Endlich glaubwürdig gegen den fossil finanzierten Antisemitismus einstehen – Meine Rede zum heutigen Israeltag 2024

In dieser Woche bin ich gleich zu zwei Reden auf Demonstrationen angefragt – heute zum Israeltag von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Stuttgart und am Samstag ebenfalls in Stuttgart von der Kurdischen Gemeinde gegen den Islamismus von Kalifatsstaat-Radikalen.

Und wie Sie es von mir kennen, spreche ich deutlich.

Ein Leserbrief von Dr. Michael Blume, Filderstadt, in der Stuttgarter Zeitung vom 22. Oktober 2016 zum "Kriegsgrund Öl". Klick führt zum Redeskript gegen den fossil finanzierten Antisemitismus

Kein Militär der Welt kann Terror besiegen, solange wir diesen fossil finanzieren. Ein Leserbrief von mir im Oktober 2016 in der Stuttgarter Zeitung. 

Hier die verschriftete, duale Rede für den heutigen Israeltag, das Redeskript als pdf auch hier:

Lieber Herr Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper,

liebe Generalkonsulin Lador-Fresher, liebe Talya,

liebe Anna Staroselski,

Dr. Michael Blume und Anna Staroselski beim Israeltag Stuttgart 2024.

Dr. Michael Blume und Anna Staroselski beim Israeltag Stuttgart. Foto: Staatsministerium BW

liebe Barbara (Traub), liebe Mit-Michaels (Kashi & Rubinstein) vom IRGW-Vorstand,

lieber Rabbi Yehuda Pushkin,

ich sehe die Landtagsabgeordneten Michael Joukov (Grüne) und Guido Wolf (CDU),

liebe Demokratinnen und Demokraten,

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Israeltages 2024 mit Michael Kashi, Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper und Dr. Michael Blume in Stuttgart um ein Maskottchen.

Happy Birthday Israel! Freundschaft auch in schweren Zeiten. Foto: Staatsministerium BW

es ist mir eine Ehre, Ihnen heute die Grüße der Landesregierung, des Landtages, unseres Innenministers Thomas Strobl und unseres Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann zu überbringen.

Die Beziehungen unseres Landes zu Israel sind eng. Nach einer starken Parlamentsreise um den CDU-Fraktions-vorsitzenden Manuel Hagel soll in diesem Jahr auch noch eine Regierungsdelegation unseren Verbündeten zur Seite stehen.

Doch wir alle wissen zugleich, dass auch bei uns in Deutschland der Antisemitismus eskaliert. Ich habe auf Einladung der Jüdischen Studierenden-Union hier auf dem Marktplatz gegen Rechtsextremismus gesprochen und werde am Samstag erneut auf Einladung der Deutsch-Kurdischen Gemeinde gegen Islamismus und linken Antisemitismus sprechen. Es ist aus meiner Sicht ein völliger Wahnsinn, dass wir es immer noch zulassen, dass Menschen mitten in unserem Land für einen faschistischen oder kommunistischen Staat, gar für ein Kalifat demonstrieren!

Ich sage hier, was ich auch am 9. November 2023 in unserem Landtag – wenige Hundert Meter von hier – gesagt habe:

Wer eine Religion, ein Volk, einen Staat der Vernichtung preisgibt, macht sich mitschuldig, dass keine Religion, kein Volk, kein Staat mehr sicher ist!“

Wer die Zerstörung unserer Bundesrepublik, der Europäischen Union, der Ukraine, der Republik Israel verkündet, sollte nicht länger auf Verständnis hoffen dürfen, sondern endlich auf die Gegenwehr einer wehrhaften Demokratie!

Ich mag die Floskeln vom „Alarmzeichen“ und „Antisemitismus hat keinen Platz bei uns“ nicht mehr hören, wo doch jeder verständige Mensch längst begriffen hat: Es ist längst fünf NACH Zwölf und in 2024 entscheidet sich, ob die USA und die Europäische Union, ob Israel, Indien und Taiwan Demokratien bleiben oder von fossilen Angreifern in die Knie gezwungen werden.

Am heutigen Tage fällt unser Israeltag auf den Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus sowie auf den Jahrestag des deutschen Grundgesetzes.

Und 1945 galt, was auch heute gilt: Antisemiten lassen sich nicht alleine mit Argumenten besiegen. Das NS-Regime und die Massenmorde der Schoah wurden nicht mit freundlichen Ermahnungen beendet – sondern mit Armeen, die auch etwa Stuttgart und Dresden bombardierten.

Das war ein Grund, warum ich auch selbst meinen Dienst in der Bundeswehr freiwillig verlängert habe. Und das ist ein Grund, warum letztes Jahr auch einer meiner Söhne freiwillig in unsere Armee eingetreten ist. Die Bundesrepublik Deutschland ist dabei, aus einem behaglichen Schlummer aufzuwachen, in den sie sich unter dem Schutz der NATO und einer schrumpfenden Bevölkerung begeben hat.

Und zu viele wollen noch nicht begreifen, wie ernst die Lage nicht nur für unsere Verbündeten in Israel und der Ukraine längst wieder geworden ist!

Gerade weil es immer noch und immer wieder von zu vielen bestritten wird, haben wir es hier und heute zu bekräftigen:

Die Demokratien dieser Welt – konkret die Europäische Union, die Ukraine und Israel – haben ein Recht auch auf militärische Selbstverteidigung!

Leider treffe ich immer noch auf Menschen, die glauben, wir wären „im Frieden“, weil die Raketen bisher „nur“ auf ukrainische und israelische Städte niedergingen.

Diesen rufe ich zu: Glaubt Ihr denn ernsthaft, dass Katar aus reiner Nächstenliebe Milliarden in US-Universitäten gepumpt hat? Meint Ihr denn wirklich, Russland, China und Aserbaidschan würden sich auch deutsche Lobbyisten einkaufen, weil sie friedliche Absichten hätten? Welcher Superchrist hat sich denn noch um die fossil finanzierte Vertreibung der Armenier aus Berg-Karabach bekümmert?

Wie viele von Euch habe ich den 7. Oktober 2023 als einen Alptraum erlebt zwischen der Fassungslosigkeit über die digital live gestreamte Grausamkeit der Hamas-Terroristen und das erschütternde Versagen der israelischen Regierung und Armee. 50 Jahre nach dem Yom-Kippur-Krieg von 1973 wurden an Simchat Tora so viele Jüdinnen und Juden, aber auch nichtjüdische Israelis ermordet wie an keinem Tag seit dem Ende des Holocaust!

Und viele hier in Deutschland – auch hier auf dem Israeltag – meinen, wir könnten uns zurücklehnen und moralische Ratschläge erteilen.

Aber die unangenehme, bittere Wahrheit ist, dass wir selbst die antisemitische Achse aus Russland, Iran und Katar samt ihrer Proxies Wagner, Hisbollah und Hamas finanzieren!

Ich sah 2015 im Irak die terroristischen und medialen Strategien des sogenannten „Islamischen Staates“, auf denen die Hamas am 7. Oktober 2023 aufbaute. Ich sah und roch und erlebte den Genozid am Ezidentum und den fossilen Zerfall von Mesopotamien, des Zweistromlandes.

Ihm verdanken wir einige der frühesten Städte der Menschheit, unseren gemeinsamen Vater Abraham, wesentliche Teile der Bibel und den Babylonischen Talmud. Die jüdischen Gemeinden des Irak wurden erst im 20. Jahrhundert durch den mit Hitler verbündeten Großmufti al-Husseini vertrieben und vernichtet. Nach der RAF und PLO knüpfen auch heutige linke und arabische Antisemiten an genau dieses Bündnis der Vernichtung an!

Mein Team und ich waren da und ich darf Ihnen versichern: Es war schon 2015 möglich, praktisch die gesamten Militäroperationen im Irak an den zwei Faktoren Wasser und Öl abzulesen. Der eurasische Gürtel stirbt und die letzte Demokratie der Region, Israel, steht unter wachsendem Druck von außen und innen!

Und wir, liebe Freundinnen und Freunde, wir bezahlen diesen Wahnsinn! International weiß jeder informierte Mensch, dass unsere sogenannten „Sanktionen“ gegen Russland und den Iran kaum wirken, sondern etwa über Aserbaidschan und Indien massiv umgangen werden. Dass wir selbst Katar auch unser Allerheiligstes, den Fussball, verkauft haben, obwohl das Land das Hauptquartier von Hamas und Taliban war und weiterhin ist. Dass unser Nachbar Österreich weiterhin über 80 Prozent seines Erdgases von Putin bezieht, während wir gleichzeitig fürchten, dass die Ukraine zusammenbricht. Wir Europäerinnen und Europäer versagen vor den Augen der Geschichte!

Und wir tun all dies, obwohl OPEC-Staaten auch bereits nach dem Yom-Kippur-Krieg von 1973 die „Ölwaffe“ gegen uns einsetzten! Wie oft wollen wir uns eigentlich noch die schwarze Milch der Vernichtung verabreichen lassen, bevor wir endlich die fossilen Feuer des Hasses austreten?

Schon 2015 hatte ich in „Öl- und Glaubenskriege“ vor genau diesem Wahnsinn gewarnt; das Buch erhielt nach Putins Invasion eine Neuauflage, für die ich bewusst auf jedes Honorar verzichtete. Und noch 2019 warnte ich im Gastbeitrag „Ölfluch und Antisemitismus“ bei den Salonkolumnisten digital-öffentlich vor der weiteren Finanzierung der fossilen Achse von Putin, Khamenei und Katar, die unser Geld ja auch benutzen, um ihre eigenen Bevölkerungen zu unterdrücken und zu radikalisieren! Sie müssen mir das nicht glauben, Sie können es Wort für Wort nachlesen!

Schon damals kritisierte ich auch die UNRWA, das sogenannte UN-Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, wegen Korruption und Zusammenarbeit mit der Hamas. Sie können sich aber auch mein Entsetzen vorstellen, als die Regierung Netanjahu trotz öffentlicher Diskussion in Israel entschied, Koffer voller fossilem Geld aus Katar über israelische Flughäfen zur Hamas in den Gazastreifen zu lassen!

Und gleichzeitig ließ die Regierung in Israel auch noch in den letzten Wochen und Monaten nicht nur radikale Siedler gewähren, sondern auch antideutsche Rechtsextremisten, die zwischenzeitlich auch den Stuttgarter DIG-Vorsitzenden Oliver Vrankovic digital angegriffen haben.

Ich habe es unseren israelischen Freundinnen und Freunden im freundlichen Gespräch gesagt und sage es auch hier: So geht man unter Verbündeten nicht miteinander um! Wer die Freundschaft und Solidarität von Deutschland und konkret von Baden-Württemberg ehrlich wertschätzt, muss auch die Menschenwürde von jüdischen und nichtjüdischen Deutschen vor digitalem Hass schützen!

Ich bin nicht bereit, zu Hass und Hetze von Leuten zu schweigen, die selbst antiarabischen sowie antideutschen Rassismus und Frauenfeindlichkeit verbreiten – und sich dem israelischen Wehrdienst entzogen haben und entziehen.

Und ich bitte auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft, sich klar hinter ihre Gewählten und Aktiven zu stellen und die deutsch-israelische Freundschaft als eine gegenseitige Aufgabe zu begreifen!

Liebe Freundinnen und Freunde, wer ehrlich für Israel einsteht, darf sich nicht auf die Kritik an Andersdenkenden beschränken, sondern muss auch das eigene Verhalten und Wirtschaften hinterfragen. Meine Ansage zu erneuerbaren Friedensenergien im Landtag von Baden-Württemberg war keine unverbindliche Empfehlung, sondern eine klare und eindeutige Erkenntnis der Wissenschaft!

Es geht auch, aber nicht nur um den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Schon jetzt werden immer größere Regionen des eurasischen Gürtels unbewohnbar, können die arabischen Nachbarstaaten ohne die Wasserlieferungen aus Israel überhaupt nicht mehr bestehen! Sagen wir es deutlich: Die Zerstörung unseres Verbündeten Israel würde auch das Ende für Millionen arabischer Menschen bedeuten!

Vor allem aber bitte ich Sie, uns zu begreifen, dass kein Militär der Welt gegen Terroristen siegen kann, solange wir selbst diese fossil weiterfinanzieren!

Wer weiterhin meint, sich einen dicken SUV-Verbrenner in die Garage stellen zu können, finanziert unseren Feinden ein Maschinengewehr samt Munition. Und wer weiterhin gegen jede Kerosinsteuer, jede Solaranlage und gegen jedes Windrad agitiert, ist kein ehrlicher Freund des israelischen und des ukrainischen Volkes und übrigens auch nicht der fossil unterdrückten Russen, Araberinnen und Iranerinnen. Niemand kann gleich alles verändern – auch ich nicht -, aber wer sich reaktant jeder Einsparung fossiler Gewaltenergien widersetzt, lädt Blut auf seine Hände.

Als Putin in die Ukraine einmarschierte und als die Hamas Israel angriff machte ich die brutale Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn klare Warnungen aus der Wissenschaft ignoriert werden. Und ich möchte dann wirklich keine geheuchelte Überraschung mehr hören, falls als nächstes die antisemitische Theokratie des Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangen sollte. Ohne unsere fossilen Importe und unsere verlogenen Exporte wäre das iranische Regime längst gestürzt worden!

Mir ist völlig klar, dass Demokratien eine Spannung auszuhalten haben zwischen Politik, die auf kurzfristige Wahlerfolge schauen muss und Wissenschaft, die längerfristige Wahrheiten erkundet. Wenn aber selbst Äthiopien die Einfuhr von Öl und Gas aus den fossilen Diktaturen durch neue Elektromotoren drastisch reduzieren kann, dann erwarte ich auch von uns allen im Auto“länd“ glaubwürdige Anstrengungen statt taktischem Klein-Klein!

Lassen Sie uns so kritisch gegenüber uns selbst sein, wie wir es gegenüber anderen sind. Damit wir gemeinsam auch in Zukunft ausrufen können: Die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union, die Ukraine und Israel – sie leben in Demokratie und Sicherheit und Freiheit!

 

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

69 Kommentare

  1. Volle Zustimmung! Seit Weihnachten 2000 elektrisch unterwegs und jetzt viel mit dem 49 Euro Ticket. Diesen Winter habe ich nur 4 mal für ca. eine Stunde die Heizung angemacht und war eben mit 16 Grad Raumtemperatur zufrieden und habe mich dick angezogen und habe mich mit dem Waschlappen gewaschen. Das ist für mich doch nicht so schlimm, bei weitem nicht, wie das Dasein der Soldaten in den Schützengräben. Das ist eben mein Beitrag, als ein durch die missbrauchte Mutter im letzten großen Krieg traumatisierter Mensch auch zu meinem eigenen seelischen Überleben, als Erfahrung der Selbstwirksamkeit. Nun sind die Schäden durch die Änderung der Wettermuster auch in meiner Stadt schwerst traurig. Ca. 90 % der Platanen, sehr viele Stieleichen!!!, sämtliche Walnussbäume und Robinien stehen abgefroren in der Gegend rum. Klar werden die meisten wieder austreiben, aber 2018-2020 und 2022 Hitze und Dürre und nun das zermürben die Bäume. Kommen Sie zur Kunstaktion Florian Baum nach Chemnitz! Es gibt dieses Jahr am 17.5. , 14.6. , 5.7. und 13.9. jeweils 16 Uhr die Trauerzüge für Bäume. Bitte kommen Sie in Trauerkleidung mit einem schwarzen Regenschirm und einer grünen Gießkanne.

    • Lieben Dank, @Eckehard Erben.

      Es ist m.E. immer klug, intergenerationale Traumata aufzuarbeiten. Wir stehen zueinander eben nicht nur im Verhältnis einer getrennten Umwelt, sondern einer wechselwirkenden Mitwelt.

      Dass nicht nur Terroristen unsere Demokratien bedrohen, sondern auch Medwedew vom 3. Weltkrieg spricht, überrascht nicht. Dass wir selbst diese Leute aber weiterhin fossil finanzieren, halte ich für Wahnsinn.

        • Ja, @Eckehard Erben – dieses Problem haben größere, wohlhabendere und alternde Nationen wie eben Deutschland 🇩🇪🇪🇺 leider grundsätzlich: bereits bestehende Systeme vom Kupferkabel über die Schulzeiten bis zum Verbrennermotor werden mit teilweise bizarren Argumenten gegen jede Veränderung verteidigt. Wie in der Rede erwähnt kann dagegen Äthiopien 🇪🇹 durch ein Einfuhrverbot den Erdölimport sofort drastisch reduzieren:

          https://www.watson.de/nachhaltigkeit/good-news/689811742-e-mobilitaet-aethiopien-verbietet-verbrenner-autos

          Wissen Sie, ich fahre jetzt seit sieben Jahren (!) ein französisches Elektroauto und bin damit sehr zufrieden.

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dekarbonisierungskugel-fuer-den-weltfrieden-meine-erste-erfahrungen-mit-dem-elektro-renault-zoe/

          Einerseits hieß es, es werde liegenbleiben, die Batterie nach wenigen Jahren schlappmachen usw. Andererseits hieß es, unsere deutschen Autokonzerne würden „bald“ überlegene wie auch preiswerte Elektroautos auf den Markt bringen.

