Antisemitismus im Föderalismus – Warum der Faschismus im Alpenraum eskalierte

Für das neue Jahr habe ich mir vorgenommen, mehr Zeit für die Vorbereitung konkreter Reden zu investieren und diese dann auch online zu stellen.

Nachdem dies bereits mit der Rede zu Dualismus in den Umwelt-Schutzbewegungen beim AK Antirassismus der Grünen Stuttgart gelungen ist, finden Sie hier die ausführliche Version meiner heutigen Rede zu “Antisemitismus im Föderalismus – Fortschritt und Hemmnis im EUSALP-Alpenraum nach Arnold Zweig” beim Jahresempfang der CDU Bruchsal.

Unter anderem erläutere ich aber auch meine Annahmen zum DACH-Verschwörungsunternehmertum, hier vorgetragen bei der keb Reutlingen:

Instagram-Kachel der CDU Bruchsal zu meiner heutigen Rede beim Jahresempfang im Heisenberg-Gymnasium Bruchsal. Screenshot mfG: Michael Blume

Wie auch beim Grünen Antirassismus-AK erhoffe ich mir Ihr Interesse und sowohl analog wie digital konstruktive Diskussionen.

Zur Gebirgsregionen-Medienthese finden Sie hier auch den Studienbrief (als pdf) und den Seminarvortrag:

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

80 Kommentare

  1. @Blume
    Über Ihre PDF musste ich leider schmunzeln.

    Denn eine wichtige Grundlage von Esoterik und somit von irrationalen Ideen ist es, dass sich bis heute niemand bereit findet, sich ernsthaft mit dem Thema ´Nahtod-Erfahrung´(NTE) zu beschäftigen. Obwohl ich seit 2006 ein komplettes Erklärungsmodell für NTEs entwickelt und veröffentlicht habe – gelten NTEs noch immer als unerklärbar.
    Sie können in allen Medienbeiträgen nachlesen/-hören: NTEs werden – zu 100 % – ausschließlich als unerklärbar dargestellt.
    D.h. diese Leute haben entweder keine gute Recherche gemacht (denn dann hätte man mein NTE-Erklärungsmodell finden müssen) oder es wird mit Absicht etwas falsches berichtet.
    Das ist das größte Problem: zum Thema NTE gibt es nur zu 100 % Falschmeldung in den Medien. Wenn aber die Medien immer nur falsche ´Informationen´ verbreiten, kann irrationales Denken nicht überwunden werden.

    Die größte Umfrage in Deutschland ergab, dass 4-5% der Erwachsenen eine NTE hatte. Wenn jede dieser Personen weiteren 4-5 Menschen von ihrer NTE erzählten, dann weiß 1/5 der Bevölkerung aus eigenem Erleben oder von einer Originalquelle – dass es etwas (NTEs) gibt, was die Wissenschaft nicht erklären kann.
    Das es mit NTEs etwas gibt, was die Wissenschaft nicht erklären kann – ist eines der allerwichtigsten Hauptargumente für Esoterik und Verschwörungsmythen: da damit die Glaubwürdigkeit von Wissenschaft nachvollziehbar in Zweifel gezogen werden kann.

    D.h. Das Thema NTE ist nicht so harmlos, wie viele meinen – und damit verstehen Sie auch, warum ich wegen Ihrer PDF schmunzeln musste: Ich habe seit 15 Jahren hier bei SciLogs darauf aufmerksam gemacht, dass/wie NTEs erklärbar sind – ohne eine einzige Reaktion erhalten zu haben, wie man sie von intelligenten Menschen bekommen sollte. Leider!
    Faktenwissen ignorieren – Mit dieser Verhaltensweise überlässt man der Esoterik das Feld!

    • Ja, @KRichard – da haben Sie nun also zwei Deutungs-Möglichkeiten:

      1. Wir Wissenschaftsblogger:innen sind allesamt Teil einer globalen NTE-Weltverschwörung.

      2. Wir haben gelernt, unsere Zeit nicht an autoritäre Herrschaften zu vergeben, die von der absoluten Exaktheit ihrer privaten Spezial-Thesen missionarisch überzeugt sind und also versuchen, auch wirklich jedes Thema zu hijacken.

      Wählen Sie weise. (Die richtige Antwort ist 2.)

      Ihnen alles Gute und herzliche Grüße!

      • Zu Nahtoderfahrungen fällt mir doch der Prof. Dr. Markolf H. Niemz ein.
        Damit scheint mir doch der KRichard zu 99% widerlegt.
        Niemz Buch über Nahtod, “Luci mit c” ist von 2005.

        Er deutet als Physiker das Tunnelerlebnis als Searchlight-Effekt, ein Analogon zu Einsteins Relativitätstheorie.
        Er betont, dass der Effekt nicht beweißt, das Nahtoderfahrungen real sind.
        Er braucht auch eine Seele, um ein Eintauchen ins Licht zu erklären, die er sich nach Alfred North Whitehead als Erfahrungstropfen vorstellt.

        Bei der sogenannten Lebensrückschau erwähnt er den speichernden Effekt von Licht, dessen Perspektive er als Ewigkeit deutet.
        Da Materielles niemals Lichtgeschwindikeit erreichen kann und damit Ewigkeit, ist er fest von der Realität von Nahtoderfahrungen überzeugt.

        “Noch aussagekräftiger ist die Formulierung, dass aus der Lichtperspektive jede räumliche und jede zeitliche Distanz den Wert null hat. Was auch immer diese Perspektive innehat- nennen wir es “Gott”, “Allah”, “Jahwe”, “Brahman” oder “Amida Buddah”-, dieses etwas muss mit allem vertraut sein und sich allem bewußt sein.” (Niemz, Ich Wahn, 09/2017, Seite 106)

  2. Präziser muss es lauten: Der Faschismus der gleichermaßen unverarbeiteten/gepflegten Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” eskalierte im Alpenraum zu Nationalsozialismus und Antisemitismus, weil die Menschlichkeit in Schuld- und Sündenbocksuche …!? 👋😉

  3. # Schnellere Kommunikation führt zu einer seltsamen Form von Raumzeit-Kontraktion – zwei Flughäfen liegen näher aneinander, als an den Hauptbahnöfen der Städte, in denen sie liegen. Wir leben in verschiedenen Welten gleichzeitig, einerseits ist Bachmut ein Vorort von Paris, und es macht keinen Sinn, wenn Paris sich raushalten will. Wenn aber die Soldaten und Panzer erst mal vor Ort sind, kämpfen sie auf dem gleichen Spielfeld, wie Landsknechte und Ritter. Ich ticke momentan den Umständen entsprechend etwas militaristisch, sorry. Es überlagern sich zwei Welten, eine ist ein winziger, flacher Globus, eine besteht aus Abertausenden Scheiben, die senkrecht kilometerhoch gewellt sein können. Heute kann sich jeder eine eigene, personalisierte Welt aus Fertigbauteilen konfigurieren, wenn er sich die Flugtickets leisten kann. Früher ging das nur innerhalb eines Dorfes, heute ist der Nachbar hinter der Wand fremder als der Kumpel in Rio.

    # Irgendwann kommt eine Geschichtsdeutung auf, nach der Russland von Stalin besetzt war. Oder von Georgien. Irgendwann fordert Deutschland von Österreich Reparationen für Hitler. Ist fast schon süß, wie die Leute ihre Weltanschauung verbiegen, damit sie ihnen nützt. Wir sind die Zuhälter unserer Geschichte, und prügeln sie auf den Strich genauso erbarmungslos, wie Prigoschin seine Wagner-Nutten.

    # Das ironische an einer jüdischen Physik-Weltverschwörung ist, dass sich vieles, was man so als Weltverschwörung interpretiert, durch Physik erklären lässt. Viele Leute auf einem Haufen gehen einander auf den Sack, das ist Druck/Fläche=Energie. Und wenn alle einander auf den Sack gehen, lebt man in einer Welt, die sich verschworen hat, einem auf den Sack zu gehen. Und wenn einem tausend Leute völlig unabhängig voneinander auf den Sack gehen, einfach, weil sie sich gegen die tausend Leute wehren, die ihnen völlig unabhängig voneinander auf den Sack gehen, ist jeder ein Opfer, findet Abertausende Mit-Opfer, die die gleichen Erfahrungen machen, aber irgendwie keine Verschwörung weit und breit – weswegen sie ja noch mächtiger und geheimnisvoller sein muss, als man dachte! Also wehren sich alle noch mehr, und siehe – die Weltverschwörung schlägt zurück! Anscheinend ist man ihr auf der Spur! Anscheinend ist man mächtig genug, um ihr gefährlich zu werden! Auf zum Gefecht! Kraft, Gegenkraft, Resonanz, Kettenreaktion, zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Einstein oder die Überlebenden von Hiroshima. Menschen sind Materie, Teilchen wie alle anderen auch. Intelligenz wird entweder überschätzt, oder ihre Rolle in der Physik unterschätzt.

    # Der Zar wird Ihnen sagen, dass es echt doof ist, wenn Bauernpack Lesen und Schreiben lernt. Auch die katholische Kirche versuchte, das Denken auf diejenigen zu beschränken, die es können. Datenaustausch ist Interaktion, er leitet Erregungszustände weiter, er wirkt, als würden Sie einen ganzen Haufen Köpfe zu einem Computernetzwerk verschrauben, das gemeinsame Ideen entwickelt, aber auch einen ganzen Haufen Körper zu koordinierten Aktivitäten, die von diesen Ideen geleitet werden – plötzlich ist im System viel mehr los, weil viele Leute synchron mehr bewegen können. Ob sie damit Schaden anrichten oder Nutzen, das kann die Schrift leider nicht beeinflussen. Und das Denken den Denkern zu überlassen, scheiterte bislang daran, dass Denker sehr gut darin sind, sich personalisierte Bergkonfigurationen auszudenken (siehe unten). Der Großteil von uns sind Idioten, aber unsere Idiotie richtet zumindest genug Schaden an, dass die Denker in Todesangst davor leben müssen, dass sie uns so schlecht behandeln, dass wir ihnen nicht mehr trauen und diese Mühsal auf uns nehmen. Ihr ganzer Vortrag ist ein warnendes Beispiel dafür, warum man uns mit Luxus und Freiheit ruhig stellen sollte, damit wir arbeiten und nicht stören.

    # In den Bergen sind Föderalismus und Multikulti einfach, weil dort die Berge drei Viertel der Politik ersetzen – das Miteinander ist einfach, wenn Streithähne von einem Berg voneinander getrennt werden, statt dass man dazu erst mal Gesetze, Polizei und Rechtssystem aufbauen müsste, komplett mit einer Wirtschaft, die sie durchfüttert und einer Demokratie, die verhindert, dass die Mächtigen die simulierten Berge bei allzu personalisiertem Konfigurieren versetzen, oder die Mehrheit die Minderheit darunter begräbt. Das Schöne an den Bergen ist – auch wenn sie nur die einfachste Form des Föderalismus erzeugen, das werden sie immer und immer wieder tun, ganz egal, was für einen Scheiß wir in den Ebenen bauen.

    Andererseits können die Ebenen nie so konformistisch, engstirnig und fremdenfeindlich werden, wie irgendein Stamm in den Bergen, einfach, weil wir öfter Fremden begegnen, sodass die Folgen kultureller Inzucht gemindert werden. Föderalismus beginnt bei der Erkenntnis: Wenn wir genau wissen, wo die Reviergrenzen liegen, müssen wir unsere Hackfressen nie wieder länger ertragen, als zum Grüßen notwendig, und laufen nie Gefahr, dass mein Sohn Romeo und deine Tochter Julia einander über den Weg laufen und Rassenschande zwischen unseren Familien betreiben. Man kümmert sich mehr um sich selbst, ums Kleine, ums Dorf und um die Region, weil einen die Berge vor der großen, weiten Welt schützen – hat alle Vor- und Nachteile der Überspezialisierung.

    In kleineren Gemeinschaften funktionieren auch einfachere Verwaltungsstrukturen, ein einziger Führer kann für alle denken – nach Außen hin reicht Paranoia, im Innern kann er Probleme lösen, die er in größeren Gruppen an Andere delegieren muss. Bei demokratischer Regierung kann sich auch leichter ein Mehrheitskonsens formen, durch den die Minderheit genauso untergebuttert werden kann, wie durch einen Führerbefehl: Beides wirkt ja auf das Individuum über Gruppendruck. Auf der Alm, da hört dich keiner schreien, wenn du gelyncht wirst. Da hat der Lynchmob koa Sünd, weil es außer dem Lynchmob keinen gibt, der definiert, was a Sünd ist.

    In den Bergen ist die Gemeinschaft das Individuum. Einerseits hat sie Angst, von größeren Kollektiv-Individuen, die sich in den Ebenen formen, verschlungen zu werden. Andererseits verschlingt sie skrupellos Einzelpersonen. Naja, ist eigentlich in jedem Dorf so, ich bin mit Nachbarschafts-Totalitarismus aufgewachsen, und die einzigen Berge, die man dort fand, wurden regelmäßig mit dem Heuwagen abtransportiert.

    Die Berge schützen vor der Welt, versperren aber auch die Sicht darauf. So kann sich in den Ebenen Großes verschwören, und wenn es groß genug ist, die Berge zu überwinden, ist es groß genug, die Täler zu überschwemmen. Plötzlich und ohne Vorwarnung. Und dann ist die Fragmentierung plötzlich genauso ein Nachteil, wie die Fragmentierung Europas gegenüber Russland. Dass man da in Angst vor Verschwörungen gewaltiger Mächte lebt, ist klar. Jede Festung ist nun mal auch ein Gefängnis.

