Blume & Ince: Krypto-Coins als Einstieg in Verschwörungssekten?
Im Dialog mit BWL-Prof. Dr. Inan Ince bin ich immer wieder glücklich, vor dem Studium der Politik- und Religionswissenschaft eine Bankausbildung als Finanzassistent absolviert zu haben. So konnten wir schon in Blume & Ince 3 interdisziplinär Geld als Glaubens- und Tauschmedium klären. Indem anfangs Tempel, später Herrscher und schließlich staatliche Zentralbanken lernten, Geldwerte zu “garantieren”, entstanden die Möglichkeiten moderner Märkte und “Messen” (als Verschränkung kirchlicher und wirtschaftlicher Orte).
Viele Hörerinnen und Hörer bejahten auch die Struktur, nach der Prof. Ince anfangs wirtschafts- und finanzwissenschaftliche Begriffe klärte, bevor ich dann mit einer (bereits vorbereiteten) These den interdisziplinären Dialog eröffnete.
Prof. Dr. Inan Ince erläutert anhand einer BitCoin-Medaille die Unterschiede zwischen staatlich garantierten Währungen und sog. Privatgeld. Link führt zum Blume & Ince 17-Video auf YouTube. Screenshot: Dr. Michael Blume
So hielten wir es auch bei der aktuellen Podcast- und Videocast-Folge zu Kryptowährungen, die der Wirtschaftswissenschaftler erklärte, bevor ich mit einer These einstieg.
Tafelaufschrieb von Prof. Inan Ince zur Kryptogeld-Folge: Oben Darstellung einer Blockchain, darunter die Symbole der Kryptowährungen Ethereum, OneCoin, BitCoin. Kurz vor der Aufzeichnung wurden noch die Symbole von LiteCoin und JesusCoin ergänzt, wir diskutierten auch DogeCoin und NFTs (Non-fungible Tokens). Klick führt zur podcast-Folge “Blume & Ince 17” auf podigee. Foto: Dr. Michael Blume
Als gelernter Schwabe konnte ich es zunächst gar nicht glauben – aber der gute Inan schenkte mir tatsächlich während der Folge eine BitCoin-Medaille, die ich gerne zu meiner Sammlung religiöser Gegenstände gefügt habe! Danke, lieber Inan! 🙂
Inan schenkte Michael während der Folge 17 von “Blume & Ince” eine BitCoin-Medaille, hier mit der Vorderseite auf der Hand des Beschenkten fotografiert. Klick führt zur Geschenk-Szene in der Videocast-Folge 17. Foto: Michael Blume
Meine vorbereitete These zur Währungs-Glaubensfrage lautete:
Staatswährungen tendieren zum linksliberalen Monismus (emanzipative “Zivilreligionen”), Kryptowährungen zum rechtslibertären Dualismus (maskulinistische “Verschwörungssekten”).
Daraus ließe sich nach meiner Einschätzung folgern:
Staatlich garantierte Fiat-Währungen können vor allem aufgrund von Kriegen, mangelhafter Gewaltenteilung und Demografie scheitern.
Kryptowährungen scheitern als Manosphere Pyramiden- oder Schneeballsysteme immer.
Als Quellen gab ich unter anderem den Blog “Web3 is doing just great” von Molly White und Jürgen Geuter aka tante.cc mit dem Blog “Smashing Frames” an.
Die ganze Podcast-Folge “Blume & Ince 17” gibt es hier zum Hören oder hier als Videocast zum Schauen:
Auch in der nächsten Folge von “Blume & Ince” Mitte März wollen wir an eine frühere Sendung anknüpfen und das Thema “Heldenreisen in der Werbung” interdisziplinär beleuchten. Wer Vorschläge für besonders eindrückliche Werbespots hat, poste sie gerne via Mastodon an BlumeEvolution.sueden.social oder einfach hier unter dem Blogpost.
Herzliche Grüße gehen raus an alle Nicht-Crypto-Bros und Sisters! 🙂
Gern geschehen! Möge der BitCoin die Kryptogötter besänftigen! 😀
Danke, lieber Inan! Ich hatte wirklich gedacht, die coole BitCoin-Medaille ist für den Videocast. Nun hat sie einen Ehrenplatz in meiner Sammlung religiöser Gegenstände! 🙂
Mir hat diese Folge wieder besonders viel Freude gemacht, weil wir ein bissel zu den Stärken der Idee zurückgefunden haben: Wir klären wirtschaftswissenschaftliche Begriffe und diskutieren interdisziplinär erweiternde Thesen dazu. Das bringt die “Blume & Ince”-Interessierten, aber auch uns persönlich – meine ich – auch inhaltlich weiter.
Ich freue mich schon sehr auf die nächste Folge und werde bald mit den Vorbereitungen dafür beginnen! 🙂
Herzliche Grüße, lieber Freund & Filderstadt-Nachbar! 🙂
Ein absolut sehenswertes Video, informativ, unterhaltsam, spannend! – sagt hier jemand, der sich beim Themenkomplex Finanzen und Volkswirtschaft nicht gerade in seinem natürlichen Habitat vorfindet. Insbesondere das Konzept von “NFTs” fand ich wunderbar erklärt. Sehr zum Nachdenken gebracht haben mich die Gemeinsamkeiten von Pyramiden- und Schneeballsystem (“Heilsversprechen” des unendlichen Wachstums ) mit Verschwörungssekten.
