Zukunftsforschung: “Wissen, was wird” von Horst Opaschowski

Sollten auch Religionswissenschaftler Prognosen für die Zukunft entwerfen? Mein “Islam in der Krise” war überwiegend historisch orientiert und fragte, wie die islamischen Kulturen aus ihren Höhen bis ins 13. Jahrhundert in so tiefe Turbulenzen stürzen konnten. Das neue “Warum der Antisemitismus uns alle bedroht” erklärt dagegen vor allem die digitale Radikalisierung des nie verschwundenen, antijüdischen Verschwörungsglaubens in der Gegenwart. Sollte also das nächste (das, nun ja, “zukünftige”) Buch – von der Zukunft der Religionen handeln?

Mit dem Malthusianismus begann schon im Übergang zum 19. Jahrhundert das Zeitalter der oft ins Katastrophale überzeichneten Zukunftsprognosen. Gerade auch im 20. Jahrhundert widmeten sich dann  Science-Fiction-Autoren wie Isaac Asimov tendenziell positiven Zukunftsentwürfen und auch der Frage, inwiefern Zukunft überhaupt prognostiziert werden kann. Im letzten Viertel des letzten Jahrhunderts entwickelte sich zusätzlich auch eine empirische gestützte Trend- und Zukunftsforschung, in Deutschland vor allem durch den Erziehungswissenschaftler Horst Opaschowski.

Sein neues Buch “Wissen, was wird. Eine kleine Geschichte der Zukunft Deutschlands” wirft einerseits einen Rückblick auf die Entwicklung der jungen Disziplin – inklusive Seitenhieben auf konkurrierende “Trendforscher” – und schaut andererseits auf eigene Prognosen von 1980 bis 2000 zurück.

 

"Wissen, was wird" von Horst Opaschowski (Patmos 2019)
“Wissen, was wird” von Horst Opaschowski, Patmos 2019. Link zur Buchseite via Cover-Klick

Das Buch, charmant gewidmet “Elke, mit der meine Zukunft begann”, eröffnet mit einem historischen Rückblick auf frühe, antike Orakel und die folgende Praxis, aus der Bibel die Zukunft – meist: die Apokalypse – herzuleiten. Von dort geht es in den Fortschrittsglauben der späten Aufklärung, der freilich immer wieder erschüttert und in Frage gestellt wird. Opaschowski selbst bekennt sich dabei zum Ansatz, “mehr beobachten als prophezeien” zu wollen – also immer bereits vorliegende Daten und Beobachtungen zur Grundlage für Zukunftsentwürfe zu machen.

Daraus ergibt sich eine ganze Menge – so die starke Befassung mit Geschichte (“Weitsicht mit Tiefgang”), mit Befragungsdaten (was erwarten, wollen, befürchten die Menschen?) und mit der möglichen Auswirkung unerwarteter “schwarzer Schwäne”, wie zum Beispiel des Internet seit den 1990er Jahren.

Ob Geburtenrückgang und Zuwanderung, die – von Opaschowski mit-konzipierte – “Expo 2000” als “Fortschrittsfest”, die digitale Ablösung von Großfamilien durch “soziale Konvois”, Wertewandel auch im Berufsleben oder die Balance zwischen digitaler Selbst-Präsentation und dem Ringen um Privatheit: Das Ergebnis sind regelmäßig “gemischte” Vorhersagen, da starke Entwicklungen auch Widerstände auslösen. Das liest sich im Ergebnis weniger spannend als die ungebrochene, lineare Weiterführung von Trends (“Überbevölkerung”, “Umweltzerstörung”, “Krieg der Kulturen” usw.), ist aber im Ergebnis überzeugender. Und es reflektiert, dass ja gerade auch Zukunftsprognosen – wie derzeit aus der Klimaforschung – wiederum Ängste und Reaktionen – wie derzeit Fridays for Future – auslösen. In der Summe entsteht so eine durchaus psoitive Zukunftsschau, die Herausforderungen annimmt und dafür plädiert, sich ihnen im Sinne eines aufgeklärten Optimismus zu stellen. Denn dies sei doch in der Vergangenheit auch immer wieder gelungen.

