Wem gehört die Angst? Zur Verhöhnung von Greta Thunberg
Anlässlich der Befreiung von Auschwitz vor 74 Jahren sendeten einige Radiostationen heute morgen ein Interview mit mir, in dem ich vor der Befeuerung von Verschwörungsglauben und Antisemitismus im Internet warnte.
Warnung vor Radikalisierung im Netz. Symbolbild & Zitat: brenzonline
Dazu bekam ich viele Reaktionen – und verfolgte gleichzeitig, wie am gleichen Tag die deutschsprachigen Online-Diskussionen um die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg blaubraun entgleiste. Rechtspopulisten, die sonst selbst ständig Panik vor angeblicher “Massenzuwanderung”, “Islamisierung” und “Geburtendschihad” schürten, überboten sich mit Beschimpfungen gegen die Jugendliche, die vor zwei Tagen “Panik” vor dem Klimawandel gefordert und heute an den Holocaust erinnert hatte. Die AfD Heidelberg verortete die junge Schwedin sogar – religionswissenschaftlich hoch interessant – als “minderjährige Heilige” der sogenannten “#Klimareligion”.
Rechtspopulisten gegen Greta Thunberg auf Twitter. Screenshot: Michael Blume
Auch der Salonkolumnist “Dr. Deutsch” raunte entsprechend schnell vom “System Greta” und bezeichnete sie – am Auschwitz-Gedenktag – als “lebendig gewordene Chucky die Mörderpuppe mit Bund-deutscher-Mädchen-Frisur”. Die junge Schwedin sei ein Opfer von “Kindesmissbrauch”, außerdem als Asperger-Betroffene “psychisch krank”. Dahinter stünden “Organisationen, die Greta für ihre Zwecke instrumentalisieren” sowie, klar, “Journalisten” und “Politiker”.
Wenn sich Populisten über Populismus ärgern
Warum aber empörte sich “Dr. Deutsch” so über den Klimapopulismus, wo er doch die Verhöhnung von Deniz Yücel durch Alice Weidel (AfD) humorvoll genommen hatte? NS-Vergleiche gegen eine junge Schwedin am Holocaust-Gedenktag, Vorwürfe des Kindesmissbrauchs gegenüber ungenannten “Organisationen”, “Journalisten” und “Politikern” und der psychischen Erkrankung gegenüber einer minderjährigen Umweltaktivistin – muss das sein? Und nimmt die Leugnung des Klimawandels als „#Klimareligion“ die „Ängste der Menschen ernst“, wie es sich mancher so gerne auf die Fahnen schreibt?
Offensichtlich sehen Rechtspopulisten mit Sorge, wie inzwischen sogar Gillette-Werbung toxische Männlichkeit provoziert – und wie Schülerinnen mediale Themen setzen. Nicht zufällig hatten auch radikale Islamisten die junge Pakistanerin Malala Yousafzai angegriffen, da diese für die Bildung auch von Mädchen geworben hatte. Wer Angst vor der Zukunft schürt, der erträgt keine digital aktiven Jugendlichen, schon gar keine Mädchen, die für Bildung und Umweltschutz eintreten. Also müssen diese mitsamt ihren Familien als Teil einer vermeintlichen Verschwörung – eines “Systems” – möglichst persönlich angegriffen und zum Schweigen gebracht werden.
Gibt es bessere und schlechtere Panik?
Medienethisch halte ich dabei das Schüren und Ausleben von Panik für grundsätzlich problematisch. Die 2014 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Malala hat m.E. gezeigt, dass es möglich ist, auch als Jugendliche konstruktiv für Verbesserungen einzutreten. Aber auch innerhalb populistischer Strategien unterscheide ich noch einmal zwischen dem Schüren von Angst gegen Umweltzerstörung (wie beim Klimawandel oder “Waldsterben“) und dem Schüren von Angst gegen Menschengruppen (wie Journalistinnen, Migranten, Musliminnen oder Juden). Wer globalen Umwelt- und Klimaschutz mit dem Schüren von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gleichsetzt, betreibt moralischen Relativismus. Und so ist es kein Wunder, dass Rechtspopulisten regelmäßig auch gegen die Klimaforschung anrennen – sie wollen alle abrufbare Furcht auf die vermeintlich verschwörerischen “Feinde” konzentrieren und so deren Entrechtung, Vertreibung und Eliminierung erreichen.
Wachen immer mehr “Prosumenten” medienethisch auf?
So sehe ich aus den oft üblen Online-Debatten rund um Greta Thunberg doch etwas Konstruktives entstehen: Mehr und mehr Menschen beginnen zu verstehen, dass sie über das Schüren von Angst und Panik medial und vor allem digital manipuliert werden. Unsere Welt ist längst nicht so schlecht, wie es die Populisten und Antisemiten aller Seiten gerne behaupten. Und wir alle haben es in der Hand, selbst zu entscheiden, wie oft und wie lange wir uns durch Angstmacherei in die eine oder andere Richtung treiben lassen.
Greta Thunberg macht gerade das rechtspopulistische Geschäft kaputt, indem sie über das Einfordern von “Panik” nicht nur Konkurrenz darstellt, sondern auch das Nachdenken über Populismus fördert. Persönliche Herabwürdigungen rechtfertigt das nicht. Langsam könnte sich auch das digitale Klima wieder zu mehr Respekt hin wandeln…
Nachtrag 28.01.2019: Nach heftigen Debatten mit und zwischen den Salonkolumnisten habe ich den obigen Blogpost so präzisiert, dass deutlich wird, dass ich nicht pauschal, sondern konkret den Post “System Greta” kritisiere. Von “Dr. Deutsch”, der so gerne austeilte, gab es bislang leider nur weitere Beschimpfungen. Mal schauen, ob das so bleibt.
Medienethik – Die nächsten Termine
Am Dienstag, 29.01.2019, spreche ich zur Einleitung eines Blockseminars in Medienethik ab 17:30 Uhr am KIT Karlsruhe über “Die Medien als Feinbild. Neue Medien und antimediale Verschwörungsmythen”.
Und am Nachmittag des 14.02.2019 begrüße ich Sascha Lobo in den Räumen der Schwäbischen Zeitung in Ravensburg zu “Medien und Antisemitismus” – auch dazu herzliche Einladung (mit telefonischer Voranmeldung).
Sie schreiben:
Ich würde sagen: er artikuliert sich erstmals über das Internet. In früheren Zeiten (nach 1945) -also vor der Erfindung des Internets fand er im Wohnzimmer unter vorgehaltener Hand statt.
Vorsicht, das kann man Ihnen als Küchenpsychologie auslegen.
Mag sein. Es werden wohl die sein, die eher schweigsam sind. Besser aber, sie artikulieren sich, denn Hunde, die bellen, beißen nicht. Insofern, auch wenn es Bauchschmerzen bereitet, ist die AfD zu begrüßen, denn sie gibt jenen eine Stimme, deren Haß bisher nur im Verborgenen brodelte.
Lieben Dank, @Hilsebein. Auch ich sagte ja im Interview, dass nicht unbedingt die Zahl der Antisemiten angestiegen sei – sondern deren Radikalisierung in ihren digitalen Medienblasen.
Und wenn ich vor dem Vorwurf Angst hätte, Religionspsychologie als Küchenpsychologie zu betreiben, hätte ich nie zu Antisemitismus forschen dürfen. Von denen werden ja gegen Andersdenkende täglich ganz andere Anschuldigungen erhoben…
Kann man innerhalb der Religionspsychologie Aussagen über die Befindlichkeiten der Antisemiten machen? Ich bin mir da nicht so sicher, da die meisten Antisemiten unserer Tage über die Religionen nichts wissen. Es ist Frust, der sich über die vermeintlich Unterlegenen ergießt, unabhängig davon, ob sie eine schwarze, gelbe oder rote Hautfarbe, Juden, Moslems oder Christen sind. Hauptsache dürfte doch sein, daß sie als Unterlegene empfunden werden. Nur so kann doch die eigene Aufwertung erlebt werden. Ach Gott -jetzt betätige ich mich schon selbst als Küchenpsychologe. Sei’s drum.
Nein, @Dietmar Hilsebein – die Religionspsychologie ist keine Psychotherapie, sondern erforscht, mit welchen Mythen, Strukturen und Emotionen Menschen ihre überweltlichen Überzeugungen konstruieren. Angst – etwa vor der Hölle oder vor bösen, verschwörerischen Mächten – ist dabei ein gut bekannter und intensiv erforschter Faktor.
Bei Interesse finden Sie zum Beispiel hier einige Studien. Aber Vorsicht – das Ganze reicht tiefer und weiter als “in Teufels Küche”… 🙂
https://www.psychologicalscience.org/observer/faith-or-fear
@ Michael Blume
Verstehe ich ganz gewiß. Ich stehe aber zu der Überzeugung, Sie werden mir verzeihen, daß der heutige Antisemitismus sich nicht daraus speist, was die Religionspsychologie sich zu erforschen die Mühe macht. Mir scheint der Antisemitismus unserer Tage recht plump gelagert zu sein, will sagen: um “überweltliche Überzeugungen” geht es den wenigsten. Insofern, so sage ich, greift die Religionspsychologie hier nicht.
Das sehe ich tatsächlich anders, @Dietmar Hilsebein. Wie ich bereits vor Längerem ausführte, werden Verschwörungsmythen pyramidenförmig zu einer vermeintlichen Hierarchie von Superverschwörern strukturiert:
https://www.spektrum.de/kolumne/meinung-verschwoerungsglaube-ist-ein-religioeses-problem/1418857
Damit erklärt sich m.E. auch, warum leider auch durchaus freiheitliche, libertäre Denker dahin abgeglitten sind: Jede Überzeugung, die sich vor allem über Feindbilder strukturiert („Systemparteien“, „Staat“, „Organisationen“, auch „Kapitalisten“ usw.) kann da zur Abwärtsrutsche werden. Aber vielleicht lösen rechtzeitige, kritische Hinweise auch noch die eine oder andere Reflexion aus…
Was auch immer er(?) sonst so sagt oder meint: das mitnichten. Es wird nur anhand dreier verlinkter Beispiele aufgeführt, wie andere sie bezeichnen/sehen.
@rolak
Nun, wenn ich unter dem Titel „System Rolak“ schriebe “Es wird behauptet, @rolak begehe XY” – dann würden Sie das sicher auch nicht als ausreichende Distanzierung durchgehen lassen. Es fällt ohnehin auf, dass einige offensichtlich gar kein Problem haben, gegen eine 16jährige und deren Familie heftigste Worte (Kindesmissbrauch!) zu erheben, auf Gegenrede aber selbst sehr dünnhäutig reagieren.
Wenn “Dr. Deutsch” nur „zufällig“ am Auschwitz-Gedenktag das Äußere einer schwedischen Jugendlichen mit NS-Vergleichen “zitiert” und die Herabwürdigungen, Verschwörungs- und Kindesmissbrauchvorwürfe gegen das “System Greta” nicht so gemeint habe – warum stellt er es nicht einfach klar? Stattdessen schimpft er weiter, ich sei “blöd” und habe “Chuzpe” (aus dem Hebräischen: Frechheit, Anmaßung, Dreistigkeit, Unverschämtheit). Nun ja.
Meine Hoffnung ist, dass innerhalb der Salonkolumnisten nun ernsthafter über Qualität auch in der “Kritik” an Jugendlichen, Frauen, Journalisten und Politikern nachgedacht wird… Vielleicht wird ja sogar die Größe gefunden, sich bei Greta Thunberg und ihren Eltern zu entschuldigen.
@ Blume
Ich hatte eine andere Klientel vor Augen. Was die schreibende Zunft anbelangt, die erst die Begründung für den gefühlsmäßigen Antisemitismus liefert, so denke ich, haben Sie recht. Insofern findet ein Aufschaukeln statt, der durch das Internet schneller vonstatten geht.
Weshalb ist eigentlich das Datum eines Kommentars für die Beurteilung von diesem Mädchen massgeblich? Sie war ja auch der Auslöser der “Schülerstreiks” hier in Deutschland etc.
Ich habe so einige Kritik an diesem Mädchen im Internet gelesen. Auch stelle ich mir die Frage, ob Panik wirklich ein guter Ratgeber ist. Auch soll sich dieses Mädchen so in ihre Panik reingesteigert haben, daß sie psychisch schon gestört sei. Dies ist auch aus dieser Quelle zu entnehmen.
Soll dieses Mädchen wirklich ein Vorbild für andere Jugendliche sein?
