“Es geht um die Anpassung des Individuums an die vorherrschende Normalität”

Der Psychologieprofessor und Bestsellerautor Paul Verhaeghe erklärt, wie Psychologie und Psychiatrie auf soziale Anpassung ausgelegt sind

Paul Verhaeghe ist Professor für Psychodiagnostik an der Universität Gent in Belgien. Außerdem ist der seit Jahrzehnten als klinischer Psychologe tätig, der aus einem psychoanalytischen Ansatz heraus arbeitet. In jüngerer Zeit wird er immer mehr wegen seiner gesellschaftskritischen Haltung in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Inzwischen schrieb er mehrere Bestseller, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Auf Deutsch erschienen zum Beispiel “Liebe in Zeiten der Einsamkeit” (2009, Neuauflage 2017), “Und ich? Identität in einer durchökonomisierten Gesellschaft” (2013) sowie “Autorität und Verantwortung” (2016).

Frage: Professor Verhaeghe, fangen wir einmal ganz allgemein an: Worum geht es eigentlich im Bereich der psychischen Gesundheit?

Verhaeghe: Wenn Sie es historisch betrachten, dann gab es erst andere Schwerpunkte als heute. Ursprünglich ging es in der institutionalisierten Psychiatrie – neben Religion und Gesetzgebung – um den Schutz der gesellschaftlichen Ordnung.

Später ist daraus ein zweites Ziel entstanden: der Schutz des Individuums vor sich selbst. Wie man das macht, ist aber keine so einfache Frage. Heutzutage geht es vor allem um die Anpassung eines Individuums an die vorherrschende Normalität, damit der oder die Betroffene sich besser in die Gruppe einordnen kann. Das ist das offizielle Ziel.

Diesen und viele weitere Texte zum Thema finden Sie in meinem neuen eBook: Psyche & psychische Gesundheit. Heise Verlag, 2020.

Sie sprechen auch in Ihren Büchern häufiger von “durch die Gesellschaft auferlegten Normen.” Woher kommen diese genau? Lässt sich das etwas präziser sagen?

Es geht um Konventionen, die sich in der Gesellschaft entwickelt haben, beispielsweise aus der Religion oder der Gesetzgebung heraus. Das ist auch kein Zufall, wenn man sich beispielsweise die Herkunft des Worts “Moral” anschaut: Lateinisch mores bezeichnete Sitte und Bräuche, ethos im Griechischen dasselbe. Das war die einfache Antwort.

Die schwierigere Antwort, die lange Zeit ein Tabu war und erst in jüngerer Zeit wieder untersucht werden darf, ist der biologische Einfluss auf unsere Moral. Denken Sie beispielsweise an die Forschung des Primatologen Frans de Waal, der gezeigt hat, dass unser Umgang miteinander – etwa im Bereich der Empathie – auch biologisch angelegt ist. Besonders hervorstechend ist sein Befund, dass sozial veranlagte Säugetiere bei ungleicher Behandlung spontan eine negative Reaktion zeigen. Ebenso unterhaltsam wie grundlegend ist etwa die Beobachtung [https://www.youtube.com/watch?v=meiU6TxysCg], dass sich ein Kapuzineräffchen nicht länger mit Gurken abspeisen lässt, wenn ein anderes Tier für dieselbe Aufgabe zur Belohnung eine Weintraube erhält.

Sie haben bisher zwei Schwerpunkte der psychischen Gesundheit angesprochen. Gibt es noch mehr?

Ja. Wenn man sich anschaut, mit welchen diagnostischen Verfahren Psychologen in der Praxis arbeiten, dann kommt noch ein drittes Ziel dazu, das ich wichtiger finde: Wie können wir dem Individuum mit den Problemen helfen, die es erfährt. Das ist nicht immer dasselbe wie das, was aus der äußeren, gesellschaftlichen Sicht festgestellt wird.

Schließlich lässt sich aus psychoanalytischer Sicht, also so, wie ich selbst arbeite, noch ein viertes Ziel identifizieren: Dass nämlich jeder Mensch im Inneren ein “verteiltes Wesen” ist…

Was heißt das genau?

Dass man im Widerstreit mit sich selbst ist. Bei Freud ging es um die Unterscheidung zwischen bewusst und unbewusst. Lacan sprach vom “verteilten Subjekt” (franz. le sujet divisé). Im allgemeinen Sprachgebrauch kennen wir das daher, dass man über sich selbst überrascht sein, sich über sich selbst wundern kann. Man kann sich selbst begegnen oder über sich selbst ärgern. Oft geht es auch um den Widerstreit zwischen dem Triebhaften und dem Rationalen. Bei vielen von uns führt das früher oder später zu Problemen.

Es geht also vor allem um Konflikte?

Ja. Und dann geht es darum, jemandem zu helfen, mit seiner inneren Verteiltheit umzugehen. Ein sehr klassisches Verständnis ist übrigens die Unterscheidung zwischen Körper und Geist und den Konflikt zwischen beiden – wie geht man damit um? Das ist insbesondere bei jungen Menschen ein Problem, mit dem sie zum Psychologen kommen, auch wenn sie das nicht immer so ausdrücken können.

Eine wichtige Diskussion über psychische Gesundheit ist zurzeit, wie der Anstieg der Diagnosen in den letzten zwanzig, dreißig Jahren zu erklären ist. Umstritten ist unter Fachleuten, ob Menschen nun wirklich mehr Probleme haben, ob es wirklich mehr psychische Störungen gibt als früher. Wie denken Sie darüber?

Hier gibt es wieder eine einfache und eine komplexere Antwort. Die Einfache ist, dass auch die Anzahl der unterschiedenen psychischen Störungen zunimmt und deren Kriterien im Laufe der Zeit immer mehr aufgeweicht werden. Stellen Sie sich ein Fangnetz vor: Wenn Sie mit einem größeren Netz fischen, dann fangen Sie wahrscheinlich auch mehr Fische.

Man kann sich natürlich fragen, inwiefern es hierbei um Scheindiagnosen geht. Ein gutes Beispiel hierfür ist “Intermittent Explosive Disorder” (auf Deutsch vielleicht Jähzorn, Anm. S. Schleim). Die amerikanische Psychiatrievereinigung hat diese “Störung” erst 2013 in ihr Diagnosehandbuch aufgenommen. Sind Phänomene wie verbale oder körperliche Aggression, mindestens zweimal pro Woche über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten, wirklich hinreichend für eine psychiatrische Diagnose? Das ist meiner Meinung nach ein klares Beispiel für die normalisierende und disziplinierende Funktion der heutigen Psychiatrie: Verhalten oder Gefühle, die sich nicht gehören, werden zu einer psychischen Störung erklärt.

Davon abgesehen gehe ich aber davon aus, dass die Menschen heute tatsächlich mehr Probleme haben als früher – und es auch andere Probleme sind. Die Ursache hierfür ist eine Kombination von Traumata und Stress. Daraus entstehen sowohl körperliche als auch psychische Symptome. Freud sprach beispielsweise von der “Aktualneurose” und meinte damit, dass wenn bestimmte Erfahrungen nicht psychisch verarbeitet werden, sie sich auch körperlich ausdrücken können. Heute nennen wir das in der Wissenschaft “Medically Unexplained Symptoms”, also medizinisch nicht erklärbare Symptome. Und die Gruppe der Menschen mit solchen Problemen steigt rasant an.

Lässt sich das auch empirisch stützen oder ist es eher eine Vermutung?

Das lässt sich nicht mathematisch beweisen, in der Form “1+1=2”. Wir stellen aber immer wieder fest, dass Betroffene, die wegen solcher medizinisch unerklärbarer Symptome Hilfe suchen, eine Vorgeschichte mit Traumata und sehr vielen Stressfaktoren haben. Dasselbe haben Sie bei Burn-out: Man kann zwar nicht ganz genau den Finger in die Wunde legen und sagen, das ist die Ursache. Es lassen sich aber starke statistische Zusammenhänge zu Arbeitssituationen und Stressfaktoren herstellen.

Wenn Sie jetzt aber behaupten, psychische Störungen würden wegen Traumata und Stress zunehmen, dann wirft das die Frage auf, ob Menschen heute traumatisierter und gestresster sind als früher.

Hier müssen wir natürlich aufpassen, was wir mit “Trauma” meinen. Der amerikanische Arzt und Wissenschaftler Vincent Felitti machte hierzu seit den 1990er Jahren wegweisende Forschung, die leider viel zu wenig bekannt ist. In seiner ACE-Studie (für Adversive Childhood Experience, deutsch “schlimme Kindheitserfahrungen”, Anm. S. Schleim) untersuchte er für längere Zeit die Gesundheit von über 17.000 jungen amerikanischen Arbeitnehmern mit Krankenversicherung.

Diese Daten sind von großer Bedeutung. Man muss aber um den kommerziellen Hintergrund dieser Forschung wissen: Felitti führte diese nämlich für einen großen amerikanischen Versicherungskonzern aus. Dieser wollte mehr Informationen darüber, welche Personen besser nicht versichert werden, um Kosten zu senken. Die wissenschaftliche Fragestellung lautete darum: Wer wird krank, wer nicht?

Zum Beginn der Studie wurden die Teilnehmer ausführlich untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass zwei Drittel eine traumatische Vorgeschichte hatten. “Trauma” bezog sich dabei auf körperlichen und sexuellen Missbrauch aber etwa auch die Frage, ob ein Elternteil in psychiatrischer Behandlung war. Und was fand der Forscher nun heraus? Diejenigen mit einer traumatischen Vorgeschichte hatten ein viel größeres Risiko für eine ganze Reihe körperlicher oder psychischer Erkrankungen.

Können Sie hierfür ein paar Beispiele nennen?

Wer mindestens vier schlimme Kindheitserfahrungen hatte, dessen Risiko für Alkoholabhängigkeit war siebenmal so groß, das für eine Krebserkrankung verdoppelt. Bei mindestens sechs solcher Erfahrungen war das Risiko für einen Suizidversuch verdreißigfacht! Nähere Details können Sie auch auf Wikipedia nachlesen.

Das zeigt zweierlei: Erstens haben sehr viel mehr Menschen, als man denken würde, eine traumatische Vorgeschichte. Und zweitens gibt es einen sehr starken statistischen Zusammenhang. Dieser Befund wurde inzwischen übrigens mehrfach repliziert. Natürlich ist damit, streng genommen, noch kein Kausalzusammenhang bewiesen. Es handelt sich um Korrelationen. Diese sind hier aber wirklich sehr stark.

Wir sprechen jetzt von Traumata. Sie erwähnten aber auch noch Stress. Wie verhält es sich damit?

Es gibt hierzu einen sehr schönen Briefwechsel zwischen Freud und Wilhelm Fliess von 1895. In diesem beschreibt der Psychologe einige Ideen, die später leider kaum ausgearbeitet wurden. Mir geht es hier um die Annahme eines “Reiz-Schutzes”, der äußere Reize abwehrt. So gesehen sind unsere Sinnesorgane eine Art Schutzschild, der dafür sorgt, dass nicht zu viel nach innen dringt. Hieran sieht man übrigens auch Freuds neurologischen Hintergrund. Wenn ich das jetzt mit den Gedanken über Traumata verbinde, dann ist so eine traumatische Erfahrung ein massives Durchbrechen des Reiz-Schutzes, der Spuren im Körper hinterlässt.

Es müssen aber nicht gleich traumatische Erfahrungen sein. Immer dann, wenn ein Überfluss an Reizen auf uns einwirkt, kann das zu Problemen führen. “Reize” können wir hier übrigens ganz wörtlich verstehen: über die Haut, die anderen Sinnesorgane aber auch auf psychischer Ebene. Nun sind wir in unserer heutigen Gesellschaft förmlich rund um die Uhr, sieben Tage die Woche solchen Reizen ausgesetzt.

Fällt Ihnen hierzu vielleicht ein konkretes Beispiel ein?

Es gibt etwa Forschung zu Menschen, die in der Nähe einer stark befahrenen Straße wohnen und darum Tag und Nacht Lärm ausgesetzt sind. Diese haben konstant höhere Cortisolwerte. Cortisol ist ein Hormon und wiederum ein deutlicher Hinweis auf Stress. Oft verneinen die Betroffenen selbst übrigens die Frage, ob sie Stress erfahren. Im Körper ist das aber sehr wohl messbar.

Nun wissen wir aus medizinischer Forschung auch, dass sich Stresserfahrungen aufaddieren: Denken Sie an den Lärm, die vielen Staus, die Kinder, die zu einer bestimmten Zeit in der Schule sein müssen, währen man selbst am Arbeitsplatz und in Beziehungen funktionieren muss. Das kommt alles zusammen und führt zu den konstant höheren Cortisolwerten. Und diese stehen wiederum in Zusammenhang mit Krankheiten, auch auf der körperlichen Ebene.

So wurde bereits experimentell gezeigt, dass das Risiko für Erkältungen dann erhöht ist oder die Wundgenesung länger dauert. Schon bei so etwas Simplem wie einer Erkältung lässt sich das Zeigen, aber auch für Auto-Immun-Erkrankungen. Diese Zusammenhänge werden immer deutlicher. Insbesondere die neuen Forschungsgebiete der Psychoneuroimmunologie und Psychoneuroendokrinologie beschäftigen sich hiermit. Vereinfacht gesagt geht es um den Zusammenhang von psychischen Vorgängen mit dem Nerven-, Hormon- und Immunsystem.

Im zweiten Teil des Gesprächs geht es darum, wie psychopharmakologische Behandlungen wirken und neuere Forschung einen immer engeren Zusammenhang zwischen psychischer und körperlicher Gesundheit nachweist.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint auch auf Telepolis – Magazin für Netzkultur. Titelgrafik: Image by Hans Braxmeier from Pixabay

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43 Kommentare

  1. Interessantes Interview. Besonderen Dank für den Hinweis auf die Folgen von Lärmbelastung, ein weit unterschätztes Problem.
    Insbesondere durch Straßenlärm, womit der Begriff der “Auto-Immun-Erkrankung” noch eine weitere Bedeutung hinzu erhält.

  2. Bei den statistischen Zusammenhängen (Korrelationen) ist auch noch das Problem, was der Ausgangspunkt einer allenfalls existierenden Kausalkette ist. Ist z.B. die womöglich „geerbte“ Alkoholabhängigkeit der Ausgangspunkt oder die Folge gesellschaftlicher Probleme, oder „schaukelt“ sich das dynamische Geschehen über rückgekoppelte Prozesse auf?

