KI & Medienethik: Was bedeutet die “globale Partnerschaft” von OpenAI-ChatGPT und AxelSpringer SE?
Auch in diesem Wintersemester gebe ich wieder ein Seminar in Medien- und Berufsethik am KIT Karlsruhe – den letzten Lehrauftrag, den ich gegen alle terminlichen Anfragen aufrecht erhalte. In diesem Jahr geht es um die Medienethik rund um Künstliche Intelligenz (KI) – wobei ich transparent mache, dass ich von den Studierenden mindestens soviel lernen werde wie umgekehrt.
Wie Sie sich vorstellen können, kamen bei mir aber auch viele Anfragen zur gerade angekündigten “globalen Partnerschaft” von Microsoft-OpenAI-ChatGPT mit Axel Springer SE (BILD, WELT etc.) herein. Ob ich diese Zusammenarbeit problematisch fände?
Die klare Antwort dazu ist: Ja, finde ich.
Mit “Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann” (1974) von Heinrich Böll und mit “Noch wach?” (2023) von Benjamin Stuckrad-Barre liegen gleich zwei viel beachtete, deutsche Werke vor, die problematische Strukturen und Medienstrategien des Berliner Medienkonzerns thematisieren. Auch die von der ZEIT veröffentlichten Chats von AxelSpringer-Chef Mathias Döpfner enthüllten fragwürdige Aus- und Ansagen des Mannes gegenüber Demokratie und Klima-Wissenschaft.
Als süddeutschen Demokraten und Föderalisten besorgt mich aber darüber hinaus, dass hier wieder ein Berliner Medienkonzern gegenüber regionalen Medien gestärkt werden soll. Auch ÖRR-Medien produzieren meines Erachtens schon zu viel Polit- und TalkShow-Content in und um Berlin und tragen damit zu einem Zentralismus bei, den die Mütter und Väter des Grundgesetzes ausdrücklich ablehnten. Zu den letztlich gebührenfinanzierten, antijüdischen Entgleisungen in Lanz & Precht ZDF-110 hatte ich hier ja auch bereits einen Faktencheck gepostet. Ich meine: Sollte eines Tages die Berichterstattung über die Abertausenden Städte und Kommunen in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg vorwiegend aus norddeutschen Redaktionen bzw. mit ihnen verbundenen KI-Algorithmen erfolgen, dann wäre dies ein schwerer Schlag gegen die bewusst föderal angelegte Medienstruktur unseres Grundgesetzes. Und ich wiederhole meine Aussage gegenüber der Jüdischen Allgemeinen: “Wenn ein Mediensystem kaputt ist, stürzt die Demokratie ab.“
Vor der Gefahr von Desinformation äußerte sich Dr. Michael Blume gegenüber der Jüdische Allgemeine vom 19.05.2022 in “Die Desinformierer”. Screenshot mfG: Michael Blume
Andererseits erlebe ich gerade auch KI-Nutzende als überwiegend informiert und kritisch und gehe daher sogar davon aus, dass diese “globale Partnerschaft” im deutschen Sprachraum der Ausbreitung von Bing und ChatGPT stärker schadet als es AxelSpringer SE wirklich nutzt. Schon jetzt erlebe ich ein dynamisches Aufblühen sowohl großer wie auch kleiner, regionaler KI-Lösungen – erst vor Kurzem stellte ich beispielsweise Junia von Worthaus Tübingen vor. Auch wenn X, BlueSky und Meta-Threads das Blaue vom Himmel zu versprechen scheinen, wechseln gerade auch im Süden täglich mehr Menschen in ehrenamtliche und spendenfinanzierte Fediversum-Angebote wie Mastodon, Wikipedia, Worthaus, Blogs und Podcasts. Es entsteht eine wachsende, digitale Fediversum-Zivilgesellschaft. Wir Deutschsprachigen im EUSALP-Alpenraum (Süddeutsche, Österreicherinnen und Schweizer) haben uns schon in der Vergangenheit nicht von Medien aus Berlin, Hamburg oder dem Ausland abhängig gemacht – und ich hoffe, wir werden es auch zukünftig nicht tun. Der Landtag von Baden-Württemberg hat zuletzt die regionale Medienförderung weiter verstärkt. Denn Medienethik ist politisch wie rechtlich hochgradig relevant.