@Rudi Knoth
Ich habe mich auch gefragt, warum der ohnehin herabwürdigende NS-Vergleich von einem “Dr. Deutscher” gegenüber einer Schwedin ausgerechnet am 27.01. veröffentlicht werden musste. Dass dies einem intellektuellen Kolumnisten in einem Text, in dem er “Journalisten” mangelhafte Recherche vorwirft, nur zufällig unterlaufen sein oder ihn nicht gekümmert haben soll, wäre vielleicht peinlich gewesen, hätte sich durch eine Entschuldigung des Autors oder der Herausgeber aber auch schnell klären können. Bisher ist diese m.W. nicht erfolgt.
Und, ja: Mein Vorbehalt gegen Panik und Angstmache als Strategie politischer Kommunikation habe ich ja oben ebenfalls formuliert.
Umgekehrt frage ich mich schon, warum selbst Männer aus der Mitte der Gesellschaft – die für sich selbst sicher jeden Hang zu Populismus, Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus abstreiten würden – nicht in der Lage sind, ein solches Thema ohne NS-Vergleiche und andere, persönliche Herabwürdigungen eines Mädchens sowie allzu massiven Vorwürfen des “Kindesmissbrauchs” (einer Straftat!) gegen die Familie und ungenannte “Organisationen” zu diskutieren. Wenn digitale Formulierungen, Datierungen etc. mal fehlgehen – und wem wäre das noch nicht passiert? – so würde man doch gerade von intellektuellen und werteorientierten Menschen eine zügige Klarstellung und Korrektur statt weiterer Beschimpfungen erwarten dürfen. Die digitale Verrohung erst der Sprache und dann der Umgangsformen bis in die gesellschaftliche Mitte hinein sehe ich mit wachsender Sorge. Gleichwohl hoffe ich, dass besonnene Stimmen wenigstens nach der ersten Erregung darauf drängen werden, zukünftig mit mehr Respekt und auf höherem Niveau zu argumentieren.
Das Ganze erinnert mich an diese junge Dame:
https://en.wikipedia.org/wiki/Nayirah_testimony#/media/File:Nayirah_(testimony).jpg
@Peter Müller
Wann genau ist es eigentlich wieder akzeptabel geworden, einer Familie und Jugendlichen ohne Belege eine Verschwörung vorzuwerfen und dabei auch den Einsatz für den Umweltschutz auf die gleiche Ebene zu heben wie das Plädoyer für einen Militäreinsatz?
Die fortschreitende Verrohung der digitalen Sprache insbesondere auch gegenüber jungen Menschen und Frauen sehe ich mit Sorge. Zumal diejenigen, die so heftig austeilen, ihrerseits kaum Gegenrede annehmen können.
Gut. Nicht.
Sehr geehrter Herr Blume,
Ich lese Ihre Beiträge meistens mit Gewinn, gerade weil Sie oft eine andere Meinung haben als ich.
In diesem Fall glaube ich aber, dass Sie nicht gerecht sind.
Ich kenne Dr. Deutsch nicht, und ich kenne Ihre Korrespondenz mit Dr. Deutsch nicht.
Ich beziehe mich allein auf den Text “System Greta” in der eben abgerufenen Version.
Dr. Deutsch schreibt dort:
“Zumal es neben der berechtigten und notwendigen Kritik am System Greta ja wirklich widerliche Hasskommentare von fiesen Männern gibt.”
Als Beispiel für einen solchen widerlichen Hasskomentar bringt er die Gleichsetzung mit Chucky.
Dem stellt er als Gegenbeispiel die maßlose Überhöhung als “DIE Klima-Ikone unserer Zeit” gegenüber.
Der Autor sagt, er wolle Greta Thunberg vor beidem (dem Hass wie der Ikonisierung) schützen – und das ist ehrenwert.
Ich teile nicht alle Aussagen des Artikels von Dr. Deutsch.
Ich denke aber, dass er einen bedenkenswerten Beitrag zur aus dem Ruder gelaufenen Debatte um Greta Thunberg gegeben hat.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Keitel
Vielen Dank, sehr geehrter Herr Keitel.
Auf mich wirkte der Verweis auf „widerliche Hasskommentare“ samt Wiedergabe des besonders niederträchtigen NS-Vergleichs am 27.01. und dem Vorwurf des „Kindesmissbrauchs“ durch ein „System“ einschließlich der Familie sowie die Abwertung der Jugendlichen als „psychisch krank“ klar offensiv und höhnisch getextet. Aber die unterschiedliche Wahrnehmung gerade auch von Online-Texten ist ja empirisch gut belegt – und ich nahm die Beschimpfungen im Kontext von Datum und weiterer Twitter-Attacken wahr. Zumal der Autor ja die anderen „Journalisten“ für mangelnde Recherche kritisierte und damit den Anspruch besonderer Qualität zu erheben schien.
M.E. wäre es für eine Klarstellung und die Rücknahme des Verschwörungs- und Kindesmissbrauchsvorwurfs durch „Dr. Deutsch“ gegenüber der Familie noch immer nicht zu spät. Auch ich würde das begrüßen und hier gerne ergänzen. Aber das wird er bzw. werden die Mit-Kolumnisten des „Salon“ selbst am Besten wissen.
Mit Dank für Ihre Einschätzung!
Ich stimme Herrn Keitel zu, die momentan einsehbare Version des Textes von Dr. Deutsch ist aus meiner Sicht völlig in Ordnung. Ich hatte nicht einen Moment den Eindruck, er mache sich den Satz mit “Chucky” zu eigen, und ich finde diesen Satz im Rahmen der Darstellung (er sagt er will die aus seiner Sicht schädliche Polarisierung zeigen) angemessen.
Inhaltlich stimme ich mit Dr. Deutsch in dem Sinne überein, dass eine Überemotionalisierung stattfindet, die Nachteile hat (wobei Emotionalisierung in Maßen mE seine Berechtigung hat, Anm.). Auf der anderen Seite stimme ich Dr. Deutsch nicht zu, wenn er sagt, 16-jährige seien vor so etwas zu schützen. Ich gestehe es Greta zu, dass wenn sie sich in eine emotional geführte öffentliche Debatte begeben will, dies zu tun.
@Wizzy
Wenn Sie den Text von “Dr. Deutsch” u.a. mit Vorwürfen der Verschwörung und des Kindesmissbrauchs völlig in Ordnung finden, dann haben wir beide ein unterschiedliches Verständnis von Ordnung. (Wobei ich nicht weiß, ob der Text inzwischen ediert wurde – es wäre allen Beteiligten zu wünschen…)
Ihren Satz “Auf der anderen Seite stimme ich Dr. Deutsch nicht zu, wenn er sagt, 16-jährige seien vor so etwas zu schützen. Ich gestehe es Greta zu, dass wenn sie sich in eine emotional geführte öffentliche Debatte begeben will, dies zu tun.” kommt bei mir an als: “Selber Schuld – wenn sich eine Jugendliche öffentlich äußert, dürfen sie und ihre Familie auch öffentlich fertiggemacht werden.” Gerade auch als Mann sehe ich das anders und erinnere wehmütig an Zeiten vor digitalen Beschimpfungen und Shitstorms, die ja nicht zufällig vor allem gegen Frauen und Kinder gerichtet werden. Hoffentlich finden wir da einmal zu guter Ordnung zurück, gerne auch durch solche Diskussionen… #Werte #Ordnung #Respekt
Sehr geehrter Herr Blume, ich selbst neige in der Klimafrage dazu, die Belege für eine Erwärmung für glaubwürdig zu halten. Sie messen mit krass unterschiedlichen Maßstäben: Was Sie andern vorwerfen, machen Sie selber. “Klimaleugner” sind für Sie von vorneherein Rechtspopulisten. Wie Sie von dort in Ihrem verworrenen Text über Malala Yousafzai, Islamisten, Zuwanderung und dem Wunsch, anderen Panik einzujagen, die Kurve zum Antisemitismus schaffen, ist nicht nachvollziehbar. Da wird alles an Parolen in einen Topf geworfen, das im “Kampf gegen Rechts” gerade gängig ist. Natürlich kommt eine 16-jährige nicht aus heiterem Himmel zu ihren Aktionen. Wie zu lesen war, ist ihr Vater Umweltaktivist. Sie wird entsprechend instruiert worden sein. Die Verwendung von Kindern, um die Ziele von Erwachsenen zu erreichen, war immer schon beliebt, nicht nur bei der Anti-Atombewegung, auch im Nationalsozialismus. Das ist in jedem Fall schändlich. Können die Erwachsenen mit ihren Organisationen nicht selber für ihre Sache einstehen? Jedoch will man über die Kinder eben nicht die Vernunft, sondern Emotionen ansprechen. Darauf fahren unsere Medien ab, wie auf das Dschungelcamp. Seltsamerweise feiert man eine Jugendliche mit Zöpfen, die nach dem Ratgeber der von der Bundesregierung massiv geförderten linken Amadeu-Antonio-Stiftung “Ene-mene-muh …” auf ein nationalsozialistisches Elternhaus schließen lassen. Den schärfsten Antisemitismus betreiben die so sehr in Schutz genommenen islamischen Zuwanderer, linksextreme Gruppen und die Bundesregierung, die den massenhaft von der UNO beschlossenen israelfeindlichen Resolutionen stets zustimmt. Verurteilungen der anderen Konfliktparteien gibt es so gut wie nie. Wer würde dem von Feinden umgebenen Israel im Notfall beistehen? Deutschland bestimmt nicht. Von hier kommen nur hohle Sprüche. Ihre Verschwörungstheorie sagt, dass hinter allem die Rechtspopulisten stecken, und das ist jeder, der eine andere Meinung hat als Sie. Wenn Kritiker generell diffamiert werden, gibt es keine Meinungsfreiheit, keine Demokratie. Wolfgang Jäger
Sehr geehrter Herr Jäger,
nun, die Versuche, gerade auch weibliche und junge Stimmen wieder aus dem öffentlichen Leben zu drängen, sind weder neu noch “verworren”. Und dass auch Sie gleich wieder mit der Gleichsetzung von Anti-Atom-Bewegung und Nationalsozialismus einsteigen – nun gut, danke für die Bestätigung…
Das Problem mit “Emotionen” statt “Vernunft” scheinen wir ganz ähnlich zu sehen – bis Sie dann doch wieder Ihre eigenen Angst-Favoriten anbringen. “Den schärfsten Antisemitismus betreiben die so sehr in Schutz genommenen islamischen Zuwanderer, linksextreme Gruppen und die Bundesregierung, die den massenhaft von der UNO beschlossenen israelfeindlichen Resolutionen stets zustimmt.”
Das ist ja das übliche Spiel – jede/r sieht den Antisemitismus bei anderen, nie in den eigenen Reihen. Und wer hier angeblich den muslimischen Antisemitismus in Schutz nimmt? Ich bestimmt nicht – hier ein Interview mit mir von heute:
https://www.youtube.com/watch?v=LT-K7tYfMJ4
“Ihre Verschwörungstheorie sagt, dass hinter allem die Rechtspopulisten stecken, und das ist jeder, der eine andere Meinung hat als Sie.”
Nun ist ja das Schöne an Theorien – im Gegensatz zu Mythen -, dass sie sich empirisch überprüfen lassen. Gerade hat die israelische Regierung eine Übersicht über den weltweiten Antisemitismus erstellt und dabei ebenfalls festgestellt, dass rechtsextremer Antisemitismus mit Abstand für die meisten Gewalttaten (gegen Jüdinnen und Juden) verantwortlich ist:
https://www.jpost.com/Diaspora/Antisemitism/Far-right-antisemitism-biggest-threat-to-Jews-worldwide-report-say-578799
Und: Sind Sie jetzt bereit, Ihre eigenen Emotionen vernünftig zu korrigieren? 🤔
Ich verstehe gut, dass Rechtspopulisten a) den Antisemitismus gerne alleine auf Muslime und Linke abwälzen wollen und b) auf keinen Fall wollen, dass ihre Strategien der Angst nun auch bei anderen Themen wie dem Umweltschutz zum Einsatz kommen. Man hätte die Angstmaschine gerne weiter exklusiv…
Dennoch kann und werde ich auch in Zukunft die persönliche Herabwürdigung von Frauen und Kindern, NS-Vergleiche und pauschale Vorwürfe der Verschwörung und des “Kindesmissbrauchs” gegen Andersdenkende zurückweisen. Umso mehr wir alle durch die digitalen Medien emotionalisiert werden, umso wichtiger ist es, dass wir wieder Mindeststandards für Anstand durchsetzen – auch gegenüber Frauen und Kindern. Wie abfällig auch Alice Weidel gegenüber der Holocaust-Überlebenden Charlotte Knobloch getwittert hat, ist ja kein Geheimnis…
Nachdem Sie eingangs für das Recht geworben haben, eine Jugendliche u.a. als “psychisch krank” zu diffamieren und ihre Eltern des “Kindesmissbrauchs” zu bezichtigen, beklagen Sie schließlich, dass “Kritiker diffamiert” würden. Dies fällt mir tatsächlich immer wieder auf: Jene Herren – es sind fast immer Herren -, die am heftigsten gegen Frauen, Kinder, Demokratinnen, ethnische und religiöse Minderheiten austeilen, jammern umgekehrt am Lautesten, wenn sie auf Gegenrede treffen. Erlauben Sie mir zu erinnern: Nicht Greta Thunberg hat den anonymen “Dr. Deutsch” persönlich verhöhnt und diffamiert – es war umgekehrt. Und das wird man ja noch sagen dürfen…
Wäre die gute Greta auch noch eine überzeugte Kommunistin, durch das Studium der christlichen Schriften, dann würde sie nicht mehr so heuchlerisch vorgeführt werden, sie könnte sich einen engagierten Dekubitus sitzen, bei ihren Protesten auf der Straße.