    Der enge Zusammenhang zwischen psychischer und körperlicher Gesundheit, als auch die üblichen äußeren Einwirkungen, auch von Medikamenten, ist bedeutsam aber auch hoch komplex. Als Einzelsystem (z.B. „Mensch“) schon höchst komplex und dann interagieren auch noch viele biologischen Systeme miteinander.

    Traumata sind häufig mit (stärkeren) „Reizen“ verbunden. Reize nehmen über die Sensorik besonderen Einfluss auf das neuronale System (Aus Bildern und Sprache wird die „schützende Reaktion abgeleitet“). Es gibt aber auch noch „chemische Reize“ und auch noch so etwas wie „systematische“, sozusagen „programmgesteuerte“ Reize durch Mikroben, z.B. Viren.

    Sicherlich „versucht“ das neuronale System durch eine Art von “Reiz-Schutz”, bestimmte äußere Reize selektiv abzuwehren. So gesehen sind unsere Sinnesorgane eine Art Schutzschild, der dafür sorgt, dass nicht zu viel nach innen dringt.

    Traumata verursachen vermutlich intensive neue synaptische Verknüpfungen im Gehirn und die werden als „Lernerfahrung“ in künftige Denkprozesse stark eingebunden.

    Es geht offensichtlich um die Erforschung des möglichst genauen Zusammenhanges von psychischen Prozessen mit allen biochemischen Prozessen um die Wechselwirkung „Geist Psyche“ zu erklären.

    Es ist die Frage, ob das allgemein bekannte Konzept der Chemie gilt, dass alle chemischen Vorgänge an den „äußeren Elektronenhüllen“ der „Atomverbände“ stattfinden und allenfalls Elektronen sozusagen aus der Bahn „geschleudert“ bzw. in die Bahnen „hineinspringen“ können.

    Dies würde bedeuten, dass genau dieser Sachverhalt die „Schnittstelle“ zwischen den elektrischen (neuronalen) und den chemischen (auf die Organe bezogenen) Prozessen wäre. Es käme darauf an zu ermitteln, welche elektrischen Signalkombinationen welche chemischen Prozessketten zur Folge haben und umgekehrt, welche chemischen Prozesse welche elektrischen Signalketten auslösen. Sozusagen die systematische wechselseitige „Transformation“ und die jeweiligen Folgewirkungen möglichst grundlegend im Detail zu verstehen um die Vielzahl der Prozesse im Computer simulieren zu können.

    Möglicherweise entsteht bei derartigen Reiz – elektrisch – chemischen Wechselwirkungen auch das „Empfindungsphänomen“.

    Vielleicht könnte man versuchen, herauszufinden welche dynamischen elektrischen Signalkombinationen an welchen Orten z.b. entzündliche, nekrotische oder womöglich Entzündungen heilende Prozesse auslösen können und wie man neues Wissen systematisch ausweiten könnte.

  3. Es geht natürlich darum die Wechselwirkung „Geist Körper“ zu erklären.

    Bitte um Entschuldigung.

  4. Thematisch geht es hier um Stress und Trauma und den Zusammenhang mit der Arbeitswelt. Doch trifft das die heutige Situation der Mehrheit? (Heute wird beispielsweise weniger gearbeitet als vor 30 Jahren). Übrigens: nicht nur Arbeit, auch Arbeitslosigkeit oder Beschäftigungslosigkeit als Pensionierter kann Stress auslösen. Stress kann aber auch positiv erlebt werden, dann nämlich, wenn der Gestresste den Stress bewältigt und sich anschliessend entspannen kann (wie etwa James Bond, der, nachdem er knapp dem Tod entronnen ist, in die Arme einer Schönen sinkt).

    Ich vermute aber, dass unsere gegenwärtige Gesellschaft weniger Hand bietet zur Stressbewältigung. Und dass Viele Stress sogar auf destruktive Art bewältigen – man denke etwa an Hooligans oder gewalttätige Demonstranten.

    Ein entspanntes Zufriedensein im Hier und Jetzt in dem man Verpflichtungen vorübergehend vergessen und auf später verschieben kann scheint mir für die geistige Gesundheit sehr wichtig – nicht umsonst haben viele Religionen wöchentliche Ruhetage eingeführt. Doch wieviele Heutige erleben die wöchentlichen Ruhetage als Entspannung und als Loslassen und wieviele erleben sie als Phasen der Langeweile oder sind gar nicht zur Entspannung in der Lage?
    Ich vermute auch, dass es heute mehr Menschen mit Sinndefizit gibt, also mehr, die in ihrem Leben keinen Sinn erkennen. Auch mehr Einsame gibt es, mehr Menschen ohne den Trost und die Kunst des Humors, mehr Menschen, die schon jede Suche aufgegeben haben und die kaum noch auf etwas Hoffen.

    Interessant wäre es doch, wenn man die Befindlichkeit der Menschen „vermessen“ könnte. Doch das kann man wohl heute nur unzureichend, denn kaum Eine weiss welche Fragen man dazu stellen müsste.

  5. @Elektroniker (Zitat):

    Es ist die Frage, ob das allgemein bekannte Konzept der Chemie gilt, dass alle chemischen Vorgänge an den „äußeren Elektronenhüllen“ der „Atomverbände“ stattfinden und allenfalls Elektronen sozusagen aus der Bahn „geschleudert“ bzw. in die Bahnen „hineinspringen“ können. … Möglicherweise entsteht bei derartigen Reiz – elektrisch – chemischen Wechselwirkungen auch das „Empfindungsphänomen“.

    Mir scheint egal um was es geht müssen sie immer elektrische/elektromagnetische Phänomene einbringen. Doch für psychologische/psychopathologische Probleme scheint mir das das falsche Abstraktionsniveau.
    Auch zu Empfindungsphänomenen, Qualia etc (also etwa Farb-,Schmerz-,Lustempfinden) scheint mir ihre Annahme und auch die Annahme vieler Philosophen grundfalsch – die Annahme nämlich, Qualia seien nicht nötig sondern seien ein schwierig zu erklärendes nicht nötiges, luxuriöses Bewusstseinsphänomen und es könnte auch Menschen (Zombies) ohne Empfindungen geben. Durch die Brille der Informatik sehe ich das völlig anders: Empfindungen, Qualia und die damit einhergehenden affektiven Bewertungen sind bei jedem höheren Wesen nötig, dass mit einer Überfülle von einströmender Information zurechtkommen muss. Denn aus der Gesamtmenge von Information muss das Individuum die Information herausfiltern, die für sein Leben und Überleben wichtig ist. Erleben bedeutet also nichts anderes als Information zu bewerten in Hinsicht auf die Bedeutung der Information für das Leben des Subjekts welches die Information empfängt. Sogar ein von Menschen geschaffener humanoider Roboter muss etwas erleben, damit er mehr ist als eine (nur scheinbar) nützliche Maschine.

  6. Die Unsicherheit am Arbeitsmarkt und die instabilen Familienbindungen sind vermutlich die Hauptursachen für gefühlte negative Belastungen. Bei den älteren Menschen sind es die soziale Isolation und die drohenden Krankheiten. Wenn sozusagen die Gedanken immer wieder um diese Probleme „kreisen“, verstärkt sich die negative Stimmungslage und die psychosomatischen Krankheiten nehmen zu.

    Sicherlich werden die Hilfsangebote der öffentlichen Hand die absolut freiwillig sind, auch weniger genutzt als früher.

    Früher wurden die Menschen praktisch am Sonntag (zumindest am Land) in die Kirche „getrieben“. Da konnten die Menschen „Anleitungen“ erhalten das Leben besser zu bewältigen. Viele wollten aber auch freiwillig sozusagen im Einklang mit der Natur und den „Regeln“ (der vorherrschenden Religion) leben. Ein Besuch der Kirche hat sie ein wenig „high“ gemacht, nachdem sie vorher „down“ waren.

    Es gab aber auch Gelegenheit zu sozialen Kontakten, die Menschen konnten sich gegenseitig austauschen. Für ältere Leute, eher Frauen, ist Corona durchaus ein Problem, weil sie die sozialen Kontakte (beim Kirchgang am Land) derzeit nicht mehr haben.

    Mir ist in meiner Umgebung aufgefallen, dass die Menschen am „glücklichsten“ sind, deren eigene Beziehungen intakt sind und die beste soziale Beziehungen haben. Sie sind durchaus bereit sich auch um Bekannte zu kümmern die allein sind, weil z.B. der Ehepartner verstorben ist, oder anderen z.B. auch am Telefon zuhören und auf Probleme sachlich eingehen. Ich habe zu dem Kumpel scherzhaft gemeint, er macht wieder „Telefonseelsorge“.

    Manche Menschen suchen sich einfach Hobbys um ihrem Leben Sinn zu geben, manche schaffen es nicht.

    Ich persönlich „vermesse“ die Befindlichkeit der Altersgenossen daran, welche „Aufgaben“ sie noch wahrnehmen. (Positive Lebenseinstellung, Betreuung der Enkel, soziale Kontakte, Funktionen in der Gesellschaft, Hobbys,….).

    Diese „Glücklichen“ nehmen sich einfach keine Zeit zum Sterben…..

  7. @Kategorien und Dimensionen

    Die Psyche kann man neben Gesund und Krank auch gleichzeitig ganz anders einteilen:

    Gücklich-Unglücklich
    Sinnvoll-Unsinnig
    Erfolgreich-nicht Erfolgreich
    Gemeinnützig-Gemeinschaftsschädigend
    Wahrhaftig-Selbsttäuschend
    Gottgefällig-Sündhaft

    Sind hier die selben Kandidaten auf allen Ebenen auf der negativen Seite? Wohl kaum. Die Psyche ist wesentlich komplexer, und entzieht sich einer wirklich treffenden Bewertung. Dieses Bewusstsein kann eine Quelle des Respekts gegenüber dem Anderen sein, aber auch, dass man es aufgibt, den Anderen wirklich einzuschätzen, um einfach bei sich selber zu bleiben. Und sich um das eigene Glück zu kümmern.

    Darüber hinaus treten die Ärzte an, um Kranke zu behandeln, Psychologen arbeiten auch in Personalabteilungen und Politiker machen Gesetze, um gute Geschäfte zu ermöglichen. Und Religionen und Verschwörungsschwurbler versuchen möglichst viral zu sein, um Anhänger aufzutreiben und die Leute zusammen zu bekommen.

    Insgesamt habe ich immer mehr die Eindruck, dass eine vorherrschende Normalität immer weniger definierbar ist. Was ich ausgesprochen positiv finde.

    Der tatsächliche Stress, der belastet und krank machen kann, ist ein ziemlich paradoxes Phänomen. In Zeiten, in denen die technischen Möglichkeiten auch die Möglichkeiten für neue Reize vermehren, sinkt gleichzeitig der Druck, mehr Geld zu verdienen. Eigentlich.

    Aber Niedriglohnsektor, Druck vom Arbeitsamt und auch Stigmatisierung von einmal psychisch Erkrankten mit folgendem Ausschluss aus der Arbeitswelt, das alles fördert die Krankheiten und deren Chronifizierungen. Und kann die eigentlich komfortable Situation für die Verlierer der Leistungsgesellschaft wieder aufheben.

    Die entfesselte Konkurrenz fördert die Leistung, aber nicht unbedingt das Leben. Wenn wir aber lernen, nicht nur in Geld zu denken, hätte das Perspektive, finde ich.

    Ich bin recht überrascht, wie schnell hier in der Corona-Krise die Gesundheit über den Umsatz gestellt wurde – und das weltweit. Ich bin mir aber ziemlich unsicher, ob das ein gutes Ende nimmt, oder der Kampf ums Geld sich im Ausklang der Krise erstmal wieder richtig verschärft.

  8. @Elektroniker, Jeckenburger (Zitat): Elektroniker:

    Diese „Glücklichen“ nehmen sich einfach keine Zeit zum Sterben…..

    Jeckenburger:

    Ich bin recht überrascht, wie schnell hier in der Corona-Krise die Gesundheit über den Umsatz gestellt wurde – und das weltweit.

    Ja. Die aktuell beobachtete Sorge um das Leben stellt doch die gerade in diesem Blog immer wieder geäusserte Behauptung in Frage, in unserer kapitalistischen Gesellschaft gehe es nur um den Profit – und das auf Kosten von allen anderen Bedürfnissen.

    Doch: 17% des U.S.-BIP wird für das Gesundheitswesen ausgegeben und der CORONA-Lockdown begünstigt vor allem Ältere und das auf Kosten fast aller Jüngeren.

    Hypothese: Nicht die Profitmaximierung steuert unsere westliche Gesellschaft sondern die Maximierung des Lebensalters ist in Wirklichkeit der wichtigste Steuerungshebel.

  9. @ Martin Holzherr 12.07.2020, 12:59 Uhr

    Ich war nun einmal in meinem früheren Berufsleben eine gewisse Zeit in diesem Beruf tätig.
    Wenn es irgendein Problem zu lösen galt, hat man versucht es mit den Methoden der Elektrotechnik zu lösen.

    Der Wunsch nach „mehr Licht“, „mehr Kraft“, „mehr Geschwindigkeit“, „mehr Rechenkraft“, „mehr Bequemlichkeit“ (elektrisches Zahnbürstel), ….. sogar das Denken beruht auf die Verarbeitung elektrischer Signale.

    Es wird heutzutage praktisch alles (auch chemische Prozesse z.B. Blutzuckertest) in elektrische Signale umgesetzt und mittels Computer ausgewertet, oder elektrisch angetrieben. Elektrische Messtechnik ist elementar, praktisch in der ganzen Wissenschaft. Erst die ermittelten Daten können ausgewertet werden um abstrakte mathematische Modelle zu generieren. Auch an den „Schnittstellen“ zwischen „Körper und Geist“, behaupte ich nun einmal.

    Bei Tieren werden die Muskel elektrisch gesteuert und auch dann, wenn bestimmte „Mustersignale“ z.B. ausgehend von einer schönen Frau bewirken, dass sich etwa James Bond anschließend entspannen kann, nachdem er knapp dem Tod entronnen ist. Offensichtlich werden die elektrische übertragenen Signale irgendwo im Körper vom Mr. Bond ausgewertet, umgesetzt und wirken (den generativen) „Prozess“ steuernd.

    Ich habe doch in meinen Texten stets betont, dass „Qualia“ existieren und z.B. als „Lustempfindung“ extrem wichtig für die generativen Prozesse sind, auch wenn letzteres bei James Bond nicht im Vordergrund steht, bei ihm der „Luxusaspekt“ überwiegt.