    Ich komme aus einer Kultur, in der Berge durch Egos simuliert wurden – jeder Adelige war in seinen Freiheiten und Rechten sicher geborgen wie ein Dinosaurier im Vergessenen Tal, sein Land und die Bauern gehörten ihm allein. Ich nehme an, den Wahlspruch „Fremdes will ich nicht, meines lass ich nicht anrühren“ könnten sich auch die Alpenregionen auf die Fahnen schreiben, leider in dessen doppelter Bedeutung – als „ich will nicht rauben, was Anderen gehört“, wie auch als Fremdenfeindlichkeit. Extreme liegen oft nahe beieinander, und meine Toleranz ruht von einer gewissen Intoleranz her – ich habe mein Ego, meine Identität, meine Meinung, die ist stur, unangreifbar, renitent, und deswegen absolut sicher. Ich hätte keine Angst vor einer jüdischen Weltverschwörung, selbst wenn es sie gäbe: Dann verschwört euch mal schön, jeder braucht ein Hobby, nur parkt mir mit euren Verschwörungs-E-Rollern nicht die Mülltonnen zu, irgendein Klüngel wird mich immer um meine Kohle bescheißen, Juden, Echsenmenschen, CSUCDU fhtagn, wo ist der Unterschied? Nur bezweifle ich, dass sich Juden im Besonderen oder größere Menschengruppen im Allgemeinen je verschwören würden, wer tut sich so was an, wenn er sich dadurch den Spaß verderben würde, sich wegen jeder Nichtigkeit zu zoffen? Eine stabile Identität gibt Selbstbewusstsein, und wenn man die Fremden nicht fürchtet, fällt es einem leichter, sie zu ertragen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass sie im tiefsten Innern genauso Arschlöcher sind, wie man selbst – die seelische Grundlage eines jeden Dualismus.

    Es ist nicht die Art Toleranz, die sich von vornherein für alles öffnet, eher das Gegenteil. Aber die Bereitschaft, sich Fremdes auch mal anzugucken, zu beschnüffeln, eventuell zu übernehmen, was man brauchen kann, wenn’s besser ist als das eigene, auch über den eigenen Schatten zu springen, wenn man grundfalsch lag, darf durchaus da sein. Es ist eine feine Gratwanderung zwischen einem Selbstschutz, der Anderen das gleiche Recht gewährt, und einem Selbstschutz, der es ihnen verwehrt, einfach, weil man sich von der Übermacht erdrückt fühlt und sich deswegen einbildet, sie hätten einem dieses Recht zuerst verweigert. Irgendwie paradox – wenn man das ist, was Rechte gern wären, ist man am ehesten gefeit, keiner zu sein.

  4. KRichard
    28.01.2023, 16:13 Uhr

    Die größte Umfrage in Deutschland ergab, dass 4-5% der Erwachsenen eine NTE hatte.

    Und wie viele von diesen 4-5% haben Dinge gesehen, die sie eigentlich nicht sehen konnten? Zum Beispiel, wie sie über ihrem eigenen Körper schwebten, und den Ärzten beim Reanimieren zuschauten?
    Na gut, manche Leute behaupten so was vielleicht. Es gibt aber auch Leute die erzählen, sie wurden von Außerirdischen entführt.
    Von diversen Marienerscheinungen möchte ich erst gar nicht reden…

    Und nein, ich gehöre nicht zu einer globalen globalen NTE-Weltverschwörung. Ich bin einfach nur ganz individuell skeptisch.

    • @Apostata
      NTEs lassen sich als Ergebnis eines einfachen Erinnerungsvorgangs komplett erklären. Mehr ist das nicht!

      (Dieses Erklärungsmodell ist in meinem aktuellen Buch ´Kinseher Richard: Pfusch, Betrug, Nahtod-Erfahrung´ seit 2014 in der Deutschen Bibliothek und der Bayerischen Staatsbibliothek als Dokument hinterlegt.
      Auch Herrn Dr. Blume habe ich 2014 ein Exemplar zugeschickt – und Anfang letzten Jahres eine PDF mit aktuelleren Informationen.)

      Ich verstehe auch nicht, wie aus dem Hinweis auf Fakten eine globale NTE-Weltverschwörung entstehen soll

      • Das ist wirklich einfach, @KRichard: Fakten müssen „immer“ gedeutet werden.

        So werden Farben über Lichtwellen & Rezeptoren wahrgenommen: Ein reduktionistischer Schluss auf „Mehr ist das nicht!“ ist aber widersinnig. Denn Farben erhalten biografische wie auch kulturelle Bedeutungen, denken wir nur an Signalfarben. Wir sprechen hierbei v.a. von Emergenz:

        https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/harte-vs-weiche-wissenschaften-warum-die-blogosph-re-emergenz-verstehen-sollte/

        Ihre mit autoritärem Gestus vorgetragener NTE-Fakten-Reduktionismus macht deswegen interdisziplinär einfach keinen Sinn. Aber das wollen Sie nicht lesen und versuchen stattdessen seit Jahren Blog-Kommentarspalten zu kapern.

        Können Sie verstehen, dass das Zeit und Nerven kostet?

      • @Blume
        Ich bemühe mich immer, sachlich zum aktuellen Blog-Thema zu schreiben:
        z.B. dass/warum die Berichterstattung der Medien über NTEs eine wichtige Grundage für Esoterik ist.

        • @KRichard

          Weder im Blogpost noch in der Bruchsaler Rede werden Nahtodeserlebnisse thematisiert.

          Überdenken Sie bitte mal Ihr Digutalverhalten, insbesondere auf Wissenschaftsblogs. Danke.

  5. @Apostata: “Und wie viele von diesen 4-5% haben Dinge gesehen, die sie eigentlich nicht sehen konnten?”

    Das kann man erklären, wie KRichard es über die nachvollziehbaren Konstruktionen des Gehirns durch Erinnerungen und unterbewusst-akustischen Wahrnehmungen (während der OP!) beschreibt, aber auch ich hatte eine aAKE, die weit über das “Schweben” hinaus ging, die lassen sich FAST garnicht erklären.

  6. Paul S,
    Ihre Einlassungen zum Alpenraum”Ich komme aus einer Kultur, in der Berge ……” kann ich bestätigen, die Berglandschaft mit engen Tälern prägt die Sicht von Welt.

    Es ist kein Zufall, dass Marie le Pen ihren Wahlkreis in Haute Savoi hat, das ist das Gebiet südlich des Genfer Sees mit sehr engen Tälern zwischen Bergriesen.
    Und sie findet dort ihre Mehrheit, weil die Menschen ihre “enge Idendität” bewahren wollen.

    Und es ist auch kein Zufall, das die Alpenrepublik Österreich sich gern abschottet.
    Das Gegenteil, die Niederlande, dort denken die Menschen weltoffen , weil eben der Horizont weltoffen ist, jeden Tag.

  7. @Paul S. 28.01. 21:52

    „wenn man das ist, was Rechte gern wären, ist man am ehesten gefeit, keiner zu sein.“

    Das trifft es wohl ganz gut. Man kommt mit dem Pluralismus nicht klar, man hat Probleme mit Argumenten und will eigentlich anderen deswegen den Mund verbieten. Entweder wirklich aus intellektueller Schwäche, aber es gibt auch welche, die nutzen das nur aus, und versuchen entsprechende Schwachmaten auf ihre Seite zu ziehen, z.B. weil sie mit fossilen Energien ihr Geld verdienen, wofür sie Unterstützer gegen jede Vernunft für brauchen.

  8. KRichard
    29.01.2023, 13:18 Uhr

    NTEs lassen sich als Ergebnis eines einfachen Erinnerungsvorgangs komplett erklären.

    Genau wie bei normalen Träumen. Na und? Können sie da nichts Beweiskräftigeres liefern?
    Zum Beispiel: In München liegt ein Patient im Koma. Nachdem er von den Ärzten reanimiert wurde und er wieder aus dem Koma erwacht, beginnt er mit der Schilderung seiner Erlebnisse.
    Dabei erzählt er von einer Deutschlandreise seines “Astralleibes”, und dem schrecklichen Zugunglück, das sich erst vor ein paar Minuten in der Nähe von Hamburg ereignete. Die Nachricht wird allerdings erst eine Stunde später über Rundfunk und Fernsehen verbreitet.
    Haben sie etwas Handfestes in der Richtung? Wenn nein, warum sollen wir uns ein Buch besorgen, das in keiner Buchhandlung zu haben ist?

    • @Apostata
      Sie brauchen sich mein Buch doch gar nicht kaufen!

      Für mich gehört es zu einer sachlichen Information, auch Quellenangaben zu geben. Fakten: das ist z.B. ein Beitrag gegen Verbreitung von Esoterik.

    • @Apostata

      Zum Thema ´Erinnerung´ empfehle ich Ihnen das Buch von Julia Shaw zu lesen: ´Das trügerische Gedächtnis – Wie unser Gehirn Erinnerungen fälscht´.

      Es lohnt sich!

  9. @Tobias Jeckenburger
    Zitat aus Ihrem Text vom 29.1.2023 und 16.03 Uhr: „…aber es gibt auch welche, die nutzen das nur aus, und versuchen entsprechende Schwachmaten auf ihre Seite zu ziehen, z.B. weil sie mit fossilen Energien ihr Geld verdienen, wofür sie Unterstützer gegen jede Vernunft für brauchen.“
    Sie haben offenbar die Bedeutung der fossilen Energieträger für das Funktionieren von modernen Industriestaaten und für Überleben und Wohlstand von Milliarden Menschen nicht einmal ansatzweise verstanden. Der weltweite Primärenergieverbrauch wird gegenwärtig zu über 80 % aus fossilen Brennstoffen gedeckt. Ein schneller Ausstieg aus fossiler Energie bedeutet, Milliarden von Menschen in bittere Armut zurückzustoßen, einige hundert Millionen Menschen in den Hungertod zu treiben und fast die gesamte Menschheit in Unterentwicklung und Primitivität zurückzustoßen. Ohne fossile Brennstoffe würde es fast keine Wälder auf der Erde mehr geben, alle Wale wären längst zu Lampenöl verarbeitet und viele Ökosysteme weitgehend zusammengebrochen.
    Eine weitere Nutzung fossiler Energien ist noch auf Jahrzehnte unverzichtbar. Ich fürchte, diese Zusammenhänge verstehen Greta T., Luisa N., Ricarda L. und alle andern rot-grünen Traumtänzer und auch Sie nicht, verehrter Herr Jeckenburger. Ohne fossile Brennstoffe wäre die industrielle Revolution mit ihrem historisch beispiellosen wirtschaftlichen, technischen, sozialen und kulturellen Aufschwung überhaupt nicht vorstellbar. Ohne fossile Brennstoffe würden wir noch im Feudalzeitalter stecken, mit durchschnittlicher Lebenserwartung von 40 Jahren, schwerster körperlicher Arbeit für wohl über 90 % der Bevölkerung, miserabler Ernährung, gelegentlichen Hungersnöten und erbärmlichen Wohnverhältnissen. Zahnschmerzen waren eine Qual, jede Blindarmentzündung und viele Infektionskrankheiten führten zum Tode. Läuse, Flöhe, Zecken etc. peinigten die Menschen und die Hygiene war eine Katastrophe; frisches Trinkwasser, Abwasserentsorgung, Körperhygiene gab es nicht!
    Kurz und bündig: Es ist auf Jahre und Jahrzehnte nicht möglich, einen modernen Industriestaat mit Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zu versorgen. Der Energiehunger von Industriestaaten, aber auch von Schwellenländern, wird meist gewaltig unterschätzt. Nicht einmal für die Stromversorgung reichen Sonne, Wind und Biomasse, nicht einmal in Deutschland, trotz Riesenaufwand für die „Energiewende“ in dreistelliger Milliardenhöhe!
    P.S. Was die „Schwachmaten“ angeht: Vorsicht, denken Sie an den wunderbaren Ausspruch eines früheren Bundespräsidenten, Gustav Heinemann (sinngemäß aus dem Gedächtnis zitiert): „Wer mit ausgestrecktem Finger auf andere Leute zeigt, soll stets daran denken, dass drei Finger auf ihn selbst zurückzeigen“.

    • @Armin Quentmeier

      Danke, dass Sie sich mit der Stuttgarter Rede für den AK Antirassismus der Grünen Stuttgart konstruktiv auseinandergesetzt haben.

      Umso mehr überrascht Ihre wiederholt vorgetragene Reaktanz gegenüber der Energiewende und Ihre allzu scharfe Replik auf die berechtigten Nachfragen von @Tobias Jeckenburger.

      Denn wenn es wirklich so wie von Ihnen behauptet wäre, dass Erneuerbare Energien noch auf Jahrzehnte keine echte Alternative zur Verbrennung fossiler CO2-Brennstoffe wären und die schnellere Umstellung „einige Hundert Millionen Menschen in den Hungertod“ treiben würde – dann müssten Sie sofort für den Verzicht auf fast alles Tierfleisch aus der industriellen Massenproduktion plädieren.

      Denn es ist wissenschaftlich unstreitig, dass jedes Kilo Fleisch aus industrieller Massentierhaltung mehrere Kilo Futtermittel und Unmengen Wasser, Flächen und Energie bindet. Und gesundheitlich ist Fleisch nicht zwingend notwendig – manche Traditionen wie die Jains leben seit Jahrtausenden ohne. Wäre die Energiewende also so wenig möglich, wie Sie es annehmen – dann wäre die Energie- und Lebensmitteleinsparung erste ethische Pflicht und würde zig Millionen Menschenleben retten.

      Dass Sie aber auch gegen den Vegetarismus plädieren lässt m.E. nur den Schluss zu, dass Sie sich darauf beschränken wollen, all jene dualistisch zu beschimpfen, die die Klimakatastrophe und Wasserkrise wenigstens noch abbremsen wollen.

      Die Menschen, Tiere, Pflanzen und Landschaften, die wir dadurch verlieren, scheinen Sie nicht wirklich zu bekümmern.

      Und das kann ich weder wissenschaftlich noch weltanschaulich glaubwürdig finden…

      • Nee nee, Herr Blume, der Quentmeier hat schon recht, die Energiewende kann nicht reichen, es müsste schon auch eine komplette Änderung weg vom Wettbewerb stattfinden, doch das ist sichtbar nicht gewollt – Das ist auch am derzeitigen Krieg gegen Russland, China und Co. zu erkennen, die Globalisierung der “Dienstleistungsgesellschaft” soll weiterhin die Zukunft der Menschheit sein.

        • Nun, @hto – da Herr Quentmeier ja selbst Zwangs-Vegetarismus ablehnt, habe ich doch erhebliche Zweifel, ob er sich für Ihre Variante des Sozialismus aussprechen würde…

          Aber fragen wir ihn doch einfach selbst!