Noch ein womöglich “ketzerischer” Kommentar. Wäre es nicht besser, mit Therapien dem Mädchen ihre Ängste etc zu überwinden, damit sie in die Schule geht, um dann mit besserer Bildung an den Lösungen der Probleme mitzuwirken. Denn so kommt es mir vor, daß sie mit ihren Problemen allein gelassen wird. Panik, Angst und Hoffnungslosigkeit sind für einen Menschen nicht gut. Ihr bei der Überwindung ihrer Probleme nicht zu helfen, finde ich nicht gut. Aber eventuell täusche ich mich da.
@Rudi Knoth
Ja, wie geschrieben finde ich das mediale und zuletzt digitale Schüren von Ängsten generell problematisch. Wenn sich dieses gegen Menschengruppen wie Migranten, Muslime oder Familien richtet, so halte ich das für noch gefährlicher als Kampagnen gegen Umweltzerstörung. Ein Teil der Wut auf Greta Thunberg entstammt sicher dieser Panik-Konkurrenz.
Dazu lese ich derzeit „Factfullness“ von Hans Rosling, das daher auch oben verlinkt ist.
Falls da nicht tatsächlich hinter dem doch sicherlich im Falle eines Falles vorhandenen link behauptet werden würde, daß.., dann würde ich das allerdings als mangelnde Distanzierung werten, Michael. Allerdings besteht dieser Teil der Replik nur aus einem Satz verschobener Torpfosten, denn es geht ausschließlich darum, ob bzgl des beschriebenen Szenarios die Aussage “M.B. behauptet, rolak begehe XY” zutreffend ist oder nicht.
..daß im gesammelten Rest der Antwort in keiner Weise auf die Falschaussage eingegangen, sondern nur reichlich nicht damit Zusammenhängendes vorgetragen wird. Ein Schelm, wer da an fleißiges Strohmannbauen denkt?
Aber, aber, @rolak – ich würde einen „tapfer“ anonym und onkelhaft gegen eine Jugendliche anschreibenden Herren nicht wirklich „Strohmann“ nennen. Vielleicht eher „peinlich“, zumal er auf Herrenstammtisch-Applaus für Beschimpfungen wie „psychisch krank“, für NS-Vergleiche zufällig am Holocaust-Gedenktag und Kindesmissbrauch-Vorwürfe gegen eine junge Schwedin gehofft hatte…
Sorry, dass ich den Altherrenstammtisch mit einer anderen Auffassung stör(t)e…
Und das wird man ja wohl noch sagen dürfen! 😉
@Michael Blume
“Wann genau ist es eigentlich wieder akzeptabel geworden, einer Familie und Jugendlichen ohne Belege eine Verschwörung vorzuwerfen…”
Seit unsere Politiker und Qualitätsmedien anderen Staaten ohne Belege Verschwörungen vorwerfen.
Ich vergaß – worüber auch immer diskutiert wird, für manche lautet die richtige Antwort stets: Putin!
Kann ich verstehen. Mancher würde lieber von einem kernigen Diktator statt von einer gewählten Frau. Und dann nerven auch noch Jugendliche mit Umweltschutz, statt den Alten nur Kränze zu winden! Freiheit ist ja so anstrengend… 🙂
Ich habe jetzt den Beitrag von Dr. Deutsch gelesen. Den Vorwurf des Kindesmissbrauchs an die Erwachsenen halte ich für unsachlich, unverschämt und beleidigend. Es gibt auch kein “Systém Greta”. Der ganze Text ist von einer Relativierung der Gefahren der globalen Erwärmung durchdrungen.
“Wer diese Kinder und Jugendlichen ernst nimmt, müsste sich mit ihnen auseinandersetzen und Dinge sagen wie: „Nein, liebe Kinder, „die Politiker“, die eure Großeltern und Eltern seit Gründung der Bundesrepublik gewählt haben, sind mit dafür verantwortlich, dass ihr in einer wohlbehüteten, reichen, friedlichen und gesunden Gegenwart aufwachsen könnt, wie sie vor euch keine andere Generation hatte.“ Oder: „Die Politiker feilen gerade an einem historischen Kompromiss zum Ausstieg aus der Kohleförderung, weil sie an die Zukunft der nächsten Generation denken.“ Oder, ganz einfach: „Wenn du wirklich solche Angst wegen der Folgen des weltweiten Stromverbrauchs hast: Gib mir dein iPhone und verschenk deine Playstation.“”
Die Plattheit dieser Argumente ist doch schlagend. Meines Erachtens reagieren die meisten Menschen und Kinder nicht mit Panik auf die Gefahren, weil sie sie gar nicht erst an sich heranlassen und einfach verdrängen. Bis jetzt treffen extreme Wetterereignisse in der Regel nur eine Minderheit und sind am nächsten Tag vergessen.
Ich zitiere mal Hans Joachim Schellnhuber, dem Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung:
“Je dringlicher ein Problem wird, desto entschlossener können Menschen mitunter wegschauen und sich stattdessen mit Nebensächlichkeiten beschäftigen. Die Wissenschaft nennt das „kognitive Dissonanz“. Der Mensch bleibt tendenziell so lange in seiner Komfortzone, wie es nur irgendwie geht. Die Frage ist nun, wie man diesen Verdrängungsreflex überwinden kann.
(…)
An der Grenze zwischen Perm und Trias zum Beispiel erwärmte sich das Klimasystem um fünf Grad – aber über Zehntausende Jahre hinweg, also sehr viel langsamer als heute. Damals wurde dennoch die ganze Biosphäre umgekrempelt, unzählige Arten starben aus. Was heute – hundertmal rascher – geschieht, gleicht auf unserem überbevölkerten und übernutzten Planeten tatsächlich einem kollektiven Suizidversuch.”
Da frage ich mich, wer im Wahn lebt, Greta Thunberg oder unsere Gesellschaften, die tun, als ob es wesentlich um Kompromisse zwischen Umweltschützern und Vertretern der Carbon-Industrie geht. Mit der Physik kann man aber keine Kompromisse schließen.
Beinhaltet der Freiheitsbegriff, alles Ressourcen derartig auszuplündern und vollzumüllen, dass sich unser Habitat drastisch degenerieren wird?
Die ökologischen Krisen haben in der Tat das Potential, die Ideen eines Generationenvertrags und eines Gesellschaftsvertrags zu zerstören. Das hat Greta Thunberg erkannt.
Vielen Dank, @Paul Stefan. Ihr Kommentar unterstreicht sehr schön, wie die bereits vorhandene Weltanschauung die Wahrnehmung der Rednerin mitbestimmt. Für Sie spricht Greta Thunberg Wahrheiten aus. Für „Dr. Deutsch“ ist sie dagegen Teil eines sinisteren „Systems“, das sie für die Propagierung ökologischer Lügen „missbraucht“.
Problematisch finde ich dabei nicht die unterschiedlichen Perspektiven, sondern die Versuche, Frauen und Kinder durch Angriffe auf persönlicher Ebene sowie durch Verschwörungsvorwürfe zum Schweigen zu bringen.
Rudi Knoth:
“Wäre es nicht besser, mit Therapien dem Mädchen ihre Ängste etc zu überwinden, damit sie in die Schule geht, um dann mit besserer Bildung an den Lösungen der Probleme mitzuwirken.”
Greta Thunberg:
„Einige Leute sagen, dass ich studieren sollte, um Klimawissenschaftlerin zu werden, damit ich die Klimakrise „lösen kann“. Aber die Klimakrise ist bereits gelöst. Wir haben bereits alle Fakten und Lösungen. Alles, was wir tun müssen, ist aufzuwachen und uns zu verändern.“
Wir haben bestimmt noch nicht alle Lösungen, aber genügend, um anzufangen. Es reicht nicht zu warten, bis Greta Thunberg in 10 Jahren uns vielleicht den Generalschlüssel für alle Klimaprobleme liefern wird. Es wurde schon genügend Zeit vertan, sie läuft uns davon. In ca. 30 Jahren müssen wir runter auf netto Null CO2-Emissionen.
Panik ist immer der schlechteste Ratgeber in jeder Lebenslage.
Panik heißt, den Verstand auszuschalten und rationales Verhalten eben durch Panikreaktionen ersetzen.
Panikmache betreiben die Antisemiten und die dafür beauftragten.
Und hier kommt der Kindesmißbrauch des Mädchens Greta mit der BdM-Frisur und Ihr Antisemitismus zusammen.
Mit nichts verkauft man besser als mit kleinen Kindernaugen und leicht bekleideten Frauen. Im kapitalistischen Business, im klassischen Antisemitismus und im modernen Antisemitismus, wo die armen weißen Kinder vor den schwarzen Arabern und anderen Untermenschen in Sicherheit von Festungen gebracht werden müssen.
Auch was der BBC, der Sender der britischen Kolonialherrschaft über Indien, mit dem pakistanischen Mädchen Malala gemacht hat, war Kindesmißbrauch.
Und wie beide jetzt in den Propagandaveranstaltungen der herrschenden Klasse herumgericht werden — Nobelpreis und Davoser Kapitalismusverherrlichung — ist Kindesmißbrauch.
@Lüko Willms
Vielen Dank für den Kommentar! Tatsächlich denke ich, dass Sie da vielen Männern aus dem Herzen sprechen: Wenn sich Kinder – vor allem Mädchen – öffentlich äußern, dann vermuten Sie Machenschaften der „herrschenden Klasse“ dahinter. (So auch das „System Greta“ von „Dr. Deutsch“.)
Und tatsächlich wurde in der Vergangenheit ja auch Frauen abgesprochen, für sich selbst sprechen, wählen und mitentscheiden zu können.
Sie und ich sind selbst Teil einer „Klasse“, deren Ansprüche nun durch neue Akteurinnen herausgefordert wird.
Spricht Greta Thunberg völlig unabhängig? Ganz sicher nicht – doch das tut auch sonst niemand. Wir alle – Frauen, Männer, Kinder – bewegen uns in sozialen Kontexten, Milieus und Erwartungen. Auch „Dr. Deutsch“ weiß, was bei den „Salonkolumnisten“ erwartet wird und erlaubt bleibt. (Und er hat womöglich mehr oder weniger nachvollziehbare Gründe für sein anonymes Auftreten.) Das alles macht ihn jedoch ebensowenig zu einem Teil einer weltweiten Verschwörung wie Greta Thunberg.
Ich habe nun wirklich oft und intensiv sowohl mit führenden Politikern wie auch z.B. mit der Nobelpreisträgerin Nadia Murad gearbeitet. Und ich kann Ihnen daher nicht nur aus der Theorie, sondern auch aus der Praxis versichern: Niemand ist in seinen sozialen Rollen völlig frei, aber auch niemand völlig festgelegt (wie eine „Sprechpuppe“).
Die Weltverschwörung durch Zionisten, Reptiloiden, Umweltschützer oder die „herrschende Klasse“ gibt es nicht. Und deswegen sollten Frauen und Kinder nicht beschimpft und bedroht werden, wenn auch sie sich öffentlich äußern.
Zum Thema Kindermissbrauch:
Hier hatten wohl einige Leute zu lange nicht mehr mit Jungendlichen kontakt…
Darum zu eurer Aufklärung: 16-jährige spielen nicht mehr mit Puppen & Lego im Zimmer sondern haben evtl schon Sex, trinken mal Alkohol, treten mit einer Band auf, arbeiten als Lehrling in einer Firma, hacken sich in Firmennetzwerke, Segeln oder fahren Auto und Achtung: Haben eine eigene Meinung die sie sehr stark vertreten und die sogar richtig sein kann.
Vorweg: Wenn man einen Text im Internet nachträglich ändert, dann ist es guter Brauch, nicht nur am Ende des Artikels zu setzen, daß man etwas verändert hat, sondern auch zumindest in indirekter Rede wiederzugeben, was dort ursprünglich stand. Ich lese Internetblogs. Ich bin hier nicht in einem Vorsokratiker-Seminar, wo ich mir die älteren Originaltexte erst durch (Twitter-)Altzitationen rekonstruieren müssen will. Zumal Ihr Verweis auf Dr. Deutschs Alice-Weidel-Schmähkritik (Frau Weidel sei „dumm und fies“) in der jetzigen Form in Ihrem Text keinen Sinn mehr ergibt.
