Antisemitismus-Vortrag beim Antirassismus AK-Grüne Stuttgart

Zu den Herausforderungen wie auch schönen und vor allem sinnvollen Seiten meiner Landes-Beauftragung gegen Antisemitismus gehört die Überparteilichkeit: Nicht obwohl, sondern weil ich auch selbst Mitglied einer demokratischen Partei bin, trete ich mit voller Überzeugung für den gemeinsamen Konsens der Landtagsfraktionen (außer einer) gegen den Antisemitismus ein.

So stehe ich – allerdings unter der Beachtung der sogenannten Karenz-Zeit in Wahlkämpfen – demokratischen Abgeordneten und Parteigliederungen gerne zur Verfügung. So sprach ich zuletzt vor vollem Haus bei der SPD Kisslegg und bei ebenfalls starkem Andrang zum Neujahrsempfang der CDU Nürtingen. Auch auf der Demonstration demokratischer Kräfte gegen den Auftritt des Verschwörungsunternehmers Daniele Ganser auf den Fildern am 12.5.2023 möchte ich fair und kritisch sprechen. Und wann immer es zeitlich leistbar ist, schreiben und veröffentlichen mein Team und ich auch die Redetexte dazu.

Entsprechend habe ich mich besonders über die Einladung des AK Antirassismus der Grünen Stuttgart gefreut, da mir dies ermöglichte, eine Reihe wichtiger Themen anzusprechen: Linken und ökologischen Antisemitismus, Republikfeindlichkeit und Antizionismus, das Gegeneinander-Ausspielen von Rassismus und Antisemitismus und auch pauschalisierte Antisemitismusvorwürfe etwa gegen Fridays for Future.

Wussten Sie etwa, dass der Hitler-Unterstützer Jakob Johann Baron von Uexküll (1864 – 1944) in seinem furchtbaren “Staatsbiologie” von 1920 den deutschsprachigen “Umwelt”-Begriff rassistisch, sexistisch und antisemitisch prägte? Und dass die Nazis führende Protagonisten des sehr viel besseren, dialogischen “Mitwelt”-Begriffs wie Helmuth Plessner (1892 – 1995) vertrieben?

Im Februar 2023 diskutierte ich mit dem AK Antirassismus der Grünen Kreisverband Stuttgart. Screenshot: Michael Blume

Weil das Thema für einen Abendvortrag viel zu umfangreich wäre, stelle ich das Skript hierfür bereits jetzt online und freue mich schon auf eine gerne auch intensive Debatte mit den Stuttgarter Grünen sowie gerne auch hier in den Kommentaren. Vielen Dank für Ihr Interesse!

Hier den Vortragstext zum selbstverständlich kosten- und barrierefreien Download:

 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

52 Kommentare

  1. Guten Morgen, Herr Dr. Michael Blume, vielen Dank für die Bereitstellung des Rede-Manuskripts und für Ihre langjährige Arbeit als Antisemitismus-Beauftragter (Dr. W ist kein Freund von sog. Beauftragten, die andernorts auch Zaren (sic) genannt werden, mag natürlich Ihre Aufgabentätigkeit).
    Ja, interessant, auch das (etymologische) Eingehen auf den Begriff der ‘Rasse’, insgesamt ist der Schreiber dieser Zeilen der Ansicht, dass es in der BRD immer weniger Antisemitismus gibt, denn dieses Vorhaben, diese Übung sozusagen ist leicht erkennbar unverständig und vermutlich ein emotionales Relikt [1], sozusagen.
    Sie mögen dies anders sehen, lieber Herr Dr. Michael Blume, darum sind ja auch Sie der Experte.
    Dr. Webbaer prüft noch Ihre Dualismus-Theorien und mag den Begriff ‘DACH’ nicht.
    Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg
    Dr. Webbaer
    [1]
    Als Dr. W noch ein kleiner, junger Bär war, gab es Fremdenfeindlichkeit zuhauf, da wurde über den einen oder anderen hergezogen, der vor vielleicht zwanzig Jahren zugereist ist, weil er zugereist ist und nicht sozusagen zur natürlichen Menge gehört, da wurde in Fußballvereinen gejammert, dass dort “doch nicht mehr unsere Jungs” spielten, sondern aus Nachbarorten eingekaufte Kräfte – und so weiter …
    Ja, auch Dr. W war betroffen.

    • Danke, @Webbaer. Entgegen mancher Klischees schlage ich auch im Ihnen vorliegenden Redeskript nicht nur Alarm, sondern sehe auch echte Fortschritte in der Bekämpfung von Antisemitismus (und Rassismus?). Bin gespannt auf Ihre Meinung, wenn Sie es gelesen haben. ☺️☕️✅

        • Danke, @Webbaer – die sehr erfreulichen Klicks erfassen selbstverständlich nur die Downloads, nicht das wirkliche Lesen, Weiterleiten usw.

          Aber, ja, das Interesse ist schon sehr erfreulich, auch der AK hat bereits gedankt! ☺️📚✅

          Wenige Tippfehler im Skript sollten nun auch korrigiert sein – ich lasse es nun zumindest so, wie es nun ist.

          • Der Schreiber dieser Zeilen bleibt mal am Begriff der Mitwelt :

            -> https://en.wikipedia.org/wiki/Mitwelt

            Vs. Umwelt, Eigenwelt und sog. Überwelt.

            Auch im mitweltlichen Sinne ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit unklug, Antisemitismus sehr unklug, wie Dr. Webbaer findet, denn so wird nicht nur von der Gruppe auf Einzelne abstrahiert, sondern auch noch nette und nicht selten (Liegt so bereits benevolenter X-Ismus vor? – Dr. W hofft, dass nicht.) talentierte Personen angegriffen, auf pauschalisierende Art und Weise.

            Wie gemeinte gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit müsste also schlicht, schlecht unverständig sein.

            Dr. Webbaer mag die Idee, dass sich einfach unterhalten wird, gerne auf einem gewissem Niveau; wie gemeinte X-Ismen fallen dann sozusagen wie von selbst weg.

            Mit freundlichen Grüßen
            Dr. Webbaer (der Elon Musk sehr smart findet, einige seiner Gags könnten von ihm sein bzw. waren von Elon (gemopst, aber sicherlich unbewusst))

          • Ja, @Webbaer – schon weil das Verständnis von Mitwelt Vielfalt als Teil einer monistischen Welt begreift, steht jeder gruppenbezogene, menschenfeindliche Dualismus und also insbesondere auch der Antisemitismus dazu im scharfen Gegensatz. Gut, dass Sie das herausgearbeitet und formuliert haben – vielen Dank dafür! 👍✅

          • Vielen Dank für Ihre Reaktionen, Herr Dr. Michael Blume,
            Ihnen alles Gute.

  2. Auch in Deutschland, ist Rassismus und Antisemitismus noch sehr präsent, weil die gleichermaßen unverarbeitete Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” immernoch system-/wettbewerbsbedingt benutzt wird, für ALLE Bereiche des “Zusammenlebens”.

  3. Hass ist eine Verschwendung kostbarer Wut, und Wut ein Heilmittel gegen Depression. Wut ist einfach Energie, sie ist weder gut noch schlecht. Ob ein mächtiger oder ein schwacher Reaktor besser ist, hängt von der Person ab, die ihn betreibt: Ob sie die nötigen Technik-Kompetenzen mitbringt und welche Ziele sie verfolgt. Depression ist ein Schwarzes Loch, der totale Systemkollaps, der das Bisschen Ich, was übrig ist, einsperrt und zermalmt, sodass nur ein Fünkchen übrig bleibt, der im Kreis herum rennt, ohne entkommen zu können. Wut entfacht dieses Fünkchen, sodass das System neu gestartet werden kann. Was das System dann macht – naja.

    So funktioniert auch der Weltuntergang, die weiße Zivilisation stirbt wie ein Stern: Ist der Sprit alle, kollabiert er, der Druck erzeugt erneut Hitze, und die entlädt sich als Supernova. Weswegen es eigentlich Unsinn wäre, jetzt keinen Dritten Weltkrieg zu erwarten – 500 Jahre Treibstoff, die von den beiden Prequels kaum angerührt wurden, müssen endlich verheizt werden. Im Moment dauert die Implosion noch an: Polen nach Deutschland, Ukrainer nach Polen, Russen in die Ukraine, Sibirien verwaist, und auch sonst stürmt die Welt auf die letzten Spritquellen zu, vor allem Europa und Amerika. Leben kann solche Prozesse kanalisieren, wir könnten die Energie nützen, um uns weiterzuentwickeln, für einen Großen Sprung nach Vorne. Sieht aber eher nach einem Großen Sprung in den Abgrund aus. Naja, nächstes Mal. Evolution hört nicht auf, es zu versuchen.

    In großen Gruppen heben sich individuelle Eigenschaften gegenseitig auf, dazu gehört auch intelligentes Streben – übrig bliebt das Gemeinsame, das macht große Menschengruppen zu empfindsamem, fühlendem, doch hirnlosem Fleisch, das die Evolution von vorn beginnen muss. Faschisten haben schon Recht, wenn sie den Staat als Lebewesen sehen, der Fehlschluss ist, deswegen müsste man sich ihm unterordnen. Die Dinger sind doof und primitiv, stehen am Anfang ihrer Entwicklung, macht so viel Sinn, wie einem Kohlkopf zu dienen (hi, Vladimir, du auch hier?). Kohlköpfe züchte ich, ich pflege den Garten, ich bete sie nicht an, ich lasse mir von ihnen keine Weltanschauungen diktieren und hacke mir auch nicht den Arm ab, um sie zu düngen. Der Völkerbund war so was wie ein erster Versuch einer Bakterienkolonie, und Uexküll, wie alle Rassisten, ein kultureller Einzeller, der noch nicht mal die Fortpflanzung durch Zellteilung kannte– seine Staaten wachsen und fressen, teilen sich aber nicht mal. Die Vorteile zweigeschlechtlicher Fortpflanzung lagen weit jenseits seines Horizonts.

    Generell wirkt Uexkülls Argumentation wie „weil die Sonne scheint, muss ich einen Hasen blau anmalen“: Uniforme Lego-Steine namens Menschen formen Dämonen wie Staaten und Religionen, die alle einen eigenen Charakter haben und behalten wollen – und? Wo ist da der Bezug zum absoluten Herrscher? Klar, mit Hirn lebt’s sich leichter, auch für einen Dämon. Aber wenn man im Tierreich nachguckt, welche Systeme am besten funktionieren, haben die zwar eine CPU, doch auch überaus demokratische Züge. Demokratie ist die Oberliga der Evolution, doch wer’s irgendwann drauf hat, steckt die Diktaturen in die Tasche. Wenn nicht, dann umgekehrt, ich würde mir Mühe geben. Diktatur ist menschlich, Demokratie göttlich, Bioingenieurskunst für echte Profis.

