Die Funktionen von Fantasy – Ungeheuer vernünftiges Podcasten

Noch immer treffe ich auf die längst überholte Mythentheorie, nachdem es sich bei Mythen einfach um unwahre, überholte, vielleicht gar betrügerische Erzählungen handele, die “früher einmal” zur “Erklärung von Phänomenen wie Donner” gedient hätten. Aber auch heute noch genießt kein Mensch etwa das komplexe Universum von Star Wars oder spielt Fantasy-Rollenspiele wie Dungeons & Dragons oder Shadowrun, um physikalische Phänomene zu erklären. Warum aber dann? Zu den interessantesten Forscherinnen und Forschern, die genau das erkunden, zählen Kathrin Fischer und Björn Herzig, die dazu nun auch einen hörenswerten Podcast ins Leben gerufen haben: “Ungeheuer vernünftig” auf podigee. Sie stellen in einem lockeren und verständlichen Ton die neuere, interdisziplinäre Wissenschaft vom Rollenspiel (Game Studies) vor.

Nach starken Einführungs-Folgen vertiefen sich die beiden in Episode 3 in die kürzlich bereits hier auf dem Blog thematisierte Medien- und Mythentheorie von Hans Blumenberg (1920 – 1996). Sie benennen die Funktion des Mythos als “Entängstigung”. Und tatsächlich hatte Blumenberg in seiner “Arbeit am Mythos” ausdrücklich betont, “daß Angst immer wieder zur Furcht rationalisiert werden muss, sowohl in der Geschichte der Menschheit wie in der des Einzelnen.” Wir könnten die “absolute Wirklichkeit” eines entgrenzten Horizontes, sicheren Todes und drohender Hilfs- und Sinnlosigkeit als Menschen ohne Mythen gar nicht ertragen. Deswegen sei die Benennung und Erzählung höherer, sowohl böser wie guter Mächte für Menschen sogar überlebensnotwendig: “Was durch den Namen identifizierbar geworden ist, wird aus seiner Unvertrautheit durch die Metapher herausgehoben, durch das Erzählen von Geschichten erschlossen in dem, was es mit ihm auf sich hat.” (S. 11 bis 12, suhrkamp 1979 / 2017)

Um die Bedeutung dieser Entdeckung zu verdeutlichen, übernahm Blumenberg als Kapiteltitel ein Zitat von Franz Rosenzweig (1886 – 1929) über das “Einbrechen des Namens in das Chaos des Unbenannten”. Und es sei mir hier gestattet zu ergänzen, dass der Name Schem wie in Semitismus und Antisemitismus eben genau das bedeutet: Name. Der Alphabet-Lehrer ist der Verwalter oder gar Geber der Namen! Und wer sicher sein möchte, den Gottesnamen selbst nicht zu missbrauchen, spreche einfach von “HaSchem” – der Name. Ja, auch die Ermordeten behalten Denkmal und Name, so die wörtliche Übersetzung von Yad va Schem bei Jerusalem.

In seiner erst nach seinem Tode veröffentlichten Auseinandersetzung mit der abgründigen Moses-These von Siegmund Freud (1856 – 1939) und dem umstrittenen Eichmann-Buch von Hannah Arendt (1906 – 1975) warnte Blumenberg daher auch vor einem “Rigorismus der Wahrheit” (so der Buchtitel, suhrkamp 2015). Wer wie Freud den biblischen Moses-Mythos oder wie Arendt den Staat Israel per “Wahrheit” widerlegen wolle, treffe doch reale Menschen. Es sei nicht entscheidend, ob Mythen im empirischen Sinne “wahr” seien, sondern dass sie menschliches Leben erst ermöglichen. “Es gibt keine Liebe zur Wahrheit. Vielleicht weil es sie nicht geben kann.” (S. 13)

Immer mehr Befunde der Psychologie und insbesondere der sog. Game Studies weisen darauf hin: Erst durch Fantasie, Spiele und Mythen kann es uns Menschen gelingen, in der kalten “absoluten Wirklichkeit” zu bestehen, ja heimisch zu werden. Es geht also nicht nur um eine Erklärung des Donners – sondern um Namen und Geschichten für den Umstand, dass es überhaupt Bewußtsein in einer – manchmal donnernden – Welt gibt.

Hier gibt es in den kommenden Jahren noch sehr, sehr viel zu entdecken und zu verstehen. Das Forschungsprojekt und den Podcast kann ich daher als “ungeheuer vernünftig” empfehlen.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

33 Kommentare

  1. Vielen herzlichen Dank! Was für eine fulminante Charakterisierung. Solche Wertschätzung motiviert ungemein. Wir sind fleißig bei der Arbeit – die nächste Folge ist bereits im Kasten und erscheint Anfang August. Man darf gespannt sein!

    • Freue mich auch als Religionswissenschaftler sehr darauf, @Björn Herzig! Ihr leistet da eine starke interdisziplinäre und dann auch noch öffentlichkeitswirksame Forschungsarbeit! Bin wirklich gespannt, was die nächsten Jahre an Erkenntnissen zu Fantasy, Spielen & Mythen bringen werden!