Entsprechend kann Opaschowski auch aufzeigen, dass sich viele seiner früheren Prognosen tatsächlich weitgehend eingestellt haben – wobei leider Hinweise auf nicht-eingetroffene Vorhersagen fehlen. Wissenschaft gewinnt ja ihre Glaubwürdigkeit nicht dadurch, “immer Recht gehabt” zu haben, sondern dass sie auf der Basis von Daten sich immer wieder überprüft und verbessert.

In der Summe ist Opaschowski ein sehr lesens- und bedenkenswertes Buch gelungen, das sich an eine breite Leserschaft wendet, aber auch Fachleuten zu denken gibt. Ihm gelingt der Nachweis, dass zumindest die nähere Zukunft der nächsten Jahrzehnte ein seriöses Thema der Wissenschaft geworden ist – und dass wir gut daran tun, uns darauf einzulassen.

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

15 Kommentare

  1. Nicht nur die eigentliche Zukunftsforschung stützt sich auf vorhandene Daten und Beobachtungen, auch Industriezweige mit skalierbaren Technologien tun das. Moores Gesetz beispielsweise welches im Jahr 1965 eine Verdoppelung der Anzahl Transistor auf einem integrierten Chip alle 12 bis 18 Monate voraussagte, basierte auf Daten und Wissen, nämlich
    1) dem Wissen um die Technologien, welches eine Schrumpfung der dafür nötigen Strukturen möglich macht (Optik, Reinraumbedingungen, etc)
    2) dem Wissen um die physikalischen Grenzen, welche der weiteren Verkleinerung irgendwann Einhalt gebieten (z.B. der Wellenlänge des Lichts für die Masken) und die 1965 noch sehr sehr weit entfernt lagen
    3) dem (historischen) Wissen um erreichte Verkleinerungsfortschritte in der Vergangenheit und dem Wissen, wie diese Fortschritte aufrechterhalten werden können

    Das Mooresche Gesetz ist quasi die Voraussage, wie sich etwas, dessen grundlegende Technologie man intim kennt, weiterentwickelt.

    Solche mehr oder weniger intimen Kenntnisse über die notwendigen Entwicklungsschritte und die dafür nötigen Technologieverbesserungen gibt es auch auf anderen Gebieten.

    Beispielsweise in Bezug auf das autonome Fahren, also selbstfahrende Fahrzeuge. Es gibt Leute, die kennen die dazu nötigen Sensortechnologien (Lidar, Kameras, Radar) und wie sie verfeinert und verbilligt werden müssen im Detail. Andere Spezialisten kennen wiederum die nötigen Rechnerleistungen und Chiptechnologien (z.B. Graphik-/Tensorprozessoren) um die dabei anfallenden Daten in Echtzeit verarbeiten zu können und wiederum andere wissen um die notwendigen Fortschritte in der künstlichen Intelligenz um die nötige Zuverlässigkeit unter allen möglichen Fahrbedingungen zu erreichen.

    Schon jetzt wissen wir, dass selbstfahrende Fahrzeuge irgendwann zu unserem Alltag gehören und dass die Einsparung des Fahrers ganze Berufszweige (Lastwagen-/Taxifahrer,Buschauffeur) zum Verschwinden bringen wird. Zudem wird sich eine viel dezentralere Form der Mobilität entwickeln mit autonomen, ständig verkehrenden Kleinbussen anstatt den viertelstündig verkehrenden Grossbusen und die Abgrenzung von öffentlichem und privaten Verkehr wird viel fliessender verlaufen als heutzutage.

    Die Technologien und möglichen Ökosphären der Mobilität der nahen Zukunft sind also bereits weitgehend bekannt. Je nach Rahmenbedingungen kann sich die Mobilität aber ganz anders entwickeln. So könnten in einer Zukunft mit vorwiegend privaten selbstfahrenden PKWs und billigen selbstfahrenden Taxis die städtischen Strassen noch weit mehr verstopft sein als heute. Mit anderen Rahmenbedingungen -beispielsweise einer „congestion charge“, welche das Fahren umso teurer macht je weniger in einem Fahrzeug sitzen – könnten dagegen die Strassen massiv entlastet werden. Die neuen Mobilitätsformen eröffnen also auch neuen Verkehrspolitiken neue Felder.

