenigstens einiges Wissen, oder “Zivilisatorisches” an?
#ErnsthafteFrage
Noch eine Klarstellung zum Kommentar gestern 8:23. Es gibt Zuschreibungen “antisemitisch”, die in einzelnen Fällen von mir als “strittig” angesehen werden. Das ist zum Beispiel die Kritik am Stiftungsprojekt von Mark Zuckerberg. Ebenso Kritik an der FED, die auch “antisemitisches” beinhalten soll. Ein Zitat aus dieser Quelle:
Also man muß nicht mal Juden direkt erwähnen, um daß eine Äußerung als “antisemitisch” gewertet wird.
@ little Louis, 17.07.2019, 23:51 Uhr
Die viel wichtigere Frage ist, ob Antisemitismus, der NICHT auf menschenfeindlichem biologisch- sozialdarrwinistischem Rassismus beruht, im demokratischen Diskurs als erlaubte Meinungsbekundung zulässig ist. Und wenn nicht , warum nicht.
Ein solcher Antisemitissmus ist per se nicht möglich. Der Begriff “Antisemitismus” bezeichnet eine Judenfeindlichkeit, und Feindlichkeit gegenüber einer ganzen Gruppe von Menschen ohne Rücksichtnahme auf deren individuelle Unterschiede IST rassistisch. Deshalb wird auch folgerichtig jeder, der “die” Juden kritisiert, als Antisemit bezeichnet. Ebensolches gilt für alle, die “die” Polen oder “die” Amerikaner kritisieren. Da das aber deutlich weniger weit verbreitet ist, hat es keinen eigenen Begriff, wobei Antiamerikanismus zumindest manchmal zu hören/lesen ist.
Wer hingegen bestimmte Entscheidungen des Staates Israel oder bestimmte Aussagen einzelner Personen kritisieren möchte, kann dies – sachlich – jederzeit tun, ohne als Antisemit bezeichnet zu werden (habe ich bisher immer und überall so erlebt). Wer aber nicht in der Lage ist, eine sachliche Diskussion über solche Kritiken zu führen (Nachfragen, kritische Gegenmeinungen usw. – wie eben in jedem sachlichen Gespräch, das der Erkenntnisfindung dient), ohne spätestens beim 2. Beitrag gegen “die” Juden auszuteilen, der offenbart damit seine antisemitische Haltung und entwertet somit auch seine bisherigen Beiträge.
@galileo2609
Sie können Ihre verbale Gewaltorgie ins Unendliche steigern, Sie werden nicht zeigen können, dass Rudi Knoth oder Yukterez Antisemiten sind. Das ist einfach nicht der Fall.
Schlimm ist Ihre Taktik. Sie etikettieren Ihre “Gegner” und dann attackieren sie diese, gerade wegen des Etiketts das Sie ihnen verpasst haben.
Sie machen sich nur lächerlich mit der braunen Brille die Sie sich aufgesetzt haben. Ihre Wahrnehmung ist gestört.
@Michel Blume
Ich habe etwas gegen alle Religionen, insbesondere gegen jene die Menschen trennen, und wenn das alle sind, dann bin ich gegen alle. Jede Religion muss Gewalt als Mittel ablehnen und aus ihren “Büchern” unwiderruflich streichen.
Geht das?
Ja, @Curious – da jede Religion ständiger Auslegung unterliegt, ist jede Religion sowohl zu Frieden wie zu Krieg fähig. Vgl. zum Beispiel den Buddhismus in Myanmar.
Selbstverständlich steht es Ihnen auch frei, es ganz ohne Religion(en) zu versuchen. Die demografischen Befunde zeigen nur sehr deutlich, dass nicht unbedingt dem Einzelnen, sehr wohl aber der Gesellschaft damit ein entscheidendes, gemeinschafts- und familienbildendes Element fehlt. Das müssen Sie nicht einfach glauben, das können Sie gerne selbst überprüfen:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-empirische-beweislast-der-antitheisten/
@Rudi Knoth,
ist es sowas, was sie als einen weniger „wirklich schlimmen Antisemitismus“ gelten lassen wollen?
So ist es. Das sollte aber auch nichts Neues für sie sein. Ist in den Grundlagen enthalten, die ich ihnen monatelang beizubringen versuche. Aber es geht halt nichts in ihren Schädel rein. Wie man auch an ihren Beiträgen von heute wieder sehen kann, geht es ihnen nur darum, sich selbst für das zu exkulpieren, was sie kurz zuvor wieder völlig ungeniert in die Öffenentlichkeit geblasen haben.
Grüsse galileo2609
@tranquebar 19.07.2019, 09:59 Uhr
Ist es auch “Judenfeindlichkeit”, wenn wie in meinem Beitrag heute um 9:59 Antisemitismus auch dann unterstellt wird, wenn man nicht direkt von Juden spricht?
@ Rudi Knoth, 19.07.2019, 23:25 Uhr
Welcher Beitrag soll das sein? Der am 19.07. um 9.59 Uhr war von mir, nicht von Ihnen. Zudem war er nicht an Sie adressiert und hat auch nichts unterstellt, weder Ihnen noch dem Adressaten. Ich bitte um Klarstellung.
@tramquebar:
Das sagst Du besser nur wenn nicht gerade die Jungs und Mädels von der Mikroagressionsfront dabei sind. DIe müssten Dir ja eigentlich sofort wiedersprechen. ^^
@tranquebar 20.07.2019, 10:58 Uhr
Sorry, das war der Beitrag vom 19.07. 09:37 den ich meinte. Und in dem Beitrag zeigte ich an dem Beispiel der FED, daß nicht mal Juden genannt werden müssen, um eine Ansicht als antisemitisch zu bezeichnen.
@Rudi Knoth,
ihre Frage an Michael Blume: warum antworte ich hier? Ich finde es unwürdig, dass sie ihre persönlichen Befindlichkeiten in einem sehr nachdenklichen Blogpost zu Siegfried Lichtenstaedter in den Vordergund drängen. Lichtenstaedters Vita, Leistungen und Schicksal sind ihnen tatsächlich völlig egal. Sie fühlen sich allein durch den Namen Götz Aly angetriggert, um eine Frage zu wiederholen, für die sie eine offensichtliche Obsession entwickelt haben. Auch in diesem Kommentarbereich hier (insofern können wir das tatsächlich hier abhandeln):
Michael Blume hat ihnen im Kommentarbereich dort geantwortet
Ich würde über Blumes Antwort hinausgehen wollen: Sie haben auch mir und anderen gegenüber diese Frage gestellt und – wie sich zeigt – viel Nachdruck auf diese Fragestellung verwendet. Als wäre es eine Art von Lackmustest, woran sich Antisemitisches von Anderem trennen liesse …
Die richtige Antwort auf ihre Begehrlickeit ist: warum ist ihnen dieses konkrete persönliche Bekenntnis so wichtig? Insbesondere, da sie in all ihren Kommentaren dazu nie in der Lage waren, den Sachverhalt an sich und die sich anschliessenden Diskussionen kompetent zu referieren und zu referenzieren. Die auf Alys Artikel folgenden Diskussionen waren durchaus vielfältig und differenziert. Sie haben – im ernstzunehmenden Bereich – gezeigt, dass die pointierte Kritik von Aly berechtigt und ernst zu nehmen ist. Insofern ist hier nichts mehr zu beantworten. Die Debatte von 2015f. geht über ihre persönliche Befindlichkeit intellektuell deutlich hinaus.
Ihre Antwort auf Michael Blume:
Antisemitismus ist keine Krankheit und sie sind hier nicht beim Arzt. Eine zweite Meinung können sie im Anblick eines Furunkel oder ähnlichem einfordern. Die von ihnen eingeforderte „2. Meinung“ ist das ungenügende Verlangen nach Absolution als Ersatz für verantwortungsvolles Selbst-Denken. Für unsere Themen hier ist aber evidenzbasiertes Argumentieren ebenso nötig wie wir es in naturwissenschaftlichen Diskussionen ganz selbstverständlich einfordern.
Grüsse galileo2609
@Rudi Knoth,
aha, es sieht eher so aus, dass Lena Gorelik für die deutsche Bundeszentrale für politische Bildung die in der Wissenschaft durchaus bekannten und encodierten Memes und Codes von Antisemit*innen referiert hat. Überrascht sie das? Sie nehmen Anstoss an diesem Mainstream-Wissen? Warum?
Grüsse galileo2609
@Rudi Knoth,
vergessen sie nicht, Blume in ihrer Mail unbedingt diesen Text zu verlinken:
Grüsse galileo2609
@galileo2609 21.07.2019, 23:20 Uhr
Danke, daß Sie mir die Mühe abgenommen haben und Ihren “ad hominem” Argumentationsstil selber aufgezeigt haben. Ihren Diskussionsstil und wie Sie mir gewisse Sachverhalte erklären wollten kann man hier nachlesen. Es zeigt sich, daß Sie zu fairen Diskussionen auf Augenhöhe nicht gewillt oder fähig sind.
@galileo:
Mensch was soll den das schon wieder? Der ganze Rest Deines posts war vernünftig geschrieben und diskutabel. Un dann rastest Du wieder weg? Das ist Deine Überlegenheit? ^^
@Rudi Knoth.
haben sie zu meinem Kommentar bezüglich Aly/Zuckerberg
noch eine Antwort?
Grüsse galileo2609
@galileo2609 22.07. 22:23
Hier ein Zitat von Götz Aly aus dem Artikel:
Sind die Zuschreibungen dieser Eigenschaften schon als solches antisemitisch unabhängig davon ob Zuckerberg “jüdisch” ist? Wenn ja, wie ist dann die negative Bewertung dieser Charaktereigenschaften einzuordnen? Etwa auch antisemitisch?
Gruss
Rudi Knoth
Rudi Knoth
Politische Korrektheit abzulehnen ist nicht antisemitisch, auch Ben Shapiro der selbst ein Jude ist teilt meine Meinung: https://www.youtube.com/watch?v=kANs7EOyu_Y&t=1m51s
Auch Milo Yianonapolus und Dave sind Rubin sind Juden, und lehnen die politische Korrektheit ab: https://www.youtube.com/watch?v=hiVQ8vrGA_8
Keine Ahnung, in welcher Wahnwelt Sie leben, @yukterez: Aber nur Sie stellen den Bezug Antisemitismus – PC her.
Und offensichtlich glauben Sie ernsthaft, die Leserinnen und Leser von „Natur des Glaubens“ wären so doof, nicht zu ahnen, was Leute wie Sie mit der Presse- und Meinungsfreiheit machen würden, wenn Sie selbst an der Macht wären. Dann würden Medien gleichgeschaltet und der Meinungskorridor brutal verengt.
Gehen Sie bitte davon aus, dass das Publikum hier etwas informierter und reflektierter ist, als jenes in Ihren Echokammern… 😆✊📚
@ Rudi Knoth, 21.07.2019, 14:54 Uhr
Danke für die Klarstellung. Zur Sache:
Das von Ihnen angemerkte Zitat über die FED lautete:
Und wenn dann einer der Organisatoren der sogenannten Montagsdemonstrationen in einem Interview erklärt, an allen Kriegen der vergangenen Jahre sei ausschließlich die US-Notenbank Federal Reserve schuld, und den Satz nachschiebt, bei der FED handele es sich um eine Privatbank, was in rechtsradikalen Kreisen encodiert bedeutet, dass das jüdische Finanzkapital die Ursache allen Übels in der Welt ist, so darf diese Tatsache nicht überraschen.
