Medien strukturieren Mythen – Mein Vortrag bei Mensa goes Science

Ob Wissenschaft etwas taugt, zeigt sich auch daran, ob sich aus ihre überprüfbare Prognosen ableiten lassen. Entsprechend wagte ich in “Verschwörungsmythen” schon im Juni 2020 die Prognose, dass Donald Trump die Wiederwahl verlieren, ggf. aber auf Gewalt setzen würde (QAnon-Sturm auf das Kapitol dann im Januar 2021). Ende 2020 vertrat ich dann bei Hoaxilla die Prognose, dass Querdenken-Verschwörungsgläubige in wachsender Zahl die Klimakrise leugnen und zum antisemitischen Verschwörungsmythos um eine angebliche “Ökodiktatur” des “Great Reset” eskalieren würden. Auch das ist inzwischen in großer Zahl geschehen – bei Prof. Stefan Homburg ließ es sich live beobachten (dokumentiert beim “Volksverpetzer”).

Inzwischen ist auch Jürgen Elsässer im “Compact”-Magazin dort angekommen und verkündet, die #Covid19-Viren dienten als “Biowaffen für den Great Reset”. Allerdings seien es gar keine “Weapons of Mass Destruction” (Massenvernichtungswaffen), sondern eigentlich nur “starke Grippe”-mäßige “Weapons of Mass Distraction” (Massenablenkungswaffen). Dahinter steckten jüdisch-amerikanische “Globalisten” wie die Rothschild-Bankiers, der jüdisch-ungarische Milliardär George Soros (den auch Homburg als Anführer u.a. von Annalena Baerbock “identifiziert”), Marc Zuckerberg (Facebook) sowie Nichtjuden wie Bill Gates und Klaus Schwab (Weltwirtschaftsforum). Dagegen empörte sich Elsässer im Editorial aber über “Verschwörungstheorien”, wonach “die ganze UFO-Geschichte ein großer Schwindel” sei, um die “One World”-“Agenda der Eliten” durchzudrücken. Verschwörungsmythen, die sich nicht auch gegen Juden wenden lassen (im gleichen Heft werden von Sven Eggers namentlich Stephan Kramer und Charlotte Knobloch angegangen) finden in digitalen Zeiten und bei “Compact” nur noch schwerlich Gehör.

 Tweet zur Wuhan-GreatReset-Verschwörungsmythologie des Compact-Magazins vom 23.07.2021. Screenshot: Michael Blume

Besondere Gaben sind für Prognosen zu Verschwörungsmythen und insbesondere Antisemitismus aber überhaupt nicht mehr nötig. Es reichen Grundkenntnisse in Verschwörungs- und Medienpsychologie. Verschwörungsgläubige sind derart auf ihre abgespaltenen Ängste und Feindbilder fixiert, dass sich ihre “Entdeckungen” seit Jahrhunderten immer wieder in den gleichen, engen Bahnen bewegen. In einer aktuellen Titelgeschichte für die “Jüdische Allgemeine” schrieb ich dazu:

“Antisemiten sind vieles, aber kreativ sind sie nicht: Bis zum Überdruss wiederholen und radikalisieren sie die immer gleichen Verschwörungsmythen. Hieß es im 15. Jahrhundert parallel zum Aufkommen gedruckter Bücher, Frauen und Juden begingen gemeinsam den »Hexensabbat«, um aus getöteten Kindern »Hexensalbe« herzustellen, so schwurbeln heute Xavier Naidoo und Attila Hildmann unter dem Stichwort »Adrenochrom« die gleichen frauenfeindlichen und antisemitischen Verschwörungsmythen zigtausendfach ins Netz.”

Doch obwohl mit “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht – Wie neue Medien alte Verschwörungsmythen befeuern” (Patmos) ja auch bereits ein Sachbuch dazu vorliegt sowie mehrere Vorträge dazu digital aufgezeichnet wurden, hatte Prof. Tanja Gabriele Baudson (Psychologie, Heidelberg, u.a. Hochschullehrerin des Jahres 2018) noch ein schlagendes Argument in petto: “Michael, bei Mensa Goes Science darfst Du einmal nach Herzenslust nerden!”

So nutzte ich die Chance, nach dem Vortrag zur WissKon21 noch eine These etwas stärker auszuarbeiten: “Medien strukturieren Mythen – also auch Verschwörungsmythen”. Hier also der Vortrag zur Verschwörungs- und Medienpsychologie des Antisemitismus bei Mensa Goes Science:

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

30 Kommentare

  1. Verschwörungsmythen sind dann schlecht, wenn es gegen andere geht, die Verschwörung als Mythos legt dies nahe, denn es wird Konspiration unterstellt, weil ein Mythos behauptet wird, kann nicht, im Gegensatz zu einer Theorie, mit Fakten gekommen werden.

    Grundsätzlich könnte ein Verschwörungsmythos iO sein, als soziales Instrument, wenn es nicht so ist, wenn sich selbst (!) und die Zugehörigkeit zu einer Menge so gefragt wird.
    So etwas gibt es, es gibt V-Mythen, die gegen die eigene Gruppe gerichtet sind.

    Bei Verschwörungstheorien ist aus diesseitiger Sicht zwischen Verschwörung mit einem eigenen Zentralapparat zu unterscheiden, Weisungsbefugnisse meinend, die in Liberalen Demokratien selten ist, denn Verrat kann dort nicht hart gestraft werden, sog. Whistleblowertum ist ja auch teils juristisch und vor allem auch sozial unterstützt, und einer sozusagen soziodynamischen Verschwörung, die es ebenfalls gibt, wobei aber Anreizsysteme, Belohnungssysteme geschaffen sind, die es unmöglich machen direkt zu verraten. [1]

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    [1]
    Bspw. ist es möglich Politiker zu kaufen, auch gerade in liberaler Demokratie, dies geht aber nur indirekt, es wäre direkt illegal Politiker für besondere Entscheidung zu bezahlen, es ist aber möglich ihnen nach besonderer Entscheidung bestimmte Karriere zu versprechen, die zeitversetzt auch besonderen monetären Input bedeutet.
    Ohne dass zwischen besonderer Entscheidung des Politikers und später erfahrenem finanziellen Input ein direkter Zusammenhang besteht.
    Auf Herr Schröder darf vielleicht an dieser Stelle geschaut werden, Sevim Dagdalen hat sich i.p. “Putin-Connection” hier abgearbeitet, bei besonderem Bedarf wird der Schreiber dieser Zeilen zu diesem Beispiel einge Einschätzungen nachträglich beibringen.
    Ansonsten kennt der Schreiber dieser Zeilen auch aus der Wirtschaft Beispiele, die so nahe legen, in den Staaten ist auch die Donoren-Schaft für Wahlkandidaten insofern stets ein Problem, sicherlich sollte sich Dr. Webbaer nicht auf “Gazprom-Gerd” konzentrieren.