    Ähnliches gilt noch für viele weitere Gebiete. Nicht immer sind aber die möglichen Zukünfte so klar erkennbar wie bei der Mobilität. Viel unklarer ist etwa die Zukunft der CO2-armen Technologien. Hier bieten sich folgende Entwicklungsoptionen
    1) Erneuerbare+Erdgas mit Weiterentwicklung zu Erneuerbaren+Batterien
    2) Erneuerbare+Supergrids (Hochspannungsgkeichstromübertragung) mit Ausgleich der Produktionsschwankungen über tausende von Kilometer mittels langer Leitungen
    3) Erneuerbare+Neue Nukleare Reaktoren ohne Unfallrisiko und billig, weil massenfabrizierbar.

    Welcher dieser Pfade beschritten wird ist schwierig vorauszusagen, weil die Technologien noch wenig gereift sind. Nur gerade die Kombination Erneuerbare+Erdgas ist ausgereift und wird in den USA und bald schon in Deutschland auch eingesetzt. Erneuerbare+Batterien ist dagegen von gewaltigen Fortschritten im Batteriebau abhängig, denn alle Batterien der Welt zusammengenommen können heute gerade den auf der Welt erzeugten Strom für eine Viertelstunde lang speichern. Damit Batterien als Speicher für erneuerbaren Strom eine wichtige Rolle spielen können, müssen sie Strom für mindestens einen Tag speichern können, was also eine Verachtzigfachung der heutigen Speicherkapazität voraussetzt und in Deutschland der Batteriekapazität von 60 Millionen vollelektrischen PKWs entsprechen würde. So etwas ist frühestens 2040 bis 2050 erreichbar – was zu lange wäre um damit allein das 2 Grad geschweige denn das 1.5 Grad-Ziel,erreichen zu können.
    Supergrids allerdings welche ganze Kontinente überspannen, wären schon mit heutiger Technologie möglich und es gibt Zeichen dafür, dass China und andere asiatische Nationen sie einsetzen, aber in Europa und den USA finden sie wenig Resonanz wegen der damit einhergehenden grösseren gegenseitigen Abhängigkeit der beteiligten Länder.
    Welche der „cleanen“ Energietechnologien in welcher Kombination sich durchsetzen wird, hängt also von mehreren Faktoren ab – unter anderem davon wie eilig wir es haben und wie hoch unsere Bereitschaft ist, Abhängigkeiten zu akzeptieren.

  2. Die Zukunft kann keiner voraussagen.
    Wer hätte schon sagen können dass das Christentum sich von einer Religion die selbst abweichende Meinungen grausam verfolgt zu einer Religion entwickelt wo sie großzügige Toleranz selbst jenen gegenüber predigen die ihrerseits andere verfolgen.
    Der Einfluß kommt dabei freilich eher von außen von politischen Entwicklungen als von der Religion selbst.

    Das gilt freilich für andere Bereiche auch.
    Sicher war vor 80 Jahren Verfolgung anderer.
    Aber wer hätte schon sagen können dass sich Europa zu jenen linken Irrsinn entwickelt den wir heute haben.
    Nein kein Mensch kann das voraussagen, was man sagen kann ist dass es in einer Katastrophe mündet wenn man nicht einige Dinge korrigiert.

    • @Markweger

      Nun, wissenschaftlich gesehen droht der Menschheit aktuell ein katastrophaler Klimawandel. Umgekehrt gedeiht zum Beispiel Baden-Württemberg trotz und mit seit Jahrzehnten hoher Zuwanderung samt religiöser Vielfalt.

      Wollen Sie uns ein wenig über „die Katastrophe“ berichten, die Sie erwarten (befürchten? erhoffen?)?