@Alubehüteter
Am ersten Tag bearbeite ich Blogposts durchaus öfter (z.B. Schreibfehler), inhaltlich Änderungen gebe ich in Nachsätzen bekannt. Eine wirklich gute und dabei auch noch lesbare Lösung zur Kenntlichmachung habe ich auf WordPress bisher noch nicht gefunden.
Kommentierende bitten mich übrigens häufiger um nachträgliche Korrekturen. Auch das habe ich bisher stets ohne Kenntlichmachung umgesetzt.
Bei Büchern gebe ich Korrekturen ebenfalls kursorisch an (z.B. 2. korr. Auflage), dort ist das Standard.
Wie es „Dr. Deutsch“ hält und ob er Änderungen kenntlich macht(e), entzieht sich meiner Kenntnis.
Gerne nehme ich aber Ihre Kritik an, in Zukunft vor allem abendliche Texte „vor“ Freischaltung noch mal gegenzulesen, um spätere Korrekturen zu minimieren.
#Netiquette #Medienwandel #Technologien
Panik ist sicherlich ein schlechter Ratgeber und das Schüren von Ängsten kann gefährlich sein. Doch, was ist dann eigentlich die Alternative?
Ich denke hier kann man sich anschauen, welche Rolle Angst eigentlich idealerweise spielt. Angst sollte im optimalen Fall vor einer Gefahr bewahren, in der Regel durch Vermeidung. Sich einfach auf diese Gefühlseinschätzung zu verlassen ist aber allzu häufig nicht ratsam. Es lassen sich nun zwei Stufen der reflektierten Bewältigung trennen.
1. Gibt es tatsächlich eine Gefahr oder ist die Angst unbegründet?
2. Was sind geeignete Mittel die Gefahr zu beseitigen?
Bei beiden Fragen ist es angebracht nicht in Panik zu verfallen und das erstbeste zu tun, dessen Nebenwirkungen größer sind als die Gefahr selbst.
Nach Beantwortung dieser Fragen sollten auch nicht alle Fälle in denen Menschen Angst haben über einen Kamm geschoren werden, noch sollten alle jeweiligen Personen gleichgesetzt werden. Nicht alle Fälle von Angst sind ein Fall für die Psychiatrie. Weder im Fall von Greta Thunberg noch im Falle von Angst vor Überfremdung.
In den letzten etwa 10-15 Jahren hat eine massive Veränderung des Kommunikationsverhaltens der breiten Bevölkerung auf der ganzen Welt stattgefunden. Es ist mir ein Rätsel, warum das nicht öfter thematisiert wird – wahrscheinlich, weil die meisten mittendrin stecken und das garnicht merken.
Gleich dem Frosch, der langsam im Topf gekocht wird. Facebook ist 2004 erschienen. Twitter 2006. Das erste Smartphone (Iphone) 2007. “Die Welt” ist seitdem nicht komplexer geworden, wie so oft behauptet, sondern bloss lauter und aufdringlicher. Die “Debatten” in den “sozialen” Medien finden zum großen Teil auf einem unterirdischen Niveau voller persönlicher Angriffe, Diffamierungen und Beleidigungen statt. Der Fall Greta ist da nur ein Beispiel und Symptom. Ganz allgemein schreitet die Polarisierung voran, Demokratien werden destabilisiert (da reicht schon ein Blick über den Kanal). Das hängt mit der Art, wie Menschen heute kommunizieren, zusammen.
Die junge Dame hat in der Sache absolut Recht. Wenn man sich allerdings auf persönliche Angriffe beschränkt, muss man sich bequemerweise nicht inhaltlich mit ihren Argumenten auseinandersetzen und erntet noch Applaus von massenweise gleichgesinnten, den man auf diese Weise verstärkt früher so garnicht wahrgenommen hätte.
@chn
Da sprechen Sie mir aus dem Herzen. In meinem im März erscheinenden, religionswissenschaftlichen Buch zum Wiederaufleben des Antisemitismus habe ich Medienwirkungen zum Schwerpunkt gemacht.
https://www.patmos.de/warum-der-antisemitismus-uns-alle-bedroht-p-8903.html?cPath=85
Auch in der Öffentlichkeit & auch beruflich identifiziere ich die digitale Verrohung und Radikalisierung als Hauptproblem:
https://kirchenfernsehen.de/video/antisemitismus-betrifft-uns-alle/
Die vorgenommene Herabwürdigung einer Jugendlichen durch einen anonymen „Kolumnisten“ mit teilweise nicht belegbaren „Zitaten“, Vorwürfen der Verschwörung und des „Kindesmissbrauchs“ sowie auch noch NS-Vergleichen am Holocaust-Gedenktag empfinde ich als sehr problematisch und finde, hier werden Grenzen massiv überschritten. Auch das spreche ich an.
Noch ein kurzer Kommentar zur Psychopathologisierung. Der öffentliche Einsatz kann gerade auch ein Mittel gegen Ohnmacht im Umgang mit der Angst sein. Ohnmacht wäre ja gerade ein Anzeichen für eine psychische Störung.
Psychologische Betreuung ist keine ausschließende Alternative zu öffentlichem Engagement. Insbesondere dann nicht, wenn eine tatsächliche Herausforderung der Angst zugrunde liegt. Dann wäre ein wichtiger Inhalt der psychologischen Behandlung Wege aufzuzeigen, wie mit dieser Herausforderung umgegangen werden kann, ohne in Ohnmacht zu verfallen.
Der Hinweis auf psychologische Behandlung als ausschließende Alternative ist daneben auch stigmatisierend. Auch psychisch Kranke sind Teil des politischen Allgemeinwesens und haben das Recht sich zu engagieren. Ob sie dieses und in welcher Art wahrnehmen können, hängt dann vom den Umständen des Einzelfalls ab. (Rechtlich kann für manche Fälle einen Wahlausschluss geben. Die Barrieren dafür sind aber hoch.)
Dabei umfasst psychologische Gesundheit nicht alles. So könnte ein Antisemit, dessen Bewältigung in Gewalt liegt, durchaus gesund sein, aber seine Strategie hätte andere ethische, politische und rechtliche Folgen.
@Michael Blume
Auf Deine Antwort zu meinem Kommentar:
Ja, allgemein sehr krass wie unterschiedlich unterschiedliche Personen offenbar Texte lesen, auffassen, konnotieren. Ich bin immer wieder überrascht wie sehr sich das manchmal unterscheidet. Bei gesprochener und direkt gehörter Sprache scheint mir das Missverständnispotential etwas geringer zu sein, vielleicht wenn man noch Tonfall, Artikulation, Gestik und Mimik als zusätzliche Informationen hat.
Danke gerade in diesem Zusammenhang für den Hinweis wie mein Kommentar bei Dir ankam. Tatsächlich wollte ich allein ausdrücken, dass man Greta mit Hinweis auf ihre angebliche oder tatsächliche Schutzbedürftigkeit allzu leicht zu entmündigen (i.ü. Sinne zum Schweigen zu bringen) versuchen könnte. Keineswegs wollte ich unfaire Angriffe auf sie rechtfertigen oder irgendwie billigen.
Davon unabhängig bin ich aber skeptisch ob eine Überemotionalisierung des Themas Globale Erwärmung (“I want you to panic!”) gut ist. Eine gewisse Emotionalisierung ist meines Erachtens notwendig*, also ist meine Position dem Ansatz von Greta nicht völlig fern.
*Grund: Rein – 100% – rational lassen sich keine Ziele bilden. Rational betrachtet sterben z.B. durch Stickoxide in Deutschland jährlich tausende Menschen, das geht uns aber höchstens emotional nahe.
Der Dank ist ganz meinerseits, @Wizzy. Die Emotionalisierungen und Missverständnisse digitaler Kommunikation halte ich für massiv und gesellschaftlich spaltend. Und ich halte auch die Aggression einiger „Herrenrunden“ gegen Frauen und Minderjährige für nicht zufällig. Da werden gezielt die Grenzen des Sagbaren immer weiter verschoben, gleichzeitig Kritik als „Meinungsdiktatur“ bejammert. Es mehren sich auch die Anzeichen, dass „Dr. Deutsch“ angebliche „Zitate“ nicht einmal belegen kann. Dass sich auch andere Blogportale und anonyme Texter zunehmend radikalisieren, bestätigt die Befürchtung eher. :-/
In der Ablehnung von Panik als Politikstrategie stimme ich Dir zu. Die richtige Reaktion darauf darf jedoch m.E. nicht aus persönlichen Herabwürdigung, NS-Vergleichen und erfundenen Zitaten bestehen, sondern aus Versachlichung und Dialog, insbesondere bei jungen Menschen. Es stimmt ja, wie auch @Paul Stefan sagt, dass Umweltthemen besonders deren Zukunft betreffen.
Mich würde zu Panik-Klima sehr Deine (und Stefans) Wahrnehmung zu „Factfullness“ von Hans Rosling interessieren. Empfehlung, falls noch nicht bekannt! 🙂 👍📚
Aus ZEIT online von Mely Kiyak:
“Man muss noch einmal daran erinnern, was Gretas Problem ist. Sie will, was zuvor 196 Staaten gemeinsam miteinander in einem völkerrechtlich bindenden Vertrag vereinbart haben.”
“Wer unbedingt eine Doppelmoral sehen will, wird bei einem Kind nicht halb so fündig wie bei den Mächtigen und Reichen in Davos, die sich Greta nur deshalb einluden, um sich in einem öffentlichkeitswirksamen, performativen Akt die Meinung geigen zu lassen. Anschließend machen sie wieder business as usual. Greta Thunberg weiß das natürlich und verweigert sich jeglicher Einseiferei (“Ich will nicht euren Applaus”).”
https://www.zeit.de/kultur/2019-01/greta-thunberg-klima-davos-hass-soziale-medien/seite-2
Dann folgt noch ein ziemlich widerwärtiges Zitat aus Tichys Einblicke, was noch schlimmer ist, als das, was “Dr. Deutsch” geschrieben hat.
Inzwischen hat auch der Deutschlandfunk diesen Blogpost aufgegriffen und verlinkt, vgl. hier:
https://www.deutschlandfunk.de/umwelt-16-jaehrige-klima-aktivistin-greta-thunberg-aeussert.2849.de.html?drn:news_id=971855
Zur Verdeutlichung will ich noch einmal zuspitzen.
Greta erfährt im Alter von 9 Jahren zum ersten Mal vom drohenden Klimawandel. Was sie dabei besonders umtreibt, ist der Umstand, daß dieser unumkehrbar ist.
Sie hat die Asperger-Erkrankung; Asperger-Patienten haben die Eigenschaft, sich auf wenige Probleme zu fokussieren und diese umfänglich zu durchdringen.
Das insgesamt setzt ihr schließlich so zu, daß sie über ein Jahr zu überhaupt nichts mehr in der Lage ist. Sie kann einfach nicht wie jeder andere in ihrem Alter weiter unbeschwert zur Schule gehen und so tun, als ginge nichts vor sich, während in Wirklichkeit der ganze Planet ein für alle Male unumkehrbar zu Schanden gefahren wird. Sie geht nicht mehr zur Schule, sie spricht nicht mehr, sie ißt nichts mehr. Herr Blume, Sie sind selber Vater, Sie wissen, daß es in Deutschland erheblichen Aufwandes bedürfte, damit eine Ihrer Töchter durchkäme mit einer solchen Nummer. Und auch in Schweden herrscht Schulpflicht.
Sie findet erste Auswege aus ihrer Situation, indem sie aktiv wird: Sie wird Veganerin. Das erlaubt ihr und ermöglicht, wieder zu essen. Äußerst sparsam erlaubt sie sich, Dinge zu kaufen. Sie ist in einem Alter, in dem man noch aus seiner Kleidung heraus wächst.
Schließlich erfährt sie von einem Schulstreik in den USA (für eine Verschärfung der Waffengesetze). Das Unvermögen, zur Schule zu gehen, kann also umgemünzt werden zu einer politischen Demonstration. Die Tatsache, daß sie darin nach einigen Tagen Zuspruch erfährt und sie so in der Sache mehr bewirkt als mit dem langen sinnlosen Dahinvegetieren zuvor zuhause, ermöglicht ihr, ihre Krankheit, ihre Schulunfähigkeit auf den Freitag zu konzentrieren, und ihrer allgemeinen Schulpflicht wenigstens Montags bis Donnerstags wieder nachzukommen.