    Abgesehen davon, dass „Qualia“ irgendwie entstehen müssen, ob das im Zusammenhang mit dem allgemein bekannte Konzept der Chemie steht, dass alle chemischen Vorgänge an den „äußeren Elektronenhüllen“ der „Atomverbände“ stattfinden und allenfalls Elektronen sozusagen aus der Bahn „geschleudert“ bzw. in die Bahnen „hineinspringen“ können, sehe ich es praktisch so wie Sie in ihrem Beitrag.

    „Elektronen“ sind für die Elektronikern das, was für Bäcker das Mehl ist.

  10. @Jeckenburger: Weltwirtschaft

    Ich bin recht überrascht, wie schnell hier in der Corona-Krise die Gesundheit über den Umsatz gestellt wurde – und das weltweit. Ich bin mir aber ziemlich unsicher, ob das ein gutes Ende nimmt, oder der Kampf ums Geld sich im Ausklang der Krise erstmal wieder richtig verschärft.

    Ich hatte ja schon einmal die Vermutung geäußert – Zahlen und Logik der Corona-Krise – dass das mit der weltweiten Konjunkturflaute zusammenhängt. Es war doch sowieso klar, dass die Wirtschaft schrumpft. Jetzt kann man das auf das Virus schieben.

  11. Ich möchte nochmals auf die Wechselwirkungen „Körper Geist“ eingehen.

    Mit der Denkmöglichkeit, dass dies mit dem allgemein bekannten Konzept der Chemie, dass alle chemischen Vorgänge an den „äußeren Elektronenhüllen“ der „Atomverbände“ stattfinden und allenfalls Elektronen sozusagen aus der Bahn „geschleudert“ bzw. in die Bahnen „hineinspringen“, erklärt werden könnte.

    Die frei werdenden Elektronen könnten im neuronalen Netz (W. McCulloch) nach verschiedene Kriterien (Stärke, Ort, Zeit, Kombination mit anderen Örtlichkeiten…..) ausgewertet werden.

    Es geht besonders um die Orte, an denen dieser „Informationstransfer“ abgebildet durch „Elektronen“, die aus chemischen Prozessen w.o. frei werden, bzw. „aufgesogen“ werden stattfindet.

    Umgekehrt können Elektronen die in Signalkaskaden eingebunden sind, „abgesaugt“ werden, wodurch diese irgend einen „Prozessstatus“ abbildenden Signalkaskaden selektiv unterbunden werden. Auch dies hat Auswirkungen.

    Ich bin kein Neurologe, habe aber die Vermutung dass diese Prozesse jeweils im Bereich des „Synaptischen Spalt“ auftreten könnten, oder an den Enden von Dendriten. So könnten die Elektronen in das neuronale System eingebunden werden.

  12. @Martin Holzherr 12.07. 14:31 Lebenszeitverlängerung

    „Hypothese: Nicht die Profitmaximierung steuert unsere westliche Gesellschaft sondern die Maximierung des Lebensalters ist in Wirklichkeit der wichtigste Steuerungshebel.“

    Ist das denn überhaupt rational? Rechnen wir mal die Coronabedingte durchschnittliche Lebenszeitverkürzung aus: Bei einer Sterblichkeitsrate von 0,9%, einer Durchseuchung von 60% und einer vorzeitigen Sterblichkeit von 5 Jahren für die Coronaverstorbenen komme ich auf eine durchschnittliche Lebenszeitverkürzung 0,009 x 0,6 x 5 x 365 = 9,8 Tage.

    Dies konzentriert sich allerdings auf die entsprechenden Risikogruppen. Aber kann das sein, dass hier doch eher eine irrationale Panik das Handeln bestimmt? Offenbar rechnen die meisten Menschen nicht so, wie hier beschrieben. Bei altbekannten Lebensgefahren rechnet man schon eher so, oder im Gegenteil, die werden schnell ganz ignoriert. Z.B. die Lebensjahre, die zu viel Stress und Arbeit kosten. Aber wenn die Gefahr neu ist und tagtäglich in den Medien die Bühne dominiert, kann man sie nicht mehr verdrängen, was sonst generell die Hauptstrategie ist, um mit Lebensgefahren umzugehen.

    Von daher, ich wiederhole: Ich bin mir aber ziemlich unsicher, ob das ein gutes Ende nimmt, oder der Kampf ums Geld sich im Ausklang der Krise erstmal wieder richtig verschärft.

    Selbstmord aus Angst vor dem Tod hab ich im Zusammenhang mit Corona schon öfter gehört. Hier ist jetzt aber zu bedenken: Die, die das Geld haben, die sind vergleichsweise mehr gefährdet, und die haben oft auch 10 mal, oder 1000 mal mehr Geld, als sie brauchen. Hier wird relativ dazu eine gesundheitliche Lebensgefahr anders bewertet, als bei einem Straßenhändler in Brasilien, der nichts zu essen hat, wenn er nicht arbeiten kann.

    Meine andere Hypothese: Die, die das Geld haben, die haben schon immer und weiterhin das Sagen, und denen macht das gar nicht viel, wenn sie viel Geld verlieren, solange sichergestellt ist, dass es die Armen auch trifft, und ihr relativer Status erhalten bleibt.

  13. @ Jeckenburger 12.07.2020, 16:39 Uhr

    Ich vermute, die “Regierenden” in den westlichen Ländern haben einfach Angst vor der „juristischen Aufarbeitung“ nach der Pandemie.

    Dann kommen die „Alleswisser“ und rechnen vor, dass es in einem anderen Land, nehmen wir an 2% Coronatote, und bei uns, sagen wir 3% gibt.

    Das könnten bei uns 10 000 Tote sein.

    Zumindest dann, wenn man nicht gleichzeitig nachweisen kann dass sich 20 000 aufgehängt haben weil sie ihren Job verloren haben, hat man ein schlechtes „Blatt“.
    Wobei letztere „Aufrechnung“ bei uns tabu ist.

    Wie gesagt, es geht um die Angst vor dem Staatsanwalt, der mit dem Mordparagrafen „zuschlagen“ könnte.

    Der „Juristerei“ ist alles zuzutrauen…

  14. @Tobias Jeckenburger (Zitat):

    Die, die das Geld haben, die haben schon immer und weiterhin das Sagen, und denen macht das gar nicht viel, wenn sie viel Geld verlieren, solange sichergestellt ist, dass es die Armen auch trifft, und ihr relativer Status erhalten bleibt.

    Mit andern Worten: Hauptsache es geht mir besser als den Anderen oder gar: Ich kann’s verkraften, wenn’s mir schlechter geht solange es den Anderen noch schlechter geht.
    Ich hoffe doch es ist nicht so!

    Nun zur Angst vor Krankheit, Sterben und Tod. Diese Angst ist tatsächlich irrational (Zitat: „ Ist das denn überhaupt rational?“)
    Irrational muss es sein, denn mit Krankheit, Sterben und Tod beschäftigt man sich nicht – mindestens nicht solange man nicht selber direkt oder indirekt (Bekannte, Freunde, Familienmitglieder) betroffen ist. Was passiert, wenn jemand direkt betroffen ist zeigt beispielsweise die Tatsache, dass nicht wenige U.S.-Amerikaner im Krankheitsfall zu so grossen Ausgaben bereit sind, dass sie ihre Hypothek und ihr Haus verlieren und auf der Strasse landen (. 32% of American workers have medical debt—and over half have defaulted on it).

    Die Corona-Krise brachte plötzlich täglich aktualisierte Todesfallzahlen infolge Covid-19 und jeder, der das hört weiss, dass auch er betroffen sein kann.
    Es ist nun mal so: Solange Alltag herrscht stört man sich wenig an Toten durch den Verkehr, die Luftverschmutzung oder durch Krankheiten wie Krebs. Erst wenn die Todesgefahr plötzlich an der eigenen Haustür anklopft, wird’s ungemütlich.

  15. @Elektroniker (Zitat):

    Ich vermute, die “Regierenden” in den westlichen Ländern haben einfach Angst vor der „juristischen Aufarbeitung“ nach der Pandemie.

    Nicht nur vor dem Staatsanwalt haben die Regierenden Angst. Denken sie nur einmal an die vielen negativen Berichterstattungen über Schwedens halbherzigen Lockdown. In Spiegel online wurde nicht nur einer, sondern recht viele Artikel darüber geschrieben und meist mit einem vernichtenden Urteil. Schweden war plötzlich der Paria wegen seiner verfehlten Corona-Politik.

  16. Ergänzung zu Medical Debts in den USA
    Dort liest man unter anderem (übersetzt von DeepL):

    Folglich wurde in einer Studie aus dem Jahr 2009 festgestellt, dass medizinische Schulden die Hauptursache für den persönlichen Bankrott sind.

  17. @Martin Holzherr 12.07. 20:09

    „Mit andern Worten: Hauptsache es geht mir besser als den Anderen oder gar: Ich kann’s verkraften, wenn’s mir schlechter geht solange es den Anderen noch schlechter geht.
    Ich hoffe doch es ist nicht so!“

    Ehrlich gesagt, das hoffe ich auch. Mir ging es eigentlich um den Unterschied, den das macht, wenn man mehr als genug Geld hat, oder eben sowieso knapp dran ist.

    Die Regierenden haben hier auch ohnehin wenig effektiven Spielraum. Selbst wenn der Staat hier gar keine Kontaktvorschriften machen würde, würden die Menschen von selber fast genauso viel gegen eine Verbreitung des Virus unternehmen, und entsprechend auch mit Konsumzurückhaltung reagieren. Die wirtschaftlichen Schäden wären kaum zu verhindern.

    Ich persönlich erlebe dies als eine Panikreaktion, aber das ist wohl recht persönlich meinerseits. Ich rechne halt mit einem Durchschnittsrisiko von den Beschriebenen 10 Tagen Durchschnitts-Lebenszeitverkürzung. Anscheinend hab ich wenig Angst vor dem Tod, und dafür umso mehr Angst vor dem Leben. Das heißt vor Wirtschaftskatastrophe, Kampf um die verbliebenen Gelder bis zum Bürgerkrieg und letztlich vor einem Ende der Freiheit in Europa. Wenn das jetzt noch 3 Jahre mit Corona so Stück für Stück weitergeht, und neben den dauerhaften Umsatzrückgängen die Wirtschaft mit einem Komplettkollaps reagiert. Das sind meine Ängste.

    Die Härte, die in den USA ein Leben ohne bezahlbare Krankenversicherung mit sich bringt, die kennen wir hier wohl gar nicht mehr.

    Kurzfristige Fortschritte im Klimaschutz fliegen uns im Moment wenigstens von selber zu. Vielleicht kann man daran später sogar anknüpfen, falls sich die Lage doch wieder normalisiert.

  18. @ Tobias Jeckenburger

    Wenn wir aber lernen, nicht nur in Geld zu denken, hätte das Perspektive, finde ich.

    Ist das so in Ihrem Umfeld?

  19. Das Individium passt sich immer der vorherrschenden Normalität- also den gesellschaftlichen Werten – an da es, egoistisch denkend, immer seine eigenen Vorteile sieht. In einer Geldgesellschaft wird es seine gesamte Kreativität dafür verwenden, um ,auch auf Kosten anderer, die von der Gesellschaft vorgegebenen Werte die das Glück angeblich ausmachen sollen (Reichtum, Besitz, etc.) zu erreichen. So gesehen “ticken” hier beinah alle ähnlich, da sie von den “normalen” Werten dieser Gesellschaft ferngesteuert werden, aber glauben eine eigene Meinung zu haben. Die “Normalität” ist also kein Wert an sich sondern das Ergebnis gesellschaftlicher Prägungen . Unter “Normalität” wird dann auch, Lügen, Doppelmoral ,Beschiss, Heuchelei eingeordnet – also alle Werte, die wahrscheinlich notwendig sind, um ein Gewinnertyp zu werden.
    Geld kennt keine Moral bzw. letztere wird wahrscheinlich sogar manchmal als störend empfunden, siehe die Manipulationen in der Abgaswerte, die manipulierten Doktorarbeiten bestimmter Minister , das Profitstreben in den Schlachthöfen etc…

  20. @Golzower (Zitat):

    In einer Geldgesellschaft wird es seine gesamte Kreativität dafür verwenden, um ,auch auf Kosten anderer, die von der Gesellschaft vorgegebenen Werte die das Glück angeblich ausmachen sollen (Reichtum, Besitz, etc.) zu erreichen.

    Geld kennt keine Moral

    Geldakkumulation/-Erwerb ist also gemäss ihrer Meinung das, was Erfolgreiche von weniger Erfolgreichen unterscheidet.

    Wenn das so wäre, müssten doch alle Berufe mit hohen Verdienstmöglichkeiten wählen. Doch das tun nicht alle – man denke an Musiker, Schriftsteller, Künstler etc.
    Wobei wohl auch erfolgreiche Schriftsteller/Künstler für ihren Erfolg nicht selten krumme Sachen drehen – zum Beispiel gefällige Werke produzieren oder sich von Mäzenen abhängig machen.

  21. Heutzutage geht es vor allem um die Anpassung eines Individuums an die vorherrschende Normalität, damit der oder die Betroffene sich besser in die Gruppe einordnen kann.

    Die Norm hat so zu bestimmen, dies ist klar, dies ist ihr Wesen, Anpassung ist ein Teil der Bewusstseinswerdung.
    Ohne Umfeld, wie es im Fußballersprech heißt, kann schlecht sozial agiert werden und anders als wie gemeint sozial agieren kann das Erkenntnissubjekt nicht.
    Hier :

    Wie können wir dem Individuum mit den Problemen helfen, die es erfährt.

    …insofern Zustimmung.
    Dies hier :

    Davon abgesehen gehe ich aber davon aus, dass die Menschen heute tatsächlich mehr Probleme haben als früher – und es auch andere Probleme sind.

    …ist in einer Liberalen Demokratie aber fraglich bis unwahrscheinlich, es gab in früheren Zeiten nur keine püschologische Dichte von Helfern, die in nun weitgehend und die körperlichen Bedürfnisse meinend saturierter Zeit helfen und teils auch “helfen” (die doppelten Anführungszeichen sollen eine neue Abstraktionsebene aufmachen, auch im ironischen Sinne, das Helfen als Selbstzweck für den Broterwerb der Helfer oder “Helfer” meinend), früher wurde wenig oder gar nicht an der Seele des Subjekts herumgemacht, derart hat wohl Freud, mit eigenen derartigen Problemen ausgestattet, geholfen oder “geholfen” und einen diesbezüglichen Markt aufgemacht.

    Diesbezügliche Helfer oder “Helfer” können insofern einen Markt schaffen und Probleme der gemeinten Art perpetuieren.