  2. Naja, und nun erklären sie, was ich ihnen (und anderen) schon vor lasnger Zeit vermitteln wollte:
    Mythen sind Fiktion, aber sie sind rudimentär notwendigerweise an der Wirklichkeit orientiert.
    Neulich habe ich den Film “Lucy” gesehen, wo eine Frau eine Wunderdroge zufälligerwesie… äh durch einen Unfall oder so (ich habe den Film nicht von Anfang gesehen) einnahm und dann zu einer Superintelligenz mutierte.
    Teilweise kenne ich zumindest die Selbsterfahrung der Phänomenologie, die dabei beschreiben wird.
    Das man aber echte und wirkmächtige Telekinese … also magische Manipulation von Materie in der Makrophysik bewerkstelligen könnte, ist mir in der Weise natürlich unbekannt.
    Was bedeutet, da ist ein Teil der Geschichte auch wirklich Wahrheit dran, aber ein weiterer Teil ist Wunschvorstellung. Also eine Mischung von Wirklichkeit und Wunsch. Und so ist alle Mythologie aufgebaut. Man muß nur die Wirklichkeit vom Wunsch bestimmter Subjekte trennen können, um den Wirklichkeitsbeschreibenden Teil zu erhalten.
    Das ist mit Star Wars so, und auch mit allen anderen Science-fiction-Produkten der gesamten Fiktionalen Industrie. Die pure Wirklichkeit wäre einfach auch zu langweilig, denn die kennen wir ja auch so ohne die fiktionalen Filmprodukte. Oder lernen sie im Laufe des Lebens kennen.

    • Ich würde formulieren, dass Mythen ein Teil der Wirklichkeit „sind“, auch wenn sie über die Empirie hinausweisen. Die Bibel, Star Wars und Staaten sind gute Beispiele dafür, Antisemitismus und Rassismus gehören aber leider ebenso zur Wirklichkeit vieler Menschen.

  3. Oh, jetzt habe ich den Beitrag auch zuende gelesen. Und das hier:

    Wer wie Freud den biblischen Moses-Mythos oder wie Arendt den Staat Israel per “Wahrheit” widerlegen wolle, treffe doch reale Menschen. Es sei nicht entscheidend, ob Mythen im empirischen Sinne “wahr” seien, sondern dass sie menschliches Leben erst ermöglichen.

    …lässt mich natürlich daran zweifeln, was sie seit einiger zeit so tun. Denn wenn Antisemitismus auf Mythen beruht, die allzu leichtgläubig oder taktisch nützlich sind, dann ist ihr ganzes Tun in dieser Sphäre natürlich mit diesem Beitrag widersprüchlich und kontraintuitiv gemacht worden. Jedenfalls, wenn sie die Mythen und Mythologen mit ihren beiträgen bekämpfden wollen und ihnen eines Besseren (was hier zuweilen auch die Unwahrheit sein kann) überreden wollen.
    Mindestens ist es verwirrend, was sie mit diesem Beitrag so auslösen tun.

    • Warum denn, @demolog? Wenn Sie die Bedeutung von Mythen für das menschliche Leben begreifen – dann wird es doch umso entscheidender, zwischen guten, lebensförderlichen und schlechten, lebensverneinenden Mythen zu unterscheiden. Wir Menschen brauchen doch auch Luft und Wasser – und zwar ohne Gifte. Wer die Bedeutung einer Kategorie versteht, kann in ihr auch das bessere Unterscheiden lernen.

  4. Mythen scheinen mir vor allem Flicken im Betriebssystem. Also im Weltbild, in der Relideologie (Religion und Ideologie muss man in der Praxis selten unterscheiden, ob der Gott Jahwe, Stalin, Demokratie oder Gesetz heißt, es sind alles nur Phantom-Alphamännchen mit unterschiedlichem Abstraktionsgrad).

    Menschen werden nicht überzeugt, sondern gekauft: Sie glauben so ziemlich jeden Unsinn und spielen jeden Blödsinn mit, solange das Futter stimmt – das Weltbild muss nicht korrekt sein, es muss nur nahe genug an die Wirklichkeit kommen, um die Bäuche zu füllen. Wenn die Kirche die Welt organisiert, gibt’s Sicherheit und Brot, und wenn nebenbei ein paar Hexen draufgehen, stört’s den Betrieb nicht weiter. Bricht die Versorgung zusammen, sind Wahrheit, Vernunft, Werte genauso egal – das herrschende Weltbild gerät in die Krise, man sucht ein neues Pi-mal-Daumen-Rezept, um als Gemeinschaft zu überleben. Religionen, Nationalitäten, Identitäten, Weltbilder, all das Zeug, das wir glauben, sind wie das Höschen einer Nonne – oft und schnell gewechselt, dann bis auf den Tod verteidigt.

    Doch ein Weltbild muss nicht nur materielle Bedürfnisse erfüllen, sondern auch emotionelle. Der Affe in uns will ein Paradies, das durch die Allmacht des Alphamännchens geschaffen wird, er sucht nach einem Gott, dem er folgen kann, nach primitiver Unterscheidung zwischen Gut und Böse, nach einem Leben, das ewig dauert, weil es keinen Tod erwartet, nach Strukturen, die er kennt. Die Affengötter haben ausgedient, seitdem uns genug Hirnzellen gewachsen sind, um zu erkennen, dass sie ziemlich brutale, ungerechte, nicht besonders mächtige Tyrannen waren, da behilft sich unser innerer Affe mit Fiktionen und Simulationen – für ihn sind Mythen und Religionen realer als die Realität, weil er das Soll-Urbild einer Realität in sich trägt, die durch wachsendes Verstehen ausgelöscht wurde.