          Jetzt nutzt mein Sohn dieses Elektroauto, um zu seiner Bundeswehr-Kaserne zu fahren, die keinen ernsthaften ÖPNV-Anschluss hat. Und so steht mir der Wahnsinn unseres fossilen Versagens buchstäblich täglich vor Augen…

          • Das von mir zur Zeit gefahrene E-Auto ist 15 Jahre alt und hat mit dem 1. Akkusatz 142.000 km auf dem Kilometerzähler. Ich fing im Jahre 2000 mit einem TWIKE an und erledigte damit ca. 10.000 km Dienstwege als Programmierer im Jahr. Ich habe das Hintertreiben, Schlechtreden und Blockieren der deutschen Autoindustrie über Jahre erlebt.

          • Danke und ja, @Eckehard Erben – so ist es leider.

            Einerseits wird in Deutschland 🇩🇪🇪🇺 viel über Technologieoffenheit geredet und andererseits sind wir in der Digitalisierung weit hinter Estland 🇪🇪🇪🇺 und in der Elektromobilität weit hinter Äthiopien 🇪🇹 zurückgefallen.

            Damit sollten wir uns nicht zufriedengeben – nicht für unsere Mitwelt, nicht für die Friedensenergien und nicht für die Zukunft!

          • Der Code “Technologieoffenheit” steht in Deutschland für “am Besten zurück zur Dampfmaschine, da sind wir die Größten”. Gerade höre ich im Radio, dass die CDU-Fuehrung die gesetzliche Sicherung des zeitlich unbegrenzten Verwendens von Verbrennungsmotoren fordert. Angesichts der Fortschritte in der Akkutechnologie anderswo und der weiteren ständigen Erhöhungen des Wirkungsgrades von Solarmodulen (auch anderswo) ist das geradezu ein industriepolitischer Selbstmord. Schon jetzt reicht der Ertrag von 4-6 aktuellen Solarmodulen um die möglichen 70% der benötigten Energie für 15.000 Jahreskilometer einfach selbst zu machen. Lokal oder hoffentlich bald gemeinsam über Energy Charing als Genossenschaft. Solche Sachen sind ja viele Jahre von CDU/FDP/SPD bewusst verhindert worden. Viele dieser Leute wollen, dass es bleibt wie es war: der Teufel scheißt Bitteschön weiterhin auf die traditionellen großen Haufen.

  2. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Rede, der ich eine große Reichweite wünsche. Wie immer gespickt mit neuen Informationen. So war mir nicht bekannt, dass Katar in amerikanische Universitäten investiert hat. Angesichts der Vorfälle in manchen Unis ist das dann keine Überraschung.
    Beim Lesen fiel mir ein Zitat aus der Bergpredigt ein. Matthäus 7,3. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht. Es führt vor Augen, wie dualistisch unsere politischen Diskussionen sind. Dabei geben wir uns der Illusion hin, dass unsere Politiker – Regierung/Opposition – schon jemals konstruktiv zusammengearbeitet hätten. Es war immer ein Gegeneinander. Der Unterschied besteht darin, dass manche scharfen Bemerkungen von Politikern (ich denke da an Herbert Wehner und Franz Josef Strauß) damals nicht zur Bedrohung oder körperlichen Attacken auf den politischen Gegner geführt haben.
    Sie haben recht, wenn Sie auf manche Sätze hinweisen, die bei Gelegenheit gebetsmühlenartig wiederholt werden. “Fünf nach zwölf” etc. Ich fürchte aber, dass diejenigen, die diese Worte so gerne im Munde führen, nichts oder nur wenig für ein gedeihliches Miteinander aller Menschen, die hier leben, tun. Anstand zu haben, galt einmal als wichtig. Heute haben manche Politiker kein Problem damit, bei Veranstaltungen aufzutreten, wo Schilder gezeigt werden, auf denen der Andersdenkende aufgehängt werden soll, solange es noch Bäume gibt. Wie soll da der Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und für die Würde jedes Menschen gelingen?
    Ihr Gedicht, “Die Feuer des Hasses” bewegt mich nach wie vor sehr. Und ich suche den Balken in meinem eigenen Auge. Wer möchte nicht ein guter Mensch sein, und trotz aller Bemühungen – ich hasse auch.
    Social Media kann Menschen miteinander verbinden, und ich finde es auch wichtig in der Vernetzung im Kampf gegen die Dinge, die ich weiter oben genannt habe. Aber auch auf Mastodon ist mehr und mehr ein Gegeneinander zu spüren. Noch halte ich da die Stellung. Ihre Beiträge sind ein Grund dafür. Es wird aber mit jedem Tag schwieriger. Jeder Mensch trägt Gut und Böse in sich. Sind wir jetzt an einem Punkt (Die Enge der Zeit), an dem in vielen von uns das Böse die Oberhand gewinnt?

    • Vielen Dank für die Ermutigung und fürs gedankliche Mitgehen, @Marie H.! Und, ja, zur Rede gehen derzeit viele gute Rückmeldungen ein und ich hoffe, sie wird von vielen weitergereicht.

      Wir haben in Sachen Regierung – Opposition in Demokratien sehr unterschiedliche Regeln vom polarisierenden Mehrheitswahlrecht etwa in den USA 🇺🇸 und in UK 🇬🇧 („The Winnner takes it all.“) bis zur sog. Konkordanzdemokratie in der Schweiz 🇨🇭, in der jede erfolgreiche Partei in die Regierung eingebunden wird. Die Bundesrepublik Deutschland 🇩🇪🇪🇺 steht da mit Verhältniswahlrecht und Koalitionsregierungen etwa in der Mitte.

      Die Erfahrung zeigt bisher leider, dass kein politisches System die mediale Polarisierung zum feindseligen Dualismus wirklich aufhalten konnte. Überall radikalisierten sich rechts- und linksdualistische Parteien und auch die Schweizer SVP fand kein Problem darin, einerseits Regierungsposten zu beanspruchen und andererseits die Schweizer Demokratinnen und Demokraten rechtspopulistisch zu attackieren.

      Ich habe derzeit noch die Hoffnung, dass immer mehr Wählerinnen und Wähler ihre Ansprüche an Kandidierende steigern, indem sie sich beteiligen, auch wissenschaftlich informieren und längerfristiger denken. Deswegen blogge ich auch immer wieder Reden und freue mich über jedes inhaltliche Interesse daran…

      Vielen herzlichen Dank 🙏🇩🇪🇪🇺🖖

      • Demokratie bedeutet, dass viele sich engagieren. Ich habe mich ja selbst viele Jahre ehrenamtlich parteipolitisch engagiert. Glücklicherweise gibt es bei uns Wahlmöglichkeiten, was die Kandidaten und Kandidatinnen der Parteien betrifft. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit der Nominierung von Kandidaten/Kandidatinnen z.B. für MdB oder MdL sollten auch die Parteien selbst höhere Ansprüche stellen. Da beginnt häufig das Dilemma.
        Ich erwarte nicht nur, dass Wissenschaft anerkannt wird, sondern dass Wahlkämpfe auf sachlicher Ebene und Fake News geführt werden. Leider habe ich das schon in den letzten Wahlkämpfen schmerzlich erkennen müssen.
        Andererseits haben sich hier bei mir CDU, SPD, FDP, Grüne und FW zusammengefunden, um die jeweiligen Wahlprospekte in einen Umschlag zusammenzupacken. Für den Kreistag, Stadt- und Ortschaftsrat! Finde ich sehr gut.

        • Danke & Zustimmung, @Marie H.

          Aus meiner Sicht werden das wissenschaftlich informierte, vor allem kommunalpolitische und mediale Engagement für unser aller Zukunft entscheidend sein. Deswegen versuche ich es selbst nach Kräften zu fördern & zu leben und sprach zum Neujahrsempfang in Salach sogar davon, dass unsere europäischen Demokratien nur noch das Fediversum retten könne:

          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nur-noch-das-fediversum-kann-uns-retten-neujahrsrede-zu-salach/

          Denn klar bewirkt die digitale Beschleunigung auch eine Verrohung und Polarisierung, der wir entgegenwirken müssen. „Enge der Zeit ist die Wurzel des Bösen.“ (Blumenberg)

          Es braucht mehr Menschen wie Sie, die sich die Mühe machen, sich für Wissenschaft & Dialog… Zeit zu nehmen.

          Danke dafür! 🙏📚🖖

  3. @Michael 09.05. 08:03

    „Dass wir selbst diese Leute aber weiterhin fossil finanzieren, halte ich für Wahnsinn.“

    Keine Frage, das steht wohl ganz oben auf der Liste. Leider wirkt das aber erst nach etlichen Jahren. Erst wenn mangels weltweiter Nachfrage die Preise für ÖL und Gas wirklich verfallen, werden die fossilen Autokraten Probleme bekommen, und diese Länder müssen dann sehen, wie sie eine eigene florierende Wirtschaft hinbekommen, oder werden in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

    „Dass nicht nur Terroristen unsere Demokratien bedrohen, sondern auch Medwedew vom 3. Weltkrieg spricht, überrascht nicht.“

    Moderne Kriegstechnik kann den Übergang von Waffenlieferungen zu direkter Kriegsbeteiligung fließend machen. Panzer und Artilleriegranaten müssen gefahren und gezielt abgefeuert werden, hier ist der Unterschied klar. Bei Marschflugkörpern ist das aber nicht mehr so einfach. Wenn ein ukrainischer Soldat bei der Zielprogrammierung Probleme hat, und in Deutschland anruft, und fragt wie er hier weitermachen muss, dann ist das noch nur Waffenlieferung. Wenn er in dem Telefongespräch dann aber sagt, jetzt programmier Du mir das doch eben per Remotecontrol, und der deutsche Helfer macht das, dann ist das direkte Kriegsbeteiligung. Also beide Optionen alles in einem einzigen möglichen Telefongespräch.

    Völkerrecht wie Recht überhaupt ist manchmal gar nicht so einfach.

    Öfter macht hier allerdings sowieso jeder, was er will. Wenn Putin meint, jetzt reicht es ihm, ich stehe faktisch im Krieg mit der Nato, und greift jetzt auch noch Nachschubwege von der Nato in die Ukraine auf Natogebiet an, dann haben wir den großen Krieg Nato gegen Russland.

    Dann können wir wiederum endlich mal die Natoluftwaffe zum Einsatz bringen. Bei entsprechenden Erfolgen unserseits könnte dann Putin über Atomwaffeneinsätze gegen Natoflughäfen nachdenken. Und so weiter.

    Das will jetzt wohl alles keiner. Halten wir uns dann also lieber wirklich penibel an das Völkerrecht, und passen auf, dass wir nicht versehentlich Marschflugkörper programmieren. In der Hoffnung, dass keiner die Nerven verliert.

    • Nein, lieber @Tobias Jeckenburger – hier sind wir einmal klar unterschiedlicher Meinung.

      1. Einsparungen wirken sofort, die Preise für Öl und Gas schwanken minütlich. So bescheren schon Überfälle der Huthi Preis-Steigerungen, glaubwürdige Spar-Ankündigungen direkte Preis-Senkungen. Es zählt also jeder Tag.

      2. Mit der Invasion auf die Ukraine 🇺🇦 durch Putin und mit dem Terrorangriff auf Israel 🇮🇱 durch die Hamas haben unsere Feinde bereits die Kriege eröffnet und dabei jedes Völkerrecht gebrochen. Zu glauben, wir könnten sie durch Zurückhaltung und weitere, fossile Zahlungen besänftigen, wird sie nur bestärken. Daher bedauere ich, dass sich unser Kanzler Scholz gegen den französischen Präsidenten Macron ausspielen lässt. Hier wären mehr Mut zur EU und mehr post-fossile Tatkraft dem Frieden dienlicher.

    • @Jeckenburger

      Halten wir uns dann also lieber wirklich penibel an das Völkerrecht

      ____________________________________________________

      Würde es denn gegen das Völkerrecht verstoßen, wenn wir der Ukraine aktiv helfen würden, sogar mit eigenen Truppen?
      Und meinen Sie, das Völkerrecht interessiert Putin im Geringsten?

      Ich denke, das Einzigste was Putin davor abschreckt irgendein Land anzugreifen, ist dessen Stärke. Völkerrecht hin oder her.
      Die Ukraine hat er ja schließlich auch unter völliger Missachtung des Völkerrechts überfallen. Ebenso wie die Art seiner Kriegsführung ständig gegen das Völkerrecht verstößt.
      Putin kennt nur das Recht des Stärkeren.

  4. @Michael 09.05. 16:33

    „Einsparungen wirken sofort, die Preise für Öl und Gas schwanken minütlich.“

    Hier fällt mir zuerst ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen ein. Das wirkt dann wirklich sofort mit einer Reduktion des Spritverbrauchs von 20 %. Das geht aber wirklich nur in Deutschland, es gibt auf der Welt kein anderes Land ohne Tempolimit.

    Ein Zubau von WKA und PV ist natürlich vorne weg, wenn es wirklich um Einsparungen von fossilen Energien geht. Aber das sind riesengroße Investitionen, die in etwa so lange brauchen, bis sie 100 % Ausbau erreicht haben, wie die Anlagen halten. Das dauert auf jeden Fall 20 Jahre.

    Was noch bliebe, dass wäre dann doch lieber mehr heimische Braunkohle als Backup zu nutzen und dafür nur so viel Gas, wie unvermeidlich ist.

    Natürlich können wir allseits Verschwendung abbauen, dass wirkt auch schnell direkt, beschleunigt den Umbau wie auch die Ausbauziele der Energiewende. Aber wer macht da schon mit?

    In 5 Jahren könnten sich vielleicht tatsächlich die Weltmarktpreise für Öl und Gas schon spürbar reduzieren. Aber nicht viel schneller wirklich so, dass den fossilen Autokraten das Geld zum Kriegführen fehlt.

    „Zu glauben, wir könnten sie durch Zurückhaltung und weitere, fossile Zahlungen besänftigen, wird sie nur bestärken.“

    Besänftigen können wir vergessen, dass dürfte klar sein. Aber militärisch abschrecken kann funktionieren. Das hat den Kalten Krieg ja auch nicht heiß werden lassen.

    „Daher bedauere ich, dass sich unser Kanzler Scholz gegen den französischen Präsidenten Macron ausspielen lässt.“

    Meinen Sie hier den Vorschlag von Macron für französische Bodentruppen in der Ukraine? Das fände ich keine gute Idee. Dann kann man auch gleich die komplette Natoluftwaffe einsetzen. Es hat ja auch Selensky ganz am Anfang des aktuellen Konflikts vorgeschlagen, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten. Weil das ohne einen Angriff auf die Flugabwehr auf russischem Staatsgebiet nicht praktikabel ist, hat man das gleich verworfen.

    Man wollte ja keine Kriegspartei werden. Was, wenn wir die Ukraine nur retten können, wenn wir Kriegspartei werden?

    Ich denke, dass wenn Putin sowieso die Nato angreifen wird, wenn ein wiedergewählter Trump aus der Nato aussteigt, dann brauchen wir dem nicht vorgreifen, und selber höchst aktiv in diesen Krieg eintreten. Wenn dann Putin uns tatsächlich angreift, dann können wir eben immer noch diesen umfassenden Krieg führen. Das läuft uns nicht davon.

    Derweil wir dann erstmal Zeit zum Aufrüsten haben. Eine gewisse Kriegswirtschaft in der EU sollten wir hier in Betracht ziehen. Bis sich die Probleme mit Putin oder die Probleme mit Trump entschärfen.

    Es bliebe dann nur noch, uns jetzt gleich als Kriegspartei einzubringen, solange Biden noch als Präsident im Amt ist. Wenn sich dann die Angelegenheit zu unsern Gunsten entschieden hat, bevor Trump wieder ins Spiel kommt, dann hätten wir gewonnen. Das scheint mir aber einfach zu gefährlich zu sein.

    „Hier wären mehr Mut zur EU und mehr post-fossile Tatkraft dem Frieden dienlicher.“

    Insbesondere den großen Krieg mit hinreichend Aufrüstung ganz verhindern wäre m.E. das, was als allererste Option verfolgt werden sollte. Wobei sinkende Öl- und Gaspreise auch die Chancen für die Realisierung dieser Option deutlich verbessern können. Jeder Euro, der hier an fossilem Import eingespart wird, bedeutet letztlich auch weniger Bedarf, selber aufzurüsten.

  5. Meine Ansage zu erneuerbaren Friedensenergien im Landtag von Baden-Württemberg war keine unverbindliche Empfehlung, sondern eine klare und eindeutige Erkenntnis der Wissenschaft!

    Mit Verlaub, @Michael Blume. Das ist Nonsens und entsprechend Ihrer Stellung handelt es sich hier nun nicht mehr nur um einen Fauxpas sondern Verantwortungslosigkeit und somit Verbreitung von Falschfakten. Es entspricht ganz und gar nicht dem wissenschaftlichen Stand, dass erneuerbare Energieträger “Friedensenergien” sind. Eindrucksvoll wurde dies zuletzt in einer “deutschen” Studie 2023 aufgezeigt. Ich werde Ihnen die Quelle nicht nennen, da es aufgrund Ihrer Stellung Ihre Pflicht wäre, sich selbst in entsprechender Form darum zu bemühen.