Auf die Ansicht, eine einzige Institution / Person / Weltanschauung könne allein für alle Kriege / alles Schlechte der Welt verantwortlich sein, gehe ich hier nicht weiter ein, das ist mir zu abwegig.
Dass “Privatbank” in rechten Kreisen für “jüdisches Finanzkapital” stehen soll, ist mir nicht bekannt, aber es erscheint mir nicht unglaubwürdig, da ich z.B. weiß, wie diese Kreise sonst mit Codes umgehen (Auto-Nummernschilder & Co). Hier vertraue ich dem Urteil einer Person, die sich damit mehr beschäftigt als ich, zumal das gemeinsme Antreffen der beiden Aussagen ja eine deutliche Sprache spricht.
Würde jemand in gänzlich anderem Zusammenhang von Privatbanken sprechen, wäre dies wohl unverdächtig. Wenn aber jemand einer einzelnen Bank, die er selbst ausdrücklich als “Privatbank” tituliert, die Schuld an allem Übel der Welt geben will, lässt dies jedenfalls aufhorchen.
In diesem Zusammenhang @ Rudi Knoth, 23.07.2019, 11:15 Uhr:
Sind die Zuschreibungen dieser Eigenschaften [selbstsüchtig, hinterhältig, unsauber, räuberisch, verlogen, ausbeuterisch, knallhart, unehrlich] schon als solches antisemitisch unabhängig davon ob Zuckerberg “jüdisch” ist?
Die Kombination dieser Zuschreibungen ist zumindest auffällig, denn wie richtig festgestellt wurde, wurden diese Zuschreibungen in dieser Kombination auch schon von den Nazis verwendet. Das ist ähnlich wie mit der Kornblume am Revers. An sich erstmal harmlos, wird dieses Symbol, gerade durch die öffentliche Darstellung und die besondere Verwendung an bestimmten Jahrestagen, zu einer klaren und unmissverständlichen politischen Aussage.
Ich würde niemandem den Mund verbieten, da ich es für effektiver halte falsche Ideen zu widerlegen.
Selbstverständlich, @yukterez. Wir haben ja auch bei den „Freiheitlichen“ in #ibizagate hören dürfen, wie sie sich die Zukunft z.B. der Presse vorstellen…
Wie geschrieben: Gehen Sie besser nicht davon aus, dass sich die Leute hier täuschen lassen. Sie haben es hier überwiegend mit Menschen zu tun, die Vergangenheit und Gegenwart lesen und deswegen nicht immer wieder auf die gleichen Tricks hereinfallen. 👍📚
@Rudi Knoth,
Tatsächlich ist die Augenhöhe so ein Problem mit ihnen …
Diese zeigt auch in ihrem jüngsten Kommentar zum abseitigen Blogpost Die verzerrte Wahrnehmung in der Klimadiskussion von Thomas Grüter, eine stupide Hommage an die angry white men:
Ihre Augenhöhe ist der Zustand einer Haltung, die im Oszillieren zwischen Biedermann und Brandstifter immer wieder zur Manifestation drängt. Sie werden verstehen, dass sich kein anständiger Mensch versucht fühlt, auf dieses Niveau abzusteigen.
Grüsse galileo2609
Also ich weiß nicht ob wir uns das Wort Privatbank einfach so von den Nazis aus dem Mund nehmen lassen sollten.
Wenn jemand da einen Link auf etwas hätte das belegt das das ein Nazicode ist wäre ich da dankbar, ich denke aber das man auch in Zukunft das Wort aussprechen und ausschreiben dürfen sollte ohne das einem von vorne herein unterstellt wird man benutze hier Nazicode und sei deshalb einer. Man kann nämlich auch aus anderen Gründen ein Gegner von Privatbanken sein. Kapitalismuskritiker vieleicht? Oh, geht ja auch nicht, weil Kapitalist ja rechts ein Synonym für Jude ist. Schon wieder versickt und schon wieder ein Wort das den Rechten gehört :/ 😉
@tranquebar:
Nunja, ich würde ja erst mal sagen das beschreibt einen Privatbanker der sich frei im Kapitalismus bewegt doch ziemlich exakt. Ich denke aber mal wenn ich mir das gleich mal in der YouTube University raussuche wird mir der Gestus des Redners nicht gefallen. Enten erkennt man am Gang, nicht an der Wortwahl…
@Rudi: Lös Dich mal von der Idee das mit dem Antisemitismusvorwurf hätte groß System. Klar wird das benutzt. Diffamierung des politischen Gegners ist nun mal politisch leider Allltagsgeschäft.Was für Wiederlichkeiten hat man sich als Linker nicht schon alles von den Konservativen reingetan. Strauss (Das “Aufhängen sollte man die, aufhängen!” vergesse ich ihm nie ^^) war da wirklich ein “leuchtendes” Beispiel und nicht der Erste und nicht der Letze. Das ist aber nun mal so. Solange die Arbeitsumgebung bleibt bleiben die Methoden. Und die ach so ungerecht behandelten “Konservativen” sind keinen Deut besser. Was sich jetzt nicht grundsätzlich auf Dich bezieht 🙂
@Rudi Knoth,
Götz Aly hat dieses Agglomerat an Zuschreibungen in einem Interview am 12. Dezember 2015 sehr operationalisierbar als Wortfeld bezeichnet.
Das ist nun aber auch nichts Neues. Im Dezember 2015 wurde darüber bereits sehr vielfältig, aber auch ernsthaft und differenziert diskutiert.
Tatsächlich ist Alys Einspruch nicht ohne die auch von ihm erwähnte antisemitische Karikatur von Burkhard Mohr einzuordnen, die am 21. Februar 2014 in der Süddeutschen Zeitung gedruckt wurde und zu vergleichbaren Diskussionen und Rezeptionen führte. Mit diesem und vergleichbaren Ereignissen in der Erinnerung ist das Wortfeld ein starker Indikator für antisemitische Haltung und Rede. Dieser Indikator wird dann valide, wenn Texte mit diesem Wortfeld Menschen zum Thema haben, die mit „jüdisch sein“ assoziiert werden. Wenn sie diese Frage erneut aufbringen, muss ich sie fragen, was sie dazu getriggert hat und welche Quellen sie dazu bereits gelesen haben. Leider bleibt es ja bisher dabei, dass sie die darüber geführten Diskussionen weder kompetent referiert und referenziert haben.
Grüsse galileo2609
galileo2609 23.07.2019
Sie können dies mit “ad hominem” Angriffen nicht lassen. Anstand sieht anders aus. Also Sie haben da eindeutig schwere Defizite. Deshalb darf ich bei Frau Lopez kommentieren und nicht Sie. Die Frau löscht “ad hominem” Angriffe, wie sich das gehört.
Diese Karikaturen hatten aber nichts mit dem Projekt zu tun, weil sie lange davor geschahen.
Dann hole ich das mal nach. Hier ein Artikel aus der FAZ zu diesem Vorwurf. Interessant diese Stelle:
Interessant diese Stelle:
Dies trifft auch auf Sie gegenüber mir zu.
Gruss
@Uli Schoppe 23.07.2019, 22:34 Uhr
Nun wird dieser Vorwurf aber recht häufig gegen “Rechte” und “Linke” benutzt. Falls du die “Nachdenkseiten” kennst, dann lies mal diesen Artikel. Interessanteweise erschien dies etwa zur selben Zeit, als der Antisemitismusvorwurf von galileo2609 gegen mich erhoben wurde. Übrigens auch gegen ein Lied von Lisa Fitz. Also er kann bald jeden treffen.
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth
Tja, extrem Linke und zuletzt vor allem Rechte waren es immer gewohnt, über „Systemparteien“, „Lügenpresse“, „Volksverräter“, „Bevölkerungsaustausch“ etc. zu schwadronieren. Umgekehrt aber wollen sie keinen Widerspruch ertragen und vor allem nicht auf ihre Verschwörungsmythen und ihren Antisemitismus angesprochen werden. Man will kräftig austeilen und gleichzeitig armes Opfer sein. Codewort #mimimi.
Es ist wirklich nicht schwer, menschenfeindliche, rassistische und antisemitische Einstellungen hinter sich zu lassen. Es wird nur immer schwerer, sie zu verstecken.
Übrigens gab es in den letzten Tagen in Deutschland u.a. einen üblen, antisemitischen Angriff in Freiburg, mehrere Bombendrohungen gegen Moscheen und den rassistischen Beschuss eines Eritreers durch einen deutschen Rassisten. Nur als kleine Erinnerung an die gesellschaftliche Realität…
Nachtrag zu meinem Kommentar an galileo2609
Dieses Wortfeld gilt als Beschreibung für “unmoralische” Menschen im Allgemeinen. Und wie kommt das “jüdisch sein” ins Spiel? Wie das Zitat zeigt, war dies sogar Götz Aly selber.
Gruss
Rudi Knoth
@Michael Blume 24.07.2019, 09:07 Uhr
Das trifft aber auf die “Nachdenkseiten” nicht zu. Alfred Müller ist selber Mitglied der SPD. Und Begriffe wie “Systemparteien”, “Volksverräter”, “Lügenpresse” und “Bevölkerungsaustausch” benutzen diese Leute überhaupt nicht. Man könnte diese Leute politisch bei “Wagenknecht-Lafontaine” einordnen. Und wenn Sie den Artikel lesen würden, werden Sie feststellen, daß bestimmte Ansichten über den Kapitalismus schon “antisemitisch” sind.
Gruss
Rudi Knoth
Michael, ein Linker der was von “Volksverrätern” und “Umvolkung” bzw. “Bevölkerungsaustausch” schwadroniert ist keiner.
Genauso wie Nazis nicht links sind.
Klar, @Uli Schoppe. Das war eine Aufzählung, keine Schnittmenge. Im Kern ging es um die weit verbreitete Weinerlichkeit von Leuten, die gerne antisemitisch, rassistisch, kapitalismus- und systemkritisch austeilen, aber selbst keine Ansage vertragen. Das sind nicht wenige… 🤨🤷🏽♂️✊
@Rudi Knoth,
sie bringen da etwas durcheinander. Sie kommentieren gerne, auch in Begleitung von NvB und little Louis, in Lopez KSzR-Blog oder im Grazer Forum, das der Alt-Right-Troll Yukterez kontrolliert. In diese Wirkungsstätten völlig enthemmten Irrationalismus und metastasierender Verschwörungsphantasien würde ich meinen virtuellen Fuss niemals freiwillig setzen. Bleiben sie da bitte, ganz unter sich!
@Rudi Knoth,
Das Milieu, in dem sie sich da so wohlfühlen, scheint abzufärben. Warum trauen sie sich nicht, meine Kritik an ihrer Hervorzauberung von Lisa Fitz zu verlinken? Dort findet man auch eine ihrer zahlreichen Attacken auf Anetta Kahane … Ist ihnen das unangenehm?