    So erklärt sich auch die Deadpan-Comedy namens Nationalmythen: Jeder erzählt die lächerlichsten Sachen, doch keiner lacht, weil er für seine Affengang einen ähnlichen Blödsinn todernst genommen haben will. Wenn Sie keinen Bock haben, als Indoeuropäer Europa zu räumen und den Basken zu überlassen, die vermutlich die letzten Nachkommen der Ureinwohner sind, vergessen Sie alle „Ich war zuerst hier“-Argumente, mit denen Nationen Existenz oder Territorialansprüche begründen. Ich hab die Erde in meinem Blumentopf in „Menschenland“ umbenannt, und begründe so meinen Weltherrschaftsanspruch – nach dem gleichen Prinzip hat sich Moskau in Russland umbenannt und sammelt seitdem russische Erde (womit anscheinend der Planet gemeint ist). Und so weiter. Nationen existieren auf dem intellektuellen Niveau von Affen, nicht Menschen.

    Andere Bedürfnisse könnten älter sein, als das Universum. Wir passen hier nicht rein – wir sind im Kern gute Wesen, in einer Welt, in der es nicht mal ein brauchbares Konzept des Guten gibt, es ist immer nur Böses mit Wahrnehmungsstörung. Um hier zu überleben, müssen wir geistig in einer Virtual Reality existieren, die die Hölle um uns herum wie ein Paradies erscheinen lässt. Wir müssen blind dafür sein, was unsere Hände in der Eingeweiden unserer Mitmenschen tun, würden wir verstehen, was wir anrichten, würden wir wahnsinnig werden und uns in eine Virtual Reality flüchten, in der wir blind dafür wären, was unsere Hände da tun. Wir leben in einer Welt der Schmerzen, die nur durch Lügen erträglich wird. Die Hölle ist eine Metapher für die Realität, der Himmel für Realitätsverlust.

    Mythen haben noch andere Funktionen, und dazu gehört auch das Festhalten physikalischer Phänomene und anderer ewiger Weisheiten in Formeln in Bilderschrift. Aber belassen wir’s aus Platzgründen erst mal dabei.

    • Danke, @Paul S.

      So weit ich Ihren Ausführungen folgen konnte, mögen Sie weder Religionen noch Demokratien und schon gar keine Affen – die in Europa lange verlacht wurden, im japanischen und indischen Kontext aber auch als heilig gelten können.

      Sie glauben aber doch an irgendetwas halb außerweltlich „Gutes“ im tragisch in die Welt geworfenen Menschen. In der Summe erscheinen auch Sie selbst also Mythen gar nicht „entkommen“, sondern hätten sich eine gnostisch-platonische Version davon für die Eigenerhebung zusammengebastelt.

      Sehr glücklich wirkt Ihr Textbeitrag dabei jedoch nicht, oder täuscht das? 💁‍♂️

      • Ich bin ein großer Fan von Mythen, deswegen denke ich so viel darüber nach. Im Grunde verstehe ich die Welt nur durch sie. Affen sind nicht schlechter als Menschen, ich sehe nur keinen Grund, zu leugnen, dass auch ich – zum großen Teil – einer bin. Und Demokratie halte ich für einen sehr guten Denkansatz, der daran scheitert, dass wir sie bereits für fertig halten – wir sind immer noch im Experimentierstadium, weswegen wir Probleme haben, mit einer im Ansatz primitiven, doch ausgereiften und eingespielten Sklavenplantage wie China zu konkurrieren. Etwas Schlechtes gut hinzukriegen, nützt halt manchmal mehr, als etwas Gutes schlecht hinzukriegen. Für mich ist das eine Etappe der Evolution, der Versuch, das kollektive Raubtier Staat, das nicht mal das Niveau einer Amöbe erreicht hat, weiterzuentwickeln. Wenn wir im Universum Naturgesetze erkennen, bedeutet das, Dinge wiederholen sich. Ich sehe keinen Grund, anzunehmen, dass die Welt für uns eine Ausnahme machen würde.

        Ich strebe nicht nach Glück, sondern nach Verstehen, nach Wahrheit. Blöde Entscheidung, rückwirkend betrachtet, aber ist passiert, und ich kann sie nicht ändern, da ich kein Geld für Heroin habe, und mein Hirn mit Happy Hormonen knausert, wenn ich den anderen Quatsch mache, den Leute machen, um ihren inneren Drogendealer auf Trab zu bringen. Dass ich ein Hardcore-Depri bin, dürfte dem Universum allerdings egal sein: Was ich mit sehr negativer Semantik beschreibe, beschreiben Andere auf eine Weise, die sie auf Kifferwolke Sieben schweben lässt. Wohl bekommt’s. Die Sprache des Zynikers hat etwas Mathematisches, beschreibt die Dinge rein, klar, frei von Heuchelei, ich muss nur aufpassen, dass nicht die Seele des Zynikers dazwischen fährt, die alles in den Dreck herabzuziehen versucht, in dem er gefangen ist – in einer Welt der Preisschilder suche ich nach Wert, ohne den Wert nach dem Preis zu beurteilen. Bislang ist dieser Wert Schadensbegrenzung, ich erkenne an, dass das Glück es wert ist, die Wahrheit dafür zu opfern.

        Doch meine Fähigkeit zu verstehen ist begrenzt – ich bin ein Affe, der sieht, dass der Mond irgendwie wie eine Orange aussieht, und daraus folgert, dass der so was wie eine sehr hoch hängende Orange sein könnte. Ich erkläre mir, was ich nicht weiß, mit dem, was ich weiß, und hoffe, dass mich die Evolution nicht allzu sehr verarscht hat, als sie mir einprogrammiert hat, dass ausgerechnet dieses Vorgehen „Verstehen“ heißt, und beschlossen hat, mich dann doch mit ein paar Happy Hormonen zu belohnen, wenn ich mir einbilde, ich hätte Erfolg gehabt. Ich bin also ein dressierter Affe, wenn ich den Trick vorführe, den Herrchen “Verstehen” nennt, gibt mir mein Hirn eine Banane.