    • @Martin Schmidt

      Ein Bestreiten wissenschaftlicher Erkenntnisse beim Verweigern von überprüfbaren Argumenten – nun ja…

      Die Rentierstaatstheorie (Politikwissenschaft) und die Ressourcenfluch-Theorie (Volkswirtschaftslehre) sind seit Jahrzehnten gut ausgearbeitet und belegt, auch von mir gibt es ganze Bücher dazu.

      Selbstverständlich könnten Sie auch die Evolutionstheorie oder die Klimakatastrophe immer wieder bestreiten – das tun ja auch schon manche. Aber mich bekommen Sie vom etablierten Stand der Wissenschaft nicht mehr runter. 😊📚✅

      Hier zum Beispiel „Ölfluch und Antisemitismus“ aus 2019 mit ausdrücklichen Warnungen vor genau den Mächten, die uns dann auch angegriffen haben:

      https://www.salonkolumnisten.com/oel_antisemitismus/

      Übrigens hat sich auf X eine kleine Meute von Accounts gemeldet, die mit recht gleichlautenden Postings versuchen, vom Ressourcenfluch-Regime in Aserbaidschan, dessen Menschenrechtslage, ESC-Teilnahme und Vertreibung armenischer Christinnen und Christen abzulenken. Auch das erlebe ich als schöne Bestätigung der wissenschaftlichen Aufklärungsarbeit (inklusive Streisand-Effekt) und als interessantes Detail zum fossilen Lobbyismus. Selbstverständlich halte ich auch gegen diese Realitätsleugner Stand! 😊📚✅

  6. @Frankfurter 10.05. 04:18

    „Ich denke, das Einzigste was Putin davor abschreckt irgendein Land anzugreifen, ist dessen Stärke. Völkerrecht hin oder her.“

    Keine Frage. Wenn wir uns aber auch selber nicht mehr ums Völkerrecht scheren, dann macht das die ganze Situation instabil und unberechenbar. Wenn Putin befürchten muss, wahllos von der Nato angegriffen zu werden, dann kann das zu einem atomaren Schlagabtausch eskalieren.

    Wir brauchen eigene militärische Stärke, nicht Unberechenbarkeit.

    „Würde es denn gegen das Völkerrecht verstoßen, wenn wir der Ukraine aktiv helfen würden, sogar mit eigenen Truppen?“

    Das ist mir jetzt nicht so klar, ich denke, es wäre in jedem Fall grenzwertig.

    Es wäre insofern extrem ungeschickt, dass man es dann noch vor dem aktuellen Einmarsch hätte androhen müssen. Als sich die Angriffsvorbereitungen konkretisiert haben, hätte man dann sofort Natotruppen in die Ukraine schicken müssen. Dafür gibt es ja auch die Nato. Jeder weiß, das er es mit dem ganzen Bündnis zu tun bekommt, wenn er ein einzelnes Mitglied angreift.

    @Michael 10.05. 07:32

    „Wir werden Freiheit wieder mutiger leben und verteidigen müssen – oder sie verlieren.“

    Die Freiheit sehe ich in der EU nicht durch Russland bedroht, eher durch die neuen Medien. Wenn Putin uns angreift, dann haben wir ein militärisches Problem, und u.U. auch atomare Eskalationen. Die Freiheit dürften wir zweifellos verteidigen können, die Zerstörungen könnten aber extrem werden.

    Wenn Putin uns angreift, dann werden wir reagieren. Das vorweg zu nehmen wäre m.E. unverantwortlich, wir müssen Putin doch die Chance geben, unsere Stärke eben zu respektieren. Dafür haben wir doch die Nato. Das ist dann alles für die Katz, und wir finden uns in einem großem Krieg wieder, der natürlich das Ende von Putin bedeutet, allerdings mit bis zu 100 Millionen Toten auf beiden Seiten.

    Ein atomarer Erstschlag der Nato gegen die russischen Atomwaffen, in der Hoffnung, dass nur noch wenige Raketen übrig bleiben, die wir dann wiederum mit Abwehrwaffen teilweise abfangen können, wäre dann sogar noch eine Option, die Kriegsschäden auf unserer Seite kleiner zu halten.

    Wenn uns das Völkerrecht auch nicht mehr interessiert, dann geht es auch so.

    • @Tobias Jeckenburger

      Wenn wir uns aber auch selber nicht mehr ums Völkerrecht scheren…

      __________________________________________

      Das tun wir ja, und müssen wir tun. Aber nicht wegen Putin, sondern aus Prinzip. Putin wird so oder so ALLES tun, um seine Interessen durchzusetzen – sofern es ihm nicht zu riskant erscheint.

    • @Tobias Jeckenburger

      „Würde es denn gegen das Völkerrecht verstoßen, wenn wir der Ukraine aktiv helfen würden, sogar mit eigenen Truppen?“

      Das ist mir jetzt nicht so klar

      ________________________________________________________

      Schade. Ich finde, das ist ein sehr wichtiger Punkt.
      Möglicherweise wäre es sogar ganz eindeutig völkerrechtskonform.
      In diesem Fall wäre nämlich Macrons Haltung sehr vernünftig, der diese Option offenhalten will.
      Und unser Verhalten, nämlich dass wir Putin genauestens informieren, was wir tun oder keinesfalls tun werden, oder können oder nicht können, ist definitiv nicht besonders clever.
      So freigiebig, wie wir mit wichtigen Informationen umgehen, braucht Putin nichtmal seinen Geheimdienst.

      “Die Freiheit sehe ich in der EU nicht durch Russland bedroht, eher durch die neuen Medien. ”
      ________________________________________________________

      Das sehen z.B. die russenerfahrenen baltischen Länder ganz anders. Oder Polen. Inzwischen wandern Polen vermehrt aus nach Spanien. Die fühlen sich in ihrer Freiheit ganz klar bedroht; durch Putin-nicht durch “die neuen Medien”.

  7. …passt doch, betrachtet man jüngere Entscheidungen der Biden-Admin.
    Oder sollte auch da ggf Antisemitismus Platz gegiffen haben?
    Gehn wir beide mal davon aus, dass ich wirklich blöde bin, was man nach Ihrer Diagnose zu meinen Kommentaten ja annehmen muss.

    • Danke, @mentalsports. Ich bin mir sehr sicher, Sie ausdrücklich nicht als „blöde“ bezeichnet und auch die Biden-Administration nicht negativ kommentiert zu haben. Weitere, vertiefte Ausarbeitungen zu „Nahost neu denken“ finden Sie gerne auch hier:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/nahost-neu-denken-dualer-vortrag-fuer-die-rwth-aachen/

      Denn vielleicht wäre es ja auch einfach mal okay, wenn es einmal nicht nur um unsere Befindlichkeiten in der EU 🇪🇺 oder in den USA 🇺🇸 ginge, sondern um unsere von fossil finanzierten Aggressoren attackierten Verbündeten wie Israel 🇮🇱 oder die Ukraine 🇺🇦. Auch an die arabischen, iranischen und russischen Menschen, die von den Ressourcenfluch-Regimen unterdrückt oder als fossile Sturmtruppen (Star Wars) an die Fronten geworfen werden, möchte ich gerne erinnern.

      • Warum ich die Rentierstaatstheorie für reduktionistisch halte?
        Weil John D. Rockefeller das ganze Thema Elektromobiliität ziemlich konzise abgehandelt hatte?
        Und weshalb ich finde, dass Ihre Theorie eher reduktionistisch an Symptomen als an Ursachen sich abzuarbeiten scheint?

  8. Wobei: Ihren Standpunkt würde ich gerne als Bewegungsraum begreifen dürfen, vermittelte Ihr in Ihrem Blog formuliertes theoretische Setup mehr als lediglich fromme Wünsche, die zu noch mehr Blutvergiessen führen.

    • @mentalsports

      Ich würde Sie da gerne besser verstehen, zumal ich über John D. Rockefeller (1839 – 1937) auch in “Öl- und Glaubenskriege” ausführlicher geschrieben habe, vgl.:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/ein-zweites-buch-leben-oel-und-glaubenskriege-neu-im-jmb-verlag/

      Zur Rentierstaatstheorie und Ressourcenfluch-Theorie konnte sich Rockefeller freilich noch nicht verhalten haben, da diese erst in den 1980er Jahren und also lange nach seinem Tod ausgearbeitet wurden. Rockefeller verstand sich nicht als Zukunftsforscher und schon gar nicht als Prophet und wäre heute mit hoher Sicherheit auch im Bereich der Erneuerbaren Friedensenergien investiert.

      Generell empfehle ich gerade auch uns Männern, bei allem Respekt vor ihnen nicht bei männlichen Autoren des 19. und frühen 20. Jahrhunderts stehen zu bleiben, sondern auch Ökonominnen des 21. Jahrhunderts zu rezipieren, vgl.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/elinor-ostrom-und-diskussionen-mit-marxismus-glaeubigen/

      Wissenschaft ist kein Sport für Alphamännchen, sondern ein möglichst gemeinsames Ertasten und Erkunden empirisch überprüfbarer Zusammenhänge. Ich traue Ihnen zu, die richtige Balance zwischen “Ich-bin-doch-blöd”-Selbstmitleid und anmaßendem Geschwurbel zu finden und an der Freude aktueller Wissenschaft und auch von Dialog teilzuhaben. @Tobias Jeckenburger gelingt dies doch auch – und wir sind dabei keineswegs immer einer Meinung! Ich bin mir sicher, Sie können das auch.

      • ….also bleiben wir dabei: ich bin blöde.
        finde ich ja auch, gerade in Anbetracht so vieler empirisch erhobener Daten, mit denen Blutvergiessen versüßt werden soll.
        Und: natürlich auch, wissenschaftlich evident.

        Sowas macht Sterben auf Schlachtfeldern, nicht nur wissenschaftlichen, gleich viel evidenter.

        • Sie sind m.E. nicht „blöde“, @mentalsports. Allerdings neigen Sie offensichtlich zum Selbstmitleid – und dazu, auch noch jede Diskussion auf Ihre eigene Befindlichkeit umzubiegen.

          Durch die fossil finanzierte Gewalt sterben täglich Menschen, heute etwa in Rafah (Gaza) und vor Charkiw (Ukraine). Vielleicht wollen Sie es einmal wagen, mit diesen realen Opfern der aktuellen Kriege über Ihre Empfindungen hinaus mitzufühlen?

  9. @Michael 10.05. 15:21

    „Denn vielleicht wäre es ja auch einfach mal okay, wenn es einmal nicht nur um unsere Befindlichkeiten in der EU oder in den USA ginge,…“

    Atomare Eskalationen mag ich denn aber doch nicht. Das ist mir wichtig.

    Vielleicht ist das aber sogar ein lösbares Problem? Wir haben allein in Deutschland 1500 Taurus-Marschflugkörper mit 500 km Reichweite, die von Flugzeugen aus gestartet werden können. Man könnte bei einem Angriff der kompletten Natoluftwaffe möglicherweise mit diesem Waffensystem alle russischen Atomwaffen erreichen und die meisten davon ausschalten.

    Wenn von den 2000 russischen Atomsprengköpfen dann nur 100 übrig bleiben, und wenn diese dann auf Europa abgefeuert werden, kann man von denen dann wieder die meisten abfangen, dass nur noch 10 bis 20 davon ihr Ziel erreichen.

    Wäre das ein akzeptables Risiko? Immerhin werden wir diesen Krieg dann gewinnen, und Putin nachhaltig ausschalten können.

    „Auch an die arabischen, iranischen und russischen Menschen, die von den Ressourcenfluch-Regimen unterdrückt oder als fossile Sturmtruppen (Star Wars) an die Fronten geworfen werden, möchte ich gerne erinnern.“

    Ich glaube kaum, dass es diesen Menschen helfen wird, wenn wir hier aggressiver auftreten. Ganz langfristig vielleicht, aber erstmal nicht. Wenn wir mehr Krieg führen, dann machen wir das wohl für uns selbst. Die Freiheit haben wir niemandem in Vietnam, Somalia, Irak oder Afghanistan gebracht.

    • @Tobias Jeckenburger

      Da Sie das Thema der russischen Atomwaffen-Drohungen so zu beschäftigen scheint, darf ich auf die vielfachen, israelischen Erfahrungen mit dem Iron-Dome-Raketenschirm verweisen. Konkret hat die Bundesrepublik Arrow 3-Systeme erworben:

      https://www.tagesspiegel.de/politik/milliardendeal-mit-israel-deutschland-unterzeichnet-kauf-israelischer-raketenabwehr-arrow-3-10540954.html

      Auch beim Thema der Raketenabwehr halte ich ein gemeinsames und abgestimmtes Vorgehen unter Verbündeten für am Klügsten. Gleichzeitig sollten wir durch einen schnellen Abbau fossiler Gewaltenergien und einen schnellen Ausbau erneuerbarer Friedensenergien die Finanzierung der uns atomar bedrohenden, fossilen Regime wie Russland und Iran so schnell wie irgend möglich reduzieren. Hier sehe ich, wie in der Rede oben ausgeführt, noch enormes Potential. So HAT der Iran ja bereits Israel mit Raketen angegriffen, mehrfach Atomprogramme gestartet und die Zerstörung unseres Verbündeten als offizielles Ziel sowie als “Prophezeiung” des Ayatollah Khomeini (1902 – 1989) verkündet. Auch hier ist bloßes Zurückweichen also m.E. keine Option, die die Sicherheit von Demokratien stärken würde.

      Wenn wir den Frieden sichern wollen, müssen wir auch als Demokratien militärisch wehrhaft bleiben. Zugleich darf uns die politikwissenschaftliche Beobachtung des “demokratischen Friedens” hoffnungsvoll stimmen: Gefestigte und rechtsstaatliche Demokratien haben bisher noch niemals gegeneinander Krieg geführt. Das ist doch schonmal was!

    • Was halten Sie von seriösen Links statt hingerotzter Satzfetzen, @Mussi?

      Ich mache mir hier Mühe und erbitte mir diese bei Drukos und insbesondere Fragen auch. Danke. 🙏

  10. Martin Schmidt
    10.05.2024, 08:42 Uhr

    Es entspricht ganz und gar nicht dem wissenschaftlichen Stand, dass erneuerbare Energieträger “Friedensenergien” sind. Eindrucksvoll wurde dies zuletzt in einer “deutschen” Studie 2023 aufgezeigt. Ich werde Ihnen die Quelle nicht nennen, da es aufgrund Ihrer Stellung Ihre Pflicht wäre, sich selbst in entsprechender Form darum zu bemühen.

    Da behauptet er also, es gäbe eine Studie. Er postet sie aber nicht.

    Begründung: Herr Blume soll gefälligst selber schauen, wo das steht.
    Jetzt möchten aber auch die anderen Leser einen Hinweis auf die Quelle haben.

    Jetzt meint wohl Herr Schmidt:

    Die Anderen sollen gefälligst auch selber schauen, wo sie was finden

    Frage an die Leserschaft? Was steckt wohl hinter seinem merkwürdigen Verhalten?

    Meine Theorie: Der Typ will uns alle nur verarschen, weil es seine frei erfundene
    Studie gar nicht gibt.

    • Danke, @Julian Apostata

      Ich hatte einmal eine putineske Schwurbler-Page gesehen, in der erneuerbare Friedensenergien als Verschwörung präsentiert wurden. Falls Herr Schmidt diese Seite meinte, verstehe ich, dass er keinen Link dazu posten wollte. Es wäre zu offensichtlich und zu peinlich gewesen… 🤭🤷‍♂️🇩🇪🇪🇺✅

  11. @ Blume

    Alles andere als hingerotzt. Eine konkrete Frage.
    In diesem Zusammenhang frage ich mich schon manchmal, wie Sie was in welchem Kontext wahrnehmen und wiedergeben.

    Es wird international diskutiert, ob das Vorgehen Israels noch Selbstverteidigung ist; auf höchster juristischer Ebene.
    Gueterres fordert die Parteien auf, politisch über ihren Schatten zu springen.

    Ich setze das bei Ihnen voraus. Möglicherweise habe ich das einleitend zu meiner Frage versäumt.

    Mich interessiert da Ihre Meinung.

    • @Mussi

      Danke für Ihr Interesse. Ich habe mich in der o.g. Rede ausführlich genug geäußert, zumal nach der deutschen Verfassungsordnung die primäre Zuständigkeit für Außenpolitik beim Bund liegt. Mir geht es darum, dass wir alle endlich unsere eigene Verantwortung für Frieden und Mitwelt wahrnehmen, statt diese immer wieder (hier gegen Israelis und Palästinenser) zu externalisieren.

      Ich möchte auch Sie davon nicht ablenken, springe also nicht über jedes Stöckchen – schon gar nicht, wenn nicht einmal seriöse Quellen angegeben sind.

      Danke für Ihr Verständnis.