    Eine Einschätzung, die nicht sehr nett ist, abär auch nicht besonders unkämmlich, äh, ankommen will, Woody Allen bspw. und nicht nur der hat daraus Kunst gemacht, auch Freud war in vielen Beziehungen ein Künstler.
    Dr. W rät alternativ eher dazu an den Leutz klar zu machen, dass das Leben hart ist, heutzutage viel softer als früher, und zur Selbstfindung i.p. Benachteiligung und Schmerz, diesbezüglich zu sich selbst toleranter zu werden und kein “Jammerlappen”.

    Es wird sozusagen, die Menschheitsgeschichte meinend, in den besten Zeiten der Welt gelebt – wenn, nur dann, in liberaler Demokratie gelebt wird.
    Depression ist entgegenzuwirken, dem Leidenden möglichst herzhaft sozusagen auf die Schulter zu klopfen, nicht sein Leiden als irgendwie gesellschaftlich grundiert berechtigt herauszustellen – wie einige finden.

    MFG
    Wb

  22. @Anpassung und Geld

    Anpassung heißt ja nicht unbedingt, dass man tut, was andere von dir erwarten. Man kann sich ja auch durchaus ziemlich unabhängig machen, und sogar gezielt gegen Normalitäten arbeiten. So war ich schon in den 80ern damit unterwegs, sehr viel mehr für die Umwelt zu unternehmen, was langsam aber sicher dabei ist, ein neuer Standard zu werden.

    Erfolgreiche Anpassung hießt aber immer, gut zu verstehen was läuft und wie die verschiedenen Menschen unterwegs sind, mit denen man zu tun hat. Inwieweit man jetzt auch noch kooperiert, das ist eine ganz andere Sache, die hängt vom Einzelfall ab.

    Was die Normalität des Geldverdienens angeht, so ist dies jetzt aber einiges mehr als nur eine Konvention. Mit Geld kann man alles Mögliche kaufen, und vieles kann man wirklich nur mit Geld erwerben. Ich kann insofern Aussteigen, indem ich mir mein Geld mit Banküberfällen verdiene, aber im Aldi bekomme ich meinen Einkauf nur mit Geld, das gleiche gilt für die Miete und die Krankenversicherung.

    Geld ist einfach grundlegender als so manche andere Konvention. Der Umgang mit Homosexualität kann recht verschieden sein, die Funktion des Handelsmittels Geld ist ziemlich universal.

    Natürlich ist die Vorgabe, stets möglichst viel Geld zu verdienen, eine Konvention, die aber auch wieder ganz viele gar nicht teilen. Genug ist Vielen genug, es gibt noch mehr Interessantes zu tun als immer noch mehr Geld zu verdienen.

    Wenn ich einem Depressivem klar mache, das er von zu viel Arbeitsbelastung krank geworden ist, und ihm dabei helfe, eine Arbeit zu finden, mit der er gut leben kann, dann kann das sehr hilfreich sein. Schulterklopfen hilft jedenfalls nicht.

    Und die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass psychisch Kranke und andere Leistungsgeminderte mit im Arbeitsleben integriert werden können, wird tatsächlich den Chronifizierungen spürbar entgegen wirken. So meine Prognose.

    Hierbei ginge es auch um Zuverdienst, aber eigentlich weniger um Geld, und dafür umso mehr um Bewegung und um ein Miteinander auf der Arbeit. Das, was das kosten würde, wäre wiederum vermutlich gut angelegtes Geld.

  23. @ Stephan Schleim 12.07.2020, 13:12 Uhr
    Geist-Gehirn-Dualismus (Bezug zu Ihrem Link)

    Die Kontroversen beim Geist-Gehirn-Dualismus haben vermutlich ihren Grund in der unzureichenden, etwas „altertümlichen Deklaration“ von „Geist“. Auch wollen „Ideologen“ damit ihr „Süppchen“ kochen.

    „Geist“ hat offenbar Informationscharakter und die Fähigkeit Prozesse der Informationsverarbeitung zu steuern, irgendwie vergleichbar mit „Software“. Dies wären jedenfalls „modernere wissenschaftlichere Begriffe“. Von „Prozessen“ zu sprechen, halte ich für einen tollen Vorschlag von Ihnen.

    Zwischen verschiedenen „Zuständen“ gibt es „Übergänge“, eben Prozesse und dies wird in der Philosophie zu wenig berücksichtigt. Das ist z.B. In der Technik ganz wichtig, weil eine Brücke auch während des Baues, in keiner einzigen Bauphase einstürzen darf.

    „Geist“ wäre einerseits die absolut individuelle „Software“, die die gesamte „Biographie“, sagen wir einmal eines bestimmten Menschen, im neuronalen System ebenfalls absolut individuell „abbildet“, inklusive jeglicher von „außen“ und „innen“ kommender Information die „gelernt“ wurde und (allenfalls modifiziert) über Generationen weitergegeben wird.

    Alle nicht im Netzwerk (der Menschen) „gespeicherten Informationen“ sind nach dem Tod „verloren“, die im Netzwerk gespeicherte Information existiert weiter.

    Es gibt nun einmal auch die über Generationen „wandernde“ z.B. „genetische“ und „memetische“ Information, die vielfach verteilt im Generationennetzwerk „gespeichert“ ist und immer wieder aktiviert und auch modifiziert (allenfalls sogar verbessert) wird, was extrem wichtig für die Evolution war. Aber es gibt auch Information die verloren geht, die vermutlich eher für die Evolution bedeutungslos scheint.

    Der Computernutzer erwartet Vergleichbares, wenn er immer wieder alte Hardware entsorgt und erneuert. Zumindest die eigenen Daten müssen erhalten bleiben, auf systeminternen Daten (Logs…) kann man eher verzichten.

    Wenn es sich annähernd so verhält wie hier ausgeführt, ist der „Dualismuskonflikt“ absurd, weil es ganz pragmatisch auf die Kommunikationsfähigkeit, einer Art von „Datensicherung“ des System ankommt, die bewirkt dass Information das Ende der Hardware „überlebt“.

    Reduktionismus
    Dass auf „eine Ursache“ genau „eine Wirkung“ folgen muss, ist ein Problem bei der reduktionistischen Sichtweise. Vielleicht wäre es besser von „Mustern“ auszugehen die mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit bestimmte Wirkungen haben. Dies käme auch einer „pluralistischen“ Sichtweise näher, die Sie in Ihrem Text angeregt haben.

    Vermutlich „arbeitet“ das ganze Gehirn nach dem Prinzip der „Musterverarbeitung auf statistischer Basis“ und nicht streng determiniert.

    Könnte bedeuten, bestimmte chemische „Prozessmuster“ generieren „Signalmuster“ (nach dem Konzept dass „freie Elektronen“ eine Rolle spielen, sich die chemischen Prozesse im Bereich der äußersten Elektronenhüllen abspielen) und dabei Elektronen an den sehr vielen „Sensorpunkten“ (z.B. an den Zellen der Netzhaut, oder überall wo geeignete Signale ausgehen können) „emittiert“ werden könnten, die ähnlich wie der Photoelektrische Effekt, ausgewertet werden können.

    Es wäre auch umgekehrt denkbar, dass elektrische Signalmuster (an bestimmten individuellen „Schnittpunkten“ zugeführt) chemische Reaktionen auslösen.

    Optische Bildinformation dürfte eindeutig an der Netzhaut mit „passenden“ Zellen physikalisch interagieren. Dabei elektrische Signale auslösen, die einzelnen Signalmustern können hierarchisch in mehreren Stufen (in Gatteranordnungen: W. Mculloch) verknüpft und ausgewertet werden, letztlich die Elemente eines Bildes „erkennen“.

    René Descartes unterschied eine „denkende Substanz“ (Seele: Besser im neuronalen Netz „abgebildete Information“ die „Prozesse“ steuern kann) und eine erweiterte Substanz (Körper: Das real existierende, erweiterbare neuronale Netz). Ein denkmöglicher Mechanismus der Interaktion zwischen Körper und Seele wäre damit „nachgeliefert“. Es geht um einen „Interpretationsmechanismus“, so dass wie in der Technik, Information sozusagen „interpretiert“ und im neuronalen Netz „abgebildet“ werden kann (E.Kandel).

    Auch das von Glannon öfter erwähnte Konzept einer „Geist-Gehirn-Interaktion“ dürfte in diesem Sinne realisiert sein.

  24. Zu Th. Jeckenburger
    “Anpassung und Geld”
    Es geht hier -sicher- nicht um unsere subjektive Sicht. Die Bedeutung des Geldes kann man an den Finanzcrashs sehen, wo Banken beinahe Staaten zum Einsturz gebracht hatten. Geld macht den Menschen bzw. seine Arbeitsleistungen zur WARE. Für Geld kann man alle Bedürfnisse befriedigen ( Besitz, Macht, Gier, Sex etc.) Der Fetisch GELD ist die Norm- die Normalität .Auch wenn sie sich nicht daran anpassen, so leben sie doch in dieser Normalität bzw. in diesem Wertesystem bzw. mit diesem gesellschaftlichen Überbau. Geld schafft Lobbyismus und der regiert in alle Bereich hinein die Gewinn versprechen. Alles wird zur Ware, selbst Religionen .Nicht nur bei S. Freud ging es um die Unterscheidung zwischen “bewusst” und “unbewusst”. Letzteres wussten schon die Medizinmänner von vor 5000 Jahren(Ober und Unterwelt) Mir scheint nur, dass diese heutige Psychologie wenig Zugang zu diesem Unterbewusstsein findet, da sie die Techniken nicht kennt bzw. lieber -als Lobbyist der Pharmaindustrie- Pillen einsetzt. Freud hat also lediglich altes Heilwissen neu verkauft.

  25. @Elektroniker: Das dynamische/prozesshafte Denken scheint mir sehr sinnvoll; Ihre häufigen Verwendungen der Metapher “Information” trägt bei mir aber nicht zum Verständnis bei.

  26. @ Stephan Schleim 14.07.2020, 13:47 Uhr

    Zitat: „Das dynamische/prozesshafte Denken scheint mir sehr sinnvoll; Ihre häufigen Verwendungen der Metapher “Information” trägt bei mir aber nicht zum Verständnis bei.“

    Das verwundert nicht. Sie haben ihre „wissenschaftliche Prägung“ offenbar auch aus Ihrem Informatik Studium. Und die ist sehr stark, verglichen mir Ihren Fachkollegen, die diese Ausbildung nicht gemacht haben. Bedeutet, für sie gibt es „Daten“, „Datenstrukturen“ und „Algorithmen“. Sonst bleibt der Informationsbegriff sehr vage.

    Ich habe eine Ausbildung zum HTL Ingenieur für Nachrichtentechnik, und einige Fachkurse nebenbei gemacht.

    Da ist der Informationsbegriff weitaus „breiter“ und „universeller“ als in der Informatik.

    Information ist sozusagen der „Rohstoff“ der entweder direkt elektronisch zu „verarbeiten“ ist, bzw. der in „digitale Form“ gebracht werden muss, so dass ihn die Informatiker (Programmierer) auf universalen elektronischen Rechnern verarbeiten können.

    Information kann sein: Der Wasserstand der für die Schifffahrt zu übertragen ist, Sprache die über Lautsprecher, Telefon oder Radio übertragen, allenfalls gespeichert oder verarbeitet wird, analog ist es mit Bildern in Fax oder TV, Prozesssteuerungen in der Industrie (Temperatur, Druck, aber auch die Logik zur Prozesssteuerung….) in heutzutage praktisch allen Maschinen …. bis zur Steuerung des elektrischen Zahnbürstel, alles ist eng mit „Information“ verknüpft. Im Fachjargon nennt man es eben so, einen besseren Begriff kenne ich nicht.

    Es geht immer um die elektrische Abbildung von absolut vielfältigster Information, die gemäß der vorhandenen Konzepte in der Elektronik übertragen, gespeichert oder verarbeitet wird.

    Ich habe vor rund 50 Jahren erfahren, dass vor rund 100 Jahren Neurologen Physikern ihr „Leid geklagt“ haben, dass immer wenn sie mit den damals neuartigen Oszillographen im neuronalen Netz „herumgestochert“ haben, elektrische Impulse am Bildschirm sahen. Sie schlossen daraus, dass die Prozesse im neuronale System samt Gehirn elektrisch gesteuert würden, hatten aber keine Ahnung wie derartiges im Detail abläuft.

    Auch wussten sie dass Muskel elektrisch aktiviert werden können (Galvani – Froschschenkel – Experiment). Es mussten nur noch die passenden Sprach Muskelgruppen mit passenden Impulsen angesteuert werden, um einen sprachlichen Output zu generieren. Ähnliches ist heutzutage alltägliche „Berufsdenke“ in Elektrotechnik Berufen.

    Darüber haben sich frühzeitig Wissenschaftler um Norbert Wiener Gedanken gemacht und ihre Konzepte angeblich zuerst Freud (dem die Sache zu „heiß“ gewesen sein soll, er wollte nicht seinen Ruf ruinieren), danach McCulloch (um 1943) „nahe gebracht“. McCulloch und A.Turing konnten die wissenschaftliche „Brücke“ zur mathematisch begründeten Informationsverarbeitung schlagen.

    Information ist kein Metapher, Wasserstand, Temperatur, Druck, Sprache, Muster, Bilder, Schriftzeichen, Worte, Sätze, der semantische Inhalt von Texten, aber auch die Logik einer Prozesssteuerung, man nennt derartiges Information und es ist wirklich Information.

    Was die Techniker künstlich realisiert haben, Maschinen deren Funktionen eng mit vielfältigen Informationen verknüpft sind, hat die Evolution vorher schon längst mit der Entwicklung der Tier- Menschenwelt realisiert.

  27. “Verhalten oder Gefühle die sich nicht gehören, werden zu einer psychischen Störung erklärt”
    Da schießt sich diese Gesellschaft ja selbst ins Knie, denn sie “produziert” ja die Wesen, die diese Gefühle in sich erschaffen,schafft ihren Nährboden. So gesehen wäre man mit dem geistigen Input eines DDR-Bürgers heute schwer psychisch gestört, da diese Individuen kollektivistisch erzogen wurden, also Gefühle, die sich nicht (mehr )gehören (heute) in sich entwickelt haben. Kollektivistisches Denken, was psychisch krank macht ) Genau so wären die Urchristen psychisch gestört, da sie die Werte der Bibel noch wirklich lebten und nicht heuchelten und Menschenwürde /Nächstenliebe respektierten. Nach dieser Version wären dann wahrscheinlich auch viele Banker, Vorstandsmitglieder großer Firmen oder Politiker psychisch gestört, da sie Gefühle, die sich nicht gehören (wie Machtgier/Geldgier/Neid/Habsucht ) entwickelten. Wer legt also hier fest, wer einen Heiligenschein bekommt und wer stigmatisiert wird ?

