Hitze ohne Ende
Haben Sie inzwischen auch die Nase voll von der Hitze? Ich bin ja ein wärmeliebender Mensch und genieße heiße Sommer, aber inzwischen sehne ich mich nach etwas Abkühlung. Das warme Wetter hält nun schon viel zu lange nahezu ohne Unterbrechung an – und genau das ist auch das Ungewöhnlichste daran. Seit April ist es zu warm. Schon seit Mitte April war ich regelmäßig im See schwimmen. Etwas Vergleichbares habe ich noch nie erlebt, obwohl ich schon seit meiner Schulzeit jedes Jahr möglichst früh damit anfange – damals haben wir immer einen kleinen Wettbewerb in der Klasse daraus gemacht, wer schon am 1. Mai im See war. (OK, es gibt auch Eisbader, habe ich auch ab und zu gemacht, aber das ist etwas anderes als Schwimmen gehen.)
Doch werfen wir einen Blick auf die objektiven Daten. Der April war in Deutschland der wärmste April seit Beginn der Messungen, und der Mai war der wärmste Mai. Juni und Juli setzten zwar keine neuen Rekorde (die sind von 2003 und 2006), gehörten aber auch zu den wärmsten. Wie außergewöhnlich die gegenwärtige Hitzeperiode ist, sieht man am besten, wenn man den Zeitraum April bis Juli zusammen betrachtet (Abb. 1).
Abb. 1 Temperaturen im Zeitraum April-Juli an der Säkularstation Potsdam, einer der hochwertigsten langen Wettermessreihen der Welt. Die grauen Balken zeigen die Messwerte der einzelnen Jahre, die farbige Kurve ist über 11 Jahre geglättet. Die Abweichung (linke Skala) gilt relativ zu den ersten 30 Jahren der Messreihe. Grafik: Stefan Rahmstorf, Creative Commons License CC BY-SA 3.0.
Potsdam ist hier natürlich kein Sonderfall; der Deutsche Wetterdienst hat eine sehr ähnliche Grafik für ganz Deutschland veröffentlicht.
Die Daten zeigen in der glatten Klimakurve eine stetige Klimaerwärmung seit ca. 1980 um gut 2 °C. Die läuft parallel zur globalen Erwärmung, nur doppelt so rasch. Das ist typisch für Kontinentalgebiete. Schließlich setzt sich der globale Mittelwert der Temperatur zu mehr als zwei Dritteln aus Ozeanflächen zusammen, die sich wegen der Wärmespeicherung und Verdunstung langsamer und weniger erwärmen als Landgebiete.
Die Daten zeigen weiter, dass 2018 um 4,3 °C über dem Mittelwert der ersten 30 Jahre liegt und damit nochmals knapp 2 °C über der Klimakurve. Das ist mit Abstand der größte Ausreißer nach oben (oder unten) relativ zur Klimakurve. Was ist da los?
„Wir erleben diesen Sommer an vielen verschiedenen Orten der Welt zeitgleich ein gehäuftes Auftreten von Hitzewellen und extremen Starkniederschlägen. Genau eine solche Häufung von meteorologischen Extremereignissen wurde von uns als Folge des anthropogenen Klimawandels prognostiziert.“ Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes
Hitzeextreme werden immer häufiger
Dass mit einer Klimaerwärmung auch die Hitzeextreme zunehmen, ist ein „no-brainer“, wie man im Englischen so schön sagt. Um das zu verstehen, muss man also nicht besonders schlau sein. Wie stark nehmen sie zu? Vor einigen Jahren haben wir gezeigt, dass Hitzerekorde in den Monatswerten inzwischen weltweit rund fünfmal häufiger auftreten als in einem stabilen Klima (Abb. 2). Bis 2030 wird dieser Faktor im Mittel von fünf auf zehn gestiegen sein – und die neuen Rekorde noch wärmer sein als die alten. Auch der Anteil der Landfläche der Erde, der in einem gegebenen Monat um 2 oder gar 3 Standardabweichungen über dem Mittelwert liegt, nimmt seit Jahrzehnten massiv zu (Coumou und Robinson 2013, siehe unseren Artikel Extrem heiß!). Um festzustellen, ob Hitzeextreme zunehmen, muss man also nicht erst die nächsten Jahre abwarten, wie man von den üblichen Abwieglern mal wieder lesen konnte – diese Frage ist längst untersucht, wissenschaftlich geklärt und unumstritten.
Abb. 2 Die Dünne rote Linie zeigt die Anzahl der rekordwarmen Monatswerte für jedes Jahr, in rund 150.000 Datenreihen (eine für jeden Kalendermonat und jeden Gitterpunkt auf der Erde, auf Basis der NASA-Daten). Die gezeigte Maßzahl ist das Verhältnis zur erwarteten Anzahl der Rekorde in einem stationären Klima. “5” heißt also 5-mal so viele Rekorde wie ohne globale Erwärmung zu erwarten wären. Die dicke rote Linie ist eine Glättung. Die blaue Linie zeigt was man erwarten würde, wenn die globale Mitteltemperatur wie beobachtet ansteigt, sich aber ansonsten an den kurzfristigen Schwankungen von Jahr zu Jahr nichts ändert. Aus Coumou et al. 2013, Global increase in record-breaking monthly mean temperatures.
Kleine Nebenbemerkung: auch Extremniederschläge werden weltweit häufiger. Das habe ich hier ausführlicher besprochen.
Welchen Anteil hat der Klimawandel an der aktuellen Hitzewelle?
Zurück nach Deutschland 2018 und zur Abb. 1. Eine simple Möglichkeit, den Anteil des Klimawandels an den hohen Temperaturen abzuschätzen, geht so: die geglättete Kurve zeigt den Effekt der Klimaerwärmung, und das „Drumherum“ (die Streuung der grauen Balken) die Zufälle des Wetters. Demnach wäre etwas mehr als die Hälfte von den 4,3 °C auf die Klimaerwärmung zurückzuführen, der Rest auf Wetter.
Das könnte ungefähr stimmen. Oder es unterschätzt den Beitrag des Klimawandels. Nicht nur ist der aktuelle Ausreißer bei weitem der größte – es gibt auch gute Gründe für die Annahme, dass auch der „Rest Wetter“ schon vom Klimawandel beeinflusst ist, weil der Klimawandel eben nicht einfach nur alles wärmer macht und das Wettergeschehen ansonsten in Ruhe lässt. Der Klimawandel verändert auch die Dynamik des Wetters. Das ist eines der aktuell faszinierendsten Themen der Klimaforschung, mit dem sich unter anderem unsere Nachwuchsgruppe zu Wetterextremen am PIK befasst. (Siehe z.B. die früheren Beiträge Extremwetter durch planetare Wellen?, Rossby-Wellen und Wetterextreme, Tauwetter am Nordpol, Eiszeit bei uns und den schönen Scientific American Artikel von 2014, The Jet Stream is Getting Weird.)
Abb. 3 Schemabild des Jetstream, aus unserem Erklärvideo mit Kai Kornhuber (Bild klicken führt zum Video)
Die Grundidee dabei ist, dass der Jetstream sich verändert: ein Band starker Höhenwinde um die nördliche Hemisphäre, das unser Wetter in den mittleren Breiten wesentlich mitbestimmt (Abb. 3). Dass dies passiert ist keine Vermutung, sondern durch Daten belegt: Dim Coumou mit seiner Nachwuchsgruppe konnte 2015 in Science zeigen, dass der Jetstream sich tatsächlich in den letzten Jahrzehnten signifikant verlangsamt hat und dabei welliger wird. Ursache ist wahrscheinlich die starke Erwärmung der Arktis, denn der Jetstream wird durch den Temperaturkontrast zwischen Tropen und Arktis getrieben. Weil dieser Temperaturunterschied immer kleiner wird, schlafft der Jetstream ab.
Die schwächere Sommerzirkulation bringt weniger Wetterwechsel, das Wetter wird persistenter, wie Lehmann und Coumou ebenfalls 2015 in Nature Scientific Reports zeigten. Ein bestimmtes Wellenmuster (Schwingungen von Nord nach Süd) im Jetstream setzt sich lange Zeit fest und bringt je nach Lage der Wellen in verschiedenen Gegenden Hitze und Dürre oder Dauerregen. Ein solches persistentes Wellenmuster hat bei den Wetterextremen der vergangenen Wochen eine entscheidende Rolle gespielt.
Und zusammen mit Michael Mann’s Team in den USA konnten wir im vergangenen Jahr in Nature Scientific Reports durch Analyse einer großen Zahl vorhandener Modellsimulationen zeigen, dass die globale Erwärmung durch Treibhausgase Bedingungen schafft, welche ein Stocken der planetaren Wellen im Jetstream begünstigen.
Und es gibt noch einen weiteren dynamischen Faktor, der eine Rolle gespielt haben könnte: die Golfstromzirkulation. Darauf habe ich letzte Woche auf Twitter hingewiesen:
When the subpolar Atlantic is cold, Europe tends to get summer heat, as in 2003 and 2015: https://t.co/fodwH4Pu7N Image of sea surface temperature anomalies from https://t.co/yPik6KfMiY pic.twitter.com/aM33zo0XiT
— Stefan Rahmstorf (@rahmstorf) July 31, 2018
Der Link im Tweet führt zu der Studie von Aurelie Duchez und Kollegen, die gezeigt haben, dass besonders kaltes Oberflächenwasser im subpolaren Nordatlantik Sommerhitze in Europa begünstigt – wiederum aufgrund der Wirkung auf die Luftdruckverteilung in der Atmosphäre und damit auf die Schleifen des Jetstream. Beispiele sind der „Jahrhundertsommer“ 2003 und die Hitzewelle 2015 (die ich selbst in Paris bei der Wissenschaftskonferenz vor dem Klimagipfel erlebte). Solche Kälte im Nordatlantik tritt immer häufiger auf, weil das Golstromstystem sich abschwächt.
Fazit: Die extrem anhaltende stabile Wettersituation mit Hitze und Trockenheit ist überwiegend auf den von uns verursachten Klimawandel zurückzuführen. Einerseits werden Hitzewellen immer häufiger, einfach weil es allgemein immer wärmer wird. Andererseits verändert sich die atmosphärische Zirkulation so, dass das Wetter im Sommer stabiler und weniger wechselhaft wird. Dass bedeutet natürlich nicht, dass jetzt jeder Sommer extrem wird – siehe die Schwankungen von Jahr zu Jahr in Abb. 1. Aber es bedeutet, dass die längerfristige Klimaentwicklung in diese Richtung geht. Die Folgen von zunehmender Hitze für die menschliche Gesundheit dürften erheblich sein, wie Veronika Huber hier bei KlimaLounge neulich anhand epidemiologischer Studien erläutert hat.
Ergänzung 3.9.2018
Hier eine Analyse für ganz Europa von Etienne Kapikian (@EKMeteo) von Meteo France – sieht ähnlich aus wie für Potsdam:
Und die Abb. 1 oben mit dem August dazugenommen:
Weblinks
„Wie schlimm muss der Klimawandel werden, bis wir so weit sind?“ Ein persönliches Interview
Deutscher Wetterdienst: Vorläufiger Rückblick auf den Sommer 2018 – eine Bilanz extremer Wetterereignisse
Scinexx: Hitzesommer 2018: Ausreißer oder Klimawandel-Trend?
Bloomberg: Kink in the Jet Stream and Climate Change Spur Extreme Weather
Climate Signals: Extreme Jet Stream and Texas Heat Wave July 2018
Englische Version dieses Artikels bei Politico: Europe’s freak weather, explained
In diesem Hitzesommer las man einige Artikel über das (laut konsensueller Diagnose) selbstverschuldete Scheitern der Klimapolitik der letzten Jahrzehnte. Sogar die New York Times war mit einem Rückblick (1979-1989) dabei (Losing Earth: The Decade We Almost Stopped Climate Change) und der Schreiber des Artikels meinte: Es wird für viele Leser eine Offenbarung sein – eine quälende Offenbarung – zu verstehen, wie gründlich sie [die Klimaaktivisten der 1980/90er Jahre] das Problem begriffen haben und wie nahe sie daran waren, es zu lösen.
In meinen Augen war und ist das Problem der Klimapolitiker und -aktivisten nicht, dass sie zuwenig Ideen und Lösungsvorschläge hatten und haben, sondern darin, dass sie das Langfristziel des Ausstiegs aus Kohle, Öl und Erdgas zuwenig im Auge hatten oder zuwenig Resonanz bei der Vermittlung dieses Ziels fanden. Das Propagieren von Ersatzenergien (Erneuerbare, Nuklearenergie) ist kein Ersatz für das Verlassen von Kohle, Öl und Erdgas und man hätte schon vor dem Jahr 2000 damit beginnen müssen. Zu diesem Schluss kommt auch der New York Times Artikel (übersetzt von DeepL):
Seit dem letzten Tag der Noordwijk-Konferenz, dem 7. November 1989, wurde mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt als in der gesamten Zivilisationsgeschichte davor. Im Jahr 1990 verbrannte die Menschheit mehr als 20 Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Bis 2017 stieg die Zahl auf 32,5 Milliarden Tonnen, ein Rekord. Trotz aller Maßnahmen, die seit dem Bericht Charney ergriffen wurden – die Milliarden Dollar, die in die Forschung investiert wurden, die unverbindlichen Verträge, die Investitionen in erneuerbare Energien – ist die einzige Zahl, die zählt, die Gesamtmenge der weltweiten Treibhausgasemissionen pro Jahr, weiterhin unaufhaltsam gestiegen.
Herr Prof. Dr. Rahmstorf – vielen Dank für diesen Beitrag. Ich hatte wegen der langen Pause schon befürchtet die Klimalounge wäre eingestellt.
Wenn wir die UN-Klimaschutzziele von 2015 noch einhalten wollen, müssen wir es irgendwie schaffen das Thema “Klimakatastrophe” (ich nenne es nicht mehr “Klimawandel” – das ist zu verniedlichend) prominenter in den Vordergrund zu rücken.
Als Bürger-Energie-Genossenschaft setzen wir unabhängig von den Stolpersteinen, die man uns fortwährend in den Weg rollt, jährlich weitere Energiewende-Projekte um und nötigen die Kommunal und Landespolitik zu entsprechenden Aktivitäten.
Mein Eindruck ist, dass die Bevölkerung schon viel weiter ist, als es die Politiker ihr zutrauen. Innerhalb von 3 Jahren haben wir über 200 Mitglieder gewonnen, die privates Geld in die Projekte investieren.
Herr Prof. Dr. Rahmstorf, besteht die Möglichkeit, Sie für eine Info-Veranstaltung / Podiumsdiskussion zu gewinnen ?
Tut mir leid wegen der langen Pause beim Bloggen – erst zu viel Arbeit, dann Sommerferien mit der Familie.
“Fast alle nehmen an, die Folgen würden sie zu ihren Lebzeiten nicht mehr treffen. ”
Das stimmt .
Ein Problem ist auch, daß sich zu große Teile der Ökobewegung bequem in Nischen zurückgezogen haben, ihre privaten kleinen Wohlfühldinger pflegen, wie Öko-Kosmetik, ein wenig Öko-Konsum oder großspurigen Veggie-Kult, und dabei die Verbindung sowohl zur politischen als auch zur sozialen Frage verloren haben.
Daß immer noch so viele fossile Brennstoffe verbraucht werden, liegt eben auch an der Lobbymacht der dahinter stehenden Industrien.
Wenn es immer heißt, der Verbraucher sei schuld, wird dabei die strukturelle Macht der Wirtschaft einfach ignoriert, es ist so gut wie ausgeschlossen, nur über besseren Konsum des Einzelnen an die Wurzel der Probleme zu gelangen.
Die neoliberale Erzählung, der Einzelne sei immer an allem schuld, ist auch von großen Teilen der Ökobewegung brav und sehr willfährig gefressen worden.
Schön für die destruktive Wirtschaft, solche “Gegner” können sie nebenher in der Pfeife rauchen.
In Deutschland werden durchschnittlich 63 GW Elektroenergie benötigt (Schwankungen im Bereich 45…83 GW).
Diese werden u.a. durch ca. 15 GW Braunkohlenstrom, ca. 8 GW Steinkohlenstrom, 8 GW Atomstrom und 6 GW Gasstrom gedeckt.
Wenn zuviel Strom erzeugt wird, und das passiert zur Zeit wegen der Wetterbedingungen und weil Sommer ist, sehr häufig, wird dieser entweder ins Ausland verkauft und/oder die KW in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Produktionskosten zurückgefahren: Zuerst Gas, dann Atom, dann Steinkohle (einige Gas-KW sind aus diesem Grund überhaupt stillgelegt).
Sonnenstrom wird im Jahresdurchschnitt ca. 7 GW (= 11% Strombedarf= 1% Gesamtenergiebedarf) erzeugt, davon ca. 2/3 des Jahres Null.
Windstrom wird durchschnittlich 12 GW erzeugt= 20% des Strombedarfes. Sonnen- und Windstrom mit z.T. abenteuerlichen Schwankungen.
Atomstrom wird es in einigen wenigen Tagen nicht mehr geben.
Wer soll diese 8 GW erzeugen ? (ich weiß es natürlich)
Folgendes Szenarium von mir: ich unterstelle konservativ, daß, wenn die Steuerpläne der Regierung bzgl. E-Autos umgesetzt werden, in den nächsten zwei Jahren 100.000 dieser Autos gekauft werden (ich könnte auch sagen 200.000). Weiterhin, daß ein Drittel davon jede Nacht geladen werden muß (ich könnte auch sagen die Hälfte), bei einer Leistung pro Auto von 100 KW sind das jede Nacht 3 GW.
Wer soll diese Energie erzeugen ? (auch das weiß ich)
Ein Auto dieser Größenklasse muß ca. 10 Jahre fahren, um effektiv CO2 einzusparen.
Für Heizung werden im Jahresdurchschnitt etwa 130 GW benötigt, davon ca. 1/2 des Jahres Null, das sind 25% der Gesamtenergiemenge.
Der Transport bzw. Verkehr benötigt ca. 270 GW durchschnittlich, das sind ca. 50% der Gesamtenergiemenge.
Die o.g. 15 GW Braunkohlenstrom entsprechen ca. 25% der benötigten Strommenge und 3% der Gesamtenergiemenge, davon ca. 3/4 essentiell. Es gibt eine Kommission, die diese 3% abschaffen will, weil sie der Tod des Klimas seien.
Für Rundungsungenauigkeiten entschuldige ich mich, diese dienen dem besseren Festsetzen der Zahlen im Gehirn.
Dh
“Die neoliberale Erzählung, der Einzelne sei immer an allem schuld, ist auch von großen Teilen der Ökobewegung brav und sehr willfährig gefressen worden.”
Genau diese Erzählung ist keine der Neoliberalen, sondern eine der sog. Ökobewegung.
Die Tatsache, daß der Einzelne bzw. der common man komplett unschuldig ist und nichts machen kann, ist trivial. Immer noch faseln sogenannte Grüne von nur zweimal/null mal pro Woche Fleisch essen und zur Arbeit mit dem Fahrrad fahren, auch nur alle drei Jahre eine neue Hose kaufen hab ich schon gehört…
Das einzige, was die sogenannten Grünen erreicht haben, ist die Schaffung von Voraussetzungen zum Füllen ihrer Taschen mittels infantiler Technologien.
Überhaupt nicht trivial ist, daß es immer noch keine Lösung gibt, nicht mal eine theoretische, das Klima auch nur annähernd in den Griff zu bekommen.
warum schlagen sie nicht realisierbare gegenmassnahmen vor, untermauert durch relevante und vertrauenswürdige studien?
a) decarbonisierung bis zu einem realistischen wert
100% sind maximal unrealistisch, egal nach welcher methode, wie CO2-Steuer. ökonomisch und damit realistisch erreichbar und vertretbar sind maximal 50 bis 75%. – inkludiert stromgewinnung, mobilität, schwerindustrie, landwirtschaft, bauwirtschaft
b) geoengenierung für kurz- und mittelfirstig eindämmung der erwärmung – die einfachste und effiktivste variante ist nun einmal die einbringung von SO2 in die atmosphäre. was sagen eigentlich ihre klimaprogramme dazu? können sie überhaupt was dazu sagen? – langfristig keine lösung, hilft aber die lage kurz- und mittelfristig zu stabiliesierten.
c) lokale Klimakontrolle – städtische mikroklimata, wüstengebiete usw.
gerade städtische mikroklimata können dramatisch beeinflußt werden. derzeit nur negativ, geht aber auch in die andere richtung. stichwort bewaldung, absorbationsverhalten usw.
selbst wasserarme regionen wie wüsten sind hoffnungsvoll, dank technischer möglichkeiten wie wassergewinnung aus umgebungsatmosphäre.
d) mittel und langfristig sind aktive CO2-absorbationstechnicken unverzichtbar – siehe argument a). technische lösungsvorschläge gibt es bereits in unterschiedlichen variationen. wenn langfristig der anthropogene CO2-Eintrag nicht auf 0 gesenkt werden kann, muß er eben rausgefiltert werden.
e) selbst das PIK scheint es noch nicht begriffen zu haben. eine verminderung der erdbevölkerung von 7 Mrd, 10 Mrd oder gar 12 Mrd auf 2 bis 3 Mrd würde viel bringen – dazu bedarf es keinesfalls einer 1-Kind-Politik, es genügt einen entsprechenden lebensstandard zu erreichen. die westlichen staaten machen es vor, und dort funktioniert zumindest hervorragend.
das alles ist eigentlich eine aufgabe der politik. was ist machbar, was ist phantasterei – sorry Hr. Rahmstorf.
mich, und nicht nur mich, nervt das immerwiederkehrende “Klimakatastrophen-Szenarium”. lösen wir es endlich, lösbar ist es mit sicherheit. nur allzulang sollten wir damit nicht warten. und dummheiten sollten wir uns auch ersparen – so mancher hat sich schon versehentlich ins knie geschossen – YN 🙂
Ha, endlich mal wieder ein Beitrag von Ihnen, vielen Dank, Herr Rahmstorf, kommt angesichts dieses Monster- Sommer’s gerade recht. Wenn ich mir Abb. 1 ansehe, dann wird mir schwindelig.
Die Leugner und Verharmloser werden am Ende genauso schmerzhaft leiden wie alle anderen, soviel ist jedenfalls mal sicher. Das beruhigt mich irgendwie 38) Übrigens haben “Spiegel Online” und die “Welt Online” wohl momentan heisse Füsse, jedenfalls haben die eine 180°- Kehrtwende in ihren Artikeln zum Thema Klimawandel (besser: Klimaerhitzung) vollzogen- zumindest bis zum nächsten etwas kühleren Winter (falls denn noch kühle Winter kommen, hehe).
@ DH
Das Problem ist wohl aber auch, das große Teile der Ökobewegung selber ein Teil des Problems sind.
Vor einer Woche saß ich im ICE von Hamburg nach München. Das Thema Klima kam in unserem Abteil auf. Ein Pärchen, das sich zu den Grünen bekannte und ein SPD-Anhänger unterhielten sich darüber und beklagten den politischen Stillstand.
Vor diesem Gespräch gab es aber noch ein anderes. Nämlich wo man dieses Jahr in den Urlaub hinfliegt. Bittere Ironie. “Die Grünen” waren dieses Jahr schon auf Kuba und wollen im Dezember dem Winter entkommen und La Réunion besuchen.
Das ist natürlich nur eine Anekdote. Aber am Ende des Tages verhalten sich eben die meisten Menschen so, als gäbe es den Klimawandel gar nicht.
Als SPD Mitglied kann ich Ihnen versichern, das die SPD in puncto Klimawandel NICHTS unternehmen wird.
Sie kennen zwar die Fakten, werden aber keine Konsequenzen daraus ziehen. Weil man es sich sonst mit Teilen der eigenen Basis verscherzt, die sowieso schon am auseinander bröckeln ist.
Außerdem sind die “Realos” der SPD, also die Seeheimer und Netzwerker in der Spitze derzeit deutlich stärker als die wenigen Vertreter der parlamentarischen Linken.
Im Übrigen habe ich mich auch am Gespräch beteiligt. Das führt zu einem anderen Problem bei dieser Thematik. Man ist dann nämlich der Spielverderber oder Spaßbremse, wenn man den Co2 Fußabdruck zur Sprache bringt.
MfG
Warum soll es denn nicht stimmen, dass der Einzelne an allem schuld ist?
Abgesehen vom individuellen Verhalten (da kenne ich persönlich wenige, die wegen des Klimawandels irgendetwas Signifikantes machen – ich vermute bewusst meinungsstark, dass die meisten die derzeit als Beispiel kein Auto besitzen auch ohne Klimawandel keines hätten) – abgesehen davon wählt der Einzelne die politischen Repräsentanten. Letzte Wahl: 8,9% Grüne, 12,6% AfD – letztere leugnen AGW gleich ganz.
Es ist auch der Einzelne, der an Demos und Aktionen mitmacht oder eben nicht. Die Betonung liegt hier wohl auf eben nicht. Es ist der Einzelne der in fossilen Industrien bzw. in den (bezogen auf das Klima) destruktiven Teilen der Wirtschaft arbeitet. Es ist überhaupt nur der Einzelne, der 100% von dem konsumiert, was klimaschädlich erzeugt wird. Es ist der Einzelne, der die Politik bestimmt – erfolgreiche Politiker haben ein sehr gutes Gespür dafür, was die Menschen wirklich bewegt und was sie eher vorgeblich bewegt, aber wofür sie (noch) keine Nachteile in Kauf nehmen wollen. Für vorgebliche Bedürfnisse reichen dann ein paar warme politische Worte “Wir werden (blablabla)”. Meines Erachtens ist daran keineswegs die Politik schuld! Die Politik soll qua unseres Systems die selbstgewählten Interessen der Bürger vertreten, und das tut sie. Interessen, die dem Bürger nützen würden aber die er selbst noch gar nicht wirklich vertritt, kann unsere Demokratie gar nicht abbilden. Dafür ist sie nicht gebaut.