    Mitwelt, Umwelt – ich nehme an, Mitwelt hat eher was mit den Zellen in einem Organismus zu tun, und Umwelt hat im Uexküll-Kontext einen anderen Sinn als in Biologie und Alltagssprache, und weil der zu primitivisiert und pervertiert ist, ignoriere ich ihn einfach. Rassisten sind Fische, die Dr. Igloo für schwach und minderwertig halten, weil er Schiffe baut, die viel besser schwimmen können als sie, und Fischstäbchen aus ihnen macht. Nur wenn er krank oder besoffen über Bord geht, können die Haie ihre rassische Überlegenheit beweisen. Eselskarren haben allen Grund, die Konkurrenz von Autos zu fürchten, doch das gibt ihnen ein Recht auf Reservate, nicht auf die Weltherrschaft und totales Autoverbot.

    Wohlstand und Freizeit bieten Menschen – auch Geschlechtern – mehr Entfaltungsspielraum, was allerdings wiederum komplexere Strukturen nötig macht, die wiederum durchgefüttert werden müssen. Die Zivilisation lebt von der Schufterei der Sklaven und wird von sadistischen Ausbeutern weiterentwickelt, gut und gerecht wird sie erst, wenn die Maschinen die Sklavenarbeit übernommen haben, sodass die Menschen alle Adelige sind. Die Nazis waren selbst mit Grausamkeit und Ausbeutung intellektuell überfordert, denn sie wollten sogar die Nutznießer des Systems auf das geistig-körperliche Stromsparprogramm der hungernden Massen zwingen.

    Die Arbeiterbewegung ist ein Fortschritt, denn sie erzwingt mehr Symbiose in dem immer noch recht parasitären Verhältnis zwischen Hirn und Körper. Gerechtere Verteilung von Gütern ist das Gegenstück zur besseren Sauerstoff- und Nährstoffverteilung im Organismus. Müssen wir noch üben, der Arbeiter ist echt nicht dafür geschaffen, für den Staat zu denken, und umgekehrt. Aber das lässt sich eben über Durchblutung regeln.

    Scheiß Amateur-Frankenstein. OK, war Anfänger, aber da soll man halt vorsichtig sein, statt Millionen Leute als Versuchskaninchen zu missbrauchen. Für mich sind der Mensch, Familie, Freunde, unantastbar, jedes meiner Modelle geht davon aus, das solche Zellen als Ganzes verbaut werden sollen, und das Ganze vor allem den Zweck hat, sie zu erhalten. Dass ich dazu der Evolution geben muss, was sie will, ist ein Mittel zum Zweck – ein lebender Organismus funktioniert halt besser, und wenn ich’s nicht auf die nette Tour versuche, macht sie es mit ihren üblichen Nazi-Methoden. Weltkriege, Weltuntergänge und Völkermord inbegriffen.

    Beim Weltuntergang ist ein Great Reset im Paket mit drin. Dazu braucht es keiner Weltverschwörung. Dazu braucht es nur zunehmenden Drucks durch kollabierende Wirtschaft und Verteilungskämpfe, weswegen sich alle zur Notwehr genötigt fühlen und zur Wehr setzen. Juden, Nazis, Russen, Demokraten, Christen, Islamisten, Ökos, Reiche, Arme, sie alle haben unterschiedlich viele echte Gründe dafür, doch was ihnen fehlt, saugen sie sich einfach aus den Fingern, sodass am Ende das Gleiche herauskommt: Jeder hasst jeden, und weil damit jede Gruppe von der ganzen Welt gehasst wird, ist die Weltverschwörung real und die Not zur Notwehr real – nur stehen keine Menschen dahinter, sondern Physik und Evolution.

    Weltverschwörungsjünger sehen durchaus reale Phänomene. Sie verstehen sie nur falsch. Wie jemand, der nachts eine wehende Gardine für ein Gespenst hält – bloß weil er sie für ein Gespenst hält, sind weder Gardine noch Luftzug widerlegt.

    Was Sie sonst noch beschreiben, ist einfach Brodeln im kollabierenden Stern – Meme verschmelzen, vermischen sich, werden aggressiv aufgeladen, wenden sich gegen alles und jeden, fliegen herum und zerstören jeden Kontext und jeden Sinn.

    Wie kommen Sie auf die Idee, unsere Verantwortung füreinander wäre kein eiskalter Darwinismus? Kooperation ist eine höchst wirksame Überlebensstrategie, unsere Ethik, unser Mitgefühl, haben durchaus eine Funktion beim evolutionären Maschinenbau. Ob wir sie anwenden, hängt allerdings davon ab, ob wir sie als wirksam einschätzen.

    Was Israel angeht – gerade weil es zurzeit so enthusiastisch faschisiert, wie es für Kreuzfahrerstaaten im Grenzgebiet typisch ist (Baltikum, Polen, Ukraine, der ganze Streifen runter bis Griechenland, gehört im Grunde zum gleichen Grenzgürtel wie Israel), trenne ich zwischen Juden, Israelis und Israel. Irgendwie stehen israelische und amerikanische Juden in ähnlicher Beziehung zueinander, wie Russen und Ukrainer: Manchmal werden sie die Gemeinsamkeiten betonen, manchmal die Unterschiede, je nachdem, wie es gerade nützt, und von Person zu Person verschieden. Ewiges Rumgezicke gehört zur Mitwelt dazu. Dafür wurden ja die Zäune zwischen den Zellen erfunden, sonst bringen die Starken die Schwachen um. Rest – ah, zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Frankenstein oder Geschichtslehrer, ich hab keinen Bock mehr.

    • @Paul S

      Wettbewerb ist die Ursache aller Probleme des holographisch-programmierten “Zusammenlebens” in gleichermaßen Bewusstseinsschwäche.

      Wenn diese Probleme nur mit ignoranter Arroganz (“gesundem” Konkurrenzdenken) angegangen werden (was vohersehbar war/ist, also keineswegs Phänomenologie ist), dann schafft der GREAT RESET die vorgesehene Verschärfung der Bedingungen, was den zweiten geistigen Evolutionssprung nicht nur beschleunigt, sondern die größere Schwierigkeit, Bewusstseinsentwicklung von Konfusion und “Individualbewusstsein”, zum ganzheitlichen Wesen Mensch ebenbildlich/”göttlich”/vernünftig zu gestalten (Wertigkeiten, zweifelsfrei-eindeutig und wirklich-wahrhaftig zum Programm des Zentralbewusstseins).

  4. @Paul S
    26.01.2023, 21:20 Uhr

    Weltverschwörungsjünger sehen durchaus reale Phänomene. Sie verstehen sie nur falsch. Wie jemand, der nachts eine wehende Gardine für ein Gespenst hält – bloß weil er sie für ein Gespenst hält, sind weder Gardine noch Luftzug widerlegt.

    Im übertragenen Sinn könnte man es auch so formulieren.

    Nur weil der Verschwörungsmystiker Juden pauschal der Brunnenvergiftung bezichtigt, ist die Pest noch lange nicht widerlegt.

    Nur, was will uns der Verfasser mit solchen Vergleichen eigentlich sagen?

    • Julian, ich habe ‘Paul S.’ und ‘hto’ (“lange Zeit”) gelesen, und sage dazu, dass ich dankbar dafür bin, dass sie frei und hier vom werten hiesigen Inhaltegeber freigeschaltet, reden können.
      MFG
      WB
      PS:
      Sicherlich haben sie nicht selten auch einen “Punkt”.

      • Ja, @Webbaer – ich schalte sogar sachliche Inhalte von Leuten wie @hto frei, der mich schon vielfach und nicht selten mit drohenden Untertönen beschimpft hat.

        Allerdings kann ich umgekehrt nicht finden, dass die berechtigten Nachfragen von @Julian Apostata schon ein Verstoß gegen die Meinungsfreiheit wären. Wer eine pointierte Meinung äußert, muss doch auch Nachfragen und Gegenrede annehmen können. Ich bin auf jeden Fall schon ehrlich gespannt auf die Antworten von @Paul S. auf die Nachfragen von @Julian Apostata.

        • Es war alles iO, ich kann mit den Nachrichten von “‘Paul S.” und “hto” wenig anfangen.
          Mag aber deren Freischaltung.

          Vielleicht hätte ich Julian nichts schreiben sollen.

  5. @Paul S.
    Dein Beitrag geht runter wie Schlagsahne, bis man merkt dass zu viel Chili und falsche Zutaten drin sind.
    Ich greife mal nur drei Punkte heraus,
    1. Wut ist weder gut noch schlecht. Antwort:Man sollte im Zorn keine Entscheidungen treffen.
    2. Die weiße Zivilisation stirbt wie ein Stern. Antwort: Die weiße Zivilisation ist viel zu klein um eine Supernova auszulösen. Wir werden assimiliert.
    3. Das Tierreich hat demokratische Züge.Antwort : Im Tierreich herrscht fressen und gefressen werden vor.
    Trotzdem ein Plus für den Unterhaltungsfaktor.

  6. @Apostata 27.01. 11:23

    „Nur weil der Verschwörungsmystiker Juden pauschal der Brunnenvergiftung bezichtigt, ist die Pest noch lange nicht widerlegt….Nur, was will uns der Verfasser mit solchen Vergleichen eigentlich sagen?“

    Mit der aktuellen Ukrainekrise wird an vielen Stellen gut verdient. Rüstungsindustrie, internationale Öl- und Gaskonzerne und unsere heimischen Stromversorger machen Traumgewinne. Selbst die heimische Immobilienwirtschaft freut sich über 1,5 Millionen neue Mieter, in einer Situation eines ohnehin schon angespannten Wohungsmarktes. Vielleicht sind unter den Profiteuren sogar ein paar Juden dabei.

    Aber ohne Putin gäbe es diesen Krieg schon mal gar nicht. Man kann aber wohl hier und da damit rechnen, dass manch ein Profiteur ein wenig anheizt, sofern sich eine konkrete Gelegenheit bietet? Etwa indem er eine entschieden kompromisslose Haltung fördert und damit Verhandlungen verzögert?

    Muss nicht sein, kann aber. Es gibt hier auch ein großes Spektrum von verschiedensten Mitverdienern, die eher keinesfalls organisiert sind. Die aber alle ihr Süppchen kochen. Die Geschäftsmöglichkeiten begleiten immer unseren Alltag, das ist unvermeidlich, und nichts Neues.

  7. @Jeckenburger: “Die Geschäftsmöglichkeiten begleiten immer unseren Alltag, das ist unvermeidlich, und nichts Neues.”

    Das ist eine wettbewerbsbedingte Beschwörungsformel, damit der Geschäfts-Sinn möglichst unvermeidlich bleibt, NEUES war eh nie gefragt, im zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf des imperialistisch-faschistischen Erbensystems / im Wettbewerb um die Deutungshoheit der …!?

    Im Grunde dieser Unvernunft seid ihr doch angekommen, könnt ihr euch wortlos zurücklehnen und das Finale der Fledder-Show genießen – aus Monopoly, Roulette und Risiko (für die Jüngeren: Call of duty/command and conquer) wurde Schach und Poker, mit integrativem Mensch ärgere dich nicht, nun heißt es bald: ALEA ACTA EST, SCHACH MATT, RIEN NE VA PLUS, das letzte Steinchen steht uneinholbar vor dem Einmarsch.