  28. @Elektroniker: Metaphern

    In Ihrer zusammenfassenden Aussage…

    Information ist kein Metapher, Wasserstand, Temperatur, Druck, Sprache, Muster, Bilder, Schriftzeichen, Worte, Sätze, der semantische Inhalt von Texten, aber auch die Logik einer Prozesssteuerung, man nennt derartiges Information und es ist wirklich Information.

    …bestätigen Sie eigentlich meine Behauptung, “Information” sei eine Metapher: denn Sie zählen jetzt ja selbst auf, wofür “Information” alles stehen kann, nämlich den Wasserstand, Druck und so weiter.

    Anstatt hier viele Gedanken zu wiederholen, möchte ich Ihnen dieses neue Buch von Prof. Thomas Fuchs empfehlen, in dem er auch auf den Informationsbegriff eingeht:

    Verteidigung des Menschen – Grundfragen einer verkörperten Anthropologie

    Das Buch ist sehr anspruchsvoll, daher würde ich es nicht jedem sofort empfehlen; bei Ihnen mache ich mir da aber keine Sorgen.

  29. @Elektroniker 14.07. 18:00

    „Was die Techniker künstlich realisiert haben, Maschinen deren Funktionen eng mit vielfältigen Informationen verknüpft sind, hat die Evolution vorher schon längst mit der Entwicklung der Tier- Menschenwelt realisiert.“

    Wenn ich an Schnecken oder Flöhe denke, so sind diese kleinen Tierchen sozusagen mit Elektronik vollgestopft. Dass das alles so funktioniert, und bei minimalem Energieverbrauch noch ordentlich robust ist und auch grobe Behandlung verträgt, dass ist faszinierend.

    Und wie wir als Menschen mit Tieren, vor allem mit Hunden und Katzen, doch ganz gut kommunizieren können, obwohl wir in der Evolution Jahrmillionen voneinander getrennt sind, ist auch erstaunlich.

    Was dann die Zukunft an Kommunikation zwischen Mensch und KI noch alles bringt, da bin ich gespannt. Noch benutze ich Computer überwiegend als Hilfsmittel zur Kommunikation von Mensch zu Mensch. In Computerspielen zeigen sich schon erste Ansätze, dass sich ein Mensch mit dem Computer ganz in virtuelle Welten verstrickt, und quasi nur noch mit der Maschine kommuniziert.

  30. Zitat obiges Interview:

    Eine wichtige Diskussion über psychische Gesundheit ist zurzeit, wie der Anstieg der Diagnosen in den letzten zwanzig, dreißig Jahren zu erklären ist. Umstritten ist unter Fachleuten, ob Menschen nun wirklich mehr Probleme haben, ob es wirklich mehr psychische Störungen gibt als früher. Wie denken Sie darüber?

    Hinter der Frage nach der Zunahme der psychologischen/psychiatrischen Diagnosen und ihrer Bedeutung steckt eigentlich die Frage ob sich die Befindlichkeit der Allgemeinheit, die Befindlichkeit der Mehrheit der Bevölkerung verschlechtert hat und ob die Diagnosen diese Befindlichkeitsverschlechterung widerspiegeln.
    Befindlichkeits-Interviews als breit angelegte Befragungen wo den Einzelnen der Schuh drückt sind eine Möglichkeit herauszufinden, ob es den Menschen besser geht. Für einzelne Berufsbereiche gibt es aber noch bessere Indikatoren ob es den dort Beschäftigten heute besser oder schlechter als vor 30 Jahren geht. Hier sind es etwa psychische Erkrankungen und Arbeitsausfälle während der Karriere oder aber der Berufsabbruch wegen psychischen Problemen, der Auskunft gibt über die Belastungen im Beruf.
    Für den Lehrerberuf beispielsweise gibt es eine Vielzahl von Studien, die belegen, dass den heutigen LehrerInnen/Lehrern der Beruf weit mehr zusetzt als vor 30 Jahren – und neben den Studien gibt es einfach die harten Fakten über die Zunahme des Berufsabbruchs, Unterbrüche der Lehrtätigkeit durch Burn-Outs und vieles mehr.
    Der Guardian-Artikel One in 20 teachers have ‘mental health problem lasting more than a year’ Report finds panic attacks and anxiety issues contributing to teachers leaving the profession widmet sich diesem Problem.
    Dort liest man:

    Dabei wurde festgestellt, dass etwa 5 % der Lehrer heute unter lang anhaltenden psychischen Gesundheitsproblemen leiden, gegenüber nur 1 % in den 1990er Jahren, und es gab einen ähnlichen Anstieg der verschriebenen antidepressiven Medikamente.

    Hier gibt es also Untersuchungen sowohl aus den 1990er Jahren als auch aktuell und der Vergleich zeit, dass die psychischen Probleme oder mindestens die Behandlung wegen psychischer Probleme bei Lehrern seit den 1990er Jahren stark zugenommen hat. Auch die Zahl der Berufsabbrüche hat stark zugenommen:

    Dem Bericht zufolge verlässt ein Drittel der neu rekrutierten Lehrkräfte die Stelle innerhalb der ersten fünf Jahre. Das Papier zitiert auch jüngste Untersuchungen des Bildungsministeriums (DfE), wonach “Schlafprobleme, Panikattacken und Angstzustände” zu den Entscheidungen von Lehrern, den Beruf aufzugeben, beigetragen haben..

    Da ich selber einige Lehrer in der erweiterten Familie kenne, glaube ich auch den Grund angeben zu können, warum Lehrer heute vermehrt Burn-Outs, Panikattacken und Angstzustände haben. Als Grund sehe ich die Zunahme von negativem Stress. Unter negativem Stress verstehe ich hier konkret ausserschulisch (Behörden, Eltern) und innerschulisch (Störer und andere schwierige Schüler) verursachte psychische Spannungszustände, die der Lehrer nicht auflösen kann, selbst wenn er sich noch so sehr anstrengt.
    Heute werden nicht nur von den Schulbehörden, sondern auch von den Eltern Erwartungen in die Lehrer gesetzt wie das vor 30 Jahren noch nicht der Fall war. Eltern drohen nicht selten den Lehrern, falls sie sich nicht nach ihren Vorstellungen verhalten. Schüler wiederum haben heute ein weit reicheres Leben als allein die Schule. Und sie fordern den Lehrer weit schneller und häufiger heraus als das vor 30 Jahren der Fall war.
    Negativer Stress bedeutet nun, dass der psychische Spannungszustand, der durch diese Einflüsse beim Lehrer entsteht, nicht abgebaut werden kann. Viele Lehrer sehen keine Handlungsmöglichkeit bei sich selbst diese Spannungen abzubauen. Das einzige was ihnen bleibt/bliebe wäre eine “harte Haut”, eine Elefantenhaut zu entwickeln.
    Bei starkem negativen emotionalem Stress muss man sich über Angststörungen bis hin zu Panikattacken überhaupt nicht wundern.

  31. Ich habe das hier neulich gefunden:

    https://www.youtube.com/watch?v=-TpfNACklCI

    SRF-Doku über einen inzwischen alten Mann, der ein aussergewöhnliches Leben führte, weil ihm die schweizer Behörden als Spätjugendlichen “administrsativ versorgten”…Zwangsmaßnahmen halt.

    Ziemlich eindeutig, das dabei diese “Anpassung an die Norm” im Fordergrund stand.
    Es wird zwar erwähnt, das dieser Mann damals wegen einer Hirnhautentzündung diese Verhaltensauffälligkeit aufwiess, aber die Anerkennung dieses Zusammenhangs hätte ihm damals sicher nicht geholfen und sein Schicksal wäre wohl nur marginal anders verlaufen (geschlossene Psychiatrie, anstatt nur Heim oder Zwangstrennung von der Familie).

    Insgesamt ist die Geschichte um diesen Mann und sein Leben geradezu unglaublich.
    Aber die ganze Szenerie hinsichtlich der gesellschaftlkichen Anforderungen und wie sie den herranwachsenen zwangsauferlegt werden, ist heute auch nur wenig anders geworden.
    Vor allem ist ja eines gleich geblieben: Das Neuroenahncemend/Zwangsassimilierung durch Metallsalze oder anderer Darreichungsformen der Metalle.

    Anhand der Hirnhautentzündung, seiner Zehennägel- und Fußprobleme, des auffällig prall aufgeblähten Bauches würde ich sagen, das dieser Mann damals als Junge von 7 Jahren (nach dem Dekret Quam singulari von Papst Pius X. 1910) die Erstkommunion entgegegen genommen hat und ab dann regelmäßig eine Überdosis dieser Metalle in sich aufnahm. Und weil er und seine Eltern offenbar eh am Rande der Gesellschaft standen, wurde vielleicht sogar mit Nachdruck mehr Assimilierung (Metallionen) an diese ausgeteilt…sodass dann mit 9 Jahren diese Hirnhautentzündung als Folge dieser Assimilierungsversuche herrauskam.

    Das er selbst in der Doku angibt, das seine Zehennägel wegen der Freuchtigkeit im Wald, wo er angeblich lange Zeit lebte, so aussähen, ist eher eine Fehldiagnose, denn Menschen, die im Urwald leben, haben das gleiche Feuchtigkeitsproblem, aber keine entstellten Zehennägel. Stattdessen sind (radioaktive) Metalle eine viel plausiblere Erklärung für solche Entstellungen.

    Das in den 1950´ger und 1960´ger Jahren weltweit viele oberirdische Atombombenversuche stattfanden un ddie Atmosphäre mit ionisierten Partikeln anreicherten, war sicher auch einflußreich auf die Dramatik seines Schicksals. Denn wenn alle Menschen derart neuroenhanced wurden, dann ist die Assimilierungsvergiftung um so wirksamer und um so Folgenreicher (psychische Belastung und Hirnhautentzündung).

    Diese Metallvergiftungen mit in einzelnen Atomen vorliegenden Metallen ist ein Faktor, der erhebliche Probleme verursacht und den man als “organische” Ursache annehmen kann/muß. Und die den Menschen vorsätzlich angetan werden.
    Primär aber soll es andere Probleme lösen. Und die Frage ist, ob man, wenn man dadurch Menschenleben zerstören kann, das den Menschen antun darf (wo Anbtwort eindeutig “Nein” ist).

    In der “Doku” ist davon die Rede, das die Menschen, die sich diesen Maßnahmen unterziehen haben lassen müssen, vor Kurzem eine Entschädigung von 25000 Franken bekamen und eine öffizielle Entschuldigung erhielten.
    Die Doku lässt keinen Zweifel daran, das dies keine angemessene Entschädigung für eine kaputtes Leben ist. Ausserdem klingen die offiziellen Entschuldigungen ziemlich geheuchelt. So, als ob man zwar bedauert, aber es trotzdem weiterhin immer genauso machen würde. Und diese Szenerie nur dazu da ist, um den Eindruck zu erwecken, das man ja heute um so besser mit den Menschen umgeht. Was…aus meiner eigenen Erfahrung ersichtlich… natürlich nicht so ist.

  32. @ Martin Holzherr
    12.07.2020, 12:59 Uhr

    Zitat:

    Mir scheint egal um was es geht müssen sie immer elektrische/elektromagnetische Phänomene einbringen. Doch für psychologische/psychopathologische Probleme scheint mir das das falsche Abstraktionsniveau.

    Also auf der Ebene des Gehirns ist es durchaus auf technische Strukturen reduzierbar/abstraierbar. Das Phänomenale beginnt eigendlich erst, wenn Gehirnfunktion in Bewusstsein übergeht.

    Auch, wenn selbst die Gehirnfunktionen noch nicht so recht erklärt sind, muß man annehmen, das Organe konkrete und eindeutige Funktionen leisten.
    Und in diesem Sinne ist es nicht so falsch, wenn man versucht, den Organismus als Maschine/Mechanik zu beschreiben.
    Das der Elektroniker dabei nicht immer treffend analogisiert, liegt eben daran, das gerade die Gehirnfunktionen eben gerade nicht allein innerhalb eines Organismusses plausibel erklärbar sind. Man kann dabei (bisher) nur (unzureichend) beschreiben, was innerhalb des Gehirns geschieht, aber (noch) nicht, wieso es geschieht. Und daraus entstehen dann Fehldeutungen, wie diese, das man Neuroaktivität als Ort der Bewusstseinsinhalte annimmt. Aber genau das ist eben nicht der Fall. Man muß den Neokortex eindeutig vom rest des Gehirns trennen und den Neokortex als eine Zwischeninstanz zwischen dem Ich und dem “Universum” (oder dem Rest der Menschheit) annehmen und so Neuronen im Neokortex als nicht ausdrücklichen Teil des “Selbst” erkennen, denn diese neuronen können wegen der Verschränkungswirkung von darin integrierten Metallen durchaus “fremdbestimmt” sein und sozusagen eigene “Meinungen” vom Bewusstseinsinhalt haben….

    Die Tatsache, das Metalle eben quantenmechanische Eigenschaften haben, muß die Neurowissenschaft eigendlich dazu veranlassen, dass sie das “Gehirn im Tank-Model” zu überdenken. Denn man muß also zu den üblichen Sinnes-Strukturen dann eben noch eine Art “Schnittstelle” zwischen den vielen Gehirnen deuten, die gewisse Phänomenologien erklärt, welche das “Gehirn-im-Tank-Model” nicht erklären kann.

    Und eigendlich ist die neurowissenschaft auch schon auf dieser Schiene und versucht es zu integrieren in der Philosophie des Geistes.
    Hier ist das ersichtlich:

    https://youtu.be/zGvcz-ht_MU?t=152

    Christoph Koch (Professor Cal.Tech.) wird interviewt und der Interviewer stellt fest, das er vollkommen Neues von Koch erfährt, das er 5 Jahre zuvor so von ihm noch nicht zu hören bekam. Koch integriert die Theorie des Panpsychismus in die Philosophie des Geistes. Was einer Revolution gleichkommt, denn früher, als der Reduktionismus die Theoriebildung bestimmte, war sowas vollkommen ausgeschlossen.
    Aber angesichts der modernen Quantenphysik ist es praktisch notwendig und unausweichlich geworden, das man die Theorie/Philosophie des Geistes um genau diese Ebene/Szenerie erweitert.

