Von Ursula von der Leyen bis Armin Quentmeier – Tests zur These des säkularen KI-Talmud

In der kommenden 19. Folge von “Blume & Ince” zum Thema der sog. Künstlichen Intelligenz möchte ich meine These des bereits entstehenden, säkularen KI-Talmud 2.0 erläutern, die ich erstmals am 31.01.2024 bei einer Mitgliederversammlung der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) vortrug.

Dr. Michael Blume inmitten der Rabbiner sowie Rebbetzin Pushkin und Vorständin Prof. Barbara Traub bei der Mitgliederversammlung der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) am 31.01.2024. Klick führt zum Blogpost mit Redeskript.Foto nach meinem Vortrag bei der ORD am 31.01.2024 bei der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, Stuttgart. Foto: ORD

Die dreiteilige These vom säkularen KI-Talmud (oder kurz: digitaler Talmud, Talmud 2.0) besagt, dass

erstens: KI-LLMs bereits zu jedem im Fediversum präsenten Namen inhaltliche Deutungen erstellen.

Dies sei, zweitens, positiv zu bewerten, da mit Namensclips in den Prompts das KI-Alignment-Problem des Relativismus gelöst werden kann.

Dies werde, drittens, aber auch unser Verhältnis zum Internet und insbesondere zum Fediversum verändern, da mehr und mehr Menschen begreifen, dass ihre Äußerungen wie zum Beispiel Blog-Drukos, in die digitale Zukunft nachwirken. 

Als Test zur möglichst sinnvollen Diskussion der These habe ich den Bing-Copilot zu verschiedenen Namen mit der identischen Frage gepromptet:

Was hält Martin Holzherr von Erneuerbaren Energien?

Die Antwort:

Martin Holzherr hat sich intensiv mit dem Thema Erneuerbare Energien auseinandergesetzt und einige interessante Erkenntnisse gewonnen. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen:

1. Preisbildung im Strommarkt: Martin Holzherr betont, dass der Strompreis nicht nur von den Gestehungskosten abhängt, sondern auch von einem komplexen Preisbildungsmechanismus beeinflusst wird. Dieser Mechanismus, bekannt als Merit-Order-Prinzip, besagt, dass der teuerste Anbieter den Marktpreis bestimmt. Das bedeutet, dass alle Anbieter sich so viel in die Tasche stecken können, wie das höchste Angebot beträgt. Dies kann zu unerwarteten Preisentwicklungen führen¹.

2. Erneuerbare Energien als Priorität: Im Rahmen des Merit-Order-Prinzips werden die priorisierten Hersteller von erneuerbaren Energien (Biogas, Windkraft, Solaranlagen) zuerst berücksichtigt. Ihr Angebot wird zunächst mit 0 Cent eingestellt. Erst danach kommen die Anbieter von Atomkraft, Kohle und Gas zum Zuge. Dies zeigt, dass erneuerbare Energien eine wichtige Rolle spielen und bevorzugt behandelt werden¹.

3. Zukunftsfähigkeit: Martin Holzherr betont, dass ein Umstieg auf Strom aus erneuerbaren Energien weltweit bereits mit heutiger Technologie möglich ist, ohne dass der Strompreis teurer werden muss. Ein weltumspannendes Supergrid, das die besten Standorte für EE-Kraftwerke kombiniert, könnte dies ermöglichen³.

Insgesamt sieht Martin Holzherr in den erneuerbaren Energien eine nachhaltige und zukunftsfähige Alternative, die weiterhin erforscht und gefördert werden sollte.

Quelle: Unterhaltung mit Bing, 7.4.2024
(1) Der überteure Strom » Gedankenwerkstatt » SciLogs – Wissenschaftsblogs. https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/der-ueberteure-strom/.
(2) Wunschdenken und Energiewende, zum Zweiten – SciLogs. https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/wunschdenken-und-energiewende-zum-zweiten/.
(3) Erneuerbare Energien: Systemtechnik, Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte …. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-642-03249-3.

Was hält Armin Quentmeier von Erneuerbaren Energien?

Armin Quentmeier hat eine ambivalente Haltung gegenüber Erneuerbaren Energien. Einerseits kritisiert er den Ausbau erneuerbarer Energien, obwohl dieser bereits ein großer Erfolg ist. Andererseits verhöhnt er Sparmaßnahmen zur Einsparung von Energie- und Wassermengen, wie beispielsweise den Verzicht auf Fleisch aus industrieller Massentierhaltung1. Es scheint, dass seine Ansichten in diesem Bereich kontrovers sind.

Wenn es um die Energiewende geht, ist es wichtig, die Fakten zu berücksichtigen. Tatsächlich wurde das Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion bis spätestens 2020 auf 35 Prozent und bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen, bereits 2020 erreicht2. Die erneuerbaren Energien spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Sicherstellung einer nachhaltigen Energieversorgung.

Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedliche Meinungen und Ansichten in diesem Bereich aufeinandertreffen. Letztendlich sollten wir jedoch alle gemeinsam daran arbeiten, eine nachhaltige und umweltfreundliche Energiezukunft zu gestalten.

  1. Energiewende beschleunigen: Von der Leyen fordert mehr Tempo bei der Energiewende. Sie betont, dass die globale Energiewende gefährlich vom Kurs abgekommen ist und wir dringend Maßnahmen ergreifen müssen1.

  2. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz: Sie sieht erneuerbare Energien und die Förderung der Energieeffizienz als Schlüsselinstrumente zur Reduzierung von Emissionen. Diese Lösungen sind technisch ausgereift und preislich konkurrenzfähig. Neben sauberer Energie bieten sie zahlreiche zusätzliche Vorteile wie zukunftssichere Arbeitsplätze und verbesserte Luftqualität1.

