Rassismus gegen Liberalismus – Solidarität mit Jasmina Kuhnke
Was ich als Wissenschaftler am wenigsten mag: Menschen den Schmerz zufügen, den es bedeutet, althergebrachte Vorstellungen zu korrigieren (die sog. kognitive Dissonanz). Warum ich es dennoch tue: 1. Weil es notwendig ist, wenn wir Menschen …
Gesund digital leben in einer vielfältigen Gesellschaft: Welche Faktoren beeinflussen Wahrnehmung und Erleben von digitalem Stress?
(Autorinnen: Helena Kaltenegger, Cordula Nitsch & Tamara Scholze) Stress, der durch die Nutzung digitaler Technologien und Medien entsteht, wird als digitaler Stress bzw. als Technostress bezeichnet (Brod, 1982). Digitaler Stress ist aber keine universelle Folge …
Die Erfinder des Internets
Ein Film aus dem Jahr 1972 berichtet von den Visionen von damals, die heute (teilweise) Wirklichkeit sind: E-Mail, Prints on Demand und ganze Bücherschränke auf der eigenen tragbaren Festplatte. https://archive.org/details/ComputerNetworks_TheHeraldsOfResourceSharing Damals, in den 1960ern und …
Mythenwandel: Von der Überbevölkerung zur Bevölkerungsimplosion
Schon vor über 12 Jahren war hier auf “Natur des Glaubens” Thema, dass die angeblich unvermeidliche Überbevölkerung ausfällt. Das war – und ist – einfach der Befund, der sich aus der Religionsdemografie ergab. Zehn Jahre …
Das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Solidarität in der Corona-Krise – Von der Struktur bestmöglicher politischer Entscheidungsfindung in der offenen Gesellschaft
Lange haben es die Menschen in der Welt im Corona-Lockdown ausgehalten, sind den sich bzgl. Härte und Striktheit immer wieder verändernden Anweisungen ihrer Regierungen einigermassen gehorsam gefolgt, haben sich schweigend dem von der Regierung proklamierten …
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratuliert der Wikipedia – zu Recht
Eine Gefahr jeder Ethik – und also auch der Medienethik – besteht zweifelsohne darin, dass sie zu einer hochnäsigen Nörgelei herabsinkt, in der “früher alles besser” und alles Neue angeblich schädlich wäre. Wenn ich in …
Machen wir uns zu Medien-Opfern? Von Twitterfasten und Attila Hildmann
Auch wenn ich als Wissenschaftler & Medienethiker seit vielen Jahren über über die Macht und Wirkung auch neuer Medien nachsinne, stoße ich doch immer wieder auf Äußerungen, die erstaunen. So räsonierte der prominenteste Medienwissenschaftler des …
Wissenschaft in der Kritik, Esoterik und Okkultismus im Hoch – Die fatale Logik eines Zeitgeistes
Geht es um tiefes Wissen oder bedeutungsvolle Erkenntnisse, eine erfolgreiche Lebensgestaltung oder gar allgemeine Lebensweisheit, so scheinen die Naturwissenschaften in der öffentlichen Wahrnehmung einen eher schweren Stand zu haben. Viele Menschen, die nach tiefem Wissen, …
Relaunch des AstraZeneca-Impfstoffs: Sinusvenenthrombosen immuninduziert und therapierbar?
Seit 19. März 2021 wird in Deutschland wieder mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca geimpft. Die Analysen der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) ergaben, dass der Nutzen dieser Impfung weiterhin größer ist als die Risiken, die nun um …
‚Drei Schritte vor, ein Schritt zurück?‘ – Apps zur digitalen Stressbewältigung
(AutorInnen: Svenja Stein, Lisa Waldenburger & Jeffrey Wimmer – Universität Augsburg) Empirische Studien dokumentieren ein hohes Maß an gewohnheitsmäßiger Nutzung der überall antreffbaren digitalen Medien, deren negative Folgen oftmals unreflektiert sind. Durch den alltäglichen Gebrauch digitaler Medien wie v.a. …
Sechs Thesen zur Erhöhung der Chancengerechtigkeit von (Nachwuchs-)Forschenden
Mehrere Debattenbeiträge in der letzten Zeit zeigen, dass Diversität und Chancengerechtigkeit in der Wissenschaft innerhalb und außerhalb der Hochschulen zunehmend wichtige Themen sind.[1] Aber wo muss man konkret ansetzen, um sie zu erreichen?
Sinusvenenthrombosen nach AstraZeneca-Impfung? Ist die Panik berechtigt?