  8. Tobias Jeckenburger
    27.01.2023, 14:20 Uhr

    Mit der aktuellen Ukrainekrise wird an vielen Stellen gut verdient. Rüstungsindustrie, internationale Öl- und Gaskonzerne und unsere heimischen Stromversorger machen Traumgewinne. Selbst die heimische Immobilienwirtschaft freut sich über 1,5 Millionen neue Mieter, in einer Situation eines ohnehin schon angespannten Wohungsmarktes. Vielleicht sind unter den Profiteuren sogar ein paar Juden dabei.

    Und vielleicht auch ein par Katholiken und Protestanten. Doch warum werden die von Antisemiten ausgeklammert?

  9. @Paul S.: “Ob sie die nötigen Technik-Kompetenzen mitbringt und welche Ziele sie verfolgt.”

    Wir leben/vegetieren im geistigen Stillstand mit Konfusion der wettbewerbsbedingten Symptomatik (seit der “Vertreibung aus dem Paradies”), da ist Bewusstsein eine Kompetenz die fast nur durch die Bildung zu systemrationaler Suppenkaspermentalität “geordnet”/genötigt wird.

    Vernunft ist “Gott”, doch nur für den, der die Wahrheit mit Logik/Sinn von/zu zweifelsfreier Eindeutigkeit versteht – Ein Gott der Schuld und Sündenbocksuche bei den/dem “anderen”, ist angesichts der Realität eine närrische Absurdität (milde formuliert), auch/besonders wenn die Wut, wegen der einheitlich-kapitulativen Globalisierung, nicht mehr zu Hass gesteigert werden kann!?

    “Als Mensch anfing seine Toten zu bestatten, wurde Mensch zum Mensch.” (unbekannter Anthropologe)

    Als Mensch aber anfing auch daraus ein GESCHÄFT zu machen, war alles für’n Arsch, bzw. war der geistige Stillstand scheinbar unabänderlich MANIFESTIERT. (hto)

  10. @hto 28.01. 07:32

    „Das ist eine wettbewerbsbedingte Beschwörungsformel, damit der Geschäfts-Sinn möglichst unvermeidlich bleibt, NEUES war eh nie gefragt,…“

    Wir werden sehen, wie weit Sie recht haben. Will hier wirklich einer Ökosozialismus? Vernünftige Radwege in den Städten können den städtischen Autoverkehr halbieren. Das spart auch ganz viel Geld und Arbeitskraft, die kann in die Energiewende investiert werden. Ein Gerät von 1,5 t zum Transport von 75 kg ist einfach nicht rational. Ein E-Bike kommt mit 25 kg aus.

    Oder ein Fernradwegenetz und eine Förderung von inländischen Campingplätzen könnte den Flugreiseverkehr auch halbieren. Alles ohne Sozialismus. Investitionen in Infrastruktur und schlichtweg die Förderung von Genehmigungen für private Projekte, die die Sache insgesamt fördern können, das hat der demokratische Staat in der Hand.

    Das muss sich nur gegenüber anderen, eventuell weit größeren Geschäften durchsetzten. Also gegen Auto- und Flugzeugbauer und Hoteliers in aller Welt. Wenn der demokratische Staat das nicht schafft, behält hto irgendwie recht.

    Mir persönlich geht es nicht nur um die Ökologie dabei. Ich mag auch nicht so viel arbeiten, da tue ich lieber brotlos philosophieren. Und es geht für mich auch darum, die Welt zu erleben, und insbesondere dabei mag ich nicht Ressourcen und Atmosphäre belasten. Das passt für mich überhaupt nicht zusammen, das hat auch was Spirituelles.

    „ALEA ACTA EST, SCHACH MATT, RIEN NE VA PLUS, das letzte Steinchen steht uneinholbar vor dem Einmarsch.“

    Man kann hier in der Tat zugucken, wie mit unseren Waffenlieferungen eine dünne rote Linie noch der anderen überschritten wird, als wolle man mal gucken, wann das Maß wirklich voll ist. Es heißt, man will hier keine Eskalation, aber es ist absehbar, dass irgendwann unser gesamtes Kriegsgerät gegen Russland zum Einsatz kommt. Das ist dann defakto so ziemlich eine direkte Konfrontation. Auch wenn das Völkerrecht das formal anders bewertet.

    Nun gut, Putin mag einsehen, dass er gegen uns nichts ausrichten kann, und seine Weltmachtträume aufgeben. Hitler hat bis zum Untergang gekämpft, Putin ist hoffentlich vernünftiger.

    • Jeckenburger: “Will hier wirklich einer Ökosozialismus?”

      Es geht vor allem um die wirklich-wahrhaftige Ökonomie der menschlichen Ressourcen, da steckt, mit Vernunftbegabung und Bewusstseinsentwicklung, sehr viel mehr drin, als gewohnt bewusstseinsschwach gebildet und unterdrückt wird.

      Jeckenburger: “Nun gut, Putin mag einsehen, dass er gegen uns nichts ausrichten kann, und seine Weltmachtträume aufgeben.”

      Es geht hier nicht um Putin – Es geht um eine menschenwürdigere Kommunikation, die schon Gorbatschow, zusammen mit den “kleineren” Ländern, 1996 in den USA versucht hat und vom vorherrschenden imperialistisch-faschistischen Erbensystem unterdrückt und verhöhnt wurde – Wenn die russische Wut nicht ausreichend zum Hass gesteigert wird, dann werden die anderen Zuschauer/Zuhörer mit Atomwaffen die Kommunikation vollenden, wenn nicht endlich Vernunft und Verantwortungsbewusstsein, für ein globales Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik zum Thema wird.

  11. Wettbewerber um die Deutungshoheit des gleichermaßen imperialistisch-faschistischen Erbensystems, ja absolut, die gehören “natürlich” dazu.
    Die Chinesen haben schließlich sogar den Rückzug auf den selbigen verkündet, offenbar aus Enttäuschung über den “freiheitlichen” Wettbewerb, den die Chinesen offensichtlich ziemlich gut beherrschen / beherrscht haben und trotzdem keine deutungshoheitliche Kommunikation in gemeinsames Umdenken bewirkt haben.

  12. @hto 28.01. 14:44

    „Es geht vor allem um die wirklich-wahrhaftige Ökonomie der menschlichen Ressourcen, da steckt, mit Vernunftbegabung und Bewusstseinsentwicklung, sehr viel mehr drin, als gewohnt bewusstseinsschwach gebildet und unterdrückt wird.“

    Wenn Sie hier die Schulbildung meinen, dann kann ich das sogar nachvollziehen. Man konzentriert sich auf Eigenschaften, die den jungen Menschen zum hilfreichen Arbeitnehmer machen. Und der soll nicht groß nachzufragen, was denn hier überhaupt sinnvolles produziert werden soll. Dagegen werden Kompetenzen, die man als verantwortungsbewusster Konsument braucht, eher weniger vermittelt.

    Das könnte hier einen Unterschied machen, nicht weiter sinnlose Verschwendung durchzuziehen, sondern wirklichen Wohlstand und nicht nur Umsatz zu suchen.

    @Apostata 28.01. 08:17

    „Und vielleicht auch ein par Katholiken und Protestanten. Doch warum werden die von Antisemiten ausgeklammert?“

    Selbstverständlich ist dies ja auch das Absurde des Antisemitismus. Hier werden Unterschiede gemacht, wo keine sind. Im Gegenteil, sind wohl jüdische Menschen aufgrund guter Bildung sogar eher vernünftiger als der Durchschnitt.

    • @Jeckenburger: “Und der soll nicht groß nachfragen, was denn hier überhaupt sinnvolles produziert werden soll.”

      Genau, denn es wird schließlich nicht wirklich-wahrhaftig demokratisch kommuniziert, sondern in der Freiheit der unternehmerischen Abwägungen, unterstützt durch das parlamentarisch-lobbyistische Marionettentheater, wo die “Chancengleichheit” schon in der Schule mit Einstellung zur Kapitulation auf systemrational-wettbewerbsbedingte Auslese, Bewusstseinsbetäubung/Tittytainment, also Verzicht zu Gunsten dieser “Ökonomie” konzentriert wird.

      Besonders in der Landwirtschaft wird deutlich, daß die Resource Mensch, zusammen mit Mitteln/Werten aus gemeinschaftlichen Eigentum (besonders Wasser / Salzwasseraufbereitung / Bewässerung), eine Befreiung von SCHEINBAREN/dummen Zwängen durch die Kosten-/Eigentumsfrage bringt, denn wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, hat die Frage “Wer soll das bezahlen?” und unternehmerische Abwägungen von/zu “Arbeit macht frei” keine Macht mehr / wäre das absurd – Wo nur wenige Hilfskräfte möglich waren/sind, können (fast unendlich) viele die besseren Möglichkeiten erfüllen, mit gerechter und garantiert stabiler Entlohnung, auf Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrechts zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFREIES Wohnen und ebenso KASSEN-/KLASSENLOSER Gesundheitsversorgung.

      Eine GLOBAL erstmals zweifelsfrei-eindeutig vernünftige Leistungsgerechtigkeit, wo die Bereitschaft zur höheren Bildung für das Gemeinwesen, schon auf dem Weg dorthin entsprechend belohnt werden kann – Alles nur eine Frage des aufrichtigen Willens zur wirklich-wahrhaftigen / fusionierenden Kommunikation, ANSTATT heuchlerisch-verlogene Konfusion in Schuld- und Sündenbocksuche, ignorante Arroganz, Armut, Krankheiten und Krieg mit Menschenopfern in und von allen denkbaren …losigkeiten.

  13. Eine hochinteressante Rede mit vielen für mich neuen Informationen! So war mir die krude Sicht des Abdullah Öcalan auf Israel und seine Vorstellung vom Christentum als „Rache am römischen Reich“ unbekannt. Auch die schräge Weltsicht des Baron von Uexküll kannte ich nicht.
    In manchen Punkten wäre etwas Differenzierung angebracht. Die Einstellung von Martin Luther zu den Juden und zum Hexenwahn sind eine Katastrophe, keine Frage. Der Brite Lord Vansittart, ein übler Deutschenhasser, sah Marin Luther als Hitler geistigen Vorgänger. Ein anderer Autor, Peter F. Wiener, publizierte sogar ein Buch mit dem Titel „Martin Luther – Hitler´s spiritual ancestor“. Angeblich hatte der übelste der fanatischen Nazi-Judenhasser, Julius Streicher, im Nürnberger Prozess zu seiner Verteidigung Luthers Schrift über die Juden angeführt.
    Martin Luthers Türkenfurcht war allerdings berechtigt. Die Osmanen hatten zweihundert Jahre Krieg gegen das byzantinische Reich geführt und dieses schließlich mit der Eroberung von Konstantinopel im Jahre 1453 vernichtet. Und zu Luthers Lebzeiten erfolgte eine beispiellose Reihe türkischer Eroberungen auf dem Balkan, in der arabischen Welt und in Nordafrika. 1529 standen die Türken vor Wien – da kann man schon Angst bekommen!