    • Danke, @Webbaer. Belegbare Fälle von Lobbyismus und Korruption fielen per Definition ebenso wenig unter den Begriff „Verschwörungsmythos“ wie z.B. Manipulationen an Abgaseinrichtungen. Denn dass es real auch Verschwörungen gibt, wird ja gerade nicht geleugnet – dagegen wird ja Gewaltenteilung inklusive freier Presse, Justiz, parlamentarischer U-Ausschüsse etc. gesetzt. Vgl. aktuell auch Südafrika.

      Ein Verschwörungsmythos erschwert jedoch auch Aufklärung und Strafverfolgung, da er nicht-existente Weltverschwörungen behauptet und reale Überprüfungen der eigenen Narrative von vornherein ausschließt.

      • Verschwörungsmythen sind grundsätzlich schlecht, weil es in der Regel gegen andere geht und eben keine Theorie vorliegt, nicht mit Fakten gekommen werden kann, Dr. Webbaer, der gerade auf “Telegram” Herrn Hildmann folgt, weiß wie schlecht Verschwörungsmythen sein können.
        Vielen Dank für die Freischaltung meines obigen womöglich nicht ganz leicht verständlichen Kommentars, Herr Dr. Michael Blume, vielen Dank auch für Ihre diesbezügliche Arbeit, die insbesondere von Ihnen beworbene und erklärte Unterscheidung von Verschwörungsmythen und Verschwörungstheorien ist relevant.

        Es gibt bestimmte ungünstige Entwicklung, die liberale Demokratien betrifft, die von einigen als Verschwörung verstanden wird, im Sinne einer Verschwörungstheorie, Dr. Webbaer wollte weiter oben darstellen, dass es ungünstige Entwicklung gibt oder geben kann, die wie Verschwörung aussieht, die allerdings ohne direkte, sich direkt verabredende Verschwörer auskommt, sich sozusagen soziodynamisch ergibt, deshalb auch das obige Beispiel mit sozusagen indirekt eingekauften Politikern und Kaufleuten, wobei die Legalität gewahrt bleibt.

        (Btw, ganz am Rande notiert, Dr. Webbaer hält die Annahme, dass Donald J. Trump im Falle einer Niederlage auf Gewalt setzen würde, um den Machterhalt, seinen Machterhalt zu perpetuieren sozusagen, für eine Verschwörungstheorie.
        Sicherlich war der Sturm auf das Kapitol nicht ‘QAnon’-gebunden, wissen Sie ja auch, Herr Dr. Michael Blume, oder?!)

        Sicherlich wird Dr. Webbaer Ihre politischen Sichten gerne stehen lassen, auch wenn er teils, nicht so-o oft, andere hat, dies geschieht auch deshalb, weil Sie gute Arbeit machen, Dr. Webbaer bleibt hier gerne bei Antisemitismus, bei Ihrem Fachbereich qua Amt, Verschwörungsmythos und Verschwörungstheorie.
        Sind Sie da besonderem Druck ausgesetzt, Herr Blume, der Webbaer stellt sich Ihre Arbeit als nicht ganz leicht vor, zudem Sie ja bekanntlich auch kreativ sind und zu Exkursen neigend?
        Dr. Webbaer jedenfalls so streng unterstützend sein wollend.

        Mit freundlichen Grüßen
        Dr. Webbaer

  2. Der Fisch auf dem Trockenen versucht’s mit Schwimmen, Kiemenatmung und Hüpfen, denn das ist sein ganzes Repertoire – mehr kann er einfach nicht, andere Lösungen können in seinem Hirn nicht entstehen, und auch seine verfügbaren Mittel lassen keine anderen zu. Er versucht immer wieder das Gleiche mit mehr Vehemenz, mehr Kraft, denn seine einzige Hoffnung ist, dass durch pure Gewalt irgendwas bricht und er wieder ins Wasser kommt. Weil die passende Umwelt fehlt, der er sein Verhalten anpassen könnte, spult er die Basisprogramme in Reinform ab: Niemals ist er mehr Fisch als dann, wenn er allen Grund hat, damit aufzuhören.

    Es ist der gleiche Turingtestversager-Effekt, den Sie auch sehen, wenn Menschen in einem Gespräch nicht weiter wissen: Sie wiederholen das Gleiche im Kreis, immer wieder, immer intensiver, man kann nicht mehr unterscheiden, ob man mit einem Menschen redet, oder mit einer kaputten Schallplatte. Zurzeit steht die ganze Welt so unter Strom, dass wir diesen Radikalisierungs-Selbstoffenbarungs-Effekt überall sehen. Die Deutschen sind genauso irrsinnig, weltfremd, grotesk, extrem im Nichtstun, wie die Trumpisten im Plärren und Pöbeln und die Windel runter strampeln. Die politische Korrektheit entpuppt sich als das, was sie schon immer war: Eine puritanische Religion, die sich in Bigotterie und Hexenjagden ergeht – nach dem Frisurverbot für Bieberle und der Hautfarben-Apartheid in Hollywood kommt demnächst wahrscheinlich ein gelber Stern für schützenswerte Minderheiten. Nur im Unheiligen Land ändert sich nichts, da stehen die Leute schon lange so unter Strom, dass sie nix mehr gebacken kriegen, als einander zu hassen, zu ermorden und generell die Hölle auf Erden zu bringen. Hat alles was mit einem Schneeballsystem namens Kapitalismus zu tun, und damit, dass, wenn gestern fünf Leute je fünf Kettenbriefe schrieben, und heute zehn Leute je zehntausend, irgendwann keine Käufer mehr da sind, die es sich leisten könnten, bei dem Quatsch mitzumachen, und die Kettenbriefschreiber einander umbringen müssen, damit das System ein Weilchen weiterlaufen kann. Radikalisierung ist die Art, wie uns die Natur in Stimmung bringt: Wenn sie sieht, dass wir unsere Probleme nicht lösen können, sind wir das Problem, das gelöst werden muss, und das Allheilmittel der Natur heißt Tod.

    Bei Verschwörungstheoretikern spielen Urängste eine große Rolle. Sie sehen immer wieder Fantasien von Ereignissen, die vor Millionen Jahren Alltag gewesen sein müssen, und animalische Wahrnehmungsmuster. Der vergiftete Brunnen – der Kadaver im Trinkwasser wird vom Tier als böswillig wahrgenommen. Der Kranke ist böswillig, weil er Krankheiten verbreitet. Der Teufel, Dracula, das fremde Männchen schleicht aus dem Dschungel, raubt Weibchen aus dem Harem des Einzig Wahren Alpha-Gottes, macht sie zu Hexen, wobei die Schwachen, die Rangniedrigen, besonders anfällig für seine Verführungskünste sind, weil für sie ein Neuanfang höher in der Haremshierarchie am interessantesten erscheint. Da ist eine fremde Horde im Revier, sie schickt Weibchen, um die eigenen Männchen ins Verderben zu locken, jagt, zerfleischt und frisst Kinder und Schwache, das Fleisch wird in Schwarzen Messen dem Teufel dargebracht, damit er es seinen Verehrern verteilt, und sie durch dessen Zauberkräfte groß und stark und mächtig macht. Wenn man sie nicht aufspürt und abschlachtet oder vertreibt, wird sie immer stärker und wir immer schwächer, bis sie irgendwann aus dem Dunkeln treten und uns im Tageslicht herausfordern wird… Das Ganze wird dadurch verkompliziert, dass wir einiges davon tatsächlich immer noch machen, nur ist für ein Tier eine Gang von achtzehn Viechern die gesamte Welt, da führen Ereignisse zum Weltuntergang, die unter acht Milliarden verpuffen. Eine Weltverschwörung ist heute kaum möglich, da dazu mehr als drei Äffchen mehr als drei Tage die Klappe halten müssten, und inzwischen kennt die Sprache mehr Wörter, als vier Grunzlaute, zwei Schreie und neun Schläge.