Ich denke, der “Einzelne” trägt tatsächlich und absolut die volle Verantwortung. Klar, dass viele diese gerne abgeben wollen, inbesondere wenn sie selbst negative Beiträge zu einer Lösung beisteuern. (Mit dem letzten Teilsatz meine ich nicht Sie, DH)
@ DH
Was ist denn das für eine schwache Haltung! Natürlich trägt der Einzelne die Verantwortung für sein Handeln. CO2-Emissionen gehören zu den Dingen, die sich durch bewusste Entscheidungen sehr gut steuern lassen. Aber wer will das schon, wenn er dafür Komfortverluste in Kauf nehmen muss?
Wieviele angebliche Ökobewegte haben in den letzten Jahren ihr Auto aufgeben, keine Flugreisen mehr unternommen, das Temperaturniveau in ihren Wohnungen/Häusern reduziert, sind zurück in Städte gezogen (um Infrastruktur-Aufwand zu reduzieren und Fläche zu schonen), haben den Kampf gegen das von Beginn an untaugliche EEG aufgenommen? Fast niemand.
Es ist doch nicht schwer zu begreifen, dass die Angst vor dem Klimawandel kleiner ist als die Scheu vor Komfortverlusten. Die Sorge um das Weltklima existiert heute darum nur auf dem Papier. Als anständiger Bürger ist man heute genauso gegen den Klimawandel, wie man für höhere Milchpreise und die Aufnahme von Flüchtlingen ist.
> Das warme Wetter hält nun schon viel zu lange nahezu ohne Unterbrechung an – und genau das ist auch das Ungewöhnlichste daran. Seit April ist es zu warm.
Ich laufe das ganze Jahr im Freien umher. Da ist es ziemlich angenehm, wenn ich mich immer seltener warm anziehen muss. Den Regenschirm nehme ich auch nicht so gerne mit. Um so besser wenn es weniger regnet.
Im oberösterreichischen Zentralraum regnete es von Januar bis Juli nur die Hälfte: 250 statt 500 mm. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in 1852 ist das nicht vorgekommen. Dennoch sind kaum Anzeichen von Dürre spürbar. Das ungemähte Gras an den Straßenrändern ist noch grün. Der Mais wächst drei Meter hoch und ist derzeit dunkelgrün. Nur wenige Bäume werfen Blätter ab.
Auch die Hitze hält sich in Grenzen. Aus meinem Lauftagebuch:
Mittwoch: 22 Grad
Donnerstag: 22 Grad
Freitag: 21 Grad
Samstag: 19 Grad
Sonntag: 20 Grad
Montag: 20 Grad
Dienstag: 20 Grad
Nachmittags hat es gut 30 Grad.
Bevor es hierzulande ungemütlich wird kann es schon noch wärmer werden. Anderswo ist das anders.
@Wizzy: Der Einzelne ist für den Klimawandel etwa gleich verantwortlich wie für die Landesverteidigung. Klimapolitik kann gut mit Landesverteidigung verglichen werden. In beiden Fällen geht es um ein Problem, das ein ganzes Land oder gar ein ganzer Block (Europa), angehen muss. In beiden Fällen geht es weniger um die Gegenwart, sondern um eine potenzielle Zukunft. Bei der Landesverteidigung wäre diese potenzielle Zukunft, für die man sich rüstet, ein Angriff von aussen, der heute im Falle von Deutschland sehr unwahrscheinlich ist. Im Falle der Klimapolitik geht es darum 1) eine unerwünschte Klimaentwicklung abzuwenden und 2) sich zu wappnen für Klimaveränderungen, die man bereits nicht mehr abwenden kann.
Deutschland hat sich übrigens zu mehr Verteidigungsausgaben im Rahmen der Nato-Ziele verpflichtet. Wie aber steht es mit den Ausgaben für Klimaschutz- und Klimaadaptionsmassnahmen? Da kann man ein grosses Fragezeichen setzen. Ein Problem bei der Klimapolitik als Antwort auf die menschengemachte Klimaveränderung ist natürlich, dass das Klimaproblem neu ist und damit teilweise offen ist, was die beste Antwort darauf ist. Hier hat die Verteidigung einen Motiviationsvorteil: Fast jeder weiss, was Krieg ist oder sein könte, kaum jemand aber weiss, was mit der Klimaveränderung wirklich auf uns zukommt.
Also, “ungemütlich” finde ich es nahe der Pfalz ganz erheblich, i.e. in Deutschland. Das geht in meiner Umgebung auch mit erheblichen Effizienzeinbußen einher – bei nachmittags 30+°C im Büroraum, keine Klimaanlagen in den meisten Gebäuden, an einem Dutzend Tagen 36°C draußen (unterbrochen von 33-35°C Tagen). Ähnliches höre ich auch aus Stuttgart – das Arbeiten im Büro werde vielerorts unerträglich; die Infrastruktur (Gebäudekühlung) ist nicht an die Hitze angepasst. Einige Kollegen sind übernächtigt weil ihre Privatwohnungen nachts über 20°C bleiben, je nach Bauweise und Lage.
Wir hören dass die landwirtschaftlichen Ertragseinbußen erheblich sind (mindestens 2 Milliarden Euro, die Schadenserfassung ist noch nicht vollständig).
Die Hitzewelle 2003 hatte 20000 bis 70000 vorzeitige Todesfälle gefordert, das wird dieses Jahr vermute ich nicht viel weniger sein. Und wir stehen global bei +1°C – nicht gerade eine große Änderung bisher.
Ja, das stimmt. Und die Landesverteidigung wurde bei uns ja auch den Wünschen der Wähler entsprechend gestaltet – und lange Zeit auf vergleichsweise niedrigem Niveau gehalten. Derzeit wird zwar auch auf Druck der USA die Verteidigung gestärkt, aber angesichts der Skandale um mangelhaftes Gerät ist auch der Wille in der Bevölkerung gestiegen, etwas zumindest in die Behebung dieser Mängel zu investieren.
@Rahmstorf
Vor ein paar Wochen hatte ich schon geahnt, dass Sie dieses Thema “Hitzesommer” aufgreifen werden Herr Rahmstorf. Wie schon zuvor jeden Hurrikan, etc..
Herr Kachelmann hat gerade dazu einen sehr schönen Artikel verfasst, der die Dinge ins rechte Licht stellt:
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_84212752/wetter-in-deutschland-kachelmann-ueber-den-klimawandel-kein-sommermaerchen.html
MfG
Michael Krüger
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wo-kachelmann-irrt/
Was man auch wissen sollte: Kachelmanns Mitarbeiter Ryan Maue, den er im Artikel zitiert, ist auch “Adjunct Scholar” des Cato Institute, einer der Klimaleugner-Lobby-Organisationen der USA, und glühender Trump-Fan.
@Groenevold
“Das Problem ist wohl aber auch, das große Teile der Ökobewegung selber ein Teil des Problems sind.”
Richtig, fast alle haben Null oder noch weniger Ahnung und verstehen überhaupt nichts. Das einzige, was sie haben, ist ein antrainierter pseudogrüner Reflex, der richtet sich bei uns z. Z. gegen den Klimazwerg Braunkohle. Und das auch noch mit kriminellen und Hollywood-Methoden.
@wizzy @Tim
der Einzelne ist für die CO2-Erzeugung genau 0% schuldig, denn er ist in das System eingebunden, welches ihm keinen Ausweg läßt. Er kann nur das essen oder benutzen, was vorhanden ist, was ihm die notwendigerweise wachstumsorientierte kapitalistische Industrie vor die Nase setzt. Er könnte das Erreichen der 5°-Erwärmung bestenfalls um sieben Minuten hinauszögern.
@Mistelberger
Ihr Beitrag ist Unfug, falls er nicht Satire ist, was ich allerdings nicht erkennen kann.
@FvK
volle Übereinstimmung. Besonders lustig ist Punkt d), und da trifft die Erfahrung von @Groenevold voll zu: die CCS-Technologie war schon mal so gut gut wie auf dem Weg, ein Demokraftwerk von einigen zig MW gab es bereits, allerdings hat der pseudogrüne und globulisierte Pöbel im Verein mit der Kirche alles weitere verhindert.
PS
Einige Fakten:
Der Märchensommer/ Juli 2006 war übrigens um 2 Grad wärmer als der Juli 2018.
In diesen Sommer wurden mal gerade mal Höchstwerte von 38°C erreicht. Auch 2°C unter den absoluten Höchstwerten.
Es gibt auch keine Massen an Hitzetoten wie 2003, Problem war dort die Versorgung der Alten mit Wasser und Klimageräten.
Herr Mojib Latif hat uns 2011 Sommer mit 50°C angekündigt. Wir erreichen mit Mühe und Not aber gerade mal 40°C. Schon seit Jahrzehnten übrigens.
Die Urlaubsorte an Nord- und Ostsee sind voll. Erstmals seit Jahren.
Die Ernteausfälle bei Getreide sind nicht dramatisch, da Deutschland eh überproduziert und in den letzten Jahren immer wieder neue Rekorde bei der Getreideernte aufgestellt hat.
Die Wasserspeicher sind noch ausreichend gefüllt, Dank des nassen Frühjahres.
Von Trockenheit sind vor allem der Norden und Osten betroffen. Ein regionales Phänomen. Die letzten Sommer waren dort eher zu nass.
Im warmen Atlantikum vor ca. 7000-6000 Jahren hatten wir in der Arktis weniger Meereis in der Arktis und einen geringeren Temperaturunterschied zwischen Polarregionen und unseren Breiten, als heute. Der Jetstream bescherte uns aber damals keine häufigeren, trockenen Omegalagen. Das Klima im Atlantikum war bei uns warm und feucht.
MfG
Michael Krüger
Na dann ist ja – wie immer bei Ihnen – alles bestens. Schade, dass Ihre Thesen meistens keiner Nachprüfung standhalten, wir hatten ja hier schon öfter die Gelegenheit zur Diskussion! In meinem Urlaub erspare ich mir das und bitte um Verständnis dafür.
Bin Genträger der Adrenoleukodhystrophie. (https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-01/cannabis-rezept-medizin-krankenkasse-arzt-legal?cid=11223551#cid-11223551) Wenn ich es nicht schaffe, auch bei Hitzewellen eine fettstoffwechselmodifizierte Diät einzuhalten, habe ich Glück, wenn ich nur im Rollstuhl lande. Und je länger eine Hitzewelle, desto öfter schaffe ich es nicht, mindestens vier mal am Tag genug und das Richtige zu essen. Dank der Klimaforschung weiß ich, dass ich das ändern muss.
@Nemesis
Ich überlege seit April, seitdem die polare Oszillation zum Stillstand gekommen ist (vielleicht war es auch schon seit März, denn da hatten wir bereits den selben blauen wolkenlosen Himmel wie seitdem praktisch jeden Tag, den ganzen März war er zusätzlich mit sattem Barfrost verbunden) und warme Luft zu uns transportiert, was wäre wohl, wenn ….
1. Sie bliebe weiter konstant: welcher Winter erwartet uns ?
2. Sie dreht sich um ca. 60° und bleibt dann wieder konstant: welcher nächster Sommer erwartet uns dann ? Gras zumindest würde es dann wohl reichlich geben, aber Weizen ? Haben wir dann noch genug Kühe, die das Gras fressen könnten ?
3. Was wäre im nächsten Sommer, hätten wir dann die selbe Wetterlage ? Würde es uns unsere Regierung gestatten, über’s Mittelmeer nach Afrika zu flüchten ? Was würde die ungarische Regierung machen und was Kaczynski?
4. Wie wird den halbverhungerten Kühen wohl das viele Geld munden, mit denen unsere tapfere Regierung ihnen demnächst die Mäuler stopfen will ? Immerhin 200 Millionen 5-Euro-Scheine ! Ob sie verstehen, daß Futter für sie (und auch für uns sog. H. sapiens) gefälligst aus der Brieftasche zu kommen hat ? Bis jetzt hat es ja lediglich ein kaum meßbarer Prozentsatz der Menschen verstanden, daß der Strom eben nicht aus der Steckdose kommt und das Benzin erst recht nicht.
5. wenn weiterhin kein Weg gesucht wird, in auch nur annähernd der erforderlichen Zeit den anthropogenen CO2-Ausstoß zu halbieren bzw. auf den erforderlichen Wert Null zu senken. Es wird noch nicht einmal darüber gesprochen, einen zu finden. Wieviel Tote sind erforderlich, bis sich das Problem von selbst gelöst hat?
Sehen Sie einen Weg, Herr Professor ?
@Martin Holzherr
Im Falle des Klimaschutzes zeigt sich eine besondere Form der persönlichen Verantwortung. Diese besteht in der sozialen Vorbildfunktion. Durch (fehlende) Reaktion durch persönliches klimafreundliches Verhalten wird ein auch politisches Signal gesetzt. Ich wollte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass man die Effekte seiner Handlungen nicht auf die unmittelbar physikalischen und die sozialen nur auf Wahlen beschränken sollte.
Dies funktioniert in gewissem Sinne auch bei der Landesverteidigung, da auch diese auf Mitwirkung durch die Bevölkerung angewiesen ist, zumindest von Teilen, die sich in der Armee beteiligen.
Verkomplizierend kommt beim Klimaschutz natürlich noch hinzu, dass das ganze ein global, zumindest in Teilen, zu lösendes Problem ist. Für eine Lösung müssten sich große Teile der Welt beteiligen. Anpassung an Folgen ist demgegenüber natürlich regionaler, aber wird erschwert durch die Unsicherheit der Prognosen ist aber vergleichbar mit Landesverteidigung, die jedenfalls nicht sicherer prognostiziert werden kann.
Ein Beitrag dazu: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/auf-dem-weg-zum-fossil-freien-haushalt/
@Stefan Rahmstorf
Ich habe im Radio von einem neuen Artikel des PIK gehört, dass das Erdklima instabil werden könnte. Ich fand dies sehr interessant, da dies neben der bloßen Reduktion von Emissionen auch weitere Maßnahmen nötig machen könnte. Sollte man deswegen verstärkt an Geo-Engineering forschen, um im Falle ein Hothouse verhindern zu können?
Daneben ist klar, dass man um starke Reduktion nicht herumkommt.
Da fällt mir doch das Foto von Frau Merkel in Grönland vor einem Gletscher ein. Mit Elan und Tatkraft wolle sie gegen den Klimawandel vorgehen,so diese Aussage aus dem Jahre 2007.Dazu paßt ein Zitat von Greenpeace: Wäre die Erde eine Bank, ihr hättet sie längst gerettet.
Was mich im Zusammenhang mit Klima wundert:
Hier in südlichen Österreich, (Alpenvorland, südöstlich der Alpenausläufer) ist es weder ungewöhnlich warm noch ist es trocken. Wir hatten 32-33 Grad C und das nicht sehr oft.
Der Mai war völlig verregnet, so bis Mitte Juni regnete es reichlich. Wie ich höre war die Getreideernte wegen zu viel Regen sogar schlecht. Auch seither gibt es zumindest nicht zu wenig Regen, es ist eher normal.
Es wird möglicherweise schon eine recht lokale Sache sein, im Raum Wien ist es bereits wesentlich wärmer und auch trockener. Im Zusammenhang mit dem Begriff Klima wundert es mich trotzdem etwas.
Es gibt einen mehr oder weniger regelmäßigen Wechsel von warm zu kühl von Westen nach Osten, aufgrund der Mäander in den planetaren Wellen, wie oben auch mit Schaubild erläutert. In Europa konzentriert sich die Hitze derzeit auf den westlichen Teil.
@Gudea
Es mag ja modern sein, den pöhsen Ökos alles Mögliche anzudichten, aber es waren immer noch die Neoliberalen, die die Idee der Vereinzelung erfunden haben. Und die Grünen” gibt es nicht, es geht um erhebliche Teile, die genau zu beschreiben sind.
@M. J.Groenewold
Warum sollte an “Ökos” ein höherer Anspruch gelten als an andere, denen alles sch…egal ist? Diejenigen, die sich qua Ökodenke für bessere Menschen halten, sind selber schuld, wenn man ihnen ihren Fußabdruck aufs Brot schmiert, aber sonst ist es quasi unmöglich, sich ausreichend ökologisch zu verhalten, als Einzelner.
Warum Leute fliegen dürfen, die sich ihrer gewollten Blödheit hingeben, aber Andere nicht, die wenigstens ein wenig Bewußtsein haben, erschließt sich mir nicht.
@Wizzy
Ich stimme soweit zu, daß der Einzelne die Verantwortung trägt für sein Denken und für die Bereitschaft, kollektive Entscheidungen mitzutragen, wenn sie vernünftig sind und sich nicht querzustellen wie Leute, die wegen der Landschaft gegen Windräder protestieren.
Der Konsum aber kann vom Einzelnen gar nicht ökologisch genug betrieben werden, das ist ein neoliberales Märchen.
Lesenswert dazu.
@Tim
Was ist denn das für eine kurzsichtige Haltung?
Mit weiter so gibt’s nicht nur Verluste, sondern komplette Zusammenbrüche beim “Komfort”.
Es ist nicht stark, sich die Verantwortung der Konzerne aufladen zu lassen, ohnehin ist das nur ein Alibi, wer vor unlösbaren Aufgaben steht, hat eine schöne Ausrede für die Beibehaltung des Status quo.
Da der Jet-Stream stark von der Sonnenaktivität gesteuert wird ist es kein Wunder, dass wir derzeit häufig blockierende Wetterlagen haben. Joanna Haig, Klimaforscherin am Imperial College London hat schon 1996 dargelegt, dass die Stratosphärentemperatur den Jetstream beeinflußt.
Lockwood weist auf das Zerbrechen in riesige Mäander hin, wenn die Sonnenaktivität gering ist und führt eben zu den Wetterlagen, die diesen Sommer zum Sommer machen. Kann man auch hier nachlesen
Nur dass es in der Studie halt um kalte Winter geht. Mike Lockwood ist ein mir gut bekannter Kollege – seine Arbeit haben wir ja hier in der KlimaLounge schon mehrfach gewürdigt, einfach in die Suchmaske des Blogs “Lockwood” eingeben!
@ Prof. Rahmtorf
Zum Thema fossilfreier Haushalt:
Ich nehme an, es gibt 25 Mio Haushalte in D. Ich nehme an, diese benötigen im Durchschnitt 400 W E-Energie. Das sind in Summe 10 GW. Hätten alle Haushalte in D den fossilfreien Elektrohaushalt, könnte das Land es sich leisten, im Durchschnitt 10 GW Strom einzusparen. Diese 10 GW sind auf keinen Fall auch 10 GW fossiler Strom, ich schätze max. 5 GW könnten es wohl sein.
Wie dem auch sei, 10 GW sind genau 2% der Menge von durchschnittlich 520 GW Energie aus fossilen Quellen, die unser Land durchschnittlich benötigt/benutzt (bei 550 GW Gesamtbedarf).
Alle Durchschnittszahlen enthalten enorme Tag/Nacht- und Sommer/Winterdifferenzen.
Können sie relevante Fehler in meiner Milchmädchenbetrachtung erkennen ?
Hier mal was zur Dürre
https://www.ufz.de/index.php?de=44429
Und noch was:
https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article180495576/Europa-vor-dem-Hitzekollaps.html
@ Wizzy
Ich vertrete da eine andere Sicht der Dinge. Die Politik trägt eine sehr große Verantwortung an der schleppenden Entwicklung bei dieser Thematik.
Nehmen wir mal das Flugzeug als Verkehrsmittel. Aktuell sehr günstig, da man zu einem das Personal ausbeutet und zum anderen, weil Kerosin relativ günstig ist.
Auf beides hätte die Politik einen Einfluss. Nutzt ihn aber nicht.
Wer in den Urlaub fliegen möchte, soll meiner Meinung nach auch einen ehrlichen Preis dafür bezahlen. Das Personal muss gerecht entlohnt werden und Kerosin deutlich stärker besteuert werden.
Das Geld verwendet man dann z.B. um Häuser und Wohnungen energetisch zu sanieren.
Ein anderes Beispiel wäre das Dienstwagenprivileg. Warum bekommt man vom Staat mehr, je größer und schwerer das Fahrzeug ist?
Warum wird die Produktion von “Fleisch*” so massiv subventioniert? Das ist ein meinen Augen ein Luxusgut. Warum nicht einen fairen Preis dafür zahlen?
Das schränkt den Konsum dann von ganz alleine ein.
Das gesparte Geld steckt man dann in das Projekt XY.
Die öffentliche Hand setzt falsche Anreize. Trägt also auch Verantwortung.
Und das sind nur drei einfache Beispiele.
MfG
* Soll nicht zynisch klingen. Nur realistisch.
@ Michael Krüger
Hier das Interview mit Professor Mojib Latif.
http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimaforscher-latif-hitzetage-mit-50-grad-in-sicht-a-892207
Hat der Mann so also gar nicht behauptet. Mal ehrlich. Wenn Sie es schon nötig haben, Menschen Aussagen falsch in den Mund zu legen, kann es um die Qualität Ihrer anderen Argumente eigentlich nicht sonderlich gut bestellt sein. Oder?
Urlaubsorte erstmal seit Jahren “voll” ?
https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/article211332173/Kaum-ein-Bett-mehr-frei-Ansturm-an-Nord-und-Ostsee.html
Und wie war es so die Jahre davor?
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/BinnenhandelGastgewerbeTourismus/Tourismus/Tabellen/UebernachtungenBundeslaender.html;jsessionid=CC0955AAD1ECAADA1E7F8A18A2CFC899.InternetLive2
Sie liegen also falsch.
Immer wieder neue Rekorde bei der Getreideernte?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28890/umfrage/erntemenge-von-getreide-in-deutschland-seit-1960/
Darf ich fragen wie Sie “laufend neue Rekorde” genau definieren?
Ganz ehrlich. Wer schon Probleme hat recht einfache Zusammenhänge korrekt wiederzugeben, sollte es bei komplexen Themen doch besser ganz lassen.
MfG
PS
Schönen Urlaub Prof. Rahmstorf und danke für den Blog!
> Gudea, 7. August 2018 @ 14:04
> Ihr Beitrag ist Unfug, falls er nicht Satire ist, was ich allerdings nicht erkennen kann.
Nö. Mein Beitrag beschreibt die gut dokumentierte Realität: https://runalyze.com/athlete/karlmistelberger
Details gibt es beim Anklicken einzelner Jahre, Woche, Tage.
Herr Krüger, Ihrem Kommentar:
“Der Märchensommer/ Juli 2006 war übrigens um 2 Grad wärmer als der Juli 2018”
sollte man hinzufügen. (Ich beziehe mich auf Daten des deutschen Wetterdienstes, da ich annehme, dass auch Sie von Deutschland reden). Nach diesen Daten gehört der Juli 2018 zu den 4 wärmesten Julis seit 250 Jahren. Das sind auch Fakten.
@Libertador
Technische Verfahren wie Carbon Dioxide Removal (CDR) oder Solar Radiation Management (SRM) sind bezüglich ihrer Risiken noch weitgehend unerforscht. Allerdings kennt man wirksame natürliche Maßnahmen, um den Anstieg der CO2-Belastung zu stoppen. In seinem Buch The Carbon Farming Solution beschreibt Erik Toensmeier, wie sich durch gezielte Anbaumaßnahmen das CO2 im Boden halten und aus der Atmosphäre zurückholen lässt. In die gleiche Kerbe stößt der Dokumentarfilmer Josh Tickell, Autor des Buches Kiss the Ground. Auch er plädiert dafür, den durch die industrielle Landwirtschaft ausgelaugten Mutterboden zu regenerieren. Wichtig sei außerdem die Aufforstung der Wälder, die Renaturierung von trockengelegten Mooren und Feuchtgebieten sowie ein Umdenken in der Landwirtschaft.
Lieber Stefan Rahmstorf,
bin auch zur decarbonen Bank gewechselt seit einigen Jahren. Sie leben Verantwortung auf Ihren Weg zum fossilfreien Haushalt. Und jeder kann sich auf dem Weg machen, selbst meine Frau und ich mit unterdurchschnittlichem Einkommen und dem Verbot, eine Solaranlage auf dem Balkon zu betreiben. Will die Hoffnung nicht aufgeben. Gibt ja auch was zwischen hemmungslos treibhausgas-intensiven Konsum und Steinzeitleben. Fern aller akademischen und intellektuellen Reputation habe ich mein Treibhausgas-Fußabdruck verkleinert: LED-Lampen, ausschaltbare Steckerleisten, weniger Fleisch und wenn, dann weniger treibhausgasintensives, auch wie Sie saisonale und regionale Küche, relativ energiesparendes Kochen, vernünftiges Lüften, Strom und Heizung aus Kraftwärmekopplung, Textilien aus der universellst urbast umweltfreundlichen Kulturpflanze Hanf. Spart ja auch Geld. Sie verzichten ganz auf das Auto, bei mir gewinnt oft wenigstens das Fahrrad gegen das Auto mit ca. sechs Litern Spritverbrauch in der Stadt. Wenig Glotze und keine stromfressende Riesenglotze – Selbständerung ist ein Prozess, Systemänderung ist ein Prozess. Bin seit Jahrzehnten nicht mehr geflogen und muss es beruflich nicht. Die weiteste Reise nach Jahrzehnten, war ich dieses Jahr im waldbrandgeplagten und zu trockenen Schweden. Wird wohl doch wieder die Ostsee. Aber falls ich noch mal fliege: https://www.test.de/CO2-Kompensation-Diese-Anbieter-tun-am-meisten-fuer-den-Klimaschutz-5282502-0/
Wenn Ihr Konsum in den Industrieländern die Regel wäre, wäre mir weniger bange. Wären alle Deutschen solche „Klimanazis“ (Beatrix von Storch) wie ich, könnte auf dreckigsten und im Wirkungsgrad miesesten Braunkohlestrom verzichtet werden und Deutschland würde das Ziel vierzig Prozent Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bist 2020 im Vergleich zu 1990 nicht verfehlen. Will die Hoffnung nicht aufgeben, auch wenn in den „sozialen Medien“ von der Fossilindustrie aufoktroyierte Heuchlerdebatten echolaliert sind. Al Gore ist beliebtes Angriffsziel. Und Hans Joachim Schellnhuber mit seinen Arbeitsflügen.