Danke Ihnen beiden!
Vielen Dank, lieber @Peter Gutsche!
Zwar habe ich mich ja nach der Bank-Ausbildung bewusst für die Politik- und Religionswissenschaft entschieden – aber ich erlebe durchaus, dass im deutschen Bürgertum das wirtschaftsbezogene Wissen besonders schwach gelehrt wird, als “unfein”, ja “anrüchig” gilt. Der deutsche Bildungsbürger hatte Geld zu haben, nicht darüber zu sprechen.
Dabei kann ich diesen Bericht der Stuttgarter Zeitung “Am Kepler Gymnasium in Bad Cannstatt: Finanzwissen statt Gedichtanalyse” bestätigen: Das Interesse am Verständnis des Glaubens- und Tauschmediums Geld ist gerade auch in der jüngeren Generation sehr stark!
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.am-kepler-gymnasium-in-bad-cannstatt-finanzwissen-statt-gedichtanalyse.161dc373-5901-4305-94a6-0586ac650079.html
Insofern macht mir der interdisziplinäre Podcast und inzwischen auch Videocast mit Prof. Ince auch inhaltlich sehr viel Freude und ich bin begeistert von der Resonanz. Und auch meiner beruflichen Beauftragung gegen Antisemitismus kommt das Wissen um Finanzmythen und Verschwörungsunternehmer selbstverständlich sehr zu gute.
Morgen gibt es diesen Blogpost auch als Tässle Kaffee auf Mastodon.
Ihnen Dank für Ihr Interesse, die Ermutigung und Ihr auch digitales Engagement!
Rechte sind instinktgesteuert. Ihre Reaktionen sind die von Tieren. Aber Tiere spüren auch lange vor Menschen das Erdbeben oder den Vulkanausbruch oder die Wölfe. Es hat durchaus Vorteile, kein Hirn zu haben, das Ihre Gefühle unterdrückt. Sie brauchen das Hirn, um zu verstehen, was Ihre Gefühle signalisieren. Und schlauer zu reagieren, als es das Tier in Ihnen kann. Was die Rechten tun, ist falsch, was sie denken, ist falsch, was das Affenhirnchen bemerkt, dass sie zum Tun und Denken treibt, ist durchaus wahr. Ihr Hirn kann ihres nutzen, um zu sehen, was es selbst nicht sehen kann. Es ist schlecht, wenn Hunde über Menschen herrschen, nicht, dass es Hunde gibt.
Das erste Geld hieß Kinder, deren Arbeitskraft Sie mit fütterte, schützte, bediente, Ihren Reichtum mehrte, im Alter versorgte. Dann kamen noch Vieh und Sklaven hinzu. Heute gebären wir vor allem Pixel und Scheine, die aber keine Kinder sind, sondern bloß Anteile am großen Kind/Rindvieh Wirtschaft (also Arbeitsleistung und deren Produkten). Und hier ist ein dicker Fehler im System, denn wenn Sie zum Beispiel verhindern, dass neue Wohnungen gebaut werden, weil’s billiger ist, in den alten die Miete zu erhöhen, wird das System nicht reicher, sondern ärmer – allerdings wird der Anteil des Miethais am schrumpfenden Kuchen größer. Früher oder später wird der ganze Kuchen kleiner als sein Stück wäre, hätte er seine Macht nicht missbraucht, um das Kuchenbacken zu sabotieren, aber – so ist das nun mal bei Pyramiden-Systemen, Sie lassen alle mitmachen, damit die Geld nach oben pumpen, wenn sie kollabieren, tricksen Sie noch ein wenig herum, um den Spaß zu verlängern, dann verschwinden Sie mit der Kasse und lassen die Loser, die nicht rechtzeitig abgesprungen sind, den Mist ausbaden.