Grüsse galileo2609
@Rudi Knoth,
Mit der konkret diskutierten „Chan-Zuckerberg-Initiative“ von Zuckerberg nicht, mit Alys Kolumne sehr wohl.
Sie zitieren selektiv aus einem der Beiträge der seinerzeitigen Diskussion. Das ist nicht das, was ich angemahnt habe. Wo haben sie wissenschaftliches Arbeiten gelernt? Holen sie das gründlich nach, anstatt nur neu lustvoll zu zündeln:
Nein, das Wortfeld, das Aly gesammelt hat, ist unique antisemitisch lastig.
Das Zitat ist selektiv und nicht geeignet, ihre Zündelei gegen Aly valide zu begründen. Ich frage sie noch einmal: Wo haben sie wissenschaftliches Arbeiten gelernt?
Grüse galileo2609
@Rudi Knoth,
über den allgemeinen Zustand der NachDenkSeiten können sie sich zum Einstieg bei Wikipedia informieren. Die NachDenkSeiten bieten u. a. auch antisemitisch konnotierten Verschwörungsphantasierern wie Daniele Ganser oder Mathias Bröckers eine Plattform.
Zu letzterem gibt es dann wieder eine Verbindung zur Diskussion um die Aly-Kolumne von 2015.
Grüsse galileo2609
@galileo2609 25.07.2019, 00:13 Uhr
Diese Karikatur hat Götz Aly damit in manipulativer Absicht eingefügt, um die Leser darauf “einzustimmen”, daß es um eindeutigem Antisemitismus geht.
Sind das Eigenschaften, die man eindeutig Juden zuschreibt? Es sind negative Eigenschaften im Allgemeinen, die in der europäischen Kultur negativ bewertet werden. Wenn Sie dies als antisemitisch ansehen, dann bewegen wir uns in Richtung “Umwertung der Werte”.
Gruss
Rudi Knoth
@Michael Blume 24.07.2019, 23:19 Uhr
Ist also “kapitalismuskritisch” genauso verwerflich wie rassistisch oder antisemitisch? Und ist das berechtigte Wehren gegen den Vorwurf des Antisemitismus auch schon “Weinerlichkeit”?
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth
Ist das Umdrehen von Worten und Fragestellungen der beste Weg zum Beanspruchen von Opferrollen?
Wenn Sie keinen Antisemitismus und Rassismus bedienen wollen, dann lassen Sie es doch einfach. Das ständige Das-wird-man-doch-wohl-noch-sagen-dürfen-Austesten von Grenzen und Tabus ist gerade auch digital längst ausgereizt und verfängt nicht mehr. Es entlarvt sich selbst, schon durch die schiere Menge.
@galileo2609 25.07.2019, 00:28 Uhr
Nun da brauche ich nicht WIKIPEDIA zu bemühen, weil ich diese Seite schon seit mindestens 10 Jahren kenne. Es ging aber in dem Artikel von “Belltower” nicht um diese Sachverhalte sondern um die “Kapitalismuskritik” der Nachdenkseiten.
@ Uli Schoppe, 23.07.2019, 22:34 Uhr
Also ich weiß nicht ob wir uns das Wort Privatbank einfach so von den Nazis aus dem Mund nehmen lassen sollten. […] ich denke aber das man auch in Zukunft das Wort aussprechen und ausschreiben dürfen sollte ohne das einem von vorne herein unterstellt wird man benutze hier Nazicode und sei deshalb einer. Man kann nämlich auch aus anderen Gründen ein Gegner von Privatbanken sein. Kapitalismuskritiker vieleicht?
und
selbstsüchtig, hinterhältig, unsauber, räuberisch, verlogen, ausbeuterisch, knallhart, unehrlich
@tranquebar:
Nunja, ich würde ja erst mal sagen das beschreibt einen Privatbanker der sich frei im Kapitalismus bewegt doch ziemlich exakt. Ich denke aber mal wenn ich mir das gleich mal in der YouTube University raussuche wird mir der Gestus des Redners nicht gefallen. Enten erkennt man am Gang, nicht an der Wortwahl…
Wie ich geschrieben hatte, macht das Umfeld die Bedeutung. Wenn jemand sagt, er geht sich jetzt mal ein Bier holen, ist das hierzulande wohl ziemlich normal. Wenn derjenige aber schwer alkoholkrank, minderjährig oder ein vorbestrafter Gewalttäter, der bislang immer unter Alkoholeinfluss handelte, ist, bekommt der Satz eine ganz andere Bedeutung! Und wenn einer sagt, dass Privatbanken diese und jene Probleme (aber wohl auch diese und jene Vorteile) haben, dann ist das was anderes, als wenn er gerade vorher noch gesagt hat, dass eine spezielle Privatbank allein alle Kriege dieser Welt verursacht hat. Und wenn jemand kritisiert, dass manche Leute ihm zu selbstsüchtig usw. sind oder dass er diese Eigenschaften an seinen Mitmenschen nicht mag, dann ist das was anderes, als wenn er sagt, dass alle Mitglieder einer Gruppe (Arbeiter einer Firma, Fans eines Vereins, Juden…) so wären und deswegen mehr oder weniger “beseitigt” gehörten. So wird aus ganz normalen Aussagen antisemitische Hetze.
Deshalb steht überhaupt nicht im Raum, sich das Wort “Privatbank” irgendwie “wegnehmen” zu lassen. Es steht nur im Raum, dass dieses Wort, wenn es in einem bestimmten Zusammenhang benutzt wird, auf eine antisemitische Gesinnung des Sprechers hinweist. So wie das Bier, das eigentlich auch etwas ganz normales ist, in bestimmtem Zusammenhang (Alkoholiker, Gewalttäter, Jugendlicher…) aber höchstproblematisch wird. Genauso in diesem Zusammenhang:
@ Rudi Knoth, 25.07.2019, 08:25 Uhr
Sind das Eigenschaften, die man eindeutig Juden zuschreibt? Es sind negative Eigenschaften im Allgemeinen, die in der europäischen Kultur negativ bewertet werden. Wenn Sie dies als antisemitisch ansehen, dann bewegen wir uns in Richtung “Umwertung der Werte”.
Siehe meine Ausführungen gerade eben. Deshalb ist auch z.B. das Wort “entsorgen” völlig harmlos, beispielsweise im Bereich der Abfallwirtschaft. Wenn man es aber im Zusammenhang mit Menschen benutzt, sieht die Sache völlig anders aus! Nicht am Wort erkennt man den Antisemiten (bzw. Rassisten), sondern an dessen Gebrauch! Und deshalb fallen Antisemiten auch immer als solche auf, egal welche Worte sie benutzen. Die ewige Debatte, dass man ja bald gar nichts mehr sagen dürfe, ist deshalb Unsinn. Jeder darf so ziemlich jedes Wort benutzen, aber Antisemiten können ihre Sichtweise nicht tarnen, egal hinter welchen Worten sie sie gerne verstecken möchten. Sie könnten es also ruhig aufgeben, immer neue Worte dafür zu suchen, sondern einfach die benutzen, die schon im 3. Reich verwendet werden, z.B. “Umvolkung”, “Untermenschen” & Co. Kommt am Ende aufs Gleiche raus und jeder weiß dann wenigstens gleich sofort, woran er ist, ohne erst lange die neuesten Codes entschlüsseln zu müssen, die am Ende ja doch aufgedeckt werden.
@tranquebar 26.07.2019, 06:42 Uhr
Das “Umfeld” war die Kritik am Stiftungsprojekt von Zuckerberg. Angenommen, man weiss nicht, daß Zuckerberg Jude ist, dann stellt sich die Frage, ob die Zuschreibung einiger dieser Merkmale für sein Projekt auch antisemitisch ist.
Gruss
Rudi Knoth
@tranquebar 26.07.2019, 06:42 Uhr
Nun noch eine Frage: Was ist nach Ihrer Meinung das “antisemitische Umfeld” der Kritik am Stiftungsprojekt in der FAZ? Ist die FAZ schon “antisemitisch” und warum? List man sich den Artikel von Götz Aly durch, so scheint schon die Tatsache, daß es deutsche Medien sind, das “Umfeld” zu sein.
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth,
ihre Schlussfolgerung scheint mir doch sehr gewagt. Wenn man davon ausgehen muss, dass sie zu dieser nach intensivem Quellenstudium gelangt sind, sind sie sicherlich auch dazu in der Lage, diese Schlussfolgerung nachvollziehbar zu begründen.
Das von Aly operationalisierte Wortfeld wird im wissenschaftlichen Mainstream durchaus als Bedienung antisemitischer Stereotype angesehen. Sie sind bei Nietzsche zu einer anderen Bewertung gelangt? Auf dem Hintergund ihrer erlernten wissenschaftlichen Methoden, können sie das sicher auch nachvollziehbar begründen.
Grüsse galileo2609
@galileo2609 26.07.2019, 19:22 Uhr
Besteht bei Ihnen “wissenschaftliche Arbeit” vor allem aus Quellenstudium? Als man schreibt aus 10 Büchern ein neues Buch? In der Physik speziell in der Experimentalphysik reicht das nicht aus.
Zu Ihren Fragen:
Da brauche ich eigentlich nicht viele Quellen. Der Text von Götz Aly bezieht sich auf eine Karikatur, die vor längerer Zeit (fast ein Jahr) veröffentlicht wurde. Bis auf die Tatsache, daß sie hässliche antisemitische Stereotype benutzt und die Firma von Zuckerberg angreift, hat sie schon wegen des zeitlichen Abstands nichts mit dem Thema zu tun.
Das mag sein, aber es waren Aussagen, die vor langer Zeit geäussert wurden, und mit dem Projekt nichts zu tun haben. Es gibt Überschneidungen mit der Kritik in der FAZ etc. Und wie Uli Schoppe hier beschrieben hat, kann man Menschen unterschiedlicher Herkunft finden, die diese Eigenschaften haben. Da haben Sie ein Logikproblem.
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth,
sie haben ein seltsames Verständnis von wissenschaftlichem Arbeiten. Bezüglich der von ihnen aufgeworfenen Frage Aly/Zuckerberg bedeutet solches, das man die relevanten Texte erfasst, die dazu geschrieben wurden. Das schliesst die primären wie sekundären Quellen ein. Man erschliesst sich die Thesen und Daten. Strukturiert und kontrolliert den Kontext. Übertragen genauso wie in der Experimentalphysik.
Uli Schoppe ist nicht gerade eine fachliche Referenz …
Davon abgesehen von welcher Herkunft sprechen sie?
Was von ihren Bedienungen an der Aussagenlogik zu halten ist, wissen sie spätestens seit Dezember 2018.
Grüsse galileo2609
@ Rudi Knoth, 26.07.2019, 08:55 Uhr
Das “Umfeld” war die Kritik am Stiftungsprojekt von Zuckerberg. Angenommen, man weiss nicht, daß Zuckerberg Jude ist, dann stellt sich die Frage, ob die Zuschreibung einiger dieser Merkmale für sein Projekt auch antisemitisch ist.
und
@ Rudi Knoth, 26.07.2019, 10:14 Uhr
Was ist nach Ihrer Meinung das “antisemitische Umfeld” der Kritik am Stiftungsprojekt in der FAZ? Ist die FAZ schon “antisemitisch” und warum? List man sich den Artikel von Götz Aly durch, so scheint schon die Tatsache, daß es deutsche Medien sind, das “Umfeld” zu sein.