    Das Ganze fühlt sich wahr an, weil das tierische Hirn keinen Zweifel und kein Hinterfragen kennt: Es lebt in einer Märchenwelt voller Wahrheiten, Offenbarungen, okkulter Mächte, Götter, Dämonen und Zauberei, die es hinnimmt, ohne sie zu verstehen, wie ein Quantenphysiker (ja, das musste jetzt sein). Der menschliche Verstand übernimmt nur die Umweltanpassung: Die Visionen, die das Unterbewusstsein sendet, werden so umgedeutet, dass sie leidlich zur Lebenswirklichkeit passen (wie beim Q… ne, reicht jetzt an Sticheleien).

    Langer Rede kurzer Sinn: Die „jeder plündert den Bonbonladen auf eigene Faust“-Wirtschaft neigt sich zu Ende, weil die Kinderchen ihn leer gefressen haben, und sich immer rabiater um die letzten Süßigkeiten prügeln. Wenn wir nicht sehr bald eine Bonbonfabrik gebacken bekommen, bringen wir uns gegenseitig um. Die Welt ist im Prinzip einfach, nur die Selbstgerechtigkeit verkompliziert sie, um sich als Gerechtigkeit zu tarnen.

  3. Prof. Manfred Spitzer schreibt in “Verschwörungsthorien – ganz normal und doch ein Problem”:
    Verschwörungstheorien sind definiert als Versuche, wichtige politische oder gesellschaftliche Ereignisse durch geheime Pläne mächtiger Menschen oder Organisationen verursacht zu betrachten. Sie sind seit Jahrzehnten Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, auch wenn diese eher selten im Fachgebiet der Psychiatrie angesiedelt sind. Dies mag gerade manchen Kollegen zunächst verwundern, denn beim Glauben an das Werk höherer böswilliger Mächte als Ursache von Sachverhalten, die zufällig geschehen, handelt es sich aus psychiatrisch- psychopathologischer Sicht um Phänomene die man als Wahn klassifiziert. Der wiederum zählt zu den klassischen Symptomen unseres Fachgebiets und gibt ihm bis heute seinen volkstümlichen Namen: Wahnsinn.

    Mit Bezug auf eine amerikanische Untersuchung sagt er in diesem Betrag auch: “In den USA glaubt gut die Hälfte der Bevölkerung an mindestens eine Verschwörungstheorie”.
    Vermutlich nimmt Prof. Spitzer diese amerikanische Untersuchung als normatives Beispiel um nicht auf eine deutsche Erhebung zugreifen zu müssen.

    Ich z.B. kenne keinen einzigen Verschwörungstheoretiker welcher sich mit nur einer Verschwörungstheorie zufrieden gibt. Das ist der Wahnsinn!

  4. Danke für den Beitrag über das, was hinter Verschwörungsmythen letztlich steckt. Ja, dieser Verallgemeinerungsversuch erscheint mir sehr wichtig um verstehen zu können, warum Verschwörungsmythen immer wieder wie Phönix aus der Asche vermeintlich neu geboren werden. Und noch wichtiger scheint mir der Verallgemeinerungsversuch in Bezug auf die Frage, was das menschliche Denken in Ideen ausmacht und begründet. Vielleicht gibt es ja ein Kontinuum von das eigene Weltbild formenden Grundannahmen, dazugehörigen Narrativen und daran anschlussfähigen Motiven, die sich schliesslich in Verschwörungsmythen materialisieren.

    In der künstlichen Intelligenz spricht man in Bezug zu Grundannahmen, die einer künstlichen (oder auch natürlichen) Intelligenz helfen, die Welt zu verstehen von „inductive Bias, von induktiver Verzerrung, womit man eine Art halbautomatische Schlussfolgerungen meint, welche zu einer Verallgemeinerung, zu einer Klassifikation führt. Beim Menschen etwa gibt es die Tendenz, Dinge, die sich bewegen, als Akteure zu betrachten. Ein Stein, sogar ein Baum gilt zuerst einmal als inaktiv, nicht lebend, mindestens aber als passiv. Sobald er sich aber bewegt, vermuten wir einen „Geist“, einen Akteur dahinter.

    Mir scheint naheliegend, dass vieles, was uns unmittelbar einleuchtet, auf solche Grundannahmen zurückgeht und dass Narrative und Verschwörungsmythen sich dessen bedienen.

  5. @Paul S 25.07. 10:42

    Im Grunde ein amüsanter Beitrag. Ich sehe das aber etwas anders.

    „Radikalisierung ist die Art, wie uns die Natur in Stimmung bringt: Wenn sie sieht, dass wir unsere Probleme nicht lösen können, sind wir das Problem, das gelöst werden muss, und das Allheilmittel der Natur heißt Tod.“

    Das erinnert mich an Karl Gustav Jung. Eine grausame Natur, die uns letztlich selbst gegeneinander ausspielt, und dann auch die wirkliche Erklärung dafür sein soll, was wir uns einander tatsächlich antun. Ich mag das nicht so negativ sehen.

    Gerade die Mischung von einem gewissen Okkultismus mit einem darwinschen Lebenskampf macht doch erst die extremsten Grausamkeiten möglich.

    Wenn wir tatsächlich geistige Effekte im Leben haben, dann halten die sich nicht an eine darwinsche Evolution, die von Grund auf ohne jeglichen Geist konzipiert ist, und mit Geist auch ihren Sinn und ihre Erklärungsmächtigkeit zu einem wesentlichen Teil verliert.

    In dem Sinne sind auch Religionen weniger ein Mittel totalitärer Regime, ihre Einseitigkeit auf etwas Absolutes zu begründen zu versuchen, obwohl genau das natürlich gerne versucht wird. Die eigentlichen Religionen sind ein Versuch die Geisteswelten im Leben von uns selbst fassbar und verständlich zu machen, werden aber gerne missbraucht.

    Der Missbrauch fängt schon an, wenn Konfessionen anfangen, sich als recht alternativlos zu betrachten, um Mitglieder festzuhalten. Man muss sich sowas aber zumindest hierzulande nicht gefallen lassen. Die Verschwörungsszenen gehen auch durchaus gerne diesen Weg, sich wichtig zu machen.

    Was mir wirklich Hoffnung dabei macht, das es doch hauptsächlich einsame und auf dem religiösem Gebiet recht unkundige Menschen trifft. Wer erkenntnistheoretisch Mythen und Wissen sauber zu unterscheiden weiß, der müsste eigentlich ziemlich resistent sein, und wer ein reichhaltiges persönliches soziales Umfeld hat, auch.