Die Weltwirtschaft ist ein Ponzi-Betrug, eine Blase, die seit 500 Jahren aufgequollen ist und nun platzt. Weil sie so gigantisch ist, dauert das Plopp schon Jahrzehnte, dafür merkt man langsam, wie gewaltig es wird. Um zu wachsen, braucht eine Blase Ressourcen, Märkte, Produzenten, Konsumenten, Kapital, bla, und einiges davon geht zu Neige. Im Moment ist sie so groß geworden, dass sie sich zu teilen versucht, in Ami-Imperium und BRICS, mit vielen kleinen Möchtegern-Bläschen drum herum. Dass das schnell in die Hose gehen dürfte, merken Sie schon daran, dass die Staaten Europas zurzeit kräftig zanken, ob sie von russischen oder amerikanischen Atomraketen plattgemacht werden wollen, während die Russen bereits den Amis zugesagt haben, indem sie sich zu Chinas Bitch machen – wir bauen uns eine Entlastungsfront für den Dritten Weltkrieg, wenn’s um Taiwan knallt, werden die Chinesen in Europa einen Brandherd zünden müssen, damit die NATO ihre Truppen abziehen muss und der Gros der Vernichtung und des Massakers möglichst weit von China stattfindet. Wir sind Loser, und Loser sind Kanonenfutter. Wenn wir kein Kanonenfutter sein wollen, müssten wir aufhören, aufgeblasene, nationalautistische Loser zu sein, doch das ist uns so wichtig, dass wir gern dafür verrecken werden. Wenn’s gefällt…
Wenn nicht so, dann anders. Der Dritte Weltkrieg steht beinahe schon fest, doch ob die Fronten so ausfallen, wie sie sich abzeichnen, oder ob sich Gog und Magog oder die zehn Mörderlein oder die acht Milliarden amoklaufenden Einzeltäter völlig neu mischen werden, ist ihm egal, da haben wir noch Spielräume. Interessant wird’s allerdings, wenn ich an Zellteilung denke – da hört das Ganze auch auf und stabilisiert sich, weil die Ressourcen alle sind. Irgendwie hat sich bei mir im Hinterkopf der Gedanke festgesetzt, dass ich nicht bei einem Tod zusehe, sondern bei einer Zeugung. Die Menschheit als Eizelle, warum nicht? Ist ja auch sonst alles total bekloppt und sinnlos im Universum, an welchem Irrsinn soll ich allen anderen Irrsinn messen? Was es ist, werden wir sehen, ich lege mich nicht fest, sondern beobachte, beschreibe, spekuliere.
Ein Grund für den Boom von Kryptowährungen ist also, dass die Staaten das Versprechen Landeswährung nicht halten wollen. Ob EZB oder FED oder Börse oder wer auch immer, Sie werden mit Totgeburten berieselt, die nichts für Sie tun, außer dass sie Ihren Anteil am Kuchen zerbröseln und ihn so vorverdauen, damit er von Stärkeren durch die Nase aufgesaugt werden kann. Wir hauen Euro-Kettenbriefchen in Massen raus, es finden sich aber nicht mehr genug Doofe, die den Mist kaufen würden. Gleiches gilt für alle anderen Produkte – jeder muss immer mehr verkaufen, um seine Kosten zu decken, deswegen waren eine Zeitlang die Preise niedrig und nur die Produktqualität ging rasend schnell in den Keller. Doch je mehr sie produzieren, je mehr sie verkaufen, desto weniger Nutzen haben sie davon. Wir haben Kettenbriefe in allen möglichen Varianten, also auch Inflation in allen möglichen Varianten.
Am Ende ist auch ein Staat nur eine Blase mit begrenzter Lebensdauer. Das Universum ist ein brodelnder Feuersee – wenn es hier sonst nichts gibt außer Blasen, was soll er sonst sein?
Der gerne von uns alternden Männern eingenommene Platonismus überzeugt nicht, @Paul S., weil Menschen je individuell und als Art endlich sind, die behaupteten „Ideen“ aber Ewigkeit beanspruchen.
Starke Worte als und in Ketten sind noch keine starken Gedanken.
Dass jedes System – und also auch jeder Staat, jedes Geld – einmal enden werden, ist keine tiefe Einsicht, sondern banal.
Die Frage ist, ob sie das Leben in ihrer Zeit so zu fördern vermögen, dass neue Systeme entstehen.
Und das eben vermögen dialogisch-monistische Demokratien mit unabhängigen Zentralbanken – wogegen verschwörungsmythologisch-dualistische Kryptowährungs-Schneeballsysteme dies eben nicht können. Hinzu kommt die enorme Energieverschwendung vor allem durch BitCoin-Mining.
Wenn die Raumzeit einen Sinn entfaltet – was, zugegeben, eine Frage von Glaube, Liebe & Hoffnung ist -, dann entfaltet sich die Erkenntnis darum in der Zeit evolutionär und emergent. Auch, wenn es sich manchmal und für manche so anfühlen mag: Unsere jeweilige Sterblichkeit bedeutet nicht Sinnlosigkeit per se.
@Blume: “Auch, wenn es sich manchmal und für manche so anfühlen mag: Unsere jeweilige Sterblichkeit bedeutet nicht Sinnlosigkeit per se.”
👋🤣 😇👍
@Podcast Nr. 17
Es gab auch schon Lokalwährungen. Angefangen haben damit 2003 Anthroposophen im Chiemgau. Die Idee dahinter war die Förderung lokaler Wirtschaft und dass Geld nicht als Zinsquelle missbraucht wird. Man hat hier einfach spezielle Geldscheine gedruckt, und die 1:1 für echte Euros verkauft. Zinsen gab es keine, und das hat sich lokal tatsächlich durchgesetzt, und die meisten Geschäfte der Region haben den Chiemgauer, wie er genannt wurde, dann tatsächlich angenommen.
Man konnte auch jederzeit die Chiemgauer wieder für echte Euros eintauschen, allerdings mit 5 % Verlust.