Das ist keine Beschimpfung, das sind bis hier hin die von DrDeutsch verlinkten Fakten. Können wir uns auf diese bis hier hin einigen?
Nein, @Alubehüteter – es reicht. Dass ich freundlich und selbstkritisch auf Ihren Kommentar reagiert habe, haben Sie – typisch – falsch als Machtrausch interpretiert. Ich bin entsetzt, dass auch Sie gerade allen Ernstes einen weiteren Kommentar bei mir einstellen wollten, in dem Sie Greta Thunberg als „psychisch krank“ herabgewürdigt haben. Sie testen hier aus dem Schutz der Anonymität die Grenzen und wollen Sie gezielt verschieben. Daraus ziehen Sie Befriedigung. Widerlich.
Lassen Sie es mich Ihnen und Ihren Spießgesellen in aller Deutlichkeit schreiben: Selbstverständlich kann man anderer Meinung wie Greta Thunberg sein. Wer aber für sich selbst Anonymität beansprucht und aus dieser Anonymität heraus persönliche Angriffe gegen andere Menschen und insbesondere Frauen und Kinder lanciert, dazu höhnisch vermeintliche „Zitate“ verbreitet, ist kein Held der Meinungsfreiheit, sondern pseudo-intellektuell und niederträchtig.
Auch Sie tragen durch Ihr anonymes und zunehmend Grenzen verschiebendes Trolling zur Verrohung der Sprache und Sitten bei. Und ich habe nur noch wenig Hoffnung, dass Leute wie Sie wenigstens gelegentlich reflektieren, was Sie im Kälteschein ihrer Bildschirme an Verachtung und Hetze vor allem gegen Frauen und Kinder anrichten… :-/
Tut mir Leid, dass ich zu freundlich zu Ihnen war. Damit habe ich Ihrem inneren Schweinehund Zucker gegeben. Kommt nicht wieder vor…
ich muss zugeben, dass ich zum ersten mal beim lesen dieses blogs ratlos bin. danke übrigens für die jahrelange aufklärung und diskursfreudigkeit zu mythen und religionen etc., dieser blog ist für einen halbgebildeten und vollinteressierten leser wie mich zu einer der wichtigsten quellen überhaupt geworden, gerade deshalb bin ich so verwundert über die so eindeutige und – ja, auch: einseitige interpretation des textes von “dr. deutsch” .
das mit dem NS-vergleich und dem verschwörungsvorwurf kann doch ihrerseits nicht ernst gemeint sein?
ich finde gerade die inhaltliche kritik an der vorgetragenen haltung wichtig, sie läuft meiner meinung nach nicht auf eine abwertung von klimaschutz hinaus. sondern auf die berechtigte frage, ob aktiver klimaschutz auch abseits von antidemokratischer schock-politik möglich sei. im gegensatz zu den vielen tatsächlich abwertenden altherren-kommentaren von poschhart bis achse des guten hat er die reden des mädchens inhaltlich ernst genommen. dass er aber darüber hinaus auch die inszenierung kritisiert, finde ich absolut nicht unpassend, denn dass es sich um eine solche handelt, kann niemand ernsthaft abstreiten. ihre befindlichkeit (panik) mitsamt ihrer problematik wird groß ausgebreitet und in den dienst eben dieser inszenierung gestellt. das kann man kritisieren.
irgendwie bleibt das gefühl, als hätten sie mit dr. deutsch ein anderes hühnche zu rupfen, vor allem weil der vorwurf mit a. weidel mit dem verlinkten text so gar keinen sinn ergibt für mich.
@jo lederhaas
Nein, ich kenne den Anonymus „Dr. Deutsch“ nicht und weiß nicht, aus welchen Interessen er (oder sie?) gegen Umweltschutz und politisches Engagement von Jugendlichen anbloggt. Für mich war klar erkennbar, was mit „System Greta“, „psychisch krank“, „Kindesmissbrauch“ und höhnischen „Zitat“ eines NS-Vergleichs ausgerechnet am Auschwitz-Gedenktag angelegt war. Zumal er ja die angeblich mangelhafte „Recherche“ von „Journalisten“ (die im Gegensatz zu ihm ihre Namen offenlegen) im Text kritisiert hatte!
Und auch in der Redaktion wusste niemand vom Datum? Hmmm… 🤔
Gleichzeitig nehme ich wahr, dass vor allem viele Männer den gleichen Text als buchstäblich „harmlos“ wahrnehmen und nichts dabei finden, Greta Thunberg persönlich anzugreifen und ihren Ausschluss aus der Öffentlichkeit zu fordern.
In der Summe bin ich sehr froh, dass wenigstens einige Leute noch einmal neu darüber nachdenken, welche Art von Qualität von anonymen Bloggern erwartet werden sollte.
Hier auch ein aktuelles Interview von mir zur #Medienkrise und #Verrohung des Umgangs: https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/Antisemitismus-Beauftragter-erhaelt-Post-voller-Hass;art140897,4148215
Zu Alubehüteter:
“Sie hat die Asperg-Erkrankung…”
Für mich ist das ein sehr sensibles Kind, was diese Welt erst verstehen will, aber wegen dieser inhumanen Widersprüche in ihrem kindlichen Weltbild nicht verstehen kann.Da wo sie,wie alle Kinder, in dieser Welt/Umwelt Harmonie und Geborgenheit sucht, sieht sie Überlebensängste in einer scheinbar chaotischen und gleichgültigen Welt. Eigentlich hält sie den Erwachsenen einen Spiegel vor, in dem sie diesen zeigt wie abgestumpft und desorientiert diese durchs Leben gehen und sich mit allem zufrieden geben,hauptsache es betrifft sie nicht persönlich.Gleichsam dem Vogel Strauss stecken viele den Kopf in den Sand und negieren somit alle Probleme um ihr kleines Ego zu leben. Die Umwelt hat sie zu reinen Konsumenten und Verbrauchern domestiziert. Kinder sind für mich Seismographen für Erwachsene, die das Mitgefühl verlernt haben.Diese Kinder psychisch abzustempeln und als “gestört” zu erklären, zeigt für mich eine gewisse Dekadenz im Denken…Könnte es nicht auch sein,dass die Erwachsenen,die so denken psychisch gestört sind…?
Interessantes Thema eine Kollegin und ich wollten in Geographie über dieses Mädchen sprechen und ihre Rede zeigen. Machen grade das Klima und gleich beim googlen, kam bei mir PI News und ich war geschockt wie über das Mädchen geredet wird.
Ich finde es gut das Jugendliche politisch aktiv werden, ob ich ihren Streik gut finde ist anderes Thema.
Aber das Jugendliche politisch aktiv werden ist zu begrüßen, außer natürlich eindeutig verbotene Sachen.
Also wenn man selber viel ausgibt, sollte man wenigstens auch viel einstecken können und auch den poltischen Gegner natürlich respektieren, auch wenn anderer Meinung. Leider scheint dies immer weniger möglich zu sein in unserer Gesellschaft.
Es ist wohl kaum sinnvoll, diese Diskussion hier noch weiter zu führen. Darum nur noch folgendes: Ich bin hier pseudonym unterwegs, aber nicht anonym. Sie gehören zu den wenigen im Internet, die meinen Klarnamen kennen.
@Alubehüteter
Und ich würde Ihren Klarnamen nicht veröffentlichen und jeden hier achtkantig herausschmeißen, der Ihnen vorhielte, „psychisch krank“ zu sein oder gar „Kindesmissbrauch“ zu betreiben! Wie lange und weit haben wir uns an die digitale Verrohung schon gewöhnt?
Der Psychologe, Freund und ruhrbarone-Blogger Sebastian Bartoschek hat gerade auf seinem FB-Profil klargestellt, dass ihn jeder entfreunden solle, der im Kontext von Greta von „Kindesmissbrauch“ spreche bzw. schreibe. Denn in seiner Praxis habe er mit Opfern echten Kindesmissbrauchs zu tun… :-/
Ob vielleicht auch der anonyme Autor des schmierig-schlüpfrigen „System Greta“ inzwischen mal darüber nachgedacht hat, was er da getextet hat? Ob die Salonkolumnisten inzwischen nachdenken, wo sie selbst die digitale Verrohung beförderten?
Es reicht dermaßen…
Go, Greta, go!
https://www.spektrum.de/news/welches-recht-hat-die-natur/1611254
Nicht beirren lassen! Go!
Anja Krüger von der taz hat nun auch auf die Entgleisungen der „Salonkolumnisten“ Bezug genommen – und bemerkt, dass sie wohl bereits einiges bewirkt… 🙂
http://www.taz.de/!5565669/?fbclid=IwAR0J0EbU12XrLmEZiyTRETr-tyxNmQM7pfoxEcGqyU6ErDzgFAtQ4-q_FdE
Ob die Zeit der anonymen Onkel-Trolle ihrem Ende entgegen geht? 🤨👍✅
eine 16jährige junge Frau, die sich über Massenhysterie selbst bemerkt samt Kopf und Kragen.
Welcher Erwachsene würde sich das zutrauen?
@Paul Stefan 29. Januar 2019 @ 11:28
Sind denn brauchbare Lösungen schon da? Zum Beispiel brauchen die momentanen erneuerbaren Energiequellen genügend leistungsfähige Speicher, die wir noch nicht haben. Sicher ist das eher Studium von einem MINT-Fach oder ein Ingenieursstudium.
Michael Blume: “Mich würde zu Panik-Klima sehr Deine (und Stefans) Wahrnehmung zu „Factfullness“ von Hans Rosling interessieren. Empfehlung, falls noch nicht bekannt!”
Mir wurde das Buch auch empfohlen, aber ich kenne es noch nicht. Ich war nur auf der Seite gapminder. Ich habe keine Zweifel daran, dass vieles oder das meiste besser geworden ist. Allerdings könnte der Zuwachs an Wohlstand nicht gleichmäßig verteilt sein, so dass bei den Kürzergekommenen der Eindruck entsteht, sie werden im Vergleich zu den Wohlhabenden ärmer.
Aber mein eigentlicher Einwand ist, dass gapminder nicht auf den Preis des wachsenden Wohlstandes eingeht:
CO2-Ausstoß mit globaler Erwärmung und Versauerung der Ozeane, weiterer Raubbau
an den Ökosystemen, massives Artensterben, Abholzungen, Vermüllung mit Abfällen aller Art, z.B. Plastik der Wegwerfgesellschaft usw. Die Umgestaltung der Erde durch die Menschheit nimmt immer größere und damit auch gefährliche Ausmaße an. Wir sind dabei, das ökologische Netz, in dem wir leben, zu zerstören.
Siehe hierzu das Konzept der planetaren Grenzen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Planetare_Grenzen
1979 warnte die erste Weltklimakonferenz vor einer globalen Erwärmung durch CO2, also vor 40 Jahren. Was hat es gebracht? Die CO2-Konzentration ist weiter gestiegen. Der aktuelle Wert (Rekordwert im Dez. 2018 409 ppm) liegt jetzt schon über dem des Pliozäns:
“Im Pliozän war das Klima relativ stabil und warm. Der Anteil an Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre wurde durch Untersuchung von Δ13C organischen Materials aus Meeressedimenten und versteinerten Blättern ermittelt und betrug Mitte des Pliozän etwa 360 bis 400 ppm; eine Konzentration von 400 ppm wurde im Jahr 2014 wieder erreicht.
Die Jahresdurchschnittstemperaturen lagen zunächst etwa zwei Millionen Jahre lang rund 2–3 °C über den Temperaturen vorindustrieller Zeit. Verschiedene Klimaproxies dokumentieren einen 15–25 Meter erhöhten Meeresspiegel im Vergleich zu heute.”
https://de.wikipedia.org/wiki/Pliozän#Klima
Ich finde die Diskussion über “Panik” ein bisschen bizarr. Panik ist ein kurzfristiges Gefühl, es hält nicht lange an, jedenfalls nicht, wenn nicht chronisch unmittelbare Lebensgefahr besteht. Die Warnung vor “Klimapanik” dient oft nur dazu, um die Unwilligkeit zu Handeln zu begründen. Ich hätte Greta Thunbergs Satz zur “Klimapanik” nicht gesagt, und zwar wegen des zu erwartenden Shitstorms. Aber eigentlich kann ich sie gut verstehen.
Zwei Dinge beunruhigen mich:
1. der Klimawandel schreitet schneller voran, als erwartet, vor allem die Erwärmung der Arktis und die Eisschmelze. Die Arktis ist ein wichtiger Teil der Klimaschaukel des Planeten.
2. Und noch mehr das immense Desinteresse der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an dem Thema, als ob sich die globale Erwärmung auf einem virtuellen Planeten ereignen würde und nichts mit der Realität zu tun habe.
@Paul Stefan 2. Februar 2019 @ 21:03
1974 warnte man in den Medien vor einer neuen Eiszeit.