  3. Solange die Symptomatik unternehmerischer Abwägung und die daraus resultierende Überproduktion von Kommunikationsmüll nicht von Vernunft in Gemeinschaftseigentum gestoppt wird, solange könnt Ihr von und für zweifelsfreie Wertigkeiten labern, lamentieren und auch blödsinnig-manipuliert demonstrieren wie Greta & Co., es bleibt bei einer leicht vorhersehbaren Zukunft im Dreck von Konsum und Profit.

  4. @Martin Holzherr

    Wasserstoff haben Sie vergessen. Gegenwärtig noch völlig ineffizient – bei der Wandlung von Strom zu Wasserstoff und zurück zu Strom gehen rund ⅔ der Energie verloren, dafür aber ist es äußerst transportabel.

  5. @Alubehüteter: Gut, dass sie EE-Wasserstoff erwähnen. Wenn Deutschland sich ohne Stromimporte und Stromexporte nur mit eigenen Erneuerbaren versorgen will, kommt es nicht um Wasserstoff als Energieträger herum. Heute wird Wasserstoff praktisch immer aus Methan (Erdgas) durch Abtrennung erzeugt. Erzeugt man Wasserstoff dagegen durch Elektolyse mit EE-Strom wird es sehr teuer. Allerdings könnte Wasserstoff etwa eine Lösung für die Überproduktion von Strom etwa bei starkem Wind sein – zumal Deutschland bis jetzt die Leitungen fehlen um den im Norden erzeugten Wind-Überschussstrom im ganzen Land zu verteilen.

  6. hto,
    Greta tut etwas. Halte es ihrer Jugend zugute, dass sie das Weltgeschehen nicht in Jahrtausenden begreift.
    Jetzt und hier spielt die Musik, und jeder der guten Willens ist und mitmacht ist gerechtfertigt !

  7. Zu M. Holzherr :
    Sie reduzieren die Zukunftsforschung auf den technologischen Fortschritt. Wichtiger ist für mich wie die Menschen dann miteinander umgehen, ob sie fähig sind über den eigenen Tellerrand zu sehen und sich gegenseitig respektieren/tolerieren und nicht mehr in Kriegen umbringen oder mit Hass, Mord und Totschlag begegnen. Möglich, dass hierbei auch Religionen helfen können, wenn sie sich auf ihre humanistischen Werte wie Mitgefühl/Nächstenliebe besinnen und nicht die täglichen egoistischen Kleinkriege vieler Menschen um Macht, Geld, Habgier ,Besitz mitmachen .

  8. Ja bote, es ist wirklich schön und löblich, dass Greta & Co. etwas versuchen 👍
    Nur schade, dass sie wie üblich verheizt werden!

  9. @hto „…es bleibt bei einer leicht vorhersehbaren Zukunft im Dreck von Konsum und Profit.“

    Naja, wenn man sich das Klimapaket der Bundesregierung ansieht, muss man leider feststellen, dass das in Richtung hto geht. Das technische Rückgrat von einer Energiewende in Deutschland ist nun mal die Windenergie vorzugsweise im Hinterland. Alle anderen Maßnahmen bauen darauf auf, z.B. nützt die Elektromobilität fast nichts, wenn mit fossilem Strom aufgeladen wird. Die Fotovoltaik braucht zwar weniger Platz, ist aber bei der Sonneneinstrahlung am Standort Deutschland immer noch viel zu teuer.

    Offenbar geht ohne eine grüne Bundesregierung beim Klimaschutz nichts. Aber das kann ja werden, wir müssen sie ja nur wählen. Ob das dann aber reicht, und die Grünen an der Macht tatsächlich den Lobbyisten widerstehen werden, ist noch nicht klar. Es kann auch sein, dass auch die Grünen vorrangig Wirtschaftsförderung betreiben, und eine Energiewende zwar anfassen, aber so teuer wie möglich gestalten werden.