“Schon in wenigen Jahren werden uns auf uns eingerichtete und also sehr sympathische KI-Buddies den Morgenkaffee aufbrühen und personalisierte Musik- und Nachrichtenstreams vortragen, während das von mir noch heißgeliebte ÖRR-Radio den Weg der Zeitungen und des linearen Fernsehens gehen und verebben wird.
Und ich wünsche mir sehr, dass unsere KI-Buddys & Angel dann aus dem Fediversum und vom SWR gespeist werden statt nur von profitorientierten Digitalkonzernen und rechtslibertären Verschwörungsunternehmern.”
Über eigene, leider bereits langjährige Erfahrungen mit digitaler Gewalt sprach ich daher auch beim regionalen Antenne1-Podcast “Inside LKA”. Wir danken für viele starke und ermutigende Rückmeldungen zum Audio-Special “Hass und Hetze im Internet”.
Mastodon-Post zum Antenne1-Podcast “Inside LKA” mit Patrick Seidel & Nico Auer. Der Text dazu lautet: “Meine Bitte zum Advent: Seid auch im Netz freundlich zueinander. Hier auf Mastodon funktioniert es ja auch & niemand braucht wirklich asoziale Medien.” Screenshot: Michael Blume
Und so schließe ich auch diesen Blogpost voller Dennoch-Hoffnung und mit den besten Wünschen für den 3. Advent!
@Unabhängigkeit von IT-Konzernen
Praktischerweise wären vernünftige Soziale Plattformen allgemeinfrei in Open-Source geschrieben. Das ist dann nicht nur kostenlos und sicherer, es kann jeder weiter entwickeln, jeder kann gucken, was hier im Detail passiert, und welche Daten hier genau gesammelt werden, und was damit gemacht wird.
Ich nutze das ja längst neben Wikipedia täglich mit Linux als Betriebssystem, mit OpenOffice für Textarbeiten, Gimp für Grafiken und Mozilla als Browser.
Es fehlen noch offene Betriebssysteme fürs Smartphone, ein Ersatz für Googlemaps ohne Datenklau, soziale Plattformen aller Art und eben auch KI-Projekte, die ganz vorne mitspielen.
Ich dachte eigentlich an die EU, dass die hier mal entsprechende Open-Source-Entwicklungen fördern könnten. Für die Betriebskosten, aber auch für die Arbeit der Entwickler.
Soviel würde das allerdings gar nicht kosten, dass hier eigentlich schon ein einzelnes Bundesland mehr als genug Geld hätte, um diese Projekte so zu fördern, dass sie realisierbar werden. Immerhin sind in Deutschland die Bundesländer sogar zuständig für Bildung und Medien.
Ich lese derzeit auch tägliche Nachrichten sowieso schon bei wdr.de, da stehen immer die wichtigsten Neuigkeiten, die mich interessieren. Das sind alles im wesentlichen Inhalte, aber auch die Technik ist Teil des Mediums IT, und braucht einfach eine öffentliche Implementierung in allen relevanten Bereichen.
Wenn wir weiter IT-Monopolisten die Medientechnik überlassen, dann wird das vermutlich kein gutes Ende nehmen. Was nützt es uns, wenn wir hier frei Inhalte einstellen können, aber keine Ahnung haben, wie das denn jetzt konkret vernetzt wird.
Auch Amazon finde ich sehr suboptimal, ich nutze das auch einfach gar nicht. Wenn ich was online bestelle, dann immer direkt beim Hersteller. Und am liebsten gehe ich in den Laden, und kaufe alles was noch geht offline ein.