    • Sehr geehrter Herr Blume,
      ich habe bereits meinen Lateinlehrer zitiert: “Manche lernen es nie, andere noch später!” Mit Ihrer Rede haben Sie das wieder eindrucksvoll bewiesen! Ich habe Ihnen wiederholt dargelegt, welche enorme Bedeutung fossile Brennstoffe für moderne Industriestaaten haben. Übrigens sind fossile Brennstoffe letzten Endes auch die Grundlage für die Entwicklung der modernen Demokratien und Sozialstaaten, denn ohne den Einsatz von Kohle Öl und Gas in diesen gewaltigen Mengen wäre eine solche Entfesselung der Produktivkräfte mit dem damit verbundenen Massen Wohlstand völlig unmöglich gewesen. Und ich wiederhole es noch einmal, um es irgendwann auch in die begriffsstutzigsten Hirne zu hämmern : ohne fossile Brennstoffe würden wir in Hunger und Armut zurückfallen und die Hälfte der Menschheit müsste sowieso verhungern. Übrigens kommen fossile Brennstoffe nicht nur aus Ressourcenfluch-Staaten, sondern zu einem nicht geringen Teil auch aus demokratischen Staaten wie Norwegen, Großbritannien, Niederlande, Kanada, USA und Australien. Da ich gerade wieder mit meinem heiß geliebten Diesel SUV unterwegs, bin mache ich mir jetzt nicht die Mühe, alle entsprechenden Daten rauszusuchen und zusammenzustellen, denn auf dem Mobiltelefon-Bildschirm ist das doch etwas mühevoller als zu Hause bequem am Computer – und schließlichwill ich mich ja auch erholen. Und ich hatte auch schon darauf hingewiesen, dass wir boykottieren können, so viel wir wollen – der Energiehunger weltweit ist riesig und wächst von Tag zu Tag, von Jahr zu Jahr, auch der Hunger nach fossilen Brennstoffen. Ich hatte in früheren Diskussionen schon darauf hingewiesen, dass nur ca. 775 Millionen Menschen in Staaten leben, die die Sanktionen gegen Russland unterstützen, während die Länder die das ausdrücklich nicht tun, allen voran China und Indien, zusammen 3,2 Milliarden Menschen umfassen. Eine weitere Anmerkung zu Ihren hochgelobten Friedensenergien, nämlich Wind und Sonnenenergie: die liefern derzeit zwar ca. 50% der Stromversorgung in Deutschland-und das geht aber nur, weil ständig Kohle- und Gaskraftwerke in Deutschland in Reserve bereitgehalten werden und nach dem völlig unsinnigen Abschalten der Kernenergie wir uns in Deutschland auch am Atomstrom aus Frankreich, Belgien, Schweden und Tschechien bedienen, dazu Kohlestrom aus Polen. Außerdem wird nur ein Teil der in Deutschland verbrauchten fossilen Brennstoffe für die Stromerzeugung benutzt, ein bedeutender Teil geht in die Herstellung von Kraftstoffen für die Mobilität und in die chemische Industrie. Und gerade im Schwerlastverkehr, bei Baumaschinen und Traktoren sind Dieselmotoren auf absehbare Zeit einfach unersetzbar. Dazu noch eine Anmerkung: das Straßennetz in Deutschland im umfasst über 600.000 km, das Schienennetz ca 40.000 km. Und nicht einmal das Schienennetz ist durchgehend elektrifiziert; kürzlich las ich von ca. 62% Elektrifizierung. Wenn Mobilität “elektrisch” abgewickelt werden soll, so müsste doch in erster Linie das komplette Schienennetz elektrifiziert werden.
      Nächster Punkt: Unterstützung der Feinde Israels durch Finanzierung von Ressourcenfluch- und Rentierstaaten wie Katar, Saudi-Arabien, Iran und andere. Das größte Übel finde ich derzeit, dass Deutschland Palästinenserorganisationen wie das UNRWA im Jahr 2022 noch mit ca. 200 Millionen Euro pro Jahr unterstützt hat. Eine der klügsten Entscheidungen (von vielen weiteren klugen Maßnahmen) von Donald Trump als Präsident war, dem UNRWA die Finanzierung komplett zu streichen. Kaum hatte Trump das verkündet, sprang Deutschland ein und hat seine Zahlung an das UNRWA deutlich erhöht. Vor ca. 20 Jahren lagen diese Zahlung angeblich bei unter 10 Millionen Euro; ich glaube, so hat es die “Jüdische Allgemeine” mal berichtet. Jetzt sind es wie gesagt über 200 Millionen. Zusätzlich fließen noch etliche weitere Millionen deutsche Steuergelder via EU in die Palästinensergebiete und einige NGOs sind auch noch in den Palästinensergebieten aktiv, finanziert mit deutschen Steuergeldern. Hier sollte als erstes der Hebel angesetzt werden und die Finanzierung sämtlicher Palästinenserorganisationen erst einmal komplett eingestellt werden, solange, bis alle Geiseln freigelassen worden sind, die Hamas komplett entwaffnet ist, der Terror gegen Israel aus den Palästinensergebieten komplett gestoppt ist und die Hasspropaganda in allen Medien sowie in den Schulbüchern ebenfalls Geschichte ist. Vorher dürfte kein Geld mehr an die Palästinenser fließen, denn jeder Euro, den Deutschland (angeblich) für Bildung, Gesundheitswesen und Infrastruktur ausgibt, entlastet gleichzeitig Terrororganisationen wie die Hamas, so dass diese mehr freie Mittel haben, die sie in Waffen und militärische Infrastruktur investieren. Und ebenso katastrophal finde ich es, dass abertausende Palästinenser und Menschen aus anderen arabischen Staaten in Deutschland gegen Israel demonstrieren, für die Vernichtung dieses Staates demonstrieren und ihren Hass und Verachtung gegen Israel und die westlichen Demokratien lauthals äußern. Das einzige, was hier helfen würde, wäre eine zügige Ausweisung solcher Terrorsympathisanten, sozusagen eine Remigration im besten “Sellner’ schen” Sinne.
      Ein paar Anmerkungen noch zu Ekkehard Erben, der sich mit 16 Grad Celsius Raumtemperatur zufrieden gibt und lieber den Waschlappen benutzt und gleichzeitig noch Trauerzüge für Bäume anpreist. Wäre das eine Satire auf grüne Wahnvorstellungen, so wäre sie richtig gut gelungen. Aber ich fürchte, der Mann meint es ernst. Nun gut, ich halte dagegen mit 25000 km Autofahrten mit meinem sparsamen Dieselmotor (weniger als 6 Liter auf 100 km), drei bis vier Flugreisen pro Jahr und ausgiebigem Duschen mindestens einmal am Tag mindestens 10 Minuten! In diesem Land soll jeder nach seiner Fassung selig werden und sich nicht von grünen Wahnideen knechten lassen!
      Ein ausdrückliches Kompliment an Martin Schmidt-es gibt noch intelligentes Leben ohne grüne Hirnverrenkung hier im Forum! Eigentlich könnte ich noch zahlreiche Zeilen weitermachen und auch zahlreiche Erwiderungen zerpflücken, und zwar auf der Basis von Zahlen Daten und Fakten-vielleicht beim nächsten Mal! Auch einige Gedanken von Herrn Blume verdienen noch eine ausgiebige Erwiderung!

      • Lieber Herr Quentmeier,

        ich hatte schon befürchtet, Sie würden uns keine weiteren Kostproben Ihrer fossilen Reaktanz mehr zukommen lassen!

        Und dies an jenem Morgen zu tun, an dem die fossil finanzierten Sturmtruppen von Putin gerade wieder Charkiw, Ukraine 🇺🇦 angreifen, zeugt von Ihrer ganz besonderen Feinfühligkeit.

        https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-russische-offensive-charkiw-102.html

        Niemand nimmt Ihnen Ihre Freiheit, weiter Ihren „Diesel SUV“ zu fahren, maximal Kerosin-Flugbenzin zu verbrennen und Unmengen Fleisch aus industrieller Massentierhaltung in sich hinein zu stopfen.

        Ihre Wut gilt vielmehr der Wissenschaft, da zum Beispiel mein elektrischer Renault Zoé – beladen durch 100% Solarstrom – schon seit sieben Jahren (!) anstandslos fährt, eine Steuer auf fossiles Kerosin längst möglich wäre und durch den bereits zurückgehenden Konsum von Tierfleisch in Deutschland noch viel mehr Biogas für Reservekraftwerke produziert werden kann.

        Dass Österreich 🇦🇹🇪🇺 also Erdgas aus Russland 🇷🇺 bezieht und Deutschland 🇩🇪🇪🇺 direkt Katar – das Hauptquartier von Hamas und Taliban – finanziert, ist eine Tatsache, die zu verdrängen immer aufwändiger wird. Ich verstehe daher Ihre verzweifelt-laute Externalisierung.

        Reaktanz frisst Technologieoffenheit. Und ich finde es anerkennenswert, dass Sie uns das wieder und wieder vorführen. 😊🔥✅

        Da Sie ja sogar schon ein christliches Schuldbekenntnis auf Latein zitiert oder verhöhnt haben: Vincit qui se vincit — „Siegreich, wer sich selbst besiegt.”

        Mit den besten, monistischen Grüßen für ein besinnliches Wochenende!

        • Sehr geehrter Herr Blume,
          keine Angst, ich lasse Sie nicht hängen und fahre fort mit meiner vehementen Verteidigung der fossilen Brennstoffe! Was meine “fossile Reaktanz” anbetrifft: diese ist durch Zahlen, Daten und Fakten unterfüttert, die ich Ihnen schon mehrfach präsentiert hatte. Ich hatte schon wiederholt darauf hingewiesen, dass meine Zahlen stimmen und habe die hochkarätigen Quellen angeführt. Zitat Blume “Ihre Wut gilt vielmehr der Wissenschaft”. Diese Aussage ist gleich doppelt falsch. Wo habe ich denn Wut geäußert”? Ich bringe meine Argumente “sine ira et studio” vor. ” I hob koa Wuad und des tut so guad” (aus einem Song der Band Haindling, “Spinn i”). Ich bin aber entsetzt, wie in Deutschland ein energiepolitischer Sonderweg beschritten wird, der zu einem Abbau der Industrie führen wird und unser Land wirtschaftlich ruinieren wird. Anzeichen für eine Deindustrialisierung aufgrund zu hoher Energiepreise gibt es jetzt schon: zahlreiche Unternehmen sind entweder insolvent gegangen (Sie wissen schon, “die produzieren dann nicht mehr…”) oder sie verlegen ihre Produktionsstätten ins benachbarte europäische Ausland oder gleich in die USA oder nach China. Die deutsche Energiewende ist ein Sonderweg-und mit Sonderwegen kennen sich die Deutschen ja sehr gut aus, siehe Wilhelm II. und die 1000 Jahre von 1933 bis 1945: diese deutschen Sonderwege sind aber kolossal daneben gegangen. Und auch den deutsche Sonderweg der Energiewende (kein Land steigt aus Kernenergie und fossilen Brennstoffen wie Kohle gleichzeitig aus und setzt nur auf Wind, Sonne und Biomasse) wird unser Land und vor allem natürlich die Bevölkerung und vor allem die kleinen Leute sehr teuer bezahlen! Ich muss nichts gar nichts verdrängen, ich nehme diese Welt nur so wie sie ist. Es gibt nun mal zahlreiche Diktaturen auf diesem Planeten und einige sind wirtschaftlich eben so bedeutend, dass wir sie nicht ignorieren können. Dazu gehört allen voran die Volksrepublik China, die gegenwärtig fast ein Monopol auf seltene Erden hat, also wichtige chemische Elemente, die für die Energiewende unverzichtbar sind. Wenn wir uns zu irgendwelchen Boykottmaßnahmen gegenüber China hinreißen lassen, wird uns das ganz fürchterlich auf die Füße fallen, nach den Worten des Vorsitzenden Mao: “Einen Stein hochheben und auf die eigenen Füße fallen lassen-das ist die Handlungsweise von Dummköpfen”. Und das ist genau die Handlungsweise der gegenwärtigen deutschen Politik!
          In einem weiteren Punkt, abgesehen von den fossilen Brennstoffen, bin ich entsetzt: Judenhasser aus der arabischen Welt können sich in Deutschland und auch in anderen Ländern Europas offenkundig hemmungslos austoben und ihren Hass auf Israel, auf die Juden und auf den gesamten Westen herausschreien-und es passiert fast nichts. Die zahlreichen Kundgebungen für die Hamas und die Bejubelung des palästinensischen Terrors auf deutsche Straßen sind schon abstoßend. Auch die anti-israelischen Demonstrationen beim ESC in Malmö sind eigentlich eine Schande für Schweden, für Europa, für den ganzen Westen! Wenn unser Staat wirklich etwas gegen den grassierenden Hass auf Israel tun will, dann sollten zuerst einmal sämtliche Zahlungen an die Palästinenser-Gebiete eingestellt werden. Diese Zahlungen sind in den letzten 15 Jahren von einem einstelligen Millionenbetrag auf fast 200 Millionen Euro in 2022 gestiegen, wohlgemerkt, pro Jahr! Hier muss unser Staat ansetzen mit entsprechenden knallharten Maßnahmen, angefangen von der Einstellung jeglicher Zahlungen an die Palästinenser-Gebiete bis hin zur Ausweisung (“Remigration”!) von Leuten, die in Deutschland ihren Hass auf Israel ausleben und aus arabischen Ländern zugewandert sind. Ich wundere mich immer wieder, dass Sie diese Zahlungen von deutschen Steuergeldern in die Palästinenser-Gebiete wenig oder gar nicht thematisieren. Hier müsste der erste Hebel angesetzt werden! Und wenn unsere Regierung etwas Mut hätte, könnte sie ja die deutsche Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen, so wie es Präsident Trump für die USA ziemlich schnell durchgesetzt hat. Das wäre auch ein Zeichen der Solidarität mit Israel! Und unsere Politik sollte nicht, wie es unsere Außenministerin Baerbock vor wenigen Tagen erst wieder gemacht hat, belehrend gegenüber Israel auftreten, sondern sich zu bedingungsloser Solidarität verpflichten, so lange bis die Hamas und ähnliche Terrororganisationen vernichtet sind. Jedes Zurückweichen wird in Zukunft dem jüdischen Staat einen noch höheren Blutzoll abverlangen! Sehr geehrter Blume, ich glaube wegen Ihres irrationalen Hasses auf fossile Brennstoffe haben Sie viele wichtige Punkte vollkommen aus den Augen verloren und können nicht mehr klar denken.
          Das fossile Zeitalter wird sicher irgendwann einmal zu Ende gehen, so wie die Steinzeit zu Ende gegangen ist. Und diese ist nicht aus einem Mangel an Steinen zu Ende gegangen, sondern weil es etwas besseres gab und etwas besseres sind in Deutschland nicht die sogenannten erneuerbaren Energien – nein, das wäre Kernenergie gewesen mit noch moderneren Kernkraftwerken als es die stillgelegten ohnehin schon waren, die Entwicklung neuer Reaktorkonzepte und massive Forschung im Bereich Kernfusion-nur so kommen wir voran! Und auch die Effizienz vieler Prozesse kann man sich ja noch steigern! Aber ein hirnloser Ausstieg aus Kernenergie und Kohle, so wie es in Deutschland jetzt mit der Energiewende praktiziert, wird uns in eine massive Deindustrialisierung führen und auch die Grundlagen von Demokratie und Sozialstaat untergraben.
          Und für das Weltklima wird überhaupt nichts erreicht! Anstelle der riesigen landschaftsverschandelnden Windräder könnten wir auch tausende von “Moai” bauen, diese riesigen mysteriösen Statuen auf der Osterinsel – der Effekt für das Weltklima wäre das gleiche!

          • Lieber Herr @Quentmeier,

            in der Verurteilung des auch arabischen Antisemitismus sind wir uns einig. Gleichwohl schaue ich sowohl aufgrund eigener Erfahrungen wie auch mit den Mitteln der Wissenschaft darauf, warum es zum Zerfall von Staaten, zu autoritären Ressourcenfluch-Regimen und zur Finanzierung antisemitischer Terrorgruppen kommt.

            Darum ging es u.a. in dieser Rede zum Israeltag, ganz konkret zum Irak am Samstag auf einer deutsch-kurdischen Demonstration, vgl.:

            https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/technologieoffenheit-statt-kalifatsstaat-meine-demo-rede-vom-11-mai-2024/

            Denn selbstverständlich weiß längst jeder informierte Mensch: Die Energiepreise stiegen „weil“ wir uns von Öl und Gas aus Russland abhängig gemacht und damit auch Putins Invasion der Ukraine 🇺🇦 mitfinanziert haben. Ebenso setzten die arabischen und nichtarabischen OPEC-Staaten die sog. „Ölwaffe“ schon nach dem Yom-Kippur-Krieg 1973 gegen Israel 🇮🇱 und den Westen ein. Wenn Sie also ehrliche Sympathie für jüdisches Leben zum Ausdruck bringen wollen, dann helfen Sie mit bei der schnellen Reduktion fossiler Importe!

            Und von der Zerstörung der deutschen Solarindustrie und der eskalierenden Klima- und Wasserkrise bis zum demographisch bedingten Arbeitskräftemangel hatten wir es heute noch gar nicht. Als Vater von drei Kindern frage ich mich schon, ob Sie all das gezielt verdrängen?