        Ich kann echt nichts dafür, dass auch Plato und Gnostiker Augen im Kopf hatten und in der gleichen Welt lebten wie ich. Ich sehe die Diskrepanz: Das Gute, das Glück, werden durch Leid erkauft, gehören zur Beute des Siegers. Ein Kind, das unschuldig ein Eis lutscht, tut über sieben Ecken nichts Anderes, als der Serienmörder: Lässt Andere für den eigenen Lustgewinn leiden. Dennoch weiß das Kind nichts von seinen Taten, genauso wie ein Serienmörder ein völlig falsches Verständnis von dem Leiden seiner Opfer hat: Wir müssen betrogen werden, damit wir glücklich sein, ans Gute glauben und überleben können. Ich werte Beobachtungsdaten aus, sonst nichts. Ich sehe eine Hölle, in der andere Menschen glücklich werden, und wenn ich mir zusammenreime, wie das Ganze funktioniert, sehe ich eine Hölle, der alle Lebewesen in Seifenblasen entfliehen, geschaffen aus Mythen, Märchen, Unwissenheit, Blindheit. Doch diese Seifenblasen können nur überleben, solange sie andere Seifenblasen vernichten, ihnen Leid und Tod am laufenden Band zufügen, und das macht das Ganze zur Hölle.

        Unser beider Missverständnis liegt im Weltbild, im Betriebssystem, auf dessen Basis wir kommunizieren – in der Mythologie. Wir teilen den Mythos, dass Affen niedriger wären als Menschen, dass Staaten was Tolles wären, dass die Staatsreligion, sei es nun Islam, Kommunismus, Demokratie, unantastbar wäre, dass es der Naturzustand von Religionen wäre, dass wir zu ihnen aufschauen, statt sie einfach als eine Form von Umweltanpassung anzusehen, die mit all ihren Vor- und Nachteilen funktioniert. Dieses Weltbild basiert auf Emotionen, und weil ich emotional abgeflacht bin, ist für mich alles gleich, nur Teile eines Puzzles, Programmierzeilen, Funktionen: Wenn ich einen Gläubigen seelisch aufbauen will, argumentiere ich mit Gottes Liebe, ich muss nicht Diabetiker sein, um Insulin zu spritzen. In meiner Seifenblase finden Sie kein Glück – doch Sie finden vielleicht Werkzeug, um Ihr Glück zu stabilisieren. Zum Schrecken der Seifenblasen, die Sie dann fressen, doch – wenn ich mir keine schützende Seifenblase aus Lügen und Mythen baue, brenne ich im Höllenfeuer. Die Wahrheit ist kein menschenfreundlicher Ort.

        • Danke, @Paul S.! Gerne möchte ich Ihnen – falls noch nicht bzw. nur einmal gelesen – „Arbeit am Mythos“ von Hans Blumenberg empfehlen, vielleicht auch noch sein „Rigorismus der Wahrheit“. Sie bewegen sich auf verblüffend ähnlichen und m.E. relevanten Denkpfaden. 📚😳✅

  5. @demolog 12.07. 20:22

    „Jedenfalls, wenn sie die Mythen und Mythologen mit ihren beiträgen bekämpfden wollen und ihnen eines Besseren (was hier zuweilen auch die Unwahrheit sein kann) überreden wollen. Mindestens ist es verwirrend, was sie mit diesem Beitrag so auslösen tun.“

    Es macht einen Unterschied, ob man einen Mythos nur kennt, oder ob man an ihn glaubt. So entsteht auch schon Weltoffenheit, wenn man ganz viele verschieden Mythen kennt. Dann muss man ja ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass Mythen eben attraktive Geschichten sind, die angenehm sein können, aber nicht der Wirklichkeit entsprechen müssen.

    Die interessantesten Mythen sind aber glaube ich die, die tatsächlich sein könnten. So sind etwa Science-Fiktion-Geschichten noch mal wesentlich interessanter, wenn sie über die aktuelle Physik so hinausgehen, dass sie den aktuellen Erkenntnissen nicht widersprechen.

    Aber es macht mir auch einfach Spaß, haarträubenden Unsinn zu hören. Dass man mal sieht, auf welche Ideen Menschen so kommen. Das geht von den Schöpfungsmythen der Naturreligionen über die Bibel bis zu den Reichsbürgern.

    Je mehr man hiervon kennt, desto eher merkt man auch, was wenigstens wahr sein könnte, aber auch, ob der konkrete Mythos das Leben erleichtert oder verkompliziert. Ich finde nicht, dass man Rücksicht auf Mythen nehmen sollte. Wenn man meint, dass ein Mythos unmöglich ist, soll man das auch so kommunizieren. So viel Weltoffenheit muss sein, dass kann nicht zu viel verlangt sein.

    Wenn mir ein Wahnsinniger mit Unsinn kommt, tue ich nicht so, als wäre das realistisch. Das mag für den Moment einfacher sein, ruiniert aber gerade langfristig die Beziehung.

  6. Ich frage mich, ob “Michael Blume” “Fantasy” ist:

    so etwas kann man sich doch nur ausdenken – so etwas gibt es doch nicht wirklich, oder?