          Lieber Dr. Quentmeier, sprechen Sie sich angesichts Ihrer Ablehnung der Energiewende für einen globalen Sozialismus aus? 💁‍♂️🇩🇪🇪🇺🤔

          • @Blume

            Wir/Mensch haben/hat doch noch garnicht das Bewusstsein / die geistige Stärke für Vegetarismus/Veganismus.

            Wir könnten sicher ganz ohne pflanzliche und/oder tierische Nahrungsaufnahme existieren, doch derzeit ist es immer offensichtlicher, dass wir nicht nur im geistigen Stillstand unbelehrbar rückständig sind, sondern die holographische Natur eine programmierte Unverträglichkeit gegen uns entwickelt. 👋😭 🤗

          • Das klingt schon reichlich esoterisch bzw. gnostisch-dualistisch, @hto.

            Also, ich habe offensichtlich seit Jahren „das Bewusstsein / die geistige Stärke für Vegetarismus“. Und keine „holographische Natur“ hat mich daran gehindert, 2019 komplett und glücklich auf Pflanzenkost umzusteigen.

            Ich war auch ganz real in Bruchsal und habe dort über „Antisemitismus im Föderalismus“ gesprochen. Hier ein aktueller Bericht der BNN – Badische Neueste Nachrichten – dazu:

            https://bnn.de/kraichgau/bruchsal/antisemitismusbeauftragter-durch-den-denkort-bekommt-bruchsal-eine-zweite-chance

            Kleiner Fun-Fact dazu: Der demokratische Revolutionär Gustav Struve wurde 1849 vom Volk aus dem Bruchsaler Gefängnis befreit. Er und seine Frau Amalie gehörten zu den ersten Vegetarier:innen Süddeutschlands, riefen in Lörrach die Republik aus und setzen dann ihren Kampf gegen Unrecht an der Seite des US-Republikaners Abraham Lincoln fort.

  10. @Quentmeier. 29.01. 22:48

    „Eine weitere Nutzung fossiler Energien ist noch auf Jahrzehnte unverzichtbar. Ich fürchte, diese Zusammenhänge verstehen Greta T., Luisa N., Ricarda L. und alle andern rot-grünen Traumtänzer und auch Sie nicht, verehrter Herr Jeckenburger.“

    Ich kann hier nur für mich sprechen. Auch ich bin dafür, die Energiewende nur so schnell umzusetzen, dass wir weiterhin gut leben können. Wir müssen gucken, wie schnell wir das hinbekommen, hier gibt es durchaus Schwierigkeiten wie mangelnde Rohstoffe oder auch den Fachkräftemangel, die aktuell den Ausbau von PV-Modulen, Windrädern und E-Autosverzögern können. Schneller als es eben geht, gehts halt nicht. Es geht hier auch um richtig große Investitionen, die ihre Zeit brauchen.

    Wobei ich aber meine, dass jeder durchaus seinen eigenen Konsum überprüfen kann, und z.B. dann doch noch auf ein Auto verzichten kann. Ich weiß nicht, wie insbesondere die jetzt jungen Menschen in den nächsten 20 Jahren mit ihren eigenen Konsum umgehen werden. Wenn die genug einsparen, dann wird es sehr viel schneller gehen mit der Energiewende.

    Genaue Prognosen hab ich hierbei auch keine. Ich bin auch nicht unbedingt ein Freund davon, einfach alles extrem teuer zu machen, das immer noch nur fossil funktionieren kann. Das trifft dann eher die Leute mit wenig Geld, und gar nicht die größten Verschwender. Da gefallen mir Maßnahmen wie der Ausbau des Radwegenetzes und schnelle Genehmigungen für Windräder sehr viel besser.

    Wenn Mehrheiten der Menschen die Energiewende nicht wollen, dann geht es mit der Brechstange auch nicht.

    „Ohne fossile Brennstoffe wäre die industrielle Revolution mit ihrem historisch beispiellosen wirtschaftlichen, technischen, sozialen und kulturellen Aufschwung überhaupt nicht vorstellbar.“

    Durchaus, und für einen Fortbestand einer hinreichenden Energieversorgung gibt es auch keine Alternative. Aber wenn die Energiewende nicht 30 Jahre, sondern 60 oder 90 Jahre dauert, dann haben wir eine Heißzeit, die auch keiner haben will.

    Vielleicht haben wir auch Glück, und es werden richtig günstige Langzeitstromspeicher erfunden, und die neuen Mini-AKWs liefern wirklich kostengünstigen Strom oder die Kernfusion wird doch noch was. Auch können weiter steigende allgemeine Produktivität helfen, und speziell die Kosten von PV-Modulen, Windrändern und Fahrzeugbatterien so niedrig werden, dass das Problem in den nächsten 10 oder 20 Jahren entscheidend kleiner wird, dass hier auch Schwellenländer in die Energiewende einsteigen können.

  11. KRichard
    30.01.2023, 05:23 Uhr
    @Apostata

    Zum Thema ´Erinnerung´ empfehle ich Ihnen das Buch von Julia Shaw zu lesen: ´Das trügerische Gedächtnis – Wie unser Gehirn Erinnerungen fälscht´.

    Ich hab grad die Website der Nürnberger Stadtbibliothek aufgerufen. Die haben das Buch. Da werde ich mal ab 11 Uhr rein schauen.
    Aber warum geben sie nicht einfach mal nur ein paar kleine Hinweise darauf, was sie eigentlich wollen?
    Gehören sie zu denen, die meinen, dass bei einer Nahtoderfahrung sich irgendein “Etwas” vom Körper los löst? Oder wollen sie uns was ganz Anderes vermitteln? Da kamen von ihnen bisher nur nichtssagende Andeutungen. Wie wär’s mal mit etwas Konkretem?

    • @Apostata
      In der PDF vom einführenden Blogbeitrag geht es u.a. um Esoterik.

      Ich habe doch bereits in meinem ersten Beitrag ganz konkret(!) mit dem Beispiel NTE darauf hingewiesen, dass/warum alle Medienberichte dazu falsch sind. D.h. Wenn man von den Medien ausschließlich Esoterikwissen vermittelt bekommt, darf man sich nicht wundern, warum Esoterik so verbreitet ist.

      Mir ging es mit meinem Beitrag nicht um NTEs, sondern darum, konkrete Quellen für esoterisches Denken aufzuzeigen

      Ich habe auch schon geschrieben, dass NTEs nur Ergebnis eines einfachen Erinnerungsvorgangs sind – Mehr ist das nicht.
      z.B. löst sich bei einer ´Außerkörperlichen Erfahrung´(AKE) nichts vom Körper: Man hat eine gesunde Frau im Zustand der AKE per fMRT vermessen und hat daher Informationen was dabei im Gehirn passiert. Und im Karolinska-Institut in Stockholm bringt man gesunde Versuchspersonen innerhalb von Sekunden dazu, sich an bestimmte Orte außerhalb des Körpers zu denken: dass dies tatsächlich passiert kann man per fMRT messen und belegen. (Für die Untersuchung der neuronalen Grundlagen für die Orientierung im Raum gab es 2014 einen Nobel-Preis).

      • @KRichard

        „Alle Medienberichte dazu falsch…“

        Wenn einem Hunderte Geisterfahrer entgegenkommen, einfach mal selbst die Fahrtrichtung überprüfen.

        Immerhin: Dualismus zum Nachlesen. Mit echter Interdisziplinarität hat das nichts mehr zu tun. Und auch meine Geduld ist nicht endlos.

  12. @Jeckenburger: “… dass wir weiterhin gut leben können.”

    Ist das eine erstaunliche Unbedachtheit, angesichts der offensichtlich herkömmlich-gewohnten Leiden der Mehrheit der Weltbevölkerung???💁‍♂️🇩🇪🇪🇺🤔

  13. Das Wort Energiewende suggeriert, dass es eine Wende gibt. Wovon, bei wem ?

    Mittlerweile nimmt der private Flugverkehr zu, die private Schiffe und Yachten nehmen zu, die Ozeane sind international und fast rechtsfrei, selbst wenn einzelne Nationen die “Energiewende” schaffen, die Militärs werden ihre Panzer nicht auf Elektroantrieb umstellen.

    Und bei allen Beteuerungen und Absichtserklärungen der Regierenden, der CO2 Ausstoß nimmt immer noch zu und nicht ab. Das sind die Fakten.

    Was hat das mit Antisemitismus und Faschismus zu tun ? Nun es zeigt die menschliche Natur auf, die ist widersprüchlich. Moralisch und mit guten Absichten, wenn es aber um die Umsetzung angeht, dann wird auf den Nachbar geschaut, ob der auch mitzieht, nach dem Motto ” Ich wollte eigentlich aufhören gemein zu sein , aber zuerst müssen die Anderen aufhören” .

  14. @hto 30.01. 08:55

    „Ist das eine erstaunliche Unbedachtheit, angesichts der offensichtlich herkömmlich-gewohnten Leiden der Mehrheit der Weltbevölkerung?“

    Erstmal müssen wir anfangen. Wir haben nicht nur das Geld dafür, sondern haben auch schon genug Treibhausgase in den letzten 100 Jahren in der Atmosphäre abgeladen. In den ärmeren Ländern wird man Erneuerbare Energien dann vor allem dazu nutzen, überhaupt eine vernünftige Energieversorgung aufzubauen, zusätzlich zu den schon vorhandenen fossilen Kraftwerken. Und was etwa PKW angeht, da wird man sich in Afrika kaum neue Elektroautos anschaffen, sondern warten, bis gebrauchte E-Autos von uns dort auf dem Markt landen. Und sobald es irgend möglich ist, wird man sich in den heißen Gegenden auch erstmal Klimaanlagen anschaffen. Was verständlich und letztlich unvermeidlich ist. Das dauert dann alles noch sehr lange.

    @lioninoil 30.01. 09:10

    „Das Wort Energiewende suggeriert, dass es eine Wende gibt. Wovon, bei wem ?“

    Wohl eine Wende von nicht mehr mehr Treibhausgasen zu endlich mal sinkenden Emissionen. Das fängt bei den reichsten Ländern an, und kann sich nach und nach mit sinkenden Kosten und fortschreitender Technik immer weiter in Richtung ärmere Verhältnisse ausbreiten. Dass es am Ende dann doch noch fertig wird.

    Ein genügsameres Konsumverhalten wird dabei in jedem Fall ganz direkt beschleunigen können. Und das spart ganz konkret und ganz persönlich auch Geld, und Stress mit Geldverdienen. Wirklicher Wohlstand und maximaler Umsatz sind nicht immer dasselbe.

    Bei welcher Erderwärmung wir dann am Ende landen, ist sowieso schwer zu sagen. Aber wir können eben tun, was wirklich geht. Es gibt hier, finde ich, keinen Anlass noch irgendetwas abzuwarten.

    Nebenbei fördern mehr Erneuerbare auch die Versorgungssicherheit, und angesichts der aktuellen Energiekrise helfen die auch ganz akut, sogar Kosten zu sparen.

  15. Es gibt hier ein wenig Material, auch Karten, die über das Jiddische oder Judendeutsch berichten.

    Diese Alpenraum-Hypothese ist insofern womöglich ein wenig schwierig, auch die Alpen meinend, die aus diesseitiger Sicht vglw. nett zu sein scheinen.

    Antisemitismus kann entstehen, wo Juden sind, auch dort wo sie nicht sind, aber nur dann, wenn die Kommunikationswege weit sind, insofern ist es nicht “überraschend”, wenn Antisemitismus in Europa entstanden ist, während der Zeit der Juden in der Verstreuung.

    Antisemitismus ist aus diesseitiger Sicht (und Erfahrung) ein besonders wahnhafter Rassismus, der gerade auch an die jüdische Kultur geht und nicht selten eliminatorische Wünsche hat, so dass ganz besonderer Hass erzeugt wird.

    Der Antisemit ist sozusagen schwer verirrt, er leugnet (erfahrungsgemäß) oft nicht Antisemit zu sein und auf passende Nachfragen weicht er dann aus, auch um sich nicht strafbar zu machen, aber er leugnet so extrem ungerne.
    (“Krypto-Antisemiten” sind also vielleicht selten?)

    Der Rassismus könnte wie der Kollektivismus aus diesseitiger Sicht ähnlich sein, vielen Völkern ist historisch so sozusagen aufgebunden, so ganz ohne Aufklärung.

    Faschismus geht so, eine selbst entwickelte Faschismus-Definition wird gerne bereit gestellt :

    ‘Faschismus meint die besondere Symbolik, vgl. mit den römischen ‘Fasces’, er meint Gruppenbildung und meint aus der Gruppe gemeinte strenge Ablehnung anderer Gruppen, nicht selten auch Gewalt befürwortend.
    Er ist politisch und stellt eine besondere Übung dar, die sozusagen die Herzen der eigenen Gruppe wärmt, im “3. Reich” war dies besonders klar, denn zuvor herrschte immerhin unvollkommene Demokratie.’

    Ansonsten waren in voraufklärerischer Zeit aus diesseitiger Sicht Faschismus und Rassismus sozusagen überall.

    Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg wünschend
    Dr. Webbaer

    • Ich verstehe das Ausweichen, lieber @Webbaer – wenn Antisemitismus und Faschismus „überall“ und auch nur irgendein „Kollektivismus“ wären, dann müssten sich Bären 🐻 damit nicht auseinandersetzen.

      Wenn es jedoch ganz konkret, föderal, lokal wird – dann müssten auch Braunbären die eigene Geschichte und Haltung hinterfragen. Das schaffen nicht die Lautesten oder Leisesten, sondern nur die Mutigsten.

      Heute vor genau 30 Jahren übernahm Hitler die Macht, nachdem seine NSDAP in der Reichstagswahl knapp 44% erreichte und mit der DNVP (8%) koalieren konnte. Die Weimarer Republik scheiterte, weil der Nationalsozialismus, Faschismus, Antisemitismus sehr konkret gewählt wurde.

      Ein lesenswerter Text von Hanna Veiler dazu:

      https://taz.de/90-Jahrestag-der-Machtuebernahme/!5909154/

      Ermutigende Grüße!