            Leider gehen Sie auch auf das Thema des jeweiligen Blogposts kaum noch ein, sondern wiederholen 🔁 zunehmend nur noch bereits vielfach widerlegte Aussagen, vor allem Propaganda für China 🇨🇳. Kennen Sie vielleicht Herrn Krah? 🤔🤷‍♂️

            Um zu erfahren, ob weitere Antworten auf Ihre Drukos Sinn machen, sollte ich schon wissen: Hatten Sie nicht zugesagt, auch auf an Sie gerichtete Drukos Anderer zu antworten? Lesen Sie denn noch mehr als die Überschriften der Blogposts? Bringt es etwas, Ihnen Links zur Verfügung zu stellen?

            Interessierte Grüße!

  12. @Michael 10.05. 18:00

    Interessant der Link. Arrow 3 Systeme für 4 Mrd Euro wäre gar nicht mal teuer. Da geht noch viel mehr?

    Ich glaube, ich muss mal die modernen Möglichkeiten, Atomwaffen mit konventionellen Mitteln zu zerstören oder abzufangen mal sacken lassen. Auch haben wir gegenüber den Zeiten des Kalten Krieges gut 90 % der Atomsprengköpfe abgerüstet.

    Wir stehen eben nicht mehr am Rande einer globalen atomaren Vernichtung, allerdings ist mit den russischen Atomwaffen immer noch nicht zu spaßen. Mittelfristig eventuell eine gute Idee, hier noch viel mehr als 4 Mrd Euro zu investieren.

    Atomwaffen mit konventionellen Taurusmarschflugkörpern noch am Boden zu zerstören sowie die restlichen Raketen dann mit Arrow 3 abzuschießen ist was ganz anderes, als wenn man auf eine atomare Bedrohung nur mit atomaren Vergeltungsschlägen antworten kann.

    „Wenn wir den Frieden sichern wollen, müssen wir auch als Demokratien militärisch wehrhaft bleiben.“

    Und je wehrhafter wir uns rüstungsmäßig aufstellen, desto eher lässt man uns gleich in Ruhe. Ein Krieg, der gar nicht erst ausbricht, den muss man nicht in mühseliger und blutiger Kleinarbeit gewinnen. Entschiedene Bereitschaft, notfalls wirklich zu kämpfen, gehört zur Stärke aber unbedingt dazu.

    Unsere Feinde nicht zu finanzieren hilft wirklich auch, das ist ganz klar.

    • Danke, @Tobias Jeckenburger

      Die bittere Wahrheit ist, dass wir die Milliarden-Aufrüstung auch durch Arrow 3 brauchen, weil wir „billiges“ Öl und Gas von fossilen Autokratien beziehen. Fossile Gewaltenergien versus erneuerbare Friedensenergien.

      Und während etwa Österreich 🇦🇹🇪🇺 sein Gas aus Russland 🇷🇺 bezieht, starten Putins fossile Sturmtruppen eine weitere Offensive gegen Charkiw, Ukraine 🇺🇦.

      https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-russische-offensive-charkiw-102.html

      Für eine Demo-Rede heute in Stuttgart auf Einladung der Kurdischen Gemeinde suche ich noch die richtigen Worte…

  13. @Quentmeier 10.05. 23:22

    „Und ich hatte auch schon darauf hingewiesen, dass wir boykottieren können, so viel wir wollen – der Energiehunger weltweit ist riesig und wächst von Tag zu Tag, von Jahr zu Jahr, auch der Hunger nach fossilen Brennstoffen.“

    Im Globalen Süden wird vergleichsweise kaum Energie verbraucht. Wenn die Natostaaten ihre Energiewende durchziehen und China hier auch mitzieht, dann haben wir das Meiste offenbar geschafft. Die Preise für Öl und Gas dürften dann verfallen sein, und PV und Lithiumbatterien so günstig geworden sein, dass der Rest der Welt da auch mitmacht.

    Russland dürfte dann längst das Geld ausgegangen sein, was die Welt auch sicherer machen würde.

    Klimaneutralität bis 2045 wäre entsprechend möglich. Gerade im Globalen Süden ist die Ertragslage für PV besonders günstig. Wir müssen es nur machen, die Technik steht schon weitgehend.

    Ich hätte auch überhaupt nichts gegen neue AKWs, wenn diese klein, unfallsicher, kraft-wärme- und backup-fähig sowie mit dem Plutonium aus den derzeit in offenen Hallen lagernden alten Brennstäben von 50 Jahren Atomenergie betrieben werden könnten. Ich fürchte aber, dass das inclusive Haftpflichtversicherung für die verbliebenen Restrisiken einfach viel zu teuer wäre. Schade eigentlich.

    • @Tobias Jeckenburger

      Ich teile Ihre Hoffnung, aber nicht Ihren Optimismus. Auch China 🇨🇳 ist längst nicht mehr kommunistisch oder marktwirtschaftlich strukturiert, sondern wird zunehmend eine fossile Altherren-Diktatur auf Basis von Kohle-, Öl- und Tabak-Renten. Der erst 1999 gegründete Konzern PetroChina ist bereits auf Platz 5 der weltweit führenden Mineralölkonzerne vorgerückt:

      „Der größte chinesische Ölkonzern ist zugleich eines der größten börsennotierten Unternehmen der Welt und blickt auf ein Netz von mehr als 18.000 Tankstellen. 2022 war für PetroChina ein Rekordjahr: Der Öl-Gigant setzte mehr als 401,95 Milliarden US-Dollar um. Sein Börsenwert liegt 2024 bei 177,7 Milliarden US-Dollar.“

      https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/total-bp-shell-die-groessten-oel-und-gaskonzerne-der-welt-im-ranking/25342258.html

      So erklärt sich auch die fossile Begeisterung von Rechtsdualisten in Parteien und Druko-Foren: einerseits warnen sie dualistisch vor „Kulturmarxismus“ und „Ökosozialismus“, andererseits würden sie gerne einem fossilen KP-Regie angehören.🇨🇳🤔🔥

      Was wohl der Lateinlehrer vom Herrn Quentmeier dazu gesagt hätte? 🤭🤷‍♂️📚

  14. @Michael 11.05. 23:22

    „Sein Börsenwert liegt 2024 bei 177,7 Milliarden US-Dollar.“

    Verglichen mit den Top 10 der Ölkonzerne sind das nur 5 %. Wobei China auf 20 % Weltbevölkerung kommt.

    „sondern wird zunehmend eine fossile Altherren-Diktatur auf Basis von Kohle-, Öl- und Tabak-Renten.“

    Exportiert denn China Kohle und Öl? Ich ging bisher davon aus, dass China vor allem von eigener Produktion von Gütern aller Art lebt. Und dann auch noch Lebensmittel importieren muss, wozu ich eigentlich auch Tabak zählen würde.

    Außerdem traue ich den Chinesen eine konsequente Energiewende durchaus zu. Autokratie und Klimaschutz kann, muss sich aber nicht unbedingt ausschließen. Zumal China alles, was die Energiewende braucht, komplett selber herstellen kann.

    • Tatsächlich, @Tobias Jeckenburger, wurde hier in den Blog-Drukos schon diskutiert, dass China 🇨🇳 uns den Kohlestrom in Form von Solarmodulen exportiert. Mit billiger, noch überwiegend fossiler Gewaltenergie sowie mit billiger Arbeitskraft – bis hin zur Zwangsarbeit – drückt die chinesische Wirtschaft wachsende Exporte in den Weltmarkt und bedroht zunehmend auch die deutsche Autoindustrie. Dass ich sieben Jahre nach dem Kauf eines Renault Zoé Elektro noch immer kein vergleichbar erschwingliches, deutsches Elektroauto vorfinde, erscheint mir als Warnsignal für eine gefährdete Industrie. 🚙🏭

      Ich habe heute auf einer Kundgebung in Stuttgart genau auch darüber gesprochen und vor weiterer, fossiler Abhängigkeit gewarnt, hier:

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/technologieoffenheit-statt-kalifatsstaat-meine-demo-rede-vom-11-mai-2024/

      Danke für Ihr starkes und konstruktives Interesse!

  15. @Michael 11.05. 20:38

    „…uns den Kohlestrom in Form von Solarmodulen exportiert.“

    Da sehe ich kein Problem drin. Irgendwie müssen die Module produziert werden, auch die USA wird in ihrer Produktion von PV nicht umhin kommen, zunächst mal zu großen Teilen fossilen Strom dafür aufwenden zu müssen. Hauptsache, es werden überhaupt viele und günstige Module produziert. Werden mal genug davon auch in China installiert, dann wird der fossile Anteil auch da zwangsläufig sinken.

    Egal wie die Module produziert werden, und auch egal wo sie hinterher aufgestellt werden, sie sparen die gleiche Menge fossiler Rohstoffe ein. Nur wenn man die in sonnigen Gegenden aufstellt, dann bringen die deutlich mehr Effekt.

    „..drückt die chinesische Wirtschaft wachsende Exporte in den Weltmarkt und bedroht zunehmend auch die deutsche Autoindustrie.“

    Darauf kann man ja mit Zöllen und eigenen Subventionen reagieren. Ansonsten sind billige PV-Module durchaus förderlich für die Energiewende.

    Autos jetzt aber in der Tat weniger, auch E-Autos nicht. Mein Verhältnis zu Privatautos für jeden ist aber sowieso nicht so gut. Die Autos stehen 23 Stunden man Tag herum, und wenn sie mal fahren, sitzt meistens nur ein Passagier drin. Mehr Verschwendung leisten wir uns wirklich nirgends, das ist beispiellos. Auch die ganzen Parkplätze in den Städten nehmen bald mehr Raum ein als die Häuser.

    Ich würde den Umbau zu Batteriefahrzeugen dann auch mit besseren Radwegen und besserem öffentlichen Nahverkehr begleiten, dass man zumindest erstmal in den Städten nicht mehr so viel Auto fährt. Dann dürfte Carsharing interessanter werden, auch weil E-Autos aufgrund sehr wenig Verschleißteilen viel mehr Kilometer schaffen, bis sie ausgemustert werden müssen. Außerdem verschleißen Verbrennungsantriebsysteme schneller, wenn sie ständig von anderen Fahrern gefahren werden.

    Beides zusammen müsste Carsharing günstiger machen. Noch interessanter könnte es sein, wenn es gelingt ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Fahrzeugen zu etablieren. Sollte das sich günstig entwickeln, dann haben auch unsere Autobauer kaum noch was zu tun. Ich würde das fördern, ich mache mir hier keine großen Sorgen, dass wir nichts anderes finden, was wir statt so vielen Privatautos sonst produzieren können. Von mir aus auch aufrüsten, das könnte immerhin Kriege verhindern.

    Mit viel weniger Autos sparen wir reichlich metallische Rohstoffe inclusive Lithium ein, und mit mehr Passagieren im Fahrzeug richtig viel Strom zum Aufladen. Was wiederum die nötigen Ausbauziele von erneuerbaren Stromquellen deutlich senken kann. Und hier dann wieder noch mehr metallische Rohstoffe eingespart werden können.

    Wenn die Welt im Schnitt nur halb so verschwenderisch lebt wie wir derzeit in Deutschland, dann könnte die globale Energiewende noch sehr lange dauern, weil einfach die erforderlichen metallischen Rohstoffe nicht so schnell ausgegraben werden können.

    Immerhin, alles was wir uns jetzt an grüner Technik einkaufen, das können wir irgendwann auch bei uns verschrotten, und damit haben wir eine sich regenerierende Quelle der meisten darin enthaltenen metallischen Rohstoffe.

    „Dass ich sieben Jahre nach dem Kauf eines Renault Zoé Elektro noch immer kein vergleichbar erschwingliches, deutsches Elektroauto vorfinde, erscheint mir als Warnsignal für eine gefährdete Industrie.“

    Offenbar mögen unsere Autobauer E-Autos nicht besonders. Wenn denen das noch auf die Füße fällt, dann sind sie das selber schuld.

  16. @Jeckenburger
    Zitat J.: „Im Globalen Süden wird vergleichsweise kaum Energie verbraucht.“ Das kommt darauf an, wie weit man den globalen Süden fasst. Schauen Sie sich eine Liste mit den 20 größten CO2-„Produzenten“ an: Sie werden sich wundern, wie viele Länder aus dem globalen Süden dabei sind. Indien ist schon ein gewaltiger Brocken und selbst China kann man noch dazu zählen, das Land mit dem höchsten CO2-Ausstoß.
    Eines der größten Probleme im globalen Süden ist übrigens die unsichere Stromversorgung mit häufigen Stromausfällen. Dagegen helfen nur konventionelle = fossile Kraftwerke! Eine Stromversorgung nur mit Wind und Sonne erfordert grundsätzlich ein System mit Reservekraftwerken, also müssten zwei parallele Systeme gebaut und unterhalten werden. Das dürfte alle Länder des globalen Südens überfordern, das überfordert letzten Endes auch Deutschland.
    Zitat J.: „Wenn die Natostaaten ihre Energiewende durchziehen und China hier auch mitzieht, dann haben wir das Meiste offenbar geschafft.“ Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre!“ Schauen Sie sich die Energieversorgung der Natostaaten doch an , allen voran die USA! In den meisten Natostaaten spielen die fossilen Brennstoffe die Hauptrolle bei der Energieversorgung.
    Was die Autos angeht, haben Sie ja eine schon fast pathologische Abneigung. Für mich und viele Millionen Menschen ist das Auto ein unglaublich wichtiges Stück persönliche Freiheit und für mich bedeutet Autofahren mehr Freiheit als alle vier Jahre ein Kreuz bei den Wahlen zu machen. Aber individuelle Freiheit ist Sozialisten aller Art, Volkserziehern und den politischen Oberlehrern wohl ein kaum erträgliches Grauen.
    Zitat J.: „Beides zusammen müsste Carsharing günstiger machen. Noch interessanter könnte es sein, wenn es gelingt ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Fahrzeugen zu etablieren. Sollte das sich günstig entwickeln, dann haben auch unsere Autobauer kaum noch was zu tun. Ich würde das fördern, ich mache mir hier keine großen Sorgen, dass wir nichts anderes finden, was wir statt so vielen Privatautos sonst produzieren können. Von mir aus auch aufrüsten, das könnte immerhin Kriege verhindern.“
    Haben Sie sich einmal überlegt, was das für unsere Staatsfinanzen bedeuten würde, wenn „unsere Autobauer kaum noch was zu tun hätten“? Die Autoindustrie ist einer der Goldesel für die deutsche Wirtschaft und sorgt letztlich für Millionen gut bezahlte Arbeitsplätze und dementsprechend für sprudelnde Steuereinnahmen. Wenn diese dramatisch zurückgehen, fehlen viele Milliarden Euro in der Staatskasse! Wie sollen denn Sozialstaat, Bildung, Gesundheitswesen, Infrastruktur und auch die Aufrüstung bezahlt werden, wenn die Steuereinahmen wichtiger Industrien wegbrechen?
    Zitat J.: „Wenn die Welt im Schnitt nur halb so verschwenderisch lebt wie wir derzeit in Deutschland, dann könnte die globale Energiewende noch sehr lange dauern, weil einfach die erforderlichen metallischen Rohstoffe nicht so schnell ausgegraben werden können.
    Ich weise noch einmal auf die hohe Energie- und Rohstoffeffizienz in Deutschland hin, ein kleines Selbstzitat aus einem Kommentar zu einem früheren Blume-Artikel: “Kaum ein Land nutzt Energie und Rohstoffe so effizient wie Deutschland: unser Anteil an der Weltbevölkerung beträgt 1,05%, unser Anteil an den globalen CO2-Emissionen 1,8 % (Tendenz fallend), aber in Deutschland werden 4,1 % des globalen Bruttoinlandsproduktes (BIP) erwirtschaftet (Zahlen für 2022, Quellen; statista, Umweltbundesamt; BIP Deutschland 2002 4,085 Billionen US-$, BIP Welt 100,15 Billionen US-$). Jedes Industrieprodukt, das nicht mehr in Deutschland hergestellt werden kann, wird dann eben in anderen Ländern produziert, zumeist mit deutlich höherem CO2-Ausstoß!”
    Also: von Deutschland lernen heißt effizient produzieren lernen! Allerdings kann man von der deutschen Energiewende nur lernen, wie man es NICHT machen sollte!

    • @Jeckenburger & @Quentmeier

      Also, wir Blumes fahren nun seit sieben Jahren (!) ein französisches Elektroauto mit 100% Solarstrom und sind damit super-zufrieden. Ich bin allerdings entsetzt, dass deutsche Autokonzerne lieber auf kurzsichtige Shaholder-Value-Gier abfahren statt endlich post-fossile Modelle auch für Familien zu entwickeln!

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/enge-der-zeit-statt-technologieoffenheit-shareholdervalue-strategien-bei-boeing-und-mercedes/

      Die USA 🇺🇸 gehen jetzt schon in einen Zollstreit mit China 🇨🇳, während unsere oft fossilen Konzerne zurückfallen…

  17. @Quentmeier 14.05. 23:57

    „Eine Stromversorgung nur mit Wind und Sonne erfordert grundsätzlich ein System mit Reservekraftwerken, also müssten zwei parallele Systeme gebaut und unterhalten werden. Das dürfte alle Länder des globalen Südens überfordern, das überfordert letzten Endes auch Deutschland.“

    Nicht unbedingt. Die Backupkraftwerke stehen größtenteils bereits, und verbrauchen auch keine Brennstoffe und damit auch kaum Kosten, während sie nur in Bereitschaft sind. Ich kann das jetzt auch schwer nachvollziehen, dass man unsere Braunkohlekraftwerke mit Gaskraftwerken ersetzen will.