Neben all den aufoktroyierten Heuchler-, Religions-, Alarmismus- und Ökototolitarismusdebatten entspringt die Motivation, die Evidenz der Klimawissenschaft infrage zu stellen oder für den Klimakonsens andere Erklärungen zu bemühen als wissenschaftliche Evidenz, maßgeblich aus dem Unwillen, verantwortungsethische Konsequenz aus der Klimakrise zu ziehen. Kann ich natürlich nicht beweisen, ist aber eine schlüssige Erklärung, warum im Trumpozän eine Ideologie der Pseudoskepsis um sich greift, welche personen- oder gruppenbezogene Ideologie unterstellt. Mit Pseudoskepsis kauft es sich geiler eine Klimaanlage, wenn’s mal wieder zu lange zu heiß ist. Zu wissen, dass man auf Kosten der Nachkommen lebt? Wie ungeil ist das denn? Da glaubt man doch lieber einem Nobelpreisträger, der Geld von Exxon bekommt, damit er die Lüge von der Klimalüge erzählt oder einem “Michael Krüger”. Das Internet ist eh voll von Pseudoskeptiker-Quellen. Und auch hier verbreitet die Leugnerindustrie wieder Desinformationen. Will die Hoffnung nicht aufgeben, dass es Sinn macht, zu widersprechen.
Danke, dass Sie dafür Zeit Ihres Urlaubs opfern. Und für den Artikel. Meinen hohen Respekt.
@M.J.Groenewold
Meines Erachtens macht die Politik recht häufig tatsächlich das, was die Bevölkerung will, bzw. was die Klientel der entsprechenden Partei will. Wenige Leute, besonders außerhalb der Academia, sind begeistert, wenn die Flugpreise steigen, die die meisten Menschen für ihren Urlaub bezahlbar haben wollen. Wenn die Flugpreise steigen würden, würde das außerdem die soziale Spaltung verschärfen – nur noch Wohlhabende könnten in den Fernurlaub. Und welche gesellschaftlich einigermaßen breite Gruppe fordert, für einen Urlaubsflug in Zukunft “ehrliche” Preise zu bezahlen? Nicht mal die Grünen im Parteikonsens (selbst wenn, wären das 10%). Einen entsprechenden Protest habe ich auch noch nirgends gesehen. Ähnliches gilt fürs Fleisch, wobei da dann schon eher 10% kompromissbereit wären. Aber nicht annähernd die Mehrheit.
@Rhamstorf
Herr Rahmstorf bitte nicht löschen, ich denke dass interessiert auch die klimschutzbewegten Leser.
Stimmt es, dass Ihr Noch-Chef Herr Prof. Schellnhuber 100+ mal im Jahr fliegt und einen BMW 1er Diesel SUV fährt, zuvor sogar einen Wagen mit 12 l/ 100 km Verbrauch und in einer Villa in einen noblen Vorort von Berlin lebt und somit das 5-10Fache an CO2 des Durchschnittsdeutschen ausstößt?
Und das Sie Herr Rahmstorf auf Vielflieger sind und deshalb Trotz PV-Dach, Ökostrom und E-Bike auch das Mehrfache an CO2 eines Durchschnittsdeuten ausstoßen?
Nichts davon stimmt – Herr Schellnhuber fährt einen Elektro-BMW und wohnt in einem bescheidenen Haus, und ich habe schon vor Jahren meine Vielfliegerkarte mangels Flügen verloren. Woher haben Sie derartigen Unsinn?
@Krüger:
Schon die erste Zeile ist verbesserungsbedürftig: Der “Märchensommer” bestand aus einem extrem heißen Juli, exakt 1,7 °C wärmer als jener von 2018. Der nachfolgende August war hingegen der kühlste August-Monat des gesamten Jahrzehnts (Quelle: DWD).
@Krüger vom 7. August 2018. Sind Sie eigentlich schon einmal in Ihrem Leben zu irgendeiner eigenständigen Erkenntnis gelangt, Herr Krüger? Um einen (wie immer aufgebauschten und irrelevanten) Beitrag zu leisten, müssen Sie jetzt schon bei T-Online abschreiben. Das lese ich jetzt gar nicht, dazu ist mir die Zeit zu schade.
Was Sie dann noch bieten – Versorgung der Alten mit Wasser, Urlauberzahlen an Nord- und Ostsee, Produktion von Getreide usw., usf. – ist typischer Programmierer-Kokolores, das sind keine Argumente, das hat mit Klimatologie noch nicht einmal ansatzweise etwas zu tun.
Die Aussage „Von Trockenheit sind vor allem der Norden und Osten betroffen. Ein regionales Phänomen“ ist so absurd, da kann man nur wieder in schallendes Gelächter ausbrechen:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/Sommerhitze-in-Baden-Wuerttemberg-Anhaltende-Trockenheit-koennte-zum-Problem-werden,hitze-und-trockenheit-in-baden-wuerttemberg-100.html
Der Bericht ist 20 Tage alt, seither hat es nicht einmal geregnet. Es stehen Existenzen auf dem Spiel. Sie schaden mit Ihren verharmlosenden Aussagen Ihrem eigenen Land und seiner Bevölkerung, Herr Krüger.
Ich hatte gehofft, dass Sie nach Ihrer Mega-Blamage beim letzten Forumsthema („Stärkere Belege für ein schwächeres Golfstromsystem“) Selbstreflexion betreiben und sich fundiert mit den Grundlagen von Wissenschaft und Forschung beschäftigen würden. Die Hoffnung hat getrogen, Sie begreifen es nie!
@M.J.Groenewold
“Die öffentliche Hand setzt falsche Anreize. ”
Exakt. Und sollte sie es einmal nicht mehr tun und etwa den Flugverkehr massiv besteuern, kann man so richtig erkennen, wer bereit ist, mitzuziehen und wer nicht.
Mit der aktuellen Unmöglichkeit für den Einzelnen, einen Konsum zu betreiben, der ausreichend ökologisch wäre, gibt man eben auch denjenigen ein Alibi, die gerne schön reden, aber sich sofort querstellen werden, wenns drauf ankommt. Was das “grüne Paar” dazu sagen würde, wäre z.B. spannend und möglicherweise aufschlußreich.
Michael Krüger sagt:
7. August 2018 @ 13:55
@Rahmstorf
Vor ein paar Wochen hatte ich schon geahnt, dass Sie dieses Thema “Hitzesommer” aufgreifen werden Herr Rahmstorf. Wie schon zuvor jeden Hurrikan, etc..
Herr Kachelmann hat gerade dazu einen sehr schönen Artikel verfasst, der die Dinge ins rechte Licht stellt:
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_84212752/wetter-in-deutschland-kachelmann-ueber-den-klimawandel-kein-sommermaerchen.html
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Sehr geehrter Herr Krüger,
es bedarf wirklich keiner hellseherischer Fähigkeiten, um zu “ahnen”, dass in einem KLIMA-Forum der momentane Hitzesommer angesprochen wird.
Und was genau finden Sie denn so erhellend an diesem Kachelmann-Artikel?
Ich kann ihn dreimal lesen und weiß immer noch nicht, was uns der Autor eigentlich mitteilen will.
Da gehts um Homöopathie und Hagelflieger, AfD und Grüne.
Er spricht von Fake-News, streitet aber den Klimawandel und den Hitzesommer nicht eindeutig ab.
Er plädiert für Ventilatoren, schimpft über schlechte Schulbildung, warnt vor Aberglauben.
Feinstaub, Impfgegegner und Kindesmissshandler kommen auch vor.
Der globele “Hitzering” scheint ihm nicht ringförmig genug….
Höhepunkt ist seine Feststellung, dass die Landwirtschaft und Flussfische keine Probleme mit der Dürre hätte, wenns nur mehr geregnet hätte….
Selten so eine Ansammlung von nichtssagendem Geschwätz gelesen.
Gruß
Frankfurter
Kann die Klimawissenschaft folgende Fragen schlüssig beantworten:
1. Wie hoch ist der Erwärmungseffekt der gesamten Atmosphäre (Mond laut Stefan Ramsdorf etwa 18 Grad kühler) und warum verursacht eine Erhöhung des CO2-Anteils der Atmosphäre von lediglich 0,012% eine Erwärmung von etwa 1,5%?
2. Warum korrelieren erdgeschichtlich CO2-Gehalt und globale Temperatur nicht ansatzweise?
2. Wie hoch ist der Anteil der Erderwärmung durch Rußpartikel, die helle Oberflächen verdunkeln (s. Dokumentation “Chasing Ice” ab min 37:45). Könnten die vielen Brände zweier Weltkriege mit starker Rußbildung die starke Erwärmung von 1910 bis etwa 1945 und den Abfall der Temperatur nach 1945 bis etwa 1970 bzw. die zunehmende Verbrennung von Kohle, z.B. in China oder die extreme Zunahme des Schiffsverkehrs (Schweröl!) durch die Globalisierung keine Erklärung für den starken aktuellen Anstieg sein? Falls nein, warum nicht?
3. Welcher Anteil an der Erwärmung hat die zunehmende Umwandlung von Grünflächen in Gebäude, Plätze, Straßen, etc. und neuerdings tiefdunkle Freiland-PV-Anlagen sowie die Abholzung der Regenwälder?
4. Welche Wirkung auf die Erwärmung haben Luftbewegungen und was passiert, wenn man diesen Luftbewegungen zunehmend Energie entzieht? Wieso glauben viele Fachleute, die in niedrigen Höhen entzogene Energie würde aus weitgehend reibungsarmen Höhenströmungen konsequenzlos wieder aufgefüllt?
5. Welche Wirkung haben Abgase/Kondenzstreifen des Flugverkehrs auf die Erwärmung?
6. Wie werden all die menschlichen Einflüsse unzweifelhaft voneinander separiert und korrekt gewichtet?
Vielen Dank im Voraus!
Ja, all diese Fragen kann die Klimaforschung schlüssig beantworten und hat es auch bereits getan. Zu all diesen Fragen gibt es entsprechende Studien. Wenn Sie die Wissenschaft verfolgen würden – etwa durch regelmäßige Lektüre von Wissenschaftsmedien wie Spektrum – dann hätten Sie das auch mitbekommen. Sehen Sie es mir bitte nach, dass ich keine Zeit habe, jedem hier ausführlichen Nachhilfeunterricht in allen seinen Fragen zu erteilen.
@ Prof. Rahmstorf
“Herr Schellnhuber fährt einen Elektro-BMW”
da freut sich die Braunkohlenindustrie, Prof. Schellnhuber regelmäßg mit ca. 25 KW unterstützen zu können. Ist fast nichts, ca. 1/1000000 ihrer Leistung, aber wir wissen ja: mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Elektromobilität ist die Zukunft und daher unterstützenswert, auch wenn die Klimavorteile beim aktuellen Strommix noch gering sind. Elektromobilität im Zusammenhang mit hoffentlich bald 100% emissionsfreien Strom sehe ich als praktisch die einzige realistische Möglichkeit, den Verkehr klimafreundlich umzugestalten und nebenbei die Anwohner der Straßen von Lärm und Abgasen zu befreien.
@Frankfurter
“Selten so eine Ansammlung von nichtssagendem Geschwätz gelesen.”
Er erregt sich mit Recht über die Globulisierung unserer Zeit, erliegt ihr aber selber:
Was er zur Landwirtschaft schreibt, ist falsch.
Den Unterschied zwischen Klima und Wetter hat er scheinbar immer noch nicht kapiert. Beides macht ihn so attraktiv für Klimaleugner.
> Markweger, 7. August 2018 @ 17:50
> Was mich im Zusammenhang mit Klima wundert: Hier in südlichen Österreich, (Alpenvorland, südöstlich der Alpenausläufer) ist es weder ungewöhnlich warm noch ist es trocken. Wir hatten 32-33 Grad C und das nicht sehr oft.
Im Süden hat es tatsächlich immer wieder einmal ein bisschen geregnet während es im Norden ziemlich trocken war.
Um die Jahrtausendwende herum hat der Deutsche Wetterdienst ein faszinierendes Video gezeigt: Es bestand aus den mittäglichen Aufnahmen der Erde eines Wettersatelliten in einer geostationären Umlaufbahn über ein Jahr hinweg.
Deutlich war die überraschend stabile Wellenstruktur der Bewölkung zu erkennen. Über Wochen und Monate hinweg waren die großen Hochdruckgebiete stabil, während an deren Rändern die Bewölkung in rascher Bewegung war.
Trotz einiger Suche habe ich kein aktuelles Video dieser Art gefunden. Vielleicht waren andere erfolgreich.
> Wizzy, 7. August 2018 @ 11:54
> Also, “ungemütlich” finde ich es nahe der Pfalz ganz erheblich, i.e. in Deutschland.
Von 1980 – 83 war ich in Mannheim. Erst im klimatisierten Großraumbüro im Collini-Center, später in einem neu errichteten Bürogebäude am Stadtrand in einem kleinen Bürozimmer ohne Klimatisierung. Der Zimmerkollege war bis 1979 Professor in Teheran gewesen.
Der Architekt hatte an der morgens schon gut aufgeheizten Ostfassade ein Flachdach vorgesehen, das sich vor dem Fenster unseres Büros erstreckte und die eintretende Luft bereits vorwärmte. Zum Fenster kam die Luft im Sommer immer schon heiß herein. Nicht schön, aber so ungemütlich wie in Teheran war es bestimmt nicht.
Der Frühling 1983 war ziemlich feucht, Sommer und Herbst dann außerordentlich trocken. Statt grün war die ganze Stadt braun. Aus dem Tagebuch: In der letzten Maiwoche vier Tage hintereinander im Regen gelaufen. Im August deutscher Hitzerekord in Amberg 40 Grad. Beim Laufen in Mannheim 37 Grad.
> an einem Dutzend Tagen 36°C draußen (unterbrochen von 33-35°C Tagen).
Wirklich? Wo soll das gewesen sein? In Mannheim pendeln die Temperaturen in den letzten zwei Wochen zwischen 32 und 36 Grad:
Höchsttemperatur Wetterstation Mannheim
Gestern Nachmittag hatte es hier in Erlangen um 14 Uhr 29 Grad, im Maximum 34 Grad, um 20 Uhr schon wieder angenehme 29 Grad. Zusammenfassend ist alles im grünen Bereich. Richtig geschwitzt wird derzeit anderswo.
@Stefan O. vom 8. August 2018: Sind Sie eigentlich Sozialist oder Marxist oder irgend sowas? Ich bin vehementer Vertreter einer freien Bürgergesellschaft; nach meiner Weltsicht ist es ungehörig, Menschen – die sich innerhalb der gültigen Regeln bewegen – irgendwelche Lebensweisen vorzuwerfen, das legitime Leben von welchen Bundesbürgern auch immer geht Sie einen feuchten Kehricht an! Ich will hier in Deutschland keine gängelnde Schnüffel-Stasi zurück haben!
Eine Marktwirtschaft, das ökonomische Pendant zur freien Bürgergesellschaft, muss als Zuweisungssystem individueller Verantwortung organisiert sein (vgl. dazu: Walter Eucken, Friedrich von Hayek, Ludwig Erhard u.a.). Autofahrer und Flugreisende sind demzufolge in Zukunft angemessen an den von ihnen in erheblichem Maße verursachten externen Kosten zu beteiligen. Die Flug-, Auto- und Benzinpreise müssen deutlich steigen! Selbstverständlich werden dann auch Klimatologen usw. ihr Verhalten an die neuen – marktwirtschaftlichen und freiheitlichen – Gegebenheiten anpassen müssen.
@Michael Krüger
Was wollen Sie eigentlich? Es gab in Deutschland, wenn ich mich nicht täusche, Rekordtemperaturen im April und im Mai, also 2 konsekutive Rekordmonate seit Beginn der Aufzeichnungen. Reicht Ihnen das nicht?
Aber nein, schon wird bagatellisiert, denn
Mein Tipp: sagen Sie das nicht laut am falschen Ort zur falschen Zeit.
Den Klimaforschern wird oft vorgehalten, dass sie theorielastig seien, und in einer artifiziellen Welt aus Computermodellen leben, die sich von der allgemein erlebten Wirklichkeit unterscheiden würden. Wenn aber auf konkrete Wetterereignisse Bezug genommen wird, soll das auch nicht in Ordnung sein, das bewerten Sie dann als eine Art Opportunismus.
Es steht Ihnen frei, den nächsten evidenzbasierten Monats-Kälterekord für Gesamtdeutschland in Ihrem Sinne zu “vermarkten”, wir warten.
@Michael Krüger
@Frankfurter
Wenn man Kachelmann genau liest: “Die Wetterlage in diesem Sommer ist genau das, was uns die meisten Klimaforscher vorausgesagt haben”
Kachelmann bestätigt also, was Klimaforscher sagen. Er widerspricht damit explizit Michael Krüger.
Er relativiert das zwar, mit einem ” ohne dass wir natürlich hundertprozentig wissen, ob es die Wetterlage nicht ohne Menschen auf der Welt trotzdem gegeben hätte – in den kommenden Jahren wissen wir mehr.”
Der Zusatz ist etwas merkwürdig, da Kachelmann nicht einordnet wozu das weitere Wissen dienen soll und ob man bis dahin einfach warten sollte und weitermachen wie bisher. Dies wäre ein schlechter Ratschlag. Kachelmann setzt hier auf Unterbestimmtheit seiner Aussage.
Kachelmann fährt fort mit “So hätte es eigentlich für die Fraktion Klimaforscher/Grüne/Greenpeace ein guter Sommer in der Form werden können, indem mit Fug und Recht einfach hätte behauptet werden können: Wir haben es ja schon immer gesagt.” Die Gleichsetzung der drei Gruppen ist hier etwas merkwürdig und Kachelmann belegt auch nicht, welche Klimaforscher, denn gesagt hätte, dass es überall auf der Nordhalbkugel Hitzerekorde gäbe. Ich habe das von ihm zitierte und kritisierte “Hitzering über der Nordhemisphäre” nur bei ihm gefunden. Die Wiederlegung dieser These ist gut durch einen Tweet dargestellt, der zeigt, dass die Nordhemisphäre aktuell (30.Juli) so warm ist, wie der Durchschnitt der letzten 18 Jahre. Diesen Bezug der Anomalie im zitierten Tweet hätte Kachelmann aber ruhig erläutern können. Auf den Durchschnitt der letzten 37 Jahre ist es 0,35°C höher. Diesen Zusammenhang hätte Kachelmann erläutern können. Keine Erwärmung der Temperaturen eines Tages in der Nordatmosphäre gegenüber dem Durchschnitt der letzten 18 Jahre ist nicht überraschend im Rahmen der Schwankungen bei Erwärmung. Das gibt Kachelmann zwar zu, wenn er sagt, dass dies nicht gegen den Klimawandel spricht. Er erläutert aber auch nicht weshalb und nutzt nicht die Gelegenheit zur Bildung seiner Leser, sondern erwähnt einen uninteressanten Kälterekord.
Kachelmann ist selber mehr daran interessiert seine Erzählung von Übertreibung und Verzerrung der Fakten darzustellen als an Erläuterung der Fakten. Er kennt die wesentlichen Fakten, wie er ja auch in Halbsätzen darlegt.
Kachelmann akzeptiert in seinem Text also die Bestätigung der Klimawandelvorhersgen durch extremes Wetter. Er kann sich allerdings nicht darauf beschränken und möchte gerne beiden Seiten einen mitgeben, wo es gut in seine Erzählung passt. Er untermauert dies aber nicht mit konkreten Beispielen.
Zusatz zu Kachelmanns “Hitzering” und den Gruppen Greenpeace und den Grünen:
Ich habe tatsächlich einen Artikel gefunden, der “Hitzering” benutzt: https://www.klimareporter.de/erdsystem/hitzewelle-legt-sich-um-nordhalbkugel
Der Artikel ist nicht perfekt. Er widerspricht aber nicht Kachelmann und hält zum Beipsiel fest, dass Hitzwellen nicht immer auf den Klimawandel als Haupttreiber zurückzuführen ist, diese aber laut Attributionsstudien angefacht werden. Man hätte hier deutlicher ausführen können, was “anfachen” bedeutet. Es erscheint insgesamt aber akkurat wiedergegeben zu sein, was Hitzewellen sind. Daneben hätte man natürlich noch darstellen können, dass die Hitzewellen jeweils regionale Ereignisse sind und nicht eine vollständige Hitzewelle in der Northemisphere sind, was ja Kachelmanns Kritik ist.
Doch wie relevant ist diese Kritik eigentlich? Hitzewellen, die durch einen schwachen Jetstream mitverursacht werden, zeichnen sich ja gerade durch diese regionale Verteilung von Wäre und Kälte aus. Es ist ein interessanter Zusatz, der für das physikalische Verständnis wichtig ist. Diesen Vorwurf physikalisch wichtige Erläuterungen wegzulassen, sollte man Kachelmann aber genauso machen. Deswegen sehe ich nicht so richtig, wo Kachelmann Beispiele für Alarmismus sieht.
Ich habe auf der Seite von Greenpeace nachgesehen und die schreiben “Der Sommer 2018 gibt einen Vorgeschmack, wie die Rechnung dafür aussehen könnte.”(https://www.greenpeace.de/themen/klimawandel/folgen-des-klimawandels/wir-waren-schon-mal-weiter) Dies erscheint mir nicht alarmistisch. Sie zitieren auch Wissenschaftler aus Oxford, dass die Hitzewelle doppelt so wahrscheinlich wurde, durch den Klimawandel: http://www.ox.ac.uk/news/2018-07-27-heatwave-made-twice-likely-climate-change
Von den Grünen habe ich nur Äußerungen von Frau Baerbock gefunden, die eine Umsetzung der Klimaschutzziele zum Beispiel durch eine CO2-Steuer, die auch von der Mehrheit der Ökonomen befürwortet wird, und einen Aktionsplan für Anpassungsmaßnahmen an die Klimaveränderungen vornimmt fordert.
Problematisch an ihren Äußerungen ist, dass sie Klimaschutz in der Landwirtschaft mit dem Pestizidverbrauch und Monokulturen in Verbindung bringt. Der Zusammenhang zum Klimawandel ist da nicht so klar, auch wenn dies ökologische Probleme sein können. Daneben könnte man kritisieren, dass sie sagt, der Klimawandel sei angekommen, wenn man dies so interpretiert, dass die Hitze zu 100% auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Dies ist aber denke ich, eine Überinterpretation.
Auch interessant:
“Im vergangenen Sommer [2017] sind in Baden-Württemberg 1352 Menschen wegen hoher Temperaturen gestorben […] teilte das Statistische Landesamt [am 24. Juli 2018] mit.
[…]
Die meisten Hitzetoten im Südwesten gab es nach Amtsangaben im besonders heißen Sommer 2003 mit knapp 2700.”
Demnach werden es dieses Jahr – deutlich heißer als 2017 – nicht viel weniger sein als 2003.
@Rahmstorf
Herr Ramstorf hier steht aber, dass Ihr Noch-Chef Herr Prof. Schellnhuber 100+mal im Jahr geflogen ist, einen PKW mit 12 l Verbrauch auf 100 km hatte und dann einen BMW 1er Diesel SUV.
https://m.tagesspiegel.de/ich-wuerde-kein-haus-auf-sylt-kaufen/655078.html
Und in der Zeitung steht ebenfalls, dass Prof. Schellnhuber im Nobel-Vorort von Berlin Sacrow wohnt, dort wo die Prominenz wohnt und im Schloss Sacrow und in der Heilandskirche für Lesungen und Interviews gastiert.
Den E-BWM hat er dann anscheinend neu?
Schon alleine wegen der 100+ Flüge pro Jahr, die er gemacht hat und vielleicht noch macht, dürfte er in etwa das 10fache an CO2 wie der Durchschnittsdeutsche verbrauchen. Das ergibt jedenfalls der CO2-Rechner des UBA.
Mich würde interessieren, wie er und Sie und das PIK das rechtfertigen können, wenn Sie gleichzeitig strikte CO2-Einsparungen fordern, weil sonst eine Heißzeit droht?
Im Ernst, Sie bringen jetzt einen 13 Jahre alten Artikel als Beleg dafür, was für ein Auto jemand fährt? Und wundern sich, wenn ein Professor und Institutsleiter in einem grünen Vorort wohnt? Was Dienstreisen angeht, gilt das, was ich in meinem Beitrag zu meiner persönlichen CO2-Bilanz geschrieben habe:
Wer ein weltweit führender Forscher zu einem globalen Problem wie der Klimakrise ist, kann seine Arbeit nicht ohne zu fliegen verrichten.