    Real ist in der Tat die Situation in Syrien und dem Irak, was ziemlich an den 30-Jährigen Krieg in Mitteleuropa erinnert. Aber so wie wir letztendlich lernen mussten, dass Religionsfreiheit unverzichtbar ist, werden die lokalen Vertreter dort genau dieses wohl gerade tatsächlich lernen.

    „Die Welt ist im Prinzip einfach, nur die Selbstgerechtigkeit verkompliziert sie, um sich als Gerechtigkeit zu tarnen.“

    Ne, eben nicht. Die Welt ist nicht einfach zu verstehen, wobei es aber durchaus den Effekt gibt, dass man versucht Konfusion zu erzeugen, wenn man argumentativ nicht mehr weiter kommt. Auch habe ich hier manche Firma in Verdacht, die noch Laufzeiten für ihren fossilen Kraftwerke rausholen will, dass die mit gewissem Geldeinsatz Konfusion erzeugende Mythen fördern mögen. Gerade Donald Trump wird da wohl einschlägig motiviert gewesen sein.

    Der Klimawandel ist wissenschaftlich gesichert, und wenn ich ihn ignorieren will, muss ich dann eben die Wissenschaft ignorieren und demontieren. Der Schaden, den das anrichtet, ist nur für den akzeptabel, dem ein wirklicher Klimaschutz die eigenen Geschäfte hinreichend schädigen würde.

  6. Ich habe diese und vorangehende Charakterisierungen von Verschwörungsmythen durch Herrn Dr. Michel Blume sehr hilfreich gefunden – nachdem sie mir in der Pandemie nicht nur in der Öffentlichkeit durch Umtriebe wie Querdenker ins Bewusstsein rückten, sondern ich auch feststellen musste, daß beträchtliche Teile meines Bekanntenkreises dem Verfallen waren. Gut, andere (immer noch aktive) Verschwörungsmythen wie Antisemitismus drängen sich immer wieder auch auf, aber nicht derart komprimiert, i.W. eben wenn etwas Diesbezügliches passiert ( beim Antisemitismus hier oder im mittleren Osten) – und bei genauerem Hinschauen findet man (so sensibilisiert) doch einige weitere solcher “subliminalen” Irrglauben (bei Anderen – und bei mir) – die man im Interesse des Miteinanders (“Friede Freude Eierkuchen” über alles) in Familie und Gesellschaft (und über Länder hinweg) und des eigenen Seelenfriedens unter den Tisch kehrt. Dazu gehören m.E. auch in nur leichter Abwandlung “Heilsmythen”, wovon das beste Beispiel der Gründungsmythos der Vereinigten Staaten als Sieg der menschlichen Freiheit und Riesenschritt der Menschheit ist – den man zur Rechtfertigung von Allem und Jedem irreführend heranziehen kann. Der Autor des Artikels weiß, daß ich dies auch in einem anderen Staat (nicht Religion) erkenne … und generell in Religionen …
    In der Tat, wie schon im vorangehenden Kommentar erwähnt, sind Verschwörungsmythen (als auch Heilsmythen, wenn auch hier nicht weiter charakterisiert) Produkt unserer evolutionär entwickelten kognitiven Struktur, d.h. es gab sie schon immer und es wird sie auch immer geben – es sei denn, wir schaffen uns äußere Mechanismen auf der Ebene der Gesellschaft, die das im Einzelnen (und Gruppen, in denen diese kognitive Schwäche verstärkt wird) im Verbund kompensieren, angefangen mit Bildung, aber dann vor allem mit aktiven Diskurs – also nicht jener Art, die im Bundestag mit jenem ursprünglichen Sinn ablaufen, eher etwas Lebendiges im Sinne der Sokratischen Methode. Die Prinzipien der Wissenschaft im Sinne einer generellen Skepsis gegen Überliefertes und das Bestehe auf Evidenz sowie der Bereitschaft zur Falsifikation ist ein wichtiger Teil davon, berührt aber nicht die Anteile des Wissens, die nicht der wissenschaftlichen Methode zugänglich sind – letztlich alles was uns besonders stark bewegt. Hier bin ich skeptisch, ob das Beharren auf der Lehre von Popper (der von sich aus die Anwendbarkeit seines Modells stark eingeschränkt hat) im Speziellen weiterführt – abgesehen davon, daß sie im breiteren Diskurs kaum zu vermitteln ist.

    • @ Herr Anantharaman

      Dazu gehören m.E. auch in nur leichter Abwandlung “Heilsmythen”, wovon das beste Beispiel der Gründungsmythos der Vereinigten Staaten als Sieg der menschlichen Freiheit und Riesenschritt der Menschheit ist – den man zur Rechtfertigung von Allem und Jedem irreführend heranziehen kann.
      […]
      Die Prinzipien der Wissenschaft im Sinne einer generellen Skepsis gegen Überliefertes und das Bestehe auf Evidenz sowie der Bereitschaft zur Falsifikation ist ein wichtiger Teil davon, berührt aber nicht die Anteile des Wissens, die nicht der wissenschaftlichen Methode zugänglich sind – letztlich alles was uns besonders stark bewegt.

      Statt ‘Heilsmythen’, der Begriff scheint kämpferisch und konnotiert zu sein, wäre aus diesseitiger Sicht eher von Mythen mit positivem, konstruktiven Inhalt zu reden, um dann so zu bearbeiten.
      Soweit der Schreiber dieser Zeilen den werten hiesigen Inhaltegeber richtig versteht, ist s.E. ein Mythos oft nützlich, vielleicht sogar (sozial) notwendig, einer Einschätzung, der sich hier gerne angeschlossen wird.

      Sicherlich war die seinerzeitige Implementation der sog. Liberalen Demokratie in der Staaten ein zivilisatorischer Fortschritt, der beachtet bleiben darf, aus diesseitiger Sicht darf das Sapere-Aude auch ein wenig mythifiziert werden.
      Das Argument, wie ein Mythos missbräuchlich genutzt werden kann, dass ein Mythos missbräuchlich genutzt werden kann, greift nicht, denn ansonsten wären alle Mythen schlecht, jedenfalls so angreifbar, sozusagen im “Rundum-Happy-Paket” ablehenswert, von skeptischer Seite.

      Wissenschaftlich kann und muss es Lücken geben, was hier hilft ist Toleranz im Umgang (auch : mit Mythen).

      Es gibt noch einen weiteren Mythos die Staten betreffend, vielleicht wollen Sie darauf hinaus, Dr. Webbaer nennt das Fachwort : ‘American exceptionalism‘, freundlicherweise gleich vom Schreiber dieser Zeilen auf die bekannte Online-Enzyklopädie verweisen lassend.
      Also da kann sich schon besser abgearbeitet werden, allerdings sieht Dr. Webbaer hier keine besondere Gegnerschaft zu anderen, auch einen eher “positiven Mythos”, hier dann gerne ran, danke.