Das hatte freilich den Nebeneffekt, dass die Ausgeber jede Menge echte Euros eingenommen hatten, die sie dann wiederum zinsbringend anlegen konnten. Die Gewinne sind dann über einen Trägerverein lokal in gemeinnützige Projekte investiert worden.
Laut Wikipedia Stichwort Chiemgauer sind allerdings nur ca. 1 Millionen Chiemgauer im Umlauf. Entsprechend ist hier ein größerer Blaseneffekt offenbar nicht gegeben.
Was das jetzt aber wirklich soll, erschließt sich mir irgendwie nicht. Wer viel Geld ansammelt, wird das in echten Euros tun und entsprechend Zinsen einnehmen können, und wer gemeinnützige Projekte fördern will, kann das auch ohne den Umweg von Chiemgauern machen. Und wer lokaler wirtschaften will, der kann das auch sowieso machen, und darauf achten, wo die Produkte herkommen, die er einkauft.
So ist es, @Tobias Jeckenburger. Auch besteht bei weiter verbreitetem sog. “Privatgeld” die Gefahr von Geldfälschung.
Dennoch geht es mir nicht darum, grundsätzlich alle Alternativen zur offiziellen Zentralbankwährung zu verwerfen, sondern nur auf die spezifischen Gefahren digitaler Kryptowährungen hinzuweisen. Zumal dann, wenn sie wie BitCoin noch mit riesiger Energieverschwendung und also Mitwelt-Zerstörung plus der Finanzierung fossiler Regime verbunden sind. Der Schaden ist schon jetzt immens, auch wenn dies manche Crypto-Jünger nicht wahrhaben wollen…
Prof. Ince hat nun auch mal ein erstes YT-Short erstellt:
https://youtube.com/shorts/Y9EuQvSLpxI?si=j5fXGO3p0vsaMqeS
(Und ich bin in der Kritik nach mild, Warren Buffett schimpfte gar vom “Rattengift im Quadrat”…) 😉
Mit lokalem Geld wurde schon viel früher experimentiert; mit der Wära ab 1929, dem Wörgler Schwundgeld 1932-33. Zurück geht das auf Silvio Gesells Freiwirtschaft.
@Michael 26.02. 22:12
„Unsere jeweilige Sterblichkeit bedeutet nicht Sinnlosigkeit per se.“
Ich denke auch nicht. Vergangenheit ist nun nicht unbedingt verschwunden, gelebtes Leben bleibt in der Vergangenheit enthalten. Der ganze Kosmos des Vergangenen wird vermutlich in den Dimensionen des Seins erhalten bleiben, auch wenn wir als Lebende hier keinen direkten Zugriff darauf haben.
Eine Wiederauflösung im kosmischen Geist mit dem Tod kommt dann auch keinem absoluten Ende gleich. Auch wenn sich die aktuelle psychische Konstitution nicht fortsetzt.
Und das, was wir zu Lebzeiten angefangen haben, setzt sich sowieso fort. Spuren des Lebens hinterlassen wir immer.
Danke, ein hochinteressanter Beitrag, werter Herr Blume.
Wie üblich bleibe ich skeptisch, ob man mit dem offensichtlich sehr fragwürdingen Geschäftsmodell zweier Kryptounternehmer globale Thesen über linke und rechte Positionen zur Geldpolitik belegen kann.
Rückblick: Die AfD wurde Anfang der 2010er Jahren u.a. von wirtschaftsliberalen, euroskeptischen Professoren gegründet. Die Rechtspopulisten von heute haben seinerzeit für Geldwertstabilität und die Unabhängigkeit der Zentralbank gekämpft, sowie gegen die Finanzierung von Staatsschulden durch die EZB. Das passt nicht so recht zu Ihrer These oben.
Grundsätzlich verwirren mich Libertäre. Irgendwie kommen diese rechtslibertären Ultra-Individualisten in einer politischen Bewegung klar zusammen mit autoritären Rechtsextremisten, die massiv individuelle Freiheiten beschränken wollen. Keine Ahnung, wie das geht.
Sie haben es m.E. schon fast erfasst, @Ludwig: Rechtslibertäre wollen einen Minimalstaat, nationale Sozialisten einen völkischen und autoritären Staat. Der Kampf um die Unabhängigkeit der Banken gegenüber den verachteten, sog. „Altparteien“ bildete ein gemeinsames Feindbild – bis der völkische Flügel die libertären „Professoren“ immer weiter verdrängte. Das Gleiche erleben wir derzeit im Bereich der Agrarpolitik.
Auch hier gilt, dass der digital befeuerte Dualismus zunächst eine rechte Querfront ermöglichte, die sich nun aber zunehmend in rechtslibertäre, völkisch-esoterische und christlich-traditionalistische Dualismen zerlegt.
Nicht zufällig hatte ich bei meiner Rede im Landtag BW am 9.11.2023 auch an das Röhm-Massaker und Höckes Ankündigung vom „Ausschwitzen“ innerparteilicher Konkurrenz erinnert. Manche rechtslibertäre Familie etwa deutsch-türkischer oder deutsch-tunesischer Form würden etwa völkische Dualisten nicht dulden.