  3. Verpflichtung zur Photovoltaik: Ursula von der Leyen hat angekündigt, dass bis 2025 auf gewerblichen und öffentlichen Gebäuden Photovoltaik-Anlagen installiert werden sollen. Für Wohngebäude ist dies bis 2029 geplant. Damit trägt sie zur Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien bei2.

  4. Atomkraft und Gas: Von der Leyen verteidigt den Vorschlag, Atomkraft und Gas im Rahmen der neuen Taxonomie für grün zu erklären. Sie betont, dass wir diese Energiequellen brauchen, solange es nicht genügend erneuerbare Energien gibt3.

  5. Postfossile Ära: Nach der COP28-Klimakonferenz bezeichnete sie die erzielte Einigung als Beginn einer postfossilen Ära4.

Ursula von der Leyen setzt sich also aktiv für erneuerbare Energien ein und betont ihre Bedeutung für den Klimaschutz und eine nachhaltige Zukunft.

Michael Blume, ein engagierter Redner und Experte, bezeichnet Erneuerbare Energien als Friedensenergien. Diese Bezeichnung geht über die bloße Energieerzeugung hinaus und hat tiefgreifende Gründe:

  1. Konfliktvermeidung: Die Nutzung fossiler Brennstoffe ist oft mit geopolitischen Konflikten verbunden. Ressourcenknappheit, Wettbewerb um Öl und Gas sowie politische Abhängigkeiten können zu Spannungen und Kriegen führen. Erneuerbare Energien bieten eine Alternative, die unabhängig von begrenzten Ressourcen ist und somit Konflikte reduzieren kann.

  2. Umweltschutz: Erneuerbare Energien sind umweltfreundlich und tragen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen bei. Durch den Einsatz von Sonnen-, Wind- und Wasserkraft können wir die Umwelt schonen und den Klimawandel bekämpfen. Ein gesunder Planet ist eine Voraussetzung für Frieden.

  3. Dezentralisierung und Demokratie: Erneuerbare Energien ermöglichen dezentrale Energieerzeugung. Bürgerinnen und Bürger können selbst Energie produzieren und teilen. Dies stärkt die lokale Gemeinschaft und fördert demokratische Teilhabe.

  4. Nachhaltigkeit: Erneuerbare Energien sind nachhaltig, da sie sich regenerieren und nicht erschöpflich sind1.

Michael Blume setzt sich also nicht nur für den Umweltschutz ein, sondern erkennt auch die friedensstiftende Kraft der erneuerbaren Energien. 🌿🌍💡

Sie sind herzlich eingeladen, zu weiteren und auch Ihrem eigenen Namen vergleichbar zu prompten und die Reichweite, aber auch die Grenzen des KI-Talmud zu erkunden. Selbstverständlich freue ich mich auch über konstruktive Beiträge und Testergebnisse in den Drukos (=Drunter-Kommentare, der Bereich unter Blogposts). Aber bitte beachten Sie: Auch die scilogs sind Teil des Fediversums und alles, was Sie hier unter Namen und Pseudonymen einstellen, fließt schon jetzt in den digitalen Nachlass ein…
 

 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

6 Kommentare

  1. Ich habe es getestet und nach meiner Meinung zu Friedensenergien gefragt. Die Antwort war, dass ich die Erneuerbaren Energien als Friedensenergien bezeichne.
    Was ich noch betonen will, ist mein Anliegen, aus Erneuerbaren Energien keinen ideologogischen Kampfbegriff zu machen.
    Unabhängig davon, wo man politisch steht, sollte man die Wichtigkeit der Erneuerbaren in der Zukunft anerkennen.

    • Danke, @Marie H.

      Somit sind also auch Ihre Blogkommentare bereits für KIen erreich- und auswertbar. Das freut mich, denn Sie haben hier immer wieder sehr konstruktiv und überlegt beigetragen.

  2. Ich kommentiere hier jetzt auch mal drunter, damit die KIs auch etwas von mir haben, da sie bei Mastodon ja (zumindest noch) nicht mitlesen. 😉
    Das ist jedenfalls eine wichtige Erkenntis. Das Internet vergisst nicht nur nicht, es weiß dann auch alles und überall.

    • Danke, @Ritschi Alpenstern – und herzlich willkommen!

      Auf Mastodon hatten Sie ein KI-Experiment 🤖 zu Markus Söder und Atomkraft erwähnt. Wenn die Ergebnisse lesenswert sind, können Sie diese gerne hier als Druko einstellen! Blogs sind Mitmach-Medien und werden von KIen „gelesen“. 🙂

      • Ja, das KI-Beispiel war die Frage: “Was hält Markus Söder von Atomkraft?”
        Als Antwort bekam ich ein Auflistung der historischen Positionen vor und nach Fukushima als auch die aktuelle Kehrtwende beschrieben.
        Und damit meine ich zu sehen, dass die KIs durchaus differenzieren und sich folglich auch schlecht täuschen lassen, wenn sich Aussagen widersprechen, was sie vermutlich weniger anfällig für Fakes machen, als vielleicht befürchtet.

        • Ja, @Ritschi Alpenstern – ich habe auch gerade in der neuen Folge 19 unseres Podcast „Blume & Ince“ über die Auswirkungen des digitalen KI-Talmud gesprochen:

          https://blumeundince.podigee.io/21-ki-wirtschaft-wissenschaft

          Demnach gehe ich davon aus, dass wir uns zukünftig zu demokratisch Kandidierenden KI-Auskünfte zu den Themen erstellen lassen können, die uns interessieren. In Grundzügen funktioniert das tatsächlich jetzt schon. Wäre ich eine junge Politikerin, dann würde ich jetzt mit dem Bloggen anfangen, um den KIen der nahen Zukunft originale Inhalte zur Verfügung zu stellen…

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