@Roland Aßmann
Zu Ihrer Frage “warum verursacht eine Erhöhung des CO2-Anteils der Atmosphäre von lediglich 0,012% eine Erwärmung von etwa 1,5%?” sollten Sie sich mal diesen Link anschauen. Vielleicht hilft das Ihrer Vorstellungskraft etwas weiter.
Und eine Erhöhung von 280 ppm auf 410 ppm CO2 ist eine Erhöhung um 46% des strahlungsaktiven Gases CO2. So wird ein Schuh daraus.
Nochmal zu der Frage Individuelles Handeln versus staatliche Handeln.
Ich denke das der einzelne ziemlich machtlos ist, was nicht bedeuten soll das er nichts tun sollte. Ich versuche soviel zu tun wie in meiner macht steht, aber genau die ist eben sehr begrenzt und gelegentlich verlässt mich der Mut. Da reicht es schon das mein ehemaliger Lieblingssender hier in Berlin, Radio eins morgens mal eine klimawandel-Leugnerin einlädt den heißen Sommer zu kommentieren. Da höre ich doch schon den Jubel: „…selbst die mainstream-medien zweifeln schon am Klimawandel“, und der Zweifel ist gesät und wird bei der nächsten Entscheidung pro oder contra CO2 verbrauch aufgehen.
So beobachte ich das jeden Tag: Etwas Relativierung hier ein bisschen vielleicht dort, lieber von Anpassung (die Grünen) und Geo-engeneering quatschen anstatt die Ursachen zu beseitigen. Und das kommt von denen die ‚im Grunde‘ das Problem sehen.
Unsere Energieminister begegnet schon mal mit Wohlwollen der „Central European Petroleum GmbH“ (CEP), die im brandenburgischen Erholungsgebiet Schwielochsee (Lieberose/Oberspreewald) 30 Jahre lang Gas und Öl fördern will, in Niedersachsen soll nach Gas gebohrt werden und parallel zum Pipeline-Ausbau für russisches Gas leitet EU-Kommissionspräsident Junker auch noch die Einfuhr im großen Stil von gefracktem LNG aus den USA nach Europa ein.
…und ich fahre mit der bahn zur Arbeit…
So wie ein Herr Seehofer jetzt den AfD Wählern in der Flüchtlingsfrage nachläuft wird er das wohl demnächst auch beim Klimawandel tun. Alles Leute die dem Klimaabkommen zugestimmt haben…
Ich sehe dabei nicht nur das dort mit einem Federstreich zunichte gemacht wird was immer man selber anstellt um CO2 einzusparen, sondern auch eine Desillusionierung allen guten Willens.
Solange, wie die eigenen Bemühungen durch diejenigen an der Macht, die vorgeben dasselbe zu wollen, nicht nur nicht unterstütz wird sondern mit vielen kleinen Nadelstichen auch torpediert wird, solange, wie die Medien die These vertreten beim vom Menschen verursachten Klimawandel handele es sich um eine Meinung die man diskutieren kann und nicht um eine Tatsache, solange ist die Forderung, der Einzelne müssen Handeln, wenn er den Überzeugt sei, nichts als eine Abschiebung der Verantwortung derjenigen die viel mehr bewirken können als der Einzelne.
Nicht zu Letzt deswegen, weil der Einzelne dann ein Einzelner bleibt. Politik und Medien haben viel Macht, und ein Teil davon ist die Macht aus vielen Einzelnen eine Bewegung zu machen, oder eben nicht.
@Mistelberger
Ja es scheint tatsächlich recht lokal zu sein.
Aber wir haben hier bisher weder einen ungewöhnlich warmen noch einen trockenen Sommer. Erst gestern hat ein Gewitter wieder einen Regenguß gebracht und etwas Hagel allerdings auch.
Nürnberg, 10 August: Regen treibt Fremde fort
Herr Rahmstorf,
ist es eigentlich richtg zu sagen, das eine einzelne Trockenheit klimatisch noch keine relevanz hat. Man muss erst ueder 30 Jahre sehen wie sich die Tendenz aendert.
Ich will nicht sagen, das man 30 Jahre Trockenheit aushalten muss, um von einem wirklichen Umschwung zu reden, aber die derzeitige Lage scheint nicht Beispiellos zu sein noch einzigartig.
Erst mit vermehrten Auftreten sollte man klimatische Schluesse ziehen.
Ich wollte nur wissen wie sie das im klimatischen Sinn einordnen.
Ich frage auch deshalb, weil ich gerade friere und den Weltweiten zusammenhang nicht erkennen kann.
Danke fuer die Moeglichkeit hier zu posten!
“Man muss erst ueder 30 Jahre sehen wie sich die Tendenz aendert.” Weshalb ich die Abb. 1 gemacht habe!
Eine meteorologische Detailanalyse der gegenwärtigen Hitzewelle bringt aus klimatologischer Sicht wenig, genau so wie Diskussionen zu Dingen wie Dieselautos oder Nordstream 2 (eine weitere Gasleitung aus Russland) wenig Bedeutung für die Klimapolitik insgesamt haben.
Denn alles was mit Klima zu tun hat – also auch die Klimapolitik – hat automatisch mit Zeiträumen von 30 Jahren oder noch mehr zu tun. In dieser langfristigen Betrachtung passt die Hitzewelle einfach ins Bild der schon seit Jahrzehnten anhaltenden und fortschreitenden Erwärmung der kontinentalen Massen der Nordhemisphäre und diese ist Teil einer allgemeinen Erdsystemerwärmung.
Nicht nur die Klimaentwicklung ist übrigens eine Sache von Jahrzehnten, auch die Entwicklung von Energiequellen ist es. Neue Energiequellen wie Elektrizität aus Wind+Sonne oder die Verschiebung von Kohle zu Erdgas bekommen typischerweise einen Anteilsgewinn von mehr als 10% an der weltweit erzeugten Gesamtenergie/am weltweit erzeugten Gesamtstrom (für Wind,Sonne) in Zeiträumen von 15 bis 30 Jahren. Das Wachstum dieser Anteilgewinner verläuft typischerweise S-Förmig, mit einem etwa gleich langen exponentiellen Anstieg, einer Phase linearen Wachstums und einer Phase bis zur Sättigung. Windkraftwerke erzeugten 2014 3.1% des Stroms weltweit und Sonne 1.8%. Wind wird bis um 2050 mehr Strom erzeugen als Sonne und beide zusammen könnten bis 2050 mehr als ein Viertel des Weltstroms bereitstellen. Auch der Erdgasverbrauch steigt zurzeit weltweit exponentiell und wird bis 2050 weiter steigen.
Die obigen Abschätzungen sind in grober Übereinstimmung mit dem World Energy Outlook 2017: Global shifts in the energy system.
Dort findet sich auch eine Prognose, dass die Treibhausemissionen weltweit 2040 etwa auf dem gleichen Niveau sein werden wie heute. Dies vor allem, weil auch der Gesamtenergieverbrauch stark steigt und damit selbst bei einem Marktanteilgewinn der Erneuerbaren absolut gesehen fast unverändert viel Treibhausgase produziert werden.
Damit stellt sich die Frage: Geht es auch schneller? Ich denke ja. Aber nur, wenn man gewaltige Investitionen tätigt. Man könnte beispielsweise ein weltumspannendes Stromnetz aufbauen, welches von riesigen Solar-und Windparks gespiesen würde. Das liesse sich rein vom Bauaufwand in einigen Jahrzehnten realiseren (bis 2050/60 also). Die Frage aber ist, wer diesen riesigen Sprung nach Vorwärts finanzieren würde. Doch sogar dann wäre die Welt noch nicht völlig dekarbonisiert, weil ja noch CO2 bei der Zement- und Stahlherstellung, bei der Schifffahrt, beim Fliegen und eventuell bei Lastwagentransporten freigesetzt würde.
@Gudea
” 3. Was wäre im nächsten Sommer, hätten wir dann die selbe Wetterlage ? Würde es uns unsere Regierung gestatten, über’s Mittelmeer nach Afrika zu flüchten ?…”
Ich glaube kaum, dass sich Leute wie Sie Richtung Afrika flüchten werden, wenn’s brenzlig wird. Ich schlage daher vor, sie schliessen sich der Elite an:
https://www.heise.de/tp/features/Der-Exodus-der-Geldmenschen-4110247.html
” 5. wenn weiterhin kein Weg gesucht wird, in auch nur annähernd der erforderlichen Zeit den anthropogenen CO2-Ausstoß zu halbieren bzw. auf den erforderlichen Wert Null zu senken. Es wird noch nicht einmal darüber gesprochen, einen zu finden. Wieviel Tote sind erforderlich, bis sich das Problem von selbst gelöst hat?”
Tja, sieht halt nach etlichen Jahrzehnten fruchtloser politischer Diskussionen sehr düster aus. Ich persönlich lebe praktisch mein Leben lang von rund 800 Euro im Monat, da fällt es mir ausgesprochen leicht, auf viele Dinge zu verzichten und meinen ökologischen Fussabdruck im europäischen Vergleich ausserordentlich gering zu halten. Wenn jeder Einzelne in den reichen Ländern der Nordhalbkugel lediglich den ökologischen Fussabdruck verusachen würde, den ich verursache, dann wären wir kaum in der misslichen Lage, hochnotpeinliche Diskussionen wie diese hier führen zu müssen.
” Sehen Sie einen Weg, Herr Professor ?”
Wissen sie, ich verfolge die Diskussion um die anthropogen verursachte Klimaerhitzung seit mehr als 30 Jahren und bin seit vielen Jahren in etlichen internationalen Foren zu dem Thema unterwegs. Ich habe hunderte wissenschaftliche Paper zum Thema (und insbesondere die historischen, politischen bzw ökonomischen Hintergründe) studiert, ich brauche wahrlich kein Professor zu sein, um zu erkennen, wohin die Reise geht bzw, was die Ursachen des Desasters sind. Meine politische Macht geht als Nobody (der nie etwas anderes sein wollte) allerdings gegen Null 🙂 Was denken denn Sie, wohin die Reise geht und was tun Sie persönlich dafür, Ihren ökologischen Fussabdruck gering zu halten, Herr Professor?
@ Sefan O.
8. August 2018 @ 13:51
>>@Rhamstorf
Herr Rahmstorf bitte nicht löschen, ich denke dass interessiert auch die klimschutzbewegten Leser.<<
Es ist unanständig, ohne zutreffende und vollständige Angabe des eigenen Namens, Rufschädigendes über andere Personen zu verbreiten. Sie sollten sich was schämen!
Ich kenne viele als Wissenschaftler, Politiker, Umweltschützer oder Unternehmer im Klimaschutz Engagierte, die sowohl im eigenen Verhalten (möglichst wenig Autofahren und Fliegen, sparsames und energieeffizientes Wohnen, wenig Fleischessen, …) wie auch in politischen Aussagen vorbildlich sind.
Raimund Kamm
@Stefan O
Wo Sie hier doch so sehr daran interessiert sind, zu erfahren, was andere Leute für ein Auto fahren- was für ein Auto fahren Sie persönlich denn? Ich fahre übrigens seit rund 3 Jahrzehnten mit dem Fahrrad, das macht mir richtig Spass, hält mich fit, ich finde immer einen Parkplatz, ich bin in der City oftmals schneller am Ziel als so mancher Autofahrer, ich brauche keinen Cent für Benzin, Steuer oder Versicherung und der CO2- Ausstoss ist gleich Null, bringt also nur Vorteile, ganz wunderbare Sache so ein Fahrrad, sehr zu empfehlen :)… Und wenn ich mal grössere Strecken fahren muss, dann nutze ich den ÖPNV. Also:
Was fahren Sie für ein Auto?
Auf der Internetseite des PIK wird auch die Entwicklung anderer Wetterextreme für Potsdam seit 1893 aufgelistet, z.B. (Jahr mit stärkstem Extrem jeweils am Anfang der Liste usw.):
Höchstes Tagesmaximum der Lufttemperatur: 1992, 1959, 1959, 2010, 1994
Längste Hitzeperiode: 1969, 2006, 1994, 1944, 1975
Höchste Tagessumme des Niederschlags: 1978, 2002, 1927, 1969, 2017
Längste Trockenperiode: 1949, 1894, 1908, 1996, 1959
Längste Feuchtperiode: 1970, 1937, 1945, 1921, 1938
Ich bin nicht sicher, weshalb Sie dies posten, aber es lässt sich immerhin eine interessante Betrachtung anstellen. Ohne Klimawandel – also in einem stationären Klima – wäre für jeden dieser Werte die Wahrscheinlichkeit gleich groß, dass er in der ersten oder zweiten Hälfte der Messreihe liegt, also vor oder nach 1955. Bei den drei ersten Parametern, bei denen wir eine Zunahme durch den Klimawandel erwarten (Hitze und Starkregen) liegen aber 13 der 15 Werte in der zweiten Hälfte, was konsistent ist mit dem Aufwärtstrend in diesen Parametern. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zufällig bei 15 Münzwürfen 13 mal Kopf bekommen liegt unter 0,4 Prozent. Näheres zur Wahrscheinlichkeit von Rekorden in unserem Spektrum-Artikel Klimarekorde.
> Gerhard Keller, 10. August 2018 @ 21:28
> Auf der Internetseite des PIK wird auch die Entwicklung anderer Wetterextreme für Potsdam seit 1893 aufgelistet
Extreme sind Wetter. Es zählt das Klima:
“Temperatures over the planet as a whole continue the rapid warming trend we’ve seen over the last 40 years,” said NASA scientist Gavin Schmidt.
The most recent cooler-than-average year was 1976. Since then, the globe has experienced a stretch of 41 consecutive warmer-than-average years.
Global warming roars on: Past four years have been Earth’s hottest on record
Ja, wenn Sie so wollen. Legt man aber einen etwas weniger groben Maßstab an, kommt man beispielsweise zu folgender Aussage:
Die Zahl der betrachteten Extreme im letzten Drittel der Periode von 1893 bis 2017 ist etwa so groß wie die Zahl im mittleren Drittel.
Nun sind Extreme seltene Ereignisse, und die Zunahme ihrer Häufigkeit hängt vom Trend geteilt durch die Varianz ab. Je kleiner das Gebiet (im Fall Potsdam nur eine einzelne Station) und je kürzer der betrachtete Zeitraum (einzelne Tage statt Monatsmittelwerte), desto weniger werden Sie etwas Aussagekräftiges finden. Daher betrachten wir normalerweise aggregierte Daten (also z.B. über viele Wetterstationen, möglichst großes Gebiet, längere Zeiträume) um signifikante Veränderungen in Extremen festzustellen. An einer einzelnen Station sind die Zufallsschwankungen durch das Wettergeschehen einfach sehr groß. Siehe unseren Artikel in Spektrum, da finden Sie eine systematischere Analyse der Häufigkeit von Extremen und wie sie sich verändern!
“Extreme sind Wetter. Es zählt das Klima”, spricht der Herr Mistelberger. – Obwohl der Zusammenhang zwischen Wetterextremen und Klima ja das Thema des Posts ist.
@Nemesis
Ich fahre kein Auto, sondern nur Rad. Ca. 10.000 km pro Jahr. Geschäftlich bin ich mit der Bahn unterwegs und nehme dort kostenlos mein Klapprad mit. Flüge lassen sich vermeiden, durch Skypen und wenn ich mal fliege, dann nur Langstrecke, wo es sich nicht vermeiden lässt. Aber nicht aus Klimaschutz, sondern weil es günstiger ist und mit der Bahn bequemer ist. In der Bahn kann ich auch arbeiten mit meinen Notebook und man lernt andere Leute kennen. In einem Auto kann ich das nicht. Genau das erwarte ich auch von den ach so hochgelobten Klimafolgenforschern, die jede CO2-Sünde anprangern und deren CO2-Konto voll ist. Und das CO2-Konto von Herrn Schellnhuber und ich denke auch von Herrn Rahmstorf als Ex-Vielflieger ist randvoll. Und auch in der Stadt nehme ich mein Klapprad in der Straßenbahn mit und bin in der Regel damit viel schneller da, als Autos, E-Autos, etc., die die Stadt und Straßen blockieren und zuparken und optisch verschandeln und Radfahrer bedrängen. In Holland und Dänemark sind die Leute da schon weiter. Da das PIK ja so weitsichtig ist, sollte es gerade dort mit guten Beispiel voran gehen, anstatt den Weltuntergang zu predigen und CO2-Sünden anzuprangern. Das bringt höchstens Forschungsgelder. Und als Echter-Grüner darf ich das den scheinheiligen Grünen ja wohl sagen?
Nun sind die Forscher des PIK keine “Grünen” sondern Wissenschaftler, die das Klimasystem untersuchen und so präzise wie möglich beschreiben, inklusive der quantitativen Abschätzung der Auswirkungen weiterer CO2-Emissionen. Diese Erkenntnisse auch zu kommunizieren gehört zu unseren beruflichen Verpflichtungen gegenüber Ihnen, dem Steuerzahler, der unsere Forschung finanziert. Das hat mit “Sünden anprangern” – also kirchlichem Denken – nichts zu tun. In der politischen Einschätzung dessen, was zu tun ist (und in der bevorzugten Partei), unterscheiden sich Klimaforscher durchaus – z.B. in der Frage, inwiefern individuelles Handeln etwas bringt vs. CO2-Bepreisung vs. Ordnungsrecht. Darüber, inwiefern Forscher nicht einfach nur forschen sondern in ihrem persönlichen Leben Vorbilder für andere sein sollten, kann man trefflich streiten. Unabhängig davon werden Sie finden, dass sehr viele PIK-Mitarbeiter sich Gedanken darüber machen, wie sie in ihrem Privatleben und auch beruflich möglichst emissionsarm leben, und auch auf institutioneller Ebene bemühen wir uns, Flugemissionen zu erfassen und zu minimieren. Was das Fahrradfahren angeht bin ich ganz bei Ihnen, das war mein ganzes Leben lang mein Alltagsverkehrsmittel. Ich möchte Ihnen aber nicht die Freude nehmen, sich alleine als heilig und alle anderen als scheinheilig zu betrachten, das ist bestimmt ein tolles Gefühl!
@Stefan O
” Ich fahre kein Auto, sondern nur Rad. ”
Das freut mich sehr, damit tun Sie sich, Ihren etwaigen Nachkommen und der Umwelt etwas Gutes. Weiter so 🙂
@Rahmstorf
Das ist gut und schön, dass Sie auch viel Rad fahren und das Vielfliegen aufgegeben haben. Ich bin oft auf Aktionstagen und Ausstellungen der CO2-Vermeider und Klimaschützer anzutreffen. Dort reise ich dann auch per Bahn und Rad an. Dort stelle ich mich dumm und lasse mir erklären, wie die das Klima retten wollen. Viele berufen sich dabei aufs PIK und dessen Szenarien. Wenn ich dann ins Detail gehe ist keiner von denen per Rad angereist und keiner trägt maßgeblich zum Klimaschutz bei. Es geht nur ums Geschäft. Und das befördert das PIK mit. Ihr Noch-Chef ist neuerdings auch mit Utopisten und der Utopiagründerin anzutreffen. Eine Plattform für nachhaltigen KONSUM. Schon der KONSUM widerspricht dabei der CO2-Vermeidung. Ich kann in keiner Weise erkennen, dass es irgendeinen dabei um Klimaschutz geht. Nur ums Geld und Geschäft. Sie können mich daher nicht überzeugen. Und Leute, deren CO2-Konto mehr als voll ist, die müssten am meisten CO2 einsparen.
Axel Bojanowski ist zurück, mit einem Artikel, der mal wieder abwiegelt und die Klimatologen als Sündenböcke aufbaut: der angebliche Alarmismus gefährde die Seriösität und Glaubwürdigkeit der Klimatologie und verschrecke die Öffentlichkeit.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klima-streit-im-duerresommer-ueberhitzt-kommentar-a-1222518.html
Sollen Klimatologen künftig noch eine Ausbildung in Psychologie und PR bekommen, um zarte Menschenseelen nicht zu traumatisieren?
Axel Bojanowsky sieht in seinem Artikel Klimastreit im Dürresommer: Überhitzt bezüglich Klimawandel angesichts dessen, was diesen Sommer veröffentlicht wurde, überall Übertreibungen und Katastrophismus am Werk. Katastrophismus sei der jüngst erschienene PNAS-Artikel, welcher vor einer möglichen zukünftigen Heisszeit selbst bei Einhalten der 2-Grad -Grenze warnte.
Übertreibungen und Überinterpretationen sieht er selbst bei Klimawissenschaftlern wie James Hansen, wenn dieser schon 1988 behauptete, die Erdsystenerwärmung sei bereits messbar, denn wirklich messbar sei sie selbst gemäss IPCCC erst nach der Jahrtausendwende gewesen (seltsamerweise sah Bojanowsky aber um 2000 gerade eine Klimapause am Werk).
Bojanowsky meint weiter, diesen Sommer sei über die Zunahme von Hitzewellen, Dürren und Waldbränden geschrieben worden, doch das sei alles falsch, ausser bei den Hitzewellen, die tatsächlich zugenommen hätten.
Insgesamt vermittelt Bojanowsky das Bild, heute sei die Erdsystenerwärmung erst gerade knapp detektierbar und Schäden seien noch kaum auszumachen wobei es auch Vorteile wie weniger Kälteopfer gebe.
Mir scheint: In Bezug auf den Katastrophismus mag Bojanowsky noch recht haben, doch in seiner Behauptung, der Klimawandel sei erst nach 1988 sicht- und messbar geworden, liegt er eindeutig falsch, denn wie könnte man dann den globalen Meeresspiegelanstieg von 20 cm im 20. Jahrhundert erklären?
Bojanowski bleibt sich treu – wir haben hier ja schon manche seiner Klimaskeptiker-Thesen unter die Lupe genommen:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/?s=bojanowski
http://www.pik-potsdam.de/~stefan/bojanowski.html
Die Risiken verstärkender Rückkopplungen im Klimasystem zu untersuchen hat genausowenig mit “Katastrophismus” zu tun, wie wenn Ingenieure die Wahrscheinlichkeit eines GAU im Kernkraftwerk untersuchen. Es handelt sich einfach um eine nüchterne und notwendige Risikoanalyse; die Studie meiner Kollegen baut dabei auf Jahrzehnten der Forschung zu solchen Rückkopplungen auf. Dass das Ergebnis den üblichen Abwieglern nicht gefällt, ist klar.
Es muss nicht immer SPIEGEL-Käse sein:
“The work of many groups (including our own) has shown that models and observations are consistent in terms of long-term warming, and that this warming — and recent extreme warmth — can only be explained by anthropogenic (human-caused) activity, namely the burning of fossil fuels,” Mann said in an email. “The fact that there is substantial internal variability that can mask this warming on decadal and multidecadal timescales is also something established by us in previous work.”
So wird Michael Mann zitiert: http://www.latimes.com/science/sciencenow/la-sci-sn-global-warming-hiatus-20170503-htmlstory.html
Mann kommt auch hier zu Wort: https://tamino.wordpress.com/2018/08/06/pbs-newshour-on-horrific-heat-and-fire/
Worüber man nicht so häufig im SPIEGEL lesen kann: https://www.spectator.co.uk/2017/06/the-great-myth-of-the-global-warming-pause/ und https://www.bbc.com/news/science-environment-38513740
Mehr davon: https://www.google.com/search?q=earth+temperature+hiatus
Was Bojanowski schreibt kümmert niemand auf der Welt.
Hahaha, so schnell hätte ich nicht unbedingt damit gerechnet, dass der “Spiegel” WIEDER die alte Verharmlosung der anthropogen verursachten Klimaerhitzung betreibt und erneut Axel Bojanowski an die Front schickt :’D Ich hätte gedacht, die warten wenigstens bis zum nächsten Winter damit 8) Am Ende wird der einfache Medienkonsument so dermassen hirngewaschen sein, dass er nicht mehr weiss, wo vorne und hinten ist 8) … eine altbekannte, ganz bewusst betriebene Strategie :’D
… ich kann mit Worten garnicht beschreiben, wie heilfroh ich bin, keine Kinder zu haben.
@Nemesis
Ich habe keine Nachkommen und werde auch keine haben, da ich mit einem Mann zusammenlebe. Zudem sind KEINE Kinder der beste Klimaschutz. 1 Kind, CO2-Verdopplung, 2 Kinder CO2-Verdreifachung, etc.. Und mit jedem Enkel und Urenkel setzt sich das dann so exponentiell fort. Auch das sage ich immer sog. Klimaschützern auf Messen und Aktionstagen. Und mit meinen Ableben mache ich einen ganzen Platz für einen CO2-Erdenbürger frei. Sogar ein paar für Erdenbürger in Entwicklungsländern. Das mache ich aber nicht aus Klimaschutzgründen, sondern aus Menschenfreundlichkeit.
Irre ich mich, oder verstoßen Sie gerade selbst gegen Ihre eigenen Prinzipien und Forenregeln, Herr Rahmsdorf?
1. Zitat aus https://www.zeit.de/2005/07/Klimawandel:
„Ich habe auch schon erlebt, dass ein Kamerateam eines Privatsenders nach einem Wintersturm im Institut auftauchte, weil es hören wollte, dieser Sturm sei Folge des Klimawandels. Man stellte mir immer wieder in anderen Wendungen diese Frage, um endlich die gewünschte Antwort zu bekommen. Da ich es beharrlich nicht gesagt habe, wurde das Interview nicht gesendet.“
Ersetzen Sie „Wintersturm“ durch „Hitzeextrem“ und „Kamerateam“ durch „Klimablog“.