    • Doch, liebe L.W. – auch hinter diesem Blog und hinter dem hier empfohlenen Podcast stehen reale Menschen! Vielleicht gut, hin und wieder daran zu erinnern… 💁‍♂️✍️✅

  7. Die Menschen haben sich immer Dinge die sie nicht erklären konnten, weil ihnen das Wissen für fehlte, mit Mythen belegt. Angefangen beim Animismus vor 20000 Jahren , als zum Bsp. Felsen, Berge, Gewässer als mythisch galten weil sie mit überirdischen Kräften belegt wurden. Tod, Schicksalsschläge oder Hunger brachte man damit in Verbindung und “opferte” ihnen Gaben. Später entwickelten sich daraus Götter die das Leben der Menschen leiteten und vorherbestimmten und so etwas wie Glaubenssätze (Mythen) formten. Mythen versprachen in Form von Göttern Heilung, das Besiegen der Todesangst, das tägliche Brot gib uns heute und ein Leben in schönen Gefühlen. Mythen sind für mich ein Seelenzustand des sich seiner Endlichkeit bewussten Menschen, sie sind wie der Glaube. Psychologisch gesehen entspringen sie-wie der Glaube- den Urängsten und die haben sich seit der Zeit des Animismus wenig verändert. Was Angst und Furcht anbetrifft so ist Angst ein allgemeines Gefühl was in Furcht konkret wird. Ich fürchte mich also vor einem Tiger in der Wildnis weil ich Angst habe. Furcht= Fluchtreflex.

    • Danke, @Golzower. Wie oben im Blogpost und Podcast erklärt, vermag Blumenberg über frühere Mythentheorien hinauszuweisen und auch z.B. Star Wars oder Harry Potter zu umfassen, mit denen nie etwas „vorwissenschaftlich erklärt“ wurde. Mythen leisten weit mehr als nur Vorläufer von Theorien zu sein.

      • Die Frage ist ob es sich bei “Star Wars”, “Harry Potter” um Mythen oder eher um Geschichten / Märchen handelt. Oder ist der Begriff Mythen so weit gefasst, dass er alle Arten von Geschichten enthält?

      • Sorry meine Frage vorher kann weg .. das habe ich wirklich zu schlampig gelesen.
        Es geht um den Mythos wie Blumenberg ihn versteht.

  8. @Paul S 13.07. 00:51

    „Menschen werden nicht überzeugt, sondern gekauft: Sie glauben so ziemlich jeden Unsinn und spielen jeden Blödsinn mit, solange das Futter stimmt – das Weltbild muss nicht korrekt sein, es muss nur nahe genug an die Wirklichkeit kommen, um die Bäuche zu füllen.“

    Naja, wenigstens muss das Weltbild ja das leisten. Was nicht selbstverständlich ist. Wenn ich in der Schule bin, lerne ich, was da gefordert wird, weil ich weiß, dass ich mir hiermit einen Abschluss erwerbe, der zum Berufseinstieg befähigt. Und eins muss man der Schulbildung lassen, das meiste sind tatsächlich gesicherte Kenntnisse, auf die man aufbauen kann.

    Darüber hinaus ist man hierzulande dann aber doch ziemlich frei, am eigenen Weltbild auch im Sinne von Wahrhaftigkeit und wirklicher Überzeugung weiter zu arbeiten. Dass sich jemand wirklich ganz dem Gelderwerb verschreibt, und ansonsten nichts anderes mehr beachtet, ist in der Tat schon lange nicht mehr überwiegend. Die Menschen befassen sich schon mit dem Leben, es gibt jede Menge Menschen, die sich wirklich mit dem Leben auseinandersetzen.

    Die Basis hierbei ist in jedem Fall das gesicherte Wissen, und Mensch macht sich auch gerne auf die Suche, und guckt erstmal bei Wikipedia, wenn ein neues Thema auftaucht. Die Mythen können aber darüber hinaus sehr hilfreich werden, insbesondere wenn Mensch sich die Mythen so aussucht oder anpasst, dass sie eben dem gesichertem Wissen möglichst nicht widersprechen.

    Das macht hier ganz viel Sinn, über den Boden des Gesicherten hinaus zu gehen, weil uns das Leben oft einfach dazu zwingt, eine Stellung zu beziehen. Und eben gewisse Mythen vorläufig erstmal als Arbeitsgrundlage taugen, auf dem Weg letztlich auch das gesicherte Wissen zu erweitern, also wirklich vorwärts zu kommen.

    Insbesondere, wenn Mythen auch eine Richtung implizieren, in welche Richtung man denn praktischerweise weiterforschen sollte.

    Vor 40 Jahren, als die Umweltbewegung aufkam, wurde sie noch als Mythos angesehen, und tatsächlich war ein Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft damals nicht konkret bekannt. Aber eben weil Mensch dazu fähig ist, offene Fragen gezielt aufzunehmen und sich an die Arbeit zu machen, sie vernünftig zu beantworten, genau deswegen ist Klimaschutz kein Mythos mehr, und man weiß heute ziemlich genau, wie man das machen kann, und auch was das kostet.

    „Die Hölle ist eine Metapher für die Realität, der Himmel für Realitätsverlust.“

    Man lebt auch in der Welt, die man sich tatsächlich phantasiert. Die eigene Defizite werden dann eben zur eigenen Hölle. Wer sich wirklich nur für Geld interessiert, sieht das eigentliche Leben auch nicht mehr. So können die richtigen Mythen dann doch zur Lebensqualität werden, vor allem wenn ihnen doch Realitäten zugrunde liegen, die nur noch nicht gesichert sind. Deshalb ist es auch wichtig, auf dem Boden des Möglichen zu bleiben – und weil man was anderes gar nicht mehr wahrhaftig glauben kann.