    Leider wird nicht erwähnt, was genau die Schnittstelle ist, die diese Phänomenologie erst ermöglicht. Es ist das Metall mit seinen speziellen (quantenphysikalischen) Eigenschaften. Offenbar wird das noch überwiegend verleugnet und einfach übergangen. Wenn man als Laie solchen Aussagen zuschaut, glaubt man fantastisches und staunt, aber nicht, das da ein wesendlicher Teil der Theorie fehlt, wenn sie das Panpsychische in die Philosophie des Geistes integrieren: nämlich das Warum! Also auch die technische Funktion, die das erst ermöglicht oder hervorbringt. Wo wir wieder bei der Mechanisierung des Lebens sind. Die ist eben kleider unausweichlich, um zu verstehen, was warum und wie funktioniert.

    Aus solchen Erkenntnissen (oder Philosophien, die aus vermutungen und der Not der Erklärung von Unerklärlichem hervorgeht) müsste eindeutig hervorgehen, das man damals etwa, als man das Dogma der Kirche vor allem stellte, durchaus aus gutem Grund genau eine solche “Ideologie” zum primären Identitätsmuster und Verhaltensstruktur vorgab.

    Das Problem entsteht jetzt aber daraus, das man um so besser und detailierter verstehen wird können, wie das Gehirn, und darauf aufbauend das Bewusstsein, funktioniert. Und wie man es beeinflussen kann. Wie müsste man nun die Erkenntnisse, die daraus folgen, zurück ins Leben und in die Wirklichkeit zurückführen und als Struktur in die Gesellschaft integrieren?

    Wenn dieser Welt, die für sich in Anspruch nimmt, dass sie die “freieste” Welt aller Zeiten ist, diesen Anspruch auch weiterhin wirklich ernst nimmt, dann darf es einige verhältnisse, die es in dieser “freien Welt” gibt, zukünftig nicht mehr geben. Etwa auch die “Bildungs-Zwänge” oder die aufoktroyierte Zwangsbildung.
    Aber das ist damit verbunden, das die Gefahr besteht, das diese Zivilisation wohl zusammenbricht, weil sie aufgrund der Freiheit nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Daraus wird dann geschlossen, das man also entgegen wirken muß. Und das wird ja getan. Allermeist in Form von unhinergehbaren Maßnahmen. Etwa auch, das man die Menschen großstrukturel mit Metallionen vergiftet, sodass eine “Zwangsbildung” stattfindet, die zur Reaktion zwingt, oder dazu zwingt, Psychopharmaka einzunehmen, weil ansonsten das Gehirn Schaden nimmt, wenn man es nicht tut, nmachdem man eine Überdosis Metallionen im Gehirn integriert bekommen hat. Zur vollen Wirkung dieser metalle lässt es nämlich auch die problematik der Nervengifte in der Umwelt kommen: Pflanzenschutzmittel, Feldgifte, usw… alles als schleichende vergiftung in unserer Nahrung, die die Neuroaktivitäten global (Gehirn-global) ansteigen lässt, sodass diese Stressreize erst wirken können und die Metalle im Gehirn mit ihren besonderen Eigenschaften erst erfüllend Auswirkungen haben können.

    Sie (und andere hier) sollten tatsächlich davon ausgehen, das man Menschen vorsätzlich mit Nervenmgiften und Metallionen vergiftet, damit diese neurologischen Folgen auch wirksam eintreten, denn die sind aus der Sicht des Normalmenschen irgendwie auch erwünscht. Nur, das diese “Methoden” eben nicht mit den Menschenrechten und der Freiheitsideologie zusammenpasst. Und schon gar nicht mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit.

    Das Problem ist nur, das die meisten Menschen eben gar nicht wissen, das sie neuronal, also unhintergehbar, manipuliert werden und ihren Zustand als die Normalität ansehen. Und sich dem Umständen um so bereitwilliger fügen. Und weil jede vorrangegangene Generation es so gelebt hat (seit etwa 1850, wo man erstmals Nervengifte synthetisieren konnte – aber spätestens nach dem 2. Weltkrieg), deswegen erzwingt jede Generation seine nachkommenden Generation dieses Leben genauso auf, wie sie es selbst erlebt und ertragen musste. Weil es als “Normal” anerkannt wird. Was es aber in dieser Weise natürlich nicht ist.

  33. @ Martin Holzherr
    12.07.2020, 12:59 Uhr

    Zitat:
    Mir scheint egal um was es geht müssen sie immer elektrische/elektromagnetische Phänomene einbringen. Doch für psychologische/psychopathologische Probleme scheint mir das das falsche Abstraktionsniveau.

    Also auf der Ebene des Gehirns ist es durchaus auf technische Strukturen reduzierbar/abstraierbar. Das Phänomenale beginnt eigendlich erst, wenn Gehirnfunktion in Bewusstsein übergeht.

    Auch, wenn selbst die Gehirnfunktionen noch nicht so recht erklärt sind, muß man annehmen, das Organe konkrete und eindeutige Funktionen leisten.
    Und in diesem Sinne ist es nicht so falsch, wenn man versucht, den Organismus als Maschine/Mechanik zu beschreiben.
    Das der Elektroniker dabei nicht immer treffend analogisiert, liegt eben daran, das gerade die Gehirnfunktionen eben gerade nicht allein innerhalb eines Organismusses plausibel erklärbar sind. Man kann dabei (bisher) nur (unzureichend) beschreiben, was innerhalb des Gehirns geschieht, aber (noch) nicht, wieso es geschieht. Und daraus entstehen dann Fehldeutungen, wie diese, das man Neuroaktivität als Ort der Bewusstseinsinhalte annimmt. Aber genau das ist eben nicht der Fall. Man muß den Neokortex eindeutig vom rest des Gehirns trennen und den Neokortex als eine Zwischeninstanz zwischen dem Ich und dem “Universum” (oder dem Rest der Menschheit) annehmen und so Neuronen im Neokortex als nicht ausdrücklichen Teil des “Selbst” erkennen, denn diese neuronen können wegen der Verschränkungswirkung von darin integrierten Metallen durchaus “fremdbestimmt” sein und sozusagen eigene “Meinungen” vom Bewusstseinsinhalt haben….

    Die Tatsache, das Metalle eben quantenmechanische Eigenschaften haben, muß die Neurowissenschaft eigendlich dazu veranlassen, dass sie das “Gehirn im Tank-Model” zu überdenken. Denn man muß also zu den üblichen Sinnes-Strukturen dann eben noch eine Art “Schnittstelle” zwischen den vielen Gehirnen deuten, die gewisse Phänomenologien erklärt, welche das “Gehirn-im-Tank-Model” nicht erklären kann.

    Und eigendlich ist die neurowissenschaft auch schon auf dieser Schiene und versucht es zu integrieren in der Philosophie des Geistes.
    Hier ist das ersichtlich:

    https://youtu.be/zGvcz-ht_MU?t=152

    Christoph Koch (Professor Cal.Tech.) wird interviewt und der Interviewer stellt fest, das er vollkommen Neues von Koch erfährt, das er 5 Jahre zuvor so von ihm noch nicht zu hören bekam. Koch integriert die Theorie des Panpsychismus in die Philosophie des Geistes. Was einer Revolution gleichkommt, denn früher, als der Reduktionismus die Theoriebildung bestimmte, war sowas vollkommen ausgeschlossen.
    Aber angesichts der modernen Quantenphysik ist es praktisch notwendig und unausweichlich geworden, das man die Theorie/Philosophie des Geistes um genau diese Ebene/Szenerie erweitert.

    Leider wird nicht erwähnt, was genau die Schnittstelle ist, die diese Phänomenologie erst ermöglicht. Es ist das Metall mit seinen speziellen (quantenphysikalischen) Eigenschaften. Offenbar wird das noch überwiegend verleugnet und einfach übergangen. Wenn man als Laie solchen Aussagen zuschaut, glaubt man fantastisches und staunt, aber nicht, das da ein wesendlicher Teil der Theorie fehlt, wenn sie das Panpsychische in die Philosophie des Geistes integrieren: nämlich das Warum! Also auch die technische Funktion, die das erst ermöglicht oder hervorbringt. Wo wir wieder bei der Mechanisierung des Lebens sind. Die ist eben kleider unausweichlich, um zu verstehen, was warum und wie funktioniert.

    Aus solchen Erkenntnissen (oder Philosophien, die aus vermutungen und der Not der Erklärung von Unerklärlichem hervorgeht) müsste eindeutig hervorgehen, das man damals etwa, als man das Dogma der Kirche vor allem stellte, durchaus aus gutem Grund genau eine solche “Ideologie” zum primären Identitätsmuster und Verhaltensstruktur vorgab.

    Das Problem entsteht jetzt aber daraus, das man um so besser und detailierter verstehen wird können, wie das Gehirn, und darauf aufbauend das Bewusstsein, funktioniert. Und wie man es beeinflussen kann. Wie müsste man nun die Erkenntnisse, die daraus folgen, zurück ins Leben und in die Wirklichkeit zurückführen und als Struktur in die Gesellschaft integrieren?

    Wenn dieser Welt, die für sich in Anspruch nimmt, dass sie die “freieste” Welt aller Zeiten ist, diesen Anspruch auch weiterhin wirklich ernst nimmt, dann darf es einige verhältnisse, die es in dieser “freien Welt” gibt, zukünftig nicht mehr geben. Etwa auch die “Bildungs-Zwänge” oder die aufoktroyierte Zwangsbildung.
    Aber das ist damit verbunden, das die Gefahr besteht, das diese Zivilisation wohl zusammenbricht, weil sie aufgrund der Freiheit nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Daraus wird dann geschlossen, das man also entgegen wirken muß. Und das wird ja getan. Allermeist in Form von unhinergehbaren Maßnahmen. Etwa auch, das man die Menschen großstrukturel mit Metallionen vergiftet, sodass eine “Zwangsbildung” stattfindet, die zur Reaktion zwingt, oder dazu zwingt, Psychopharmaka einzunehmen, weil ansonsten das Gehirn Schaden nimmt, wenn man es nicht tut, nmachdem man eine Überdosis Metallionen im Gehirn integriert bekommen hat. Zur vollen Wirkung dieser metalle lässt es nämlich auch die problematik der Nervengifte in der Umwelt kommen: Pflanzenschutzmittel, Feldgifte, usw… alles als schleichende vergiftung in unserer Nahrung, die die Neuroaktivitäten global (Gehirn-global) ansteigen lässt, sodass diese Stressreize erst wirken können und die Metalle im Gehirn mit ihren besonderen Eigenschaften erst erfüllend Auswirkungen haben können.

    Sie (und andere hier) sollten tatsächlich davon ausgehen, das man Menschen vorsätzlich mit Nervenmgiften und Metallionen vergiftet, damit diese neurologischen Folgen auch wirksam eintreten, denn die sind aus der Sicht des Normalmenschen irgendwie auch erwünscht. Nur, das diese “Methoden” eben nicht mit den Menschenrechten und der Freiheitsideologie zusammenpasst. Und schon gar nicht mit dem Recht auf körperliche Unversehrtheit.

    Das Problem ist nur, das die meisten Menschen eben gar nicht wissen, das sie neuronal, also unhintergehbar, manipuliert werden und ihren Zustand als die Normalität ansehen. Und sich dem Umständen um so bereitwilliger fügen. Und weil jede vorrangegangene Generation es so gelebt hat (seit etwa 1850, wo man erstmals Nervengifte synthetisieren konnte – aber spätestens nach dem 2. Weltkrieg), deswegen erzwingt jede Generation seiner nachkommenden Generation dieses Leben genauso auf, wie sie es selbst erlebt und ertragen musste. Weil es als “Normal” anerkannt wird. Was es aber in dieser Weise natürlich nicht ist.

  34. @ @ Martin Holzherr
    12.07.2020, 12:59 Uhr

    Doch für psychologische/psychopathologische Probleme scheint mir das das falsche Abstraktionsniveau.

    Grob verallgemeinert heisst das dann auch, das je mehr metalle im Hirn integriert sind, desto mehr neurologische Reizreaktion stattfindet.

    Wenn sie also auf der Suche nach den Ursachen von ungesundem Stress und deren Reaktionen sind, finden sie darin die Ursache. Zuviel Metall, zuviel reizreaktion, die man nicht abweisen kann.

    Anders erklärt scheint man auch zu meinen, das mehr Metalle auch mehr “Bewusstein” bedeutet. Und das sei ja zu begrüssen.
    Das aber stimmt so nicht. Wie es auch die Strategie der “Quecksilber-Kuren” beweisen, das “mehr” Quecksilber nicht auch immer mehr Besserung bewirkt.

    Aber wie gesagt, die Formung des Geistes sieht es wohl so vor, das, wer nicht “integrierbar” ist, dann assimiliert werden muß, was immer mit neurologischen Schäden einhergeht. Und anhand der üblichen Zivilisationskrankheiten, wie die verschiedenen Demenz-erkrankungen, kann man praktisch beweisen, das hier eine strukturelle Tendenz zu erkennen ist (das diese vergiftungen mti Metallen und Nervengiften eben erwünscht zu sein scheinen, weil ansonsten die Formung des Geistes als Summe der Einzelbewusstseine so nicht möglich wäre, wenn man nicht steuern würde, wer in den Geist mit welchen “Eigenschaften” und Inhalten hineinwächst oder per Assimilierung zwangsintegriert wird.

  35. @ Memorand 18.07.2020, 18:32 Uhr

    Das “Gehirn-im-Tank-Model” eignet sich gut, die wichtigen Sachverhalte im neuronalen Netz zu beschreiben, es ist aber weitestgehend unrealistisch.

    Das Gehirn, seine Struktur, entwickelt sich „gemeinsam“ und absolut individuell mit dem übrigen neuronalen Netz. Neurologen könnten eventuelle berichten, welche Probleme es macht, wenn z.B. eine Hand neu implantiert wird, wie sich das auf die Empfindungen des Patienten im Vergleich zu früher auswirkt. Nehme an, dass diese „Empfindungswelt“ zumindest für einige Zeit verändert ist. Bei einer „Kopftransplantation“ wäre diese „Empfindungswelt“, falls dies der Patient überhaupt überleben würde, vermutlich absolut unerträglich.

    Will damit sagen, die gesamt Sensorik (die z.B. besonders nahe an der äußeren Haut angeordnet ist) nimmt Reize (die letztlich vielfältige Information abbilden) auf, generiert elektrische Signale die starken Einfluss auf die Bildung der synaptischen Verknüpfungen des neuronalen Netz nehmen. Im gesamten neuronalen Netz, besonders im Gehirn entsteht, kumuliert über das Leben, eine „informelle“ Abbildung des Input, eine Art von “Lebensbiographie”.