    Zitat M. Blume: „Umgekehrt stärken wir demokratische, republikanische Bewegungen weltweit, wenn wir Energie entschlossen einsparen und zudem regenerativ und möglichst dezentral produzieren.“ Energie und Rohstoffe sollten so effizient wie möglich genutzt werden, aber zur Erreichung eines auch nur bescheidenen Wohlstandes wird der weltweite Energieverbrauch noch über Jahrzehnte ansteigen. Und wenn wir in Deutschland, wo Energie und Rohstoffe seit vielen Jahren besonders effizient genutzt werden, unsere Wirtschaft und damit unseren Wohlstand reduzieren sollen, dann wird die Akzeptanz der Demokratie gewaltig Schaden nehmen. Zumal dieser Wohlstand für mindestens 50 % der Bevölkerung in Deutschland eher bescheiden ausfällt und viele Millionen Menschen in unserem Land trotz harter und anstrengender Arbeit kaum Ersparnisse bilden können und fast schon von der Hand in den Mund leben.

    Zitat M. Blume: „Aber ich bleibe dabei, dass sich auch bürgerliche und liberale Kräfte stärker für die Energiewende samt Einsparungen in Landwirtschaft und Verkehr einsetzen müssen…“ Die Energiewende ist bei ehrlicher Betrachtung komplett gescheitert: Aufwendungen von hunderten Milliarden Euro, verbunden mit einer extremen Landschaftsverschandelung durch monströse Windräder, haben nur eine sehr bescheidene CO2-Einsparung gebracht, die im Weltmaßstab völlig unerheblich ist. Die nüchternen Zahlen von „statista“ dazu sehen folgendermaßen aus: der Anstieg der globalen CO2-Emissionen von 2000 bis 2021 betrug 11,89 Milliarden t CO2; von 25,23 Milliarden t im Jahr 2000 auf 37,12 Milliarden t in 2021. Das Jahr 2000 habe ich deswegen gewählt, weil in diesem Jahr das Erneuerbare-Energien-Gesetz verabschiedet worden war, mit dem die Energiewende ihren Anfang genommen hatte. In Deutschland wurden im Jahr 2000 900 Millionen t, also 0,9 Milliarden t CO2 emittiert und in 2021 noch 675 Millionen t, also ein Minus von 225 Millionen t. Diese Abnahme ist allerdings nicht nur der Energiewende zu verdanken, sondern auch zu einem erklecklichen Anteil einer gesteigerten Effizienz der Energienutzung in Industrie, Haushalten und fast allen anderen Verbrauchern. Die gesamte deutsche Energiewende mit der massiven Förderung von Solarstrom, Windmühlen und Bioenergie hat also gerade einmal gut 1 % der zusätzlichen globalen CO2-Emissionen verhindert, und das mit einem Aufwand von einigen hundert Milliarden Euro – ein Riesenaufwand für fast nichts!

    Zitat M. Blume: „Und so freut es mich, dass inzwischen auch Liberale wie
    der bundesdeutsche Finanzminister Christian Lindner regenerative Energien als „Freiheitsenergien“ bezeichnen.“ Sorry, was der Herr Lindner von sich gibt, ist das Geschwätz eines komplett Ahnungslosen! Es ist auf Jahre und Jahrzehnte nicht möglich, einen modernen Industriestaat mit Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zu versorgen. Der Energiehunger von Industriestaaten, aber auch von Schwellenländern, wird meist gewaltig unterschätzt. Wenn unsere Politiker diesen verhängnisvollen Weg der angeblichen Freiheitsenergien weiter beschreiten werden, dann wird das Wort „Freiheitsenergie“ bald einen sehr unangenehmen Beigeschmack bekommen: Freiheit von Wohlstand, sozialer Sicherheit, sicheren Arbeitsplätzen und innerer Sicherheit.
    Dazu noch ein köstliches Gedicht von Wilhelm Busch zur Kraft des Windes, dass man exakt auf den heutigen Windmühlenwahn übertragen kann:

    Aus der Mühle schaut der Müller,
    der so gerne mahlen will,
    stiller wird der Wind und stiller,
    und die Mühle stehet still.
    So geht’s immer wie ich finde,
    ruft der Müller voller Zorn,
    hat man Korn so fehlt’s am Winde,
    hat man Wind so fehlt’s am Korn.

  14. @hto 28.01. 21:04

    „eine Befreiung von SCHEINBAREN/dummen Zwängen durch die Kosten-/Eigentumsfrage bringt, „

    Es fällt mir schwer, in Ihren Ausführungen ein praktikables Programm auszumachen. Aber die Wirkung des Eigentums und dessen Vererbung ist nachvollziehbar problematisch. Wem das hier alles gehört, und das ist nur ein ziemlich kleiner Teil, der will zuerstmal seine Zinseinkünfte haben. Die müssen alle erstmal erwirtschaften, bevor sie überhaupt für sich auch was zum leben haben können.

    Derweil die Eigentümer so viel Geld niemals ausgeben können, noch nicht mal annähernd, was dann dazu führt, dass hier der Geldkreislauf ins Stocken gerät. Das sind dann die typischen Überflusskrisen des Kapitalismus. Letztlich läuft das nur noch so recht rund, wenn neue Geschäftsfelder erschlossen werden können, wo dann das überschüssigen Kapital erstmal wieder angelegt werden kann.

    Entsprechend ergibt sich hier ein gewisser Wachstumszwang, der dann schwer daran mitwirkt, dass die Ressourcen dieses Planeten übernutzt werden.

    Eine Lösung wäre allerdings, wenn man einfach mehr Zins-, Vermögens- und Erbschaftssteuern eintreibt. Damit kann dann auch das überschüssige Geld bei denen, denen das hier alles gehört, abgeschöpft werden, und die Wirtschaft bleibt auch ohne Wachstum im Fluss.

    Die eigentliche Schwierigkeit ist wohl eigentlich die, dass die entsprechenden Eigentümer wohl die beste Lobby haben, die man sich denken kann. Ich weiß nicht, ob und schon gar nicht wie, man einen funktionierenden Sozialismus hinbekommt, aber eine Drohung mit Sozialismus könnte durchaus hilfreich sein, dass entsprechende Kreise es sich gefallen lassen, dass sie zwar ordentlich zahlen müssen, aber wenigsten nicht ganz enteignet werden.

    Wobei ich prinzipiell nichts gegen Wachstum habe, aber ich denke, dass wir zumindest hier in Deutschland eigentlich keins mehr brauchen, bzw. dass wir erstmal gucken müssen, wie wir die ökologischen Probleme lösen können. Selbst dazu gehört ein Stück mehr Wirtschaft und auch Kapitalbedarf, aber auf der anderen Seite gibt es jede Menge Konsum, den wir uns gut sparen können.

    Wenn etwa einfach Fahrradfahren gut, schnell und sicher überall im Land möglich wird. Dann können viele auf den eigenen PKW verzichten, und auch Flugreisen kann man vermeiden, wenn man im eigenen Land gut und günstig Urlaub machen kann.

  15. @Jeckenburger: “Eine Lösung wäre allerdings, wenn man einfach mehr Zins-, Vermögens- und Erbschaftssteuern eintreibt. […]
    … aber eine Drohung mit Sozialismus könnte durchaus hilfreich sein, dass entsprechende Kreise es sich gefallen lassen, dass sie zwar ordentlich zahlen müssen, aber wenigsten nicht ganz enteignet werden.”

    Dieses globale Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, bedeutet: Schluss mit dem konfusionierenden Unsinn um Zinsen, Steuern zahlen und manipulativ-spekulativ-schwankende “Werte”, ERARBEITETES Eigentum/Vermögen bleibt ein Leben lang sicher und stabil, Enteignung nur, wenn Verbrechen gegen Menschlichkeit und Gemeinschaft vorliegen, oder wenn das Eigentum einem Imperialismus gegen die Gemeinschaft gleich kommt (Bsp.: Niemand muss mehrere Immobilien zur Alters- oder Vermögenssicherung besitzen und vermieten/verpachten!).

  16. @Quentmeier 28.01. 23:27

    „hat also gerade einmal gut 1 % der zusätzlichen globalen CO2-Emissionen verhindert, und das mit einem Aufwand von einigen hundert Milliarden Euro – ein Riesenaufwand für fast nichts!“

    Passt doch, wir sind ja auch nur 1 % der Weltbevölkerung. Man sieht hier allerdings auch deutlich das Ausmaß des Problems. Ist es ernsthaft Ihre Konsequenz, dass es zu teuer ist, das Klimaproblem zu lösen? Nach 3° kommen dann aber 4°, 5° und so weiter, solange bis die fossilen Energieträger zur Neige gehen. Und am Ende müssen wir dann doch noch die Energiewende angehen, inmitten einer akuten Rohstoffkrise und eines völlig aus den Fugen geratenen Weltklimas. Und das inzwischen Freigesetze CO2 bleibt dann auch ca. 1000 Jahre in der Atmosphäre, und man kann sich dann die ganze Zeit über die verpassten Chancen ärgern, die wir jetzt verstreichen lassen.

    „dann wird das Wort „Freiheitsenergie“ bald einen sehr unangenehmen Beigeschmack bekommen: Freiheit von Wohlstand, sozialer Sicherheit, sicheren Arbeitsplätzen und innerer Sicherheit.“

    Ich denke nicht, dass Wirtschaft und Wohlstand ernsthaft durch die Energiewende gefährdet sind. Selbst wenn einige aus Eigenverantwortung weniger konsumieren, so macht die Energiewende ja auch zusätzliche Arbeit, dass hier keinesfalls Arbeitslosigkeit droht. So schlimm wie die aktuelle Gaskrise wird es nicht mal kommen, und die hat überhaupt nichts mit der Energiewende zu tun. Im Gegenteil, ohne die inzwischen installierten PV-Module und Windräder träfe uns das Ausbleiben der russischer Gaslieferungen noch viel härter.

    Und z.B. ein vernünftiger Ausbau des Radwegenetzes wäre zumindest aus meiner Sicht ein ganz wesentlicher Wohlstandszuwachs, insbesondere für die, die sich dann den eigenen PKW sparen können, und dann auch finanziell gleich sehr viel besser da stehen. Wie gesagt, die Arbeitskräfte, die dann in der Autoindustrie eingespart werden, die werden nicht nur den allgemeinen Fachkräftemangel entschärfen, sondern können darüber hinaus ganz konkret für die Umsetzung der Energiewende eingesetzt werden. Ich weiß nicht, wie Sie hier auf Arbeitslosigkeit kommen.