In meinen meteorologischen Lehrbüchern aus den 90er-Jahren steht jedenfalls, dass sich eine stabile Schönwetterlage sehr lange halten kann, wenn sich ein Hoch erst mal über Kontinentaleuropa (oder auch wie jetzt über Skandinavien) festgesetzt hat. Dass dies zu einer Überschreitung der Durchschnittstemperatur und direkt zur Veränderung derselben führt ist eine banale Erkenntnis.
2. Kachelmann: sie diskreditieren Ryan Maue mit Ihren Hinweisen, ohne, wie von Ihnen selbst immer eingefordert, sachlich zu argumentieren und auf Behauptungen einzugehen. Was genau kritisieren Sie an dem erwähnten Nullsummenspiel? Im Vergleich zu uns hat es z. B. Island dieses Jahr schlecht gehabt.
https://apnews.com/a947ab13c1bc4c1c86c29e72c0f14c5d
https://www.timeanddate.de/wetter/island/reykjavik/rueckblick
Das deckt sich ja auch mit Ihren oszillierenden Jetstream-Kurven, dass jemand anders die Tiefs abbekommt. Um Ihnen Kritik zu ersparen: das ist nicht wissenschaftlich und lediglich eine Einzelbeobachtung, ebenso wie Kachelmanns Kälterekorde in Nordamerika.
Herr Kachelmann bestätigt in seinem (zugegebenermaßen ausschweifendem) Rundumschlag doch größtenteils Ihre inhaltlichen Aussagen:
a. Es ist dieses Jahr sehr warm und evtl. hat das mit einem anthropogen verursachten Klimawandel zu tun
b. Es gibt mehr Hitzetote
Auch in einem anderen Punkt ist Kachelmann mit Ihnen auf einer Wellenlänge:
„Es ist immer schade, wenn Journalisten Unsinn wiedergeben, ohne die Fakten selber noch mal zu checken.“
Seine Schilderung der Extrempositionen der Apokalyptiker auf der einen und Beatrix von Storch „Klimanazis“ auf der anderen Seite deckt sich im Übrigen mit meiner Lebenserfahrung: die Wahrheit liegt meist in der Mitte.
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Zu Ihrem in diesem Blogbeitrag verlinkten Sommerinterview:
https://www.fixinglife.de/2018/07/30/es-ist-zeit/
Sie verbreiten hier wie auch an anderen Stellen ein rührseliges Bild des Wissenschaftlers. Ich habe während meines Studiums der Geologie/Paläontologie und meiner Tätigkeit am geologischen Institut einen guten Einblick in den wissenschaftlichen Betrieb gehabt. Meine Erfahrungen decken sich leider nicht mit dem Bild, das Sie der Öffentlichkeit zu geben versuchen. Manchmal ähnelt es eher einem Haifischbecken. Wissenschaftler sind auch nur Menschen und bei konträren Auffassungen – irgendwann auch mit persönlichen Aversionen verbunden – wird häufig die sachliche Ebene verlassen, was mitunter zu amüsanten Kolloquien führt.
Sie selbst liefern hier und da gute Beispiele und Ihre Aussage im Interview spricht für sich:
„Früher haben wir mehr an der Diagnose des Problems gearbeitet, am grundlegenden Verständnis des Klimasystems. Heute wissen wir so viel über das Klimaproblem, dass man sich schon manchmal fragt: Wozu noch eine Studie, die wieder nur einen Aspekt noch besser in der Fachliteratur belegt? Was bringt das noch? Wir wissen längst genug, um zu handeln.“
Achim Bauer vom GFZ formuliert das in seiner Abhandlung aus 2012 (abrupte Klimawechsel) etwas anders:
http://gfzpublic.gfz-potsdam.de/pubman/item/escidoc:65130:4/component/escidoc:65163/GFZ_syserde.02.01.10.pdf
Ich habe lange gebraucht in geologischen oder auch nur längeren Zeiträumen denken zu können.
Wir leben, erdgeschichtlich betrachtet, in einer klimatologisch sehr ungewöhnlichen Zeit. Gesellschafts-, weltpolitisch und menschheitsgeschichtlich könnte ich jetzt lange ausführen, was das für die „Zukunft der Menschheit“, oder wie Sie es in Ihrem Artikel „Alles nur Klimahysterie“ schreiben („Kinder und Enkel“), bedeutet.
An der Aussage von Maue ist falsch, dass die Anomalie der Nordhalbkugel oder global praktisch Null ist – womit suggeriert werden soll, es sei alles im normalen Bereich. Wir haben gerade global einen der wärmsten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert hinter uns (Grafik), und da wir nach den Proxydaten inzwischen in den globalen Temperaturen über dem mittleren Holozän liegen, sind es wahrscheinlich sogar die wärmsten Monate seit der Eem-Warmzeit vor rund 120.000 Jahren. Als Paläoklimatologe kann ich allen nur widersprechen, die so tun, als sei alles im normalen Bereich.
Mir wird nicht klar, was Sie konkret kritisieren an meinen Aussagen zur Wissenschaft. Na klar gibt es Konkurrenz – habe ich irgendwo etwas anderes behauptet? Ich sehe das als Stärke der Wissenschaft – es macht die Erkenntnisse um so robuster, wenn Forscher gut motiviert sind, in der Arbeit der Kollegen irgendwo Fehler und Schwächen zu finden. Dieses ständige gegenseitige Hinterfragen und Kritisieren ist ja gerade der zentrale Unterschied zu autoritären Glaubenssystemen wie etwa einer Kirche.
@Stefan O., ich glaube kaum, dass man das Klimaproblem dadurch löst, dass man Person xy auffordert, er solle nur 2 statt 10 Tonnen CO2 im Jahr erzeugen. Außerdem greifen ihre Angriffe zu kurz. Wenn beispielsweise jemand 100 Tonnen CO2 emittiert, aber eine technische Erfindung macht, mit der man wieder 1 Millionen Tonnen einspart, dann würden Sie der Person immer noch seine persönliche CO2-Bilanz vorwerfen. Ich bin persönlich der Meinung, wenn eine Klimakonferenz zu einer nachhaltigen globalen Emissionsreduzierung führt, dann können die Teilnehmer von mir aus mit dem Privatflugzeug angeflogen kommen.
Das der Klimawandel in einem Kommentar beim öffentlich-rechtlichen Berlin-Brandenburger Sender Radio eins geleugnet wurde (“…die Klimawissenschaftler können ja nicht mal das Wetter vorhersagen”) scheint doch noch einige andere aufzuregen. Es gibt jetzt eine Petition dagegen. Wer Lust hat:
https://www.openpetition.de/petition/online/klimawandel-leugnen-zum-fruehstueck-nicht-mit-uns-radioeins
Karl Mistelberger: “Was Bojanowski schreibt kümmert niemand auf der Welt.”
Das meinen Sie in Ihrer wissenschaftlich geprägten Blase so. Natürlich ist ein SPIEGEL-Autor ein sehr wichtiger “influencer”, wie man neuerdings sagt, Kachelmann auch. Die erreichen Hunderttausende.
Wizzy
9. August 2018 @ 13:34
Auch interessant:
“Im vergangenen Sommer [2017] sind in Baden-Württemberg 1352 Menschen wegen hoher Temperaturen gestorben […] teilte das Statistische Landesamt [am 24. Juli 2018] mit.
________________________________________________________________________
Man könnte auch ausrechnen mit welchen Kosten für Klimaanlagen man diese höhere Sterberate hätte verhindern können.
Und man müsste genaugenommen gegenrechnen mit Todesfällen in besonders kalten Wintern. Oder mit weniger Glatteisunfällen durch wärmere Winter….
Auf solch komische Rechenkunstücke sollte man verzichten.
Wir hier haben nur Luxusproblemchen, die man mit geringen Aufwand beheben könnte.
Wirklich entscheidend sind die Millionen von Hunger und Überschwemmung Bedrohten in ganz anderen Weltregionen.
Und, wenn mans egozentrisch betrachten will: die großen Probleme die indirekt und langfristig hieraus auch für uns entstehen.
Hunger führt nämlich auch zu politischen Verwerfungen, die sich endlos ausweiten können und dann auch der Weltwirtschaft schaden.
Statistisch berechnen lässt sich das alles nicht.
Ich kann mit einigen Ihrer Aussagen mitgehen, aber ich finde weder Statistiken / Rechenkunststücke uninteressant, noch halte ich die Ausstattung derartig vieler deutscher Gebäude mit Klimaanlagen für einen “geringen Aufwand”. Wenn das so billig wäre, warum wird es dann nicht einfach gemacht? Selbst das teure neue Hospiz meiner Großmutter hat z.B. keinerlei Klimaanlage (wegen guter Dämmung waren die Temperaturen darin Anfang August erträglich, aber auch nicht gerade angenehm), und die gerade fertiggestellten Institutsgebäude in meiner Umgebung wurden mit Dämmung und großen Fensterflächen, aber ohne Klimaanlagen gebaut. In meinem Bürogebäude ging schlicht die Mail herum, bei hoher Wärmebelastung sollten die Mitarbeiter bitte zu Hause arbeiten. Und man plane die ungekühlte Gebäudelüftungsanlage bis zum Sommer 2019 zu reparieren (wohlgemerkt: nicht, sie mit Kühlung auszustatten). Kühlung scheint wohl doch teuer zu sein, oder der Klimawandel ist zu Gebäudeplanern bzw. in den letzteren Beispielen zu öffentlichen Verwaltungsvorschriften noch nicht vorgedrungen.
Meine Bankfiliale, die hat eine Klimaanlage.
“Wir haben gerade global einen der wärmsten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert hinter uns.”
Diese Aussage kann ich so auf der Basis der angegebenen Grafik(en) (bis einschl. Juni 2018; gibt es schon Daten für Juli?) nicht nachvollziehen. Meine ergänzenden Bemerkungen dazu:
1. Der Juni 2018 steht nach den GISS-Temperaturanomalien für die einzelnen Monate etwa an 50. Stelle.
2. Nimmt man nur die Juni-Temperaturen, steht der Juni 2018 hinter dem Juni der Jahre 2015 und 2016 zusammen mit dem Juni des El-Nino-Jahres 1998 an dritter Stelle.
3. Im Rahmen des jährlichen globalen Temperaturanstiegs von etwa 3,6 Grad von Nord-Winter bis Nord-Sommer (nach GISS) sind Juli und August in der Regel die wärmsten Monate des Jahres. Diese beiden Monate dürften deshalb auch die vorderen Rangplätze in der Liste der “wärmsten Monate” unter sich ausmachen.
Mit “gerade hinter uns” meinte ich in der Tat den Juli! In den NASA-Daten der drittwärmste Juli seit Beginn der Aufzeichnungen, knapp um einige Hundertstel Grad überboten nur noch vom Juli 2016 und 2017. Und da Juli der global wärmste Monat des Jahres ist, dürfte dieser Juli global unter die wärmsten je erlebten Monate fallen. Grafik: https://twitter.com/rahmstorf/status/1029732954312986624
Wie der hier schon mehrfach erwähnte Bojanowski auf inhaltliche Kritik reagiert ist gerade recht amüsant auf Twitter verfolgbar. Überheblichkeit, ad hominem Argumente, Kampf gegen “Gaga-Klima-Berichterstattung”, Ausweichen jeglicher inhaltlicher Kritik. Traurig das der Mann so eine Plattform bekommt (SPON, nicht Twitter).
https://twitter.com/cschrader_eu/status/1028384400046780416
https://twitter.com/Linienlaeufer/status/1028948071596609542
Zu Ihrem Artikel Klimarekorde:
In der dortigen Grafik “Sommertemperaturen in Europa von 1500 bis 2010” vermisse ich bei den fünf wärmsten Sommern das Jahr 1540. Der extrem lange “Sommer” 1540 mit seinen negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur ist ja durch Quellen vielfach belegt. Der Artikel The Hot Summer of 2010: Redrawing the Temperature Record Map of Europe , auf den sich die Grafik bezieht (kostenlose Quellen dazu wären nicht schlecht), ist von 2011. Ein neuerer Artikel, der das Jahr 1540 als Rekordjahr für Temperatur und Niederschlagsdefizit beschreibt, ist von 2014. Dass der 2014er Artikel für das Jahr 1540 den neueren Forschungsstand beschreibt, kann man auch daraus schließen, dass der Autor Jürg Luterbacher auch am 2011er Artikel mitgewirkt hat.
In Waltraud Düwel-Hösselbarths Buch “Ernteglück und Hungersnot – Klimageschichte in Baden-Württemberg” von 2015 finden wir zum Jahr 1540 folgenden Eintrag:
Die Beschreibung dieses Jahres macht deutlich, welche Auswirkung ein trocken-heißer Sommer in unseren Breiten hat.
Mitteleuropa wurde zehn bis zwölf Monate in den Subtropengürtel einbezogen. Die sommerliche Wärme begann schon im Februar und nur vereinzelt fiel etwas Regen in der Hitze des Sommers. Dieser Jahrgang kann als Jahrtausendereignis angesehen werden. In den kaum Wasser führenden Flüssen trieben Fische ohnmächtig auf dem Rücken und wurden von Hand ergriffen, und die kaum zu beschreibende Wasserverknappung führte zu einem Schreckensszenario. Fußbreite Spalten klafften im staubtrockenen Erdreich, Waldbrände traten auf. Um Johannis (2. Juli) gab es zeitige Trauben, an Bartholomä (24. August) begann die Weinlese. Die durch die Hitze allzusehr ausgetrockneten Trauben ließ man am Stock, nachdem sie Anfang Oktober nach zweitägigem Landregen wieder aufgequollen waren, konnte man zum zweiten Mal lesen und dieser Wein wurde noch feuriger. Beide Weine zeichneten sich durch Süße und Stärke aus. Von der Weinlese bis zum Sonntag in der Fastenzeit 1541 kostete dieser starke Wein in Württemberg 100 Menschen das Leben, auch im Elsass tranken sich manche an dem süßen und wohlfeilen Rebensaft zu Tode.
Mensch und Tier litten unter Wassermangel. In Fässern mussten Bewohner höher gelegener Orte meist nachts über weite Entfernungen ihr Wasser aus noch bestehenden Seen heranfahren. Die meisten Mühlen standen wegen ausgetrockneter Bäche still.
Erst im November brachte ein Kälteeinbruch den lang ersehnten Regen.
Warum eigentlich soll das CO2 unser Klima wandeln? 3 Warmperioden in dieser Warmzeit (Holozän) waren wärmer, im Mittelalter war es etwa so warm wie jetzt. Warum findet man jetzt Bäume unter den abschmelzenden Gletschern? Die vorangegangenen Warmzeiten, waren fast alle deutlich wärmer als das Holozän. Wer beweist eigentlich, dass CO2 einen messbaren Einfluss auf das Klima hat? In den Berichten des IPPC, habe ich nichts gefunden. Die mit Computern errechneten Szenarien, sind keine Beweise.
(a) Stimmt nicht. https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/palaeoklima-das-ganze-holozaen/
(b) Sie haben offenbar keinen IPCC-Bericht gelesen, oder? Der Beleg liegt doch selbstverständlich nicht in Computersimulationen sondern in der Strahlungsbilanz – in fast allen IPCC-Berichten die Abb. 1 der Summary for Policy Makers. Dass mehr CO2 die globale Temperatur erhöht war bereits vor der Erfindung des Computers wissenschaftlich belegt, weil die Physik verstanden ist. Auf dieser Basis wurde schließlich die globale Erwärmung korrekt vorhergesagt, bevor sie in den Messdaten ersichtlich wurde: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/global-warming-hat-geburtstag/
Vor genau 30 Jahren – 1988 – hat Jim Hansen erklärt, dass die lange vorhergesagte globale Erwärmung jetzt da ist. Hier ein Artikel aus dem Jahr 1912, der den Zusammenhang von Kohleverbrennung, CO2-Emission und Erwärmung benennt: https://www.cbsnews.com/news/newspaper-clipping-from-1912-mentions-link-between-burning-coal-and-a-warmer-planet/
@ Stefan O. alias EIKE-Kommentator Stefan Otto mit dem Avatar “Ökofaschismus verbieten”
Halten wir fest: Hans Joachim hat 2005 explizit zugegeben, dass er nicht klimaschonend handelt. Er hat aber 2005 sich ein Auto zugelegt, dass halb so viel Sprit verbraucht das davor und ist mittlerweile auf ein Elektroauto umgestiegen. Dass Schellnhuber das 5 bis 10fache an CO2 des „Durchschnittsdeutschen ausstößt“, ist bis jetzt ohne Beleg.
Selbständerung ist ein Prozess, Systemänderung ist ein Prozess. Schellnhuber wird wohl nicht mehr 100 mal im Jahr fliegen. Der Ausstieg aus der Pfadabhängigkeit geschieht nicht von heute auf morgen. Im Gegenteil wird er verschleppt, so dass die Spezies Mensch es nicht zu schaffen scheint, bis 2050 die Pfadabhängigkeit zu überwinden. Wenn alle Deutschen prozentual auch nur halb so viel CO2 eingespart hätten wie Stefan Rahmstorf, würden wir es schaffen, 40 Prozent der Treibhausgasemissionen einzusparen im Vergleich zu 1990. Locker, behaupte ich jetzt einfach mal so. Aber nein, im Lügeninternet kursieren Desinformation über CO2-Emissionen Schellnhubers. Guckst Du EIKE, guckst Du „Michael Krüger“ auf Science Skeptical.
Ökofaschismus verbieten? Ja nee, is klaar. Im Ökofaschismus können Pseudoskeptiker des menschenverursachten Klimawandels hier die Heuchlerkeule schwingen und Desinformationen verbreiten. Ganz bestimmt, der Ökototalitarismus droht. Mach mal Doppelzwinkergrins, dann sind beede Oogen zu.
Hitzeperioden wie im Sommer 2018 werden häufiger werden und die CO2-Emissionen werden auch wegen dem Wissen um die Erwärmungsursache weiter zurückgefahren – allerdings zu langsam um mit Sicherheit das 2 Grad-Ziel zu erreichen, denn selbst für Länder wie Deutschland ist es schwierig schnell aus der früher so wichtigen Kohle auszusteigen – trotz Stimmungsumschwung in Bezug auf die Kohle in ganz Europa. Auf der IEA-Site Coal 2017 liest man dazu: Die Aussichten für Kohle sind in weiten Teilen Europas düster. Die Zukunft der Kohle in Europa ist zunehmend an Polen und Deutschland gebunden, die mehr als die Hälfte des Kohleverbrauchs in der Europäischen Union ausmachen.
Nun, wenn Deutschland schon Schwierigkeiten mit dem Kohle-Ausstieg hat, dann werden die Kohleländer China und Indien wohl auch erst in Jahrzehnten wirklich Abschied von der Kohle nehmen.
Die entwickelten Länder sind alle bereits auf dem Weg zu weniger CO2-Emissionen (im Energie- und bald auch schon im Verkehrsbereich) und China wird diesem Pfad ebenfalls ab 2030 folgen. Indien und andere Entwicklungsländer sind dann ab 2050 dran. Offensichtlich ist die Welt nicht (mehr) auf dem Business as Usual (BAU)-Pfad aber sie bewegt sich auch nicht mit Hochgeschwindigkeit in Richtung Dekarbonsierung. Eine weitere deutliche Klimaerwärmung lässt sich deshalb für den Rest dieses Jahrhunderts kaum noch verhindern. Was das genau bedeutet, wissen wir heute nicht. Aber einige von uns werden es noch erleben.
Sehr geehrter Herr Rahmstorf; sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für den lesenswerten Artikel, der ja inzwischen auch im NDR-Wetter seinen Widerklang gefunden hat.
Die Klimaforschung steckt leider in einem Dilemma. Problematisch ist wohl, daß kein Mensch die Klimaerwärmung greifen oder ein Mehr an CO2 in der Luft sehen kann. Die Zusammenhänge sind schwierig zu veranschaulichen und ein Hitzesommer hilft dabei nur vorübergehend. Wird der nächste Winter hart oder der nächste Sommer kühler, ist das Thema für die meisten Menschen schon wieder von der Tagesordnung. Außerdem gibt es doch immer noch die große Gruppe der Klimaleugner, denen man sich oftmals nicht direkt anschließen möchte, die aber immerhin für die Beruhigung des eigenen Gewissen das Übrige tun. Wenn sich schon die Wissenschaftler nicht ganz einig sind, kann das Ganze erstens nicht so schlimm werden und zweitens hat es natürliche Schwankungen des Klimas ja schon immer gegeben. Nicht übersehen werden, sollten auch die Masse von Arbeitnehmern deren Anstellung direkt oder indirekt von der Auto-, Kohleindustrie etc. abhängig ist. Wer sägt schon gern, einen Ast ab, auf dem er sitzt; bzw. des Brot ich eß, des Lied ich sing, wie der Volksmund sagt. Die Motivation des Einzelnen ist nicht so einfach und überschaubar, wie sie gerne dargestellt wird. Hier die Guten, die an die Klimaveränderung glauben und – verkürzt gesagt – Fahrrad statt Auto fahren, und dort die Bösen, die die Klimaerwärmung leugnen und Straßen und Luftraum bedenkenlos verstopfen. Ich zeige dann immer gern auf meinen Nachbarn, der sich vegan ernährt, weil zuviel Fleisch essen, gesundheits- und umweltschädlich ist, aber morgens mit seinem SUV die 500m zum Bäcker fährt, damit Frau und Kinder die Brötchen schneller bekommen. Gut? Oder böse? Zumindest denke ich, daß jeder Einzelne etwas tun kann und sei es nur ein kleiner Beitrag. In der Masse addieren sich viele kleine zu einem sehr großen Beitrag, der durchaus zu einer Verringerung des CO2-Ausstosses beitragen kann. Allerdings hilft es wenig, das ständig vor sich Herzutragen. Damit schreckt man, diejenigen ab, die ein bißchen willig sind und gerne auch einen kleinen Beitrag bringen würden. Wer also wirklich etwas unternehmen will, muß nicht auf die Politik warten und kann auch mit kleinen Beiträgen zum Gelingen beitragen. Auch ein Weg von tausend Meilen, beginnt bekanntlich mit dem ersten Schritt.
Ich glaube auch, nach allem was ich gelesen habe, daß wir vor einer globalen Herausforderung stehen, weil der Mensch durch seine Emissionen das Klima verändert. Deshalb freue ich mich über Ihren Blog, den ich heute erstmalig entdeckt habe und hoffe, daß Sie diesen weiter pflegen. In der aufgeheizten Diskussion ist eine sachliche Stimme vonnöten.
Mit freundlichen Grüßen
Was ich kritisiere? Das lässt sich nicht in wenige Worte fassen.
Ich belasse es mal dabei, dass ich feststellen muss, dass es keine andere wissenschaftliche Disziplin – außer der Gentechnik vielleicht – gibt, die derart emotional, politisch besetzt und geradezu verseucht ist. Das ist für den freien Geist, Selbstkorrektur, die Verteilung von Forschungsgeldern und wissenschaftliche Erkenntnisse hinderlich.
Es ist erschütternd, wie in Zeiten von Blogs formuliert, diskreditiert und gestritten wird.
„Monster-Sommer“ (Nemisis) und „Klimaproblem“ (Sören Hader) wie in diesem Blog sind da vergleichsweise harmlos.
Ich gewinne den Eindruck (Medien, im Netz und in meinem Umfeld), dass sich der überwiegende Teil der Bevölkerung nicht bewusst ist, dass es sich bei unserem Lebensraum, der Topographie und dem Klima NICHT um ein stationäres System handelt.
Obwohl Sie es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Laien die Wissenschaft näher zu bringen, verbreitet sich Weltuntergangsstimmung.
Das fördern Sie durch solche Blogbeiträge und Interviews, in denen Sie die Diskussion in einem Nebensatz für beendet erklären. Was dann zu solchen Petitionen führt, wie der von Egbert Philipps verlinkten. Wo mag das noch enden?
Ich kann mit dem Begriff „Klimaschutz“ sehr wenig anfangen Das Klima scheint etwas zu sein, dass man hegen und pflegen kann wie eine Gartenanlage.
Wenn ich mir unsere Erdgeschichte (ich betrachte da das gesamte Phanerozoikum) ansehe oder abrupte Klimawechsel (Bauer, Sie selbst haben ja hierzu geforscht) postuliert werden:
Welches Klima hätten Sie denn gern? Wer soll das bestimmen? Welcher CO2-Gehalt ist denn „normal“? Und wenn wir den anthropogenen Anteil eliminieren: „schützen“ wir das Klima weiterhin (Geo-Engineering)?
Was ist mit der Menschheit? Denken Sie wirklich nur an Ihre Kinder und Enkel, oder sollten wir auch an Ihre Urenkel und an die Menschen denken, die in 500, in 1000, 30000 oder 10 Mio. Jahren leben?
Es geht doch nicht darum, ob das Klima des Pliozän besser oder schlechter war als das des Holozän. Wie in diesem Blog mehrfach erläutert geht es darum das menschliche Leid zu vermeiden, das durch eine rasche Klimaveränderung ausgelöst wird. Hätten wir unsere Städte an die Küstenlinie des Pliozän gebaut, wäre der damals mindestens 6 Meter höhere Meeresspiegel (bei 1-2 °C höherer globaler Temperatur als derzeit) doch überhaupt kein Problem. Steigt jetzt der Meeresspiegel auch nur um einen Meter, haben wir ein Riesenproblem. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Die menschliche Zivilisation mit all ihrer Infrastruktur, ihren Siedlungen und ihrer Landwirtschaft ist hochgradig an das Klima der letzten Jahrtausende angepasst. Jede massive Änderung – egal ob zum warmen oder kalten – wird für uns Menschen schlimme Folgen haben.