Ich habe die Hanfeld-Kritik gelesen (diese hier: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/facebook-chef-mark-zuckerbergs-brief-ist-regierungserklaerung-13944995.html). Aly weist (hier: https://www.berliner-zeitung.de/kritik-an-milliardenspende-die-haeme-gegen-mark-zuckerberg-ist-antisemitisch-23318260) darauf hin, dass es noch weitere Kritiken gibt, auf die ich mich jetzt aber nicht beziehe. Die Frage, ob und inwieweit dort antisemitisch gehetzt wurde, kann ich hier nicht beantworten, ich bleibe beim Hanfeld-Text.
Dieser ist äußerst polemisch geschrieben, in höhnischem Tonfall und stark vereinfachend. Damit wird die persönliche Haltung des Autors unmissverständlich deutlich. Ob eine solche Ausdrucksweise selbst in der Kommentarspalte eines Leitmediums eine gute Idee ist, sei dahin gestellt. Sonderlich sachlich ist sie jedenfalls nicht, weshalb sie keine gute Diskussionsgrundlage bildet.
So lässt Hanfeld beispielsweise völlig außer Acht, dass Zuckerberg tatsächlich glauben könne, was er verspricht. Stattdessen wird ihm automatisch Lüge unterstellt: “Masche”, “verlogener Tonfall”, “Camouflage”. Das ist zwar denkbar, aber nicht bewiesen, wie beispielsweise auch Winfried Sträter (hier: https://www.deutschlandfunkkultur.de/antisemitismusvorwuerfe-goetz-aly-beschaedigt-unsere.996.de.html?dram:article_id=339564) schreibt und dabei ja sogar Hanfeld in Schutz nimmt.
Gleichzeitig wird nicht klar, was Hanfeld denn so in Rage bringt (wenn es denn nicht, wie Aly behauptet, der Antisemitismus ist). Andere Milliardäre handeln doch auch nicht anders als Zuckerberg (Hanfeld nennt selbst Beispiele wie Gates), aber die werden nicht in derart rüdem Tonfall angegriffen, bei ihnen bleibt die Kritik sachlich. Wieso bekommt Zuckerberg diese Sonderbehandlung? Mich erinnert das an die Amokfahrt in NRW, wo zuerst ein Aufschrei durchs Land ging und dann, als klar wurde, dass der Täter kein Ausländer, sondern “nur” ein “normaler” Amokläufer war, interessierte sich kaum noch jemand dafür. So auch hier: Wenn es ein “normaler” Milliardär ist, wird halt ein bisschen kritisiert und gut ists, aber wenn der Mann Jude ist, dann geht es auf die Barrikaden! DAS ist doch verlogen!
Natürlich ist denkbar, dass Hanfeld aus anderen Gründen so wütend ist und nicht, weil Zuckerberg Jude ist. Vielleicht stört er sich aus irgendeinem Grund an Facebook ganz besonders, zumindest mehr als an Microsoft oder Google. Das macht seinen Text aber auch nicht sachlicher und entkräftet auch nicht, dass er eben möglicherweise doch antisemitisch ist. Und dass ein Profi wie Hanfeld “nicht wusste”, dass Zuckerberg Jude ist, kann nicht sein. Wer in der FAZ veröffentlich, MUSS sowas wissen!
Im Übrigen lässt Hanfeld ebenfalls außer Acht, dass Zuckerbergs Unternehmerstrategie keineswegs ungewöhnlich ist. Das machen doch letztlich alle, sei es beim Thema Umweltschutz (“Greenwashing”), beim Datenschutz (NATÜRLICH schützen wir Ihre Daten! Klar!), in der Werbung (das beste Waschmittel/Auto/Versicherungsunternehmen…) oder sonstwo. Das kann man durchaus kritisieren, aber da stellt sich eben die Frage, wieso es gerade bei Zuckerberg so extrem harsch und höhnisch kritisiert wird.
Besonders auffällig wird Hanfeld, wenn er von der “Weltherrschaft” Facebooks redet und Zuckerberg als jemand, der “eine Regierungserklärung” veröffentlicht, tituliert. Auch hier ist er wieder sehr unsachlich, da er beispielsweise kein Wort über den ähnlich “schlimmen” Konkurrenten Google verliert, oder über Amazon, oder… . Wieso kriegt Zuckerberg das alles ab? Klar kann man sagen: “Weil gerade im Moment eben Zuckerberg dieses Stiftungsprojekt gestartet hat.” Aber wieso ist die Kritik in diesem Fall so heftig und in anderen Fällen, wie bei Gates, war sie nicht so? Und es fällt schon auf, dass gerade bei einem Juden wieder vor der Weltherrschaft gewarnt wird.
Das ist also das “Umfeld”, von dem wir hier reden. Dass auch große Medien wie hier die FAZ nicht vor sowas gefeit sind, ist (leider) nichts Neues, man denke nur an die Affäre um gefälschte Spiegel-Reportagen. Das macht das Medium, in diesem Fall die FAZ, noch nicht antisemitisch, aber wenn sowas öfter vorkommt, sagt es viel aus über das Personal und die Qualitätskontrollen einer Zeitung (und über das, was ihre Leser lesen wollen).
Dass deutsche Medien nicht kritisch über Juden berichten dürften (Rudi Knoth: …so scheint schon die Tatsache, daß es deutsche Medien sind, das “Umfeld” zu sein), lese ich nirgends, weder bei Aly noch sonstwo. Das würde ich aus dieser Sache auch nicht schlussfolgern. Soweit ich das sehe, mahnt Aly an, dass Kritik sachlich und angemessen zu bleiben hat, und das bedeutet eben auch, dass Juden nicht besonders hart angegangen werden wegen Sachen, die bei Nicht-Juden “nicht so schlimm” wären (vgl. hier: https://www.deutschlandfunkkultur.de/goetz-aly-zu-zuckerberg-kritikern-es-gibt-diesen-feinen.1008.de.html?dram:article_id=339593).
@tranquebar 28.07.2019, 09:50 Uhr
Danke für die Antwort und dem Link zum Artikel von Herrn Hanfeld. Also Herr Hanfeld kritisiert neben dem Stiftungsprojekt auch die Tatsache, daß Facebook Daten seiner Nutzer sammelt. Die letztere Kritik ist sicherlich richtig und im Falle von Facebook geben die Nutzer (zu denen ich auch gehöre) einen Teil ihrer Daten preis.
Nun klang aber schon die Überschrift in dem Artikel von Götz Aly so, als ob Kritik schon selbst antisemitisch wäre.
Es gibt auch Kritik, die die steuerrechtlichen Aspekte beschreiben wie in diesem Artikel.
Scheinbar vermuten Götz Aly und Sie, daß die Kritik ihn trifft, weil er “jüdisch” sei. Dies ist aber nicht aus dem Artikel von Herrn Hanfeld ersichtlich. Nur die Zweifel an der “Lauterkeit” entsprechen antisemitischen Stereotypen. Eni eindeutiger “Beweis” ist dies aber in meinen Augen nicht.
Gruss
Rudi Knoth
Gr
@tranquebar 28.07.2019, 09:50 Uhr
Nachtrag:
Nun sachlich halte ich die Kritik von Götz Aly allerdings nicht. Wenn er eine Karikatur, die mit der Kritik nichts zu tun hat, zeigt, dann will er wohl nach meiner Sicht Stimmung machen.
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth,
sie tingeln seit Monaten mit ihrer These durch das Internet, sie wären mit der These von Aly nicht einverstanden … und kannten diesen Artikel noch nicht? Wollen sie uns für dumm verkaufen?
Nun hat ihnen tranquebar dankenswerterweise einen grossen Teil der Recherche abgenommen, die sie hätten leisten sollen, und sie haben dazu nichts beizusteuern ausser:
In der Tat sind das tatsächlich rationale Fragen, die im übrigen auch in der F.A.Z. den Text von Hanfeld einrahmten. Wie man sieht hatte die F.A.Z., die nicht wirklich mit kapitalismuskritischem Auftrag unterwegs ist, den Ausraster von Hanfeld schnell korrigiert.
Machen sie ihre Hausaufgaben: Bezüglich der von ihnen aufgeworfenen Frage Aly/Zuckerberg bedeutet solches, das man die relevanten Texte erfasst, die dazu geschrieben wurden. Das schliesst die primären wie sekundären Quellen ein. Man erschliesst sich die Thesen und Daten. Strukturiert und kontrolliert den Kontext.
Bevor sie weiter die von ihnen bekannten erratischen Aussagen in die Öffentlichkeit blasen.
Grüsse galileo2609
@Rudi Knoth,
machen wir uns nichts vor, sie haben keine Ahnung, von was sie reden. Machen sie ihre Hausaufgaben, und dann kommen sie wieder. Und halten sie sich in Zukunft besser zurück, wenn es mit ihnen durchgeht und in die Öffentlichkeit drängt.
In diesem Zusammenhang können wir auch noch eine weitere Obsession von ihnen mitklären:
Beziehen sie sich hierbei auf den Text von Tibi vom 03.07.2017 bei Cicero?
Grüsse galileo2609
@ Rudi Knoth, 28.07.2019, 18:41 Uhr
Nun klang aber schon die Überschrift in dem Artikel von Götz Aly so, als ob Kritik schon selbst antisemitisch wäre.
Ähem… Die Überschrift von Alys Artikel lautet (siehe oben der 2. Link):
Kritik an Milliardenspende Die Häme gegen Mark Zuckerberg ist antisemitisch
Da steht, dass die HÄME antisemitisch ist, nicht die KRITIK!
Scheinbar vermuten Götz Aly und Sie, daß die Kritik ihn trifft, weil er “jüdisch” sei. Dies ist aber nicht aus dem Artikel von Herrn Hanfeld ersichtlich.
Doch, und zwar genau so, wie Aly es in seinem Artikel ausgeführt hat. Und ich habe dazu ja auch noch einiges erläutert.
und
@ Rudi Knoth, 28.07.2019, 18:46 Uhr
Nun sachlich halte ich die Kritik von Götz Aly allerdings nicht. Wenn er eine Karikatur, die mit der Kritik nichts zu tun hat, zeigt, dann will er wohl nach meiner Sicht Stimmung machen.
In den Texten, die ich zu der Sache gefunden habe, ist nirgends von einer Karikatur die Rede (siehe die Links in meinem letzten Beitrag). Folglich wurde diese erst später der Diskussion hinzugefügt, vermutlich um etwas zu erläutern oder zu verdeutlichen. Vielleicht möchten Sie den Link zu dem Artikel mit der Karikatur teilen?