  17. @Jeckenburger
    29.01.2023, 14:39 Uhr

    Das eine Prozent, dass die deutsche Energiewende eingespart hat, ist sehr teuer, viel zu teuer erkauft worden. Allein die EEG-Umlage hat laut „statista“ von 2000 bis 2021 über 200 Milliarden Euro verschlungen, dazu kommen noch Milliarden-Aufwendungen für Windkraft-„Geisterstrom“, der bei zu hoher Stromerzeugung bei Starkwind nicht abgenommen werden konnte und Netzentgelte, weil die Übertragungswege zu lang geworden sind. Von der Nordseeküste über viele hundert km bis weit ins Binnenland verursacht unnötige Kosten. Und allein die 200 Milliarden Euro für die EEG-Umlage fehlen den Verbrauchern für Konsumausgaben und Vorsorge und mindern bei Unternehmen die Wettbewerbsfähigkeit. Deutschland hat Strompreise, die zu den höchsten der Welt zählen – und das in einem harten globalen Wettbewerb. Bitte vergessen Sie nicht: nur ein wohlhabendes Land mit einer wertschöpfenden Industrie kann die hohen sozialen und ökologischen Standards halten, die wir in Deutschland haben. Solche Milliardenaufwendungen mit minimalem Effekt wie für die deutsche Energiewende notwendig können sich nur sehr wenige Länder leisten – und eigentlich geht nur Deutschland diesen Weg. Gibt Ihnen das nicht zu denken; Stichwort „deutsche Sonderwege“?
    Das größte Problem der deutschen Energiewende ist, dass Strom nicht in großen Mengen gespeichert werden kann. Ein moderner Industriestaat braucht aber eine nahezu 100 %-sichere Stromversorgung, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Deshalb muss für die gesamte benötigte Leistung an Wind- und Sonnenkraftwerken die gleiche Leistung an konventionellen Kraftwerken bereitstehen. Die erforderliche elektrische Leistung liegt in Deutschland im Bereich von 40 bis 80 Gigawatt (GW). Nur sehr selten werden weniger als 40 GW benötigt, zwischen 2 und 3 Uhr morgens an langen Wochenenden mit „Brückentag“ oder in der Urlaubszeit. Und nur sehr selten werden mehr als 80 GW benötigt. Zum Vergleich: 80 GW entspricht ca. 60 Kernkraftwerken oder 80 Kraftwerken wie das Steinkohlekraftwerk „Datteln IV“ mit exakt 1000 MW = 1 GW elektrischer Leistung. Meist liegt der Stromverbrauch an Werktagen zwischen 50-55 GW (nachts) und 70-75 GW um die Mittagszeit. Nachts liefern auch Millionen Solarmodule exakt Null GW und auch auf die Windenergie ist weder tags noch nachts Verlass. Wir brauchen immer die Absicherung durch Kohle, Kernkraft, Gas und Pumpspeicherkraftwerke, also immer zwei parallele Systeme zur Stromversorgung – und das treibt die Kosten.
    Die deutsche Energiewende ist ein Fass ohne Boden und wird langfristig den Industriestandort Deutschland schwer schädigen, weil die hohen Stromkosten und die hohen Kosten für sonstige Energien den Standort Deutschland unattraktiv machen. Viele der produktivsten Industrien werden in andere Länder abwandern – Beispiel BASF mit Milliarden-Investitionen in China und „Herunterfahren“ der Aktivitäten in Deutschland. Grundstoff-Industrien wie Eisen- und Stahlhütten, Kupfererzeuger, Aluminiumhütten und große Teile der chemischen Industrie werden unserem Land entweder den Rücken kehren oder in die Insolvenz gehen.
    Was die aktuelle Gaskrise angeht: der Gasbedarf in Deutschland ist auch wegen der Energiewende so hoch, weil durch das Abschalten der zuverlässigen Kohle- und Kernkraftwerke eben mehr Gaskraftwerke benötigt werden. Die Gaskraftwerke müssen immer dann einspringen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint (letzteres soll jede Nacht vorkommen!). Und wenn Sie sich den Verlauf der Gaspreise genau anschauen, dann sehen Sie schon in 2021 einen kräftigen Anstieg, eine Vervielfachung gegenüber dem langfristigen Preisniveau. Warum? Der Sommer 2021 war recht windarm, so das Großbritannien zu wenig Strom aus seinen tausenden Offshore-Windmühlen erhielt und vermehrt Gaskraftwerke hochfahren musste. Das dafür benötigte Gas musste teuer eingekauft werden und der Bedarf trieb die Preise noch höher. Hohe Gaspreise = Folge der Energiewende. Putins Krieg hat den Preisanstieg lediglich noch einmal verstärkt, von ohnehin schon hohem Niveau aus.

    Zitat aus Ihrem Kommentar: „Und z.B. ein vernünftiger Ausbau des Radwegenetzes wäre zumindest aus meiner Sicht ein ganz wesentlicher Wohlstandszuwachs, insbesondere für die, die sich dann den eigenen PKW sparen können, und dann auch finanziell gleich sehr viel besser da stehen. Wie gesagt, die Arbeitskräfte, die dann in der Autoindustrie eingespart werden, die werden nicht nur den allgemeinen Fachkräftemangel entschärfen, sondern können darüber hinaus ganz konkret für die Umsetzung der Energiewende eingesetzt werden.“
    Sicherlich kann das Radwegenetz noch verbessert werden. In meiner Stadt ist dazu im letzten Jahr einiges gemacht worden, gerade im Bereich von Kreuzungen wurden die Markierungen regelrecht perfektioniert. Aber schon im letzten Sommer wurden die neuen Radwege wenig genutzt und im Herbst und Winter sehe ich fast keine Radfahrer. Das Auto bleibt für viele Millionen Menschen unverzichtbar. Besonders für Familien mit Kindern und wenn beide Eltern berufstätig sind, ist das Auto eine enorme Erleichterung für Einkäufe und „Kinder-Taxi“. Millionen Menschen müssen pendeln, auch da ist das Auto oft unverzichtbar. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind oft unzureichend, die Nutzung kostet zu viel Zeit und ist oft auch unbequem. Zumindest im Ruhrgebiet sind viele Bahnhöfe und Züge schmuddelig und erst recht in der Dunkelheit keine Orte, an denen man sich sicher fühlen kann.
    Der wichtigste Pluspunkt für das Auto ist in meinen Augen der unglaubliche Gewinn an persönlicher Freiheit, loszufahren, wann man will und wohin man will und mit wem man will, ohne ungezogene, aggressive, übelriechende, tätowierte oder gepiercte und sonstwie störende Gestalten dabei. Das Auto steht für mich für individuelle Freiheit – und nichts hassen kollektivistisch denkende und handelnde rote und grüne Sozialisten mehr als individuelle Freiheit!

  18. @Quentmeier: “Das eine Prozent, dass die deutsche Energiewende eingespart hat, ist sehr teuer, viel zu teuer erkauft worden.”

    Es würde garnichts kosten, wenn ein globales Gemeinschaftseigentum OHNE “Wer soll das bezahlen?” die Demokratie wirklich-wahrhaftig organisieren würde, vor allem würden Menschenleben nicht mehr für unseren zynischen Wohlstand im Verhältnis von 1:5 der Weltbevölkerung zahlen.

  19. @Quentmeier 30.01. 22:54

    „Allein die EEG-Umlage hat laut „statista“ von 2000 bis 2021 über 200 Milliarden Euro verschlungen.“

    Das war allerdings auch eine Einstiegsphase in die erneuerbaren Energien, mit Anfangs hohen Kosten insbesondere für PV-Module. In der Tat war dies besonders unsozial gestaltet, dass die Privatkunden im wesentlichen die Kosten alleine tragen mussten. Die meisten Industriekunden waren von der Umlage befreit. Nun gut, inzwischen sind die Kosten für PV und Windräder so weit gefallen, dass die Umlage nicht mehr benötigt wird.

    „Wir brauchen immer die Absicherung durch Kohle, Kernkraft, Gas und Pumpspeicherkraftwerke, also immer zwei parallele Systeme zur Stromversorgung – und das treibt die Kosten.“

    Die fossilen Backupkraftwerke stehen bereits, und verursachen im wesentlichen nur weitere Kosten, wenn sie in Aktion sind und Brennstoffe verbrauchen. Das kostet ansonsten nicht viel. Und wenn wir den Ausbau von PV und Windrädern so weit fortsetzten, dass auch E-Autos und Wärmepumpenheizungen im großen Stil zum Einsatz kommen, brauchen wir nicht unbedingt mehr Backup dafür. Wenn wir hier überall smarte Zähler einbauen und variable Preise machen können, dann werden die E-Autos nur aufgeladen, wenn genug Strom im Netz ist, und die Wärmepumpen können auch mit einer Gas- oder Holzpelletheizung kombiniert werden, und laufen dann auch nur, wenn im Winter genug Wind weht.

    „Das dafür benötigte Gas musste teuer eingekauft werden und der Bedarf trieb die Preise noch höher. Hohe Gaspreise = Folge der Energiewende.“

    Es lag aber wohl auch an den zwischenzeitlich sehr niedrigen Gaspreisen, dass man mehr Gaskraftwerke gebaut hat. Die Gaspreise haben sich vor dem Urkainekrieg nur normalisiert. Der Großteil der derzeitigen Preisexplosion geht aufs Konto des Lieferstopps durch Russland.

    „Aber schon im letzten Sommer wurden die neuen Radwege wenig genutzt und im Herbst und Winter sehe ich fast keine Radfahrer.“

    Hier in Dortmund ist immer noch ganz viel Flickwerk, was die Radwege angeht. Da muss man erstmal lernen, wie man wo am besten mit dem Fahrrad hinkommt. Ich denke, da geht mehr, und das hat noch Potential, den Autoverkehr weiter zu reduzieren. In Kopenhagen jedenfalls hat man es geschafft, und die Menschen nehmen das Angebot an, und fahren sehr viel weniger Auto.

    „Die öffentlichen Verkehrsmittel sind oft unzureichend, die Nutzung kostet zu viel Zeit und ist oft auch unbequem.“

    Die Gestalten, die man in der Bahn trifft, die mag man nicht immer. Aber das sind eben die Menschen, die hier in dieser Stadt leben. Aus meiner Sicht ist das Hauptproblem hier die geringe Geschwindigkeit, da ist man meistens mit dem Fahrrad schneller. Und die Fahrkarten kosten durchaus auch Geld, da ist das Fahrrad auch noch mal günstiger.

    „Das Auto steht für mich für individuelle Freiheit – und nichts hassen kollektivistisch denkende und handelnde rote und grüne Sozialisten mehr als individuelle Freiheit!“

    Für mich ist das Auto einfach nur teuer. Kein Wunder, wenn man 1.5 t braucht, um 75 kg zu bewegen. Einen kollektivistischen Grünen, der die Individualität des Autofahrens hasst, den kenne ich jetzt nicht. Der müsste dann auch gegen Fahrradfahren sein.