      Insgesamt leistet Herr Dr. Michael Blume hier gut, was Verschwörungsmythen und Verschwörungstheorien betrifft, finden Sie ja ebenfalls.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

      • @Dr. Webbaer
        Das führt eigentlich weit weg vom Artikel-Thema, aber nach meiner ganz persönlichen Meinung kann ein Mythos negativ (z.B. als Verschwörungsmythos) oder positiv konnotiert sein (z.B. was ich mit “Heilsmythos” meinte), im Endeffekt ist das eine Frage der jeweiligen gesellschaftlichen Akzeptanz (z.B.: Heilsmythos ist allgemein akzeptiert), sagt aber nichts darüber aus, ob er nützlich oder schädlich ist (oder es in der Vergangenheit war, oder es in Zukunft sein wird). Bei dem genannten Beispiel ist es ja so, daß der weithin gesehene und in USA mythisierte “zivilisatorische Fortschritt” im Kern darin bestand, daß eine Oligarchie (die Gründungsväter) ihre wirtschaftlichen Interessen durchsetzte, in dem sie keine Steuern mehr an die Krone leistete, das Sklaventum zementierte und die Freiheit zur ungezügelten Expansion nach Westen errang, einhergehend mit der Zerstörung der Urbevölkerung (“manifest destiny”). Man muß sich nicht allzu viel Mühe geben, in vielen Heilsmythen einen ähnlichen dunklen Kern (teilweise erst später entstanden) zu entdecken – also nicht bei allen Mythen und Glauben per se (ich selbst sehe mich stark durch Mythen aller Art geprägt), aber spätestens, wenn sie identitätsstiftend für eine Gemeinschaft, Volk oder eine Nation werden, ist die Korruption durch geschickte Führer für ihre eigene Zwecke sehr wahrscheinlich.

        • Sehr nett, Herr Martin Anantharaman.

          Hierzu kurz :

          Bei dem genannten Beispiel ist es ja so, daß der weithin gesehene und in USA mythisierte “zivilisatorische Fortschritt” im Kern darin bestand, daß eine Oligarchie (die Gründungsväter) ihre wirtschaftlichen Interessen durchsetzte, in dem sie keine Steuern mehr an die Krone leistete, das Sklaventum zementierte und die Freiheit zur ungezügelten Expansion nach Westen errang, einhergehend mit der Zerstörung der Urbevölkerung (“manifest destiny”).

          Ein wichtiger Gedanke der Revolutionären war dieser hier :

          -> https://en.wikipedia.org/wiki/No_taxation_without_representation

          Dr. Webbaer war und bleibt so sparsam hier nicht näher zu erklären, die bekannte Online-Enzyklopädie leistet aus seiner Sicht wie gemeint hinreichend.

          Den Begriff ‘Heilsmythos’ mag Dr. Webbaer nicht, denn es gibt nicht immer etwas zu ‘heilen’.
          Sicherlich sind konstruktive, nette Mythen oft auch Blödsinn, Sozialgehabe, Dr. W mag dennoch das Sapere-Aude.
          Das u.a. den Liberalismus, die Liberale Demokratie und die auf Falsifikation bedachte (siehe Sir Popper, der hat’s sehr schön herausgearbeitet, wie einige finden) beeinflusste.
          Eher “folkloristische” Mythen auch nicht schlecht sein müssend.

          Von explizit nicht identitätsstiftenden Mythen rät Dr. Webbaer streng ab, auch wenn Missbrauch, wie gemeint wird, ‘sehr wahrscheinlich’ sein könnte, muss dem nicht so sein.
          Anders ist Identität, Gruppen meinend, durch Ratio und eben auch per Mythos nicht zu erhalten.
          Dr. Webbaer hat sich diesbezüglich auch mit unseren neomarxistischen Freunden im Abweisenden auseinandergesetzt.

          Zivilisation, Bürgerwerdung und so, ist und bleibt interessant, sicherlich ist in diesem Zusammenhang nicht alles zu unserer Zufriedenheit erfolgt.

          Mit freundlichen Grüßen
          Dr. Webbaer

          • Ich freue mich über Ihe Antwort, Dr. Webbaer – die ich mangels Benachrichtigungsmechanismus (a la Twitter oder Facebook) erst nicht bemerkt hatte. Da wir hier über das Artikelthema hinausgehen, will ich auf ihre völlig legitimen Bemerkungen nicht im Detail eingehen – aber einen Punkt herausstellen, der für mich in dieserr Diskussion zentral ist: Es gibt leider viel zu heilen, in unserer Welt – und in uns, wie wir doch in hohem Maße aus Angst und Verwirrung urteilen und handeln und uns so selbst und gegenseitig das Leben schwer machen – und darin liegt die Chance aller Mythen, die versuchen, das über die Geschichte der Menschheit je nach Situation unterschiedlich zu lösen – und (fast unvermeidlich) zum Vorteil einer “richtlinienkompetenten” Minderheit auszunutzen (z.B. die Kurie im Christentum, die weißen Sklavenhalter in USA). Wirklicher Fortschritt wäre, wenn sich ein Mythos durchsetzt – der dem Einzelnen zwar eine Orientierung gibt, ihn aber in die Verantwortung nimmt (für sein Handeln und Denken), andere Mythen nicht bekämpft, sondern integriert und Eliten der genannten Art strukturell ausschließt.
            Mit freundlichen Grüßen,
            Martin Anantharaman

  7. Drei Anmerkungen noch bzw. teils Fragen :

    1.) Der Antisemitismus ist eine besondere üble Art von Rassismus, aber es liegt nicht nur Rassismus vor, sondern auch Ablehnung bis Hass auf jüdische Kultur, vielleicht ist Antijudaismus hier das richtige Wort, vermutlich ist dieser (Antisemit-)Ismus der gefährlichste überhaupt.

    2.) Diese Gegensätzlichkeit “SemitismusAntisemitismus”, ist die eigentlich gut gewählt? – ‘Antisemitismus’ ist ja eigentlich begrifflich falsch, wenn wie in (1) beschrieben verstanden wird, gibt es ein jüdisches Wort für das Gemeinte, vielleicht ist das treffender? – ‘Ablehnung von Juden’ und ‘Hass auf Juden’ ist ja eigentlich von sogenannten Antisemiten gemeint, Rechtsextreme, Nationalsozialisten haben doch nichts gegen Semiten an sich, oder?

    3.) Die besondere Verständigkeit von Juden, die sich u.a. auch in der Nobelpreisvergabe bzw. im Empfang von diesen Preisen ausdrücken könnte, muss nicht auf besondere Kultur zurückgeführt werden, sondern kann auch biologisch erklärt werden, es gibt diesbezügliche wissenschaftliche Arbeit.
    Es könnte so etwas wie eine natürliche Intelligenz-Variabilität bei Ethnien geben.
    (Dr. Webbaer tendiert dazu sich zu dieser Frage agnostisch zu stellen, er hat diese sozusagen Ungleichung geprägt : ‘Gruppen von Personen, die biologisch, ethnologisch festgestellt sind, müssen nicht auf jedem Gebiet gleich leisten.’
    Bei Dr. Webbaer funktioniert diese Agnostik, auch Frauen meinend >:->, die Alternativen (A : “Es ist nun mal so, diese Gruppe leistet (auf diesem Gebiet) besser!” B : “Alle Gruppen müssen (auf jedem Gebiet) gleich leisten, ansonsten liegen kulturelle Unterschiede vor, teils, oft auch Unterdrückung!”) scheinen schlechter zu funktionieren, sie stiften aus diesseitiger Sicht auch sozialen Unfrieden.)