@Paul Stefan Der ganze Text ist von einer Relativierung der Gefahren der globalen Erwärmung durchdrungen.
@Michael Blume Nein, ich kenne den Anonymus „Dr. Deutsch“ nicht und weiß nicht, aus welchen Interessen er (oder sie?) gegen Umweltschutz anbloggt.
Ja – BIN ICH DENN DOOF, ODER WAS ?
Wo entnehmen Sie das? Können Sie mir die Stelle zeigen? Wo ist er gegen Umweltschutz, polemisiert gegen die Decarbonisierung der Industriegesellschaft, gegen Fahrverbote, Tempolimit? Alles, was er sagt, ist: Das ist in Arbeit, darüber wird verhandelt, Interessen werden gegenübergestellt, miteinander vermittelt, ausgeglichen: Die Offene Gesellschaft kann das nach aller Erfahrung besser als eine „Anti-Klimawandel-Diktatur“, wie er sie nennt.
Er benützt ein paar Reizwörter, die auch üble Gesellen verwenden, und darauf hin wird alles Üble dieser Gesellen auch in seinen Text hineingelesen.
Ganz genau, @Alubehüteter: Der Anonymus benutzt gezielt „Reizwörter, die auch üble Gesellen verwenden“, um damit u.a. eine 16jährige, ihre Familie und ihr Anliegen persönlich herabzuwürdigen und Klicks zu generieren.
Und wenn das alles angeblich harmlos und unbedacht sei – warum haben „Dr. Deutsch“ und Sie dann selbst nicht den Mut, sich mit Klarnamen öffentlich zu machen? Offensichtlich ist Ihnen selbst bewusst, was Vorwürfe zum Beispiel des „Kindesmissbrauchs“ oder NS-Vergleiche auslösen können! Sie wollen so etwas gerne austeilen, aber selbst keinesfalls einstecken.
Nein, ich halte weder „Dr. Deutsch“, noch die Herausgeber der Salonkolumnisten noch Sie für „doof“, im Gegenteil: Ich fürchte, Sie wissen längst selbst genug um die Gefahren der digitalen Verrohung, um für sich selbst Schutz zu reklamieren. Dann aber verhöhnen Sie aus diesem Schutz heraus auch Frauen und Kinder mit gezielt ausgewählten „Reizwörtern“ und Schein-Zitaten.
Es war höchste dagegen einzuschreiten; auch hier.
@ Rudi Knoth
Es gibt schon Ideen und Konzepte zur Energiespeicherung, man muss sie weiterentwickeln und anwenden und weiterentwickeln. Das wird nicht nebenher einfach sich von selbst ergeben.
Ich verstehe nicht, warum seit Jahrzehnten gewisse Leute in Politik und Wirtschaft chronisch von dem CO2-Problem und einer nötigen Energiewende überrascht sind.
Warum soll das jetzt ein Aufgabe von einem MINT-Studium sein? Es müsste eine Aufgabe für die vorhandenen, ausgebildeten MINT’ler sein. Die Energiewende muss jetzt angepackt werden, nicht erst in zehn Jahren.
“1974 warnte man in den Medien vor einer neuen Eiszeit.”
Ich habe die Diskussionen mit Zombie-Argumenten satt.
“The 1979 World Climate Conference (12 to 23 February) of the World Meteorological Organization concluded “it appears plausible that an increased amount of carbon dioxide in the atmosphere can contribute to a gradual warming of the lower atmosphere, especially at higher latitudes….It is possible that some effects on a regional and global scale may be detectable before the end of this century and become significant before the middle of the next century.”[59]
In July 1979 the United States National Research Council published a report,[60] concluding (in part):
When it is assumed that the CO2 content of the atmosphere is doubled and statistical thermal equilibrium is achieved, the more realistic of the modeling efforts predict a global surface warming of between 2°C and 3.5°C, with greater increases at high latitudes.
… we have tried but have been unable to find any overlooked or underestimated physical effects that could reduce the currently estimated global warmings due to a doubling of atmospheric CO2 to negligible proportions or reverse them altogether.”
https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_climate_change_science#Scientists_increasingly_predict_warming,_1970s
Was Sie betreiben, ist nicht mehr rational.
@Paul Stefan 3. Februar 2019 @ 22:54
Was heisst hier “nicht rational”? Es ist eine Tatsache, daß es solche Warnungen gab.
Übrigens sank in der Zeit von 1940 bis 1976 die mittlere Erdtemperatur.
@Paul Stefan 3. Februar 2019 @ 18:18
Und dafür braucht man Absolventen von MINT-Fächern.
@Rudi Knoth
Bei den Klimawandelleugnern habe ich nie verstanden, welchen Gewinn sie daraus ziehen.
Wenn es keinen menschenverursachten Klimawandel gäbe, aber wir haben trotzdem vorsichtshalber für saubere Luft gesorgt, was hätten wir dann verloren? Was ist verloren, wenn wir Öl nicht mehr verfeuern, sondern zu Plastik verarbeiten?
@Alubehüteter 5. Februar 2019 @ 11:41
Nun ja “Klimawandelleugner” im wörtlichen Sinne gibt es wohl nur recht wenige.
Bei Erdöl oder Kohle mag es sicher richtig sein, diese zu anderen Produkten zu verarbeiten. Allerdings braucht man auch dafür Energie. Und Plastik hat ja auch nicht den besten Ruf. Und was saubere Luft angeht, so würde auch ein klimaneutraler wasserstoffbetriebener Verbrennungsmotor Stickoxide erzeugen.
@Rudi Knoth
“Klimawandelleugner” … Klima wandelt sich, klar. Wir hatten die letzte große Eiszeit vor 12.000 Jahren, und grundsätzlich geht es seitdem stets mit den Temperaturen nach oben. Mit immer wieder Ausreißern auch nach unten, aber unter dem Strich eben doch.
Strittig, wenn es das denn noch ist, ist, ob der Mensch seit 200 Jahren dafür mitverantwortlich ist. Nur: Was wäre denn verloren, wenn wir mal so tun, als ob – Auch auf die Gefahr hin, in 50 Jahren stellen Wissenschaftler fest, öhmmm, war wohl doch gar nicht nötig? – Die Chinesen hatten früher immer gesagt: Klimawandel, den hat uns der Westen eingebrockt, sollen die da auch einseitig in Vorleistung gehen; wir haben da noch viel nachzuholen in Sachen Industrialisierung. Inzwischen sind sie Vorreiter in der Elektromobilität, weil man in ihren Großstädten an manchen Tagen nicht mehr vor die Tür gehen kann ohne Atemmaske.
Auf der anderen Seite: Wartet man auf wirklich letzte, harte wissenschaftliche Beweise (so es sie nicht längst schon gibt), dann ist es ziemlich wahrscheinlich zu spät. Der Erdenball würde umgestaltet auf Menschen noch nicht bekannte Weise, und dies sehr, sehr schnell; verheerendste Völkerwanderungen wären die Folge.
@Alubehüteter, Rudi Knoth
Es ist nicht umstritten, ob die globale Erwärmung anthropogen ist. Es gibt schon lange einen wissenschaftlichen Konsens darüber.
Und was die Warnung vor einer “Eiszeit” in den Siebzigern betrifft:
Was wollen Sie eigentlich damit sagen, für oder gegen was soll das ein Argument sein? Sprechen Sie es doch aus.
“Und dafür braucht man Absolventen von MINT-Fächern.”
Erzählen Sie mir nicht, dass die Energiewende gerade daran scheitert, weil es zu wenig MINT-Absolventen gibt.
Irrational ist Ihre Haltung, weil Sie Ihr Urteil in der Frage der globalen Erwärmung nicht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen richten, sondern nach einer vorgefassten Meinung und dann suchen Sie sich wahllos abgehalfterte “Argumente”, die längst widerlegt wurden.
Joachim Schellnhuber:
“Je dringlicher ein Problem wird, desto entschlossener können Menschen mitunter wegschauen und sich stattdessen mit Nebensächlichkeiten beschäftigen. Die Wissenschaft nennt das „kognitive Dissonanz“. Der Mensch bleibt tendenziell so lange in seiner Komfortzone, wie es nur irgendwie geht. Die Frage ist nun, wie man diesen Verdrängungsreflex überwinden kann.”
https://www.pnn.de/wissenschaft/potsdamer-klimaforscher-hans-joachim-schellnhuber-was-heute-geschieht-gleicht-einem-kollektiven-suizidversuch/22937968.html
@Paul Stefan 7. Februar 2019 @ 00:15
Man braucht solche Leute, weil die Probleme der Speicherung noch nicht zufriedenstellend gelöst sind.
Diese Warnung (Eiszeit) wurde damals in einer Wissenschaftssendung im ZDF ausgesprochen. Wenn das nicht für einen Laien “wissenschaftlich” ist. Also es war keine vorgefasste Meinung von mir, sondern die Aussage einer damaligen Wissenschaftssendung. Damit ist Ihre Behauptung über meine Irrationalität widerlegt.
Ich vermute nicht. Diffamierung ist nicht auzulöschen. Es ist auch die Grauzone zwischen Meinungsfreiheit und politcal correctness. Greta Thunberg hat sehr gut reagiert. Aufklärung ist immer noch stärker, als tumbe Schreierei. Solange diese tumbe Dreistigkeit der Diffamierung Randerscheinung bleibt, ist es noch gut. Auch wenn es für die Betroffenen hart ist. Mir macht Unterstützung für sie Mut.
Der Westen steht für Freiheit (Kooperation). Aber Menschen wie Greta Thunberg zeigen uns aus unserem Inneren auf, dass wir zu weit gegangen sind. Das passt halt nicht allen. Schuldkonzeptreflex?!
@Blume
ups…mein vorletzter Kommentar sollte eigentlich als Antwort auf “Anja Krüger…TAZ…” erscheinen…
@ Rudi Knoth
“Diese Warnung (Eiszeit) wurde damals in einer Wissenschaftssendung im ZDF ausgesprochen. Wenn das nicht für einen Laien “wissenschaftlich” ist. Also es war keine vorgefasste Meinung von mir, sondern die Aussage einer damaligen Wissenschaftssendung. Damit ist Ihre Behauptung über meine Irrationalität widerlegt.”
Damals hätten Sie als Laie vielleicht verwirrt sein konnen.
Aber es ist irrational, eine Aussage vor vierzig Jahren noch heute als Argument heranzuziehen. Für was eigentlich? Darauf antworten Sie nicht. Die typischen “Skeptiker”, Relativierer und Leugner tun das, um die Klimatologie in Zweifel zu ziehen, “Seht her, die wissen doch selbst nicht, was sie sagen, mal Eiszeit, mal Heißzeit”. Die Möglichkeit einer Abkühlung war damals eine Minderheitenmeinung und die Weltklimakonferenz von 1979 und die ersten konkreten Untersuchungen kamen alle zum gleichen Ergebnis: die Emissionen von CO2 werden zu einer Erwärmung führen. Und so ist es auch gekommen.
In der Süddeutschen Zeitung gab es einen interessanten Artikel von Philipp Bovermann zum Thema:
“Als hätte es dazu noch irgendeines Beweises bedurft, zeigt sich in der fortwährenden Verdrängung des Klimawandels, dass wir in einer Welt unzuverlässiger Erzähler leben. Wir erzählen uns Geschichten, um weitermachen zu können wie bisher.”
https://www.sueddeutsche.de/kultur/greta-thunberg-klimawandel-1.4318665
Alubehüteter:
“Wir hatten die letzte große Eiszeit vor 12.000 Jahren, und grundsätzlich geht es seitdem stets mit den Temperaturen nach oben. Mit immer wieder Ausreißern auch nach unten, aber unter dem Strich eben doch.”
Nach der Temperaturrekonstruktion von Marcott et al ist das Temperaturmaximum unserer Zwischeneiszeit schon seit ein paar tausend Jahre überschritten und wir befanden uns auf einem sehr langsamen Abkühlungskurs, bevor die globale Erwärmung einsetzte.
Siehe hier:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/palaeoklima-das-ganze-holozaen/
“runter auf netto Null CO2-Emissionen”?
Lieber Stefan, haben Sie in der Schule nicht aufgepaßt, als im Biologieunterricht die Pflanzen dran waren und wovon sie leben und damit alle anderen Lebewesen auch? Wir brauchen CO2, je mehr desto besser? Null CO2 ist der Tod allen Lebens! Das Klima ist nicht erwiesenermaßen menschengemacht! Zahllose Wissenschaftler haben das bisher feststellen können und veröffentlicht, Was sich da wandelt ist zu 99 Prozent mindestens nicht menschengemacht! Selbst wen wir in Deutschland alles ausschalten, wird sich das Klima wie in den bisherigen Jahrtausenden, nicht um den Menschen kümmern sondern den Sonnenflecken-Zyklen enstprechend verhalten.