    Außerdem werden insbesondere PV und Lithiumbatterien in den nächsten 10 Jahren noch mal deutlich billiger werden, dass könnte auch für ärmere Länder dann den entscheidenden Unterschied machen. Wenn dann an den Standorten noch viel und gleichmäßig die Sonne scheint, dann lohnt sich das umso mehr. Und der Einsatz von Lithiumbatterien wäre auch eine Perspektive für ein stabileres Stromnetz in den armen Ländern.

    „Schauen Sie sich die Energieversorgung der Natostaaten doch an , allen voran die USA! In den meisten Natostaaten spielen die fossilen Brennstoffe die Hauptrolle bei der Energieversorgung.“

    Jeder tut was er kann. Bei uns schaffen wir schon in etwa die halbe Stromproduktion, immerhin. Es geht dann so schnell, wie es eben geht. Und es wird dann eben immer heißer, je langsamer wir vorwärtskommen. Ich kann es auch nicht ändern.

    „Die Autoindustrie ist einer der Goldesel für die deutsche Wirtschaft und sorgt letztlich für Millionen gut bezahlte Arbeitsplätze und dementsprechend für sprudelnde Steuereinnahmen. Wenn diese dramatisch zurückgehen, fehlen viele Milliarden Euro in der Staatskasse!“

    Solange wir Arbeitskräftemangel haben kann gerne die Autoindustrie weniger Umsatz machen. Es wird zudem Jahrzehnte brauchen, bis die Leute von ihren Gewohnheiten wegkommen, und auch bessere Radwege und besserer öffentlicher Nahverkehr realisiert werden. Entsprechend werden die frei gewordenen Arbeitskräfte woanders arbeiten, und der Staatskasse könnte das egal sein.

    Auch brauchen Elektroautos mehr Aufwand in der Herstellung, und auch der regenerative Strom ist mit Mehraufwand verbunden. Auch hierbei entstehen neue Arbeitsplätze.

    Und wer weniger konsumiert und dann auch etwas weniger arbeitet, der kann natürlich etwas entspannter leben. Noch haben wir einen dicken Außenhandelsüberschuss, die Staatskasse müsste damit klar kommen können, wenn so manch einer weniger arbeitet.

    „Jedes Industrieprodukt, das nicht mehr in Deutschland hergestellt werden kann, wird dann eben in anderen Ländern produziert, zumeist mit deutlich höherem CO2-Ausstoß!”

    Das sind durchaus Argumente, bei uns Industrien zu halten. Da habe ich gar nichts gegen. Aber absichtlich verschwenderisch leben, nur um Umsatz und Arbeitsplätze zu halten, das halte ich für absurd.

    „…für mich bedeutet Autofahren mehr Freiheit als alle vier Jahre ein Kreuz bei den Wahlen zu machen.“

    Fahrradfahren ist auch Freiheit, vor allem wenn es vernünftige Radwege gibt. Und Fahrradfahren befreit von ziemlich hohen Kosten, was ich dann auch als persönliche Freiheit verbuchen würde. Selbstfahrende Sammeltaxisysteme könnten hier auch noch den Mobilitätsmix sehr bereichern. Dann kommt man genauso unproblematisch ans Ziel wie mit den eigenem Fahrzeug, aber dann zu deutlich geringeren Kosten und es gäbe kaum noch Staus.

    Nur ist man dann nicht mehr alleine im Fahrzeug. Wem das mehrere hundert Euro monatlich wert ist, der soll dann eben weiter sein Privatfahrzeug behalten.

  18. @Jeckenburger

    Auch bei Ihren letzten Beitrag könnte ich fast jeden Ihrer Gedankengänge zerpflücken und widerlegen, aber ich möchte mich kurz fassen.
    Zitat Jeckenburger: „Nicht unbedingt. Die Backupkraftwerke stehen größtenteils bereits, und verbrauchen auch keine Brennstoffe und damit auch kaum Kosten, während sie nur in Bereitschaft sind. Ich kann das jetzt auch schwer nachvollziehen, dass man unsere Braunkohlekraftwerke mit Gaskraftwerken ersetzen will.“ Das stimmt nicht einmal für China, denn hier werden jedes Jahr noch Dutzende neue Kohlekraftwerke errichtet, um den wachsenden Stromhunger zu stillen. Auch in Ländern wie Indonesien, Brasilien, Indien und selbst in den Tiger-Staaten wie Vietnam und Südkorea müssen neue Kraftwerke gebaut werden, entweder fossil oder nuklear.
    Zitat Jeckenburger: „Jeder tut was er kann. Bei uns schaffen wir schon in etwa die halbe Stromproduktion, immerhin“ Das funktioniert bei uns aber nur, weil genügend Reservekraftwerke bereitstehen, die bei Flaute und Dunkelheit jederzeit einspringen können. Und Deutschland spannt halb Europa für seine Backup-Kraftwerke ein, s. „agora-energiewende.de“. Die benötigte elektrische Leistung liegt in Deutschland zwischen 40 Gigawatt (GW) in Feiertagsnächsten und ca. 75 GW an Werktagen um die Mittagszeit, in Extremfällen max. bei 80 GW. 40 GW entsprechen 40 Kohlekraftwerken wie „Datteln IV“ mit 1 GW = 1000 Megawatt (MW) oder ca. 30 Kernkraftwerken wie Isar 2 oder Brokdorf mit ca. 1400 MW. Je mehr Wind- und Solarkraftwerke ans Netz gehen, desto größer ist oft die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage. Bei zu viel Wind und/oder Sonne wird Strom im Überschuss produziert und muss nicht nur ins Ausland verschenkt werden, nein, die deutschen Stromerzeuger müssen noch beträchtliche Summen drauflegen, um den überschüssigen Strom überhaupt loszuwerden. Und bei Dunkelheit und Flaute muss dann Strom zu aberwitzigen Preisen aus dem europäischen Ausland eingekauft werden; ich hatte Ihnen die Problematik bereits in einem früheren Beitrag erläutert. Eine solche Irrsinns-Wirtschaft können sich viele Drittwelt-Länder einfach nicht leisten!
    Zitat Jeckenburger: „Auch brauchen Elektroautos mehr Aufwand in der Herstellung, und auch der regenerative Strom ist mit Mehraufwand verbunden.“. Auch das stimmt so nicht – Elektromotoren sind wesentlich einfacher zu bauen als die Wunderwerke moderner Benzin- oder Dieselmotoren. Die deutsche Autoindustrie weist immer wieder darauf hin, dass ein kräftiger Ausbau der Elektromobilität hunderttausende Arbeitsplätze kosten wird.
    Zitat Jeckenburger: „Noch haben wir einen dicken Außenhandelsüberschuss, die Staatskasse müsste damit klar kommen können, wenn so manch einer weniger arbeitet.“ Ist Ihnen entgangen, dass seit über vierzig Jahren der Bundeshaushalt, die Länderhaushalte und viele Gemeinden mit den Steuereinnahmen fast jedes Jahr mit gewaltigen Defiziten zu kämpfen haben und die Schuldenlast in Deutschland gegenwärtig bei über zwei Billionen Euro = 2000 Milliarden Euro liegt? Wenn Millionen Menschen weniger arbeiten oder die rot-grün-gelbe Politik zu einer massiven De-Industrialisierung führen wird, dann müssen noch deutlich mehr Schulden gemacht werden. Der gesamte Sozialstaat, die Verteidigungsfähigkeit (in Deutschland sowieso kaum noch vorhanden), innere Sicherheit, Bildung, Gesundheitswesen und viele andere Dinge wären dann nicht mehr finanzierbar. Sie dürfen den Handelsbilanz-Überschuss nicht mit der Lage der öffentlichen Haushalte verwechseln!
    Zitat Jeckenburger: „Fahrradfahren ist auch Freiheit“. Für mich ist das eine nette Freizeitbeschäftigung, mehr nicht.
    Millionen Menschen sind auf das Auto angewiesen, Millionen Pendler, Nacht- und Schichtarbeiter. Nicht jeder lebt in einer Großstadt mit eng getaktetem ÖPNV – und dieser wird zunehmend unangenehmer, schmutziger und einfach widerlicher. Und viele Bahnhöfe sind doch schon richtige Drecklöcher. Gehen Sie mit offenen Augen durch eine beliebige deutsche Großstadt – dann sehen Sie aber eine Menge Gestalten, denen viele Menschen nachts auf einsamen Bahnhöfen und fast leeren Zügen und Bussen nicht gerne begegnen möchten. Informieren Sie sich doch mal über die Zustände in Regionalbahnen zwischen Erfurt und Suhl; da dürften aber viele Menschen das eigene Auto schätzen lernen! Und Suhl ist kein Einzelfall! Dazu ein interessanter Artikel aus dem „focus“ vom 17.5.2024: „Nach Gewaltexzessen in Thüringer Bahn-Landrätin: „Würde Scholz und Faeser guttun, mal mit pöbelnden Migranten Zug zu fahren“. Einfach mal lesen!

    Und ich brauche das Auto vor allem für längere Strecken von 250 und mehr km. Das wäre mit dem Fahrrad doch etwas weit!

    Zitat Jeckenburger: „Aber absichtlich verschwenderisch leben, nur um Umsatz und Arbeitsplätze zu halten, das halte ich für absurd.“ Schauen Sie sich mal die Einkommensverteilung und die Rentenhöhe in Deutschland an, dann werden Sie schnell erkennen, dass sich die große Mehrzahl der Deutschen eine „absichtlich verschwenderische“ Lebensweise gar nicht leisten kann, denn da muss jeder Euro dreimal umgedreht werden!

    Und das Beste zum Schluss, Zitat Jeckenburger: „Außerdem werden insbesondere PV und Lithiumbatterien in den nächsten 10 Jahren noch mal deutlich billiger werden, dass könnte auch für ärmere Länder dann den entscheidenden Unterschied machen. Wenn dann an den Standorten noch viel und gleichmäßig die Sonne scheint, dann lohnt sich das umso mehr. Und der Einsatz von Lithiumbatterien wäre auch eine Perspektive für ein stabileres Stromnetz in den armen Ländern“. Strom muss genau dann erzeugt werden, wenn er gebraucht wird. Eine Speicherung in großen Mengen ist aufwendig und teuer. Das zeigt schon das Beispiel der Elektroautos: für eine Reichweite von ca. 500 km ist ein Akku von ca. 500 kg Gewicht erforderlich. Mein schon wiederholt erwähnter – bescheidener – Diesesl-SUV hat eine Tankfüllung von 62 Liter und die wiegen ca. 53 kg und reichen locker für 1000 km. Dafür bräuchte ich mit einem Elektroauto 1000 kg Akku! In einem modernen Kohlekraftwerk wie Datteln IV werden pro Tag über 1000 t Kohle verfeuert und mit einem Gaskraftwerk bräuchte man ungefähr die gleiche Menge Erdgas. Auch nur die Strommenge eines großen Kraftwerks für eine Nacht Dunkelflaute zu speichern, würde also Batteriespeicher von mehreren tausend t Lithiumbatterien erfordern. Das kann sich kein Land im globalen Süden leisten!
    Wie Strom in großen Mengen gespeichert werden kann, können Sie in Dortmund auf dem Ardey-Gebirge am Beispiel des (modernen) „Koeppchen-Werks“ sehen: ein Pumpspeicherkraftwerk von ca. 150 MW Leistung, was aber nach vier Stunden leergelaufen ist. Eine zweite ähnlich große Anlage gibt es in Finnentrop im Sauerland. Wenn die Strommenge oder besser die elektrische Arbeit eines Kraftwerks wie Datteln IV mit 1000 MW durch solche Pumpspeicherkraftwerke erbracht werden sollte, dann bräuchte man SIEBEN solcher Pumpspeicherkraftwerke, die aber nach vier Stunden allesamt leergelaufen wären. Für eine einzige Winternacht mit 12 Stunden Dunkelflaute wären schon 21 solcher Pumpspeicherkraftwerke erforderlich, um die gleiche Strommenge zu erzeugen die ein großes Kohlekraftwerk ganz locker und wetterunabhängig und problemlos erzeugen kann! Es gibt aber in ganz Nordrhein-Westfalen gerade mal die zwei erwähnten Pumpspeicherkraftwerke. Sie sehen, wie schwierig und vor allem aufwendig die Speicherung großer Strommengen ist. Die Kohle für ein großes Kraftwerk kann man in beliebigen Mengen lagern, den damit erzeugten Strom niemals!
    Ich hätte noch einiges zu den Backup-Kraftwerken, der irrsinnigen Stilllegung der letzten sechs deutschen Kernkraftwerke, der Stilllegung des modernen und sehr effizienten Kohlekraftwerks Moorburg in Hamburg schreiben können. Aber ganz kurz kann man die deutsche Energiepolitik mit zwei Worten zusammenfassen: „kompletter Irrsinn“ – oder in der Langfassung des „Wahl Street Journal“: „Die deutsche Energiepolitik ist die dümmste der Welt.“

  19. @Quentmeier 18.05. 00:07

    „Das stimmt nicht einmal für China, denn hier werden jedes Jahr noch Dutzende neue Kohlekraftwerke errichtet, um den wachsenden Stromhunger zu stillen.“

    Wo die Leute noch wohlstandsmäßigen Nachholbedarf haben, braucht man auch neue Kraftwerke, die aber dennoch die nächsten Jahrzehnte immer mehr nur noch Backup leisten müssen. Insbesondere weil PV und WKA immer günstigeren Strom produzieren. Und die nötige Backupleistung wird durch die Elektromobilität auch noch zurückgehen, die Batterien haben meistens einen Spielraum von einigen Tagen, wann genau sie aufladen müssen. Die müssen nicht aufladen, wenn gerade Strommangel herrscht.

    Wir haben jedenfalls genug Altkraftwerke, die Backup leisten können. Offenbar kann man da sogar welche stilllegen, womit ich allerdings lieber vorsichtiger wäre. Auch die teuren neuen Gaskraftwerke wären eventuell etwas verfrüht, wirklich brauchen tun wir die erst, wenn wir sie mit importiertem und gespeichertem grünen Wasserstoff und mit Biogas betreiben können. Naja, es dauert aber auch, bis ein neues Gaskraftwerk geplant und gebaut werden kann.

    „Je mehr Wind- und Solarkraftwerke ans Netz gehen, desto größer ist oft die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage.“

    Deswegen wird es ja auch Zeit, auch die Elektromobilität in Angriff zu nehmen, und auch überschüssige Strommengen mittels Wärmepumpen zu verwerten. Zusätzlich kann eine saisonale Wasserstoffproduktion den Wasserstoff liefern, mit dem die Industrie klimafreundlicher zu gestalten wäre.

    “Eine solche Irrsinns-Wirtschaft können sich viele Drittwelt-Länder einfach nicht leisten!“

    Wenn die viel mehr und gleichmäßigen PV-Ertrag haben sieht es für viele Gegenden sogar richtig gut aus. Die könnten sogar energieintensive Industrien ins Land holen. Bei den selben Kosten haben die teilweise mehr als den doppelten Ertrag wie wir hier in Deutschland. Und die haben auch keine winterliche Heizperiode. Die brauchen viel weniger Backup wie wir hier.

    „Die deutsche Autoindustrie weist immer wieder darauf hin, dass ein kräftiger Ausbau der Elektromobilität hunderttausende Arbeitsplätze kosten wird.“

    Sie meinen, dass Batteriefahrzeuge auf die Dauer billiger sind? Das kann sogar sein, wenn die voraussichtlich viel länger halten, weil sie kaum Verschleißteile haben. Nur die Batterien, die man bei Bedarf recht leicht austauschen kann, und dann noch viele Jahre stationär sehr gut nutzen kann. Ein paar hunderttausend Arbeitsplätze weniger würde wohl dem grassierendem Arbeitskräftemangel Abhilfe schaffen können, und wäre entsprechend sogar zu begrüßen.

    „Sie dürfen den Handelsbilanz-Überschuss nicht mit der Lage der öffentlichen Haushalte verwechseln!“

    Ist nicht dasselbe, ja. Aber der Handelsbilanz-Überschuss würde Spielraum für Steuererhöhungen möglich machen. Man könnte aber auch mal die Staatsbürokratie abbauen, das spart richtig Kosten.

    „Millionen Menschen sind auf das Auto angewiesen, Millionen Pendler, Nacht- und Schichtarbeiter.“

    Keine Frage, insbesondere auf dem Land. Aber vernünftige Radwege in den Städten würden von vielen angenommen werden, dass zeigt z.B. Kopenhagen. Und ich vermute, dass es möglich sein wird, ein Sammeltaxisystem mit selbstfahrenden Batteriefahrzeugen zu etablieren. Das funktioniert dann auch in ländlichen Gegenden.