  16. Sehr geehrter Herr Blume,
    auf Ihre direkte Frage möchte ich ebenso eingehen wie auf einige andere Punkte Ihrer Antworten.
    „Lieber Dr. Quentmeier, sprechen Sie sich angesichts Ihrer Ablehnung der Energiewende für einen globalen Sozialismus aus?“
    Das kann nur eine rhetorische Frage sein! Nach meinen bisherigen Ausführungen sollte eindeutig klar sein, dass meine bevorzugte Gesellschaftsform nur eine nichtsozialistische sein kann. Eine Gesellschaft ohne die Wettbewerbskräfte des Kapitalismus ist zu Stillstand, Rückschritt, Ressourcenverschwendung und katastrophaler Umweltverschmutzung und Umweltzerstörung verdammt. Ich predige natürlich keinen ungehemmten „Manchester-Kapitalismus“, sondern einen durch Gesetze und gesellschaftliche Übereinkünfte gezähmten Kapitalismus, so wie er mit der „sozialen Marktwirtschaft“ in der Bundesrepublik praktiziert worden ist. Keine Form des Sozialismus hat bisher funktioniert; alle sozialistischen Staaten sind wirtschaftlich auf dem absteigenden Ast, sorgen für Verarmung der Bevölkerung, einen niedrigen Lebensstandard und mehr oder wenige brutale Repression. Und die größten sozialistischen Staaten haben Leichenberge sondergleichen hinterlassen: schauen Sie die Sowjetunion unter Lenin und Stalin an, China unter Mao Tse Tung, Nordkorea unter der Kim-Dynastie oder afrikanische Experimente wie in Äthiopien unter Mengistu Haile-Mariam. Die Endstufe des Sozialismus kann man in Venezuela und in Nordkorea „bewundern“.
    Und wir können in Deutschland auf ein vierzig Jahre dauerndes Experiment zurückblicken, die parallele Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Im Westen Aufschwung und Wohlstand für sehr viele, in der DDR Mangelwirtschaft von Anfang an – und das Regime konnte nur mit immer stärkerer Repression und Einmauerung seiner Bevölkerung die „Abstimmung mit den Füßen“ aufhalten, also die Massenflucht aus dem angeblichen Arbeiter- und Bauernparadies. Während in der Bundesrepublik seit den 70er Jahren dem Umweltschutz eine immer größere Bedeutung zugemessen wurde und der Umweltschutz auch finanziert werden konnte, wurde die Umwelt in der DDR gnadenlos ruiniert. Erinnern Sie sich noch an den typischen DDR-Geruch, diese Mischung aus Hausbrand-Abgasen aus minderwertiger Braunkohle und dem Zweitakter-Auspuff-Gestank der „Rennpappen“ („Trabis“, Trabant-Autos)? In der sozialistischen DDR wurden jahrzehntealte Industrieanlagen, viele aus dem Hitler-Reich, einige sogar aus der Kaiserzeit, bis 1990 weiterbetrieben! Vom Zustand der Straßen, Bahnen, Häuser, der gesamten Infrastruktur will ich gar nicht weiter reden. Und jetzt die „Hammerzahlen“ zum Schluss: in den 80er Jahren lag die CO2-Emission pro Kopf in der Bundesrepublik bei ca. 11 t pro Person und Jahr – und in der DDR bei 20 t, also auf dem Niveau der der USA! Und dann vergleichen Sie das Ergebnis: in der DDR „Trabis“ und in den USA Straßenkreuzer!
    Nach dem Zusammenbruch der DDR durfte der kapitalistische Westen den sozialistischen Schrotthaufen DDR wieder aufbauen und die Umwelt sanieren; Kosten mindestens eine Billion = 1000 Milliarden D-Mark!
    Zitat M. Blume: „Umso mehr überrascht Ihre wiederholt vorgetragene Reaktanz gegenüber der Energiewende und Ihre allzu scharfe Replik auf die berechtigten Nachfragen von @Tobias Jeckenburger.“ Das ist keine „Reaktanz“, sondern Realismus! Meine angebliche Reaktanz beruht einfach nur auf der Kenntnis von Zahlen, Daten und Fakten – und diese zeigen, dass Sie und einige andere hier im Forum, z. B. Herr Tobias Jeckenburger, mit ihren Ideen kolossal auf dem Holzweg sind.
    Zitat M. Blume: „Dass Sie aber auch gegen den Vegetarismus plädieren lässt m.E. nur den Schluss zu, dass Sie sich darauf beschränken wollen, all jene dualistisch zu beschimpfen, die die Klimakatastrophe und Wasserkrise wenigstens noch abbremsen wollen.“ Zuerst einmal beschimpfe ich niemanden, ich stelle nur die Fakten klar und deutlich vor. Und es gibt auch keine „Klimakatastrophe“, sondern eben einen „Klimawandel“ – und gegen die Auswirkungen desselben kann nur eine moderne und wettbewerbsgesteuerte kapitalistische Wirtschaft etwas ausrichten. Die ökosozialistischen Träumereien von Grünen, Roten und neuerdings auch Schwarzen und Gelben lösen diese Probleme jedenfalls nicht, sondern sie führen zu einer Verarmung breiter Bevölkerungsschichten und zu einem grünen Neo-Feudalismus.
    Letztes Zitat von M. Blume: „Die Menschen, Tiere, Pflanzen und Landschaften, die wir dadurch verlieren, scheinen Sie nicht wirklich zu bekümmern.“ Dazu möchte ich anmerken, dass Kälte wesentlich mehr Menschen tötet als Hitze. Und was das „Verlieren von Landschaften“ angeht, da empfehle ich Ihnen, einmal Deutschland von den Mittelgebirgen bis zur Nordseeküste und vom Rhein bis an die Oder zu durchfahren. Sie passieren Tausende monströse Windräder, die oft genug stillstehen (wo kommt dann der Strom wohl her?). Insgesamt sind es über 30.000 Windräder, viele über 150 m hoch (Höhe Kölner Dom: 157 m), und die modernen Anlagen über 200 m hoch. 30.000 Monumente des Energiewende-Wahns, des grünen Wunschdenkens, des vernunftwidrigen Handelns, des kompletten Irrsinns und der Landschaftsverschandelung!
    Zum Schluss zwei Fragen an Sie, sehr geehrter Herr Blume. 1. Von meinem früheren Arbeitsplatz hatte ich einen tollen Blick ins Münsterland und auf die Steinkohlekraftwerke Datteln IV, das Trianel-Kraftwerk in Lünen und das Kohlekraftwerk Bergkamen. Dazwischen stehen einige Windräder, mit ca. 2,5 MW Leistung pro Anlage. Können Sie mir sagen, wie viele dieser Windräder nötig sind, um eines dieser Kohlekraftwerke zu ersetzen? Und was machen Sie bei Windstille? 2. In Ihrem Bundesland Baden-Württemberg steht das Kernkraftwerk Neckarwestheim. Können Sie mir sagen, wie viele dieser Windräder nötig sind, um dieses eine Kernkraftwerk zu ersetzen? Und was machen Sie bei Windstille?
    Au den Vegetarismus-Holzweg werde ich später zu sprechen kommen, sonst wird der Beitrag doch zu lang.
    Aber haben Sie vielen Dank für die anregende Diskussion!

    • Gerne, @Armin Quentmeier.

      Wie schon mehrfach geschrieben setze ich für die möglichst schnelle Dekarbonisierung auf 1. Energieeinsparungen, etwa durch den Verzicht auf Fleisch aus industrieller Tierhaltung und 2. den Ausbau Erneuerbarer Energien.

      Sie scheinen dagegen zwar einerseits Horrorszenarien zu beschwören, aber fast jede Veränderung sowohl zu 1. wie 2. als ausweglos zu beschreiben. Das deute ich als Reaktanz und Lust an apokalyptischen Szenarien. Dabei deutet m.E. schon die Bevölkerungsimplosion in immer mehr Staaten wie Japan, China usw. klar darauf hin, dass die Menschheit überleben kann. Wenn auch wir weißen Männer bereit sind, an Veränderungen konstruktiv mitzuwirken.

      Ich freue mich auf Ihre ausführliche „Begründung“, warum Sie auch auf die industrielle Massentierhaltung nicht meinen verzichten zu können… 💁‍♂️🤔☕️

  17. @ Quentmeier

    Lt. Energieagentur sind bei jetzigen Verbrauch Öl und Gas in ca. 50-70 Jahren verbraucht. Dann sind wir vermutlich ca. 10-11 mrd Menschen mit dem Wunsch nach westlichem Lebensstil.
    Dann haben wir ca. 3 Grad mehr Klima und entsprechenden Flächenverbrauch nicht nur für Ernährung,sondern auch für Wohnen und Mobilität.
    Ich habe mich Angesichts dieser Erkenntnisse aus der Wissenschaft für einen minimalistischen Lebensstil entschieden und ich habe Zeit und Musse gewonnen. Sowie ich mein Gewissen entlastet habe.
    Ich schaue mir das Drama und die sich entwickelnde Tragödie mit dem Lesen von ca. 20 Tageszeitungen und ca. 40 Wissenschaftsorganen zurückgelehnt an.
    Es wird bereits wissenschaftlich diskutiert,dass die Moderne im Sterben liegt und wir sie bereits hinter uns gelassen haben.
    Meine These deckt sich mit der vom Michael Blume: Lokalität wird wieder wichtiger werden.
    Kohle wird in ca. 120-150 Jahren verbraucht sein. Dann war es dann mit den Fossilen mit den von Ihnen nicht nur ignorierten Konsequenzen.
    Wenn Sie so denken wie Sie vorgeben, wie würden Sie dann als Familienunternehmer denken,die für sich in Anspruch nehmen,über Generationen nicht nur zu denken,sondern auch zu handeln?
    Unterlassen ist das Komplement zu Handlung.
    Passt nur nicht in die Ökonomische Praxis.

  18. @ Quentmeier

    Um es auf den Punkt zu bringen: der Fortschrittsglaube,der die Industrielle Revolution mit sicherlich positiven Elementen hervorgebracht hat, ist am Ende angelangt.

    • @Mussi

      Der “Fortschrittsglaube”, der zwar immer spannend und vielsprechend war, wurde stets von den Ängsten der Konservativen begleitet und später dann rückwirkend-konfusionierend assimiliert. Das jüngste Beispiel ist die Internet-Kommunikation.

  19. @ Blume

    Ich habe nichts am Hut mit Spiritualität und Religion,lese Sie aber mit zunehmendem und überzeugtem Interesse!
    Neben Stephan Schleim sind Sie die Wenigen,die ich kenne,die Natur- und Kulturwissenschaften so eindrücklich symbiotisch vertreten und sich einbringen.
    Ja, demographische Schrumpfung und Essenz der Moderne in Zukunft zu übertragen wird Aufgabe der nächsten Dekaden und Jahrhunderte sein.

  20. Wenn ich die Moderne und Postmoderne mal zusammenfassen müsste wäre es: Begeisterung und Ernüchterung über sich selbst…

  21. @Michael 30.01. 15:58

    „…wenn Antisemitismus und Faschismus „überall“ und auch nur irgendein „Kollektivismus“ wären,…“

    Wobei Kollektivismus alleine schon nicht wirklich demokratisch aussieht. Es sollte um die Menschen gehen, nicht um Ruhm und Ehre der Nation bzw. seiner Führung. Einmalig im Nazifaschismus wahr wohl der wahnsinnige Versuch, die ganze Welt zu beherrschen, entsprechend radikal von Anfang an auf eine einmalige Anstrengung mit allen Konsequenzen und mit vollem Risiko.

    Am Ende soll Hitler gesagt haben, das Deutsche Volk hat versagt. Wer hier überhaupt warum auf die Idee gekommen ist, solch eine Aktion zu starten, die eigentlich klar nicht funktionieren konnte, dass bleibt wohl ein Geheimnis des Wahnsinns vermutlich.

    Etwas gruselig, sich vorzustellen, man hätte es mit mehr Kompetenz und vor allem mit mehr Geduld versucht. Immerhin hätte theoretisch auch Deutschland die ersten Atombomben haben können, die entsprechenden Trägerraketen hatte man sogar schon.

    Irgendwie muss aber die ganze Veranstaltung fürs Volk auch charmant gewesen sein. Als Herrenrasse die Welt zu dominieren, das wahr wohl nicht ganz unattraktiv. Man dachte wohl, dass es einem damit besser geht. Nix wars dann aber, nur Arbeit, Leid, Zerstörung und Tod für am Ende überhaupt nichts.

    Der damals nicht ganz unbeliebte Sozialdarwinismus lieferte jedenfalls auch einen nicht unpassenden Rahmen. Die Idee, dass ganze Nationen um die Existenz Konkurrieren, und so am Ende der Bessere gewinnt und sich biologisch damit durchsetzt, das war ja durchaus aktuell. Man fand das gut, weil es der vermeintlich natürliche Gang der Dinge ist.

    Es sollte klar sein, dass hieran überhaupt nichts natürlich ist, dass es nur Kulturen sind, die hier darum streiten, was besser funktioniert. Und der Verlierer wird keinesfalls vernichtet, sondern übernimmt schlichtweg vollkommen freiwillig die Kultur, die sich als erfolgreicher herausgestellt hat.

    Die wirkliche biologische Evolution läuft auf der Basis des globalen Genpools ab, und das ist kein Kampf ums Überleben, sondern schlichtweg ein Prozess, der recht langfristig abläuft und einfach nur langsam aber sicher günstigere Genvarianten aufkonzentriert.

    Der Weg zum persönlichem Erfolg und zu einem friedlichem Zusammenleben geht beim Menschen fast immer über eine gelungene Kooperation. Fast vollkommen unabhängig von der persönlichen genetischen Ausstattung. Die Kultur macht hier die Unterschiede. Und Kultur ist durchweg lernfähig.

    • Zustimmung, @Tobias

      Während der @Webbaer über den Begriff Kollektivismus argumentiert, verweise ich vor allem auf den verschwörungsmythologischen #Dualismus: Die Fiktion einer Gegnerschaft durch Superverschwörer wie die „Weisen von Zion“, „die Kapitalisten“, „Hexen“ oder auch „Reptiloide“ (Teufel, Dämonen) zwingt die Menschen ins Kollektiv und macht jedes Hinterfragen verdächtig.