    Wobei vollbesetzte Autos gar nicht mehr so teuer sind und auch pro gefahrenen Personenkilometer relativ wenig Energie verbrauchen. Hier sind sicherlich auch sehr kleine E-Autos oder E-Motorroller gar nicht mal so ungünstig. Bei sehr kleinen Verbrennungsmotoren sinkt sehr schnell auch der Wirkungsgrad, das ist bei Batteriefahrzeugen bzw. bei einer zusätzlichen Wasserstoffbrennstoffzelleneinheit ganz anders.

    Ich kann mir vorstellen, dass der Umstieg auf E-Mobilität auch mit sehr viel mehr sehr kleinen Fahrzeugen einhergehen kann. Das würde nicht nur Energie, sondern auch jede Menge Material sparen. Und dabei deutlich kostengünstiger sein, als die derzeit im Umlauf befindlichen Privatfahrzeuge.

  20. @hto 31.01. 09:53

    „Es würde garnichts kosten, wenn ein globales Gemeinschaftseigentum OHNE “Wer soll das bezahlen?” die Demokratie wirklich-wahrhaftig organisieren würde,..“

    Wenn Sie das Geld abschaffen wollen, dann müssen sie dessen Organisationsleistung irgendwie ersetzen. Man muss wohl immer irgendwie messen, welche Produktion wie effektiv ist. Und man muss irgendwie messen, wer wieviel wovon konsumieren kann. Und auch muss es ein gewisses persönliches Budget geben, wo der Einzelne die Freiheit hat, sich das zu leisten, was ihm persönlich wichtig ist, im Rahmen dessen, was insgesamt zur Verfügung steht.

    „vor allem würden Menschenleben nicht mehr für unseren zynischen Wohlstand im Verhältnis von 1:5 der Weltbevölkerung zahlen.“

    In den armen Ländern gelingt es ja eben nicht, eine praktikable Produktion hinzubekommen. Da fehlt es an Bildung, an Erfahrung in der Produktion und auch an Rechtssicherheit, meistens korruptionsbedingt.

    Genau hier müsste man nachhelfen, einfach alle mit allem beliefern können wir gar nicht leisten. Und das würde auch größtenteils in der Korruption hängen bleiben. Das passiert auch regelmäßig mit den Einnahmen aus Rohstoffexporten.

    Und die Gesamtökonomie ist eng mit der Gesamtökologie verbunden. Klimawirkungen und Rohstoffverfügbarkeit sowie die Grenzen der landwirtschaftlichen Produktion haben nichts mit der konkreten Wirtschaftsform zu tun, das sind rein physikalische Grenzen, die niemand ändern kann.

    Einfache Frage: warum hat der DDR-Sozialismus nicht funktioniert?

    Vielleicht weil sich Idioten mit Gewalt als Genies feiern ließen?

    • @Jeckenburger

      Um Abschaffung von Geld geht’s doch garnicht, obwohl man dies für die Organisation einer garantiert-stabilen Leistungsgerechtigkeit von und für die Gemeinschaft nicht braucht.

      Jeckenburger: “Einfache Frage: warum hat der DDR-Sozialismus nicht funktioniert?”

      Einfache Antwort: Weil Sozialismus/Kommunismus nicht kompatibel ist und im Grunde jeder das weiss/wusste! 👋🥴

      Jeckenburger: “Vielleicht weil sich Idioten mit Gewalt als Genies feiern ließen?”

      Einfache Alternativ-Antwort: Weil die einen Idioten die Gewalt des Wettbewerbs als unabänderlich abfeiern und die Gewalt der “anderen” Idioten als gute Ausrede dazu nutzen.

  21. “Hitler-Unterstützer Jakob Johann Baron von Uexküll (1864 – 1944)”

    Danke, sehr interessant, das macht Sinn. Ich bitte um mehr solche Aufklärung.

    So schreibt ein gewisser Clemens Arvay – laut Wikipedia ein Impfskeptiker, laut Klaus Taschwer Impfangstmacher – in “Heilungcode der Natur”:

    “Die Erkenntnisse der Epigenetik könnten Jakob Johann van Uexkülls Idee des Funktionskreises, in dem Lebewesen durch ihre Merk- und Wirkorgane aktiv mit der Umwelt interagieren, zu einer Renaissane verhelfen.”

    Diese Aussage bekommt so gesehen einen ganz faden Beigeschmack.

    Dabei hat Clemens Arvay schon sein erstes Buch im Leopold Stocker Verlag veröffentlicht. Einst Hausverleger des fanatischen Antisemiten Karl Huffnagl, der sich des Pseudonyms Karl Paumgartten bediente.*

    “Das Darwin‘sche Konzept der Anpassung, meint Uexküll, sei unnötig und die Evolutionstheorie demokratischer Unsinn, propagiert vom „Weltparasiten“ England.” Rechte Ökologien. Jakob von Uexkülls konservative Umweltlehre erfährt eine Renaissance

  22. @Jeckenburger
    Ihre Entgegnung enthält zahlreiche Fehler und Tatsachen-Verdrehungen und weist in Teilen eine gravierende Unkenntnis auf.
    Zitat Jeckenburger: „Das war allerdings auch eine Einstiegsphase in die erneuerbaren Energien, mit Anfangs hohen Kosten insbesondere für PV-Module.“ Deutschland hat dank der Energiewende Strompreise, die zu den höchsten der Welt zählen. Nicht nur die EEG-Umlage hat dazu beigetragen, auch Netzentgelte für lange Übertragungswege. Diese werden durch die Abschaltungen zuverlässiger Grundlast-Kraftwerke immer länger und der Strom daher teurer. Auch die Kosten für sogenannten „Geisterstrom“ steigen und gehen bald auf eine Milliarde Euro pro Jahr zu. Windrad-Betreiber erhalten Geld für Strom, den sie hätten produzieren können, aber wegen eines temporären Strom-Überangebots nicht loswerden konnten.
    Ein wichtiger Punkt für die hohen Strompreise ist auch der Zwang, zwei parallele Stromerzeugungssysteme zu unterhalten. Vor der Energiewende lieferten Braunkohle- und Kernkraftwerke die Grundlast, also die Leistung, die immer benötigt wird; 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Für die Unterschiede im Tagesgang werden Steinkohlekraftwerke eingesetzt, als Mittellast-Kraftwerke. Meist liegt der Stromverbrauch an Werktagen zwischen 50-55 Gigawatt (GW) (nachts) und 70-75 GW um die Mittagszeit, an Wochenenden ca. 10 GW weniger. Und für kurzfristige Lastspitzen dienen Gaskraftwerke und Pumpspeicher-Kraftwerke, die innerhalb von Minuten hochgefahren werden können. Dieses System ist in mehr als 100 Jahren perfektioniert worden, natürlich bis ca. 1970 noch ohne Kernkraftwerke. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz aus dem Jahr 2000 muss der Strom aus Wind- und Solarkraftwerken sowie Biomasse-Kraftwerken bevorzugt abgenommen werden. Da die Solarkraftwerke den größeren Teil des Tages nicht oder nur wenig Strom liefern können und die Windkraftwerke eine sehr unregelmäßige Leistungsabgabe haben, müssen ständig konventionelle Kraftwerke in Reserve gehalten werden und zwar mit mindestens 75 GW installierter Leistung plus einen kräftigen Reservepuffer, die dann einspringen. Damit werden gleich zwei negative Effekte erreicht: 1. Zwei parallele Systeme müssen gebaut bzw. unterhalten und gewartet werden. Dadurch entstehen pro Kilowattstunde doppelte Kapitalkosten. 2. Durch die bevorzugte Einspeisung des Biomasse-, Wind- und Sonnnestroms sinkt die Auslastung für die konventionellen Kraftwerke, bei gleichbleibenden Kapitalkosten, und auch die Effizienz der Stromerzeugung, also CO2-Emission pro Kilowattstunde, ist höher als bei gleichbleibender Auslastung. Und diese ständigen Lastwechsel sorgen für einen schnelleren Verschleiß der Anlagen.
    Zitat Jeckenburger: „Die meisten Industriekunden waren von der Umlage befreit.“ Aus gutem Grunde, denn sonst wären viele Industriebetriebe nicht mehr wettbewerbsfähig und würden entweder ins Ausland abwandern oder in die Insolvenz gehen (und die sind dann weg, erledigt, und hören nicht einfach auf zu produzieren, wenn ich einmal an die Ausführungen unseres genialen Wirtschaftsministers Habeck erinnern darf).
    Zitat Jeckenburger: „Es lag aber wohl auch an den zwischenzeitlich sehr niedrigen Gaspreisen, dass man mehr Gaskraftwerke gebaut hat. Die Gaspreise haben sich vor dem Urkainekrieg (sic!) nur normalisiert. Der Großteil der derzeitigen Preisexplosion geht aufs Konto des Lieferstopps durch Russland.“ Das ist definitiv falsch, in doppelter Hinsicht. Wie schon erwähnt, muss für jedes GW installierter Leistung bei Wind- und Sonnenkraftwerken ein GW konventioneller Leistung als Reserve bereitstehen. Und da unsere famosen Regierungen der letzten 23 Jahre sowohl aus Kernenergie UND Kohleverstromung aussteigen wollen, müssen noch wesentlich mehr Gaskraftwerke bereitgestellt werden. Wie erwähnt, wir brauchen in Deutschland mindestens 75 GW gesicherte Leistung, was 75 riesigen Gaskraftwerken mit je 1 GW Leistung entspricht, Dazu noch ein Reservepuffer. Und die dafür notwendigen Mengen an Erdgas müssen ja auch noch beschafft werden!
    Und was den Preisverlauf angeht, schauen Sie sich den bitte mal selbst an:
    https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Gaspreis-aktuell-wie-viel-kostet-Kilowattstunde,gaspreis142.html
    In aller Kürze: der Gaspreis stieg in 2021 vom 1. Januar bis 1. Oktober von 4,3 auf 6,4 Cent pro kWh, aber er sprang auf 12,2 Cent am 27. Oktober und sogar auf 21,4 Cent am 24. Dezember 2021. Grund war die stark erhöhte Gas-Nachfrage, weil gerade die britischen Windkraft-Anlagen wegen Schwachwind oder Flaute zu wenig Strom lieferten und der Strom eben mit Gaskraftwerken erzeugt werden musste. Am 24.Februar 2022, dem Beginn des Ukraine-Krieges, lag der Gaspreis bei 12,3 Cent, stieg bis zum 14. März auf 20,8 Cent und sank wieder. Erst mit den Nord Stream-Komplikationen stieg der Gaspreis wieder kurzfristig auf bis zu 40,3 Cent, um dann wieder zu sinken. Stand am 1.2.2023: 11,9 Cent/kWh. Sie sehen, schon Monate vor dem Beginn des Ukraine-Krieges war der Gaspreis stark angestiegen – und zwar als Folge der Energiewende und auch der britischen Hinwendung zur Windkraft. Und dieses Problem wird bleiben bzw. sich verschlimmern, je mehr Kohle- und Kernkraftwerke abgeschaltet werden.
    Zu Ihren Ausführungen über Autos nehme ich später Stellung. Nur eine kurze Bemerkung: Das Leben ist mehr als ein klimapolitisch korrektes Sich-Kasteien, Dahinvegetieren und Abplagen. Ich will Komfort, Bequemlichkeit und Spaß, ich will mich nicht in unpünktliche und schmuddelige öffentliche Verkehrsmittel mit schmuddeligen Leuten hineinzwängen und womöglich noch aggressiven und ungehobelten und rücksichtslosen Typen begegnen. Und erst recht habe ich keine Lust auf einheimische oder zugewanderte Diebe, Gewalttäter und Messerschwinger. Und gelegentlich liebe ich es, auf den wenigen Autobahnabschnitten, auf denen das noch möglich ist, die 150 PS eines deutschen Diesel-SUV aufheulen zu lassen und mit 200 km/h durch die Landschaft zu gleiten. Der beste Soundtrack dazu: „Autobahn“ von Kraftwerk oder „Ich will Spaß“ von Markus (NDW, Anfang der 80er Jahre). Keine Angst, allzu oft mache ich das nicht; 160 km/h sind auch OK.