@tranquebar 30.07.2019, 09:29 Uhr
Dies ist aber nach meiner Ansicht unlogisch. Götz Aly nennt antisemitische Stereotypen, die aber auf jeden Menschen ob Jude oder nicht zutreffen können. Es ist ein bekannter Logikfehler, daß aus der Aussage A ie Aussage B folgt, automatisch folgt, daß wenn B wahr ist auch A wahr ist. Das bekannte Beispiel ist die Aussage “Wenn es regnet, ist die Straße naß”. Aus einer nassen Straße folgt dann nicht, daß es regnet.
Diese Karikatur aus der SZ stand aber am Anfang des Artikels von Götz Aly. Haben Sie dies übersehen?
Gruss
Rudi Knoth
Nachtrag zur Karikatur:
In diesem Kommentar hat Herr Pössel darauf hingewiesen.
Gruss
Rudi Knoth
@ Rudi Knoth, 30.07.2019, 10:54 Uhr
Diese Karikatur aus der SZ stand aber am Anfang des Artikels von Götz Aly. Haben Sie dies übersehen?
Nun, sie “steht” da nicht, sondern sie wird erwähnt, und auch nicht am Anfang, sondern zu Beginn des dritten Absatzes (habe ich beim ersten Durchlesen tatsächlich übersehen). Und zwar lediglich in dem Zusammenhang, als dass sie als Startpunkt der antisemitischen Kritik gegen Zuckerberg identifiziert wurde.
Also Erstens “zeigt” er sie nicht (wie u.a. hier behauptet wird: @ Rudi Knoth, 28.07.2019, 18:46 Uhr: Wenn er eine Karikatur, die mit der Kritik nichts zu tun hat, zeigt, dann will er wohl nach meiner Sicht Stimmung machen.), und Zweitens ist somit auch der Vorwurf des “Stimmung machens” widerlegt. Wo und wie soll da “Stimmung gemacht” werden? Ich bitte um Aufklärung!
Dies ist aber nach meiner Ansicht unlogisch. Götz Aly nennt antisemitische Stereotypen, die aber auf jeden Menschen ob Jude oder nicht zutreffen können.
Gehen wir den Aly-Artikel mal gemeinsam durch, einverstanden?
1. Absatz, These
Aly erklärt, dass man für antisemitische Hetze das Wort “Jude” nicht unbedingt benutzen muss, wenn man stattdessen einfach die klassischen anderen Kriterien benutzt – und er weist darauf hin, dass dies als Reaktion auf Zuckerbergs Spende geschehen ist.
2. Absatz, Belege anhand verschiedener Einzelmeinungen
Aly nennt 4 verschiedene Leute, die im Internet gegen Zuckerberg Stellung bezogen haben, und er nennt auch stichpunktartig die Formulierungen, die dabei jeweils benutzt wurden. Den Antisemitismus sieht man in diesen Beispielen unterschiedlich stark.
3. Absatz, Beleg anhand der Haltung verschiedener Leitmedien
Aly beginnt mit dem Hinweis auf die Karikatur von 2014 und die damalige Reaktion des Spiegel darauf. Dann erläutert er einen gewissen Meinungswandel des Spiegels bzgl. Zuckerberg, wobei er u.a. Formulierungen wie “listig getarnt” kritisiert, die ebenfalls im Zusammenhang mit Antisemitismus schon im 3. Reich auftauchten.
4. Absatz, Beleg anhand des Hanfeld-Textes (ebenfalls in einem Leitmedium erschienen, vorläufiger “Höhepunkt”)
Die von Aly zitierten Formulierungen Hanfelds habe ich in früheren Beiträgen schon “gewürdigt”.
5. Absatz, Vergleich der gefundenen Belege mit Zitaten aus “Mein Kampf”
Aly belegt die antisemitische Grundhaltung hinter bestimmten Formulierungen in bestimmtem Zusammenhang, und zwar indem er auf Hitlers “Grundlagenwerk” zurückgreift.
6. Absatz, Schlussfolgerung aus dem Ergebnis des Vergleichs
Aly zieht den Vergleich zwischen dem von ihm gefundenen Antisemitismus in der modernen Kritik an Zuckerberg und dem Alltags-Antisemitismus der 30er Jahre. Sein abschließender Appell zielt auf die Menschen der Gegenwart, die sich nicht (wieder) mit “Davon haben wir nichts gewusst” herausreden können.
Also Fazit:
Im 1. Absatz stellt Aly die These auf, dass gegen Zuckerberg heute auf die gleiche Weise gehetzt würde wie gegen die Juden in den 20ern und 30ern.
In den Absätzen 2-4 erläutert er die Art der modernen Hetze.
Im 5. und 6. Absatz beweist er mit einem Textvergleich die Parallelen zwischen der damaligen und der heutigen Hetze.
Rein technisch ist Alys Beweisführung wissenschaftlich “sauber”. Er “nennt” selbst überhaupt keine Stereotypen, sondern zitiert aus diversen Zuckerberg-Kritiken. Und er belegt mit seiner Arbeit, dass die selben Stereotypen, teils sogar die selben Formulierungen, schon von den Nazis gegen die Juden benutzt wurden. Natürlich können diese Stereotypen gegen jeden beliebigen “Feind” eingesetzt werden. Aber sie wurden eben nunmal von Hitler gegen die Juden eingesetzt, und die Tatsache, dass sie wieder gegen einen Juden (Zuckerberg) benutzt werden und eben nicht gegen ähnliche, nicht-jüdische Personen und Firmen (Gates, Google…), macht klar, dass es sich hier eben doch um Antisemitismus handelt.
Aly hat somit bewiesen, dass ein Teil der aktuellen Kritik an Zuckerberg klar antisemitisch ist. Und das ist leider keine Meinung, sondern eine Tatsache. Deshalb kann ich hierzu auch keine Meinung teilen, sondern nur ein Faktum zur Kenntnis nehmen.
@tranquebar 31.07.2019, 15:11 Uhr
Ihre (oder Alys) “Beweisführung” hat folgende Fehler:
1. Gewisse Merkmale wie “listig getarnt” treffen wohl für viele Leute zu. Wollen Sie etwa die Beschreibung der Taten von Odysseus auch als “antisemitisch” bezeichnen? Ich denke wohl kaum, denn diese Figur hat mit dem “Nahen Osten” nichts zu tun (ausser eventuell die Trojaner).
2. Die Frage ist, ob Zuckerberg von den Lesern als Jude angesehen wird. Von Herrn Hanfeld wird er wohl nicht so beschrieben.
3. Das Misstrauen gegenüber Facebook ist auch aus achlichen Gründen weit verbreitet und hat nicht mit der Person von Zuckergberg zu tun.
In einer exakten Wissenschaft wie der Physik (oder gar der Mathematik) ist eine solche Beweisführung “ujnsauber”.
Gruss
Rudi Knoth
Sascha Lobo zu den Vorwürfen gegen ihn:
https://saschalobo.com/2015/12/09/4425/
Im Februar wirkte Sascha Lobo – übrigens bewusst auf ein Honorar verzichtend – auf einer Konferenz von mir gegen Antisemitismus in Ravensburg mit.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/antisemitismus-im-netz/
Für mich steht außer Frage, dass sich Sascha Lobo ernsthaft gegen jede Form des Antisemitismus stellt. Und warum sollte es auch eine Sensation sein, dass Götz Aly mal einen Text anders auffasst, als ihn der Verfasser gemeint hat? So etwas geschieht in einer text-affinen Gesellschaft mit entsprechend lebendigen Diskursen doch täglich.
@Michael Blume,
die intellektuell ernsthafte Debatte um Alys Kolumne brach 2015 leider ab, bevor sie tatsächlich wirkliche diskursive Ergebnisse hervorgebracht hat.
Nun muss man tatsächlich auch zwischen dem unterscheiden, was daran Neues gewesen wäre und dem, was antisemitisch Geprägte dabei zum Skandalon erheben wollten und wollen. Beispielhaft konnte man das 2015 bei Mathias Bröckers ablesen und heute bei der Reanimierung durch Rudi Knoth.
Es ist aber tatsächlich nicht nötig @Michael Blume, dieser intellektuell ungenügenden Nachverwertung einen Fuss breit nachzugeben … Wir sehen an Knoths letzten Einlassungen einerseits, dass sein ganz eigenes kognitives Problem tiefer sitzt. Und er anderseits durch seine allfällige Beteilung an der primitiven rassistischen Hetze anlässlich des Kindsmords in Frankfurt so absorbiert erscheint, dass er auf die bereits anformulierte Kritik an seiner Instrumentalisierung der Kolumne von Aly nur reflexhaft zu reagieren in der Lage scheint.
Er wird sich aber, sofern er das durchstehen kann, noch grundlegender prüfen lassen müssen.
Grüsse galileo2609
Mein Zwischenfazit zu dieser Diskussion über das Thema Zuckerberg/Hanfeld/Aly:
Der Begriff “antisemitisch” wird wohl unterschiedlich verstanden. Für manche Meschen (z.B. Herrn Aly) braucht man jemanden nicht mal als Juden zu bezeichnen, sondern es reicht aus, ihm “jüdische” Eigenschaften zuzuschreiben, um das desse Text antisemitisch sei. Diese Eigenschaften müssen nicht mal ausschließlich für Juden gelten.
Im Fall von Zuckerberg/Hanfeld reicht es dazu aus, daß nur Facebook/Zuckerberg und nicht Microsoft/Gates kritisiert wird. Dazu sage ich, daß die Stiftung von Gates ja auch seit Jahren (vor 2015) bekannt ist, aber darum nicht so ein Aufhebens wie bei der Ankündigung der Stiftung von Zuckerberg gemacht wurde.
Eventuell kann Herr Blume etwas Klarheit zu diesem Thema in diesem oder anderen Blogs bringen.
Gruss
Rudi Knoth
@ Rudi Knoth, 01.08.2019, 13:21 Uhr
Ich zäume das Pferd mal von hinten auf:
3. Das Misstrauen gegenüber Facebook ist auch aus achlichen Gründen weit verbreitet und hat nicht mit der Person von Zuckergberg zu tun.
Und genau deshalb kann man auch leicht zwischen sachlicher Kritik und antisemitischer Hetze unterscheiden. Und nur um die Hetze geht es hier, weshalb Ihre Aussage für diese Diskussion ziemlich gegenstandslos ist, denn sachliche Kritik an Facebook wird hier nicht in Frage gestellt, von niemandem.
2. Die Frage ist, ob Zuckerberg von den Lesern als Jude angesehen wird. Von Herrn Hanfeld wird er wohl nicht so beschrieben.
Nein, auch das ist hier nicht die Frage. Die Frage ist, ob Hanfelds Kritik antisemitisch ist oder nicht. WENN sie nämlich antisemitisch ist, dann wird durch sie der Antisemitismus verbreitet, selbst wenn die Leser nicht wüssten, ob Zuckerberg Jude ist. Das Funktionsprinzip ist das selbe wie in den Schulbüchern der NS-Zeit. Das “Böse” wird mit bestimmten Attributen belegt, und Juden werden mit den selben Attributen belegt. Der “Lernprozess” ist dann, dass die Leute irgendwann “erkennen”, dass alle Juden böse sind.