    „Auch nur die Strommenge eines großen Kraftwerks für eine Nacht Dunkelflaute zu speichern, würde also Batteriespeicher von mehreren tausend t Lithiumbatterien erfordern.“

    Da meiste erledigen doch die Backupkraftwerke, die teils auch mit Biogas betrieben werden können, und die Batteriefahrzeuge, und längerfristige Überschüsse gehen dann in die Wasserstoffproduktion. So viel stationäre Lithiumbatterien bräuchten wir gar nicht.

    „Die Kohle für ein großes Kraftwerk kann man in beliebigen Mengen lagern, den damit erzeugten Strom niemals!“

    Deswegen hätte ich ja die Kohlekraftwerke gerne in Bereitschaft gehalten. Alles Backup mit Gas zu bestreiten könnte angesichts der Schwierigkeiten mit fossilen Autokraten keine so gute Idee sein.

    „Ich hätte noch einiges zu den Backup-Kraftwerken, der irrsinnigen Stilllegung der letzten sechs deutschen Kernkraftwerke, der Stilllegung des modernen und sehr effizienten Kohlekraftwerks Moorburg in Hamburg schreiben können.“

    Das treibt ja auch aktuell die deutschen Strompreise hoch. Mehr PV und WKA könnten die Preise dann sogar wieder senken.

    @Michael 18.05. 01:00

    „Es gibt jedoch auch Herausforderungen, wie die Notwendigkeit, die Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren Energien sogar zu verdreifachen, um die gesetzten Ziele zu erreichen.“

    Hier werden die Altkraftwerke stillgelegt, ohne dass die erforderliche Ausbaugeschwindigkeit realisiert wird. Wäre der Zubau die letzten Jahre hinreichend gewesen, hätte wir vermutlich auch nicht aktuell diese hohen Strompreise.

    „Insgesamt lässt sich sagen, dass erneuerbare Energien nicht grundsätzlich teurer sind als fossile Energien und in vielen Fällen sogar kostengünstiger sein können, insbesondere wenn man die externen Kosten wie Umweltschäden und Gesundheitsauswirkungen berücksichtigt.“

    Insbesondere wenn die Kosten für PV und Lithiumbatterien noch weiter sinken. Und vor allem für Länder, in denen der PV-Ertrag doppelt so hoch ist wie in Deutschland.

  20. Sehr geehrter Herr Blume,
    aus meiner kurzen (ca. zwei Jahre) Perry Rhodan-Phase ist mir ein wunderschöner Begriff in Erinnerung: Halbintelligenz. Damit wurden Lebensformen bezeichnet, die ansatzweise denken und reflektieren konnten, aber (noch) keine technische Zivilisation errichtet hatten. Offenbar gibt es auch künstliche Halbintelligenzen, die nicht in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge wie die Stromversorgung zu verstehen. Einer solchen sind Sie hier wohl aufgesessen.
    Mit etwas mehr Fachwissen wäre herausgekommen, dass die erneuerbaren Energien nur funktionieren können, wenn die maximal benötigte Leistung jederzeit durch konventionelle Kraftwerke, also fossil befeuerte Kraftwerke oder Kernkraftwerke gesichert werden kann. Wasserkraftwerke mit riesigen Staudämmen können zumindest in dicht besiedelten Industriestaaten wie Deutschland oder gar den Niederlanden nur zu einem kleinen Teil eingesetzt werden und Pumpspeicherkraftwerke sind nach wenigen Stunden leergelaufen und fallen dann aus. Wasserkraft klappt nur in Ländern wie Norwegen (14 Einwohner/km², dazu gute topographische Voraussetzungen, aber nicht in Deutschland (237 Einwohner/km², Zahlen: Wikipedia).
    Zitat Blume: Im Jahr 2023 wurde bereits fast 52 Prozent des verbrauchten Stroms durch erneuerbare Energieträger gedeckt¹.“ Das ist der Durchschnittswert für das ganze Jahr. Es gibt Tage, an denen sogar über 100 % des benötigten Stroms aus Sonne und Wind kommen können. Es gibt aber auch Tage, an denen nur ein Bruchteil des benötigten Stroms aus diesen Quellen kommt und daher massiver Stromimport zu horrenden Preisen (>100 Euro/ MWh) erforderlich ist. Und je mehr Wind- und Solarkraftwerke gebaut werden, desto häufiger gibt es zu viel Strom, der nicht nur an die Nachbarländer verschenkt werden muss, nein, die deutschen Energieversorger müssen sogar noch draufzahlen, manchmal über 50 Euro pro MWh!
    Ein moderner Industriestaat wie Deutschland muss sich jederzeit aus eigener Kraft mit Strom versorgen können. Wenn Strom in Frankreich, Polen, Belgien. Österreich, der Schweiz, Norwegen oder Schweden mal knapp werden sollte, werden Exporte nach Deutschland schnell runtergefahren nach dem Motto: „Das eigene Land zuerst!“.
    Außerdem werden die riesigen Generatoren in konventionellen Kraftwerken, die über 100 t schwer sein können, für die sogenannte Momentanreserve benötigt, um die Netzfrequenz stabil bei 50 Hertz zu halten – ein Problem, das die meisten Menschen wohl noch nie gehört haben.
    Schon winzige Frequenzschwankungen oder gar „Mini-Blackouts“ von wenigen Sekunden können in manchen Industriebetrieben schwere Schäden, Produktionsunterbrechungen und Ausschuss verursachen. (Quelle: Daniel Wetzel, Sicheres deutsches Stromnetz? Diese Mini-Blackouts sagen etwas anderes. Welt, 17.5.2024).
    Es gibt viel zu viele Versuche, die Stromerzeugung aus Wind und Sonne schön zu rechnen, die Wirklichkeit sieht anders aus. Von Bioenergie möchte ich hier gar nicht reden. Diese ist zwar grundlastfähig, aber ökologisch und ökonomisch kompletter Irrsinn; diese Diskussion hatten wir schon vor Jahren.
    Noch ein Wort zu den Kosten: die werden für fossile Energieträger durch den Irrsinn der CO2-Bepreisung (in Wahrheit ein weiterer steuerlicher Raubzug gegen die Bürger) künstlich in die Höhe getrieben.

    • Lieber Herr Quentmeier,

      Halbintelligenz scheint mir ein guter Begriff für reaktante Typen zu sein, die lieber weiterhin die Mitwelt vergiften und fossile, antisemitische Diktaturen finanzieren, als sich selbst mal zu verändern. Solche kennen Sie doch sicher, oder? 😉

      Fossile Rohstoffe erscheinen Halbintelligenten nur deshalb als „billig“, weil die Kosten externalisiert sind. Sie werden auch heute durch die Unwetter im Saarland, durch niedrige Flüsse und Ernteausfälle sowie durch Kriege und Terror bezahlt. Der fossile Wohlstand, um den Sie so bangen, ist auf Kosten der Zukunft erkauft. Und diese beginnt ihre Rechnungen zu stellen – auch bereits zu Ihren Lebzeiten.

      Sie mögen behaupten, es wäre eh nicht möglich oder zu spät, die Klimakatastrophe wenigstens noch abzubremsen.

      Nun, wie gebloggt fahre ich nun seit sieben Jahren ein Elektroauto mit 100% Solarenergie. Wir laden die Batterien tagsüber und besonders gerne am Wochenende mit dem überzähligen Strom. Und während reaktante Fossilisten noch über Dunkelflaute raunen, fährt mein Sohn damit bereits locker in die Bundeswehr-Kaserne und zurück.

      Und neulich konnte ich einmal einen Audi Q4 erleben, der innerhalb weniger Minuten an einer Schnellladestation reüssierte. Würde die deutsche Industrie mehr auf neue Technologien statt auf Shareholder-Value setzen, wären wir schon sehr viel weiter!

      Reaktante müssen immer lauter behaupten, dass alles nicht funktionieren könne. Dabei erleben jeden Tag immer mehr Menschen, was bereits funktioniert. Auch das Internet und das Smartphone ließen sich nicht aufhalten. Und so, wie die katholische Kirche ihre Beschlüsse gegen Druckerzeugnisse schließlich drucken musste, so müssen auch die Wissenschafts-und Technologieleugner heute das Internet 🛜 benutzen. 🤭

      Und so laut Sie auch Fakten digital bestreiten mögen: Zusätzlich zu den immer besseren Batterien kommen Wind- und Wasserkraft. Die Reduktion des Fleischkonsums setzt auch neue Potentiale für Bioenergie und Biosprit frei, in Chemnitz werden Wege zum grünen Wasserstoff verbessert usw.

      Selbstverständlich steht es Ihnen frei, sich immer wieder mit der dualistischen Bekämpfung erfolgreicher Technologien – bis hin zu KI-LLMen – zu blamieren. Wir Solarpunks lesen das, schmunzeln – und fahren fort.

      Herzliche Grüße vom Beifahrersitz eines 100% solar bestromten, französischen Elektroautos! 🙂

  21. @Quentmeier 18.05. 15:30

    „Mit etwas mehr Fachwissen wäre herausgekommen, dass die erneuerbaren Energien nur funktionieren können, wenn die maximal benötigte Leistung jederzeit durch konventionelle Kraftwerke, also fossil befeuerte Kraftwerke oder Kernkraftwerke gesichert werden kann.“

    Wo ist das Problem? Kraftwerke in Bereitschaft verursachen keine Treibhausgase und verbrauchen keine fossilen Ressourcen. Einen Teil des nötigen Backups können aber auch Batteriefahrzeuge liefern, wenn die an Tagen mit sehr knappem Angebot nur soviel wie eben gerade möglich aufgeladen werden. Auch können Wärmepumpen bei sehr knappem Stromangebot pausieren, wenn die Heizung auf alternative Heizkessel oder auf Kraft-Wärmkopplung umschalten kann.

    Wir brauchen also, wenn wir Mobilität und Heizung soweit möglich auf Strom umstellen, nicht noch mehr Backupkapazität. Was wir jetzt haben, wird auch dann reichen. Und ein reichlicher Ausbau von PV und WKA kann dann auch recht viel Wasserstoff herstellen, der dann zusammen mit Biogas und Biomasse u.a. auch die Backupkraftwerke klimanteutral betreiben kann. Gleichzeitig reduzieren sich mit entsprechendem Zubau von PV und WKA die Laufzeiten der Backupkraftwerke immer mehr.

    „…daher massiver Stromimport zu horrenden Preisen (>100 Euro/ MWh) erforderlich ist. Und je mehr Wind- und Solarkraftwerke gebaut werden, desto häufiger gibt es zu viel Strom, der nicht nur an die Nachbarländer verschenkt werden muss, nein, die deutschen Energieversorger müssen sogar noch draufzahlen, manchmal über 50 Euro pro MWh!“

    Rechnen wir hier lieber mit ct/Kwh, dann sind das 10 ct für den Import und manchmal 5 ct für das loswerden. Angesichts der 40 ct, die ich für die Kwh zahle, ist das sehr billig. Wieder nur eine Nebelkerze? Ein europäischer Stromaustausch ist ein Erfolgsmodell. Nicht nur kann so die französische Kernkraft viel besser genutzt werden, auch gleichen sich hier regionale Schwankungen bei Wind und Sonne aus. Insbesondere, wenn man die Fernstromleitungen noch ausbaut.

    So kann dann Windstrom im Norden mit Solarstrom im Süden sehr gut kombiniert werden, nicht nur National, sondern Europaweit.

    „…für die sogenannte Momentanreserve benötigt, um die Netzfrequenz stabil bei 50 Hertz zu halten…“

    Das sollen ziemlich wenige Lithiumbatterien auch leisten können. Die reagieren in millisekunden und können die kurzfristigen Netzschwankungen sehr gut stabilisieren. Bis dann bei Bedarf Backupkraftwerke angelaufen bzw. vom Netz genommen sind.

    „Von Bioenergie möchte ich hier gar nicht reden. Diese ist zwar grundlastfähig, aber ökologisch und ökonomisch kompletter Irrsinn; diese Diskussion hatten wir schon vor Jahren.“

    Nicht nur grundlastfähig, sondern sogar backupfähig mit saisonalem Potential. Man kann landwirtschaftliche Reste und Überschüsse zu Biogas verwerten, dieses aufbereiten und damit über den Sommer die bestehenden Erdgasspeicher auffüllen. Diese können dann in der Heizsaison, wenn mal wenig Wind weht, wesentliches Backup leisten.

    Und Holz oder Stroh kann man für Jahre lagern, und in Backupkraftwerken gezielt verfeuern, wenn etwa der Winter sehr kalt wird oder die Ertragslage von PV und WKA in ganzen Jahren mal geringer ausfällt.

    Entsprechend sehe ich in Biomasse das Potential, bei Vollausbau der regenerativen Primärproduktion die fossilen Anteile am Backup letztlich fast auf Null zu reduzieren. Wenn wir neue AKWs bauen, dann lässt sich dieses Ziel schneller erreichen, fragt sich jetzt nur, ob das nicht sogar noch teurer wird.

    Wobei ich kleine AKWs, die das Plutonium in den lagernden alten Brennstäben als Brennstoff nutzen und damit auch beseitigen können, sogar richtig gut fände. Die sollen ja jetzt aus der Planungsphase raus sein, und endlich auch mal gebaut werde. Ich bin wirklich gespannt, ob das alles wirklich funktioniert und wie teuer die jetzt wirklich werden.

    Ansonsten hätte ich angesichts der Gaskrise durch den Ukrainekrieg unsere alten AKWs durchaus noch 5 oder 10 Jahre länger laufen lassen.

    „Noch ein Wort zu den Kosten: die werden für fossile Energieträger durch den Irrsinn der CO2-Bepreisung (in Wahrheit ein weiterer steuerlicher Raubzug gegen die Bürger) künstlich in die Höhe getrieben.“

    Die Klimaschäden sind gewaltig, global und wirken auf Jahrhunderte. Das muss eingepreist werden, und die eingenommen Steuern brauchen nicht anderweitig eingetrieben werden bzw. können anderswo gesenkt werden. Das Geld kann man dann auch für ganz aktuell dringend erforderliche Aufrüstung ausgeben, und dabei helfen, unserer Freiheit verteidigen.

    Horizonte erlauben auch Einblicke.

  22. Sehr geehrter Herr Blume,
    Sie machen es mir wirklich leicht, Ihre Gedankengänge zu zerpflücken.
    Zitat Blume: „. Auch das Internet und das Smartphone ließen sich nicht aufhalten.“ Diese schönen und nützlichen Dinge bzw. Institutionen haben sich von ganz allein durchgesetzt, einfach weil sie gut und nützlich sind und dem menschlichen Streben nach Bequemlichkeit entgegenkommen. Weder Internet noch Smartphone mussten mit zwei- oder gar dreistelligen Milliardenbeträgen subventioniert werden, im Gegensatz zu Elektroautos, Wärmepumpen, Windräder, Biogas-Anlagen und Photovoltaik-Anlagen. Auch PCs, Flachbildschirme, Tablet-Computer oder Standup-Paddle-Boards mussten nicht subventioniert werden. Irgendwelche klugen Leute haben diese Dinge entwickelt und mutige Unternehmer haben sie auf den Markt gebracht, mit durchschlagendem Erfolg.
    Wenn Menschen E-Autos kaufen wollen, dann entwickelt sich auf der Anbieterseite ein Markt, wenn Unternehmer E-Autos produzieren, so gibt es mehr oder weniger zahlreiche Käufer und einige Unternehmer werden sagenhaft reich mit ihren Produkten– so funktioniert Marktwirtschaft. Aber irgendwelche Produkte auf Teufel komm raus mit aberwitzigen Subventionen in den Markt zu drücken ist ein ordnungspolitischer Sündenfall sondergleichen. Damit erzeugt man nur eine Scheinblüte.
    @Jeckenburger:
    Auch hier möchte ich am liebsten jeden Ihrer Gedankengänge auseinandernehmen.
    Zitat J.: „…für die sogenannte Momentanreserve benötigt, um die Netzfrequenz stabil bei 50 Hertz zu halten…“ „Das sollen ziemlich wenige Lithiumbatterien auch leisten können. Die reagieren in millisekunden und können die kurzfristigen Netzschwankungen sehr gut stabilisieren.“
    Ich glaube, Sie haben die Dimension der Momentanreserve überhaupt nicht verstanden. Ich möchte es am Beispiel der Ruhrgebiets-Universität kurz erläutern, denn in einer solchen Einrichtung gibt es zahlreiche Stromverbraucher, die nicht einfach vom Netz getrennt werden dürfen. Hochempfindliche Messgeräte werden mit einem speziellen Akku für wenige Minuten vor Stromausfall geschützt weil schon kleinste Unterbrechungen nicht nur Messreihen unbrauchbar machen, sondern auch zu teuren Schäden führen können. Die Leistungsaufnahme solcher Messgeräte ist nicht groß, daher klappt es mit Batterien. Bei längeren Stromausfällen wird ein Dieselgenerator eingeschaltet, der in wenigen Minuten anlaufen kann.
    Auf Landesebene können Sie mit Batterien nicht viel erreichen. Hier hilft die Momentanreserve der drehenden Generatoren, Pumpspeicherkraftwerke und Gaskraftwerke, von den viele neu gebaut werden müssen. Zwar können moderne Kohlekraftwerke wie „Datteln IV“ innerhalb von 15 Minuten auf die Hälfte der jeweiligen Leistung heruntergefahren oder auch wieder hochgefahren werden, aber Gaskraftwerke sind einfach schneller und auch für häufige Lastwechsel ausgelegt. Einige der modernsten und schnell regelbaren Kohlekraftwerke wie Hamburg -Moorburg, 1600 MW elektrische Leistung, und mindestens noch ein weiteres Kohlekraftwerk wurden übrigens in einem Anfall von politischem Fanatismus und Dummheit leider stillgelegt.
    Zitat J.: (Zur Biomasse) „Nicht nur grundlastfähig, sondern sogar backupfähig mit saisonalem Potential. Man kann landwirtschaftliche Reste und Überschüsse zu Biogas verwerten, dieses aufbereiten und damit über den Sommer die bestehenden Erdgasspeicher auffüllen. Diese können dann in der Heizsaison, wenn mal wenig Wind weht, wesentliches Backup leisten.“ Biomasse aus ABFÄLLEN ist in Ordnung, aber der Anbau von Energiepflanzen ist von Übel!

    Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hatte dazu im Jahr 2013 eine Studie verfasst: „Bioenergie – Möglichkeiten und Grenzen“; Link: https://www.leopoldina.org/de/publikationen/detailansicht/publication/bioenergie-moeglichkeiten-und-grenzen-20122013/
    Einen weiteren Beitrag zu diesem Thema kommt aus berufenem Munde, vom Nobelpreisträger Hartmut Michel (Nobelpreis-Träger von 1988, zusammen mit J. Deisenhofer und R. Huber, für die Erforschung der dreidimensionalen Struktur des Reaktionszentrums der Photosynthese in Rhodopseudomonas viridis). In seinem Beitrag „ Die natürliche Photosynthese: Ihre Effizienz und die Konsequenzen“ im Buch „Die Zukunft der Energie“, Herausgeber Gruss, P. und F. Schüth Verlag C.H. Beck 2008 brachte Herr Michel folgende Zahlen:
    • Mais von einem Hektar (10.000 m²) liefert 4600 m³ Biogas.
    • Brennwert 46.000 kWh
    • Stromerzeugung 17.000 kWh (Wirkungsgrad ca. 37 %)
    • Auf einen Hektar Land fallen im Jahreslauf 10.000.000 kWh Sonnenlicht.
    • Somit nutzt die Biogasgewinnung nur 0,17 % des Sonnenlichtes aus. Das ist die Brutto-Ausbeute…
    • Auch wenn ich der Sonnenenergie ziemlich kritisch gegenüberstehe, ist sie das kleinste Übel bei den „Erneuerbaren“, und kann wegen der besseren Planbarkeit einen Beitrag zur Stromversorgung leisten. Aber ein Übermaß mit der Folge negativer Strompreise ist Unsinn!
    • Wirkungsgrad moderner Solarzellen: 15 %
    • Durch Photovoltaik nutzbares Sonnenlicht: 1.500.000 kWh.
    • Der aus Biogas gewonnene Strom entspricht somit 1,13 % des durch Solarzellen erzeugbaren Stroms.

    • Michels Fazit: „Es ist insgesamt also wenig wahrscheinlich, dass die natürliche Photosynthese und die davon abgeleitete Biomasse einen wesentlichen Beitrag zur Lösung des Energieproblems leisten können.“ Einem Nobelpreisträger kann man schon vertrauen, denke ich! Auf jeden Fall sind die Mengen an Biomasse aller Art, die für den Ersatz eines einzigen großen Kohle- oder Gaskraftwerks benötigt werden, gewaltig und gehen in den Bereich von einigen Millionen t pro Jahr.

    • Lieber Herr Quentmeier,

      Danke, dass Sie mir die Gelegenheit geben, Ihnen einfache, ökonomische Sachverhalte immer wieder zu erläutern. 🤭

      Fossile Gewaltenergien sind nicht deswegen billiger als erneuerbare Friedensenergien, weil sie so klasse wären – sondern weil sie die Kosten auf die Mitwelt und die Mitmenschen externalisieren. Klimakrise und fossil finanzierte Kriege belegen das jeden Tag. Für kurze Gier gibt es einen langen Preis.

      Psychologisch kann ich sogar verstehen, dass Sie sich zunehmend verzweifelt gegen die Anerkennung Ihrer eigenen Mitverantwortung sperren.

      Ihnen von Herzen alles Gute, vor allem Mut!

  23. @Quentmeier 24.05. 23:00

    „Hier hilft die Momentanreserve der drehenden Generatoren, Pumpspeicherkraftwerke und Gaskraftwerke, von den viele neu gebaut werden müssen.“

    Ich bleibe dabei, dass gerade Lithiumbatterien kurzfristig eine sehr hohe Leistung haben. Was die Sicherstellung der Netzstabilität in Sekunden und Minutenbereichen angeht, braucht es recht wenig davon. Den Rest machen dann die Backupkraftwerke, je nachdem, wie schnell die dann eben reagieren können. Und die Pumpspeicherkraftwerke spielen ja nach wie vor auch noch mit.

    Wenn wir deutlich mehr PV installiert haben, lohnen sich auch Lithiumbatterien direkt an den PV-Anlagen und/oder direkt am Verbraucher, die insgesamt in etwa 1 oder 2 Volllaststunden aufnehmen können. Die hätten dann 100 bis 200 Ladezyklen im Jahr, und wären damit wirtschaftlich. Die Netzstabilität wäre spätestens dann überhaupt kein Problem mehr. Diese Batteriekapazität könnte zu einem guten Teil auch durch E-Autos bereitgestellt werden, wenn die die meiste Zeit ans Netz angeschlossen sind und die Ladestation in beide Richtungen arbeiten kann.

    „Biomasse aus ABFÄLLEN ist in Ordnung, aber der Anbau von Energiepflanzen ist von Übel!“

    Theoretisch ja, aber rein praktisch nicht immer. Wenn wir in der EU massive Überschüsse haben, die die Erzeugerpreise für die Bauern unter Druck setzen, dann macht es durchaus Sinn, Energiepflanzen extra anzubauen. Dann gibt es auch noch Holz, hiervon gibt es eine ganze Menge, die auch tatsächlich für Heizungen oder in England sogar in eigenen Kraftwerken verfeuert werden können. Es fallen in Deutschland durchaus relevante Mengen von Brennholz an, die man nutzen sollte.

    Auch unsere Müllverbrennungsanlagen könnten eigentlich Backupfähig gemacht werden. Dann muss man den Müll eben zwischenlagern, und dann gezielt zu Zeiten verbrennen, in denen ein Strommangel im Netz herrscht.

    „Es ist insgesamt also wenig wahrscheinlich, dass die natürliche Photosynthese und die davon abgeleitete Biomasse einen wesentlichen Beitrag zur Lösung des Energieproblems leisten können.“

    Solarzellen sind vergleichsweise etwa 20 mal effektiver als die Photosynthese und liefern auch noch ohne Umwege sofort Strom. Dennoch lebt die gesamte Biosphäre von der Photosynthese. Immerhin kann man aber den Mais sozusagen als Energiekonzentrat abernten, sehr leicht zwischenlagern und dann ganz gezielt einsetzen, wenn eben PV und WKA mal nichts liefern können. Das selbe gilt für das Holz, das weder für Bau, Möbel und Papier gebraucht wird. Beides kann auch in Kraftwärmekopplung genutzt werden, was die Wirksamkeit in etwa noch mal verdoppelt.

    Wenn jetzt allerdings Regenwald in Südostasien gerodet wird, um Ölpalmen anzubauen, dessen Erträge dann in der EU als Ökosprit gehandelt werden, dann ist mein Verständnis hierfür auch am Ende.

  24. Nun habe ich die Copilot-KI einmal gefragt: “Warum gibt es trotz der vielen Kriege noch kaum parlamentarische Diskussionen über die enorme Bedeutung erneuerbarer Friedensenergien?”

    Leider “wusste” das KI-Large Language Model hierzu zur Psychologie der Reaktanz wie auch zur medialen Rolle von fossilem Lobbyismus vorerst noch nichts mitzuteilen. Immerhin vermochte es wesentliche Vorteile erneuerbarer Friedensenergien bereits sachrichtig zu benennen:

    Erneuerbare Energien spielen eine entscheidende Rolle für den Frieden, die Sicherheit und die Stabilität von Nationalstaaten. Hier sind einige Gründe, warum sie als “Friedensenergien” betrachtet werden:

    1. Vermeidung von fossilen Energiekriegen:
    – Erneuerbare Energien reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die oft in Konflikte und Kriege verwickelt sind.
    – Fossile Energien sind häufig in den Händen autokratischer Regime, die ihre Marktmacht ausnutzen. Je weniger wir von fossilen Energien abhängig sind, desto weniger sind wir anfällig für geopolitische Risiken weltweit¹.

    2. Nachhaltiger Wohlstand und Unabhängigkeit:
    – Erneuerbare Energien fördern nachhaltigen Wohlstand, indem sie auf heimische Ressourcen setzen.
    – Wenn Nationalstaaten ihre eigenen erneuerbaren Energiequellen nutzen, sind sie weniger anfällig für Preisschwankungen und politische Spannungen auf dem globalen Energiemarkt.

    3. Demokratie und Integrität:
    – Erneuerbare Energien verteidigen die Demokratie, indem sie die Abhängigkeit von autokratischen Regimen verringern.
    – Sie ermöglichen es, die Integrität der Demokratie zu bewahren, indem sie die Macht von Energieimporten aus fragwürdigen Quellen begrenzen.

    4. Verschleppte Energiewende und politischer Wille:
    – Die gegenwärtige Energiekrise ist teilweise auf die verschleppte Energiewende zurückzuführen.
    – Wenn Nationalstaaten konsequent erneuerbare Energien fördern würden, könnten sie ihre Abhängigkeit von fossilen Energien verringern und Friedensenergien stärker nutzen¹.

    Es ist wichtig, dass parlamentarische Diskussionen diese Aspekte berücksichtigen und Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien ergreifen. Nur so können wir langfristig Frieden, Sicherheit und Nachhaltigkeit gewährleisten².

    Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 30.5.2024
    (1) “Wir bezahlen den Preis für die verschleppte Energiewende”. https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/energiepolitik-2022/515188/wir-bezahlen-den-preis-fuer-die-verschleppte-energiewende/.
    (2) Erneuerbare Energien als Friedensenergien. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erneuerbare-energien-als-friedensenergien/.
    (3) Windkraft zur Produktion erneuerbarer Friedensenergie. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/windkraft-zur-produktion-erneuerbarer-friedensenergie-gegen-krieg-und-antisemitismus/.

    Hier auch ein Vergleichstest der beiden KI-LLMs Microsoft-Copilot und Google-Gemini, mit Punktgewinn für Microsoft:

    https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/

    Da sind noch spannende und weitreichende Entwicklungen zu erwarten!

    • Nun habe ich die o.g. Copilot-KI auch einmal gefragt: “Wie beurteilt Michael Blume die Zukunft von Nationalstaaten?”

      Obwohl ich hierbei Israel gar nicht ausdrücklich erwähnt hatte, bezog sich die Antwort speziell auch darauf. Leider fehlt jedoch der aus meiner Sicht unverzichtbare Punkt der Demografie und also Unterjüngung nicht nur Europas:

      Dr. Michael Blume, ein Politik- und Religionswissenschaftler, hat sich mit verschiedenen Aspekten der Zukunft von Nationalstaaten auseinandergesetzt. Hier sind einige seiner Ansichten:

      1. Antisemitismus und Medien:
      – In seinem Buch “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht. Wie neue Medien alte Verschwörungsmythen befeuern” beschreibt Dr. Blume, wie und warum der Antisemitismus entstanden ist und warum er wiederkehrt¹.
      – Er untersucht die Auswirkungen von Medien auf die Verbreitung von Verschwörungsmythen und Hass.

      2. Fossile Kriege und globale Wasserkrise:
      – Dr. Blume äußert Sorgen über die Zukunft demokratischer Nationalstaaten im Kontext von Medienkrisen und fossilen Krisen.
      – Er betont, dass die Kombination aus Medienkrise und fossiler Krise das Überleben vieler Nationalstaaten beeinflussen wird².

      3. Antizionismus und Antisemitismus:
      – Dr. Blume erklärt, warum Antizionismus und Antisemitismus eng miteinander verbunden sind.
      – Er betont, dass es wichtig ist, die vielfältigen Strömungen innerhalb jeder Nationalstaatsbewegung zu verstehen und nicht nur das zu fokussieren, was gegen Jüdinnen und Juden verwendet werden kann³.

      Insgesamt zeigt Dr. Blume, dass die Zukunft von Nationalstaaten von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter Medien, Energiekrisen und politische Entwicklungen. Es ist wichtig, diese Herausforderungen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Wenn Sie weitere Fragen haben, stehe ich gerne zur Verfügung! 😊

      Quelle: Unterhaltung mit Copilot, 30.5.2024
      (1) Bedrohung des Antisemitismus » SciLogs – Wissenschaftsblogs. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/warum-der-antisemitismus-uns-alle-bedroht/.
      (2) Meine Sorgen 2024: Fossile Kriege, Wahlen, globale Wasserkrise. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/.
      (3) Verschwörungsfragen 11: Warum Antizionismus = Antisemitismus ist. https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/verschwoerungsfragen-10-warum-antizionismus-antisemitismus-ist/.

  25. Nun endlich wird auch gegen die fossile Finanzierung der Hisbollah durch den Iran vorgegangen!

    “Ins Visier gerieten diesmal auch Zweigstellen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah. Diese verwalte Gelder, mit den die Aktivitäten der Hisbollah finanziert würden, einschließlich des Kaufs von Waffen und der Zahlungen an Mitglieder des militärischen Flügels der Hisbollah, teilte die israelische Armee weiter mit.

    “In den kommenden Tagen werden wir aufdecken, wie der Iran die terroristischen Aktivitäten der Hisbollah finanziert, indem er zivile Einrichtungen, Verbände und Nichtregierungsorganisationen nutzt”, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Er forderte alle Menschen in der Nähe von Standorten des Hisbollah-Finanzinstituts in Beirut sowie anderen Landesteilen auf, sich umgehend von dort zu entfernen. Kurz darauf schlug die Luftwaffe los.”

    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/israel-angriffe-beirut-104.html

    Wer wie ich für Frieden und Demokratie für alle Menschen einsteht, sollte den eigenen Solarpunk-Anteil tun und so schnell wie irgend möglich die Importe von Öl und Gas reduzieren.

    Die KI Perplexity.ai vermag bereits zusammen zu fassen:

    Basierend auf den Informationen aus Dr. Michael Blumes Blog lässt sich zusammenfassen, wie der Import fossiler Gewaltenergien in Demokratien Ressourcenfluch-Regime und antisemitische Terrorgruppen finanziert:

    1. Direkte Finanzierung autoritärer Regime: “Noch immer finanzieren wir durch den Import fossiler Gewaltenergien wie Öl und Gas autoritäre, antisemitische und kriegführende Ressourcenfluch-Regime wie Russland, Iran und Katar.”[1]

    2. Unterstützung von Terrorgruppen: Diese Regime unterstützen wiederum “Terror-Gruppen Wagner, Hisbollah, Huthi und Hamas direkt und indirekt”[1].

    3. Verlängerung diktatorischer Herrschaft: “Die Abhängigkeit vom fossilen Stoff hat bereits den Bestand der Sowjetunion um Jahrzehnte verlängert.”[2]

    4. Geopolitische Spannungen: “Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen kann zu geopolitischen Spannungen und Konflikten führen, wie im Fall der Ukraine und Russland.”[2]

    5. Finanzierung von Propaganda: “Wir diskutieren über Waffenlieferungen an unsere Verbündeten – aber kaum darüber, dass wir selbst täglich die Waffen und oft antisemitische Propaganda der Ressourcenfluch-Regime fossil finanzieren.”[3]

    6. Untergrabung demokratischer Werte: “Wir vergiften durch das Verbrennen nicht mehr länger nur unsere Mitwelt, sondern auch unser eigenes, noch demokratisches Zusammenleben.”[3]

    7. Ineffektive Sanktionen: “Wir belügen uns mit ‘Sanktionen’, obwohl wir alle wissen, dass diese kaum Wirkung entfalten.”[3]

    Dr. Blume argumentiert, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch zur Förderung von Frieden und Demokratie weltweit notwendig ist: “Um diese externalisierten Kosten zu reduzieren, sollten wir auf erneuerbare Friedensenergien umsteigen. Solche Energien sind nachhaltig, umweltfreundlich und tragen zur globalen Sicherheit bei.”[2]

    Citations:
    [1] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/fossiler-ressourcenfluch-verschwoerungsmythen-auch-venezuela-bestaetigt-die-these/
    [2] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/testvergleich-die-copilot-und-gemini-kien-zu-fossile-gewaltenergien-vs-erneuerbaren-friedensenergien/
    [3] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/meine-sorgen-2024-fossile-kriege-propaganda-wahlen-globale-wasserkrise/
    [4] https://chrismon.de/kolumnen/klimazone/einnahmen-aus-oel-finanzieren-den-terror-der-hamas
    [5] https://www.salonkolumnisten.com/oel_antisemitismus/

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