  23. @Quentmeier 01.02. 09:53

    „der Gaspreis stieg in 2021 vom 1. Januar bis 1. Oktober von 4,3 auf 6,4 Cent pro kWh, aber er sprang auf 12,2 Cent am 27. Oktober und sogar auf 21,4 Cent am 24. Dezember 2021. Grund war die stark erhöhte Gas-Nachfrage, weil gerade die britischen Windkraft-Anlagen wegen Schwachwind oder Flaute zu wenig Strom lieferten und der Strom eben mit Gaskraftwerken erzeugt werden musste.“

    Ihre Quelle bezieht sich auf die Tarife für Neukunden. Entsprechend zeichnete sich ab Oktober der Ukrainekrieg schon ab, und die Märkte reagierten schon darauf. Dass hier eine Windflaute in England der alleinige Grund sein soll, erscheint mir recht fraglich.

    „Ein wichtiger Punkt für die hohen Strompreise ist auch der Zwang, zwei parallele Stromerzeugungssysteme zu unterhalten.“

    Wie schon gesagt, die Backupkraftwerke müssen nicht gebaut werden, die stehen ja längst, und verursachen neben den Brennstoffkosten kaum weitere Kosten.

    „Und dieses Problem wird bleiben bzw. sich verschlimmern, je mehr Kohle- und Kernkraftwerke abgeschaltet werden.“

    In der Tat wäre es ungut, weitere Kraftwerke abzureißen. Man weiß nicht, was noch kommt, etwa Pipelineausfälle oder ein global wirkender Supervulkanausbruch. Besser alle Altkraftwerke in Reserve halten. Ich wäre auch durchaus dafür, die letzten 3 Atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen, bis sich die Gaspreise wieder normalisiert haben.

    „…ich will mich nicht in unpünktliche und schmuddelige öffentliche Verkehrsmittel mit schmuddeligen Leuten hineinzwängen..“

    In der Tat ist die soziale Realität in Bus und Bahn recht nah erfahrbar. Ich fahr auch lieber Fahrrad, alleine schon um die Fahrkarte zu sparen.

    „die 150 PS eines deutschen Diesel-SUV aufheulen zu lassen und mit 200 km/h durch die Landschaft zu gleiten.“

    Nebenbei ein teurer Spaß, sowieso schon auch ohne CO2-Steuer oder wenn es in 20 Jahren nur noch synthetische Kraftstoffe zu kaufen gibt. Ich rechne auch durchaus damit, dass viele weiter solche großen Autos fahren wollen. Und Elektro-SUVs müssen auch nicht weniger PS haben.

    Ich hoffe aber, dass heute junge Leute, die die Klimakrise persönlich voll betreffen wird, dass diese Menschen dann doch Konsequenzen ziehen, und wenn überhaupt nur noch kleine Privatfahrzeuge nutzen. Und ich hoffe, dass die Kommunen endlich ein vernünftiges Radwegenetz aufbauen. Sie müssen das ja nicht nutzen, wenn Sie so gerne Autofahren. Ganz leise und emissions- und kostenfrei auf meinem Fahrrad dahingleiten macht mir halt am meisten Spaß.

    „Das Leben ist mehr als ein klimapolitisch korrektes Sich-Kasteien, Dahinvegetieren und Abplagen.“

    Das Leben ist aber auch mehr, als sich für einen recht sinnfreien, verschwenderischen Konsum abzuplagen. Stellen Sie sich vor, sie lassen allen vermeidbaren Konsum weg, und zählen mal die Wochenstunden zusammen, die Sie dann weniger arbeiten müssen. Wenn sie freilich sowieso soviel arbeiten wollen, wie irgend möglich, und schon Spaß am reinen Umsatz haben, dann machen Sie eben so weiter.

  24. @ Quentmeier

    Sie liefern erstklassige Blaupause,warum der globale Süden Schadenersatz stellt.
    Zurecht,da leite ich diese doch mal direkt an Sie weiter. Ach ja,sie kommen schon … 😉

  25. @ hto

    Dein kommunistisch/sozialistisches Modell funktioniert nicht wegen der Dunklen Triade.
    Es zeigt sich doch,dass die meisten Menschen sich an Füher und Vorbilder,seien sie faschistisch halten.
    Sie haben Probleme mit Eigen-Fremd vs Fremd-Eigenverantwortung.
    Die wenigsten haben das Gefühl der Selbstkontrolle und geben sie ab. Depp.

    • @Mussi

      Auch ich habe mit @hto oft fundamentale Meinungsunterschiede & er hat mich hier oft beschimpft, mir auch gedroht.

      Dennoch bitte ich Sie, künftig Bezeichnungen wie „Depp“ hier zu lassen. Dieser Kommentarbereich soll wo immer möglich dem Dialog dienen, nicht dem digital so häufigen, dualistischen Dreschen. Sonst müsste ich wieder strenger moderieren.

  26. @ hto

    schon mal darüber nachgedacht,dass Putin und Xi Jingping die modernen Herodes sind…um in deinem Kontext zu bleiben…

  27. @Quentmeier 30.01. 22:54

    „Allein die EEG-Umlage hat laut „statista“ von 2000 bis 2021 über 200 Milliarden Euro verschlungen, „

    Nun gut, rechnen wir die Gesamtenergiekosten von vor der aktuellen Krise dagegen:

    Strom 40 €
    Heizung 50 €
    Benzin 50 €
    Kerosin 10 €
    Industrie 30 €
    Gütertransport 20 €

    Gesamt: 200 € monatlich pro Einwohner
    Im Jahr 2400 €
    Für ganz Deutschland x 82 Mio macht 197 Mrd € im Jahr.

    Auf 21 Jahre macht das 4137 Mrd €, etwas weniger weil die Kosten vor Jahren eher niedriger waren als 2021.

    Die EEG-Umlage machte also gerade mal gut 5 % der Gesamtenergiekosten aus. Und die hiermit geförderten erneuerbaren Energien bestreiten doch inzwischen einen Anteil von 40 % der Stromproduktion. (nach Wikipedia für 2020)

    „Deutschland hat Strompreise, die zu den höchsten der Welt zählen“

    Das war aber schon immer so. Wir haben auch den ausfallsichersten Strom der Welt. Weil wir eben sowieso immer ein sehr komfortables Stromnetz mit sehr viel Reserven hatten.

    Hier ließen sich mittelfristig die Kosten schon einfach durch breite Verwendung von smarten Stromzählern, die Minutenpreise abrechnen können, reichlich senken. Noch muss die Stromproduktionsseite komplett die Regulierung des Stromnetzes leisten, die Nachfrageseite zahlt immer den selben Preis, egal wie knapp der Strom gerade ist, und wieviel Probleme es gerade macht, wenn extreme Mangelsituation im Netz herrscht. Können die aktuellen Produktionskosten an den Kunden weitergegeben werden, dann kann der Verbraucher seine Nachfrage drosseln, wenn es teuer ist, und er kann zusätzlichen Strom abnehmen, wenn wir Überschusssituationen haben.

    Das reguliert dann reichlich mit, man braucht weniger Backup, und auch problematische Überschüsse können dann einfach von den Kunden akut verbraucht werden.

    Als Privathaushalt kann man dann in Mangelsituationen die Waschmaschine nicht benutzen, oder auch ein Bad in der Wanne verschieben, wenn der Strom gerade zu teuer ist. Und insbesondere könnte man dann einen Heizlüfter an eine smarte Steckdose anschließen, der anspringt, wenn gerade übermäßig Wind weht, und der momentane Strompreis unter dem Gaspreis liegt.

    Insbesondere könnten viele energieintensive Prozesse in der Industrie pausieren, wenn Strom knapp ist, das spart dann die meiste nötige Backupleistung ein.

    Hier ist also ein Kosteneinsparungspotential, das hätte man vor Jahren schon nutzen können, dann wäre jetzt nicht nur die Gesamtkosten niedriger, auch kämen wir mit der momentanen Gasmangelkrise viel besser zurecht.

    Wenn in Zukunft die Energiewende weiter fortschreitet, dann ist diese Regulierung der Nachfrageseite in dicker Posten, wie dies kostengünstiger zu gestalten wäre.

    Insbesondere, wenn hier viele Batteriefahrzeuge in Gebrauch sind, und viele Häuser mit einer Kombination von Wärmepumpe und Gas- oder Holzpelletheizung ausgestattet sind.