    Der Ansatz in der Zukunftsforschung, sich eher im mittleren Bereich der möglichen Entwicklungen zu bewegen, verspricht ja oft bessere Ergebnisse. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Prognosen eintreffen, wohl am höchsten. Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung ergibt sich, das wenn viele verschiedene Entwicklungen sich addieren lassen, dass das Gesamtergebnis sich um so mehr in der Mitte aufhalten wird, je mehr Faktoren in die Rechnung eingehen.

    Andererseits ist in der Konkurrenzsituation, wenn verschiedene große Akteure in verschiedene Richtungen arbeiten, das Kampfergebnis nur schlecht vorhersehbar. Wenn es darauf hinausläuft, das Einer von Zweien den Kampf gewinnt, dann häuft sich die Wahrscheinlichkeit gar nicht in der Mitte, sondern nah bei dem Einen und nah bei dem Anderen.

    Die Geschichte macht manchmal wirklich richtungsbestimmende Entscheidungen, und manchmal auch nur Summen von vielen kleinen Einzelfaktoren. Das Fortschreiten der Entwicklung der Menschen, das was jeder von uns im Laufe seines Lebens erkennt und für sich entscheidet, hat vielleicht doch langfristig die größten Auswirkungen, wenn man auf mehrere Jahrzehnte guckt. Allein was jede neue Generation sich in jungen Jahren als Motto nimmt, was hier als cool gilt und was nicht, das hat seine Wirkung.

  10. “Sollte also das nächste (das, nun ja, “zukünftige”) Buch – von der Zukunft der Religionen handeln?”

    Die Zukunft wird durch Entscheidungen und Ereignisse der Gegenwart beeinflusst, insofern kann man durchaus Prognosen erstellen. Wobei in einer globalisierten Welt das Augenmerk nicht nur auf Deutschland gerichtet sein sollte, da die Anhänger der verschiedenen Religionen keine homogene Gruppe bilden und sich stellenweise sogar immer mehr auseinanderentwickeln. Während auf der einen Seite Religion eine gewisse Beliebigkeit ausstrahlt und zusammen mit östlichen Glaubensinhalten als Teil der Wellnesskultur betrachtet wird, findet man auf der anderen Seite Fundamentalisten aller Couleur, die Religion missbrauchen um sich Geld und Macht zu sichern.

    Über “Die Zukunft von Religion und Kirche in Deutschland: Perspektiven und Prognosen ” gibt es bereits ein Buch, das der Theologe Patrick Becker im Jahre 2014 veröffentlichte. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber aufgrund des Erscheinungsjahres dürften darin weder die Flüchtlingskrise von 2015 noch der Klimawandel zu finden sein. Wobei jetzt schon absehbar ist, dass der Klimawandel einen wesentlichen Einfluss auf unsere Zukunft haben wird – auch im Hinblick auf jene Menschen, die vor den Auswirkungen des Klimawandels in andere Regionen fliehen müssen. Es wäre vielleicht interessant zu wissen, wie sich die drohende Überbevölkerung sowie der technische Wandel dabei auswirken.

  11. Mona,
    die Wirtschaftsform wird die Zukunft unserer Welt formen. Die Wirtschaftsform bestimmt , wie die Leute leben und wie sie denken.

    Sogar die Kirche ist davon betroffen. Das Verhältnis der Kirche zum Marktgeschehen bestimmt das geistige Klima.

    Carl Amery hat in seinem Buch “global exit” versucht eine rote Linie zu finden seit der Gründung der christlichen Kirche bis in die Neuzeit und die Zusammenhänge zwischen Kirche und Staat aufgezeigt. Und er zeigt auch die Zukunft auf und wovon sie abhängt.

  12. @Querdenker (Zitat): “Sie reduzieren die Zukunftsforschung auf den technologischen Fortschritt. “
    Ja, weil die politische Entwicklung kaum voraussehbar ist. Wer hätte den Brexit oder Trumps Handelskrieg oder die neuen Spannungen im arabischen Raum vor 3 Jahren voraussagen können? Ich behaupte niemand. Das bedeutet aber, dass sich Spekulationen diesbezüglich nicht lohnen. Insbesondere können wir nicht voraussagen ob die Zukunft friedlicher wird. Mindestens was die globale Entwicklung angeht.

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