1. Gewisse Merkmale wie “listig getarnt” treffen wohl für viele Leute zu.
“Listig getarnt” trifft auch auf jedes Chamäleon zu. Wie ich nun schon zahlreiche Male erläutert habe, kommt es nicht auf die Formulierung an, sondern auf den Antisemitismus! Der kann sich hinter JEDER Formulierung “verstecken” – ich habe das in Anführungszeichen gesetzt, weil er sich nicht wirklich versteckt, sondern immer erkennbar ist.
In einer exakten Wissenschaft wie der Physik (oder gar der Mathematik) ist eine solche Beweisführung “ujnsauber”.
Nein, auch das ist leider nicht zutreffend. Die Frage, ob eine Aussage antisemitisch ist, hängt von verschiedenen Variablen ab, weshalb das Feld auch schwanken und sich im Koordinatensystem verschieben kann, je nachdem, was man in die einzelnen Variablen für Werte (Aussagen) einsetzt. So wie auch die Sinus-Kurve höher oder niedriger ausfallen kann, aber dennoch immer eine Sinuskurve ist. Und bloß weil die Formel A immer eine Sinuskurve für X ergibt, heißt das noch nicht, dass jede Formel für X immer eine Sinuskurve ergibt. Das selbe X (in unserem aktuellen Beispiel also die Formulierung “listig getarnt”) ist antisemitisch (Sinus) oder ist es nicht, je nachdem, in welche Formel (Kontext) ich sie einsetze.
@Rudi Knoth,
und
sie scheitern immer wieder an zwei grundlegenden Fragen, die ich ihnen bereits am 5. November 2018 gestellt habe, deren Beantwortung aber sie stets verweigert haben:
1. Was ist für sie ein Jude?
2. Was ist für sie ein Stereotyp?
So aber stolpern sie jedesmal selbst in die antisemitische Fallgrube, bei Madoff, bei Aly/Zuckerberg, bei Kahane …
Der wissenschaftliche Mainstream weiss ziemlich genau, was Antisemitismus ist. Sie können natürlich, wie die Gegner der Relativitätstheorie im Falle der Physik, eine eigene Definition aus dem Hut zaubern. Diese wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit im Diskurs scheitern.
Zu ihrem unzulänglichen Gebrauch der Aussagenlogik dann noch im weiteren. In diesem Zusammenhang auch noch einmal die Frage: Beziehen sie sich bei ihrem Verweis auf die Thesen von Bassam Tibi auf den Text von Tibi vom 03.07.2017 bei Cicero?
Grüsse galileo2609
@tranquebar 02.08.2019, 20:51 Uhr
Was ist in “Hetze” oder gar “antisemitische Hetze”? Der Artikel von Hanfeld ist sicherlich polemisch und nicht sachlich. Der Begriff “Hetze” wird zar gern verwendet, ist aber etwas ungenau. Ich kannte einen Arbeitskollegen, der die Berichte über die “Killing FIelds” in Kambodscha als “Hetze” bezeichnet.
Ich nehme mal stark an, daß das “BÖSE” nicht nur in der NS-Zeit so beschrieben wird. Dieses “BÖSE” von Herrn Hanfeld wird auch von James-Bond Bösewichtern erfüllt. Ihr Verglecih ist schon etwas seltsam. Wenn der Leser nicht Zuckerberg als Juden ansieht, wie kann er dann durch den Artikel was gegen Juden haben.
Erstens ist es für mich einfach unlogisch, zu schreiben, weil die Gruppe X etwas gesagt hat und Y dasselbe gesagt hat, daß Y zur Gruppe X gehört. Es wird zwar gerne so argumentiert, aber es ist logisch falsch. Und was die “Variablen” angeht, so scheint mir das eher eine Ausrede zu sein.
Gruss
Rudi Knoth
@galileo2609 03.08.2019, 01:45 Uhr
Da Sie hier schon etwas Sachliches beitragen, antworte ich mal ausnahmsweise:
Zu Ihren Fragen:
Dies ist ein Mensch, der dem jüdischen Glauben angehört oder jüdischer Abstammung (Mutter?) ist.
Dies ist eine Ansicht über eine Gruppe von Personen mit bestimmten Eigenschaften, denen weitere Eigenschaften zugesprochen werden. Etwa daß eine Ethnie bestimmte Charaktereigenschaften hat.
Nun so einfach ist es in Wirklichkeit nicht. Ich hatte mit Marcus Pössel eine Diskussion, ob ein Buch, in dem Einstein als Plagiator beschrieben wird, antisemitisch sie oder nicht. Er verneinte diese Frage. Für viele Menschen muß das Objekt des Antisemitismus selbst Jude/Jüdin” sein und si auch genannt werden. Dies war auch der Gegenstand der Diskussion zwischen Pössel und “Lore Ipsum”.
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth,
das ist glatt aus Gängigem abgeschrieben, aber unbrauchbar. Die richtige Antwort ist: Das weiss niemand! Jedes Individuum hat ein Recht auf eine eigene Identität, die von kollektiver Zuschreibung unberührt sein sollte. Warum muss, selbst bei eigener positiver Identifikation, religiöse oder kulturelle Teilhabe oder gar eine mehr oder weniger vage Herkunft die Eigenschaft sein, die am meisten über das Individuum aussagt?
Sind sie Christ? Haben sie eine christliche Mutter? Und was sagt das über ihren Charakter?
Das wichtigste haben sie vergessen: Stereotype sind Fremdzuschreibungen, die bereits im Ansatz schlicht und einfach falsch sind, auch wenn deren Imaginierung als kognitiver Prozess repräsentiert wird. Ihrer Meinung und der ihnen gemeinen Rassist*innen nach sind im Geltungsbereich an sich völlig vielfältige Individuen aber vollständig als Gruppe selektierbar und mit weiteren kollektiven Fremdzuschreibungen charakterisierbar. Passt nicht: siehe oben!
Versuchen sie, ihre Privatdefinition von Antisemitismus im Diskurs zu verteidigen. Bitte auch gerne mit Einbeziehung und Unterstützung von und durch Markus Pössel.
Antisemitismus zielt immer auf jüdisches Leben, auf jüdische Identität oder auf das, was als „jüdisch“ imaginiert wird.
Ich erweitere meine Frage: 1.a Was ist ihrer Ansicht nach für Antisemit*innen ein Jude?
Zu ihrem unzulänglichen Gebrauch der Aussagenlogik – wie bereits gesagt – dann noch im weiteren. In diesem Zusammenhang auch noch einmal die Frage: Beziehen sie sich bei ihrem Verweis auf die Thesen von Bassam Tibi auf den Text von Tibi vom 03.07.2017 bei Cicero?
Den Rest überlasse ich vorerst tranquebar.
Grüsse galileo2609
@ Rudi Knoth, 03.08.2019, 08:31 Uhr
Was ist in “Hetze” oder gar “antisemitische Hetze”? Der Artikel von Hanfeld ist sicherlich polemisch und nicht sachlich.
Das habe ich ausführlich dargelegt, und andere vor mir auch schon. Meine Ausführungen dazu finden Sie in meinem Beitrag vom 28.07.2019, 09:50 Uhr. Ich sehe keinen Sinn darin, mich zu wiederholen.
Wenn der Leser nicht Zuckerberg als Juden ansieht, wie kann er dann durch den Artikel was gegen Juden haben.
Hier muss ich mich dann doch mal wiederholen, und das mache ich diesmal in einem Selbstzitat (aus meinem Beitrag vom 02.08.2019, 20:51 Uhr):
Die Frage ist, ob Hanfelds Kritik antisemitisch ist oder nicht. Für diese Frage ist es völlig irrelevant, ob irgendein Leser Zuckerberg als Jude ansieht oder ob überhaupt irgendjemand den Text liest! Selbst wenn Hanfeld den Text in sein Tagebuch geschrieben und es danach unter sein Kopfkissen gelegt hätte, ohne ihn jemals irgendwem zu zeigen, wäre der Text trotzdem antisemitisch. Er hätte dann eben keine Wirkung gehabt. Aber antisemitisch wäre er trotzdem gewesen!
Erstens ist es für mich einfach unlogisch, zu schreiben, weil die Gruppe X etwas gesagt hat und Y dasselbe gesagt hat, daß Y zur Gruppe X gehört.
Ich nehme an, Sie beziehen sich auf Alys Argumentation?
Nachdem Sie so gerne mathematisch-naturwissenschaftlich argumentieren: Wenn Sie in eine Formel für X verschiedene Werte einsetzen und dann für zwei dieser Werte der gleiche Graph herauskommt, was sagt das über die beiden Werte?
Wenn sie verschiedene Chemikalien mischen, erhitzen usw., und zwei dieser Chemikalien unter den gleichen Bedingungen die gleiche Reaktion zeigen, was sagt das über die beiden Chemikalien?
Sie mögen nicht automatisch und zwingend das Selbe sein (manchmal aber doch, wie sich herausstellen könnte), aber sie sind doch wenigstens das Gleiche (zumindest im Ergebnis).
@tranquebar 06.08.2019, 19:54 Uhr
Und wie stellen Sie den Antisemitismus fest? An keiner Stelle erwähnt Hanfeld, daß Zuckerberg Jude sei.
Angenommen die Formel ist x**2 = 1. Dies gilt für X= 1 und X=-1. Also dasselbe Ergebnis, aber verschiedene Werte.
Nur daß diese Chemikalien Gemeinsamkeiten haben. Aber um im Bild zu bleiben, es sind zwei Chemikalien, die unter einer bestimmten Bedingung dieselbe Reaktion zeigen.
Noch was zur Aussagenlogik. Was sagen Sie zu dieser Fragestellung in der ich mich wohl zuerst geirrt und dann meinen Irrtum eingesehen habe?
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth,
da sie offensichtlich massive kognitive Probleme im Themenfeld haben, gebe ich die Frage an sie zurück:
3. Was ist ihrer Ansicht nach Antisemitismus?
Grüsse galileo2609
@Rudi Knoth und @galileo2609
Der Antisemitismusbericht für den Landtag Baden-Württemberg enthält ein eigenes Kapitel zur Definition von Antisemitismus:
https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/190701_StM_Bericht_Beauftragter_gegen_Antisemitismus_B-W.pdf
@Michael Blume 10.08.2019, 06:15 Uhr
Leider habe ich da nicht zum Thema Definition gefunden. Bei antisemitischen Straftaten sind dies ja Taten, in denen jüdische Einrichtungen oder erkennbar jüdische Menschen angegriffen werden. Es muß also in dieser Form des “Antisemitismus” das Opfer nicht nur jüdisch sein, sondern die Straftat sich auf sein “jüdisch sein” beziehen.
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth & tranquebar
Oh, sorry – tatsächlich war das ein falscher Link, werde ihn korrigieren.
Hier der Richtige:
https://stm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/190701_StM_Bericht_Beauftragter_gegen_Antisemitismus_B-W.pdf
@ Rudi Knoth, 07.08.2019, 17:28 Uhr
Und wie stellen Sie den Antisemitismus fest? An keiner Stelle erwähnt Hanfeld, daß Zuckerberg Jude sei.