    Die Hölle der eigenen Unwahrhaftigkeit ist eben persönlich selber verschuldet. Und den Himmel als Realitätsverlust kann man auch vermeiden, wenn man wahrhaftig bleibt. Und letztlich kann man in einer Welt tatsächlich leben, die auf dem Boden der Tatsachen wie auch auf dem Boden berechtigter Hoffnungen basiert.

  9. @Michael Blume
    eine Verständnisfrage: sind Märchen und Mythen für sie dasselbe oder wenigstens sehr nahe verwandt, oder sehen Sie hier einen Unterschied?

    • @j. & @einer

      Wie im bekannten, christlichen Lied von der „guten, neuen Mär“ die Rede ist, so würde ich zwischen Märchen (kleine Mär) und Mythen (große Mär) schon einen graduellen Unterschied wahrnehmen. Blumenberg führt hierzu vor allem die Funktion im Leben, also auch Verbreitung & intergenerationale Tradierung an.

      Somit können auch früher mächtige Mythen zu Märchen zurücksinken, z.B. Zeus und Thor als Disney-Figuren.

  10. Blumenberg beschreibt Mythen als Hilfen für Menschen ihre Ängste zu kontrollieren. Das ist soweit ja sehr ähnlich wie bei Mythen als Welterklärungshilfen.
    Der Hauptunterschied bei Blumenberg ist, dass er sich gegen eine Abwertung von Mythen als primitiver Vorläufer anderer Welterklärungsversuche wendet.

    Allerdings ist mir nicht klar warum z.B. ein rein kommerzielles Produkt wie “Star Wars” ein Mythos ein sollte?! Welche Ängste fängt es ein, oder welche alternative Erklärung bietet es. Vor allem auch, wo Blumenberg Mythen auch eher politisch sieht … zu Star Wars gab es nicht einmal ein Buch vor dem Drehbuch …

    • Lieber @einer,

      tatsächlich unterscheidet Blumenberg u.a. in „Arbeit am Mythos“ sogar sehr ausführlich zwischen gewachsenen & schließlich verschrifteten Mythen (wie z.B. in der Bibel) und neu geschaffenen „Kunstmythen“. Für die Zukunft merke ich mir das Thema für einen Extra-Blogpost gerne einmal vor.

  11. Immer mehr Befunde der Psychologie und insbesondere der sog. Game Studies weisen darauf hin: Erst durch Fantasie, Spiele und Mythen kann es uns Menschen gelingen, in der kalten “absoluten Wirklichkeit” zu bestehen, ja heimisch zu werden.

    Früher sind hier Märchen herangezogen worden, selbstverständlich auch Mythen, eine “harte” Geschichtsschreibung existiert womöglich erst seit einigen Schreibern im alten Griechenland, in Rom und bei unseren jüdischen Freunden, seitdem die sich so, dediziert um die Sache bemüht, so, äh, bemüht haben.
    Dennoch bleiben historisierende Nachrichten aus jener Zeit mit Vorsicht zu genießen.

    Die Phantasie bearbeitet, wie auch der Traum, die Möglichkeit; Dr. Webbaer will auch an dieser Stelle auf Arbeit aus dem Hause Terry Pratchett verweisen, auf einen Humanisten.

    Dr. W regt an auch “Short Lessons” bereit zu stellen, die die Länge von zehn Minuten nicht übersteigen, auch einminütige Inhalte sind denkbar.
    Sicher, Dr. W ist auch in der Lage Inhalt bis zu mehreren Stunden, in seiner Verweildauer, zK zu nehmen, doch sind “Häppchen” nicht schlecht.
    Kleine Häppchen, das Web ist ja schnellelbig.

    MFG
    WB

    • Früher sind hier Märchen herangezogen worden, selbstverständlich auch Mythen, eine “harte” Geschichtsschreibung existiert womöglich erst seit einigen Schreibern im alten Griechenland, in Rom und bei unseren jüdischen Freunden, seitdem die sich so, dediziert um die Sache bemüht, so, äh, bemüht haben.
      Dennoch bleiben historisierende Nachrichten aus jener Zeit mit Vorsicht zu genießen.

      Auch die Griechen, Römer, Juden etc. nahmen es mit der “harten Geschichtsschreibung” nie so genau. Genauso wie die alten Ägypter, Mesopotamier usw. (auch Herodot ist da weit weg von “hart”)

      Auch heute ist Geschichtsschreibung immer auch politisch und daher selten oder nie wirklich hart.

      Aber was soll da früher gewesen sein? Eine gewisse Art von Geschichtsschreibung entstand zusammen mit der Schrift (Königslisten etc.) … und über die Zeit vor der Schrift können wir nur vermuten.

  12. @ Michael Blume
    12.07.2021, 21:21 Uhr

    Oh gut, dann ist ja alles in Ordnung. Weil wir festgestellt haben, das wir im Glauben an “Lüge” und Mythos besser und länger leben, sollen wir abfallen von der wissenschaftlichen Idee, das in allem eine ergründbare Wahrheit über Wirklichkeit stecke und ab nun den besseren Mythos glauben sollten?