@Rahmstorf
In einer Diskussion bei spektrum fiel mir dieser Beitrag vor die Füße:
” Seit über 40 Jahren arbeite ich mit CO2 Lasern. Bis heute gibt es kein einziges Experiment, das beweist, dass das CO2 Gas bei den bodennahen Bedingungen strahlen (emittieren) kann! ”
Können Sie bitte Links angeben, mit deren Hilfe ich diesen Satz widerlegen kann ?
Die Erkenntnisse von Foucault, Tyndall, Arrhenius und neuerer Zeiten sind mir leider nicht so tiefgreifend geläufig, daß ich hier adäquat und knallhart antworten kann.
Hallo Herr Prof. Dr. Rahmstorf, vielen Dank für Ihre ruhige, sachliche und beharrliche Aufklärung bezüglich Klimaforschung und Standards wissenschaftlicher Arbeit.
Dass Sie im Gegensatz zu vielen Ihrer Kritiker diese komplexen Sachverhalte auch noch in kurzen Beiträgen und in einfacher Sprache so darlegen können, dass ein interessierter Nicht-Klimaforscher Ihnen leicht folgen kann, rundet das Bild ab.
Vielen Dank dafür und bitte lassen Sie mit dieser Arbeit nicht nach – ganz gleich wie beratungsresistent Politiker oder unverschämt manche Kritiker sind.
Steter Tropfen höhlt den Stein !
Herr Rahmstorf, Sie haben meine Fragen nicht beantwortet. Es gab vorangegangene_Warmzeiten, warum ist jetzt das CO2 schuldig? Die Beweise gibt es nicht, fuer die Rueckkopplungen sind Annahmen erforderlich, damit kann man jede Richtung vorgeben. Dann sind die Graphen von Schoenewiese also falsch und die Baumstaemme hat jemand in den Gletschern vergraben und Groenland war niemals besiedelt und in England wurde niemals Wein angebaut.
Zunächst sprechen wir von der globalen Mitteltemperatur – regionale Veränderungen können weitere Ursachen haben durch Veränderung der atmosphärischen oder ozeanischen Zirkulation, die Wärme umverteilen. Eines unserer Hauptforschungsgebiete. Die globale Mitteltemperatur kann sich nachhaltig nur durch Veränderungen in der Strahlungsbilanz unseres Planeten verändern. In den letzten rund zwei Millionen Jahren waren diese vor allem durch die Milankowitsch-Zyklen der Erdbahn dominiert (Eiszeitzyklen) – diese können wir inzwischen im Computermodell auch gut nachsimulieren. Auf längeren Zeitskalen von etlichen Jahrmillionen war ein wärmeres Klima tatsächlich mit höheren CO2-Mengen verbunden, die aufgrund des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs durch die Plattentektonik entstanden sind. Wenn es Sie interessiert: das Lehrbuch von Ruddiman, das ich auch in meiner Vorlesung nutze, erklärt das Wissen über die Erdgeschichte sehr verständlich.
Rückkopplungen werden in den Modellen natürlich nicht nach Lust und Laune vorgegeben, sondern die Wasserdampf- Albedo- und Wolken-Rückkopplungen sind im heutigen Klima beobacht- und messbar.
Baumstämme und der Eismann Ötzi sind ja jetzt gerade unter dem Eis hervorgekommen, unter dem sie im mittleren Holozän verschwunden sind, weil es jetzt bereits wärmer ist als im mittleren Holozän.
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Und wem werfen Sie das vor?
Die Klimaerwärmung hat nun mal schwerwiegende globale Folgen und erfordert internationale Anstrenungen; und ist damit per se auch ein politisches Thema.
Herr Rahmstorf kann da nichts für.
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Davon ist nicht das geringste zu bemerken. Im Prinzip läuft alles weiter wie bisher. Nur die Häuser werden besser gedämmt, und es wird nicht mehr ganz so viel Strom verschwendet wie früher.
Die Mehrheit ist zwar überzeugt, dass eine ungute Entwicklung im Gange ist und dass man EIGENTLICH mehr unternehmen müsste….
Aber das wars dann schon.
Die Erwärmung ist viel zu lansam, als dass so etwas wie Panik aufkommen würde.
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Ach du meine Güte, schon wieder die “Besiedelung” Grönlands und der Weinanbau in England!
Auf die Gefahr hin dass es langsam langweilig wird:
Grönland war nur auf ganz kleiner Fläche besiedelt. Es war damals wie heute zum größten Teil von einem dicken Eispanzer bedeckt. Besiedelt waren nur einige schmale Küstenstreifen. Auf denen man auch keinen Ackerbau betreiben konnte.
Selbst für Viehzcht waren die Temperaturen grenzwertig.
Obwohl es dort im Spätmittelalter kälter wurde, ist keineswegs sicher, dass das die Ursache für die Aufgabe der Siedlungen war.
Inzwischen ist es dort übrigens schon wärmer als zum Höhepunkt der Besiedlung.
Weinanbau in England
wäre auch heute möglich, wenn man es nur WOLLTE. Man will es aber nicht, weil es schon lange keinen Sinn mehr macht.
Importweine sind besser besser und der Transport wurde immer billiger.
Guten Tag Herr Rahmstorf,
mir gefällt dieser Blog sehr, wie auch ihre Vorlesung zur ‘Klimageschichte der Erde’ 🙂
Eines ist mir abseits der ganzen Diskussion um die derzeitige Situation aufgefallen: noch immer gab es Stand 15.08.2018 keinen einzigen Hurricane im Nordatlantik?! Geht das normalerweise nicht so ende Juni mit der Saison los? Dieses Jahr wirkt der Nordatlantik irgendwie ‘tot’. Oder ist meine rein subjektive Beobachtung ein Trugschluss? Wenn es kein Trugschluss ist, was folgt daraus, bzw wie passt sich das in die aktuelle Situation ein?
Gruß aus Potsdam
Infos zu Hurrikanes findet man beim National Hurricane Center der USA: https://www.nhc.noaa.gov/
Die sind aktuell bei Ernesto, also nach dem Alphabet dem fünften Tropensturm der Saison im Atlantik.
@Rahmsdorf
Meine Fragen sind doch zukunftsgerichtet und haben eine andere Dimension.
Die einzige Motivation mich hier zu äußern ist die, dass ich apokalyptische Berichte und das Vokabular nicht mehr ertrage. „Klimakatastrophe“, „Monster-Sommer“ bis hin zu Aussagen anderswo, dass wir „die Erde zerstören“.
Das können wir nicht. Was uns nicht davon abhalten sollte, auf unsere Lebensbedingungen achtzugeben. Das ist aber auch schon alles.
„Wir leben auf Kosten unserer Kinder und Enkel“, gerne auch mal „nächsten Generationen“ und es geht um „die Zukunft der Menschheit“, wird mir von Leuten zu Gehör gebracht, die mir dann nicht erklären können, was darunter zu verstehen ist.
Ich schwinge dann mit meinem Hinweis auf das Phanerozoikum sicherlich die ganz große Keule.
Aber unter Berücksichtigung des Wesens der Menschen und dem Wissen, dass es rezente Vertreter z. B. der Knorpelfische (Haie) und Archosaurier (Krokodile) gibt, die hunderte Millionen Jahre überdauert haben: wie kann das Ziel „der Menschheit“ denn weniger ehrgeizig sein, als diese in der Verweildauer auf diesem Planeten zu übertreffen?
Es geht aber auch eine Nummer kleiner, weshalb die Zeitspannen (30000 Jahre) von mir nicht ganz zufällig gewählt wurden.
Vielleicht bedarf es auch analog zu den 80er-Jahren (Waldsterben, Ozonloch) der Apokalyptiker als Vehikel, um Änderungen durchzusetzen. Wahr werden deren Aussagen deshalb trotzdem nicht und die z. T. überzeichneten Katastrophenszenarien (darüber wird m. W. durchaus noch gestritten) haben die Skeptiker doch erst groß gemacht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Horizont beim PIK, dessen Aufgabe es ja u. a. ist, der Politik in beratender Funktion zur Seite zu stehen, nur bis ins Jahr 2100 erstreckt.
Wieso lassen Sie die Menschen dann in dem Glauben, sie würden ihre Küstenlinie behalten können, wenn sie doch nur die CO2-Emissionen eliminieren würden?
Ich bin mir sicher, dass man uns in nicht allzu ferner Zukunft dafür auslachen wird, dass wir Sand an den Küsten Sylts aufschütten oder Gletscher mit Folien bedecken.
Sollte es uns dann wider Erwarten doch dahingerafft haben, dann wird unsere Spezies ein gutes Leitfossil abgeben.
Selbstverständlich erstreckt sich unser Horizont nicht nur bis ins Jahr 2100, und wir lassen niemanden in dem Glauben, die Küstenlinie sei langfristig zu halten. Wie kommen Sie zu solchen Behauptungen, offenbar ohne sich mit unserer Arbeit beschäftigt zu haben. Von uns stammt z.B. die Erkenntis, dass pro Grad globaler Erwärmung langfristig (Zeitskala rund 2000 Jahre) mit mehr als zwei Meter Meeresspiegelanstieg zu rechnen ist. Dazu brauchen Sie auch nicht die Fachpublikationen ansehen sondern hier die Pressemitteilung dazu: https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/archiv/2013/jedes-grad-erderwaermung-koennte-den-meeresspiegel-auf-lange-sicht-um-mehr-als-2-meter-erhoehen
Ich wundere mich immer über Leute, die uns auf Basis von Unterstellungen kritisieren offenbar ohne unsere Arbeit zu kennen.
Danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben und versucht haben, meine Fragen zu beantworten.
Also, Ihre Logik kann ich nicht verstehen. Die Bäume, die jetzt zum Vorscherin kommen, sind dort mal gewachsen, also muss es dort längere Zeit mal deutlich wärmer gewesen sein. Die Gletscher haben oft Namen von Weiden oder Almen und wie ist das in Grönland gewesen? Die globale Mitteltemperatur ist auch so eine Sache. Sie bezieht sich auf eine sehr ungleichmäßige Verteilung der Messstellen und sagt nichts aus. Übrigens, die errechnete Mitteltemperatur von 15 grd, wurde bis heute nicht überschritten. Sie können mich nicht überzeugen, das “Global Warming” ist eine neue Religion. Man muss glauben und ich bekenne mich als Ketzer oder Leugner, solange ich keine schlüssigen Beweise habe.
Niemand bestreitet, dass es früher wärmere Klimate gab, regional (in höheren nördlichen Breiten, u.a. Grönland) auch schon im Holozän – was übrigens durch den Präzessionszyklus der Erdbahn auch zu erwarten ist. Vielleicht lesen Sie einmal dies: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-klima-hat-sich-schon-immer-geaendert-folgern-sie/
Wissenschaft unterscheidet sich fundamental von Religion und anderen Glaubenssystemen, weil sie sich auf empirische Daten und kritische Diskussion stützt.
Die globale Mitteltemperatur ist natürlich ein flächengewichtetes Mittel, d.h. jeder Quadratkilometer wird hier gleich gewichtet, unabhängig von der Verteilung und Dichte der Messstationen. Wissenschaftler sind Profis auf ihrem Gebiet und nicht ganz blöd.
@Siggi K.,
“Ich gewinne den Eindruck (Medien, im Netz und in meinem Umfeld), dass sich der überwiegende Teil der Bevölkerung nicht bewusst ist, dass es sich bei unserem Lebensraum, der Topographie und dem Klima NICHT um ein stationäres System handelt.”
Bei einem dynamischen System kommt es immer auf den Zeithorizont an und in welchem Bereich der Zustand schwankt. Bei einem ökologischen System macht es einen großen Unterschied aus, ob die Temperaturen nur um 0,2°C im Schnitt schwanken oder um 2,0°C. Betrachtet auf ein menschliches Leben war das Klima bisher quasistabil. Als ich geboren wurde, war der 30-Jahres-Durchschnitt in Deutschland 8,26°C. Jetzt sind wir bei 9,20°C gelandet. Die Auswirkungen sind langfristig schon spürbar.
Hallo und danke für die schnelle Antwort. Ja, die NOAA-Daten sagen, dass wir aktuell bei Nummer 5 angekommen sind. Aber mal genau geschaut, waren das keine Hurricanes. Es waren meist kleine lokale Tiefdruckgebilde, die mit Ausnahme von Nr.3 CHRIS nie Hurricane-Stärke erreicht haben. Chris erreichte ganz kurz im freien Ozean auf dem Weg nach Europa Hurricane-Stärke, zerfiel kurz darauf aber.
Was ich damit sagen will ist, ob das (ausbleibende) Aufkommen von großen nordatlantischen Hurricanes in irgendeiner Weise mit der aktuellen Situation in Europa korreliert? Vielen Dank.
Der zentrale tropische Atlantik, wo sich die Stürme entwickeln, war eher kühl im Juli: https://data.giss.nasa.gov/gistemp/maps/ Ob es da einen Zusammenhang mit den Temperaturen in Europa gibt weiß ich nicht.
O.K-Herr Dr. Rahmstorf, Sie haben Argumente, andere Wissenschaftler haben andere. Beweise, dass dieses mal das CO2 wesentlicher Antrieb für eine Erwärmung ist, gibt es nicht. Die Klimawirksamkeit des CO2 ist kaum messbar und Rückkopplungen sind Auslegungssache. Selbstverständlich hat der Mensch durch seine Aktivitäten auch einen Einfluss auf das Klima. Sicher aber ist, das die sogenannte Dekarbonisierung, mit Verzicht auf die Kernkraft, vielleicht irgendwann Kernfusion, unmöglich ist, wenn man nicht in die Steinzeit zurück will, mit entsprechend weniger Menschen.
Die sicherste und zuverlässigste Energieerzeugung ist heute die Kernkraft. Mit inhärent sicheren Kraftwerken des Typs IV, können wir auch Kohlenwasserstoffe erzeugen und damit wären auch Luft- und Landverkehr CO2-frei.
Danke noch einmal für die Diskussion, die ich dieses mal hiermit beenden möchte.
Übrigens – es gibt keinen seriösen Wissenschaftler und keine seriöse Fachliteratur, die bezweifelt, dass das CO2 der wesentliche Antrieb der modernen globalen Erwärmung ist. Das ist in de Fachwelt Konsens. Danke gleichfalls für die Diskussion!
@Blackmann
Zu den Bäumen (z.B. in der Pasterze):
Waren Sie in den letzten Jahren schon öfters in den Alpen und haben Gletscher besucht?
Wenn ja, wüßten Sie das die Temperaturen schon in den 70ern gereicht haben, die Pasterze total abschmelzen zu lassen. Sie hat da schon pro Jahr 1m oder mehr Dicke verloren – es wäre also auch bei einem Temperaturstopp Ende der 90er zum Totalabschmelzen und dem Neuentstehen eines Zirbenwaldes gekommen. Die jetzige Temperaturen beschleunigen dies nur – 160m Eispanzer noch in den 70ern brauchen halt auch Zeit zum tauen.
Die Schilder mit den Jahreszahlen der Eisdicke stehen dort, es lohnt sich das einmal zu besuchen.
Im übrigen wachsen die Zirben und selbst normale Kiefern dort wieder, ich habe die Keimlinge schon gesehen wo vor 10 Jahren noch Eis war.
Zum Vergleich, von diesem Lift aus konnte man zur Bauzeit fast ebenerdig den Gletscher betreten:
https://www.meinbezirk.at/spittal/lokales/gletscherbahn-m6627023,998656.html
@Siggi K. vom 14.8.18: „keine andere wissenschaftliche Disziplin“ usw. Gehen Sie mal bei Wikipedia auf die „Homöopathie“-Diskussion. Der Physiker Martin Lambeck hat zu diesem Thema ein ganzes Buch geschrieben: „Irrt die Physik?“. Vielleicht sind seine Argumente auch für den Kampf mit unseren Klimaesoterikern zu gebrauchen!?
@Frankfurter: Weinbau gibt es in England schon seit längerer Zeit wieder: https://www.kochwiki.org/wiki/Wein:Weinanbaugebiet_in_England
Kennen Sie übrigens die Geschichte von dem Typen, der auf der Fähre vom schottischen West Loch Tarbet nach Islay zwei Flaschen Wein bestellen wollte?
@von Thalbusch: „Die Motivation des Einzelnen ist nicht so einfach und überschaubar, wie sie gerne dargestellt wird.“ Natürlich nicht! Im Bereich Sozialpsychologie ist immer alles extrem vielschichtig. U.a. können Typologien ein Ansatz zur Reduktion von Komplexität sein: Z.B. „rational Ignorante“ (Menschen, oft die von Ihnen erwähnten SUV-Fahrer, die bewusst die Auseinandersetzung mit unbequemen Themen scheuen) oder das „Info-Prekariat“ (machen einen Bogen um alles, was nach Information riecht). Gute Typologien sind eigentlich immer Voraussetzung für ein gutes Marketing. Letztlich sind wir aber alle zumindest unterschwellig von unserer Biologie geprägt.
@ Eulenspiegel: Bei https://www.swisseduc.ch/glaciers/alps/pasterze/repeat_photos/index-de.html gibt es Vorher/Nachher-Bilder der Pasterze (und auch von weiteren Gletschern). Beeindruckend!
Ich bin ein großer Fan vom Unteraargletscher. Die Wanderung vom Grimsel-Hospiz zur Lauteraarhütte kann ich nur empfehlen. Etwas weiter hinten, am „Abschwung“, war die “Wiege der Gletscherforschung”, mit dem berühmten “Hôtel des Neuchâtelois” der Wissenschaftler Agassiz, Hugi, Schimper…. (auch Michael Faraday war dort mal zu Besuch):
https://www.myswissalps.ch/story/882
Das große Problem der Eiszeitpioniere war, dass man sich damals keinen Mechanismus zur Erzeugung der für eine Eiszeit erforderlichen Klimaschwankungen vorstellen konnte (Milankovich war erst viel später).
@Bleckmann: Ich bin im Bereich Klimaforschung nur ein interessierter Laie, Ihre Fragen sind äußerst banal, die hätte ich auch beantworten können. Die Diskussion um AKW als Bestandteil einer wirksamen Klimapolitik wird wiederkommen, auch in diesem Forum. Ich hoffe dann, sowohl von Pro- wie auch von Contra-Seite, auf differenziertere Argumente. Warum möchten Sie so schnell eine Diskussion beenden, die noch gar nicht begonnen hat?
@Siggi K.
Ich kenne einige Arbeiten des PIK, die reichen sehr weit in die Zukunft – von einigen 10.000 bis hin zu mehreren hundert Millionen Jahren.
Da Sie – nach eigener Aussage – hinsichtlich des Phanerozoikums die “ganz große Keule” schwingen, wäre es vielleicht angebracht, sich näher mit diesem Zeitraum zu beschäftigen. Und zwar weniger im Hinblick auf die rezenten Familien und Gattungen, sondern vor allem unter dem Aspekt, wie viele Lebensformen bereits lange vorher verschwunden sind – und warum. Fast immer spielten tiefgreifende klimatische Veränderungen eine mitentscheidende Rolle. Sehr detaillierte Informationen dazu finden Sie unter dem folgenden Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Massenaussterben
Interessant zum Thema Hitze ist der unter den “Climate Change Indicators” der EPA gezeigte der Verlauf der Hitzewellen in den USA von 1895 bis 2015, Figure 1:
https://www.epa.gov/climate-indicators/climate-change-indicators-high-and-low-temperatures
wonach die 1930er-Jahre von sehr starken Hitzewellen geprägt waren, was sich seitdem nicht wiederholt hat.
Jedoch in Figure 2 sieht man, dass sich Anfang der 1950er-Jahre die ungewöhnlich hohen Sommertemperaturen erneut zeigten, dann wieder 2002 bis 2015, dem Ende der hier geziegten Datenreihen (in grafischer Form).
(a) Betrifft nur die USA. (b) Dieser “Index” ist ein wenig seltsam, es geht offenbar dabei nicht um die höchsten Temperaturen oder die von Hitze betroffenen Fläche der USA, die jeweils in diesem Jahrhundert ihre Rekordwerte erreicht haben.
Puh ja, es ist mittlerweile so heiß geworden, dass ich nur noch früh morgens und spät abends das Haus verlasse. Hoffentlich hört die Hitzewelle bald auf.
@Rahmsdorf
Ich habe es m. E. nicht an der gebotenen Höflichkeit fehlen lassen.
Selbstverständlich habe ich nicht jede einzelne Publikation des PIK seit dessen Gründung gelesen.
Meinen Ausführungen ist deutlich zu entnehmen, dass ich a) auf nicht-anthropogen verursachte zukünftige Änderungen abstelle und b) Sie persönlich, nicht das PIK als solches, dafür kritisiere, sich einer apokalyptischen Ausdrucksweise zu bedienen.
Sie halten dem jetzt nicht ernsthaft eine Veröffentlichung auf der Homepage des PIK entgegen, in der es letztlich auch wieder um den anthropogenen Ausstoß von CO2 heute und dessen Langzeitwirkung geht?
Meine Schlussfolgerung – ich würde es nicht Unterstellung nennen – ziehe ich aus Formulierungen wie diesen:
„Nichts in den Erkenntnissen der Paläoklimatologie spricht dafür, dass natürliche Faktoren uns daran hindern könnten, die globale Erwärmung auf unter 2 °C zu begrenzen.“
Womit Sie den Menschen suggerieren, dass alles in unserer Macht steht. Sie selbst führen zwar an anderer Stelle tatsächlich aus, dass der Meeresspiegel weiter steigt, aber lediglich, um die Trägheit der Ozeane zu erläutern.
Aus Ihren Antworten mit den immergleichen Mantras wird deutlich, dass Sie meine Ausführungen nicht verstanden haben. Sei’s drum.
Ich sehe meine Auffassung bestätigt, dass diejenigen, die sich pathetischer Phrasen wie „Wendepunkt der Menschheitsgeschichte“ (Blog zu Paris) bedienen, keine Vorstellung davon haben, was unter der „Zukunft der Menschheit“ zu verstehen ist. Von Mitarbeitern des PIK erwarte ich in der Tat, dass sie disziplinübergreifend denken, über Weitsicht und Besonnenheit verfügen.
Ich kann das hier nicht erkennen, vielmehr nehme ich eine permanente Überhöhung Ihres Forschungsgebietes wahr, was zu grotesken Auswüchsen wie den von mir erwähnten führt (Sylt, Gletscher).
Der Mensch besiedelt heute bereits alle Lebensräume mit Ausnahme der Ozeane und ist äußerst anpassungsfähig, auch wenn er sesshaft geworden ist. Die meisten Katastrophen, die sie so wortgewaltig beschreiben, sind entweder keine oder sie sind deutlich überzeichnet.
Es ist Ihnen durchaus hoch anzurechnen, dass Sie sich die Mühe machen, diesen Blog zu betreiben. Wenn aber sachlich vorgetragene Kritik zu abschätzigen Bemerkungen führt, dann wirft das schon die Frage auf, ob es nicht eher um Selbstbeweihräucherung und Indoktrinierung geht.
Es freut mich, dass Sie eine konkrete Aussage kritisieren – nur so kann man in der Sache diskutieren. Die Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter 2 Grad bezieht sich natürlich auf das Pariser Abkommen und die Zeitskala der kommenden ein- bis zweihundert Jahre. Es geht darum, bei welcher Temperatur wir die moderne anthropogene Erwärmung stoppen können – und nicht etwa darum, eventuelle natürliche Klimaänderungen in Jahrmillionen zu verhindern. Was also ist konkret falsch an meiner Aussage? Gibt es denn Hinweise aus der Erdgeschichte, dass natürliche Faktoren uns daran hindern könnten, die aktuelle Erwärmung unter 2 Grad zu stoppen? An welche denken Sie dabei?
@Rahmsdorf
Kurzer Nachtrag aus aktuellem Anlass::
https://www.ardmediathek.de/tv/Monitor/Monitor-vom-16-08-2018/Das-Erste/Video?bcastId=438224&documentId=55162446
Professor Schellnhuber (ab Minute 00:01:40):
„…oder ob wir vielleicht sogar in einen Zustand rutschen, der für die menschliche Zivilisation nicht mehr geeignet ist.“
Teilen Sie dessen Auffassung?
Ja. Wobei ich das präzisieren würde, weil auch ein fünf Grad wärmeres Klima ja durchaus für eine menschliche Zivilisation geeignet wäre – wenn dieses Klima bereits die letzten Jahrtausende über stabil so geherrscht hätte. Die Gefährdung der menschlichen Zivilisation besteht konkret darin, einen rapiden und dramatischen Klimawandel durchzumachen, mit über 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Das Problem ist der Klimawandel, nicht ein Klimazustand.
Sie schreibeb: “Übrigens – es gibt keinen seriösen Wissenschaftler und keine seriöse Fachliteratur, die bezweifelt, dass das CO2 der wesentliche Antrieb der modernen globalen Erwärmung ist. Das ist in der Fachwelt Konsens.”