Diese Frage wurde nun schon x Mal beantwortet, u.a. hier bzw. folgendermaßen:
tranquebar, 23.07.2019, 14:38 Uhr
Die Kombination dieser Zuschreibungen ist zumindest auffällig, denn wie richtig festgestellt wurde, wurden diese Zuschreibungen in dieser Kombination auch schon von den Nazis verwendet. Das ist ähnlich wie mit der Kornblume am Revers. An sich erstmal harmlos, wird dieses Symbol, gerade durch die öffentliche Darstellung und die besondere Verwendung an bestimmten Jahrestagen, zu einer klaren und unmissverständlichen politischen Aussage.
und hier: @ tranquebar, 26.07.2019, 06:42 Uhr
Wie ich geschrieben hatte, macht das Umfeld die Bedeutung. Wenn jemand sagt, er geht sich jetzt mal ein Bier holen, ist das hierzulande wohl ziemlich normal. Wenn derjenige aber schwer alkoholkrank, minderjährig oder ein vorbestrafter Gewalttäter, der bislang immer unter Alkoholeinfluss handelte, ist, bekommt der Satz eine ganz andere Bedeutung! […] Und wenn jemand kritisiert, dass manche Leute ihm zu selbstsüchtig usw. sind oder dass er diese Eigenschaften an seinen Mitmenschen nicht mag, dann ist das was anderes, als wenn er sagt, dass alle Mitglieder einer Gruppe (Arbeiter einer Firma, Fans eines Vereins, Juden…) so wären und deswegen mehr oder weniger “beseitigt” gehörten. So wird aus ganz normalen Aussagen antisemitische Hetze.
und hier: @ tranquebar, 28.07.2019, 09:50 Uhr
[…] So lässt Hanfeld beispielsweise völlig außer Acht, dass Zuckerberg tatsächlich glauben könne, was er verspricht. Stattdessen wird ihm automatisch Lüge unterstellt: “Masche”, “verlogener Tonfall”, “Camouflage”.
[…] Andere Milliardäre handeln doch auch nicht anders als Zuckerberg (Hanfeld nennt selbst Beispiele wie Gates), aber die werden nicht in derart rüdem Tonfall angegriffen, bei ihnen bleibt die Kritik sachlich. Wieso bekommt Zuckerberg diese Sonderbehandlung? […] Wenn es ein “normaler” Milliardär ist, wird halt ein bisschen kritisiert und gut ists, aber wenn der Mann Jude ist, dann geht es auf die Barrikaden! […]
Im Übrigen lässt Hanfeld ebenfalls außer Acht, dass Zuckerbergs Unternehmerstrategie keineswegs ungewöhnlich ist. […] Das kann man durchaus kritisieren, aber da stellt sich eben die Frage, wieso es gerade bei Zuckerberg so extrem harsch und höhnisch kritisiert wird. […]
Besonders auffällig wird Hanfeld, wenn er von der “Weltherrschaft” Facebooks redet und Zuckerberg als jemand, der “eine Regierungserklärung” veröffentlicht, tituliert. Auch hier ist er wieder sehr unsachlich, da er beispielsweise kein Wort über den ähnlich “schlimmen” Konkurrenten Google verliert, oder über Amazon, oder… . Wieso kriegt Zuckerberg das alles ab?
und hier: @ tranquebar, 02.08.2019, 20:51 Uhr
“Listig getarnt” trifft auch auf jedes Chamäleon zu. Wie ich nun schon zahlreiche Male erläutert habe, kommt es nicht auf die Formulierung an, sondern auf den Antisemitismus!
Fazit:
Ich habe hier nur mich selbst zitiert, in anderen Beiträgen wie auch in Alys Text, von dem das Ganze ja ausging, finden Sie weitere Belege. Aber ich denke, dass das hier ausreicht, schließlich sind das schon 7 Aspekte!
Nochmal: Es ist völlig unnötig, Juden zu erwähnen. Damit ein Text antisemitisch ist, muss er bloß – antisemitisch sein! Wenn ein heutiger Rassist über Migranten schimpft, nennt er sie ja auch nicht immer beim Namen, sondern spricht höhnisch von “Goldstücken” oder verwendet ähnliche Formulierungen. Das Wort “Goldstücke” ist völlig harmlos, wenn es z.B. von einem Münzsammler oder einem Museumsdirektor benutzt wird. Wenn ein Rechter aber davon spricht…
Genauso ist eine Kornblume völlig unverdächtig – außer, wenn sie sich am Revers eines rechten Politikers befindet.
Und ein Bier ist völlig harmlos, außer in der Hand eines Minderjährigen oder eines schwer Alkoholkranken!
Und manche Aussage ist eben normalerweise völlig harmlos, außer aus dem Mund eines Antisemiten!
Und OB jemand Antisemit ist oder nicht, das merkt man an all den Aspekten, die ich oben zusammengetragen habe. Nicht unbedingt an jedem einzelnen für sich – einen Alkoholkranken erkennt man ja auch nicht daran, dass er EIN Bier trinkt! Aber daran, dass er täglich 10 Klare vor dem Mittagessen und mit 35 eine völlig ruinierte Leber hat, nur mal so als Beispiel.
@ Rudi Knoth, 07.08.2019, 17:28 Uhr (Teil II)
Nachdem Sie so gerne mathematisch-naturwissenschaftlich argumentieren: Wenn Sie in eine Formel für X verschiedene Werte einsetzen und dann für zwei dieser Werte der gleiche Graph herauskommt, was sagt das über die beiden Werte?
Angenommen die Formel ist x**2 = 1. Dies gilt für X= 1 und X=-1. Also dasselbe Ergebnis, aber verschiedene Werte.
Eben! Zwei verschiedene Werte (= Aussagen, Verhaltensweisen etc., in einem ganz bestimmten Zusammenhang), die aber beide antisemitisch sind, während alle anderen Werte es (in diesem Zusammenhang) nicht sind. Vielleicht linker und rechter Antisemitismus?
Wenn sie verschiedene Chemikalien mischen, erhitzen usw., und zwei dieser Chemikalien unter den gleichen Bedingungen die gleiche Reaktion zeigen, was sagt das über die beiden Chemikalien?
Nur daß diese Chemikalien Gemeinsamkeiten haben. Aber um im Bild zu bleiben, es sind zwei Chemikalien, die unter einer bestimmten Bedingung dieselbe Reaktion zeigen.
Genau! Zwei verschiedene Aussagen, Verhaltensweisen etc. (im gleichen Zusammenhang getätigt!), die eine Gemeinsamkeit haben – sie sind beide antisemitisch! Während die anderen (Leute, Chemikalien…) es (in diesem Zusammenhang) nicht sind, sie “reagieren” ja anders. DARAN erkennt man Antisemitismus, und nicht daran, ob das Wort “Jude” fällt oder nicht!
Noch was zur Aussagenlogik. Was sagen Sie zu dieser Fragestellung in der ich mich wohl zuerst geirrt und dann meinen Irrtum eingesehen habe?
Was meinen Sie?
@ Michael Blume, 10.08.2019, 06:15 Uhr
Vielen Dank für den Link. Noch interessanter als die Definition finde ich die Statistik. Sie zeigt klar und ungebrochen, das der Schwerpunkt der antisemitischen Straftaten ganz eindeutig rechts liegt, trotz relativ starker muslimischer Migration und linkem Antisemitismus. Damit sind die Versuche, den Anstieg des Antisemitismus auf die Migranten zu schieben, gescheitert (obwohl die natürlich auch einen Anteil haben, ganz klar, aber die Verteilung/Häufigkeit ist ja mehr als eindeutig).
@tranquebar 10.08.2019, 10:39 Uhr
Ihre Logik ist eine assoziative Logik. Sie entspricht nicht meinem Logikbegriff und der der exakten Wissenschaften. Diese Logik wurde auch von Harald Schmidt mit seinem Nazometer aufs Korn genommen. Ein besonders lustiges Beispiel Ihrer Logik ist:
Dies ist eine Tautologie. Genau darum ging es in meinem Link. Die Aussage “ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist” ist immer wahr. Da der krähende Hahn eine hinreichende Bedingung ist, ist die Folge auch dann wahr, wenn der Hahn tot ist. Er muß also nicht ewig leben.
Gruss
Rudi Knoth
@ Rudi Knoth, 10.08.2019, 12:25 Uhr
Wenn eine Lösung alkalisch ist, dann ist sie eben alkalisch. Das beschreibt ihre Natur und hat mit Logik nichts zu tun, egal ob assoziativ oder nicht. Ebenso verhält es sich mit einer antisemitischen Aussage.
Und ebenso wie man eine alkalische Lösung z.B. durch einen Lackmustest erkennen kann, kann man eine antisemitische Aussage durch Tests wie die oben aufgelisteten erkennen. Die Nennung des Wortes “Jude” ist dafür unerheblich. Bei der Lauge muss ja auch nicht auf der Flasche stehen, dass es eine Lauge ist, der Lackmustest indentifiziert sie trotzdem zielsicher.
@tranquebar 10.08.2019, 13:30 Uhr
Dies gilt nur dann, wenn der Test keine “falsch positiven” Resultate liefert. Im ein drastisches Beispiel zu nennen:
Es gibt die antisemitische Legende des “Ritualmordes”, nach der christliche Jungen umgebracht werden sollen, um Blut für die Mazze zu bekommen. Im Märchen “Hänsel und Gretel” soll ja bekanntlich auch ein Junge gemästet und umgebracht werden, um ihn zu verspeisen. Ist dieses Märchen dann antisemitisch?
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth,
wir wissen um den Antisemitismus der Gebrüder Grimm … Davon abgesehen muss man unterscheiden, was von deren Märchensammlung nur gesammelt wurde, unhintergründet deren jeweiliger historischer Herkunft, oder bewusst angepasst wurde. Unabhängig davon, ob man die imaginierte Hexe in der recht atavistischen Erzählung von „Hänsel und Gretel“ durch eine Jüdin austauscht oder nicht, ist das Kindsopfer andockbar an antisemitische Mythen.
Insofern ist ihr sogenanntes „drastisches Beispiel“ völlig ungeeignet für ihr stetiges individuelles Bestreben, die Existenz von virulentem Antisemitismus in seinen vielfältigen Erscheinungsformen möglichst weitflächig zu leugnen.
Grüsse galileo2609
@ Rudi Knoth, 10.08.2019, 14:16 Uhr
Dies gilt nur dann, wenn der Test keine “falsch positiven” Resultate liefert.
Was aber im allgemeinen der Fall ist, deshalb ist ja beispielsweise der Lackmustest als saubere wissenschaftliche Beweisführung anerkannt. Die Möglichkeit von falsch positiven (oder auch falsch negativen, in unserem Fall also nicht erkanntem Antisemitismus) Ergebnissen besteht immer, ändert aber nichts an der Richtigkeit der Aussage, zumal diese Möglichkeit auch sehr klein ist. Um sie auszuschließen, testet man ja mehrmals, verlässt sich auf Expertiesen und holt zweite (und dritte) Meinungen ein.