    Die Struktur ist „baumartig“ und „vermascht“, keinesfalls „linear“ wie auf einem „Videoband“ „gespeichert“. Damit sind die Zugriffseigenschaften hervorragend kurz, es muss sozusagen nicht linear wie bei einem Videoband eine bestimmte Stelle lange gesucht werden.

    Die Besonderheit auf der jeweiligen „Inputseite“ aber ist, dass „kleine Teilinformationseinheiten“ (z.B. Bildpunkte) örtlich und zeitlich in einen Zusammenhang gebracht werden müssen um „Ergebnisinformationen anzeigen“ zu können. Also dass (z.B. einzelne auch technisch übertragene) „Bildpunkte“ zu einem Bild „emergieren“ können. Letztlich emergieren die Bilder zu einem Film, so dass eine Art von “Lebensbiographie” entsteht.

    Die Aufspaltung in die vielen “Bilder des Lebens” (eine Art “Hirnkino”) ist (theoretisch in der Informatik, praktisch am Fernsehbildschirm oder einer Kinoleinwand) auf 2 dimensionalen „Feldern“ möglich. Im Gehirn entsprächen dieser Schicht z.B. die „Netzhaut“ oder „Zwischenbereiche“ zwischen den Organen. An den Grenzbereichen des Neokortex sollten demnach Sachverhalte abgebildet werden können, die höhere Lebewesen „verarbeiten“ können. Jedenfalls dann, wenn der „Neokortex“ den wesentlichen Unterschied zwischen „niederen“ und „höheren“ Lebewesen ausmacht.

    Am Buchstaben „a“ (auf einem Blatt Papier) ist bemerkenswert, dass örtlich und zeitlich die „schwarzen Bildpunkte“ in einem typischen Zusammenhang („Muster“) stehen. Aus Muster von Buchstaben entstehen Worte …. Sätze mit „Bedeutungsmustern“, wobei auch der zeitliche Aspekt eine Rolle spielt. Genau derartige, auch Bildpunkte abbildende Signalmuster können von den neuronalen Gattern (W. McCulloch) ausgewertet werden und begründen das Konzept der neuronalen Informationsverarbeitung. Es ist die „Brücke“ zur Mathematik und der technischen Informationsverarbeitung.

    Die Komponente „Empfindungsfunktion“ (z.B. der „Farbkomponente“ einer blauen Parkbank) tritt (vermutlich) zunächst am „Entstehungsort“ auf, wird (mittels modulierter „Lichtstrahlen“) zur Sensorik (Auge) “übertragen“, tritt nochmals auf und wird hinsichtlich Lokalität und Zeit im neuronalen Netz ausgewertet. Andere Empfindungen (Lust- Schmerzgefühl) „entstehen“ erst im Bereich des neuronalen Netzes. („Modulation“ der „Elektronenbahnen“ bei chemischen Prozessen sollte das „Empfindungsphänomen“ generieren … könnte man auch der Quantenphysik zuordnen).

    Nicht nur Metalle dürften quantenmechanische Eigenschaften haben.

    Die „Haut“ mit ihrer vielfältigen Sensorik ist die wichtigste „Schnittstelle zur Umwelt“ vieler lebender Systeme. Innere Hirnorgane können diese Umwelt “repräsentieren” und sind in die individuellen Denkprozesse eingebunden.

  36. @ Elektroniker
    19.07.2020, 13:49 Uhr

    Zitat:
    Das Gehirn, seine Struktur, entwickelt sich „gemeinsam“ und absolut individuell mit dem übrigen neuronalen Netz.

    -> Wenn nun aber wegen der Umwelt- und Feldgifte ein Zustand, wie bei einer Traumatisierung erzeugt wird, dann sind die Entwicklungen gar nicht so individuel, wie sie deuten.
    Es ist egal, ob man auf der Baustelle oder im Büro in die Welt hineinwächst, die Grundtendenz ist, daß das Gehirn durch die erhöhte Grundaktivität viel schneller und effizienter Netzwerke entwickelt, die nur im Idealfall tatsächlich “integrativ” sind, und im Traumatisierungsfall eben zu psychischen Belastungen durch desintegrierte Netzwerke führen.

    Und wenn ich von Reizen rede, dann auf neuronaler Ebene, wenn Neuronenverbände oder Netzwerke durch Wahrnehmung Input bekommen und darauf reagieren. Ich meine zwar Sinneswahrnehmungen als Reizauslöser, aber die Reizreaktion findet im Gehirn statt – in den Netzwerken, die im Falle der Vergiftung wie erklärt auf erhöhter Aktivität viel unkontrollierter Reizreaktionen abgeben, als in einem Gehirn, das langsam und die Netzwerke “integrativ” entwickelt sind.

    Unter extremen Umständen sind sie nicht mehr fähig, die Gehirnaktivität souverän zu regulieren, wenn etwa Vergiftungen mit Nervengiften und Metalle stattfanden. Folge ist ein Wahnzustand, wie man ihn allgemein diagnostiziert. Oder gar noch ganz andere psychische “Krankheiten”.

    Was der rest ihres Kommentars soll, weiß ich nicht.
    Und das Schrift und Sprache einzige Informationsverarbeitung sind, kann bezweifelt werden. Ich kann auch Informatioinen verarbeiten, wenn ich keine Sprache habe. Ich habe dann Bilder oder eingebettete Muster von Sinn und Zweck des Gesehenen.

    Zitat:
    Nicht nur Metalle dürften quantenmechanische Eigenschaften haben.

    -> Möglich, ich will mich da nicht festlegen. Was die Eigenschaften im Zusammenhang mit dem Gehirn angeht, sollte es sich aber um Metalle handeln. Wenn sie sich im Periodensystem der Elemente anschauen, was alles als Metalle gilt, dann könnte sich ihre Aussage aufklären.

    Und überhaupt:
    Mir unklar, wieso sie mir antworten, aber eigendlich absolut nicht auf meinen Kommentar eingehen.

  37. @ Memorand und alle an Informationsverarbeitung im Gehirn Interessierten!

    Ich bin im Sinne von W. McCulloch aus der allgemeinen Sicht eines Elektronikers besonders auf die „Gatterfunktionen“ eingegangen die grundlegend sein dürften, als auch auf Funktionen des Neokortex.

    Dass Metalle auf die Leit- und Schaltfähigkeit der Neuronen Einfluss nehmen können ist naheliegend. Ich kann mir auch vorstellen, dass in der Neurologie/Psychiatrie damit experimentiert wurde. Mir als „außen stehender“ Beobachter ist aufgefallen, dass es einerseits beachtliche Erfolge, als auch absurde Misserfolge bei den Behandlungsmethoden der o.a. Fachgebiete gibt. Ich möchte und kann sie nicht bewerten.

    Eine allenfalls vorhandene „Verschränkungswirkung“ ist jedenfalls nicht so stark ausgeprägt, als dass es sozusagen ein im neuronalen System „eingebautes Quantentelefon“ gibt.

    Ich habe versucht zu erklären, dass die Menschen über die zumindest ähnliche „Wahrnehmung der Realität“ im gewissen Sinne verknüpft sind. Aber nur was die „faktischen Umstände“ (z.B. die Farbe) betrifft und wenn die neuronalen Systeme „intakt“ sind. Da aber die Informationen in vorhandenen unterschiedlichen Strukturen ausgewertet und vor allem verschieden bewertet werden, können die Ergebnisse völlig verschieden und gegensätzlich sein.

    Man könnte sich eine rein technische Realisierung des “Gehirn im Tank-Model” im Gedankenexperiment vorstellen, das aber in der Realität aus mehreren Gründen nicht realistisch sein dürfte.

    Problematisch sind die bedeutsamen Prozesse des „Übergangs“, vom „Kopf am Körper“ bis zum “Gehirn im Tank“, selbst dann, wenn die Simulation der Körperfunktionen vom angeschlossenen „Supercomputer“ perfekt sein würde.

    Das Gehirn ist mit dem Körper als Bezugssystem sozusagen „programmiert“.

    „Ich bin jetzt ein Gehirn im Tank“ würde sich das Gehirn dann „denken“, wenn das Computersystem genau das ermöglicht.

    Es wäre aber mit „schrecklichen Gedanken“ verbunden, falls die nicht vorsorglich auch „weg simuliert“ werden. So wie das Gehirn abhängig von den „Signalen“ des Körpers reagiert, würde es auf die Signale des Computer reagieren.

    Die Reaktionen wären aber völlig überlagert vom „Entsetzen“ über die Situation. Es wäre denn, man hätte diese vorher womöglich „weg manipuliert“, oder „das Gehirn“ würde freiwillig, z.B. wegen unerträglicher Schmerzen, sozusagen „den Körper loswerden“, aber trotzdem weiterleben wollen.

    Es dürfte viele „Schnittstellen“ zwischen den internen Teilsystemen und den externen Systemen geben. Was an den Schnittstellen zur „Bewusstseinsabbildung (inklusive der Empfindungen) kommt“ hängt von der jeweiligen „Verschaltung“ und den „Prozessen“ ab.

    Der „Panpsychismus“ dürfte Realität sein, wenn so etwas wie „das „Empfindungsphänomen“ (ein schlechter Begriff) z.B. als Folge von „Modulationsprozessen der Elektronenbahnen“ (die das „Warum“ erklären würden) auftritt. Da stimme ich mit Ihnen überein, wenn ich Sie richtig verstanden habe.

    Dass die Schnittstellen auf jedem Fall Metalle mit speziellen (quantenphysikalischen) Eigenschaften sein müssen, darauf würde ich mich nicht festlegen.

    Ich habe gemeint, dass die neuronalen Strukturen im Detail bei allen Menschen sehr unterschiedlich, also individuell sind.

    Schrift und Sprache sind nur einfache, anschauliche Beispiele für die Informationsverarbeitung auch im Gehirn.

  38. Also wirklich. Sie sind ein unergiebiger Diskurspartner.

    Angesichts der Überschrift dieses Blogbeitrages sind sie erstaunlich resistent gegen die Erklärung, wie diese “Anpassung” tatsächlich stattfindet.

    Und die notwendige Schlußfolgerung, das diese Zwangsmaßnahmen eindeutig gegen Menschenrechte und weltliche Gesetze verstößt und das niemanden stört, ist schon krass.

    Die Frage taucht dann nämlich unausweichlich auf, ob diese Welt es denn wirklich ernst meint mit diesen Rechten, wenn sie sie selbst nicht befolgt und nicht dafür sorgt, das Verstöße dagegen benannt, erklärt und aufgeklärt werden.

    Es wird geradezu so getan, als ob nichts geschehen ist. Hier im Kommentarbereich und…wie man sieht…auch in der Schweiz im Falle der genannten 60000 Menschen, denen “administrative Versorgung” (Euphemismus für Zwangsmaßnahmen nach der Vergiftung) zuteil wurde.

    Das seine Zehennägel, sein Bauch und seine Zähne Anzeichen dafür sind, das er vergiftet/assimiliert wurde, scheint hier auch niemanden zu interessieren.

    Wie man ungeachtet der Szenerien weiter so banales Zeug reden kann, ist mir unklar.
    Wenn es dran liegt, das man sich seine Welt irgendwie schön und erträglich selbst zusammenbaut und alles andere dann ignoriert, und das für sich auch in Anspruch nimmt, es zu dürfen, dann stimmt doch was in der Philosophie der Gemeinschaft und Mitmenschlichkeit nicht.

  39. Was innerhalb des Systems „normal“ erscheint

    10. August 2020

    – Lesezeit: ca. 8 Minuten

    (v1.35) Dieser Beitrag kommt so halb als vollständige Sätze, halb als Stichwortliste daher und umreißt das Wesentliche, was in Frage zu stellen ist. Dazwischen finden sich einige Hinweise und Auswirkungen beim Umdenken.

    Mit der Fremdbestimmung gehen Freizügigkeiten und Freiheiten einher. Die Autorität befindet darüber, was für den/die Untergebenen „gut und richtig“ ist; Privilegien werden von einer Autorität für die Anerkennung ihrer Persönlichkeit wohlwollend den „treuen“ Untertanen überlassen.
    Über diese Privilegien darf der „Treue“ solange verfügen, wie er sich der Autorität, ihren Regelwerken und Handlangern artig unterwirft. Über die Privilegien und dem Glauben des Untertanen an diese, entsteht ein unausgesprochener Vertrag. Vererbt wird demnach nur die Haltung gegenüber der Autorität, da es in der Natur kein Eigentum gibt oder dass einem etwas oder jemand gehört.
    Der Glaube an Eigentum und Besitz, Hab und Gut erzeugen das mein und dein und damit verbundene Verlustangst, über die sich der Untergebene gut „in Schach gehalten“ lässt.

    Zur Aufrechterhaltung der Beziehung zur Autorität dienen ebenso die von ihr geschaffenen Gesetze. Gerechtigkeit ist dabei eine Eigenschaft, die man gern bei anderen einfordert, ebenso wie Vernunft, Gewissen, Frieden und Freiheit. Deshalb auch Verträge.

    Durch die Bestrafung des jungen Lebens für eigenständige Entwicklung wendet sich der junge Mensch vom Urvertrauen zum Leben ab und begibt sich in die Hände der „gerechten Autorität“.

    Mit der Bestrafung entwickeln sich mannigfaltige Verdrängungskonzepte wie Kampf, Flucht, Widerstand, Ignorieren, Lügen, Ausreden, Ab- und Ausgrenzen, Beratungsresistenz, allgem. Unglaube, weiträumige Toleranz, Sichern, Schützen, Verteidigen und die „berühmte“ Schuldzuweisung. Ebenso entsteht mit der Bestrafung das Verhalten der Feindbildprojektion, um später die Verdrängungskonzepte damit rechtfertigen zu wollen.

    Der Glaube, dass einem etwas oder jemand gehört sowie Schuldzuweisung und gewohnte Feindbildprojektion, tragen in sich das Konfliktpotential.

    Die natürliche innere Entwicklung (im Sein) wird durch wirkende Verdrängungsverhalten mehr oder weniger stark beeinträchtigt und von einer künstlichen, dem System entsprechenden Entwicklung (Druckbetankung bis man das Lernen nicht mehr mag und vor allem mit viel Unsinn) überlagert. Der Bezug zum Leben und den eigene Fähigkeiten bspw. Intuition, Empathie usw., soll unterentwickelt bleiben. Der Glaube an die Autorität soll das Einzige sein. Sie gibt vor, was „gut und richtig“ ist. Sie gewährt, sie entzieht.