    Und wieso eigendlich sollte irgend ein Glaube lebensfördernd oder lebensverneinend sein können, wenn Glaube doch nur Idee ist, und Handeln erst zum faktischen wird, auf dem Konsequenz folgen kann?

    Der Kern dieser idiotischen Ideologie ist, das sie verleugnet, das individuelle auf populationsweite Bedürfnisse umgelegt werden, und… also Unfreiheit erzeugt wird. Insofern ist ihre ganze “Geschichtsschreibung” antifreiheitlich und erzwingt eine Unterwerfung. Leider könnte jede “Unterwerfung” natürlich auch durch ultimative Konsequenzen gestützt werden, sodass diejenigen, die sich einfach nicht unterwerfen lassen wollen, durch die ultimative Macht sterben könnten. Angesichts der Seuche kommen mir da einige böse Gedanken über ultimative Erzwingung. Ähnliches gilt für den angedrohten Klimawandel, der als Hebel zur Unterwerfung unter einen Imperativ genutzt wird, der auch antifreiheitlich ist, weil er strukturelle Unterwerfung fordert, wie auch das ewige Plädoyer gegen Antisemitismus mit argumenten gestützt wird, die alltäglich keinen Sinn ergeben. Und in dem Umfang, wie er von ihnen geschildert wurde, absurd umfassend zu sein scheint, das es nahezu unlogisdch erscheint (Judenb seien nach ihrer Erzählung mit allem und alles verknüpft, weil auch ihre Szeneriun so weit reicht, nicht nur die bekämpften Mythen), wenn da nicht noch eine unbekannte Bedingung gäbe, die.. womöglich tatsächlich vorhanden…. dann ihre eigendliche Argumentation widerlegen würde, weil… doch alles wahr wäre, was als Mythos entlarvt sein will.

    Anyway, ich bin ja der Meinung, das, wenn Juden je die auserwählten waren, es seit eingier Zeit nicht mehr sein können, da die moderne Technologie inzwischen Methoden kennt, um die Macht, die man Juden einst zuschrieb, selbst in sich zu implementieren. Und das wären eben die Metallenhancemends, die mit moderner Technologie so gestaltet werden könnte, das biologische Macht dagegen abstinkt und machtlos ist.

    Und wenn derart “göttliche Macht” für Menschen möglich wäre, dann wird sie auch angestrebt. Und es ist nur eine Frage der zeit und der Möglichkeiten, bis es auch erreicht wird.
    Allerdings ist es auch ursache von unglaublichem Leid und verheerender Katastrophen, wie Seuchen und so. Und in den kühnsten Gedanken / hchrechnungen ist es auch Ursache von Naturkatatsrophen, wie Erdbeben, ´Vulkanausbrüche, Extremwetterereignisse und Klimawandel. Immer dann, wenn die Population empfindlich geschädigt wurde, brechen Seuchen aus oder geschehen Naturkatastrophen. Das man früher sagte, solche Ereignisse seien Gottes Strafe für irgendwas, ist sooo weit gar nicht hergeholt, wenn man annimmt, das unsere Gehirne Schnittstellen in die Quantenebene sind, die uns im Kollektiv ermöglichen, die Lebensbedingungen auf der Erde zu beeinflussen. Und das ist so falsch und unmöglich nicht.

    Was angesichts aktueller Berichte über den Weltraumtourismus für Milliardäre nun eine neue Stufe ereicht, weil Schwerelosigkeit (und alles, was damit verbunden ist, weil ausserhalb der Erdatmosphäre und ausserhalb dort herrschender Bedingungen) eines der bedingungen dazu sei, schwerstmetalle stabil hochkonzentriert ins Gehirn integrieren zu können.

    Wenn Menschen sich selbst zu Göttern machen, sieht das selten schön aus und ist auch selten irgendwie schön oder gut – nur für jene, die sich zu Göttern machen können, indem sie die modernste Technologie dazu nutzen, um ihren eigenen Organismus unanfechtbar stabil gegen Anfechtungen machen können.

    Und wenn sie nun erneut gegen meine These vom Metallenhancemend “polemisieren”, dann sei vorrausgeschickt, das sie schlicht zu inkompetent zu sein scheinen, wenn sie nicht begreifen, was daran faktisch relevant ist, um es als bedingend für das Szenario zu halten.
    Und wenn sie es nicht sind, und taktisch polemisieren, dann sind sie ein Rassist, der gegen die Aufdeckung von rassischen Privilegien und Vorteile gegenüber anderen Ethnien aggiert, indem er populistisch antirassismus prädigt, der so gar nicht auf der Welt existiert – vor allem nicht, seit man die Genanalyse kennt und eindeutig feststellen kann, weilcher Menschenfamilie ein Mensch zugehörig ist.

    Das ist der Punkt in der modernen Falschheit der allgemeinen massenmedialen Informations-Ideotie: Es wird schlicht verheimlicht, wie relevant Gene für das Leben sind. Und wie relevant die Kenntnis der Gene für politische Zielsetzungen sind, wenn man selektiv Eliten erzeugen wollte.

    Sie jedenfalls erklären hier, das wir die Juden lieben müssten, wie wir im besten Falle Gott lieben würden/sollten. Und erklären damit, das wir unsere Nächsten lieben sollen, weil die uns andernfalls strafen würden. Wie der Mobber in der Schule, der uns um unser Pausenbrot erpresst, indem er uns Prügel androht, ist ihre Lebensbverneinende/lebensförderliche Szenierung absolut nicht unterschiedlich davon.