Übergewicht, Rauchen und die “Pille” sind die größten Risikofaktoren für eine Sinusvenenthrombose. Nun haben verschiedene (europäische) Länder die Corona-Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff ausgesetzt, da einige Fälle von Thrombosen der Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang mit der …
Wie gehen Sie eigentlich persönlich damit um? Digitalisierung und Emotionen an Beispielen
Die neue, digitale Medienwelt bietet viele Chancen, aber auch große Risiken. Und, nein, ich meine hier diesmal noch nicht einmal die Radikalisierung junger wie auch älterer Menschen in digitalen Blasen. Eher schon geht es um …
Scheitert die liberale Demokratie? Von der Gefahr des Verschwörungsglaubens
Nach dem Fall der Berliner Mauer von 1989 und dem Zerfall der Sowjetunion schien von den großen Ideologieströmen des 20. Jahrhunderts Faschismus, Marxismus und Liberalismus nur die letzte Variante übrig zu haben. Francis Fukuyama landete …
Eine öffentlich kaum ausreichend anerkannte Leistung der Wissenschaftler und der Chor des öffentlichen Nörgelns
Es gibt momentan kein heftiger diskutiertes Thema in Deutschland, der EU und der Schweiz als der schleppende Fortschritt bei den Corona-Impfungen. Journalisten, Politiker, Manager und alle möglichen anderen öffentlichen Stimmen nörgeln, dass die Menge der …
@I. Hirsch 18.04.2021, 14:56 Uhr
“Vom ontologischen Realismus bis zum metaphysischen Solipsismus könnte alles der Fall sein”: So denke ich nicht. Mir geht es hier nur darum, dass der ontologische Naturalismus nicht zur Voraussetzungsmetaphysik taugt und dass man eine solche auch nicht nötig hat.
Sie schreiben
Wenn auch nicht besomders klug, ist’s zumindest unschädlich.
@Balanus 18.04. 14:26
„Wie groß die Placebowirkung bei einer Pharmakotherapie ist, wird in randomisierten klinischen Doppelblind-Studien ermittelt. Das sollte eigentlich ausschließen, das Mittel auf den Markt kommen, die einem Placebo an Wirksamkeit unterlegen sind.“
Jedenfalls nutzt ein Verum den begleitenden Placeboeffekt mit, und der macht eher sogar mehr als die Hälfte der Gesamtwirkung aus. Es wäre töricht, eine Therapiemaßnahme zu kritisieren, weil der Placeboeffekt überwiegt. Überhaupt sind viele Maßnahmen nicht mit einem Placebovergleich zu untersuchen. Etwa kann Psychotherapie nicht in Doppelblindstudien mit einem Placebo verglichen werden.
@Hirsch 18.04. 14:56
„Falls ja, stellt sich mir die Frage, welche “Funktion” die uns im “Diesseits erscheinenden” Sinnesorgane haben. Sie scheinen ja mit “unseren” Erscheinungen in Zusammenhang zu stehen. Ist es nicht evtl. klug, diese Erscheinungen (die Sinnesorgane) zumindest als Hinweis (kein Beweis) auf das Vorliegen einer realen Aussenwelt zu interpretieren, die man ja auch im Alltag intuitiv voraussetzt?“
Volle Zustimmung. Sowohl die direkte Leistung unserer Sinne, wie auch die in der Welt lokalisierten Kausalitäten, die wir entdecken, sind überaus geeignet, Wesentliches in der Welt zu erkennen. Ein Solipsismus macht m.E. überhaupt keinen Sinn.
Wir kennen aber eben nicht alles, das macht dann einen Unterschied. Vieles ist nicht untersucht, eben weil es nicht Paradigmen wie „Alles geht mit rechten Dingen zu“ folgt. In der Praxis bekommen wir es ganz gut hin, zu erkennen, was wir eben nicht kennen, und wo wir uns eines Urteils enthalten müssen.
Gerade die verschiedenen Lebenserfahrungen der verschiedenen Menschen erzeugen einen unmittelbaren Pluralismus, den man im Miteinander immer genau im Auge behalten muss, wenn man miteinander klarkommen will. Auch wenn wir es mit reichlich subjektiven Auffassungen, die sogar gerne illusorisch sind, zu tun haben, führt kein Weg am Anderen vorbei, weil wir eben doch in der selben Welt leben.
@Balanus:
Frau Prof. Bingel, eine der renommiertesten Placeboforscher/innen in Deutschland. Ich finde, es gehört nicht allzuviel Fantasie dazu, sich das vorzustellen: Ein Verum wirkt diskret und löst damit den Placeboeffekt aus. Randomisierung hat damit nichts zu tun.
Guten Tag Herr Grams,
würden sie mir, als philosophisch nicht sonderlich versierten, aber interessierten Mitleser eine Frage beantworten?
Ich weiß nicht, ob ich Ihre Position richtig verstehe:
Sie sagen, dass es keine Möglichkeit gibt zu entscheiden, ob es “Dinge an sich” bzw. eine reale Außenwelt gibt (auch wenn eine solche eine regulative Idee bzw. Denknotwendigkeit ist, das “Jenseits”). Wir sind im “Diesseits” gefangen. Deshalb ist eine Voraussetzungsmetaphysik nicht möglich, bzw. überflüssig, vom ontologischen Realismus bis zum metaphysischen Solipsismus könnte alles der Fall sei.
Habe ich das richtig verstanden?
Falls ja, stellt sich mir die Frage, welche “Funktion” die uns im “Diesseits erscheinenden” Sinnesorgane haben. Sie scheinen ja mit “unseren” Erscheinungen in Zusammenhang zu stehen. Ist es nicht evtl. klug, diese Erscheinungen (die Sinnesorgane) zumindest als Hinweis (kein Beweis) auf das Vorliegen einer realen Aussenwelt zu interpretieren, die man ja auch im Alltag intuitiv voraussetzt?
@Timm Grams // 18.04.2021, 12:08 Uhr
»Ich halte den Bezug zur Außenwelt für nicht lebensnotwendigen Luxus.«
Dieses Statement ist eine typische Kopfgeburt. Könnte Ihr Verdauungstrakt sich äußern, fiele die Entgegnung anders aus. Da bin ich mir sicher ;- )