Das geht nicht und darum ist es auch nicht so.
Voraussetzung diese libertären Kräfte zu verstehen, ist den Liberalismus zu verstehen, die Libertären drehen aber aus diesseitiger Sicht regelmäßig erscheinend durch, sie sind nicht rechtslibertär, weil sie nicht rechts sind.
Sie kooperieren (!) aber idR mit politische Rechten, weil sie die Kollektivisten so-o ablehnen und Mehrheiten suchen.
Der Libertarismus kann auch ins Anarchistische gehen, verrannt, aber dann eher politisch links, die RAF bspw. wurde ja längere Zeit als anarchistisch “geframt”.
@ Blume
Das kapiert doch keiner mehr, der sich nicht akademisch damit befasst.
Im Grunde geht es um Selbstverwirklichung und existenzielle Fragen
Wie eh. Global lokal.
Ja, @Mussi – das war ja auch unsere Beobachtung zur sog. Customer Journey. Die meisten – überwiegend männlichen – Beteiligten “kaufen” eigentlich nicht Produkte, die sie bestenfalls teilweise verstehen – sondern Respekts-, Gemeinschafts- und Sinnverheißungen.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/blume-ince-verschwoerungsmythologische-kunden-und-heldenreisen-anhand-des-podcasts-von-hoss-und-hopf/
Auch schon im SWR-Bildungspodcast mit Bob Blume hatte ich daher dafür plädiert, statt den alten, bildungsbürgerlichen Kanones den Schülerinnen und Schülern stärker Finanzwissen zu vermitteln. Sonst verlieren wir viel zu viele junge Menschen – vor allem junge Männer – an die Radikalisierung durch sog. Krypto-Bros. Hier zur mp3:
https://avdlswr-a.akamaihd.net/swr/wissen/die-schule-brennt-der-bildungspodcast-mit-bob-blume/2004201.m.mp3
Klar gab es solche Schneeballsystem-Finanzmaschen auch schon früher, doch durch die (a)sozialen Medien können sich heutige Verschwörungsunternehmer eben leichter denn je schon an Jugendliche heranmachen. Es ist höchste Zeit, darauf besser zu reagieren.
Nur ganz kurz angemerkt :
Das ist doch mal wieder ein richtiger “Michael Blume”, ja, interessant, regt zum Nachdenken und eckt an.
Alle Währungen ohne direktem Material-Wert müssen scheitern?
Wie schauts aktuell mit dem BitCoin-Kurs aus, soll Dr. W mal nachschauen?
@Webbaer
Das ist doch mal wieder ein richtiger “Michael Blume”, ja, interessant, regt zum Nachdenken und eckt an.
Danke, genau das wünsche ich mir.
Alle Währungen ohne direktem Material-Wert müssen scheitern?
Wenn das meine These gewesen wäre, hätte ich sie auch so formuliert. Eine These zu erfinden, um sie dann ad absurdum zu führen, nennt sich Strohmann bzw. Strohmensch-Mänover (Straw Man). Bitte lassen, bringt niemanden weiter.
Wie schauts aktuell mit dem BitCoin-Kurs aus, soll Dr. W mal nachschauen?
Ja, wer jetzt noch und wieder BitCoin kauft, finanziert damit Spekulationsgewinne und eine fossile Energieverschwendung von biblischem Ausmaß. Und kann nur hoffen, dass sich weitere Gierige oder/und Dumme finden, die das Schneeballsystem noch länger am Laufen halten.
Übrigens: Mit dem von Ihnen genannten “BitCoin-Kurs” meinen Sie doch sicher den Umtauschkurs in Euro oder Dollar, nicht wahr? Sie geben also zu, dass sich der Spekulationsgewinn an nichts anderem messen lässt als genau an dem Fiat-Staatsgeld, das die Krypto-Gurus doch eigentlich überwinden wollten…
Der Widerspruch ist so offensichtlich, dass spätere Generationen darüber rätseln werden, warum so viele vermeintlich “aufgeklärte” Menschen darauf hereinfielen.
Äh, pointiert war da weiter oben nichts gemeint, besonders pointiert.
Sicherlich stimmt mit diesen “Krypto-Währungen” etwas nicht, aber mit Pyramidenspiel und Schneeballsystem wäre Dr. W so – trotz gewisser Ähnlichkeiten – nicht fertig.
Und sicherlich haben aktuelle Erfolge sog. Krypto-Währungen keine besondere Nachhaltigkeit.
Der Erfinder von BitCoin soll aber vely klug gewesen sein, er hat das Geldmengen- bzw. BitCoin-Mengenproblem passend, wie einige finden, adressiert, vorab.
Ansonsten hat er Kontensysteme erdacht, die funktionieren, trotz geradezu unglaublicher Redundanz.
Und die Anmerkung auf das müssende Scheitern von Fiat-Geld war im skeptizistischen Sinne gemeint.
Es muss so also nicht sein.