  28. @Jeckenburger
    Die Energiepreise in Deutschland sind zu hoch, keine Frage. Unser Land hat wenig eigene zuverlässige Energieträger: Braunkohle, Steinkohle, ein wenig Erdgas. Die großen Schiefergasmengen, die in Norddeutschland durch Fracking gefördert werden könnten, dürfen aufgrund ideologischer Blockaden der sogenannten „Grünen“ nicht gefördert werden. Da importieren wir doch lieber Fracking-Gas aus den USA, das energieaufwendig verflüssigt und mit Schweröl-getriebenen Tankschiffen energieaufwendig und CO2-freisetzend über den Atlantik transportiert werden muss. Und je mehr die Energiewende vorangetrieben wird, desto mehr Erdgas werden wir brauchen.
    Wenn die Energiepreise schon so hoch sind, dürften sie auf keinen Fall durch unsinnige staatliche Maßnahmen noch weiter in die Höhe getrieben werden. Aber genau das passiert in Deutschland durch (1) Abschaltung der Kernkraftwerke und der Kohlekraftwerke, (2) durch den Ausbau der subventionierten Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Biomasse, (3) durch zusätzliche Abgaben wie die CO2-Abgabe.
    Wenn Sie den Anteil der EEG-Umlage auf die gesamten Energiekosten umrechnen, so ist das unseriös, weil hier nur der Strom zur Diskussion steht – nur der Strom wird durch die EEG-Umlage verteuert! Nehmen wir Ihre Zahlen: Strom 40 Euro pro Monat; 480 Euro pro Jahr x 82 Millionen Bundesbürger = 39,4 Milliarden Euro. In 21 Jahren sind das 827 Milliarden Euro: da machen die 200 Milliarden der EEG-Umlage schon 24 % aus. Hinzu kommen noch die Netzentgelte, die Zahlungen für den „Geisterstrom“ und die CO2-Abgabe; und darauf dann die Mehrwertsteuer. Das Ergebnis ist erschreckend und wird mittelfristig zu einer schleichenden Deindustrialisierung Deutschlands führen.
    Was den 40 %-Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung angeht (laut agora-energiewende in 2022 sogar 46 %), so muss immer wieder daran erinnert werden, dass ohne die konventionellen Kraftwerke eine solche Bilanz gar nicht möglich wäre. Nur weil permanent Reservekraftwerke mit einer Leistung von mindestens 75 GW bereitstehen, kann die deutsche Energiewende überhaupt funktionieren. Ohne Reservekraftwerke wäre unsere Wirtschaft innerhalb einer einzigen windarmen Woche komplett ruiniert und in Stadt und Land würde nur noch Anarchie und der Kampf ums Überleben toben, verbunden mit dem „Recht“ des Stärkeren.
    Völlig absurd werden Ihre Argumente, wenn Sie verlangen, das sich die Stromnutzung nach dem jeweiligen Angebot richten soll: kein Wind, keine Sonne = kein Strom = Waschmaschine etc. nicht laufen lassen, Industrieproduktion runterfahren. Zitat Jeckenburger; „Das reguliert dann reichlich mit, man braucht weniger Backup, und auch problematische Überschüsse können dann einfach von den Kunden akut verbraucht werden.“
    Ein moderner Industriestaat muss seinen Bürgern und allen seinen Betrieben genau die benötigte elektrische Leistung sekundengenau zur Verfügung stellen, die gerade benötigt wird. Strom kann nicht in großen Mengen gespeichert werden; er muss genau dann erzeugt werden, wenn er gebraucht wird.
    Ich wasche meine Wäsche seit Jahrzehnten selbst. Oft habe ich nach der Arbeit ein oder zwei Mal meine Waschmaschine laufen lassen und anschließend den Trockner benutzt. Soll ich in Zukunft womöglich bis Mitternacht warten oder am Wochenende zu Hause rumsitzen und auf gute Winde oder ausreichend Sonnenschein warten, um meine Wäsche zu reinigen? Da habe ich besseres zu tun, Ausflüge, Freunde oder Verwandte besuchen, Museumsbesuche etc.. Und jetzt stellen Sie sich mal die Organisation des Alltages einer vierköpfigen Familie mit zwei berufstätigen Eltern vor. Die können dann ihr Leben, ihre kostbare Zeit größtenteils dem Klimawahn, der grünen Klimahysterie opfern!
    Zitat Jeckenburger: „Insbesondere könnten viele energieintensive Prozesse in der Industrie pausieren, wenn Strom knapp ist, das spart dann die meiste nötige Backupleistung ein.“
    Was haben Sie denn für völlig unrealistische Vorstellungen von vielen Industriebetrieben? Viele Anlagen laufen rund um die Uhr, da können Sie nicht einfach abschalten, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint. Und viele Anlagen sind für einen gleichmäßigen Betrieb ausgelegt und vertragen keine ständigen „Lastwechsel“, weil sie dann wesentlich schneller verschleißen oder komplette Produktionschargen unbrauchbar sind.
    Ich wiederhole es gerne immer wieder: Meist liegt der Stromverbrauch in Deutschland an Werktagen zwischen 50-55 Gigawatt (GW) (nachts) und 70-75 GW um die Mittagszeit, an Wochenenden ca. 10 GW weniger. Und diese Strommengen müssen sekundengenau zur Verfügen gestellt werden.
    Ein Industriestaat, der das nicht schafft, wird mit wirtschaftlichem Niedergang und Verarmung breiter Bevölkerungsschichten betraft.
    Natürlich wird das die „oberen Zehntausend“ nicht betreffen, aber die unteren 75 % der Gesellschaft umso härter. Wollen Sie das? Ich möchte jedenfalls nicht einen solchen grünen Neo-Feudalismus leben; ich liebe das Industriezeitalter und freue mich über den Massenwohlstand und das angenehme Leben, den es gebracht hat.

  29. @ Quentmeier

    Wie kann man es Ihnen begreiflich machen?
    Ich verstehe Ihre Gedankengänge.
    Aber sie verstehen Forschung nicht?
    Tunnelblick?

  30. @Quentmeier 03.02. 22:53

    „Und je mehr die Energiewende vorangetrieben wird, desto mehr Erdgas werden wir brauchen.“

    Wie kommen Sie da drauf? Mehr PV und Windräder braucht nicht mehr Backup, sondern weniger. Und spätestens wenn ein guter Teil der Heizungen auch mit Wärmepumpen betrieben wird, dann braucht es hier weniger Erdgas. Und auch ist ein Einsatz von grünem Wasserstoff in der Industrie absehbar, was hier insbesondere Erdgas ersetzt.

    „…dürften sie auf keinen Fall durch unsinnige staatliche Maßnahmen noch weiter in die Höhe getrieben werden. … Aber genau das passiert in Deutschland durch (1) Abschaltung der Kernkraftwerke und der Kohlekraftwerke, (2) durch den Ausbau der subventionierten Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Biomasse, (3) durch zusätzliche Abgaben wie die CO2-Abgabe.“

    (1)Das macht ja auch im Moment keiner, aktuell geht Kohle und Atom vor Erdgas. (2) Bei den aktuellen Preisen braucht es keine Subventionen für PV und Windräder. (3) Die derzeitige CO2 Abgabe ist so minimal, dass es sich gar nicht lohnt, darüber zu reden.

    „Wenn Sie den Anteil der EEG-Umlage auf die gesamten Energiekosten umrechnen, so ist das unseriös, weil hier nur der Strom zur Diskussion steht…“

    Es geht ums Ganze, und die EEG-Umlage war eine wichtige Einstiegshilfe für die Entwicklung der entsprechenden Technologien. Inzwischen sind diese hinreichend konkurrenzfähig, um sich daran zu machen, langfristig die Basis der gesamten Energieversorgung zu bilden.

    „dass ohne die konventionellen Kraftwerke eine solche Bilanz gar nicht möglich wäre.“

    Ja selbstverständlich. Konventionelle Kraftwerke erzeugen ja auch keine Emissionen, wenn sie nur in Bereitschaft sind, und genau dieses wird in Zukunft immer mehr zunehmen, entsprechend die Laufzeiten immer weniger werden, und die Abgase entsprechend weniger. Ohne diese Basis der Altkraftwerke hätten wir gar nichts, keinen Strom, keine Industrie und weder die Mittel PV-Module noch Windränder herzustellen. Aber die Technik geht eben weiter, und kann irgendwann alle fossilen Energieträger ersetzen, auch dann, wenn diese mal die absolute Basis waren.

    „Soll ich in Zukunft womöglich bis Mitternacht warten oder am Wochenende zu Hause rumsitzen und auf gute Winde oder ausreichend Sonnenschein warten, um meine Wäsche zu reinigen?“

    Sie können das machen wie sie wollen, können aber ein wenig sparen, wenn sie auf die aktuellen Minutenpreise achten, wo sie einen zeitlichen Spielraum haben. Man wird aber hauptsächlich smarte Stromzähler einbauen, um eine Wärmepumpe mit einer Alternativheizung kombinieren zu können, und um das Aufladen von Batteriefahrzeugen mit dem aktuellem Stromangebot zu vereinbaren. Das schränkt nirgends die Verfügbarkeit ein, spart aber sehr sehr viel Backupreserve ein.

    „Und viele Anlagen sind für einen gleichmäßigen Betrieb ausgelegt und vertragen keine ständigen „Lastwechsel“, weil sie dann wesentlich schneller verschleißen oder komplette Produktionschargen unbrauchbar sind.“

    Wenn hier ein massiver Preisvorteil für Produktionsanlagen realisiert wird, die zwischendurch pausieren können, dann bin ich zuversichtlich, dass man sich das Angebot zu nutze macht. Und auch in angepasste Anlagen investieren wird, um eben die Strompreisvorteile nutzen zu können. Genau das wird womöglich sogar den Industriestandort Deutschland eher fördern als behindern.

    „..ich liebe das Industriezeitalter und freue mich über den Massenwohlstand und das angenehme Leben, den es gebracht hat.“

    Da bin ich ganz bei Ihnen. Dazu gehört aber auch ein Klima, indem noch hinreichend Landwirtschaft möglich ist. Und wenn treibhausgasbedingt die Polkappen abschmelzen, geht auch ziemlich viel nutzbares Land verloren, das wäre eine ziemlich handfeste Einschränkung. Und es wird auch nur dann weiter so angenehm sein, wenn wir mit den zur Verfügung stehenden Rohstoffen auskommen. Ohne Energiewende droht nicht nur die Klimakatastrophe, sondern früher oder später auch ein Ende der billig zu fördernden fossilen Brennstoffe.

    • Danke für ihre sachlichen und nachdrücklichen Argumente in der Energiewende Diskussion.

      Was mir bei der ersten Antwort von Hr. @Quentmeier an Sie direkt aufgefallen ist, ist dass er mit keinem Wort auf die Fakten und den energischen Handlungsbedarf resultierend aus der exponentiellen Klimaerwärmung einging, auf die wir zusteuern.

      Wohlstandverlustängste und Reaktanz fördern “nach mir die Sintflut’ Modelle und ein Aufbürden immer radikaleren Handelns auf künftige Generationen.
      Ich habe den Eindruck, im etwas Autonarrischen Ländle ist das besonders der Fall, bei mir in Bayern aber ehrlich gesagt auch nicht anders. Die Ergebnisse der Landtagswahlen sprachen dahingehend auch Bände.

      Umso wichtiger sind Menschen wie Sie, die aufzeigen wie der Weg in eine gangbare Zukunft aussieht. Danke.

      • Vielen lieben Dank, @Alpenmurmeltier!

        Allgemein gesprochen: Ja, die psychologische Reaktanz (Widerstand gegen Veränderungen) verfestigt sich bei autoritären Persönlichkeiten, selbst mit akademischen Titeln, zu feindseligem Dualismus, oft auch zu Verschwörungsmythen.

        Ich sehe nur geringe Chancen, Dualismen – zumal älterer Männer – noch digital aufzubrechen. Allerdings bekommen Interessierte wie Sie Einblicke in die sehr starren Argumentationen und werden so aufgeklärt und geschützt. Wahrscheinlich wird es immer auch menschliche Dualisten & Verschwörungsgläubige geben, doch wir können viele davor schützen, manchen beim Ausstieg unterstützen und Gefährder wie Reichsbürger und Antisemiten in die Schranken weisen. Wichtig wäre auch die Unterbindung der Finanzströme, vor allem durch Öl- und Gasregime, fossile Lobbies und esoterische Verschwörungsunternehmer. Ein Kampf für Generationen, aber jeder Sieg zählt.

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