    Diese Anmerkungen / Fragen zum Video für “Mensa”, danke, Dr. Webbaer hat gerne mal ein wenig herumgeklickt, sprachlich schaut es ganz gut aus, jeder wird jedes Jahr besser, nette Überlegungen und Theoretisierungen, viele waren hier bereits bekannt, auch aus diesseitiger Sicht sehr kluge.

    Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg, auch im Amt,
    Dr. Webbaer

    • @Dr.Webbaer : Zitat 1: „ Ablehnung bis Hass auf jüdische Kultur, vielleicht ist Antijudaismus hier das richtige Wort, „
      Zitat 2: „ Die besondere Verständigkeit von Juden, die sich u.a. auch in der Nobelpreisvergabe bzw. im Empfang von diesen Preisen ausdrücken könnte, muss nicht auf besondere Kultur zurückgeführt werden„
      Zu 1: Der Antijudaismus ist vor allem eine Reaktion des Christentums auf die religiöse Konkurrenz, ist aber letztlich auch ein Judenhass der sich der gleichen uralten Stereotypen und Verschwörungsmythen bedient wie der gewöhnliche Antisemitismus
      Zu 2: Zustimmung: die vielen jüdischen Nobelpreisträger können nicht allein mit Bildung erklärt werden – aber auch nicht mit Intelligenz. Man darf nicht vergessen: wer intelligent ist, dem stehen viel attraktivere, auch finanziell attraktivere Betätigungsfelder offen, als nur die Forschung. Ich habe die Vermutung, dass jüdische Forscher auch beharrlicher, ausdauernder sind als Forscher ohne den jüdischen Hintergrund. 1) weil Juden sich Widerstände gewohnt sind und sie schon immer Durchhalten mussten 2) weil Persistenz sogar explizit eine im Judentum verankerte Tugend ist. Siehe dazu den Artikel How Success Thinks: Persistence
      3) Beharrlichkeit und Persistenz ist neben den nötigen intellektuellen Voraussetzungen (die aber viele besitzen) wohl die wichtigste Ressource eines Forschers, denn (offenbar vergessen das Viele) Misserfolg ist in der Forschung das Normal und Erfolg die Ausnahme.

      Hier noch eine Passage aus dem verlinkten Artikel:

      Denn der Mensch ist geboren, um sich abzumühen“[4]

      Die Natur des Menschen diktiert nach einer von Rabbi Schwabs Interpretationen dieser Passage, dass der Mensch nur durch Kampf etwas Bedeutsames erreichen kann.

      • Gemeint war ad 1, Herr “Martin Holzherr”, danke für Ihre Reaktion, dass Antisemitismus nicht nur Rassismus ist, sondern auch mit kultureller Ablehnung, Hass ginge teils ebenfalls, kommt, der Antijudaismus genannt werden könnte und wohl auch wird, sog. Antizionismus rundet diese Sache dann sozusagen ab.
        Ad 2 (u.a. : ‘Zustimmung: die vielen jüdischen Nobelpreisträger können nicht allein mit Bildung erklärt werden – aber auch nicht mit Intelligenz.’) würde Dr. Webbaer gerne wie gemeint agnostisch bleiben wollen, er kennt viele Juden [1], anders als andere womöglich, normale Juden sozusagen, die nicht mit unseren Freunden vom ZdJ gleichzusetzen, zu verwechseln sind, also die hat Dr. Webbaer sozusagen durchmessen können, “durchzumessen” zu versuchen können, um bescheidener zu bleiben, aber, auch im Kontext “Mensa”, Hochbegabtenforschung und so, also da scheint es mir so zu sein, dass Juden [vs. ‘die Juden’, unbestimmter Artikel, eine Pauschalaussage ist nicht beabsichtigt) von Natur aus sehr verständig sind, sogar ganz extrapolierte und abwegige Gags aus dem Hause “Dr. Webbaer” spontan verstehen.
        Sicherlich sind Beharrlichkeit und “Persistenz” dem Erfolg nicht abträglich. [2]

        Mit freundlichen Grüßen
        Dr. Webbaer

        [1]
        Er hat bestimmte Fragen nie mit ihnen zusammen erörtert, er hätte dies vielleicht tun sollen.

        [2]
        Es gibt viele Theorien, warum sich Ethnien i.p. Verständigkeit / Intelligenz sozusagen per se unterscheiden könnten, sie sollen an dieser Stelle nicht wiedergegeben werden, Juden sind verfolgt worden, in der Diaspora und konnten ihre Identität wahrend bis heute, dankenswerterweise, da sein, bei diesem Hinweis soll es bleiben.

      • zu 1.) Auch ich grenze einen religiösen Antijudaismus ab von einem rassistischen Antisemitismus. Der Antijudaismus läßt einen Juden immerhin noch den Ausweg, zu konvertieren, werde ich aufgrund irgend einer Uromma von aussen als Jude angesehen, komme ich da nicht mehr heraus.

        Wobei sich „Antijudaismus“ heute nicht mehr nur auf die Religion beziehen lassen dürfte, das macht die Begriffe diffuser. Auch einen Woody Allen oder einen Benny Goodman wird man einer speziellen jüdischen Kultur zusprechen, die längst säkular sein kann.

  8. @Migrantensubkultur

    Öfter wirft man Migranten vor, ihre eigene Kultur sozusagen als Subkultur in der neuen Heimat fortführen zu wollen. Insbesondere Juden fallen hier ganz beharrlich auf, allerdings ist gerade bei Juden die Religionsfreiheit am Grundlegensten überhaupt. Und deshalb sehe ich auch gerade die jüdische Subkultur als eine Bereicherung an, muss ich feststellen.

    Anders sieht das bei muslimischen Einwanderern aus, insbesondere die türkischen Migranten leben hier gerne ihre eigene Kultur weiter. Was erlaubt sein sollte, allerdings haben die doch auch öfter ein dickes Problem mit Religionsfreiheit und Gleichberechtigung von Frauen. Da kann man nur hoffen, dass sich das hier in einem Land, wo entsprechende Freiheit doch sehr etabliert ist, dass sich das zumindest bei der 2. oder spätestens der 3. Generation bessert.

    Wenn ich mitkriege, dass ich für ein ungläubiges A. gehalten werde, macht das nicht so ein Spaß. Das kann mir auch bei den Zeugen Jehovas passieren, ja. Aber wenn das reduzierbar wäre, so finde ich, sollte man das tun.

    Die Situation hier im Brennpunkt im Dortmunder Norden ist aber gar nicht integrationsfreundlich. Hier wohnen mit großer Mehrheit Migranten aller Herren Länder, und insbesondere in den Grundschulen gibt es nur einige wenige deutschstämmige Schüler, deren Eltern es nicht geschafft haben, hier wegzuziehen. Die Migranten sind hier fast unter sich, und haben praktisch keine Gelegenheit, Freundschaften zu Deutschen zu knüpfen.