    Ich weiß nichts über Juden, ausser dem, was man so sagt (auch das Böse darin) und das ist mir schon aufdringlich und unannehmbar genug.

    Der entscheidende Punkt an der ganzen Mythen-Philosophie ist, das in Wirklichkeit “Unwissen” in jedem falle besser sei, als die Wahrheit zu kennen. vor nichts anderem warnt die Theologie im Angesicht der Apokalypse, die dann eintritt, wenn die Barriere zwischen Unwissen / Unglaube und Erleuchtung / Glaube an Wirklichkeit durchbrichen wurde, was prinzipiel in jedem falle eigendlich verhindert gehört. Aber… aus der Historie wissen wir, das dies nicht immer erfolgreich sein kann, denn… der Menschenschwarm ist wie die Pest aufdringlich und unabweisbar, weswegen sie eigendlich kontrolliert gehört, um die Apokalypse zu verhindern, … um Jesus nicht zu opfern, denn der wird geopfert und ist kein freiwilliges Opfer.

    Sie müssten als Religionswissenschaftler wissen, das Seuchen, wie die Pest etwa, keine unbedingten Naturkatastrophen sind, sondern Folge einer fundamentalen Störung in der Populationskonfiguration. Und die Sintflut ist kein Wasserflutereignis, sondern eine Sinnflut, die den ehemals bestehenden Sinn (Gottgegeben) hinwegspühlte und die Menschen starben, weil die Bedingungen dieser “Fluten” eben auch destabilisierend auf das Leben wirken.

    “Erleuchtung” kommt dann über uns, wie eine Wasserflut und ist ebenso erleuchtend, wie zerstörerisch. Allerdings erst, wenn der neue Geist (der neue Sinn) sofort neu entsteht, wovon damals jedenfalls noch auszugehen ist. Und auch zu zeiten der Pest im Mittelalte. Aber heute, wo die Populationen durch die moderne Technologie “überkultiviert” und unterkultiviert zugleich sind, also schon erheblichen Schaden/Anpassungen erlitten, muß neuer Geist aktiv geformt werden, um ihn neu entstehen zu lassen. Früher starb eine Menschenfamilie einfach weg, und dann formte sich gleichzeitig eine neue Menschenfamilie als Primärgeist/Identität und das war die Ursache der verherenden Seuchen, die wie die Pest Menschen in Massen sterben liess. Kappen sie die Wurzeln des Lebens (töten sie die Väter), so stirbt das Leben (die Kinder der Väter). Und das geschah in den vergangenen 30 Jahren, indem zahlreiche “Friedenstruppen” für “Frieden” in Nordafrika und dem Nahen bis mittlerem Osten zu kämpfen vorgaben und dabei alle Patriarchen töteten. Der Patrizid ist in der szenerie gleichzeitig auch ein Genozid, der bestimmte Menschenfamilien zielsetzt zu töten, denn die sind ursprung des geistes, der bekämpft werden sollte.

    Das man gegenwärtig verhalten und absurd irrsinnig darüber redet, das man in Afghanistan versagt habe, ist nur eine Lüge unter so vielen, die man in der massenmedialen Öffentlichkeit etabliert, um das, was eigendlich geschieht, zu verheimlichen. Eine der phrasenartigen Gerüchte besagt, das in der Öffentlichkeit, die wir so schätzen, noch nie Wahrheit über Wirklichkeit enthalten war, sondern immer nur eine mythische Abwandlung von Wahrheit oder gleich vollständige Lüge. Das ist der Skandal in all dem wohlwollendem Antirassismus und der modernen falschverstandenen Freiehitsideologie, die letztlich nicht fei und gesund leben lässt, sondern tötet.

    Wenn die gesamte Öffentlichkeit in Lüge und Falschheit lebt, dann ist das im Zweifel nur ein hinnehmbarer Mythos? Unglaublich. Wenn ich zweifle, dann ist das lebensverneinend und gefährlich?

    • Schade, @demolog – Sie haben es eindeutig nicht verstanden und sind falsch abgebogen. Normalerweise würde ich einen so destruktiven Rant gar nicht mehr freischalten, aber Sie haben sich nun schon soviel Arbeit gemacht… 💁‍♂️

      Ihnen von Herzen gute Besserung ✅

  13. @demolog Mythos und Lüge sind nicht dasselbe.
    Ebenso könnte man sonst sagen, die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse wären Lügen, weil ungenau / unscharf / nicht “ganz” wahr.
    Ich sehen kein Gegensatz von Mythos und Wissenschaft. Ein Problem wird es doch erst, wenn man einen Mythos so benutzt wie Wissenschaft, d.h. die Bilder im Mythos für wissenschaftlich wahr hält.
    Sicher gibt es viele Fälle wo genau das gemacht wird, so dass Naturkatastrophen in Religionen auf einmal die Strafe der Götter sind oder die Welt “real” in 7 Tagen erschaffen wurde etc., aber solange man einen Mythos als Mythos versteht – wo soll da das Problem sein?
    Es gibt sogar Mythen in der Wissenschaft, ich denke bei dunkler Materie z.B. wird mir da kein Physiker widersprechen wollen. Solange jeder weiß worüber man redet … so what?

    • Danke, @einer. Hier sind wir ganz einer Meinung: Theorien und Mythen setzen sich in unterschiedlicher Weise mit der Wirklichkeit auseinander, erfüllen dabei im Leben aller Menschen auch völlig unterschiedliche Funktionen. Es kommt darauf an, sie kritisch-konstruktiv unterscheiden und ggf. anwenden zu können.

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