Und dann kommt so eine nette kleine Schwedin, von ihren Klima-Eltern einseitig erzogen, und tut, als wäre sie als wissenschaftlich völlig uninformierte schon qualifiziert genug da mitreden zu können! Was sie sagt, ist Populismus im reinsten Sinn! Tut mir leid um die Kleine, so in den Vordergrund geschoben zu werden!
An Michael Blume: Mein Eindruck, Sie wollen Vorurteile beseitigen helfen, was sehr lobenswert ist, aber ein bißchen Sachkenntnis wäre doch als Voraussetzung wichtiger als das Bemühen um die politische Korrektheit in Sachen “Klimakatastrophe”! Da scheinen Sie genauso gepolt zu sein wie alle, die dem Al Gore seit Jahren nachlaufen, der uns damals prophezeit hatte, in spätestens 10 Jahren würde der Meeresspiegel um 6 – 10 Meter gestiegen sein. Er ist wohl der erste Klimamilliardär geworden durch seine Reisen, Vorträge und Bücher, die wie Offenbarungen rund um die Welt verschlungen wurden.
Den Begriff “politische Korrektheit” trifft wie wohl nie zuvor auf unsere Zeit zu und führt zu abartigen Ergebnissen: Zerstörung unseres einzigen Rohstoffes, den wir haben, Intelligenz und technisches Knowhow, durch eine wohlmeinende grüne Gesinnungsdiktatur. Mehr haben wir nicht, und das wollen unsere Klimaretter einfach so wegschmeißen! Keine Kohlekraftwerke mehr, die als einzige noch Grundlast sichern; bald auch keine Verbrennungsmotoren mehr, obwohl Batterien viel umweltschädlicher zu bekommen und zu entsorgen sind; keine flächendeckend funktionierende Versorgung mit Elektro-Netzen bestehen bislang, usw. aber unsere Katastrophenpropheten wissen Bescheid: aufgrund einzig auf Computer-Modellrechnungen von Epidemiologen gegen eine Hundertschaft von Lungenfachärzten, basierenden Aussagen. Wir müssen die Letzten werden hinter China, Rußland, Indien etc., die alle unsere Energiewende, unsere Feindosierung von angeblich höchst schädlichen Naturstoffen belächeln und sich darüber freuen, daß da ein wichtiger Konkurrent wegzufallen verspricht.
Hoffentlich kommt Ihnen möglichst bald die Erkenntnis, daß an der Kritik an den Medien etwas dran sein könnte? Udo Ulfkotte, der unter mysteriösen Umständen verstorbene ehemalige FAZ-Publizist und Journalist, hat aus eigener Erfahrung mit den Medien sehr aufschlußreiche Fakten und Methoden veröffentlicht. Mich wundert, daß Sie von seinen Recherchen noch nichts gehört zu haben scheinen, wie manipuliert wird, wie durch Weglassen unerwünschter, Auswahl und Verbreitung erwünschter Fakten die Unwahrheit gesagt werden kann, ohne zu lügen. Es gibt ganz ohne Zweifel manipulierte Medien durch auf eine Linie vertraglich verpflichtete Journalisten! Das hat nichts mit Verschwörungstheorien zu tun, da geht es um Fakten, die jeder im Netz herausfinden kann bei Eingabe bestimmter key words. Da sind wirkliche Wissenschaftler zu finden, oft mehr im Ausland als bei uns.
Die Klimadebatte bietet dazu reichlich Gelegenheit!
Viel Erfolg in dieser für unser Land, unsere Kultur und geistige, sowie technologische Entwicklung so wichtigen Debatte, der Sie sich aufklärerisch verschrieben haben, wünscht Ihnen
Stephan Dreber
Greta Thunberg ist erst 16 Jahre alt und sie setzt sich für legale und grundsätzlich unstrittige Vorhaben (Klimaschutz und Umweltschutz) ein.
Bestimmte Aspekte von Klimaschutz kann man sicherlich diskutieren und manches ist vielleicht nicht immer eindeutig zu beurteilen, verschiedene Interessen müssen berücksichtigt werden.
Dennoch ist Klimaschutz und Umweltschutz unstrittig: oder ist jemand bereit, die Konsequenzen zu tragen und schmutziges Wasser zu trinken und chemisch hoch belastete Nahrung zu sich zu nehmen. Jeder normale Mensch würde doch wohl sauberes Wasser und möglichst unbelastete Nahrung verlangen.
Persönliche Angriffe sind angesichts dieses Sachbestands unangemessen, denn die Dame hat keine Vorteile durch ihr Engagement, das sie wahrscheinlich eher viel Zeit und Geld kostet. Leider hat es sich ja eingebürgert, persönliche Angriffe zu fahren obwohl es ja eigentlich um die Sache gehen sollte.
Zu berücksichtigen ist weiterhin, dass die junge Dame erst 16 Jahre alt ist, damit ist sie minderjährig und ein gewisser “Kükenschutz” sollte ihr gegenüber auch in der Öffentlichkeit gelten.
Mir ist vollkommen unklar, wie sie die “Angstpolitik” nur den sogenannten Rechten vorwerfen können, wenn doch in jeder Frauenzeitschrift mit Gesundheitsteil oder in anderen Schlagzeilen jeden Tag des Rechten unverdächtige Angst- und Panikmache finden können.
Auch sie haben ein geschlossenes Weltbild, das sich im Zuge der Dynamiken immer austarriert und dann gewissen massenphänomenalen Perspektiven annähert.
Dabei ist es nicht vollkommen aus der Luft gegriffen, dass wir alle über die auslösbare Angsterregung steuerbar sind und das auch umfänglich genutzt wird. Dabei scheint es offenbar legale und illegale Anwendungen zu geben. Also von Rechts ists verboten, aus der Perspektive der “Mitte” vollkommen unbedenklich.
Interessant ist die Szenerie, das Greta autistisch sein soll.
Aus meiner eigenen autistischen Lebenswelt wurden mir einige Fakten offenbahrt, über die man alltäglich allerliebst schweigt, weil sie zu sehr ans Eingemachte gehen und so gar nicht Öffentlichkeitstauglich sind. Ja, wenn das mal nicht allerfeinster Populismus ist, der da praktiziert wird?
Denn ansonsten ist man ja immer gern mit Fakten und Wissenschaftlichkeit bei der Sache. Aber gerade an der Gottesfrage oder dem Psychischen und seine Ursachen, da wird man schmallippig und schweigsam. Sei das doch alles Individualschicksal… oder gar nicht existent.
Ich wundere mich auch, das kleine Mädchen neuerdings (oder überliefert ja auch schon bei den Franzosen von Orleans) gerne als Hebel für Problemelösung der “Erwachsenene” missbraucht werden. Wie bei der Jungfrau von Orleans quasi als letzte Rettung vor irgendwas…. vor dem Abgrund, der auch angsgetrieben prophezeit wurde.
Mich lässt das an der Redlichkeit des Verbots von Kinderarbeit zweifeln.
Oder auch Zweifeln an den Menschenrechten, die ja auch für Erwachsene gelten.
Die Schädichkeit des massenmedialen Furors der Person Greta für “Erwachsene” Menschen wäre aber nur sichtbar, wenn man neurologisch hinreichend und ehrlich forschen würde. Aufgeklärte Gesellschaften würden das tun. Da aber die Neurowissenschaft aus meiner Perspektive (und also in der Welt) eben zum Geheimnis gemacht wird, und darum herum viel falsch erklärt (also gelogen), kann man folgerichtig nicht von einer aufgeklärten Gesellschaft ausgehen. Noch nicht mal von einer nach Aufklärung strebenden Gesellschaft, wenn man diese regelmäßig selbstgerecht mit Populismus in die Welt tönen sieht.
Wie auch immer: Mit mir hat man auch Politik gemacht und ich bin rückblickend absolut nicht glücklich darüber. Denn aus meiner Perspektive war es absolut undenkbar, dass ich auch nur irgendwie unbeschadet aus der Szenerie rauskommen würde.
Wir werden sehen, was aus Greta wurde, wenn erst einmal 20 Jahre vergangen sind.
Lieber @demolog,
die Problematik (!) von Angstpolitik sprach ich ausdrücklich an. Sie finden auf diesem Blog auch kritische Posts zum Beispiel zur damaligen Waldsterben-Hysterie:
Es macht meines Erachtens aber schon einen moralischen Unterschied, ob Angst vor Prozessen (wie Umweltzerstörung, Rezessionen, Epidemien usw.) geschürt wird, oder vor Menschengruppen. Ersteres führt vielleicht zum Fehleinsatz von Ressourcen, Letzteres jedoch darüber hinaus zu Hass und Gewalt.
Zuletzt noch der Hinweis, dass ich selber mit 16 Jahren schon JU-Vorsitzender und gewählter Jugendgemeinderat war und es mir verbeten hätte, für mein politisches Engagement als Teil einer Verschwörung („System Greta“) oder als Fall von „Kindesmissbrauch“ verhöhnt zu werden.
Wenn auch ältere, selbst anonym agierende Männer im Netz auch gegenüber jüngeren und jugendlichen Frauen den Mindestanstand wahren würden, wäre das doch fein…
Zum Inhalt im Detail wollen sie wieder mal nichts sagen…wie immer bleiben sie oberflächlich.
Widerworte sind unerträglich, nicht wahr?
Anstatt solche Gegenrede persönlich zunehmen, und nur Niedertracht zu wittern, kann man durchaus einfach hinnehmen, dass zu allen Begebenheiten und Ereignissen viel Detailkritik existiert. Und die schleicht sich heute eben durchs Netz, anstatt in der Kneipe ausgesprochen, aber daraufhin auch wieder ins Nirvana zu verschwinden.
Ich erkenne eine ebenso fundamentale Schuld auch in den Medienberichten der “Qualitätspresse”. Wenn diese sich für einen Hort der politischen Correctnes und für die Bewahrung von Stil und Standards steht, dann müssten diese eben auch in ihrem Tun genau das beweisen. Dazu gehört aber weniger, dass sie sich ausgesprochen gerne und gezielt auf die Suche nach den stilistischen und ethisch bedenklichen Gedankenverfehlungen macht.
Aber mir kommt es so vor, als ob in der massenmedialen Öffentlichkeit eine Art Wettstreit um die “beste” Meining zu Allem und Jedem stattfindet. Gingen denn die damaligen Qualitätspresse-Journalisten jeden Tag in die Kneipe, um auch noch die übelste Meinung der Vollständigkeit halber “ermittelt” zu haben?
Ich meine, das hier eine Art Krieg stattfindet, den es so früher nicht gegeben hat. Allein, dass sich die Massenmedien sozusagen “herablassen”, sich dem anzunehmen, ist schon die Kritik notwendig.
Allein daran kann man immerzu erkennen, wie sehr sich auch in den eigendlich als sich sachlich gebenden Institutionen dieses anderen vorgeworfene Unheil und Niedertracht ausgebreitet hat.
Es macht keinen moralischen Unterschied, sondern einen ethischen. “Moral” ist immer innerhalb der Gruppe zu verstehen. Und da haben wir ja gerade in fast jeder Situation eben immer auch abgrenzbare Gruppen, sodass der Hinweis auf moralische Standards irrsinnig ist. Aber das scheint die Welt, die sich für aufgeklärt hält, nicht verstehen zu wollen (können?). Sie schwurbelt immer zu locker unbedacht drauflos und nimmt die “Moralkeule”, die fast immer gar nicht angebracht ist, wenn man vorher nicht deutlich macht, inwiefern man sich innerhalb einer einzigen Gruppe befindet.
Alles andere bezieht sich auf Ethik. Also ist es die “Ethik-Keule”. Aber das ist ein Wort, dass nicht so geläufig ist. Die Menschen haben offenbar zu viel Respekt davor oder sie meinen tatsächlich nur Moral und damit immer nur ihre eigene, ungenannte Gruppe. Dann ergibt sich eine Art Heuchellei, weil man Gutmenschen-Attitüde annimmt, die nicht alle Menschen einbezieht.
Klimareligion!
wenn jemand so einen schwachsinnigen Klimaaktionismus eines naiven Teenagers auch noch verteidigt, hat er längst jeden Bezug zur fachlichen Klimatologie und für ein vernünftiges Miteinander verloren. Angstmache und (Klima) Hetze sind mit Sicherheit die ganz falschen und dümmsten Ratgeber!