    Wie ich wohl annehmen kann, gucken Jugendliche ganz genau auf ihre gleichalterigen Mitschüler, und in jeder Generation bildet sich eine gemeinsame Basis heraus, die man auch ins weitere Leben mitnimmt. Diese Chance verpasst man natürlich, wenn die Migranten in der Schule überwiegend unter sich bleiben. Eine Integration würde einfach dadurch schon stattfinden, dass man das ganze Schulleben zusammen mit den Einheimischen bestreitet.

    Homophobie wie auch ein mangelndes Bewusstsein für die Vorzüge der Religionsfreiheit sind dann wohl ein Ergebnis davon, dass die Migranten auch in der 2. Generation zunächst unter sich bleiben.

    Die Wirtschaft fragt die vielen Migranten nach, lässt sie gerne für wenig Lohn arbeiten, und freut sich auch, wenn die Miete zahlen, aber wie die mal integriert werden sollen, das interessiert offenbar überhaupt nicht. Wer schnell Deutsch lernt, oder als Schüler intelligent und zielstrebig ist, der wird hier auch was, und zieht dann auch in bessere Stadtteile. Aber so viel Eigeninitiative ist so häufig dann nicht. Die andern der 1. Generation lernen nie richtig Deutsch und landen auch in der 2. Generation oft im Niedriglohnbereich.

    Ich finde wir brauchen einen hohen Mindestlohn, viel mehr Angebote zum Deutschlernen und vor allem müssten wir dafür sorgen, dass entweder die Migranten besser über alle Stadtviertel verteilt werden, oder wenigstens die Schüler auf alle Stadtviertel verteilt werden. So käme eine Integration wirklich in Gang.

    • Bei uns in der Wuppertaler Nordstadt hat sich das Problem der Parallelgesellschaften sehr weit aufgelöst – Durch Migration.

      Ich hatte mal mit einem Deutschen gesprochen, der hier aufgewachsen ist in dem Stadtteil, wo ich seit einigen Jahren wohne (Ostersbaum). In seiner Kindheit wurde auf dem Spielplatz weitgehend türkisch gesprochen. Mehmed Özil berichtet, er habe erst mit seiner Einschulung Deutsch gelernt. Heute sprechen die Kinder hier auf dem Spielplatz alle miteinander selbstverständlich deutsch – Marrokaner, Roma, Kurden, Türken, Schwarzafrikaner, was auch sonst sollen sie miteinander sprechen?

  9. @Tobias

    Öfter wirft man Migranten vor, ihre eigene Kultur sozusagen als Subkultur in der neuen Heimat fortführen zu wollen. Insbesondere Juden fallen hier ganz beharrlich auf …

    Das ist mir bisher nicht aufgefallen. Zumindest äußerlich sind viele Muslime leichter zu erkennen. Was ist mit gemeint?

    Anders sieht das bei muslimischen Einwanderern aus, insbesondere die türkischen Migranten leben hier gerne ihre eigene Kultur weiter.

    Wie “anders”? Sind die noch beharrlicher oder weniger oder ?
    Ich persönlich kann einem Menschen ohne ihn genauer zu kennen nicht ansehen, ob er einer türkischen, syrischen, arabischen, iranischen … Kultur anhängt. Was macht die Türken so speziell?

    Das man soziale Randgruppen gerne zusammenpfercht und sich dann wundert, dass diese unter sich bleiben, stimmt leider. Auch das die Wirtschaft Migranten vor allem als billige Arbeitskräfte sieht.

    Wenn ich in ein anderes Land auswandere, muss etwas Eigeninitiative schon erwartet werden können, finde ich. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wann die Eigeninitiative das wahre Problem war und wann nicht. Es ist aber schon auffällig, dass manche Menschen in bemerkenswert kurzer Zeit Deutsch können und es andere über Generationen nicht für nötig befanden, sich damit zu beschäftigen. Da spielt das Herkunftsland durchaus eine Rolle, z.B Türkei versus Italien. Auch wenn die Gründe dahinter vermutlich deutlich komplexer sind.

    • Wenn ich in ein anderes Land auswandere, muss etwas Eigeninitiative schon erwartet werden können, finde ich. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wann die Eigeninitiative das wahre Problem war und wann nicht. Es ist aber schon auffällig, dass manche Menschen in bemerkenswert kurzer Zeit Deutsch können und es andere über Generationen nicht für nötig befanden, sich damit zu beschäftigen. Da spielt das Herkunftsland durchaus eine Rolle, z.B Türkei versus Italien.

      Da spielen mehrere Gründe eine Rolle. Zum einem machen sich heute weder Flüchtlinge noch Deutsche Illusionen darüber, daß die Flüchtlinge keine Zuwanderer wären, sondern nur einen vorübergehenden Status hätten. Sie werden zumindest länger hier bleiben, und da sind Deutschkenntnisse die conditio sine qua non, wie der Lateiner sagt, die Grundbedingung, ohne die nichts läuft. Türken galten zu ihrer Zeit als „Gastarbeiter“, sahen sich auch selber so; ein paar Jahre in Deutschland gutes Geld verdienen und in der Türkei investieren, Häuschen bauen, vielleicht Unternehmen gründen, zumindest einen Kiosk oder sowas; spätestens die Rente, den Ruhestand verbringt man wieder in der Türkei. – Wenn aber hier die Kinder großgeworden sind, die Enkel mit der Heimat nichts mehr am Hut haben, hier zur Schule gehen, arbeiten?

      Das ging so weit, daß „Ausländer“ in meiner Kindheit – vor rund 50 Jahren – in eigene muttersprachlichen Schulklassen unterrichtet/ausgesondert waren. Die hatten nicht einmal mit uns gemeinsam Pause. Die sollten nicht mit uns spielen. Sollten sich nicht integrieren, wollten es auch nicht.

      Das aber galt ja noch für alle „Ausländer“. Die Türken aber waren des weiteren im Vergleich zu den Italienern, Griechen, Jugoslawen einfach auch sehr viele. Die konnten eher ganze Stadtteile mit türkischer Infrastruktur bilden, Kioske, Lebensmittelläden, in einer Firma die Mehrheit einer Schicht stellen.

      Und sie entstammten bildungsfernen, oft gar analphabetischen Schichten. Ganz anders die Situation etwa bei den Persern, die vor dem Mullah-Regime flüchteten: Ingeneure, Ärzte. Mein Großvater war Flüchtling aus Lettland, Diplom-Ingenieur. Lernte im Alter von über 30 so gut Deutsch, daß er eine eigene Firma gründete, später für die Lokalzeitung Artikel schrieb über den Schachclub, dem er vorstand. Gut, Letten fallen auch nicht auf durch ihre Hautfarbe; Integration bis hin zur Assimilisation war spätestens in der Enkelgeneration sozusagen unvermeidlich.