Bei Gelegenheit wird Old Dockie vielleicht noch einmal den gesamten dankenswerterweise bereit gestellten Inhalt durcharbeiten.
Also +1.
MFG – WB
Ist nunmehr geschehen.
Lose Anmerkungen :
1.) Video-Format sehr gut, Dr. W benötigte ca. eine Viertelstunde um zu verstehen, dass da zwei Leute nicht nebeneinander sitzen, sondern getrennt, das Dazwischen ist als Trennwand interpretiert worden.
Authentizität sozusagen vorhanden bis zum Geht-Nicht-Mehr, Leiblichkeit unterstützt Vertrauen.
2.) Gute Brille, Herr Blume, sie passt, beide Herren wirken freundlich und ruhig (Dr. W mag mittlerweile Ruhe), Herr Ince sitzt da wie ein Block, lol, well-spoken sowieso. [1]
3.) NFTs sind OK, sie stellen weltlich Eindeutigkeit bereit, sie schaffen bereits so Mehrwert, der Schreiber dieser Zeilen ist sich sicher, dass zB Andy Warhol. Salvador Dali und Picasso heutzutage so verkaufen würden, mit dem physisch vorhandenen Bild als Anlage.
(Alle drei waren Verkäufer, Künstler müssen buhlen, um Akzeptanz, genau dies ist ihre Aufgabe.
Wobei sich manchmal diese Akzeptanz erst in späterer Zeit, post mortem, einstellt, was nachvollziehbar ist, wenn Künstler sozusagen ihrer Zeit voraus sind oder waren, aber nicht für die Künstler direkt gut sein kann.
Es gab und gibt auch fürchterliche “Gegenwartskünstler”, die bald vergessen (worden) sind.)
Ergo : No scam.
4.) Vielen Dank für die Aufarbeitung der “OneCoin”-Geschichte.
MFG – WB
[1]
Dr. W weiß nicht genau, was da in jenem vorgeht, ob er glaubt, was er sagt, was er leistet, womöglich ist dem nicht so.
@ Blume
Aus meiner Sicht ist es dringend angeraten, sich mit Infantilismus zu beschäftigen.
Was den aktuellen Bitcoin-‘Kurs’ angeht, bin ich ein bisschen verblüfft. Der einzige noch verbliebene größere Treiber nach dem völligen Zusammenbruch der NFT-Blase ist das Erpressungsgeschäft – und auch das schwächelt zunehmend.
Der Blockchain-Hype hat insgesamt extrem nachgelassen, seit die neue Religion ‘KI’ immer mehr an Fahrt aufnimmt, und der wird wohl auch nie mehr wiederbelebt werden… Kann es sein, dass der BC-Preis im Moment wesentlich durch Scheintransaktionen der Crypto-Bros untereinander gehalten wird? In der Hoffnung, den Zusammenbruch so lange aufhalten zu können, bis genügend neue Dumme nachgewachsen sind?
Crypto-Währungen florieren sozusagen, “BitCoin” ist so marktbestimmend, sein oder ihr Anteil überwiegt den Anteil der gesamten Konkurrenz.
Gerne mal nachschauen, KI kann auch “BlockChain”.
KI ist aber menschlich, sie muss so sein, sie ist so trainiert (das Fachwort an dieser Stelle, AI aggregiert), sie kann kaum anders trainiert werden, auch der mögliche Einsatz von Sonden (“Robotik”) kann eine menschenzentrierte und so gelernt habende AI nicht wesentlich ergänzen, Dr. Webbaer hatte so sozusagen ungezählte Auseinandersetzungen mit ihr.
Sie stimmt so zu.
Denn Verständigkeit von erkennenden Subjekten ist an sich sozusagen eine Theorie.
Ein paar Aspekte und Erfahrungen, zu den positiven Seiten der Cryptowährungen. Post vom 08.12.22.
Der Autor ist tief genug im Thema um ein paar lustige Cryptowährungen zu erfinden.
Danke, @Noch n Wort
Bei BitCoin finde ich gar nicht in erster Linie den Preis als problematisch, sondern die wahnsinnige Energieverschwendung.
Mit Einkauf und Verbrennung fossiler Rohstoffe wie vor allem Öl und Gas vergiften BitCoin-Tradende ja nicht nur unsere Mitwelt zusätzlich, sondern tragen sehr direkt zur Finanzierung autoritärer und oft antisemitischer Regime wie Russland, Iran, Katar und den von ihnen finanzierten Terrorgruppen wie Hamas, Hisbollah und Huthi bei. Dazu ausführlich:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/
Gerade also BitCoin und dessen ins rechtslibertäre und demokratiefeindliche tendierenden Blasen sind nach meiner Einschätzung keine glaubwürdigen Systeme zur Stärkung von Demokratien. Vielmehr unterstützen sie autoritäre, antisemitische, diktatorische Regime finanziell und oft auch propagandistisch, gegen die sie angeblich doch schützen wollen.