    Der Mensch entwickelt sich kaum noch menschlich-persönlich, sondern nahezu nur noch beruflich-persönlich, was ihn zu einem lenkbaren Werkzeug werden lässt – selbst für den größten Unfug.

    Da er in der Fremdbestimmung darüber befunden wird, was für ihn „gut und richtig“ sein soll, entwickelt er sich durch zu wenige eigene Erfahrungen kaum in Vernunft und Gewissen, was die Steilvorlage zur Begründung der Betreuer für seine (weitere) Betreuung ist.

    Zahlen reduzieren das „Unbegreifbare“ auf menschliche Größe und lassen das „Unbegreifbare“ vergessen, während Wenige aus dem Nichts, durch Eintippen in den Computer, Zahlenreihen schaffen, die dann vom Dar-Lehensnehmer als werthaltig geglaubt werden sollen. Zinsen sind dabei lediglich das Symbol für das Lehensverhältnis.

    Die unhinterfragte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft erschafft stets weitere Hörige, die sich später meist in Hoffnung auf Belohnung gegenüber einer Autorität artig verhalten und das tun, was ihnen gesagt wird.
    Die zentrale Einrichtung hierfür sind die Familien, alle nach- oder angelagerten Institutionen (Kindergarten, Gesellschaft, Unternehmen, Staat, Kirche und Bildungseinrichtungen) verfeinern lediglich die in der Familien anerzogenen Verhalten. Die Autorität und ihr Wissen, dürfen nie in Frage gestellt werden. Dies ist der Punkt, wo das System seinen „Schwachpunkt“ hat.

    Gewalt ist lediglich das Werkzeug der Unwissenden. Klagen, Jammern sich beschweren und Demonstrieren nur Ventilfunktionen für das selbstgeschaffene Leid.

    Das „Reich“ der Autorität ist nicht echt und künstlich geschaffen, mit künstlichen Regeln, um durch Ablenkungen, Versuchungen, Vergünstigungen, Privilegien (Macht, Geld, Titel, Pöstchen, Eigentum, Besitz, Hab und Gut und dem Glauben, dass einem etwas oder jemand gehören darf). Es verfügt über spezialisierte Institutionen,die sich nach Möglichkeit voneinander getrennt darstellen, wie Recht, Politik, Wissenschaft, Theologie, Philosophie, Psychologie usw., die sich weitab vom gewohnten Arbeitenden bewegen. Die sind alles Disziplinen, die er sich „nach Hause holen“ würde, wenn ihm an seinem Sein mehr liegen würde, als an seinem Haben (was ihm jederzeit genommen werden könnte).

    Da das Rollenspiel dem Menschen als einzige Realität erscheint, welches auch noch entsprechend „bezahlt“ (bewertet) wird, tut sich der gewohnte Mensch schwer eine Alternative anzuerkennen, die ihn von seiner sklavischen, jedoch belohnten Rolle abbringen könnte.
    An diesem Punkt findet sich die Mehrheit – selbst bei den aufbegehrenden Aufklärern recht schnell wieder an ihrem zugewiesenen Platz wieder.

    Die innere Leere und der Mangel an eigener Entwicklung lässt sie weiter im System verweilen, was sie mitunter noch zu verteidigen wissen.

    Der Schlüssel aus der Nummer heraus besteht in der Erkenntnis, dass man bisher einer Märchenstunde hinterhergelaufen ist. Das mag sich der gewohnte Denker in der Regel nicht eingestehen und geht mitunter mit dem System einfach unter.

    Nicht umsonst heißt es: „Alles geschieht nach Eurem Glauben.“ Allerdings findet sich darin auch die Macht des Menschen, die Dinge auch neu denken zu können. Er muss die „unbequemen Ungerechten“ ja nicht verdrängen, sondern parallel etwas aufbauen, was wiederum erforderlich macht, sich in der Weise am Bisherigen zu orientieren, indem man es – vereinfacht ausgedrückt – in Frage stellt.

    Infragestellung und Invertierung von Bedeutungen zu Geschehnissen in der Praxis:

    Stellen Sie sich vor, jemand will etwas rechtliches von Ihnen. Der Gewohnte wird Angst empfinden, nachgeben oder einen Vertreter benennen (geistige Flucht). Der Aufbegehrende wird in den Widerstand (Kampf) gehen, Kämpfen und sich ins Zeug legen, siehe: Rechtsaufklärer – man ist im Spiel entweder in der Rolle des „Verlierers“ oder „Gewinners“.

    Die meisten können nur innerhalb dieser Verdrängungskonzepte denken und agieren, weswegen sich das Ganze dann immer als Gerangel gestaltet, während die Waffen von vorneherein ungleich verteilt sind, siehe: Autoritäten und ihre Gesetze – beide im Rahmen niedriger Beweggründe, nämlich Geld oder Strafe. Wegnehmen ist eine Form der Bestrafung.

    Ein anderer Weg ist, dem „Gegner“ in seiner Rolle zu akzeptieren, während man ihn für sich zum „Lehrer“ macht, über seine und die eigenen Vorstellungen hinaus.
    Man reagiert, indem man die Bedeutung der Situation und des Gegenübers invertiert und den „möglichen Kampf“ in die eigene oder gemeinsame Entwicklung lenkt. Der einstige „Gegner“ wird so durch die eigene Entscheidung zum „Lehrer“. So am Rande.

    Der gewohnte Denker wird Zweifel daran haben, was ihn so zum Teilnehmer des Systems werden lässt, mit dessen sicht- und spürbaren Symptomen er sich meist auseinandersetzt.
    Im gewohnten Rahmen werden Probleme dadurch gelöst, indem man den vermeintlichen Verursacher beseitigt oder noch größere Geschütze aufgefahren, um das wahrgenommene Problem (was nur ein Symptom ist) endgültig beseitigen zu wollen.
    Das nennt sich übrigens Don-Quichotterie. So am Rande.

    Der Fokus des Untergebenen soll stets auf dem Haben und dem noch mehr davon haben liegen, wo sich das mehr vom Haben als ein Kompensationsverhalten, diametral zum ausbleibenden inneren Wachstum entpuppt. Haben und noch mehr davon (also: Unvernunft), sind die Grundlagen für ein gutes Geschäftsmodell.
    Im größeren Rahmen kommt es mitunter zum Kampf um knappe Ressourcen und Lebensraum und damit man etwas bekommt, muss man etwas dafür geben – meistens mit Zahlen bedrucktes Papier.

    Dem fremdbestimmten Menschen werden Kreativität und der eigene „Entwicklungstrieb“ nahezu abgewöhnt. Denn Spinner braucht keiner. Wer Visionen hat, soll mal zum Arzt gehen.

    An diesem Punkt wird klar, dass der umgekehrte Gedanken der wesentlichere Schritt ist, als sich weiter auf „Sichteinlagen“ und mit Zahlen bedrucktem Papier eine der Menschenwürde entsprechende(!) Existenz aufzubauen, die sich durch bedingte Teilhabe an den Privilegien zum Ausdruck bringt.

    Damit der Mensch das System, in dem er aufwächst, auch noch am Laufen hält, muss er arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben gehen. Er kauft in der Regel beim Kaufmann jene Produkte, die ein anderer hergestellt hat, der genauso arbeiten und Geld verdienen geht.

    An den sogenannten Wertschöpfungsprozess hängen sich weitere, jedoch nicht wertschöpfende Strukturen an, um sich auf diese Weise selbst erhalten zu wollen. Was bleibt ist das nicht mehr mitmachen und das regelt sich auch. Wer Angst davor hat unter der Brücke schlafen zu müssen, lässt sich nur von seinem „Ich“ „den Teufel an die Wand malen.“ Wer Angst vorm Sterben hat, hat auch Angst vorm Leben und erst recht vor den Autoritäten und ihrer opportunen Willkür, die dem Wohlwollen gegenüber steht.

    Eine hierarchische Ordnung bleibt eine hierarchische Ordnung, gleich welche „Vorgesetzten“ man irgendwie anzubeten hat. Nach Hitlers Diktatur im Dritten Reich kam die BRD als Rechtsnachfolgerin des Dritten Reichs mit ihrer „repräsentativen Demokratie“ und immer noch in Form einer Hierarchie. Beim Rest der Welt sieht es nicht viel anders aus.
    Gewohnte Handlungsmuster ist der Austausch der „ungerechten“ gegen „gerechte“ Vorgesetzte, was nicht wirklich der Bringer ist, jedoch für den einfachen Geist, der sich gern die ideologisch motivierten Mogelpackungen der Parteien mit ihren „Gladiatoren“ verkaufen lässt. Und solange nicht wirklich mal kapiert wird, statt nur zu kopieren, tummeln sich die politisch anbetungswürdigen Vortänzer weiter im bezahlten Rampenlicht ihrer Fangemeinden. Wie gesagt, das Bundeswahlgesetz von 1956 ist nicht mehr geltend.

    Warum sie nicht einfach nach Hause gehen? Weil sie mittlerweile dazu da sind, dass auch der größte Träumer mal wach wird, neben den vielen Willensschwachen, die ja nicht anders können.

    Damit niemandem auffällt, dass die Mehrheit in der Unvernunft gehalten wird, bis sie sich selbst darin entwickelt, übt sie sich im „so tun, als ob“ die vernünftig und gewissenhaft sei, während sie beim Haben(!) weiter sich selbst der Nächste ist – jedoch weniger im Sein, weil das ja nicht mit Zahlen bedrucktem Papier oder „Sichteinlagen“ bezahlt wird.
    Der Glaube beides sei etwas wert, und das man da ja etwas damit „kaufen“ kann, ist ein kollektiver Systemglaube, der seine Ursache in der „umgelenkten“ Entwicklung vom Sein zum Haben findet. Der willensschwache wird sich den Regel unterwerfen, um a) nichts lernen zu müssen und b) weiter einem möglichen Schmerz der Bestrafung aus dem Wege zu gehen.

    Der innere Wert, die Menschenwürde liegt derweil weiter unterentwickelt herum und man versucht weiter diese Leere durch Haben und konsumieren übertünchen zu wollen, während man aus sein Sein einen Dreck gibt, was jedoch den wesentlichen Aspekt eines sich in Selbstbestimmung entwickelnden Menschen ausmacht.

    Neider, Missgünstige oder Zweifler geben sich hier gern ein Stelldichein und versuchen ihre eigene Haltung damit zu begründen, dass der „andere“ ja auch nur so sei wie jene selbst. Das mag nur oberflächlich so wirken, doch tiefergehend betrachtet in keinster Weise.

    „Herr Berg, letztlich sind wir beide gleich, uns geht es doch nur ums Geld.“ „Würden Sie 15.000 DINA4 Seiten schreiben und einfach so ins Internet stellen?“ „Natürlich nicht.“ „Sie sehen, wir sind nicht gleich.“

    Was das Sein und die mehrheitlich vorhandene, innere Leere angeht: Wem mal eine Rechnung nicht bezahlt wurde, kennt das Gefühl, was kaum jemand fühlen mag. Das ist der eigentliche Mangel, mit dem der Mensch herumläuft. Die innere Leere erzeugt wiederum vielfältige Erscheinungen, die Süchte der Gesellschaft.

    Bei einem sich in Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen, reduzieren sich diese künstlich entstandenen Bedürfnisse merklich.

    P.S. Zu warten ist meist nur ein unbewusstes Eingeständnis, bereits aufgegeben zu haben. Hinweisend, dass die einzige Aufgabe darin besteht, sich selbst wieder entwickeln zu wollen, wo man sich im Kern nur selbst im Wege stehen kann und niemand anderer daran „schuld“ ist.

    „Stellt euch vor, ihr werft einen Blick in die Zukunft und erschreckt bei dem, was ihr seht. Was fangt ihr mit dieser Information an? Zu wem würdet ihr gehen? Zu wem? Politiker? Großindustrielle? Und wie würdet ihr sie überzeugen? Mit Daten, Fakten? Viel Glück.

    Sie werden alle Fakten anzweifeln, die ihnen Sand ins Getriebe streuen und ihre Profite verringern. Aber was wenn, wenn man einen Weg finden würde, den Mittelsmann zu umgehen und den Menschen diese kritischen Nachrichten direkt in die Köpfe zu setzen?
    Die Wahrscheinlichkeit umfassender Vernichtung steht unvermindert an. Der einzige Weg es aufzuhalten, war es zu zeigen. Den Menschen Angst einzuflößen.

    Denn welcher vernünftige Mensch würde nicht wachgerüttelt, angesichts der potentiellen Zerstörung von allem was er kennt und liebt? Zur Rettung der Zivilisation führte ich ihr die Vernichtung vor Augen.

    Was glaubt ihr, wie diese Vision aufgenommen wurde? Wie haben die Menschen auf ihre drohende Vernichtung reagiert?
    Sie haben sie verschlungen, wie eine Delikatesse. Sie hatten keine Furcht vor ihrem Niedergang. Sie haben ihn aufgemotzt.

    Man erfreut sich daran in Videospielen, in Fernsehsendungen, in Büchern und Filmen und von ganzem Herzen schloss die Welt die Apokalypse in ihre Arme. Sie rannte ihr voller Inbrunst entgegen. Niemand merkte, dass eure Welt in sich zusammenfiel wie ein Kartenhaus.

    Es sterben Menschen an den Folgen von Fettbleibigkeit, während unzählige andere verhungern. Kann mir das einer erklären?

    Bienen und Schmetterlinge sterben aus. Die Gletscher schmelzen, Algen blühten links um euch herum. Die Warnungen könnten nicht deutlicher sein, aber ihr wollt einfach nicht hören.

    In jedem Augenblick steckt das Potential für eine bessere Zukunft, aber ihr weigert euch das zu glauben. Ihr glaubt es nicht und darum unternehmt ihr auch nicht, was nötig wäre um sie zu sie zu verwirklichen. Also wartet ihr auf diese schreckliche Zukunft, die ihr euch ausgesucht habt. Und zwar aus einem Grund: Weil diese Zukunft im Hier und Heute nichts von euch verlangt, nicht einen Handschlag.

    Ja, wir haben den Eisberg gesehen und die Titanic gewarnt, aber ihr steuert trotzdem darauf zu. Volle Kraft voraus.

    Wieso? Weil ihr unbedingt sinken wollt. Ihr habt aufgegeben.“ „David Nix“, Tomorrowland, 2015

    „Findet alle, die nicht aufgegeben haben. Sie sind die Zukunft.“ „Frank Walker“, Tomorrowland, 2015

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