  10. @einer 27.07. 08:54

    „Das ist mir bisher nicht aufgefallen. Zumindest äußerlich sind viele Muslime leichter zu erkennen. Was ist mit gemeint?“

    Migranten behalten Religion und Lebensweise zunächst bei. Insbesondere solange sie im wesentlichen unter sich bleiben. Juden sind hier noch am unproblematischsten, weil diese Religionsfreiheit und Gleichberechtigung von Frauen schon ewig akzeptieren. Das ist bei Muslimen oft nicht so ausgeprägt.

    „Was macht die Türken so speziell?“

    Speziell ist da eigentlich nur, dass sie vor Ort entsprechend größere Gemeinden bilden können, weil sie hier so zahlreich vertreten sind.

  11. Worüber man sich vlt auch kaum Gewahr zu wähnen scheint: auch die Zeit technischer Intelligenz könnte im workflow der Genese von uns Menschen knapper bemessen sein, als wir uns vorstellen könnten.

    Gerade weil technische Intelligenz diskret als menschenzersetzend empfunden werden könnte, was bedeuten könnte, dass Menschen zu technischer Intelligenz sich vlt als unfähig wähnen…

    Steile Thesen von der Elbmündung vlt – but probably not as bad as to might be thougjt

  12. will sagen: das Projekt „Gegenaufklärung“ wurde bereits mit dem Projekt Aufklärung aka Moderne fertig mitgeliefert.

    Da vlt finden sich Aporien, wie sie uns mit Freizeitfaschisten, Deep Fake Aufklärern, ea sozusagen ins Marschgepäck gepackt wurden: tat twam asi

  13. maw: wenn Milliardäre heute Weltraumluft schnuppern wollen könnte das auch an eher traurig wirkende Hinterlassenschaften aus dem Tal der Könige erinnern.
    Einerseits.
    Aber eben auch nur einerseits…

  14. Zu Alubehüteter
    “Migration”
    Man kann diese Frage sehr naiv für sich beantworten aber in unserer heutigen Zeit kann man erahnen dass dieses Thema -global gesehen- zu einer politischen Waffe werden kann. Migranten/Flüchtlinge werden durch Klimaveränderungen/Bevölkerungsexplosion/Krisen extrem an Größenordnungen (Millionen) gewinnen. Im globalen Machtkampf der Großmächte, wo es um wirtschaftliche und politische Interessen geht, werden dann gezielt Flüchtlingsströme -auch unter Ausnutzung von Schleppern, die wiederum daran verdienen- eingesetzt um die Gegner zu schwächen bzw. ihre Sozialsysteme zu schädigen, was wiederum zu sozialen Konflikten führt. Europa scheint in der Hinsicht besonders schwach, anfällig und erpressbar zu sein, was auch bestimmte Politiker des Ostens erkannt haben. In unserer heutigen stark vernetzten Zeit , wo ich jeden Menschen auf dieser Welt in sekundenschnelle erreichen kann, kann ich auch Informationen(Fakes/Mythen) so streuen, dass sie bestimmte Länder als Immigrationziel anvisieren. Ich halte das für eine gefährliche “Waffe”.

    • @Golzower
      29.07.2021, 11:37 Uhr

      “Migration” … in unserer heutigen Zeit kann man erahnen dass dieses Thema -global gesehen- zu einer politischen Waffe werden kann.

      Aktuell Weissrußland/Litauen. Wobei das Problem Europas meines Erachtens ist, daß es Migration und Integration nicht als gesamteuropäisches Problem begreift. Das ist eines der großen Fehler ihrer Amtszeit, den Frau Merkel ja auch eingesteht: Man hätte schon viel früher, nämlich nicht erst in der Krisensituation 2015/16 eine gesamteuropäische Vereinbarung treffen müssen über eine Verteilung der Flüchtlinge über Gesamteuropa. Anstatt der zu lange auch und gerade von Deutschland favorisierten Lösung: Sollen sich die EU-Länder selber kümmern, wo die Flüchtlinge als erstes landen, das sind in der Regel die Grenzländer. Es war klar, das ab einer bestimmten Anzahl der Flüchtlinge etwa Griechenland, etwa Italien der Situation alleine nicht mehr würden Herr werden können. Man müßte sie verteilen ähnlich dem Königssteiner Schlüssel, der Flüchtlinge in Deutschland verteilt über einen Koeffizienten aus Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft. Heute profilieren sich Politiker innenpolitisch damit, Flüchtlinge ganz herauszuhalten aus ihrem Land. Das macht Europa etwa auch aus der Türkei erpreßbar (die übringens in Europa immer noch die Hauptlast der Flüchtlinge ganz alleine trägt, die vertreten sehr wohl berechtigte Interessen, wenigstens finanziell nicht in Stich gelassen zu werden).

  15. Zumindest macht die Schwulen- und Lesbenbewegung den noahitischen Bezug nicht kenntlich. Deren Regenbogen könnte auch einfach „bunt“ bedeuten. Anders als die PACE-Flagge der italienischen Friedensbewegungen; wenn diese sieben Farben aufweist, liegt eine Anlehnung an die 7 Noahidischen Gebote nahe.

    Ehrlich gesagt war mir als durchaus halbwegs Bibelfester – der die Geschichte mit der Arche und dem Regenbogen natürlich schon seit Kindergartentagen kennt – der Noahbund nur geläufig aus irgend einer Bemerkung von Erich Fromm irgendwann in meiner Jugendlektüre, reaktiviert erst wieder durch einen Zeugen Jehovas, der mir mal ihr Bluttabu erläutert hatte und mich mit einer sehr guten Broschüre dazu versah. Wenn man das dann einmal weiß, dann verfolgt man auch Diskussionen um die Tierschächtung mit anderem Hintergrund. Ich würde es niemandem verübeln, verwendet er den Regenbogen, ohne den biblischen Hintergrund bewußt zu haben.

  16. @Webbaer

    Auch bspw. der Buddhismus war nie sonderlich nett zu dem hier gemeinten Geschlecht, historische Religionen allesamt nicht.

    Da gab es aber schon Unterschiede.
    Im alten Mesopotamien z.B. war es Frauen durchaus möglich die gleiche Bildung zu erhalten wie Männer und auch ähnlich mächtige Positionen zu besetzen. Nur die Königswürden gab es für Frauen nur sehr selten, vermutlich auch weil der König ursprünglich ein “starker Mann” also Krieger sein musste. Die Frau konnte dabei sowohl in den weltlichen (Palast) als auch in den religiösen (Tempel) Bereichen aufsteigen. Auch unverheiratete Frauen konnten über Wohlstand und Macht verfügen. Spätestens zu der Zeit das assyrischen Reiches hat sich das allerdings wieder gegen die Frauen gewandelt.
    Wenigstens durfte eine Frau dort, soweit man das zurückverfolgen kann, eine Scheidung von ihrem Ehemann verlangen .. und wurde dabei nicht offensichtlich schlechter behandelt. Eine Zeitlang waren sogar Eheverträge Pflicht, um die Frau vor Armut nach der Ehe zu schützen. Allerdings hatte die Ehe in Mesopotamien auch keine göttlichen Zwänge wie “was Gott zusammengeführt hat, darf nicht getrennt werden.” etc.

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