Danke, @Tobias Jeckenburger – und, ja: Weder die Europäische Union 🇪🇺 noch ihre Mitgliedsstaaten und -länder („Regionen“) sollten eigene „Soziale Medien“ entwickeln. Stattdessen sollten sie klare Rechtsnormen auch gegenüber Digitalkonzernen durchsetzen und gleichzeitig OpenSource-Fediversum-Entwicklungen aller Art fördern. Auch der deutsche ÖRR und die entscheidend wichtigen, regionalen Medien sollten starke Fediversum-Strategien entwickeln. Denn dort können sie sich sehr viel besser entwickeln als in den Daten- und Werbesilos profitorientierter Digitalkonzerne.
Haben Sie übrigens schon vom OpenSource-KI-Modell „Falcon“, einem LLM der Vereinigten Arabischen Emirate 🇦🇪 gelesen oder gehört?
https://www.businesswire.com/news/home/20230529005046/de/
Wenn wir in Europa die KI-Infrastruktur konsequent föderal denken, kann und wird sie sehr gut werden.
„Denn, was man schwarz auf weiß besitzt, Kann man getrost nach Hause tragen. „
Dieser Ausspruch von Goethe zeigt das Vertrauen auf, das Menschen in die Zeitung haben (gehabt haben )
Dabei wissen wir, dass gerade die Zeitungen in der Zeit von Diktaturen missbraucht werden.
Und es kommt noch schlimmer, mit dem Niedergang der Printmedien allgemein, verkommen die Tageszeitungen zu Werbeblättern.
Die Zeitung schreibt dann das, was der Auftraggeber fordert.
Und wenn der Auftraggeber eine Einzelperson ist , z.B. wie bei Rupert Murdoch, verstieß die Zeitungsredaktion sogar gegen bestehendes Recht und das britische Parlament musste sich dieses Falles annehmen.
Also, es geht um Machtmissbrauch wenn die Kontrolle versagt. Und die Kontrolle versagt, wenn die Konkurrenz fehlt.
Es ist also unbedingt notwendig, dass es viele Medienplattformen gibt, die auch unterschiedliche Meinungen vertreten.
Die Zusammenarbeit von ChatGPT und dem Axel Springer Verlag ist auf jeden Fall nicht wünschenswert.
Mit dem Kartellrecht müsste man dieser Meinungskonzentration entgegentreten.
Vielen Dank, @Neumann. An die Kartellbehörden hatte ich auch gedacht – allerdings scheint mir AxelSpringer SE von einer marktbeherrschenden Stellung weiter denn je entfernt zu sein – zumal hier in Süddeutschland. Auch die im o.g. SPIEGEL-Artikel zitierte Verknüpfung von KI und Entlassungen passt nicht zu unserer Kultur. Unsere – vorwiegend mittelständischen – Unternehmer & Unternehmerinnen kennen und schätzen ihre Teams und würden sich für diesen Ton und Take eher schämen. Ich erlebe hier auch niemanden, der den X-Kauf durch Elon Musk noch als geniale Investition bezeichnen würde.
Zentralismus isch over, wie wir hier sagen.
Ein paar Anmerkungen. Seit mehr als 50 Jahren weiß ich, was für eine gefährliche “Zeitung” die B… ist. Obwohl sie Menschen in den Suizid getrieben hat (prominentes Beispiel war der Schauspieler Raimund Harmstorf), hat es dem Konzern nie wirklich geschadet. Wenn ich morgens mit meinem Hund im Dorf unterwegs bin und an der Bäckerei vorbeikomme, holen sich häufig Leute ein Frühstück und die B… Sie bedient
schon immer den Hang des Menschen zum Voyeurismus.
WhatsApp, heute zu Meta gehörend, wurde so erfolgreich, dass es von Zuckerberg gekauft wurde. Ich glaube, dass bei KI Produkte kleiner Entwickler irgendwann den Weg von WhatsApp gehen und von einem Großen der Branche übernommen werden.