@Christian Wetter
Interessant! Sie vertreten also die Ansicht, dass Abertausende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit verschworen hätten, um eine „Klimareligion“ aufrecht zu erhalten? 🤔
Polizist : „Guten Tag, allgemeine Verkehrskontrolle.“
Klima-Leugner : „Bin ich zu schnell gefahren, Herr Wachtmeister?“
Polizist : „Nein! Wir haben Sie wegen der Aufkleber an Ihrem Fahrzeug angehalten.“
Klima-Leugner : „Aha! Ja dann!“
Polizist : „Steigen Sie mal bitte aus!“
Klima-Leugner : „Und jetzt?“
Polizist : „Schauen Sie mal auf Ihre Fahrertür und lesen Sie laut vor!“
Klima-Leugner : „Stoppt den CO2-Hunger der Pflanzen!“
Polizist verschränkt seine Arme
Klima-Leugner : „Meinen Sie den Aufkleber, Herr Wachtmeister?“
Klima-Leugner trifft POLIZEI
https://aufgewachter.wordpress.com/2019/02/01/klima-leugner-trifft-polizei/
Greta Thunbergs Anliegen ist doch grundsätzlich ehrenwert. Ob sie aber de facto mit diesen Auftritten “konstruktiv” für Verbesserungen eintritt, kann auch in einem weitaus weniger aufgeregten Ton kritisch hinterfragt werden:
Michael Blume schrieb: “Wie es „Dr. Deutsch“ hält und ob er Änderungen kenntlich macht(e), entzieht sich meiner Kenntnis.”
Der Salonkolumnist hat inzwischen auf diese Kritik reagiert und mit einer Fußnote eine “geringfügige” Änderung eines Satzes angezeigt, um (Zitat) “noch deutlicher zu machen, dass der Autor selbst in Greta Thunberg weder eine Jeanne d‘Arc des Klimas noch Chucky mit BDM-Frisur sieht.”
Vielen Dank, @Nichtausdasnoch.
Ich finde es ja grundsätzlich problematisch, wenn ein Anonymling am Holocaust-Gedenktag von einem verschwörerischen „System Greta“ raunt und dann auch noch übelste NS-Vergleiche „zitiert“. Aber womöglich war das ja wirklich nur Ungeschicklichkeit und nicht so gemeint. Das wird nur „Dr. Deutsch“ selbst wissen. Wenn das Ganze bei den Salonkolumnisten zu einer Qualitätsdebatte und Klarstellung geführt hat, soll mir das reichen.
Ich finde, das Beispiel Greta im genannten Zusammenhang nicht gut gewählt.
Es ist doch ein großer Unterschied, ob man Angst schüren, hetzen und manipulieren möchte, verstärkt über die emotionale Ebene agiert und fadenscheinige Argumente hat oder ganz klar sagt, man habe Angst und wünsche sich, andere würden sie auch empfinden, um handlungsfähig zu werden, und dazu gleichzeitig bittet, sich Wissen anzueignen, um sich ein besseres Bild machen zu können.
Das einzige, was Greta mit herkömmlichen Populisten gemein hat, ist, dass sie auf eine Situation reagiert, die sie stört. Weiterhin ist es die Medienwirksamkeit und die – hier etwas weniger – kontroversen Standpunkte, über sie und ihre Ansichten.
Dass ihre privaten Interessen, die eines intakten Weltklimas, dabei im Interesse aller stehen oder stehen könnten, unterscheidet sich doch gewaltig von populistischen Motiven, inklusive denen von Gretas Angreifern.
Wäre ich einer von ihrer Art, würde ich ihnen schlechte Informationsverarbeitung und ungenügende Wahrnehmung in die eigene Machtlosigkeit/Impotenz, gepaart mit latentem Größenwahn vorwerfen können. Da ich aber zu wenig von ihnen weiß, tut ich das nicht.
Wäre ich Autist, wäre ich weit genug von der Idee entfernt, mich mit einem Populisten zu identifizieren, ihre Gedanken zu simulieren und hätte uns den letzten Abschnitt mit Sicherheit erspart.
Vielen Dank für Ihren Bericht.
Panik. Ich habe letztes oder vorletztes Jahr ein Buch gelesen, daß geeignet wäre, Panik auszulösen. Es hatte weder mit dem Klimawandel zu tun, noch mit kriegserfahrenen traumatisierten Einwanderern. Auch fluktuierende “erneuerbare” Energien wie Wind oder Sonne spielten überhaupt keine Rolle. Obwohl sowohl Windräder als auch plündernde Banden geeignet gewesen wären, das Szenario noch zu verschlimmern, waren sie für die Geschichte überhaupt nicht notwendig. Der Zusammenbruch der Zivilisation wurde auch ohne zusätzliche Krücken erschreckend plausibel dargestellt.
Das Buch: Blackout
Der Autor: Marc Elsberg
Abgesehen davon, daß es sich bei den Schurken um eine radikal antikapitalistische Hackergruppe handelt, ist der Roman eher unpolitisch und verzichtet darauf, Panik zu instrumentalisieren.
Zur Europawahl haben die Grünen (ausgerechnet) plakatiert “eine mutige Gesellschaft läßt sich keine Angst machen”. Im Prinzip eine sehr gute Idee:
– Keine Angst davor, daß innerhalb von 100 Jahren die Temperatur um 2° steigt und der Meeresspiegel um 30cm. Klar, die Deiche müssen etwas höher, aber dafür gibt es dieselbetriebene Bulldozer, die Großstädte Indiens und Brasiliens brauchen mehr Klimaanlagen, aber dafür gibt es Atomstrom – kein Grund zur Panik.
– Keine Angst davor, daß Kernkraftwerke an der Isar von einem 10 Meter hohen Tsunami getroffen werden – selbst wenn sich die Nordsee entlang des Rheins nach Süden ausdehnt.
– Keine Angst davor, daß Alice Weidel das 4. Reich ausruft, nur wenn die AfD mal mehr Stimmen hat als die SPD.
– Keine Angst, daß irgendwelche Islamisten ausrasten, wenn der Wolfs-Gruß und der Rabia-Gruß dem verfassungsfeindlichen rechten Arm gleichgestellt werden.
Ich würde gern in einer mutigen Gesellschaft leben, die sich keine Angst machen läßt. Man darf ja träumen.
Zum 27.1.: in meiner Familie war das schon der Geburtstag einer sehr lieben Person, lange bevor die Politik beschloß, daraus einen Gedenktag zu machen. Wenn ich an diesem Tag Zeit hätte, irgendetwas irgendwo zu posten, (eher nicht) wäre “die offizielle Bedeutung dieses Datums” nicht das wichtigste, an das ich dächte.
Keine Ahnung, wie das bei Dr. Deutsch ist – bei den Salonkolumnisten interessieren mich mehr die Artikel von Frau Dr. Wendland. Die Dame ist der lebende Beweis, daß es dort keine vorgegebene “Linie der Redaktion” gibt: ihr fundiertes Hintergrundwissen zur jüngeren Geschichte Osteuropas stößt rechtslastige Putinversteher vor den Kopf, und ihre ebenso fundierten Aussagen zur Kernenergie verstören das linksgrüne Milieu…
Sie schreiben, daß Sie selbst 16 waren, als Sie begannen, sich in der Jungen Union zu engagieren. Da Sie ebenso wie ich in den 70ern geboren sind, heißt das, zu der Zeit, als Helmut Kohl Bundeskanzler war und Alexander Gauland ein eher unbekannter CDU-Hinterbänkler. Panik gab es wegen Waldsterben und Ozonloch. Niemand hat sich beschwert, wenn die CDU als rechts-konservativ bezeichnet wurde, und noch weiter rechts gab es nur Splitterparteien wie die Republikaner, die Splitterparteien blieben, weil es in der Union Leute wie Franz-Josef Strauß gab, die dafür sorgten, daß es kein vernünftiges Thema gab, mit dem die Reps sich von der Union hätten klar abgrenzen können. Womit den Rechtsaußen-Parteien damals nur unvernünftige Themen blieben, mit denen sich keine Wähler gewinnen ließen.
Gerade um 1990 herum hatte ich den Eindruck, daß die Regierung schon weiß, was sie tut – einen Bedarf, mich selbst politisch einzubringen, habe ich erst nach 2003 gesehen. Was hat Sie bewogen, aktiv zu werden – Panik wird es wohl eher nicht gewesen sein?
Zitat: Unsere Welt ist längst nicht so schlecht, wie es die Populisten und Antisemiten aller Seiten gerne behaupten.
Das ist so. Und was hat die Welt, was hat das Schicksal der meisten Menschen so stark verbessert (allein 700 Millionen Chinesen sind seit 1985 der absoluten Armut entkommen)?
1) Zunehmender Wohlstand. Das BIP-Pro Kopf steigt jährlich um 3 oder mehr Prozent weltweit und das seit Jahrzehnten.
2) Wissenschaft und Technologie wirken sich auch im Bereich Ernährung, Gesundheit und Medizin aus und haben die Lebenserwartung weltweit auf 67 Jahre im Jahre 2010 erhöht. Inzwischen sind Alkohol (Russland), Opioide und Fettsucht (USA) für teilweise stagnierende oder wieder sinkende Lebenserwartungen verantwortlich, nicht aber die Geiseln von früher wie Hunger und Infektionskrankheiten.
3) Parallel mit Wohlstandsgewinnen ist das Bevölkerungswachstum in den meisten Ländern stark zurückgegangen. In sogenannten Malthussianischen Ökonomien dagegen erzeugt wachsende Produkivität mehr Menschen anstatt mehr Wohlstand. Nur noch in einigen Ländern der Subsahara gibt es dieses Phänomen.
Fazit: Wir befinden uns trotz bereits vielen Jahrzehnten starken Wirtschaftswachstums in Schwellen- und Entwicklungsländern und teilweise auch in bereits weit fortgeschrittenen Industrieländern immer noch mitten im Wachstum, denn dieses Wirtschafts-Wachstum wird trotz immer wieder geäusserter Kritik (vor allem von Menschen in “gesättigten” Ländern) von den meisten Ländern und von grossen Teilen der Bevölkerung als unverzichtbar betrachtet.
Was aber bedeutet nun der Klimawandel, was bedeutet die vom Menschen verursachte Erdsystemerwärmung für die Zukunft der Menschheit? Ist hier Panik angebracht wie von Greta Thunberg gefordert?
Ja und Nein. Ja, weil der von uns verursachte Klimawandel unser gegenwärtiges Wirtschafts- und Energiesystem in Frage stellt und weil er zu irreversiblen Veränderungen führt, die die Lebensbedingungen in weiten Teilen der Erde stark verändern und umgestalten. Nein jedoch, wenn es uns nur um das Wirtschaftswachstum geht: in Panik müssen wir dann nicht geraten, denn mehr Wohlstand bedeutet auch mehr Mittel um der Hitze, den Fluten und Unwettern zu trotzen. Auch in einem immer wärmeren Klima, die vielleicht sogar in einer Heisszeit kulminiert, kann das Wirtschaftswachstum weitergehen – und es muss dann sogar weitergehen, damit in einer heissen Welt sich jeder eine Klimaanlage leisten kann und damit Gebäude und Infrastruktur vor verheerenden Unwettern, Fluten und anderen Extremwetterereignissen geschützt werden können. Doch einen völligen Schutz bietet steigender Wohlstand nicht gegen die Klimaveränderungen die auf uns zukommen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden irgendwann auch ganze Regionen mindestens während Teilen des Jahres unbewohnbar. Hunderte von Millionen Menschen könnten zu Migranten werden und die Regionen, die weniger betroffen sind vom Klimawandel oder die gar davon profitieren werden diese Migranten nicht unbedingt willkommen heissen.
Für mich ist eine andere Frage noch wichtiger: Wollen wir in einer völlig veränderten Umwelt ankommen, wollen wir in einer Zukunft ankommen, die wir gar nie wollten, die nicht unserem Gestaltungswillen (ein von Politikern geliebter Terminus) entspringt, sondern unserem Unvermögen die ungewollten Nebenwirkungen unserer Wirtschaftsweise einzudämmen und unserer Unfähikgeit als Menschheit kollektiv im Interesse der gemeinsamen Zukunft zu handeln.
Wer will denn in einem ganz anderen Klima ankommen als dem in dem er geboren wurde, wer will die Sommerfrische und -kühle am heimischen Gewässer mit dem Aufenthalt in vollklimatisierten Gebäuden vertauschen weil er wegen überhöhten Temperaturen nicht einmal mehr ins Freie gehen kann?
Ein Versagen im Klimaschutz bedeutet ein kollektives Versagen der Menscheit. Anstatt als Gestalterin wirkt sie (die Menschheit) selber als Getriebene, die unkontrolliert in eine ungewisse Zukunft unterwegs ist. Das wird dann nicht nur in Klimadingen so laufen, sondern auch in Bezug auf neue Technologien wie der künstlichen Intelligenz, die in einer solchen Konstellation neue Lebensbedingungen schafft, die gar nicht gewollt sind, sondern denen sich alle zwangsläufig anpassen musss.