Herr Dr. Rahmstorf, jetzt muss ich mich doch noch einmal melden. Wie können Sie so einen Satz äußern. Noch niemals war die Wissenschaft settled, nur Religionen behaupten, sie seien unfehlbar. Googlen Sie mal, sie finden tausende von Wissenschaftlern, Nobelpreisträger, die eine andere Meinung vertreten. Hier finden Sie eine Auswahl: http://ogy.de/tv5b
Nun ja, nun verlinken Sie auf die Klimaskeptikertruppe von EIKE und die Tatsache, dass der 89-jährige Nobelpreisträger Ivar Giaever öffentlich den anthropogenen Klimawandel bezweifelt, ohne allerdings in der Fachliteratur irgendwelche konkrete Belege für diese These vorzulegen, wie man es von Wissenschaftlern erwarten darf. Wenn Sie Genaueres über den Konsens wissen wollen empfehle ich diese begutachtete Fachpublikation dazu: Consensus on consensus: a synthesis of consensus estimates on human-caused global warming. Oder sie werfen mal einen Blick darauf, was wissenschaftliche Akademien aus aller Welt an Stellungnahmen zum Klimawandel erarbeitet haben. Sie können natürlich gerne trotzdem bei Ihrer Meinung bleiben und glauben, es besser als die Fachwelt zu wissen. Sie stellen sich damit aber klar gegen den akzeptierten wissenschaftlichen Kenntnisstand. Wenn Sie meinen, das Thema sei in der Fachwelt umstritten, dann gehen Sie Organisationen wie EIKE auf den Leim, die genau diesen Eindruck zu erwecken versuchen.
@Martin Holzherr
“für Länder wie Deutschland ist es schwierig, schnell aus der früher so wichtigen Kohle auszusteigen”
Bitte erklären Sie mir doch mal, was Sie mit diesem Satz zum Ausdruck bringen wollen.
Die Braunkohle hat an der deutschen Stromproduktion einen Anteil von ca. 25% (15 GW von 63 GW durchschnittlich).
Das sind ca. 3% am Gesamtenergiebedarf (besagte 15 GW zu 550GW).
Von den 15 GW sind in etwa 12 GW essentiell, also nicht nur wichtig, sondern extrem wichtig.
Warum erwähnen Sie nicht, daß 50% des Gesamtenergiebedarfes vom Verkehr benötigt werden (ca. 270 GW) und 25% von der Heizung (ca. 120 GW) ??
Warum erklären Sie nicht, wie Sie die ca. 75%= fast 300 GW, die Heizung und Verkehr benötigen, mittels nichtfossiler Energieträger sichern wollen und dazu noch die 15 GW Braunkohlenstrom und 10 GW Atomstrom ?
Warum schlagen Sie immer wieder auf den mengenmäßigen und klimaphysikalischen Zwerg, von der Bedeutung aber Riesen Braunkohle, der ganz wesentlich das Funktionieren des öffentlichen Lebens sichert, ein und erwähnen systematisch die Verursacher der Klimakatastrophe nicht Nie und mit keinem Wort?
Warum wird hier ohne Ihren Einwurf über den vermeintlichen Nutzen des persönlichen Verzichts palavert, ohne daß Sie immer wieder darauf hinweisen, daß das gesamte System von Energieerzeugung und -verbrauch mit ganz anderen Prioritäten als der Überwindung von Stromerzeugung aus dem Lieblingsgegner fast aller deutschen sich “grün” gerierenden Personen, der Braunkohle, geändert werden muß ? Ich wiederhole: das System ! Und daß es dafür kein Konzept gibt, da es das gesellschaftliche Umfeld dieser Welt nicht ermöglicht ?
Braunkohle muß noch viele Jahrzehnte zur Sicherung der Stromproduktion seinen jetzigen Anteil beibehalten, ohne daß sie einen wesentlichen Beitrag zur Klimakatastrophe liefert.
Wie wollen Sie durchschnittlich (!) 550 GW Gesamtenergie aus nichtfossilen Quellen für Deutschland jederzeit sicher zur Verfügung stellen ?
@Prof. Rahmtorf
“Von uns stammt z.B. die Erkenntis, dass pro Grad globaler Erwärmung langfristig (Zeitskala rund 2000 Jahre) mit mehr als zwei Meter Meeresspiegelanstieg zu rechnen ist.”
Oha !!!
Wie wollen Sie mit 2m pro Kelvin Erwärmung die angedrohten 120 m Meeresspiegelanstieg erreichen ?
Ich habe von Ihnen gelernt, hier im Blog und mit Ihren Diagrammen, daß der Meeresspiegelanstieg bei 4,5° Erwärmung nach Wiederherstellung des Strahlungsgleichgewichts 120 m beträgt. Und daß diese Temperaturerhöhung bei Verdoppelung des natürlichen CO2-Gehaltes eintreten wird, die Toleranzgrenzen laß ich ganz frech weg. Einige Klimatologen rechnen zum Ende dieses Jahrhunderts bereits mit 2 m , las ich kürzlich.
Wo genau wollen Sie das mit den 120 Metern gelernt haben? Das ist unmöglich, da die Gesamtmenge von Eis auf der Erde nur für 65 Meter Anstieg reicht – und auch das ist auch bei 5 Grad Erwärmung praktisch ausgeschlossen, müsste dazu doch der gesamte antarktische Eisschild abschmelzen.
Danke, Herr Rahmstorf für diesen Artikel. Ich bin zufällig durch negative Äußerungen von Klimaskeptikern über Sie und das PIK auf Ihre Person und Ihre Artikel gestoßen und bin froh, dass ein Forscher seine Arbeit nicht (wie so oft) im stillen Kämmerlein macht, sondern in der Lage und gewillt ist, mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren!
Zu Ihrem Artikel: besonders interessant finde ich die Anmerkung zur schnelleren Erwärmung der Landflächen, die mir als interessierter Laie bisher noch nicht so bewusst war und die Prognosen zum Klimawandel für mich nochmal drastisch erhöhen. Schließlich leben die wenigsten auf isolierten Inseln im Ozean.
Zu den Temperaturen: nicht nur April und Mai waren rekordwarm, sondern ebenfalls der Gesamtzeitraum der 4 Monate April bis Juli (laut DWD). Außerdem war der Zeitraum auch rekordtrocken laut DWD, auch wenn die Abweichung hier nicht ganz so extrem ist wie bei den Temperaturen. Immerhin handelt es sich um eine nicht selbstverständliche Kombination aus Dürre und Hitze. Dass diese Kombination sich mit den Veränderungen des Jetstreams aber sehr gut erklären lassen, leuchtet mir ein.
Ich hoffe, Sie kommunizieren weiterhin sachlich und sorgfältig. Die Wissenschaft muss selbstbewusst und kritikfähig auftreten und die Errungenschaften der Aufklärung offenbar wieder verteidigen (nüchtern und mit Belegen). Die Wissenschaft ist für mich ein unabdingbarer Grundpfeiler unserer demokratischen und zivilisierten Gesellschaft und muss sich in öffentliche Diskussionen einbringen.
Viele Grüße
Ein Potsdamer
Herr Latif hat 2009 “bis zu 50 Grad im Norden und Osten der Republik” für “in 50 Jahren”, also für das Jahr 2059 vorhergesagt.
https://www.youtube.com/watch?v=7J98tU9HRJs (1. Clip)
Zugegeben ist noch nicht 2059, aber man darf auch als Laie wohl anmerken dass das totaler Unsinn ist. Die höchste jemals in Gesamt-Europa gemessene Temperatur war 48 Grad in Athen 1977
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_weather_records
Und die soll (von heute aus gerechnet) in nur 40 Jahren in Deutschland deutlich übertroffen werden? Absurd. Die in Deutschland erreichbaren Max-Temperaturen sind seit Menschengedenken 40+einpaarzerquetschte. Dieser Wert wird alle paar Jahre mal wieder irgendwo erreicht, aber er bewegt sich nicht nach oben.
Und Herr Schellnhuber hat 2005 in einem Interview im Tagesspiegel auf die Frage
“Haben Sie Ihren persönlichen Beitrag zum Klimawandel mal kalkuliert?”
geantwortet:
“Ja, der ist ziemlich hoch, weil ich selber im Jahr bestimmt 100-mal fliege.”
https://www.tagesspiegel.de/zeitung/ich-wuerde-kein-haus-auf-sylt-kaufen/655078.html
Super Wetter, endlich mal wieder ein richtiger Sommer nach den verregneten letztes Jahr und davor. So wie es die Alten erzählen wie die Sommer vor 70, 80 Jahren waren (oder gewesen sein sollen) Auch wenn´s manchmal ein wenig zu warm ist, aber so genau kann man es sich nicht aussuchen und konnte es nie. Dafür bekommen die armen Grönländer mehr Regen ab, weil die Tiefs nicht weiter nach Europa ziehen.
Bezüglich des Jet-Streams ist mir eine weitere mögliche Erklärung bekannt. Die letzten Sonnenmaxima sind schwächer ausgefallen als im bisher ermittelten Mittel (wobei unklar ist, was als “normal” zu gelten hat. Die relativ schwache Sonnenaktivität ändert zwar die Gesamtleuchtkraft der Sonne praktisch nicht (!), hat aber ein Absinken v.a. bei kurzen Wellenlängen zur Folge. Diese Strahlung wird üblicherweise in höheren Schichten der Atmosphäre absorbiert. Fällt dieser Anteil, so erscheint es logisch, dass auch der Jet Stream davon betroffen sein sollte und “träger” wird. Hierzu gab es in Sterne und Weltraum 7/2017 einen lesenswerten Beitrag: https://www.spektrum.de/magazin/was-ist-los-mit-der-sonne/1459545
Gibt es Studien, welche den Einfluss der geänderten polaren Temperaturen gegenüber den Einflüssen der Sonnenaktivität (bei niedrigen Wellenlängen) abwägt?
Nachtrag zu meinem vorhergehenden Kommentar.
Hier noch ein Lesetipp zum Thema Dürre und Hitze in der Vergangenheit, veröffentlicht auf Spektrum.de:
https://www.spektrum.de/news/europas-vernichtende-jahrtausendduerre/1584414?_ga=2.83143509.2146309655.1534757778-2016602562.1534757778
Fast alle Klimaaktivisten und auch die Klimawissenschaftler, die sich zur Energiepolitik äussern, unterschätzen das Beharrungsvermögen bestehender Technologie und überschätzen das kurz- und mittelfristige Potential neuer Energietechnologien. Ein gutes Beispiel dafür scheint mir der im Jahr 2010 publizierte Greenpeace-Artikel ERDGAS IST DIE BRÜCKENTECHNOLOGIE FÜR DEUTSCHLAND, wo Greenpeace für Erdgas als Ersatz für AKWs Eintritt und befürchtet, eine Lauzeitverlängerung für AKWs bremse die nötige Umstellung auf Erdgas. Doch heute im Jahr 2018 zeigt sich, dass in Deutschland so oder so das Erdgaszeitalzer noch nicht begonnen hat. Doch Nordstream 2 und das Versprechen der EU den USA mehr Erdgas abzukaufen, bedeuten auch, dass das Erdgaszeitalter in Eiropa noch kommt – irgendwann ab 2025. Und wie lange wird es dauern? Wohl 30 bis 50 Jahre, wenn man die Änderungsgeschwindigkeit im Energiesektor zu Rate zieht. Im Jahr 2050 wird also Europa soviel Erdgas wie vorher nie verbrennen – nur müsste Europa gemäss dem Vertrag von Paris im Jahr 2050 überhaupt kein Erdgas mehr verbrennen.
@Siggi vom 16. August 2018: „analog zu den 80er-Jahren (Waldsterben, Ozonloch) der Apokalyptiker“. Wir wollten letzte Woche von Waldkirch auf den Kandel wandern, das ist ein Berg im mittleren Schwarzwald. Leider war dort das gesamte Waldgebiet gesperrt wegen
http://www.badische-zeitung.de/waldkirch/6000-fluege-mit-kalk–155014039.html
Für mich sind solche Zitate – „Waldsterben, Ozonloch … Apokalyptiker“ – Indikatoren einer beträchtlichen Ideologisierung, wovon übrigens Ihr gesamter Beitrag durchzogen ist. Hier vielleicht noch eine Information, falls Sie einmal etwas wissenschaftlicher (und weniger voreingenommen) an die Problemstellung „Waldschäden“ (inkl. historischer Ursachen) herangehen wollen:
http://www.fva-bw.de/publikationen/wzb/ws2017.pdf
@Bleckmann vom 16 August 2018: Es gibt in der Klimatologie eine wissenschaftlich-seriöse Kontinuität von Fourier (1824), Tyndall (1859), Arrhenius (1896) über Callendar, Hansen, Keeling u.a. bis zu den heutigen Forschern – mit vielen Diskussionen um Details, im Kern aber ohne jeden methodologischen Bruch. Für mich ist das ein wesentliches Argument!
Irgendwann in den letzten zehn, zwölf Jahren sind dann aus ideologischen Gründen die sog. „Klimaskeptiker“ aufgekommen, deren Gebaren längst sektenartige Züge angenommen hat (man denke nur an die Prophezeiungen der Kaltsonnenanbeter oder an den Website-erleuchteten Bhagwan Kr…. mit seinen Klima-Sannyasins) und die bis heute bei der Erklärung klimatischer Phänomene keinen einzigen Erfolg erzielen konnten, deren Bilanz ist wirklich nur: null komma null.
Mit bloßen Behauptungen sind Sie groß, aber haben Sie denn irgendwelche „schlüssigen Beweise“ dafür, dass „Global Warming“ „eine neue Religion“ ist?
@M. Holzherr
Dieses Beharrungsvermögen wird an anderer Stelle Pfadabhängigkeit genannt. Zum Glück läuft nicht immer alles linear. Es gibt die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Technologie, es gibt die Zivilgesellschaft, die Wissenschaft, neue Techniken und letztendlich dann die Politik, die darauf reagieren muss. In einer demokratischen Gesellschaft, weil von unten und über die Preise viel Druck kommt, und in einer autokratischen Gesellschaft, weil dort mit einem Federstrich (ökodiktatorisch) von oben alles geändert werden kann, wenn es die Preise erforderlich machen, die Umweltbedingungen sich verschlechtern und das Gesamtsystem darunter leidet.
Es wäre nicht das erstemal in der Geschichte, dass eine Disruption (zugegeben neues Modewort) eintritt und danach alles schnell anders wird. Aus den oben aufgeführten Gründen bin ich davon überzeugt, dass das auch bei der Energie so sein wird und sich die Einstellungen der Menschen daraufhin auch ändern werden.
Die Frage ist nur, ob es schnell genug gehen kann, um einen gefährlichen Zivilisationsbruch durch die globale Erwärmung noch zu vermeiden.
Es ist für mich unverständlich, dass man Kernkraft bei uns so selbstverständlich ablehnt. Japan ist dabei, seine KKW reihenweise wieder in Betrieb zu nehmen und Deutschland wartet immer noch auf seinen Tsunami. Kernkraft ist das mit Abstand sicherste Verfahren zu Stromerzeugung. Bauen wir doch den DFR Reaktor, er kann neben billigem Strom, auch synthetische Kraftstoffe erzeugen und nebenbei noch aus den überall rumstehenden abgebrannten Brennelementen Energie erzeugen. Ein Endlager für 1 Millionen Jahre wäre überflüssig und die dafür vorgesehenen Kosten genügen, alle Windmühlen in diesem Land überflüssig zu machen.
@Wolfgang Richter:
Auf globaler Ebene sehe ich zum Beispiel in den 1930er-Jahren nichts, was eine außergewöhnliche Erwärmungsphase belegen würde. Eher das Gegenteil …
https://data.giss.nasa.gov/gistemp/tabledata_v3/GLB.Ts+dSST.txt
Da S. Rahmstorf im Februar 2018 unsere Prämissen auf der nachfolgenden A4-Seite defakto als KORREKT bestätigt hat (denn S. Rahmstorf hat den drei Prämissen bis heute nicht widersprochen):
https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2028/02/Scilogs_Rahmstorf_Klimamanifest_Enquete_Kommentare_20180212_20180221.pdf
amüsiert uns so ein obiger Blogtext von S. Rahmstorf immer wieder, da so ein entlarvender Blogtext ihn nicht als neutralen und objektiven Wissenschaftler ausweist, sondern eindeutig als Klima-Aktivist und Lobbyist.
Demnächst wird in einem ausländischen(!) öffentlich-rechtlichen TV-Feature darüber zu sprechen sein, welche abstruse Rolle das PIK in Potsdam, nicht nur in Deutschland spielt. Dreharbeiten laufen bereits. Die drei einschlägigen Seiten aus “DER KLIMAWANDEL” von Schellnhuber/Rahmstorf wurden bereits aufgezeichnet.
Hochachtungsvoll
Rainer Hoffmann
http://www.klimamanifest.de
@Gerhard Bleckmann
EIKE unterstellt gern und viel gruppen- und personenbezogene Ideologie und oktroyiert Heuchler-, Religions-, Hysterie- Ökototalitarismus- und Fake-Sciencedebatten auf. Im Impressum steht, dass für den Inhalt keine Verantwortung übernommen werden kann. EIKE ist ein Verein, der nicht offen legt, wie er sich finanziert mit Verbindungen zur AfD. Und so weiter und so fort. Vergesse ja auch vieles wieder. Und warum sind mit Verlaub in dem Verein so viele alte Menschen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Europäisches_Institut_für_Klima_und_Energie
Also wieder die Religionskeule geschwungen, weil ein Nobelpreisträger erzählt, dass der menschenverursachte Klimawandel nicht existiert. War nicht mal der 89-jährige Nobelpreisträger Ivar Giaever auf der Gehaltsliste von Exxon? Würde mich interessieren, ob das stimmt. Gleichwohl: 72 Nobelpreisträger haben dazu aufgerufen, entschlossener den Klimawandel zu begrenzen.
@Jürgen Bucher
Da haben Sie mich falsch verstanden. Ich bin Befürworter des energetischen Umbruchs und kritisiere hier lediglich die emotionale, aufgeregte und bei einigen Beiträgen (z. B. zum philosophischen Quartett) diffamierende und überhebliche Darstellungsweise, mit der Herr Rahmstorf und seine Gastautoren m. E. die Menschen geradezu ins Lager der Skeptiker treiben. Letzeres hat evolutions- und sozialpsychologische Gründe. Für viele Menschen ist das abstoßend. Die Skeptiker sind allerdings auch nicht gerade zimperlich.
Mein Anliegen ist es, dass beide Seiten auf die sachliche Ebene zurückkehren. Dazu gehört es, apokalyptische Schilderungen, aber auch eine Wortwahl wie „Klimaesoteriker“ zu vermeiden.
Die Homöopathie ist zwar ein schönes Beispiel, dass auch in anderen Disziplinen emotional gestritten wird, erreicht aber nicht die gleiche gesellschaftliche Bedeutung. Vielleicht verstehe ich Ihren Hinweis auch nicht richtig, aber die Esoteriker wären ja auf der Seite der Skeptiker zu suchen, wenn man an unbekannte okkulte Kräfte glaubt, die das Beobachtete erklären sollen.
Ich habe keine Veranlassung, an der umfangreichen Indizienkette, die durch langjährige wissenschaftliche Forschung aufgebaut wurde, ernsthaft zu zweifeln. Das wäre anmaßend.
Ich habe auch so ziemlich alles zur Kenntnis genommen, was von Skeptikern hervorgebracht wurde. Auch seriöse Theorien, die durchaus ihren Charme haben, wie die von Svensgaard, können die Beobachtungen nicht erklären.
Die Kollegen des leider zu früh verstorbenen Dr. Böhm vom ZAMG in Österreich zeigen mit ihrem Informationsportal Klimaforschung sehr schön, wie die Aufklärung des naturwissenschaftlich interessierten Laien völlig unaufgeregt und ohne Kampf um die Deutungshoheit erfolgen kann:
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klimaforschung
Mit einer sehr schönen Zusammenfassung der paläoklimatischen Geschichte und lokaler Beobachtungen (Alpenraum), wie ich finde.
@Chrononaut
Ich habe mich während meines Studiums der Geologie/Paläontologie hinreichend mit der Erdgeschichte und Paläoklimatologie beschäftigt. Ich brauche da kein Wikipedia.
Es kommt immer auf die Interpretation an. Wenn Sie so wollen, dann hat das letzte große Massensterben an der Kreide/Paläogen-Grenze den Aufstieg der Mammalia und damit des Menschen erst möglich gemacht.
M. E. hat der heutige Mensch die Voraussetzungen, solche Ereignisse, wenn auch stark dezimiert, zu überstehen. Ich halte sogar eine menschliche Zivilisation zu den klimatischen Bedingungen der Kreide für möglich, wenn ich mir eine flächentreue Projektion unseres Planeten anschaue.
Inwieweit der Mensch sich auch physiologisch anzupassen vermag ist spekulativ, aber hier mal ein schönes Beispiel aus der Medizin:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/76074/Natuerliche-Resistenz-gegenueber-Malaria-durch-Variation-der-Rezeptoren-auf-roten-Blutkoerperchen
Herr Schellnhuber formuliert in dem Monitor-Bericht sehr unglücklich und bezieht sich wohl auf folgenden Artikel:
https://www.pik-potsdam.de/pik-startseite?set_language=de
Man muss die Zusammenhänge sehen. Hier geht es um Politik. Der designierte Kodirektor des PIK Rockström soll der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.
@Rahmstorf
Ich lasse mich doch nicht zu Spekulationen hinreißen, ob ein natürlicher abrupter Klimawechsel, für dessen Vorkommen es Hinweise gibt und über dessen Ursache noch wenig bekannt zu sein scheint, irgendwann anstehen könnte und in welcher Richtung der jetzige Trend beeinflusst werden würde.
Darum geht es mir bei dem Zitat auch nicht. Ich wünsche mir lediglich, dass man die Bevölkerung mehr darüber aufklärt, dass sich ihr Lebensraum auch ohne anthropogen verursachten Klimawandel langfristig ändern wird, wenn man sich des Bildes von der „Zukunft der Menschheit“ bedient.
Ein aktuelles Bespiel lieferte wieder die Sendung „Anne Will“ vom vergangenen Sonntag, in der Herr Schellnhuber zu Gast war. Ausgerechnet eine nordfriesische Insel, die in einem fragilen Geosystem liegt, muss für die Diskussion herhalten und soll Emotionen erzeugen. So leid es einem auch für den Einzelnen tut, für die großen Zusammenhänge ist die Insel völlig bedeutungslos.
Der Mensch ist mitnichten an das heutige Klima angepasst.
M. E. ist der Mensch im Zuge seiner unkontrollierten Ausbreitung dazu übergegangen, Lebensräume zu besiedeln, die für ihn gänzlich ungeeignet sind.
Wenn man natürliche Phänomene als etwas Böses betrachtet, Flüsse begradigt, in deren Überschwemmungsgebieten Häuser baut, bessere Bretterbuden als Behausung in Landschaften errichtet, die von Tornados durchzogen werden, oder natürliche Barrieren abholzt, wo Muren abgehen, dann wird durch die Brille eines Rückversicherers betrachtet alles zur Katastrophe.
Wie wäre das alte Ägypten denkbar ohne die regelmäßigen Überschwemmungen des Nils.
Ich spare mir jetzt lange Ausführungen, da ich mich ohnehin dafür entschuldigen muss, diesen Blogbeitrag ein wenig gekapert zu haben.
Ich wünsche mir einfach etwas mehr Besonnenheit. Es kann bei Aussagen wie denen von Herrn Schellnhuber im Monitor-Bericht niemanden verwundern, dass das Thema nicht mehr ernst genommen wird. Was ich von solchen Aussagen halte habe ich in meiner Antwort an @Chrononaut aufgenommen.
Sie wünschen sich, dass die Aussagen der Klimaforscher weniger beunruhigend klingen sollen. Dieser Wunsch ist psychologisch verständlich – aber wenn durch herausragende Forschungsleistungen ausgewiesene Klimaforscher zu dem Schluss kommen, dass die Lage derart beunruhigend ist, sollten – ja müssen – sie das nicht ehrlich und klar sagen? Haben Sie schon einmal überlegt, dass diese Wissenschaftler schlichtweg Recht haben könnten? Es ist immer einfach, sie als Alarmisten oder Apokalyptiker abzustempeln. Wenn aber die Lage alarmierend ist, dann ist jemand, der sie beschreibt, kein Alarmist sondern Realist.
@Bleckmann:
Angesichts von etwa einer Viertelmillion seriöser klimatologischer Studien ausgerechnet das völlig unwissenschaftlich agierende EIKE als Beleg anzuführen, ist … nun ja, eine kreative Leistung.
Und natürlich darf in dem Zusammenhang auch Ivar Giaever nicht fehlen, der sein Klimawissen laut eigener Aussage innerhalb eines Tages ergoogelt hat. Ausgewogener wäre es gewesen, wenn Sie darauf verwiesen hätten, dass die Mainauer Deklaration zum Klimawandel von mehr als 70 Nobelpreisträgern unterzeichnet wurde.
@Martin Holzherr
Ja, natürlich ist Erdgas die Brückentechnologie für die Zukunft. Aber nur theoretisch. Denn: niemand möchte aus Erdgas produzierten Strom kaufen, er ist schlicht zu teuer. Eine ganze Reihe unserer Erdgas-KW sind stillgesetzt, die noch in Betrieb befindlichen sind die ersten, die heruntergefahren werden, wenn es ein Überangebot an Strom gibt. Braunkohlenstrom ist logischweise der billigste und wird fleißig produziert, er hilft, die Wirtschaft brummen zu lassen. Allerdings sind die ca. 3%, mit denen der Braunkohlenstrom den Gesamtenergiebedarf deckt, aus klimaphysikalischer Sicht sowieso zu vergessen, da kann er durch Sonnen- und Windstrom noch so sehr gepuscht werden. Da steht die Landwirtschaft mit ihren 15% Anteil an der Klimaerwärmung etwas anders da.
_________________________________________________________________________________
Herr Bleckmann, diese Ihre Logik kann ich wiederum nicht verstehen.
Wieso muss es dann wärmer gewesen sein, und noch dazu “deutlich”?
Das wäre doch nur dann der Fall, wenn es momentan an den betreffenden Stellen für Bäume deutlich zu kalt wäre.