Leider werden durch Springer/ChatGPT erhebliche neue Probleme, nicht nur ethische, auf uns zurollen. Ich weiß nicht, ob und falls ja wie das dt. Rechtssystem auf Verletzung des Persönlichkeitsrechts auf dem Gebiet KI vorbereitet ist. Wahrscheinlich gar nicht.
Mir ist bewusst, dass die Büchse der Pandora geöffnet ist. Weil es m.E. keine oder kaum Regeln gibt, weil nur vergleichsweise wenige Menschen sich mit KI überhaupt auskennen usw.
Insbesondere wird es spannend werden, ob AI im amerikanischen Wahlkampf zum Kampfbegriff, vor allem durch DJT, werden wird. Die Auswirkungen für die Entwicklung noch leistungsfähigerer KI könnten beträchtlich sein und werden kaum an den amerikanischen Grenzen Halt machen.
Sie schreiben von den Versprechen, die Bluesky etc. ihren Nutzern machen. Ich habe festgestellt, dass die Vielzahl der “Twitter-Ersatzprodukte” dazu führen, dass sich NutzerInnen von X für keine der Alternativen entscheiden und nur bei X bleiben.
Ich werde sowohl bei Mastodon wie bei Bluesky bleiben, aber kein weiteres Tool nutzen.
Zum Schluss noch eines. Ich bin pessimistisch, was die Zukunft angeht. Die Zeit der Pandemie hat viele Menschen verändert – manche davon nicht zum Guten. Wenn es so weitergeht, dann wird die nächste Bundestagswahl vermutlich zu einer CDU-A..-(FDP) Regierung führen.
Ich hoffe mich zu irren.
Aber ich kann es nicht ändern und lebe mittlerweile ohne Pläne für die Zukunft zu machen. Ich werde auch kein Apfelbäumchen mehr pflanzen.
Ihnen wünsche ich einen schönen 3. Adventssonntag. In einer Woche ist schon Heiligabend.
Vielen Dank für Ihren Kommentar, @Marie H.
Einerseits verstehe ich Sie sehr gut, zumal ich ja selbst durch viele Täler der Verzweiflung gewandert bin. Aber inzwischen konnte ich einen Zustand der realistischen Hoffnung erreichen, über den wir ja erst neulich diskutiert haben:
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/dank-fuer-eine-evangelische-kachel-der-hoffnung-frohe-weihnachten/
Ich meine, Sie haben Ihr Apfelbäumchen längst gepflanzt. Und quer durch die demokratischen Parteien rücken zunehmend jüngere Talente nach, die den fossilen und analogen Denkstil und Ballast des 20. Jahrhunderts bereits überwunden haben. Viele Regionen und Länder im heutigen Deutschland können und werden es schaffen.
Danke für die aufbauende Antwort. An manchen Tagen schwindet die Hoffnung, an anderen wächst sie. Ich hoffe sehr, dass Sie recht haben, was die jungen Leute betrifft, die sich in Parteien engagieren. Mein zusätzlicher Wunsch ist, dass sich diese jungen Politiker aller demokratischen Parteien als Partner für eine positive Zukunft betrachten und nicht als Feinde!
Sie haben in einem weiteren Trööt festgestellt, dass im Grundgesetz der Föderalismus quasi festgeschrieben ist. Das mag einen gewissen Schutz bieten, aber auch das Grundgesetz kann geändert werden. Manche legen die Axt bereits an die “Ewigkeitsklausel”.