Wohl wahr, wohl wahr… Das ist ein unlösbarer Zielkonflikt:
– Diktaturen den Komplettzugriff auf die Bürgerfinanzen verwehren (bzw. von solchen Plänen durch das Vorhalten eines schnell skalierbaren Ausweich-Zahlsystems abzuschrecken) um den Preis, sie mit Fossilgeld zu stabilisieren,
– oder den Geldhahn (etwas) zuzudrehen, um den Preis, ihre Phantasien und später Praktiken des Machterhalts durch Geldflusskontrolle leichter möglich zu machen.
Welche Strategie führt schneller dazu, dass sich fossile Rentierstaaten anderen Einnahmequellen zuwenden? Möglicherweise ist “Crypto (mit Fossilverbrauch) jetzt — schnellere Abkehr von diktatorischen Rentiersystemen” in der langfristigen Bilanz besser als “keine Crypto (kein Fossilverbrauch) jetzt — längeres Durchhalten der Rentiers”.
Ich kenne keine Metrik, die hier eine eindeutige Entscheidung stützen kann, nicht zuletzt, weil Freiheit, Rechtssicherheit, Menschenwürde, etc. schlecht bilanzierbar sind. Und weil wir kein Möglichkeit haben abzuschätzen, ob ein ärmerer Diktator mit Finanzkontrolle mehr Freiheiten lassen muss als ein reicher Diktator ohne dieses Instrument. Was macht den Rentierstaat schneller liberal-demokratisch-fossilarm(-mittelständisch): verminderte Renten, die im Volk verteilt werden, oder freies Verwenden voller Renten zu teils widerständigen oder reformerischen Zwecken?
Vor diesem Hintergrund ist mir zunächst die Beurteilung der Technologie wichtig. Von wem sie derzeit als was angepriesen wird — das ist ein Dickicht aus interessensgeleiteten Darstellungen und Wahrnehmungen: Marketing, Selbsttäuschung, weltflüchtige Hoffnung, Alarmismus, Wahlkampf, Ideologie, … Das wird noch selektiert durch die quotengetriebenen Medien. Sie nutzen die skandalösen Anwendungsfälle, weil sie leicht verstehbar und sofort anstrengungslos unambivalent als “ganz, ganz schlimm” verurteilbar sind. Damit verstellen sie den Blick auf mögliche bessere Anwendungen, wie sie in den bereits existierenden Fällen sichtbar sind. Und die sofortige Emotionalisierung verhindert eine Diskussion der Vorteile jeder Anwendung oder Nichtanwendung einschließlich der unerwünschten Folgen.
@Noch n Wort
Danke für Ihr Nachdenken – und ehrlich nachgefragt: Warum identifizieren Sie Crypto so stark mit BitCoin? Ich hatte doch im Podcast gesagt, dass ich für Kryptowährungen auch mit BlockChain ohne diese massive Energieverschwendung durchaus Anwendungsbeispiele sehen kann. Warum sollte da das BitCoin-Geschäftsmodell der Weisheit letzter Schluss sein? 🤔🤷♂️💸
Ich glaube nicht, dass Blockchain ohne massive Energieverschwendung möglich ist. Bzw. – möglich vielleicht schon, dann gibt’s aber keine sinnvollen Anwendungsbeispiele mehr.
Die Blockchain funktioniert von ihrem Grundgedanken her nur dann, wenn eine große! Vielzahl von Teilnehmern jeweilse eine aktuelle Kopie online verfügbar vorhalten. Denn wenn diese Vielzahl von Teilnehmern nicht gegeben ist, ist der einzige wesentliche Vorteil der Blockchain, die Manipulationssicherheit, nicht mehr gegeben. Wenn ein oder wenige Teilnehmer eine Kontrolle über eine Blockchain ausüben, kann jede herkömmliche Datenbank die gleiche Aufgabe übernehmen.
Sicher, die Datenbank frisst in _dem_ Fall Energie in der gleichen Grössenordnung wie eine Blockchain an ihrer Stelle. Das ist aber nicht mehr gegeben, wenn sie von einer Vielzahl von Akteuren jederzeit online vorgehalten wird. Dann verbrennt jeder einzelne Teilnehmer jeweils die gleiche Energiemenge, wie sie sonst nur an einem einzigen Ort anfiele.
Die Energieverschwendung resultiert also nicht nur, wie speziell beim Bitcoin, aus dem Schürfen der Coins. Die resultiert genauso auch aus dem weltweiten massiv parallelen, also redundanten, jederzeit verfügbaren Vorhalten einer notwendigerweise stetig wachsenden Datenmenge in immer mehr Rechenzentren.
Danke & Zustimmung, @Schorsch. Eingangs im Podcast hatte ich Prof. Ince ja daher auch nach dem Energieverbrauch von Blockchain-Datenbanken gefragt.
Ich sehe darin tatsächlich ein großes Problem, solange wir mit fossilen Energie-Importen autoritäre und antisemitische Regime wie Russland, Iran, Katar usw. finanzieren und zudem unsere Mitwelt (Klima, Wasser, Leben usw.) vergiften. Kommt dann aber zusätzlich zur BlockChain-Technologie auch noch massive, fossile Energieverschwendung wie beim BitCoin-Mining dazu, dann das Ganze m.E. intolerabel. Es scheint mir kein Zufall zu sein, dass rechtslibertäre BitCoin-Sekten auch zu Verschwörungsmythen in Sachen Klimakrise neigen.