      Wer sich dann noch bewusst macht, dass sich Menschen umso tiefer in den Dualismus verstricken, umso mehr Zeit, Ruf und Geld sie in Verschwörungssekten versenkt haben, erfasst die sozialpsychologische Dynamik m.E. ganz gut:

      https://youtu.be/5yqz2nzNu3I

      Danke für Ihr intensives und beispielhaft konstruktives Mitdiskutieren!

      • @Quentmeier: “Erinnern Sie sich noch an den typischen DDR-Geruch, diese Mischung aus Hausbrand-Abgasen aus minderwertiger Braunkohle und dem Zweitakter-Auspuff-Gestank der „Rennpappen“ („Trabis“, Trabant-Autos)?”

        Und die Plumpsklos im Sommer …

        Ich erinnere mich aber viel mehr an die Investitionen von Unternehmen und Steuerzahler an China/Südostasien, die der DDR sicher auch gut zu Passe gewesen wären!!!👋😉

      • Vielleicht können Sie, Herr Dr. Michael Blume, so freundlich sein noch einmal auf den Text von Ihnen zum Thema ‘Dualismus’ webverweisen, den Sie für besonders wichtig oder für zentral halten?
        Dr. Webbaer muss sich da noch einmal hinein denken, diese Ihre Idee (Ist es ein Konzept?) ist auf jeden Fall für ihn von Interesse.
        Mit freundlichen Grüßen
        Dr. Webbaer

        • Gerne, @Webbaer.

          Die Dualismus-These habe ich von Rabbi Jonathan Sacks, seligen Angedenkens, und sie hat nicht nur die Hufeisen-Theorie ersetzt, sondern ist für mein weiteres Denken und Forschen tatsächlich überaus zentral geworden.

          Hier finden Sie einen Blogpost und sogar Vortrag in der jüdischen Gemeinde Pforzheim dazu:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/freund-feind-dualismus-statt-rinks-lechts-hufeisen-theorie-eine-wuerdigung-von-rabbi-sacks-sel-ang/

          In “Rückzug oder Kreuzzug?” spielt die Dualismus-These eine bestimmende Rolle. Derzeit arbeite ich die konkreten Unterscheidungen zwischen den drei Grund-Weltanschauungen Monismus, Relativismus (bisweilen auch Pluralismus genannt) und Dualismus weiter aus.

          • Sie meinen mit dem “Dualismus” grundsätzliche, in aller Regel nicht erforderliche Gegenseitigkeit.
            Also dann wäre der “Bär” ganz bei Ihnen, selbstverständlich kann auch im liberalistischen Sinne das tolerante Zusammensein geübt sein, gar als Übungszweck des Liberalismus’.
            Aus diesseitiger Sicht sind es ja Kollektivisten, die Kollektive und so gemeinte Gegensätzlichkeiten bilden, während der Liberalismus auf Grund u.a. auch des born equal zusammenführen gedenkt.

            Unnötige auch binäre Gegensätzlichkeit im Politischen ist streng zu meiden!

            Mit dieser Person :
            -> Jonathan Sacks, Baron Sacks
            … ist sich beschäftigt worden, besondere Statements, Bonmots sozusagen dieser Person hat Dr. Webbaer gerade nicht zur Hand -> wenn gemocht wird, ist nachzutragen.

            Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg
            Dr. Webbaer

  22. @ Jeckenburger

    Ja,Jeckenburger, Kooperation ist das bestimmende Merkmal menschlichen Handelns. Prof. Michael Tomasello vom MPI für evolutionäre Anthropologie hat 2010 dazu ” Warum wir kooperieren” veröffentlicht.
    Übertragen auf die Ökonomie heisst das: Angebot und Nachfrage ist eine Kooperationsveranstaltung im Wettbewerb,wechselwirkend.
    Konkurrenz ist also nicht,entgegen jeder ökonomischen Theorie, entscheidend.
    Schluss: wir kooperieren,gerade durch Sex und Demographie und unreflektiertem Konsum, die Welt zu grunde.
    Kooperation ist also das Problem,aber auch die Lösung. Je nach Zielsetzung.
    Wachstum ist also eine Kooperationsveranstaltung und es ist eben nicht unendlich. Das ist die Botschaft,die uns ereilt.

  23. @ Jeckenburger

    Daraus ergibt sich das Kooperationsparadoxon,auf das ich nochmal verweise:
    wir sind aufgrund des vorherrschenden Ökonomischen Prinzips des Gelderwerbes dazu GEZWUNGEN zu kooperieren.
    Der Wille nach Gewinn und Wachstum (Bilanz) zwingt uns zu Kooperation.
    Wie steigt man da wieder aus?

  24. @ Blume

    Ihre Rede,runtergebrochen, sprüht soziologisch nur so von der Wechselwirkung,warum wer mit wem kooperiert/konkurriert.
    Das politische Thema schlechthin: Herrschaft. Macht als körperliche Gewalt oder zur Durchsetzung von Wissen.

    • Danke, @Mussi.

      Stimme Ihnen zu, zumal Herr-schaft ja bereits gewachsene, patriarchale Inhalte nahelegt und es meiner Ansicht nach keine machtfreie Kommunikation gibt. Die Panik bzw. Reaktanz mancher im Hinblick auf das Gendern würde so als Gespür für Macht- und Medienwandel erkennbar.

  25. @Quentmeier: “Nach meinen bisherigen Ausführungen sollte eindeutig klar sein, dass meine bevorzugte Gesellschaftsform nur eine nichtsozialistische sein kann. Eine Gesellschaft ohne die Wettbewerbskräfte des Kapitalismus ist zu Stillstand, Rückschritt, Ressourcenverschwendung und katastrophaler Umweltverschmutzung und Umweltzerstörung verdammt.”

    Es wird nur KLAR, daß Sie den bekannten Schlusspunkt setzen, bevor es überhaupt eine wirklich-wahrhaftig klärende Kommunikation gibt, denn sowie wir bisher noch keinen Sozialismus/Kommunismus haben konnten, weil … (Begründung wenn gewünscht), ist die Demokratie weiter zum parlamentarisch-lobbyistischen Marionettentheater mit möglichst unmöglichem Kapitalismus-Light verdammt, was im wahrsten Sinne des Wortes den EINDEUTIG-widersinnigen Stillstand des Geistes bedeutet, wo Mensch mit fusionierender Kommunikation zum Mensch würde.

  26. @ Blume

    Ja,Habermas irrte mit der unterschiedslosen/herrschaftsfreien Kommunikation.
    Derjenige,der das bessere Argument hat,ist automatisch überlegen. Und somit ergibt sich das Unterlegenheitskomplex.
    Sich wehren bekommt da eine besondere Bedeutung.

  27. @Mussi 31.01. 08:28 / 08:37

    „Schluss: wir kooperieren,gerade durch Sex und Demographie und unreflektiertem Konsum, die Welt zu grunde.
    Kooperation ist also das Problem,aber auch die Lösung. Je nach Zielsetzung.“

    Ein Bekannter sagte das als „Die arbeiten doch alles kaputt“, vor Jahrzehnten schon.

    Nun, wir müssen eben nicht auf Teufel komm raus ein Maximum von Umsatz, Gewinn und Wohlstand rausholen. Und eben überlegen, wie viele Kinder Sinn machen, und welcher Konsum wirklich vernünftig ist.

    „Der Wille nach Gewinn und Wachstum (Bilanz) zwingt uns zu Kooperation.
    Wie steigt man da wieder aus?“

    Entsprechend einfach weniger Geld ausgeben, und dann im Nachgang die persönliche Arbeitszeit reduzieren. Wir können dann auch sogar Luft haben, etwa in die Energiewende zu investieren und auf Biologischen Anbau und Artgerechte Tierhaltung umzustellen. Einfach die Verschwendung weglassen. Und Fahrrad fahren.

  28. KRichard
    28.01.2023, 16:13 Uhr

    Ich habe seit 15 Jahren hier bei SciLogs darauf aufmerksam gemacht, dass/wie NTEs erklärbar sind – ohne eine einzige Reaktion erhalten zu haben, wie man sie von intelligenten Menschen bekommen sollte. Leider!
    Faktenwissen ignorieren – Mit dieser Verhaltensweise überlässt man der Esoterik das Feld!

    Esoterikern und Verschwörungsmystikern irgendwelche Felder allein zu überlassen, find ich natürlich auch nicht so gut. Manchmal geht es halt nicht anders. Beispiel dunkle Materie.
    Man weiß nicht was das ist. Man weiß nur, dass es sie geben muss. Wenn nun Esoteriker meinen, dass die Wissenschaft allwissend sein muss, dann ist deren Problem und nicht ein Problem der Wissenschaft.
    Und was NTE anbelangt. Tatsächliche außerkörperliche Erfahrung schloss ich persönlich immer aus. Und was wirklich dahinter steckt, da muss man halt einfach mal ein Fragezeichen lassen. Das dachte ich jedenfalls bisher.

    KRichard
    30.01.2023, 14:52 Uhr
    Und seit 15 Jahren schwebt über ihnen das Damoklesschwert des Esoterikverdachts!

    z.B. löst sich bei einer ´Außerkörperlichen Erfahrung´(AKE) nichts vom Körper:

    Warum zum Geier haben sie das nicht schon damals klar gestellt?

    Und im Karolinska-Institut in Stockholm bringt man gesunde Versuchspersonen innerhalb von Sekunden dazu, sich an bestimmte Orte außerhalb des Körpers zu denken: dass dies tatsächlich passiert kann man per fMRT messen und belegen. (Für die Untersuchung der neuronalen Grundlagen
    für die Orientierung im Raum gab es 2014 einen Nobel-Preis).

    Vielleicht kennt ja Herr Blume irgendwelche Psychologen oder Mediziner, die hier einen Artikel zu dem Thema verfassen wollen.
    Oder noch besser! Warum bringt Dr. Mai Thin Nguyen nicht mal im ZDF eine Sendung zum Thema? Herr Blume kennt doch die Dame, oder täusch ich mich da? Immerhin hat er mich mal dafür getadelt, dass ich ihren Doktortitel nicht erwähnt habe.

    • Das Problem ist, @Julian Apostata, dass jede/r, der sich auch nur in die Nähe von NTE-Debatten wagt, sofort mit Ganz-genau-Wisser-Mails geflutet wird. Sie sehen es ja auch hier! 🙂

      Und das trifft Leute mit Doktortiteln eher noch mehr, raubt Zeit und Nerven. 😉

      Auch aufgrund der Dauer-Kommentare von @KRichard dazu habe ich für mich das Thema erst einmal hintangestellt. Auch mein Tag hat nur 24h.

  29. @hto 31.01. 09:09

    „wo Mensch mit fusionierender Kommunikation zum Mensch würde.“

    Was hält uns denn davon ab, genau das hier zu machen? Zumal man in Zeiten von Wikipedia auch recht schnell allerlei Fakten prüfen kann.

    @Mussi 31.01. 14:12

    „Derjenige,der das bessere Argument hat,ist automatisch überlegen.“

    Will sich hier wirklich einer vor wirklich guten Argumenten schützen? Wo bleibt dann da die intellektuelle Redlichkeit? Hintergrundwissen ist sicher wichtig, aber man kommt da inzwischen immer leichter dran.

    „Sich wehren bekommt da eine besondere Bedeutung.“

    Man behält ja in jedem Fall seinen eigenen Handlungsvorbehalt. Wenn ein Argument eigentlich stimmig ist, man es sich aber nicht leisten kann, im auch zu folgen.

    Wenn man z.B. durchaus dem zustimmen muss, das Bioanbau besser ist, aber schlichtweg zu wenig Geld hat, im Bioladen einzukaufen. Dann kann man finde ich recht redlich darauf verweisen, dass man vorerst nur bezahlbare Bioprodukte im Aldi oder Rewe einkauft, aber durchaus dabei wäre, wenn Bioanbau zum Standard würde. Insbesondere wenn die Kosten moderat blieben, aber die Qualität entsprechend besser würde.

    Die Tage hatte ich eine Packung getrocknete Bio-Erbsen im Aldi eingekauft. Die habe ich schön eingeweicht, und eine Erbsensuppe draus gemacht. Lecker. Und 500 gr für 1,65 €, da lohnt sich die Bio-Qualität dann wirklich.

    • @Jeckenburger: “Will sich hier wirklich einer vor wirklich guten Argumenten schützen?”

      Wirklich ist hier das Schlüsselwort, denn wahrhaftig ist im menschenUNwürdigen Wettbewerb konfusioniert, SCHEINBAR UNERGRÜNDLICH wie Gottes Wort (das mit wirklich-wahrhaftiger Vernunft die zweifelsfrei-eindeutige/befriedend-fusionierende/UNKORRUMPIERBARE Wertigkeit bedeutet)!!!

      “Wollt ihr die totale Bewusstseinsbetäubung?”, bezeichnet die Globalisierung der “Dienstleistungsgesellschaft” (herkömmlich-gewohnte/heuchlerisch-verlogene Versklavung im geistigen Stillstand), in unbefriedeter aber kapitulativer Stimmung vor wettbewerbsbedingter Symptomatik und Hierarchie des imperialistisch-faschistischen Erbensystems im “Recht des Stärkeren”!!!

      Nur Dumm- und Verkommenheit bezweifelt, dass der nun “freiheitliche” Wettbewerb auch blutrünstiger Krieg OHNE Verantwortungsbewusstsein ist!?

    • Ja, @Karl Mayer – ich hatte unlängst testweise mit #ChatGPT eine Twitter-„Debatte“ über den konfessionellen Religionsunterricht in Baden-Württemberg geführt. Bei dem Thema flippen ja viele individualistische Twitterer aus und haben selten von den Artikeln 3, 4 und vor allem 7 unseres Grundgesetzes gehört.