Lieben Dank, @Marie H. 🙏
Ich glaube, meine Rede bei der Landesparteikonferenz der Grünen BW in Weingarten vom 14.10.2023 könnte Ihnen zusagen. Dort hatte ich – selbst Mitglied der Christdemokratie – u.a. ausgeführt:
„Demokratinnen und Demokraten können untereinander Wettbewerber sein; sie können unterschiedlicher Meinung sein, das kommt sogar alles auch innerhalb von Parteien vor. Aber niemals, wirklich niemals sind sie Feinde. Und sie sind auch keine Hauptgegner, sondern sie sind demokratische Partner! Und sie müssen in der Lage sein, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, wie es in Baden-Württemberg geschieht. Deswegen will ich hier und heute auch den Fraktionsvorsitzenden Andreas Schwarz und Manuel Hagel dafür danken, dass sie eine funktionierende, demokratische Koalition zusammenhalten!
Obwohl ich spontan und ohne Skript sprach, wurden Auszüge der Rede aus dem Stream später vom Staatsanzeiger transkribiert:
https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/politik-und-verwaltung/antisemitismus-bekaempft-man-entweder-ueberall-oder-man-bekaempft-ihn-gar-nicht/
Ihnen einen hoffnungsvollen 3. Advent!
Den Vortrag hätte sich Dr. Webbaer gerne angehört, leider war die Übertragung (samt Akustik) dezent formuliert imperfekt.
Außerdem leidet der Schreiber dieser Zeilen gerade an einer Erkältungserkrankung, hat vorsichtig mit jeglichem Input zu sein.
Ansonsten, also i.p. “OpenAI-ChatGPT” würde sich der Schreiber dieser Zeilen in andere Personen, die sozusagen politisch korrekt sind, keine Sorgen machen, denn “ChatGPT” ist sozusagen umfänglich politisch korrekt bis woke und setzt bei politisch auch nur gedacht problematischen Fragen (Beispiel : Wie viele biologische Geschlechter gibt es beim Hund?” – so gerne selbst ausprobieren!) zu Erläuterungen, zu Belehrungen [1] an, die jeden modernen neu-linken Sozialkundelehrer erfreuen könnten bis erfreuen müssten.
Insofern sieht der Schreiber dieser Zeilen hier ein sozusagen Annickeln, Andocken von Mathias Döpfner, der ja auch mit “Kohlberg Kravis Roberts & Co.” in engen Geschäftsbeziehungen steht.
Anders sieht es mit “Grok” aus dem Hause Elon Musk aus, auch “Twitter” oder “X” sind nicht politisch korrekt, hier wird sich noch manche Seele erregen.
—
Keine Bange also vor der globalen Partnerschaft von “OpenAI-ChatGPT” und “Axel Springer SE” !
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
[1]
Q: Warum ist “ChatGPT” sozusagen perfekt politisch korrekt ?
A: Weil sich um “ChatGPT”, die sog. Sozialverträglichkeit meinend, sozusagen tausende Experten mit politisch korrekter Meinung um das zugrunde liegende AI-Model (das Fachwort an dieser Stelle – dieses zugrunde liegende Modell ist vglw. nett und sachnah) angesiedelt haben, angesiedelt worden sind, die so einstellen, überschreibend.
Danke, @Webbaer
Ja, die KIT-Aufzeichnungen sollten vor allem die textlichen Seminar-Reader ersetzen und auch etwa erkrankten oder familiär verhinderten Studierenden ein Nachholen ermöglichen. Eines nicht mehr fernen Tages wird das zum Seminarraum-Standard geworden sein. Darauf arbeiten wir hin.
Und, ja, vor der „globalen Partnerschaft“ ist föderale Wachsamkeit, aber keine Panik angezeigt. Es gibt ja noch immer gute Bücher & kluge Menschen, die sie lesen. 🤭
Das Gerede von der „politischen Korrektheit“ glaubt jedoch kein jüngerer Mensch mehr, seitdem Konservative selbst mit Genderverboten Wahlen bestreiten. Fast alle politischen Parteien sind eben auch Verbotsparteien – sie unterscheiden sich jedoch darin, was und wen sie verbieten, ausgrenzen, zum Schweigen bringen wollen. Da lohnt das genaue Hinschauen und -hören.