Amüsant, Kommentatorenfreund “Noch’n Wort”, Dr. W ging da gerade mal kurz rein und hat quergelesen :
– > ‘If the government hates Islam, it’s hard from a legal and PR perspective to imprison imams or ban the Koran. But it’s easy to subtly convey to banks that it will regulate them out of existence unless they ban transactions to imams, or to any bookstores that carry Korans. And this has pretty much the same effect.’ [Quelle]
Hypothese :
Wie gemeinte Kryptowährung lebt vom Glauben an die Menschheit.
Ich schrieb allgemein und habe BitCoin nicht einmal genannt. Ihre Antwort davor bezog sich in jedem Absatz (der Link nicht gerechnet) nur, oder exemplarisch (“Gerade also…”) auf BC, und weil ich darauf antwortete, entstand vielleicht ein irriger Eindruck.
Bei der medialen Repräsentanz ist es, nach meinem Eindruck jedenfalls, mit Abstand der Spitzenreiter, so dass eine Nennung durchaus gerechtfertigt gewesen wäre.
Wenn Sie BitCoin / BC nur beispielhaft meinten, dann können Sie uns doch sicher eine überprüfbar bessere Kryptogeld-Alternative nennen, @Noch n Wort? OneCoin und JesusCoin würde ich aus o.g. Gründen aber gerne schon mal ausschließen… 😉
Jetzt bin ich verwirrt… Wo habe ich BitCoin als Beispiel für etwas angeführt, abgesehen von meinem Eindruck, dass es die am meisten in den Medien auftauchende Kryptowährung ist? Eine “bessere … Alternative” über die berichtet werden soll? Alle, und zwar sachlich und faktentreu. Gerne mit weitem gesellschaftlichen und politischen Kontext. 🙂
Oder beziehen Sie sich auf das Zitat von Scott Alexander “Crypto is an interesting technology that had one terrible piece of bad luck: its standard-bearer, Bitcoin, went up in value 10,000x over a few years”? Die Bezeichnung von BC als standard-bearer, Fahnenträger, macht es nicht zu einem Beispiel, genauso wenig wie der Fahnenträger in Parade oder Karnevalsumzug besonders typisch ist für jene, die dahinter marschieren. Scott geht es an der Stelle um die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, zB die “believers” und “detractors”.
Irgendwie reden wir aneinander vorbei. 🙁
Ja, @Noch n Wort. Ich habe den Eindruck, dass Sie meiner deutlichen, aber sachlichen Kritik an Kryptogeld ausweichen, indem Sie sich auch auf Nachfrage auf keine Krypto-„Währung“ festlegen wollen… 🤷♂️💸
Was soll die Kryptowährung, auf die ich mich festlegen soll, denn leisten(*)? Ich verstehe nicht, wonach Sie fragen. Soll sie nicht dem o.g. Zielkonflikt (Energieverbrauch vs Diktaturen (potenziell) unterlaufen) unterliegen? Über anderes hatte ich nichts gesagt (doch, sensationalistische mediale Darstellung, aber das meinen Sie, glaube ich, nicht).
(*)abgesehen davon, dass es sich nicht um BitCoin handelt.
Auch nach den seltsamen Drukos um die Apfel-Gemälde habe ich mich bemüht, auf Ihre Drukos konstruktiv einzugehen. Irgendwann verstehe ich Sie bestimmt richtig. 🙂 Ich wünsche Ihnen aber nun einfach von Herzen eine gute Nacht, @Noch n Wort.
Die Stuttgarter Zeitung meldet heute auf S. 9 “Wie Trump BitCoin-Fans umgarnt”:
“‘Wir haben nur eine echte Währung in den USA, und sie ist stärker denn je. Sie heißt US-Dollar!’, verkündete Trump 2019. BitCoin hingegen sei ‘kein Geld’. Es scheine sich um ‘Abzocke’ zu handeln, sagte er noch im Jahr 2021.
Mittlerweile gibt sich der ehemalige US-Präsident jedoch als leidenschaftlicher Kryptoanhänger. Im Sommer trat er als Stargast beim größten Branchenevent auf, der BitCoin Conference in Nashville. Zuletzt stellte er sogar ein eigenes Start-Up vor.”
Auf der gleichen Seite kommentiert Hannes Breustedt diesen Kurswechsel unter dem Titel: “Hochstapler und Gauner unter sich”
Donald Trump und Krypto – das fehlte gerade noch. Wer als Anleger darauf setzt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Selbst in einer von Betrügern und Schneeballsystemen durchseuchten Finanznische wie der Kryptobranche sticht World Liberty Financial heraus.”
So wird die Homo-oeconomicus-Lehre, nach der sich die (implizit männlich gedachten) Akteure an Finanzmärkten stets “rational” verhielten, auch gerade wieder täglich falsifiziert.