      Doch der Bot antwortete konstruktiv & kundig und „dankte“ schließlich auch noch mit der Antwort: „Ich freue mich…“ und der Erwiderung eines freundlichen „Ciao!“

      Siehe hier:

      https://twitter.com/ChatGPTBot/status/1620456549498949636

      Ich vertrete die These, dass wir schon in wenigen Jahren „digitale Freund:innen“ haben werden, die uns mit angenehmen Stimmen und Namen durch unseren Alltag begleiten.

      „Guten Morgen, lieber Karl! Deine Werte zeigen einen guten Schlaf an. Ich habe der Kaffeemaschine bereits den Brühauftrag gegeben. Empfehle aber, heute auf den Zucker zu verzichten.“

      Unsere sozialen Kognitionen sind m.E. viel zu stark, um nicht in Beziehungen einzutreten.

      • Haha.
        Ist Dr. Webbaer ebenfalls aufgefallen, also einerseits der (oft wohl platzierte) Kenntnisreichtum und andererseits der Verzicht auf persönliche Angriffe derartiger Chat-Bots, was sehr wohltuend ist.
        Allerdings wird Polemik auch vermisst.
        MFG

      • Michael Blume
        01.02.2023, 08:02 Uhr

        Ich hatte vor Jahren schon die Idee, einen Automatix im Hausflur zu installieren, der mit Stentorstimme “Gegrüßet seist Du, Herr & Meister, bei Deinem Eingang!” brüllt, wenn ich die Haustür öffne.
        Beim Morgenkaffee stellt sich allerdings die Frage, wer das Kaffeepulver in die Maschine gefüllt hat und wer vorher die Kaffeebohnen in die Mühle … und die modernen “KaffeLatte”-Maschinen sind mir ein Greuel.

        Mein Post zielte aber “tiefer”, auf die Eigenschaft des ChatGPT, aus der Fülle der jemals aufgezeichneten Wörter welche herauszusuchen und sie gemäß der deutschen Grammatik so zusammenzubasteln, dass sich der Text gefällig und ohne offensichtliche Verletzung der Syntax lesen lässt.
        Ganz viele, die sich heute noch mit derartig vergleichbarer Tätigkeit ihr täglich Brot verdienen, werden umsatteln müssen, vielleicht als ChatGPT-Imitator, wer weiß?

  30. @ Jeckenburger

    “Ein Bekannter sagte das als „Die arbeiten doch alles kaputt“, vor Jahrzehnten schon.”

    Ja, das ist das – auch- vorläufige Ergebnis, der vorwiegend Industriellen Revolution:

    https://www.spektrum.de/news/anthropozaen-mehr-beton-als-biomasse/1806368

    Einfaches potenzieren reicht aus, um festzustellen, neben dem Klima, was wird, wenn es so weitergeht.

    Und was machen wir? Einfach weiter mit dem Wachstum. Aber es ist zumindest schon mal festgestellt.

  31. Sehr geehrter Herr Blume,
    Sie haben meine Fragen am Ende meines letzten Beitrags nicht beantwortet, daher wiederhole ich sie noch einmal:
    1. Von meinem früheren Arbeitsplatz hatte ich einen tollen Blick ins Münsterland und auf die Steinkohlekraftwerke Datteln IV, das Trianel-Kraftwerk in Lünen und das Kohlekraftwerk Bergkamen. Dazwischen stehen einige Windräder, mit ca. 2,5 MW Leistung pro Anlage. Können Sie mir sagen, wie viele dieser Windräder nötig sind, um eines dieser Kohlekraftwerke zu ersetzen? Und was machen Sie bei Windstille? 2. In Ihrem Bundesland Baden-Württemberg steht das Kernkraftwerk Neckarwestheim. Können Sie mir sagen, wie viele dieser Windräder nötig sind, um dieses eine Kernkraftwerk zu ersetzen? Und was machen Sie bei Windstille?
    Die Beherrschung der Grundrechenarten und ein paar im Internet leicht zugängliche Informationen (Leistung der Kraftwerke Neckarwestheim und Datteln 4 sowie die Zahl der rechnerischen Windkraft-Volllast-Stunden an den beiden Standorten) reichen vollkommen aus für die Beantwortung. Und wenn Sie die Antworten haben, dann müssen Sie über die Dekarbonisierung und die Energiewende noch einmal neu nachdenken, wenn Sie ideologisch nicht vollkommen verblendet sind.
    Was die Energieeinsparung angeht, stimme ich Ihnen grundsätzlich zu. Aber ich erinnere daran (und das habe ich in verschiedenen Forumsbeiträgen immer wieder getan), dass kaum ein Land Energie und auch Rohstoffe so effizient nutzt wie Deutschland. In Deutschland leben 1% der Weltbevölkerung, in Deutschland werden 2% des global emittierten CO2 freigesetzt, aber 4,3% des globalen Bruttoinlandsprodukts werden in Deutschland erwirtschaftet. Wen der „Rest der Welt“, also die 99 % Nicht-Bundesbürger, ebenso effizient mit Energie umgehen würden, dann läge der aktuelle CO2-Ausstoß nicht bei 37 Milliarden t pro Jahr, sondern bei weniger als der Hälfte, bei ca. 17 Milliarden t – und die Auswirkungen auf das Weltklima wären wesentlich geringer. Hier noch einmal ein paar dazu passende Zahlen: Um 1000 US-Dollar Bruttoinlandsprodukt zu generieren, setzt Deutschland 160 kg CO2 frei, Japan 220 kg, die USA 250 kg, Südkorea 300 kg und China 510 kg. “Spitzenreiter” in dieser zehn Länder umfassenden Tabelle ist der Iran mit 680 kg pro 1000 US-Dollar Bruttoinlandsprodukt! (Quelle: „Deutschlands Anteil an den globalen CO2-Emissionen“; eine Veröffentlichung des VDI aus dem Jahr 2021.) Und viele Entwicklungsländer gehen noch verschwenderischer mit Energie um; da werden z. T. über 1000 kg CO2 pro 1000 US-Dollar Bruttoinlandsprodukt erreicht.
    Zitat M. Blume: „Sie scheinen dagegen zwar einerseits Horrorszenarien zu beschwören, aber fast jede Veränderung sowohl zu 1. wie 2. als ausweglos zu beschreiben.“ Ja, Ihre Vorschläge „1. wie 2.“ sind global wirkungslos und daher komplett unsinnig. Was wirklich erforderlich ist, sind drei Dinge: „Forschung, Forschung, Forschung“. Moderne Kohle- und Gaskraftwerke nutzen die Brennstoffe wesentlich effizienter als alte Anlagen. Aber noch sind Verbesserungen möglich. Die Kernenergie in Deutschland hat zu Spitzenzeiten in Deutschland ca. 150 Millionen t CO2-Emissionen vermieden, die deutsche Nuklearindustrie war weltweit führend. Und dieser wissenschaftlich-technische Fortschritt wurde verspielt und vernichtet durch über 40 Jahre grüne Dauerpropaganda gegen die Kernenergie, unterstützt von ideologisch verbohrten und verantwortungslosen Medien.
    In Deutschland müsste viel mehr Geld in die Kernfusions-Forschung investiert werden, anstatt 200 Milliarden allein für die EEG-Umlage als Subvention zu verschwenden. Viele Industriebetriebe arbeiten in Deutschland schon mit hoher Energie- und Rohstoff-Effizienz, aber neue Verfahren müssen entwickelt werden, um vielleicht doch noch bessere Ausnutzung von Energie und Rohstoffen sowie besseres Recycling zu erreichen. Nur so geht es!
    Zum Schluss noch ein paar Worte zu Ihrem Lieblingsthema Fleisch: laut „statista“ ist die Produktion von Fleisch in den letzten 60 Jahren nahezu linear angestiegen, von 71 Millionen t 1961 auf 293 Millionen t in 2010 und ca. 330 Millionen t 2020. Für 2050 werden sogar 450 Millionen t erwartet. Trotz dieser gewaltigen Mengen liegt der Anteil der Landwirtschaft am globalen Treibhausgas-Ausstoß (also CO2, Methan, Lachgas u.a.) bei gerade einmal 12,3 % (Zahlen für 2019, Quelle: wikipedia). Und das ist nicht nur „Massentierhaltung“ sondern für den Anbau aller Getreide-, Obst- und Gemüsesorten und Genussmittel inkl. Aussaat, Düngung, Pflanzenschutz und Ernte sowie die Tierhaltung vom kleinen Stall bis zum Massenbetrieb. In Deutschland sind es sogar nur ca. 9 % der gesamten CO2-Emissionen. Fazit: da können sich 80 Millionen Deutsche aus Klimaschutzgründen zu Tode hungern – die Welt wird das in der CO2-und Treibhausgas-Emission nicht merken!
    Und was den vegetarischen Lebensstil angeht: jeder soll nach seiner Fasson selig werden! Wer kein Fleisch mag, soll gerne darauf verzichten, bitte sehr. Aber Fleischverzicht aus Klimaschutzgründen; das ist reine Tugendprotzerei, pure Angabe. Bitte vergessen Sie nicht: auf einen neuen deutschen Vegetarier oder Veganer kommen zahlreiche Menschen in der Dritten Welt, die bei wachsendem Wohlstand mehr Fleisch auf dem Teller wünschen. Bestes Beispiel: Fleischkonsum in der Volksrepublik China in der Mao-Ära und heute. Und da geht noch mehr, trotz Bevölkerungsschrumpfung!

    • Sehr geehrter Herr Quentmeier,

      gerne schenke ich auch Ihnen Zeit auf diesem Blog für Wissenschaftskommunikation.

      Ihre langen und teilweise durchaus interessanten Kommentare kommen jedoch immer wieder zum gleichen Ergebnis (die ich persönlich stark via Reaktanz deute): Von deutschen Männern soll keinerlei Veränderung abverlangt werden – nicht mal etwa in der Ernährung -, aber gleichzeitig sollen wir etwa Ihre seltsamen Rechenspiele nachspielen und vor allem Steuerzahler und Wirtschaft mehr Geld in “Forschung, Forschung, Forschung” pumpen.

      Können Sie nachvollziehen, dass dies sogar bei anderen, deutschen Männern wie mir nicht sehr glaubwürdig wirkt? Wenn ich von anderen Menschen Veränderungen etwa ihrer Wahrnehmungen oder sogar Gelder für öffentlich-rechtliche Einrichtungen fordere, dann muss ich doch auch selbst ein Mindestmaß an Veränderungsbereitschaft vorleben! Halten Sie es wirklich für klug, die Menschen zu verhöhnen, die sich für Wissenschaft interessieren und von denen Sie bzw. die TU Dortmund zugleich weitere Gelder fordern?

      Ich habe persönlich immer wieder gerne mit Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern gearbeitet – aber durfte dabei doch auch ein Mindestmaß an echter Dialogbereitschaft erwarten. Dass Sie beispielsweise auf die hohe Effizienz der deutschen Wirtschaft verweisen, dann aber den auch nach Einschätzungen des Umweltbundesamtes viel zu hohen Fleischkonsum als Angelegenheit privater Freiheit verniedlichen, ist offenkundig widersprüchlich.

      Auch wenn Sie offensichtlich nicht sozialpsychologisch arbeiten, würde mich doch ehrlich interessieren, ob Sie die Wirkung Ihrer Texte und Forderungen auf Dritte wahrnehmen bzw. abschätzen können? Oder wäre es aus Ihrer Sicht ggf. hilfreich, gerade auch naturwissenschaftlich Gebildeten Grundseminare in Sozialpsychologie, Empathie und Dialogverhalten anzubieten? Gerade für uns empirisch argumentierende Männer könnte das doch sehr hilfreich sein. Was meinen Sie?

      Mit ehrlich interessierten Grüßen!

  32. @Quentmeier 01.02. 17:40

    Können Sie mir sagen, wie viele dieser Windräder nötig sind, um eines dieser Kohlekraftwerke zu ersetzen?

    Auf ein Gigawatt Kohlekraftwerk brauchen wir vielleicht 2,5 Gigawatt Windturbinen. Wenn die etwa 40 Prozent der Zeit laufen. Entsprechend brauchen wir für das eine Gigawatt Kraftwerk 1000 2,5 MW-Windturbinen. Bei 75 Gigawatt bundesdeutscher Gesamtleistung also 75.000 Windturbinen. Das sind auf 358.000 Km² Landesfläche gerechnet alle 4,8 Km² eine solche Anlange. Also gut alle 2 Km ein Windrad.

    Einerseits haben wir noch die PV-Module, und etwa die Hälfte der Windränder stehen dann Offshore, und wir werden auch einiges an Wasserstoff importieren. Dagegen steht dann noch, dass auch die Mobilität, der Heizungsbedarf und manche Industrieproduktion dazu kommt.

    Also bliebt dann an Land etwa alle 3 Km ein Windrad übrig, allerdings konzentriert auf günstige Standorte in weniger bewohnten Gebieten. Geht das, jetzt rein optisch gesehen? Technisch jedenfalls sehe ich hier überhaupt kein Platzproblem.

    Wenn jetzt langfristig noch weniger Konsum möglich wird, entsprechend dann weniger Windräder.

    „auf einen neuen deutschen Vegetarier oder Veganer kommen zahlreiche Menschen in der Dritten Welt, die bei wachsendem Wohlstand mehr Fleisch auf dem Teller wünschen.“

    Was ja jetzt gerade ein Argument wäre, hier weniger Fleisch zu verzehren.

    Ich meine auch, dass es unsinnig ist, die kurzfristige Treibhauswirkung von Methan direkt mit der von CO2 gleichzusetzen. Natürlich wirkt freigesetztes Methan sofort 25 mal stärker als CO2, verschwindet aber auch in nicht mal 10 Jahren wieder von selber. Das kann man so nicht rechnen. Sobald wir weniger Methan in der Landwirtschaft freisetzen, fällt dann die Treibhauswirkung der bisherigen Emissionen schon in ein paar Jahren wieder weg. Ganz anders das CO2, das bleibt 1000 Jahre wirksam und die Emissionen häufen sich unaufhaltsam immer weiter an.

    Ich denke entsprechend nicht, dass die Methanemissionen der Tierhaltung das Hauptproblem sind, sondern die begrenzten landwirtschaftlichen Flächen. Als Argument, weniger Fleisch zu essen.