Einige meinen ja, dass liberale und politisch konservative Parteien die Verbote von Verboten anstreben, insofern idT reaktive, bei Ihnen, lieber Herr Dr. Michael Blume, heißt es reaktante, Parteien, eben Verbotsparteien sind.
Es geht hier ähnlich, wie beim sog. Toleranzparadoxon, mit seiner bekannten Rekursion, die aber auflösbar ist :
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon
Wobei Dr. Webbaer weiß, dass Sie so alles wissen, und Sie wissen, was Dr. Webbaer weiß, so dass sich womöglich (auch hier wieder) eine explizit versöhnerische Gesamtnachricht ergeben könnte, zur Weihnachtszeit.
Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg
Dr. Weihnachtswebbaer
Vorschlag: „Medienethik“ auch als Gesinnungsethik verstehbar?
Oder sollte man bereits bei solchen Fragen schon als „dualistisch“ berechtigt indizierbar gelten?
Frage für einen Freund
Danke, @mentalsports – aber ich bin ein klarer Vertreter der Verantwortungsethik. Gesinnungsethik tendiert m.E. immer wieder zum Dualismus – denn wer für sich selbst den Anspruch erhebt, zu “den Guten” zu gehören, wertet damit Andersdenkende unmittelbar in Richtung “die Bösen” ab. Gar nicht meins.
Wenn schon Gesinnungen – dann bitte zum Spielen (Mentaler Sport!):
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/philosophische-grund-weltanschauungen-fantasy-dnd-gesinnungen/
Ihnen und “dem Freund” 😉 , für den Sie fragten, von Herzen schöne Feiertage!
Lieber chet
Bitte net
Mach dich nicht zum sklaven
Von springer
Das sind nicht so die braven Mittelfinger
Dein niveau würde sinken
Und dein atem stinken
Lass es bitte sein
Und wenn es nicht anders geht
Sabotiere dein Gemüsebeet
Naja, noch macht er Witze…
Warum hat die Bild-Zeitung ihren Computer aus dem Fenster geworfen?Weil sie dachte, das wäre der schnellste Weg, um “Breaking News” zu bekommen! 😄
Die Gebirgsregionen-Medienthese wird auch gebraucht, wie es gerade passt, oder? Entweder:
oder als Widerstandsbewegung gegen Springermedien?
Ich sehe da keinen Widerspruch, der Autor dieses Artikels sollte da vielleicht auch mal in sich gehen und anerkennen, dass die eine Seite nicht ohne die andere Seite existieren kann. Widerstand gibt es halt nicht, wie es einem gerade passt, sondern, dann, wenn die dort lebenden Menschen ihre Lebensgrundlagen bedroht sehen (materiell und immateriell).
Aloha und Frohe Weihnachten
Danke, @Graf Cagliostro vom Berge – da sind wir tatsächlich auch beieinander. Auch ich sehe da keinen “Widerspruch”, sondern eine Ambivalenz. Wie leicht wäre es gewesen, aus der sog. “globalen Partnerschaft” zwischen ChatGPT und AxelSpringer SE einen dualistischen Verschwörungsmythos aus “denen da oben” und “wir da unten” zu zimmern? Und genau das habe ich also nicht getan, sondern zum einen aufgezeigt, dass sogar ÖRR-Medien wie das ZDF zum medialen Zentralismus neigen, sich aber andererseits auch bereits föderale Fediversum-Strukturen entfalten! Also: Keine Panik, keine Verschwörungsmythen, sondern eine Ermutigung zur konstruktiven Mitarbeit. Auch an Sie.
Falls Sie sich mit der Gebirgsregionen-Medienthese noch ein wenig befassen wollen, empfehle ich zum Beispiel einen Vergleich der politischen und geografischen Landkarten von Deutschland in den 1870er Jahren. Das ist unglaublich interessant, aber ich kam leider noch überhaupt nicht dazu, es bloggend zu vertiefen.
Ihnen ebenfalls ein fröhliches Aloha und frohe Weihnachten! 🙂