Ist es das denn?
Gruß
Frankfurter
@Gudea (Zitat): „Warum schlagen Sie immer wieder auf den mengenmäßigen und klimaphysikalischen Zwerg, von der Bedeutung aber Riesen Braunkohle, der ganz wesentlich das Funktionieren des öffentlichen Lebens sichert, ein und erwähnen systematisch die Verursacher der Klimakatastrophe nicht Nie und mit keinem Wort?“
Ganz einfach: Ein paar deutsche Braunkohlekraftwerke stilllegen und andere drosseln würde genügen um das selbgestellte deutsche CO2-Emissionsreduktionsziel zu erreichen, 2020 40% weniger auszustossen als 1990. Keine andere Massnahme kann das. Wenn Kohle aus strukturellen Gründen am Leben erhalten wird, dann gewinnen politisch/strukturelle Ziele über klimatologische. Deutschlands Beispiel wird mit Sicherheit auch das Verhalten anderer europäischer Länder beeinflussen.
@Jürgen Bucher
Da haben Sie meine Aussage falsch interpretiert.
Ich habe die 80er-Jahre in guter Erinnerung. „Erst stirbt der Wald, dann der Mensch“.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/erst-stirbt-der-wald-dann-du-die-dissertation-von-birgit-metzger-zum-waldsterben-und-waldmythos/
Es gab Menschen, die befürchteten, dass das ganze Ökosystem unwiderruflich kippt und wir dem Tod geweiht sind.
Also, ich lebe noch.
Ich habe mit dem Satz die Frage aufgeworfen, ob es evtl. sogar der Apokalyptiker bedarf, um gesellschaftliche Änderungen durchzusetzen.
Dass jeder, der auch nur in Teilen Kritik übt, mit Schubladendenken einsortiert werden muss, DAS ist Ideologie.
Scheint eine sehr interessante Dissertation zu sein.
@Rahmstorf
Wieder missverstanden. Ich habe keine Zukunftsängste. Ich habe mir die Mühe gemacht, neben zahlreichen Publikationen auch den IPCC-Bericht zu lesen. Ich versuche objektiv zu urteilen und bin ebenfalls Realist. Es geht auch nicht um Recht oder Unrecht. Ich bin auch kein Skeptiker, da man in diesem Blog ja nur 2 Schubladen zu kennen scheint.
Was Prognosen bzgl. „Katastrophen“ in ferner Zukunft anbelangt, insbesondere im Hinblick auf regionale Unterschiede, so ist das komplexe System m. E. noch nicht so weit verstanden, als dass man zuverlässige Aussagen machen könnte.
Wenn Sie das können und einfach Recht haben: gut.
Das sollten Sie dann auch Prof. Latif mitteilen, um nochmal auf die Heißzeit zurückzukommen:
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-mittagsecho/audio-heisszeit-sehr-unwahrscheinliche-moeglichkeit-100.html
@Frankfurter
So schwer zu verstehen, da war mal ein Wald, also muss es dort längere Zeit wärmer gewesen sein als heute. Die Römer haben mit Sandalen halb Europa erobert. In ihren ausführlichen Berichten, haben sie Gletscher nicht erwähnt. Die Römer hatten es deutlich wärmer als heute. Noch wärmer war es vor 4000 und 7500 Jahren.
@Martin Holzherr
Sagen Sie, wie man die Leistung der Kohlekraftwerke ersetzen kann. Wind und Sonne können das niemals, sie erreichen gerade mal 3% unseres Primärenergiebedarfs. Kernkraftwerke, die das zuverlässig und sicher bewerkstellen können, werden abgestellt. Warum keine Kernkraft, warten wir auf den Tsunami? Japan hat bereits 9 Kraftwerke wieder in Betrieb, weitere folgen. Jetzt setzt man hier auf Gaskraftwerke. Das EEG sollte uns ursprünglich vom Öl der Saudis unabhängig machen, jetzt wird Russland diesen Part übernehmen.
Zu den aufoktroyierten Alarmismusdebatten: Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass uns die Nachkommen übel nehmen werden, dass es zu viel Alarmismus gegeben hätte.
@leo solar 22. August 2018 @ 11:34
Die “Disruption” wird kommen, aber viel zu spät. Außerdem benötigt sie viel zu lang (mehrere Jahrzehnte) und hätte vor mindestens dreißig Jahren schon begonnen werden müssen/können.
Auf unsere Enkel wartet viel Ungemach.
Martin Holzherr 23.8. 7:48
Die deutschen Braunkohlenkraftwerke erzeugen ca. 3% der in Deutschland benötigten Energie (ca. 25% des Stromes), stoßen 6% des CO2 aus und sind aber essentiell für die Wirtschaft, noch für viele Jahrzehnte.
6%, nicht 40%!!!
Ohne den Braunkohlenstrom könnten Sie nicht mal Ihr tägliches Brot kaufen, die Türen zu Ihren Koofmich gingen nicht auf. Haben Sie mal einen Stromausfall erlebt ? Ich habe es. Sehr oft.
Der Verkehr benötigt 50% der Energie und stößt 50% des Co2 aus, die Heizung jeweils 25%. Sogar die Landwirtschaft richtet mehr Klimaschaden als die Braunkohle an, das 2,5-fache.
40% weniger CO2 sind ausschließlich über (extremste) Verringerung des Verkehrs und starker Verringerung der Heizung erreichbar.
Da das im Rahmen des Kapitalismus nicht machbar ist (und des gegenwärtigen gleich gar nicht), und sowieso nur mit Disruptionen, gegen die das FCKW-Verbot eine Kindstaufe ist, stürzen sich die Pseudogrünen auf die Braunkohle, weil es sich so schön krakeelen läßt und dabei im Bauch krabbelt.
Ich kann Ihnen nicht folgen.
Der Verkehr ist nebenbei gesagt nicht nur das Symbol, er ist der Beweis dafür, daß das System längst über seine Grenzen gekommen ist, unregelbar und schlichter Irrsinn ist.
Sind Sie mal auf der A4 gefahren ? Oder einer anderen Autobahn? Ich habe diesen Horror, diese geballte Antiintelligenz, gerade hinter mir.
@Holzherr
PS:
Der Strombedarf betrug um 20 Uhr 70 GW. Davon wurden 5 GW durch Wasserkraft, 10 GW durch Wind und 8 GW durch Kernkraft erzeugt. Der schlappe Rest von 47 GW= 67% ist fossilen Ursprungs. In ein paar Wochen, wenn die AKW nur noch Strom benötigen, aber keinen mehr erzeugen dürfen, werden es 78% sein.
Das sind aber immer noch nur 10% des Gesamtenergiebedarfes.
Großwetterlagen haben eben auch dekadische Trends!
Hier scheint es wieder mal so, als ob die gnadenlose Simplifizierung des Klimasystems die jüngste Erwärmung ausreichend beschreiben muss.
In Mitteleuropa sind seit etwa 1980 primär die Sommer-und Frühjahrsmonate wärmer geworden, aber eben auch viel sonniger, das macht einen Großteil des Antriebes aus.
Zirkulationsmuster sind eben keine lineare Angelegenheit, genauso wenig wie sich das Klimasystem auf CO2 Emissionen reduzieren lässt.
D.h. die aktuell beobachtete Zunahme an sommerlichen “Schönwetterphasen” kann sich wie eh und je ganz schnell wieder umstellen und regional über Dekaden für tendenziell kühle und feuchte Sommer sorgen.
Das THG forcing ist über solche Zeiträume viel zu schwach, um diese natürlichen Schwankungen gänzlich zu maskieren, aber diese fundamentalen klimatologischen Fakten werden am PIK gerne ausgeblendet.
Über Teilen Eurasiens sehen wir eine sommerliche Abkühlung und stromaufwärts im N Atlantik ebenfalls. Die Rossby Wellen haben sich offensichtlich wieder einmal etwas verlagert, Tröge und Keile treten um den Globus der mittleren nördlichen Breiten nicht gleichverteilt auf, sie ändern Lage und Dauer wie eh und je in der gut bekannten Europäischen Klima Geschichte.
Auch über die vielen warmen Sommer der RWP oder MWP muss ein ähnliches Klima geherrscht haben, wie heute, welches u.a. die alpinen Gletscher noch weiter schrumpfen ließ, als die sehr warmen und sonnigen Sommer seit Ende des 20. Jahrhunderts.
Die Verteilung der Zirkulationstypen hat nichts mit CO2 Emissionen zu tun. Dazu gibt es bestenfalls vage Theorien und Modellansätze. Man muss nur die GWL Auswertunge vom PIK (Hess- Brezowsky, Gerstengarbe, weiterführend DWD) ansehen um zu erkennen, dass die hier vorgestellten Ansätze mit den Fakten wenig zu tun haben können. Meridionale Lagen variieren stark über das Jahrhundert, sind jedoch nicht häufiger geworden, ebenso die zonalen.
Die gemischten Lagen zeigen seit etwa 1980 einen signifikant steigenden Trend, diese, häufig auch Hochdrucklagen, können sich die nächsten Dekaden aber genau so gut Richtung Westen oder Osten verlagern und wir erleben dann wieder Sommer wie zwischen 1950 und 1980, oft kühl und regnerisch, a la Rudi Carrell.
Wir hatten ja auch schon mal den seltsamen Erklärungsversuch für kalte Winter, dass eben kalte NO Lagen häufiger werden (eisfreie Kara See etc…), leider zeigen genau diese GWL aber einen deutlich fallende Häufigkeit was extrem gut mit den fehlenden extrem tiefen Winter T der letzten Dekaden in ME zusammen passt.
Vielleicht sollte man schwammige Theorien zuerst einem Faktencheck unterziehen.
Der Faktencheck findet laufend in der Fachliteratur statt. Meine Fachpublikationen sind hier: http://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/index.html
Eine ganze Reihe davon zu den besprochenen Veränderungen der Zirkulation. Wo sind Ihre? Wie erklären Sie die Abb. 1 oben mit dekadischen Schwankungen? Was genau ist die Evidenz dafür? Das geht in Ihrem Wortschwall etwas unter.
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Also nochmal: Ist es heute und dort, z.B. am unteren Rand der Pasterze, zu kalt für Bäume?
> Tim, 7. August 2018 @ 10:03
> Wieviele angebliche Ökobewegte haben in den letzten Jahren ihr Auto aufgeben, keine Flugreisen mehr unternommen, das Temperaturniveau in ihren Wohnungen/Häusern reduziert, sind zurück in Städte gezogen (um Infrastruktur-Aufwand zu reduzieren und Fläche zu schonen), haben den Kampf gegen das von Beginn an untaugliche EEG aufgenommen? Fast niemand.
Der Kraut heuchelt gern. Tatsächlich ist er anders gestrickt:
Elektromotoren geben Veredlern ganz neue Möglichkeiten. Wie ein Tuning der Zukunft aussehen könnte, zeigt Abt mit seinem nachgeschärften Audi RS6-E
Es ist nicht so, dass der Audi RS6 im Serientrimm mit einem ausgeprägten Leistungsdefizit zu kämpfen hätte. 412 kW / 560 PS sorgen Dank des doppelt aufgeladenen V8-Vierliter-Motors für einen sicheren Platz auf der linken Spur der Autobahn und wer will, hat in dem Powerkombi sogar noch die ganze Familie dabei. Wem 560 PS zu blass und 305 km/h Höchstgeschwindigkeit im Serien-RS6 zu blass sind, schaut gerne bei Edeltuner Abt in Kempten vorbei. Die Allgäuer pressen aus dem Kraftkombi und seinem Vierliter-Verbrenner bis zu 537 kW / 730 PS heraus und machen ihn weit über 300 km/h schnell. Doch es geht noch einiges mehr, denn jetzt haben die Abt-Entwickler einem Einzelstück einen Elektroboost eingehaucht, der dem Super-Pursuit-Mode von Michael Knights K.I.T.T. aus der US-Fernsehserie Knight Rider aus den 80er Jahren in kaum etwas nachsteht.
https://efahrer.chip.de/tests/hybrid-tuning-audi-rs6-e-von-abt-mit-mehr-als-1000-ps
@Wolf Wiese
Damit bin wohl ich gemeint.
Wenn es so einfach wäre. M. E. zieht die Überhöhung eine Menge Energie, Geld und Empathie aus anderen Bereichen im Hier und Jetzt ab.
Ihre Kritik ist aber berechtigt, ich habe den Blogbeitrag etwas missbraucht.
@Siggi K. vom 23. August 2018: Ja, ich habe Ihre Aussagen falsch interpretiert.
Und ja, es gab in den 70/80ern beim Thema Waldschäden Übertreibungen von Seiten der Umweltbewegten und diversen Medien. Es hat sich aber auch dauerhaft das „angebliche Waldsterben“ als vollkommen falsches Argumentations-Muster bei Klimaskeptikern etabliert.
Ich stelle dazu fest: Es gab in bestimmten Regionen massive Waldschäden, die Ursachen wurden im Großen und Ganzen schnell und zuverlässig wissenschaftlich identifiziert, es kam – gegen den absurden Widerstand der Klimaskeptiker-Vorläufer, die den Niedergang der Industriegesellschaft prophezeiten – zu den notwendigen end-of-pipe-technischen Gegenmaßnahmen, seither geht es dem Wald quälend langsam wieder besser, die Schäden sind jedoch bis heute immer noch enorm (siehe dazu mein Beispiel mit der Waldkalkung). Ökonomisch gesehen wurden in einem vergangenen Zeitraum erhebliche externe Kosten dauerhaft in die Zukunft und auf Nicht-Verursacher transformiert.
Die Waldschäden, die Ausdünnung der Ozonschicht – da gibt es strukturelle Parallelen zur heutigen Klimadebatte, ja, aber die Klimaveränderungen sind ein ganz anderes Kaliber unter anderen Rahmenbedingungen. Irgendwelche schlüssigen Argumente, es würde (wie von Ihnen behauptet) von Seiten diverser Klimaforscher mit einer “diffamierenden und überheblichen Darstellungsweise” ein schädlicher Alarmismus o. ä. betrieben, kann ich Ihren Ausführungen nicht entnehmen. Ich bin da ganz auf der Seite von Herrn Rahmstorf.
Im Gegenteil, überhöhte Predigtbestandteile, immer von einem sehr hohen Siggi-Berg-Sinai herab, ausschließlich mit Komponenten wie folgt zitiert, an uns Mühselige und Beladene gerichtet, die wir (im Unterschied zu Ihnen) keinerlei Lebenserfahrung und Durchblick haben, überzeugen mich (vielleicht verständlicherweise?) nicht:
„Deckt sich im Übrigen mit meiner Lebenserfahrung“; „Was ist mit der Menschheit?“; „Gesellschafts-, weltpolitisch und menschheitsgeschichtlich könnte ich jetzt lange ausführen, was das für die Zukunft der Menschheit (…) bedeutet“; „Meine Fragen (…) haben eine andere Dimension“; „Die einzige Motivation mich hier zu äußern ist die, dass ich apokalyptische Berichte und das Vokabular nicht mehr ertrage“; „Aus Ihren Antworten mit den immer gleichen Mantras wird deutlich, dass Sie meine Ausführungen nicht verstanden haben. Sei’s drum“; „Ich sehe meine Auffassung bestätigt, dass diejenigen, die sich pathetischer Phrasen (…) bedienen, keine Vorstellung davon haben, was unter der „Zukunft der Menschheit“ zu verstehen ist“, usw., usf., uvm.
Hauptsache, dass Siggi K. weiß, wie die Zukunft der Menschheit zu organisieren ist!
@Bleckmann vom 22. August 2016: „Es ist für mich unverständlich, dass man Kernkraft bei uns so selbstverständlich ablehnt.“
Letzte Woche mal wieder nach einer Kaiserstuhl-Durchquerung im Zurück mit dem Bus durch Wyhl gekommen, wo die bundesdeutsche Anti-AKW-Bewegung ihren Ausgangspunkt hatte. Die Leute dort wohnen gerade einmal 173 Kilometer von einer ehemaligen Reaktor-Kernschmelze entfernt. Erklärt Ihnen das was? Dachten Sie, dass es mehr Kilometer sein müssten?
Es handelt sich, wie Sie und andere AKW-Fans selbstverständlich sofort realisiert haben, um folgenden GAU (INES-Stufe 4 bis 5):
https://www.20min.ch/news/dossier/atomenergie/story/Der-vergessene-Schweizer-Atom-GAU-24705594?httpredirect
Hier vielleicht noch das Spiegel-Interview mit dem ehemaligen Japan-Premier Kan (der natürlich von AKW keine Ahnung hat):
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ex-premier-ueber-fukushima-die-frage-war-ob-japan-untergeht-a-1056836.html
Ich selbst habe übrigens ein sehr entspanntes Verhältnis zu Atomkraftwerken, das muss aber nicht bei allen Menschen so sein. Die Deutschen wollen keine AKW, das ist so, Punkt und Schluss!
AN: • Gudea 24. August 2018 @ 23:54
Bitte diskutieren Sie mit nachvollziehbaren Zahlen!
Laut Bundesnetzagentur betrug am 24.8.18 um 20 Uhr der ‚realisierte Stromverbrauch‘ in Deutschland 59.653 MW, gerundet 60 GW. Windkraft erzeugte 11 GW, Braunkohle 16 GW, Atomkraft 9 GW usw. Quelle: https://www.smard.de/home (angeschaut 26.8.18 um 19:46).
Zu einer seriösen Diskussion hier gehört auch, dass man Strom und Energie unterscheidet. Aufgrund der unqualifizierten Sachaussagen in Ihrem Statement sind Ihre Schlussfolgerungen belanglos.
Besser wäre es auch, Sie schrieben mit Ihrem richtigen Namen, so dass Sie auch mit Ihrer Person und Ihrem Ansehen für Ihre Aussagen stünden. Im Internet wird so viel Unqualifiziertes im Schutz der Anonymität geschrieben. In der Diskussion unter diesem wissenschaftlichen Blog sollte es anders sein. Deshalb plädiere ich dafür, dass hier im Normalfall nur Äußerungen von identifizierbaren Personen veröffentlicht werden.
Raimund Kamm, Augsburg
Lieber Herr Kamm, ich habe eine gewisse Sympathie für Ihren Vorschlag – es ist in der Tat ärgerlich, wenn Menschen im Schutze der Anonymität agieren und nicht mit ihrem Namen und ihrer Reputation für ihre Aussagen stehen, was die Qualität der Beiträge sicher verbessern würde. In diesem Forum dient ja Anonymität auch nicht dazu, jemanden vor politischer Verfolgung zu schützen. Allerdings lässt sich natürlich nicht überprüfen, ob jemand tatsächlich unter seinem echten Namen kommentiert – es kann sich ja auch jeder Troll einfach Martin Krüger oder so nennen.
@Bleckmann vom 24. August 2018. Zu Ihrem Wald-Römer-Sandalen-Beitrag erbitte ich mir etwas präzisere Informationen:
(a) Wann war es wie lange wärmer als heute?
(b) Woher wissen Sie das?
(c) Warum war es damals wärmer als heute?
mit meinem ersten Kommentar möchte ich zunächst Herrn Rahmstorf danken für sein Engagement und seine Ausdauer!
Leider wird in solchen Foren von angeblichen Spezialisten viel unwissenschaftliches Zeugs verzapft, Quellen fehlen fast gänzlich. Gudea meint, dass die Braunkohle für lediglich 6% des deutschen CO2 Ausstoßes verantwortlich ist. Das ist genauso falsch, wie die an anderer Stelle genannten 40%. Mit ein wenig Rechercheaufwand finden sich folgende Zahlen für 2017 in Mio.Tonnen CO2: Summe 905, Energiewirtschaft 318 (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/indikator-emission-von-treibhausgasen), Braunkohle 151 (Quelle: Agora Energiewende, Die Energiewende im Stromsektor: Stand der Dinge 2017, Seite 26). Und 151 von 905 sind nun mal weder 6% noch 40% sondern knapp 17%.
Und warum laut Gudea die Braunkohle “essentiell für die Wirtschaft, noch für viele Jahrzehnte” sein soll, wird ebenfalls NULL begründet. Bei mir macht sich der Eindruck breit, dass solches Geschwätz von interessierten Wirtschaftsgruppen verbeitet wird. Es wäre ja nicht das erste Mal, sondern gehört zum Standardinstrument der Meinungsbeeinflussung.
Herr Rahmstorf, bitte machen sie weiter im Kontext. Der stete Tropfen höhlt den Stein…..
Vielen Dank – und damit verbunden nochmals die Bitte an alle Kommentatoren, Quellen und Belege zu verlinken! (Wie es übrigens auch in unseren Hinweisen zur Diskussionsmoderation steht.) Wir sind ein Wissenschaftsblog – daher gehe ich davon aus, dass unsere Leser an belegbaren Fakten interessiert sind.
@ Siggi K.
Ich meinte nicht direkt Sie, sondern sogenannte Klimaskeptiker, wenn ich meine, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass uns die Nachkommen übel nehmen werden, dass es zu viel Alarmismus gegeben hätte. Aber ist es nicht so, dass eben weil ‘Mittel abgezogen’ wurden, um die Versauerung der Wälder abzuwenden, sich es für uns alle positiv ausgewirkt hat? Ist es nicht so, dass Mittel gut investiert sind, welche die Pfadabhängigkeit von Erdöl und Kohle zu überwinden helfen? Ist es nicht so, dass die Kohle immer noch Vorfahrt hat und mit abermilliarden Geldeinheiten weltweit subventioniert wird? Dass Strom aus regenerativer Energie in Deutschland verschenkt oder vernichtet wird, weil die Netze nicht ausgebaut sind? Ist es nicht so, dass im Koalitionsvertrag nicht ein einziges Gigawatt Einsparung von dreckigsten und im Wirkungsgrad miesesten Braunkohlestrom festgeschrieben ist?
Das Auto ist in den Kommentaren zum Artikel ein Thema. Mit der Realität des Autoverkehrs beschäftigen sich allerdings die wenigsten Kommentare, der folgende Artikel tut es:
“Das Auto ist die heilige Kuh – da spielt Klimaschutz keine Rolle. Die Neuzulassungen sind weltweit gesehen, in Europa und auch in Österreich auf Rekordniveau, und die Statistik führen verschmutzungsintensive SUVs an. Gegenüber ORF.at erklärt eine Umwelthistorikerin, wie es so weit kommen konnte – und warum ein Ausweg schwierig ist.
…
Verena Winiwarter ist Umwelthistorikerin an der Wiener Universität für Bodenkultur, sie hat den Überblick, global und über große Zeiträume und versucht sich gegenüber ORF.at in einer Antwort, ohne sich auf Vereinfachungen einzulassen.”
https://orf.at/stories/2451797/2451801/
> Stefan Rahmstorf, 27. August 2018 @ 10:46
> Vielen Dank – und damit verbunden nochmals die Bitte an alle Kommentatoren, Quellen und Belege zu verlinken!
Hier geht es zur Mutter aller Quellen: BP Statistical Review of World Energy
Für den eiligen Leser:
2017 war ein Jahr, in dem die strukturellen Kräfte auf dem Energiemarkt den Übergang zu einer emissionsärmeren Energienutzung weiter vorangetrieben haben, in dem jedoch zyklische Faktoren einen Teil der in den Vorjahren erzielten Fortschritte umgekehrt bzw. verlangsamt haben. Diese Einflussfaktoren, verbunden mit einem steigenden Energiebedarf, haben nach drei Jahren mit wenig oder gar keinem Wachstum zu einem deutlichen Anstieg der weltweiten CO2-Emissionen geführt.
https://www.presseportal.de/pm/42535/3970120
Heute auf tagesschau.de: “Das extrem heiße und trockene Sommerwetter führt weltweit zu massiven Ausfällen bei der Weizenernte.” (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/duerre-inflation-101.html)
Sehr geehrter Herr Rahmstorf,
danke für diesen spannenden Blog und Ihre freundlichen Bemühungen! Da ich mich erst an dieser Stelle einklinke, verzeihe man mir, dass ich nicht alles lesen konnte, was hier bereits besprochen wurde. Möglicherweise genügen auf meine Fragen häufig schlichte Verweise auf bereits an anderer Stelle Dargelegtes.
Meine Fragen zum Thema sind allerdings zuerst vor allem wissenschaftstheoretischer Natur. Da es in jeder guten Wissenschaft Arbeitsteilung geben darf, ist natürlich nicht zu erwarten, dass jeder Wissenschaftler in der Lage sein muss, die Grundlagen und Geltungsvoraussetzungen seiner eigenen Wissenschaft wissenschaftlich zu hinterfragen. Daher würde mich interessieren, ob es beim IPCC und den für diese Organistation arbeitenden Wissenschaftlern auch Philosophen bzw. Wissenschaftstheoretiker gibt. Ebenso könnten Mathematiker, die sich gut auskennen mit der Datengewinnung und Datenverarbeitung sowie mit den verwendeten Modellen, Algorithmen und der Programmierung der Rechner, für mich interessant sein. Vielleicht ist ja unter jenen Wissenschaftlern einer, der wie Sie offen ist für sachliche wissenschaftliche Diskussionen. Dann würde ich mich über eine entsprechende Empfehlung sehr freuen!
Freundlichen Gruß
Andreas Schäfer
Vielleicht von Interesse im Zusammenhang mit der Dürre und Hitze im Sommer 2018:
Zwei Aufnahmen des Ocean and Land Colour Instrument auf dem Erdbeobachtungssatelliten Sentinel 3, im Abstand von einem Monat –> Click
Eine Folge von Aufnahmen der Erdbeobachtungssatelliten Sentinel 2 und 3 –> Click