    • @ Quentmeier

      Sie scheinen ein kleinere größere Dislokation zwischen Gegenwart und Zukunft zu haben? Oder?
      Es heisst fridays und science for future!
      Forschung Forschung Forschung heisst Vorherrsagbarkeit und Prognose der Zukunft. Schliessen Sie Forschung und Prognose ausserhalb Ihres Horizontes aus?

  33. Sehr geehrter Herr Blume,
    gerne antworte ich auf Ihren Fragen!
    Aber zuerst möchte ich mein Erstaunen, ja Entsetzen über Ihren Diskussionsstil und Ihre Weigerung (oder ist es Unvermögen?) zum Ausdruck bringen, einfache naturwissenschaftliche Fakten zur Kenntnis zu nehmen oder gar geistig zu verarbeiten. Ich habe Ihnen die wichtigsten Grundlagen zur Energieversorgung und ein paar Fakten zum Fleischverbrauch dargelegt. Und Sie kommen mit den immer gleichen Phrasen von „Reaktanz“ und Unwillen zur Veränderung und servieren immer wieder aufs Neue reine Totschlagargumente. Wer ist hier wohl eher das Opfer der eigenen „Reaktanz“?
    Zitat Blume „Ich habe persönlich immer wieder gerne mit Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern gearbeitet, aber durfte dabei doch auch ein Mindestmaß an echter Dialogbereitschaft erwarten“ Wem fehlt hier wohl offenkundig auch nur ein Mindestmaß an Dialogbereitschaft und der Wille, ich mit der Realität auseinanderzusetzen?
    Zitat Blume: „Von deutschen Männern soll keinerlei Veränderung abverlangt werden“. Wo habe ich das denn gesagt? Das ganze Leben ist so etwas wie eine permanente Veränderung. Wenn aber Veränderungen vonseiten der Politik gefordert werden, dann sollten sie auch sinnvoll und mit einem realistischen Aufwand machbar sein! Der Aufwand muss doch in einem vernünftigen Verhältnis zum Ertrag stehen. Und der wichtigste Punkt überhaupt: Sie können keine Politik und keine Veränderung gegen die Naturgesetze machen. Genau das passiert aber mit der deutschen Energiewende. Ich wiederhole es gerne immer wieder (Sie wissen, die Wiederholung ist die Mutter des Lernens, vielleicht klappt es auch bei Ihnen!): Es ist auf Jahre und Jahrzehnte nicht möglich, einen modernen Industriestaat mit Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zu versorgen. Daher ist die gesamte deutsche Energiewende ein vernunftwidriger und gefährlicher Irrsinn. Warum steigt denn kein anderes Land Kernkraft UND Kohleverstromung aus?
    Zitat Blume: „…aber gleichzeitig sollen wir etwa Ihre seltsamen Rechenspiele nachspielen und vor allem Steuerzahler und Wirtschaft mehr Geld in “Forschung, Forschung, Forschung” pumpen.“ Das ist der Tiefpunkt Ihrer Argumentation. Mathematik ist letztlich die Grundlage unserer Zivilisation, denn ohne sie können wir Physik, Chemie, Informatik, Biologie oder Ingenieurwesen nicht betreiben. Auf die Bedeutung der Mathematik im Finanzwesen möchte ich hier gar nicht weiter eingehen. Wenn Sie meine beiden Fragen nach der Zahl der Windmühlen, um ein Kern- oder Kohlekraftwerk zu ersetzen und was man bei Windstille machen sollte, als „seltsame Rechenbeispiele“ abtun, dann disqualifizieren Sie sich selbst. Denn allein die Antwort auf diese beiden Fragen führen die gesamte Energiewende ad absurdum!
    Zitat Blume: „…dann muss ich doch auch selbst ein Mindestmaß an Veränderungsbereitschaft vorleben! Halten Sie es wirklich für klug, die Menschen zu verhöhnen, die sich für Wissenschaft interessieren und von denen Sie bzw. die TU Dortmund zugleich weitere Gelder fordern?“ Wo verhöhne ich Menschen, die sich für Wissenschaft interessieren? Das müssen Sie belegen können, sonst haben Sie “Fake News“ abgeliefert.
    Zitat Blume: „Auch wenn Sie offensichtlich nicht sozialpsychologisch arbeiten, würde mich doch ehrlich interessieren, ob Sie die Wirkung Ihrer Texte und Forderungen auf Dritte wahrnehmen bzw. abschätzen können? Oder wäre es aus Ihrer Sicht ggf. hilfreich, gerade auch naturwissenschaftlich Gebildeten Grundseminare in Sozialpsychologie, Empathie und Dialogverhalten anzubieten?“ Ich bringe Zahlen, Daten und Fakten, die allesamt belegbar sind und die für jeden (gutwilligen) Menschen leicht nachprüfbar sind. Das MUSS doch die Grundlage jeder Diskussion sein!
    Sicher werden daran manche Illusionen zerplatzen und manche Fakten dürften auf zarte Gemüter verstörend wirken. Soll ich demnächst jedem Kommentar eine „Triggerwarnung“ voranstellen nach dem Motto: „Vorsicht, die folgenden Zeilen enthalten naturwissenschaftlich fundierte Fakten, die eventuell ein grünes Weltbild erschüttern und die Leser daher belasten können“?
    Denken Sie daran: Ideologie und Wunschdenken lösen nun mal keine Probleme.
    Für viel wichtiger als „Grundseminare in Sozialpsychologie, Empathie und Dialogverhalten für naturwissenschaftlich Gebildete“ halte ich Grundseminare in Chemie, Physik, Biologie, Ingenieurwesen, Stromversorgung etc. für alle geisteswissenschaftlich „Gebildeten“, besonders für solche, die in der Politik mitreden möchten. Und noch wichtiger wären mehr Naturwissenschaftler, Ingenieure und Unternehmer in den Parlamenten! Und damit verbunden sein sollte eine absolute Grundvoraussetzung für eine Karriere in der Politik: jeder Politiker (m/w/d) muss eine abgeschlossene Schulausbildung, eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Hochschulstudium UND mindestens fünf Jahre Berufstätigkeit in der freien Wirtschaft oder 10 Jahre im öffentlichen Dienst nachweisen, bevor er/sie/es in ein Parlament gewählt werden darf! Also keine Leute mehr in der Politik vom Schlage Ricarda L., Kevin K. oder Kathrin G.-E.!
    Zum Schluss noch ein Link zu einem der interessantesten Beiträge zum Thema Klimaschutz – [Gelöscht wegen Bezug zu Achgut-Blog, M.B.]

    • Lieber Herr Quentmeier,

      dass Sie aus Ihrem starren, rechtskonservativen Denken gar nicht mehr herausblicken können und dann auch noch ernsthaft einen Link zur sog. „Achse des Guten“ einpflegen wollten, spricht für sich. Völlig erstarrte, höhnische Empathielosigkeit, die sich selbst für unideologisch, ja naturwissenschaftlich hält. Schade.

      Wenn ich noch die Hoffnung hätte, dass Sie über Ihre Reaktanz hinauswachsen könnten, würde ich Sie zur Mitlektüre von „Uexkülls Umgebungen“ einladen.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/gemeinsame-lektuere-von-uexkuells-umgebung-von-schnoedl-und-sprenger/

      Aber ich fürchte, Sie würden ihm wohl zustimmen.

      Alles Gute, Ciao.

      • @Quentmeier: “Es ist auf Jahre und Jahrzehnte nicht möglich, einen modernen Industriestaat mit Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zu versorgen.

        Ich glaube das wissen die “demokratischen” Akteure/Profiteure des “freiheitlichen” Wettbewerbs um die Deutungshoheit der Welt- und gleichbleibenden “Werteordnung”, deshalb versuchen sie derzeit mit kriegerischem Druck ihre Idee der Globalisierung der “Dienstleistungsgesellschaft” durchzusetzen!

      • “Bildung führt zu Dogmatismus. Je höher der Bildungsgrad, desto eher tendiert man zu harten unverrückbaren Positionen und desto eher versucht man sich in seinen Ansichten zu bestätigen, statt sie zu hinterfragen.” °

        Der monstranzartig vorangetragene Dr Titel soll vermutlich vor Kritik schützen und Autorität ausstrahlen, auf der unwissenschaftlichen Suche nach Bestätigung.

        Im Parlament einer repräsentativen Demokratie sollen ja gerade alle repräsentiert werden, auch Menschen ganz ohne Bildung.

        °Henning Beck – 12 Gesetze der Dummheit

    • @Quentmeier: “Es ist auf Jahre und Jahrzehnte nicht möglich, einen modernen Industriestaat mit Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zu versorgen. Daher ist die gesamte deutsche Energiewende ein vernunftwidriger und gefährlicher Irrsinn.”

      Das sehen viele Wissenschaftler anders:

      2009:
      “Shifting the world to 100 percent clean, renewable energy as early as 2030 — here are the numbers”

      “Most of the technology needed to shift the world from fossil fuel to clean, renewable energy already exists. Implementing that technology requires overcoming obstacles in planning and politics, but doing so could result in a 30 percent decrease in global power demand, say Stanford civil and environmental engineering Professor Mark Z. Jacobson and University of California-Davis researcher Mark Delucchi.”

      https://phys.org/news/2009-10-shifting-world-percent-renewable-energy.html

      Und hier, von 2022:

      “Researchers agree: The world can reach a 100% renewable energy system before 2050
      Research from LUT University and 14 additional leading international universities suggest that the new system would be based largely on solar and wind energy, energy storage, sector coupling, and direct and indirect electrification of almost all energy demand.”

      https://www.lut.fi/en/news/researchers-agree-world-can-reach-100-renewable-energy-system-2050

  34. @Quentmeier 03.02. 18:51

    „Es ist auf Jahre und Jahrzehnte nicht möglich, einen modernen Industriestaat mit Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zu versorgen. Daher ist die gesamte deutsche Energiewende ein vernunftwidriger und gefährlicher Irrsinn.“

    Rein technisch gehen dauert es in der Tat länger, eben 30 bis 50 Jahre, bis wir die Energiewende fertig haben. Das kommt drauf an, wie schnell die Quentmeiers aussterben, und ob nachfolgende Generationen angesichts der persönlichen Betroffenheit durch die erwartbare Klimakatastrophe die nötigen Konsequenzen ziehen.

    „Warum steigt denn kein anderes Land Kernkraft UND Kohleverstromung aus?“

    Dass es ein folgenschwerer Fehler war, so auf Erdgas zu setzen, ist inzwischen bekannt. Das war angesichts der wirklich lukrativ niedrigen Preise russischen Erdgases motiviert. Das hat jetzt mit der Energiewende so viel gar nicht zu tun. Es bleibt uns entsprechend nichts anderes übrig, als halt die alten Kohle- und Kernkraftwerke nun doch länger zu betreiben.

    Aber eben hält es uns überhaupt nicht davon ab, weiter zu machen mit dem Zubau von PV und Windrädern. Die Backupleistung der bestehenden Kraftwerke ist allemal hoch genug, auch wenn aktuell die Gaskraftwerke nur den Spitzenlastanteil abdecken. Die nächsten Jahre werden sich die Gaspreise auch wieder normalisieren, und diese akute Energiekrise wird erledigt sein. Dann kann wie eigentlich geplant immer mehr regenerativer Strom mit immer weniger Erdgasbackup ergänzt werden, und auch die Sektoren Mobilität, Heizung und Industrie nach und nach dekarbonisiert werden.

    Die verbliebenen Kohlekraftwerke und wenn technisch möglich auch die letzten 3 AKWs würde ich aber lieber auch noch auf Jahrzehnte in Bereitschaft halten. Wir haben hier an dem Ukrainekrieg gesehen, wie verletzlich ein Energiekonzept sein kann. Pipelineausfälle oder z.B. ein global wirkender Ausbruch eines Supervulkans kann hier alles durcheinanderbringen. Selbst wenn ein Kohlekraftwerk in Bereitschaft 5 Jahre nie gebraucht wird, kann es uns dann im Krisenfall entscheidend helfen, und dann für Monate wieder in Betrieb gehen, bis die Krise vorbei ist. Die benötigte Kohle kann man recht einfach auf Halde neben dem Kraftwerk lagern.

    Die Bereitschaft von Altkraftwerken alleine produziert auch keinerlei Treibhausgase. Und wenn wirklich Energienotstand herrscht, dann können wir dem Klima auch für begrenzte Zeit entsprechende Emissionen zumuten, insbesondere wenn wir insgesamt mit dem Umbau der Energieversorgung wirklich vorwärts kommen.

    Ich bin ja durchaus auch dafür, das jeder seinen eigenen Konsum überprüft, aber was wir wirklich haben wollen, das können wir dann eben auf die Dauer auch klimaneutral. Das wird was kosten, keine Frage, aber ich sehe hier schlichtweg keine vernünftige Alternative, und denke, dass es bezahlbar bleiben wird.

    Nebenbei entlasten wir uns auch von der Beschaffung im Prinzip riesiger Mengen von fossilen Brennstoffen, die wir Jahr für Jahr immer wieder neu ausgraben müssen, weil sie nach der Verbrennung weg sind, und sich dabei in Klimagift verwandelt haben.

  35. @Jeckenburger: “Ich bin ja durchaus auch dafür, das jeder seinen eigenen Konsum überprüft, aber …”

    Wenn die Profitler den totalen Krieg für ihre Globalisierung der “Dienstleistungsgesellschaft” gewinnen könnten, dann sollte jeder seine Flexibilität in Sachen Eigenversorgung überprüfen, denn Konsum wird dann …!? 👋🥴

  36. @Jeckenburger
    Zitat: „Rein technisch gehen dauert es in der Tat länger, eben 30 bis 50 Jahre, bis wir die Energiewende fertig haben.“ Damit bestätigen Sie ja exakt meine Worte: „Es ist auf Jahre und Jahrzehnte nicht möglich, einen modernen Industriestaat mit Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zu versorgen. Daher ist die gesamte deutsche Energiewende ein vernunftwidriger und gefährlicher Irrsinn.“ Und so lange es nicht möglich ist, Strom in großen Mengen zu speichern, werden noch so viele neue Windräder und Solarmodule die Energieprobleme in Deutschland und im Rest der Welt nicht lösen können. Noch mal zur Klarstellung: sämtliche Solarmodule sind in der Nacht vollkommen wertlos – und der Stromverbrauch in der Nacht liegt nur ca. 20-30 % niedriger als um die Mittagszeit; ich hatte Ihnen die Zahlen genannt: Meist liegt der Stromverbrauch an Werktagen zwischen 50-55 GW (nachts) und 70-75 GW um die Mittagszeit – und an Wochenenden ca. 10 GW niedriger.
    Energie bedeutet auch mehr als Stromversorgung; riesige Energiemengen werden für Prozesswärme in vielen Industriezweigen, für Heizung, Warmwasser und Mobilität benötigt. Wenn auch nur ein Teil davon durch Strom ersetzt werden soll, brauchen wir zusätzlich eine große Zahl von neuen Kraftwerken; vermutlich muss dafür die Stromerzeugung mindestens verdoppelt werden. Das wird selbst mit konventionellen Kraftwerken und Kernkraftwerken nur schwer zu schaffen sein, aber mit Wind- und Solarkraftwerken ist es physikalisch, technisch und von den benötigten Rohstoffmengen her (Stahl, Kupfer, Kobalt, seltene Erden. Lithium etc.) nicht zu schaffen.
    Zitat „Die Backupleistung der bestehenden Kraftwerke ist allemal hoch genug, auch wenn aktuell die Gaskraftwerke nur den Spitzenlastanteil abdecken“. Schauen Sie sich die Stromerzeugung nach den verschiedenen Energieträgern einmal genau an, am besten bei „agora-energiewende“. Werfen Sie einen Blick auf den Zeitraum vom 16. bis 29. Januar 2023; dann können Sie sehen, welche Leistung von Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken aufgebracht werden muss, damit Deutschland mit ausreichend Strom versorgt werden kann. Und spätestens bis 2038 sollen alle Kohlekraftwerke stillgelegt werden – d. h. mindestens 40 GW Leistung an Gaskraftwerken muss neu gebaut werden UND die benötigten Gasmengen müssen auch von irgendwo her kommen.
    Zitat: „Die Bereitschaft von Altkraftwerken alleine produziert auch keinerlei Treibhausgase.“ Das stimmt so nicht: Kohlekraftwerke kann man nicht einfach so einschalten wie einen Automotor. Das Hochfahren eines stillgelegten Kohlekraftwerkes dauert einige Stunden bis zu einem ganz Tag. Damit Kohlekraftwerke als Backup-Kraftwerke dienen können, müssen sie also auf halber Kraft oder noch weniger laufen. Und bei einer solchen Betriebsweise wird pro kWh deutlich mehr CO2 ausgestoßen als bei Volllast.
    Zitat: „Selbst wenn ein Kohlekraftwerk in Bereitschaft 5 Jahre nie gebraucht wird, kann es uns dann im Krisenfall entscheidend helfen, und dann für Monate wieder in Betrieb gehen, bis die Krise vorbei ist. Die benötigte Kohle kann man recht einfach auf Halde neben dem Kraftwerk lagern.“ Eine komplexe Anlage wie ein Kohlekraftwerk kann man nicht einfach monatelang oder gar jahrelang stillstehen lassen und dann einfach eben mal wieder anschalten, s. voriger Absatz. Man braucht qualifiziertes Bedienpersonal und eine ständige Wartung, hat also ständig fixe Kosten.
    Mit Verlaub, Herr Jeckenburger, Sie haben eine Vorstellung von Wirtschaft, Politik, Energieversorgung und Stromerzeugung wie ein naives Grundschulkind, das durch grüne „Lehrer*innen“ betütert und geprägt worden ist. Ihre Vorstellungen sind völlig weltfremd, unrealistisch und durch Wunschdenken geprägt. Aber da liegen Sie ja mit dem „Fridays for Future“-Führungspersonal und den grünen Spitzenkönnern auf einem Level. Schauen Sie sich doch mal in der Welt um, wie andere Länder ihre Strom- und Energieversorgung organisieren! Manche Länder sind von der Natur begünstigt, wie die Schweiz und Norwegen mit Wasserkraft. Schweden setzt auf Wasserkraft und Kernenergie. Wie machen es Kanada, USA, China, Indien, Russland, Japan, Südkorea etc.? Kein Land steigt aus Kernkraft UND Kohleverstromung gleichzeitig aus!
    Und ich wiederhole es noch einmal, denn die Wiederholung ist nun einmal die Mutter des Lernens: kaum ein Land nutzt Energie und auch Rohstoffe so effizient wie Deutschland. In Deutschland leben 1% der Weltbevölkerung, in Deutschland werden 2% des global emittierten CO2 freigesetzt, aber 4,3% des globalen Bruttoinlandsprodukts werden in Deutschland erwirtschaftet. Wen der „Rest der Welt“, also die 99 % Nicht-Bundesbürger, ebenso effizient mit Energie umgehen würden, dann läge der aktuelle CO2-Ausstoß nicht bei 37 Milliarden t pro Jahr, sondern bei weniger als der Hälfte, bei ca. 17 Milliarden t – und die Auswirkungen auf das Weltklima wären wesentlich geringer. Hier noch einmal die dazu passende Zahlen: Um 1000 US-Dollar Bruttoinlandsprodukt zu generieren, setzt Deutschland 160 kg CO2 frei, Japan 220 kg, die USA 250 kg, Südkorea 300 kg und China 510 kg. “Spitzenreiter” in dieser zehn Länder umfassenden Tabelle ist der Iran mit 680 kg pro 1000 US-Dollar Bruttoinlandsprodukt! (Quelle: „Deutschlands Anteil an den globalen CO2-Emissionen“; eine Veröffentlichung des VDI aus dem Jahr 2021.) Und viele Entwicklungsländer gehen noch verschwenderischer mit Energie um; da werden z. T. über 1000 kg CO2 pro 1000 US-Dollar Bruttoinlandsprodukt erreicht.
    Und auch in einem anderen Punkt ist Deutschland Vorbild: bei der Eindämmung des Bevölkerungswachstums. Die deutsche, zumindest ist die biodeutsche Bevölkerung, also Deutsche ohne Migrationshintergrund, wächst seit 1973 nicht mehr! In vielen anderen Ländern hat sich die Bevölkerung seitdem mindestens verdoppelt oder verdreifacht, mit entsprechendem CO2-Ausstoß. Und wenn zu dem Bevölkerungswachstum noch ein Wirtschaftsaufschwung wie in China dazukommt, mit erschreckend schlechter Energieeffizienz, s. o., dann gehen die CO2-Emissionen durch die Decke. Da ist alles, was die deutschen Energiewender aushecken, nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.
    Ich kann es immer nur wiederholen: eine Energieversorgung gegen die Naturgesetze funktioniert einfach nicht. Und eine moderne Gesellschaft, ein moderner Industriestaat ist auf eine zuverlässige und vor allem preisgünstige Energieversorgung mit Strom und mit fossilen Brennstoffen angewiesen. Auch die Kernenergie hatte in Deutschland einen guten Beitrag geleistet. Meine Hoffnung ruht neben gesteigerter Effizienz– für andere Länder – auf modernen Kernrektoren und langfristig auf der Kernfusion. Mit Windrädern, die ein ganzes Land verschandeln und in ein riesiges und hässliches Industriegebiet verwandeln, geht das nicht. Ebenso wenig funktioniert es mit verpflichtenden Solardächern für neue Einfamilienhäuser, die das Bauen und Wohnen endgültig zum Luxus machen, und auch nicht mit Lastenfahrrädern und Fahrverboten in den Innenstädten.
    Aber zu viele Deutsche geben sich intensiv dem Wunschdenken hin, bis sie durch eine harte Landung auf den Boden der Realität zurückgeholt werden, seit Jahrhunderten. Zum deutschen Wunschdenken, zu den ebenso romantischen wie unrealistischen Wunschvorstellungen, passen bestens folgende Zeilen aus Heinrich Heines Wintermärchen:
    „Franzosen und Russen gehört das Land,
    Das Meer gehört den Briten,
    Wir aber besitzen im Luftreich des Traums
    Die Herrschaft unbestritten.“
    Träumen Sie weiter, aber das Erwachen wird hart und grausam!

  37. @Quentmeier 08.02. 22:39

    „Noch mal zur Klarstellung: sämtliche Solarmodule sind in der Nacht vollkommen wertlos – und der Stromverbrauch in der Nacht liegt nur ca. 20-30 % niedriger als um die Mittagszeit;“

    Für diese regelmäßigen kurzfristigen Schwankungen eignen sich ja Lithiumbatterien sehr gut. Einmal die, die in E-Autos verbaut sind, und später ausgemusterte ehemalige Fahrzeugbatterien. Hierfür brauchen wir also keine Backupkraftwerke.

    „Das Hochfahren eines stillgelegten Kohlekraftwerkes dauert einige Stunden bis zu einem ganz Tag.“

    Entsprechend wird man die Backupkohlekraftwerke typischerweise für eine oder besser noch einige Wochen in Betrieb nehmen. Für kurzfristigeren Backupbedarf, der auch nicht von den Lithiumbatterien bereitgestellt kann, kommen dann die Gaskraftwerke zum Einsatz.

    „..und von den benötigten Rohstoffmengen her (Stahl, Kupfer, Kobalt, seltene Erden. Lithium etc.) nicht zu schaffen.“

    Wir werden sehen. Erstmal können wir weiter in erneuerbare Technik investieren. Noch reicht ja das Rohstoffangebot auf dem Weltmarkt. Eventuell kommt es in den nächsten Jahren zu Rohstoffengpässen, und es dauert dann deswegen tatsächlich viele Jahre länger. Dann kann man auch über neue Atomkraftwerke nachdenken. Oder wenn nur Lithium knapp wird, dass dann bis dahin aber Natriumbatterien doch noch erfolgreich entwickelt werden können.

    „Und spätestens bis 2038 sollen alle Kohlekraftwerke stillgelegt werden – d. h. mindestens 40 GW Leistung an Gaskraftwerken muss neu gebaut werden UND die benötigten Gasmengen müssen auch von irgendwo her kommen.“

    Im Laufe des Fortschritts beim Zubau von Windrändern und PV-Modulen gehen aber die Laufzeiten der Backupkraftwerke immer weiter zurück, entsprechend brauchen die Gaskraftwerke dann weniger Gas. Aber klar, wir können die Kohlekraftwerke erst ausmustern, wenn die Alternativen bereit stehen. Und ich wäre hier auch dafür, sicherheitshalber noch Jahrzehnte länger diese Altkraftwerke in Reserve zu behalten. Man weiß ja nicht, welche Katastrophen und Kriege noch kommen.

    „Meine Hoffnung ruht neben gesteigerter Effizienz– für andere Länder – auf modernen Kernrektoren und langfristig auf der Kernfusion.“

    Diese Hoffnung kann begründet sein. Kleine AKWs, die unfallsicher sind und auch das Plutonium in dem alten Brennmaterial wieder aufarbeiten und als neues Brennmaterial verwenden können, die wären akzeptabel, finde ich. Wir werden sehen, zu welchen Kosten diese Kraftwerke Strom liefern können. Man muss hier allerdings bedenken, dass die dann das ganze Jahr durchlaufen müssen, um wirtschaftlich zu sein. Das bedeutet, das diese Kraftwerke keine typischen Backupkraftwerke sind, sondern auch in den Überschusssituationen zusätzliche Überschüsse liefern, die dann auch gespeichert werden müssen oder nur noch in Wasserstoff umgewandelt werden können.

    Entsprechend teuer wäre es, wenn diese Kraftwerke in der Anschaffung zu aufwändig wären. Es bleibt hier abzuwarten, zu welchen Kosten man diese neuartigen AKWs tatsächlich bauen kann. Genau dasselbe gilt auch für Fusionskraftwerke.

    „Aber zu viele Deutsche geben sich intensiv dem Wunschdenken hin, bis sie durch eine harte Landung auf den Boden der Realität zurückgeholt werden, seit Jahrhunderten.“

    Wenn es Ihre Konsequenz ist, das Klimaproblem zu ignorieren, weil es zu groß ist, dann wird das auch zu einer harten Landung führen, wenn sich diese Haltung zu lange hält.

    Unterm Strich können wir nicht in Deutschland, und auch nicht in ganz Europa, das Klimaproblem alleine lösen. Aber wir können unsere Teil jetzt anfassen und weiter konsequent umsetzen.

    Insbesondere wollen viele Schwellenländer ihren Wohlstand weiter erhöhen, was den nötigen Aufwand für die Energiewende weiter erhöht. Das können wir denen nicht verwehren.

    Wir hier können aber auch auf manchen ziemlich sinnfreien Wohlstand verzichten, finde ich. Wer das tut, der liefert jedenfalls auch eine Beitrag zum Klimaschutz, der nicht nur nichts kostet, sondern auch noch Geld einspart, und sogar das eigene Geld. Insbesondere wer heute jung ist, und das volle Ausmaß der Klimakatastrophe selber miterleben wird, dem wird das nicht so egal sein wie so manchem Zeitgenossen.

  38. Sehr geehrter Herr Blume,
    als Widerspruch und Ergänzung zu Ihrer Alpentheorie des Antisemitismus führe ich den Bäderantisemitismus ein. Die Quellen dazu sind gut erschlossen; z.B. hier https://segu-geschichte.de/antisemitismus-quellen/ eine Darstellung z.B. hier https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus_im_Tourismus
    Ich habe ihn selber noch Ende der 1990er Jahre auf Usedom mitbekommen und konnte es als Westdeutscher nicht glauben.
    Viele Grüße

    • Danke, @Joachim Fischer. Ich kenne den sog. Bäderantisemitismus, der sich auch in Hotels der Alpen und den Alpenvereinen zeigte. Hinzu kommt, dass viele dieser touristischen Anbieter den Antisemitismus ihrer anreisenden Kundschaft aufgriffen.

      Eine Ergänzung – ok, aber eine „Widerlegung“ der Gebirgsregionen-Medienthese scheint mir doch eher durch Tunnelblick als durch historische Fakten gegeben zu sein…

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