Wenn einem Arzt ein vor Schmerzen schreiender Patient gezeigt wird, dessen Bein unnatürlich abgeknickt ist, wo aus der Fleischwunde schon der Knochen rausschaut, und bei dem auch noch ein Röntgenbild klar den Knochenbruch zeigt, dann darf der Arzt ruhig annehmen, dass er es hier tatsächlich mit einem echten Knochenbruch zu tun hat, denn die Diagnose ist offensichtlich und mehrfach abgesichert. Die Gefahr einer falsch positiven Diagnose ist hier klar zu vernachlässigen. Er muss vielmehr dringend handeln, um weiteren Schaden vom Patienten abzuwenden.
Um auf unseren Hanfeld-Text zurückzukommen: Wenn nicht ein Hinweis auf Antisemitismus, auch nicht zwei, sondern eine ganze Reihe gefunden werden, von verschiedenen Leuten, die auch noch Experten auf dem Gebiet sind, und wenn auch Laien wie Sie und ich das nachprüfen können (nicht indem sie eine “Meinung” äußern (also sich nur die Flüssigkeit in der Flasche anschauen und dann eine Vermutung, ein Bauchgefühl äußern), sondern indem sie den Lackmustest machen, also den Text wissenschaftlich auf entsprechende Hinweise untersuchen), dann darf man durchaus annehmen, dass es sich hier nicht um ein falsch positives Ergebnis handelt, und ist verpflichtet zu handeln, um Schaden von Volk und Vaterland abzuwenden, der durch diesen Antisemitismus entsteht bzw. droht.
@Michael Blume,
nette Hochglanzbroschüre, aber zielsicher am Konflikt mit unseren Antisemit*innen vorbei …
Sie erreichen damit Menschen in unserer rationalen Hemisphäre, nicht aber solche Grenzgänger wie Rudi Knoth, die der Ansicht sind, dass beispielsweise die Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) „problematisch“ sei.
Grüsse galileo2609
@galileo2609
Ja, mein Bericht mit den Handlungsempfehlungen bewegt sich bewusst im demokratischen und rechtsstaatlichen Rahmen. Lassen Sie uns dagegen gerne hören, was Sie mit (also irrationalen?) „Grenzgängern“ gerne tun würden. Was wäre denn mit ihnen zu tun? 🤔🤷🏽♂️🌍
@galileo2609 10.08.2019, 16:52 Uhr
Und was sind die Konsequenzen? Verbot oder Entschärfung von Märchenbüchern oder gar anderer Literatur? Ich stell mir das richtig lebhaft vor, wie in Büchereien dann Grimms Märchen aussortiert werden.
Gruss
Rudi Knoth
@tranquebar 10.08.2019, 16:56 Uhr
Nun gut das ist eine “Argumentation durch Autorität”. Welchen Schaden soll denn eigentlich “Volk und Vaterland” durch diesen Text denn nehmen?.
Gruss
Rudi Knoth
@galileo2609 10.08.2019, 19:06 Uhr
Was ist an einer solchen Ansicht irrational? Wie “wissenschaftlich” ist denn diese Definition und warum soll man diese nicht hinterfragen dürfen? Der Rationalismus und die Wissenschaft leben doch vom Zweifel.
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth
Begriffsdefinitionen sind immer Setzungen, die selbstverständlich auch diskutiert, hinterfragt und überboten werden dürfen.
Die IHRA-Definition von Antisemitismus halte ich für sehr gut und brauchbar, zumal sie endlich auch das Entwickeln internationaler Standards ermöglicht. Diese als „problematisch“ abzutun und abzulehnen, ohne eine brauchbare Alternative vorzuschlagen, kann schon den Eindruck erwecken, man wolle das Phänomen an sich bestreiten…
@Michael Blume 12.08.2019, 07:39 Uhr
Ich habe einfach einige Verständnisschwierigkeiten mit dieser Definition. Wie die Diskussion über den Antisemitismus in “Hänsel und Gretel” zeigt, kann man also wie der Beitrag von galileo2609 vorgestern darlegt, diese Geschichte als antisemitisch angesehen werden.Dies ist für mich recht befremdlich.
Man muß kein Koch sein, um festzustellen, daß das Essen nicht schmeckt. Darauf angewendet heisst das, daß ich nicht verpflichtet bin, eine andere Definition vorzuschlagen.
Für mich fehlt an dieser Definition eine Erklärung, was der Begriff “Wahrnehmung” konkret bedeutet. Sind das den “Juden” zugeschriebene Eigenschaften? Auch sollte klar gemacht werden, daß die Personen, Gruppen oder Institutionen als “jüdisch” bezeichnet werden. Denn sonst kann man recht viele Ansichten als “antisemitisch” bezeichnen auch wenn derjenige, der diese Ansicht äussert, gar nicht an Juden denkt.
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth
Wie im Antisemitismusbericht geschrieben konkretisiere ich die „Wahrnehmung“ auf Verschwörungsmythen. Juden wird die Eigenschaft zugeschrieben, Superverschwörer zu sein.
Das Denken des Anderen ist immer subjektiv und Dritten nicht zugänglich. Indem Sie den Anspruch so hoch setzen, wird der real existierende Antisemitismus letztlich wegdefiniert. Das wissen Sie auch längst, vermute ich. Und diese „Strategie“ stört nicht nur @galileo2609.
@Michael Blume:
Nun habe ich mir Ihren Bericht und das Kapitel zur Definition mal vorgenommen und folgende Bemerkungen:
Können Sie mir antisemitische Vorwürfe und Angriffe gegen nichtjüdische Menschen nennen? Wie sind diese formuliert?
Jetzt wird es interessant. Wird Kritik an der Migrationspolitik nicht auch von anderen Menschen erhoben? Seltsam ist in diesem Zusammenhang, daß Bassam Tibi in der Baseler Zeitung und Karl Lagerfeld gerade die Gefahr eines importierten Antisemitismus durch Muslime sehen. Sind deren bedenken dann auch antisemitisch?
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth
Hier auf dem Blog finden Sie einen Üost über den verschwörerischen sog. „Hooton-Plan“, der von Angela Merkel durchgeführt werde. Ein klassischer, antisemitischer Vorwurf gegen eine Nichtjüdin – der Antisemiten vorwerfen, mit jüdischen Verschwörern verbündet oder selbst „heimlich“ Jüdin zu sein.
Und selbstverständlich ist Kritik an Migrationspolitik, die auf antisemitische Verschwörungsmythen verzichtet, auch nicht antisemitisch.
Das ist nicht schwer zu verstehen – und Sie wissen das alles m.E. auch längst…
@Michael Blume 12.08.2019, 10:36 Uhr
Der Anspruch ist eine Selbstverständlichkeit. Und Der weitere Text ist eine
boshafte Unterstellung von Ihnen. Wenn Sie dies nicht zweifelsfrei beweisen können, dann ist das eine üble Nachrede.
Gruss
Rudi Knoth
Tja, @Rudi Knoth, Sie fühlen sich ertappt. M.E. zu Recht.
Die gute Nachricht ist: Sie müssten diese Gedankenstrudel nicht weiter leugnen und verniedlichen, Sie könnten sie auch einfach hinter sich lassen. Wie Sie Ihren Geist möblieren, das ist weitgehend Ihre eigene Wahl.
@Michael Blume 12.08.2019, 11:45 Uhr
Ihre Beweisführung kenne ich von der Heiligen Inquisition. Wenn der Beschuldigte leugnet, mit dem Teufel im Bunde zu sein, dann ist er es. Interessant, wlech seltsame Logik Sie praktizieren.
Gruss
Rudi Knoth
@Rudi Knoth
Das war ja gerade auch die Diskussion zwischen @galileo2609 und mir: Die Debatte darüber, wie mit niederträchtigen und antisemitischen Gedanken umzugehen wäre.
Ich bin der Auffassung, dass nur Sie selbst Ihre innersten Gedanken kennen und diese ggf. verändern können. Wir anderen können Sie zum Nachdenken anregen und informieren, aber weder freisprechen noch bekehren.
Sie wissen längst mehr als genug über den Antisemitismus und über sich selbst. Der Rest liegt an Ihnen, denn im Gegensatz zum (zutiefst rassistischen und antisemitischen!) spanischen Inquisitions-Regime des 16.-19. Jahrhunderts genießen Sie in der Bundesrepublik Gewissens- und Meinungsfreiheit. Sie werden nur durch Ihre eigenen Gedanken verfolgt.
Was Sie also daraus – und wen Sie aus sich selbst – machen, bleibt entsprechend alleine Ihre Verantwortung. So laut Sie auch jammern und das Thema auf andere abwälzen wollen: Sie sind kein Opfer. Es bleibt hier und heute ganz alleine Ihre Wahl…
@ Rudi Knoth, 11.08.2019, 17:59 Uhr
Nun gut das ist eine “Argumentation durch Autorität”.
Nein, durch Realität! Wie ich geschrieben habe, können auch Laien wie Sie und ich die Ergebnisse der Experten jederzeit nachprüfen (das habe ich ja in dieser Kommentarspalte auch ausführlich und detailliert getan). Einzige Bedingung ist, dafür auch wissenschaftliche Methoden (den Lackmustest) anzuwenden, anstatt “Meinungen” und “Bauchgefühle” als wissenschaftliche Fakten hinzustellen.
Welchen Schaden soll denn eigentlich “Volk und Vaterland” durch diesen Text denn nehmen?.
Fragen Sie das ernsthaft? Der Text verbreitet antisemitisches Gedankengut und macht es gesellschaftsfähig. Er trägt also zu einer antisemitischen Gesellschaft bei. Wieso das einen erheblichen Schaden für Volk und Vaterland bedeutet, muss ich hoffentlich nicht erläutern.
@Michael Blume 12.08.2019, 11:44 Uhr
Dem stimme ich voll zu.
Wenn der “antisemitisch” Beschuldigte als “Jude/Jüdin” bezeichnet wird, dann ist mir das auch einleuchtend. Ebenso ist sicherlich nicht jede Kritik an der Migration antisemitisch.
Was VT(M) angeht, so haben Sie ja mehrere Beispiele genannt. Die Chemtrail-VT ist aber schon in der Aussage von “reichen Verursachern” unglaubwürdig, denn diese müssten nach dedr Ausrottung der Menschen selber für sich arbeiten.
Gut verbleiben wir erst mal bei diesem Stand, denn wir sind ja vom ursprünglichen Thema weit weg gekommen.
Gruss
Rudi Knoth
@Michael Blume,
Ich komme darauf zurück. Das ist die wirklich interessante und wichtige Diskussion im Umgang mit dem, was aus der Gesellschaft an Antisemitismus gegen unsere Zivilisation zurückschlägt. Dazu benötigt man ein wenig Raum, leider sind wir nicht im Colloquium … angesichts der Kadenz der Einschläge …
Grüsse galileo2609
@galileo2609
Ich bin wirklich interessiert, ja gespannt…
@Rudi Knoth,
mit ihren Logikproblemen ist das so eine Sache … Da sie sich erneut auf Bassam Tibi berufen, betrachten wir doch eines ihrer Logikprobleme, das sie im Kommentarbereich eines (schon mehrfach durch mich aufgerufenen) Blogposts von Tibi am 03.07.2017 bei Cicero hinterlassen haben. Zur Auffrischung. Tibi hatte im Header seines Textes geschrieben:
Sie antworteten darauf mit folgender, ihnen eigener Aussagenlogik: