Online-Vorlesung: Psychedelika – Hype oder Hoffnung?

MENSCHEN-BILDER geht live

Seit den 1990ern werden Psychedelika wieder vermehrt wissenschaftlich untersucht. Dabei stehen vor allem Pilze mit dem Wirkstoff Psilocybin im Fokus. Gerade in den letzten Jahren stieg das Interesse aber dermaßen, dass manche Forscherinnen und Forscher inzwischen vor einem Hype warnen (z.B. in MIT Technology Review, 2022).

Heute liegen mehrere Studien zum therapeutischen Potenzial von Psychedelika vor. Oft geht es dabei um eine begleitende Behandlung im Zusammenhang mit einer Psychotherapie. Auch die subjektiven Erfahrungen der Nutzerinnen und Nutzer wurden inzwischen ausführlich erforscht. Manche beschreiben die psychedelische Erfahrung als eine der wichtigsten in ihrem Leben.

Bei so viel Aufmerksamkeit für das Thema kann die Frage aufkommen, ob man es selbst einmal ausprobieren sollte. In dem Vortrag wird der Substanzkonsum weder empfohlen noch wird davon abgeraten. Bedenken Sie, dass der Erwerb und Besitz verboten sein kann. Zudem ist eine psychedelische Reise nicht ohne Risiken: Insbesondere Menschen mit einem erhöhten Risiko für eine Psychose oder schweren psychischen Problemen wird die Verwendung auf eigene Faust abgeraten.

Von den 1950ern bis heute

Nach einem kurzen historischen Rückblick in die Zeit der 1950er und 1960er, als es in den USA erste wissenschaftliche Versuche mit Psychedelika gab, beschäftigen wir uns mit den Ergebnissen neuerer Forschung. Dabei steht im Zentrum, was die Erfahrungen für die Nutzerinnen und Nutzer der Substanzen bedeuten. Worin bestehen die “bedeutenden Einsichten” oder gar “mystischen Erfahrungen”, von denen man in diesem Zusammenhang oft hört?

Tatsächlich ist das auch der Knackpunkt der wissenschaftlichen Debatte: Vertreter des biomedizinischen Paradigmas in Psychologie und Psychiatrie verweisen auf mögliche Änderungen auf der neuronalen Ebene durch den Substanzkonsum, Stichwort “Neuroplastizität”. Verfechtern eines holistischen Ansatzes ist das aber nicht genug; ihrer Meinung nach sind bestimmte tiefgreifende Einsichten für das Verständnis der Wirkung entscheidend (siehe auch Psychedelika: Herausforderung für Medizin & Psychologie).

Am Ende des Vortrags geht es um das Thema Substanzkonsum als Bewältigungsstrategie. Die Verwendung der Mittel geht häufig mit angenehmen Gefühlen einher. Außerdem kann man dafür Aufmerksamkeit erhalten und Teil einer größeren Gemeinschaft werden. Auch das sind wichtige Aspekte für unser psychisches Wohlbefinden.

Wichtiger Hinweis: Der Vortrag dient ausschließlich der wissenschaftlich-philosophischen Information. Für die Folgen Ihrer Entscheidungen übernimmt der Veranstalter keine Haftung.

Anmeldung & Programm

Programm: Das Zoom-Meeting ist am Montag, den 6. Februar ab 18:45 Uhr verfügbar. Stephan Schleim trägt von 19:00 bis ca. 19:30 Uhr vor. Kommen Sie pünktlich. Danach besteht die Möglichkeit für Fragen.

Die Teilnahme ist gratis. Aufgrund der beschränkten Teilnehmerzahl ist jedoch eine Anmeldung erforderlich. Den Link finden Sie auf Stephan Schleims Webseite.

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Die Diskussionen hier sind frei und werden grundsätzlich nicht moderiert. Gehen Sie respektvoll miteinander um, orientieren Sie sich am Thema der Blogbeiträge und vermeiden Sie Wiederholungen oder Monologe. Bei Zuwiderhandlung können Kommentare gekürzt, gelöscht und/oder die Diskussion gesperrt werden. Nähere Details finden Sie in "Über das Blog". Stephan Schleim ist studierter Philosoph und promovierter Kognitionswissenschaftler. Seit 2009 ist er an der Universität Groningen in den Niederlanden tätig, zurzeit als Assoziierter Professor für Theorie und Geschichte der Psychologie.

28 Kommentare

  1. “außerdem kann man damit Teil einer größeren Gemeinschaft werden…”
    Dieses “kollektivistische” Denken, nichts anders ist damit gemeint. hatte man in der DDR auch bzw. ist wohl auch in christlichen Glaubensgemeinschaften anzutreffen. Heute im Zeitalter der Single-und EGO-Gesellschaft ,wo jeder seine eigene Sonne sein will , scheint solche “psychodelische” Erfahrung ,Teil einer Gemeinschaft zu sein, wohl neu. Und “Neuroplastizität ist ja wohl ein alter Hut denn das macht jedes Gehirn jede Sekunde immer wieder neu.(Stellt sich nur die Frage wie und womit es manipuliert wird) Gute Gefühle hat man wohl bei jeder Dopaminflutung des Gehirns. Letzteres heißt nicht dass diese Gefühle im positiven Sinne, also Neubewertungen erzeugen, gesehen werden denn alte kaputte Muster bleiben und werden nicht überschrieben sondern durch neue Ego-Trips noch kaputter . Man braucht wohl in dieser Gesellschaft keine “mystischen Erfahrung” sondern die Erkenntnis das diese “Mystik” die Realität nur vernebelt und das wäre für mich -auf der Suche nach Wahrheit – die wichtigste Erkenntnis hier wieder mal meinm Gehirn mit solchem Zeug “verarschen” zu lassen. Alkohol erzeugt bei mir auch eine solche Dopaminflutung incl. schöner Gefühle und auch einen Kater danach. Dieser “Kater” wurde hier wohl vergessen.

  2. @Hakel: Ich lasse die Politik jetzt mal beiseite und sage schlicht – der Mensch ist ein soziales Wesen und sucht Aufmerksamkeit.

    (Was meinen Sie, warum Isolationshaft so eine schwere Strafe, wenn nicht gar Folter ist? Man könnte ja auch denken: “Endlich habe ich mal meine Ruhe!”)

  3. Was soll man dazu sagen?
    “Die Grille und die Ameise” ist wohl die bekannteste Parabel zur Natur des Menschen. Warum lebt man und wie lebt man.
    Beide Menschentypen ergänzen sich, der Arbeitssame, der “gefühllos” seine Pflicht tut, der als Ausgleich am Abend sein Bier trinkt, und der Genussmensch, der im Schönen seine Bestimmung sucht, der darüberhinaus auch den “Kick” braucht um die Grenzen des Lebens zu erforschen.
    Das Dionysische und das Apollynische stehen sich gegenüber.
    Und jetzt kommt die Gretchenfrage. Welche Sicht ist besser und schützt uns besser bei menschlichen Katastrophen.

  4. Helfen sie mir. Ich grübele über den Begriff “Psychodelische Reisen…” Historisch gesehen unternahmen angeblich bereits “Heiler” in der Steinzeit solche mit Hilfe, auch von Psilocybin, was ja ein Serotoninaufheller ist, in ihren “Reisen” in die Unterwelt der Psyche, sprich Unterbewusstsein. Im Prinzip geht es also, wie auch heute in den Sitzungen der Psychotherapeuten, lediglich um die Aufspürung von falschen Denkmustern über die Gefühlswelten. “Reisen” wäre dann ,übertrieben gesagt eine Metapher , für eine Form einer Therapie die Gefühle aufspürt. Änderungen dieser
    könnten hier nicht erfolgen da hier die Frage steht inwieweit Serotonin (Psychodelika) konditioniert und alte Konditionierungen löscht oder nur hemmt. Wäre dieses so einfach würden alle Drogenkonsumenten von psychischer Gesundheit nur so protzen, was ja eher das Gegenteil ist.. Drogen würden dann also nur eine Form der Wahrnehmung und nicht die krankmachenden Muster der Unterwelt, sprich Unterbewusstsein, verändern. Psychodelische Reisen
    sind also mehr ein neues Etikett um alte Sachen neu und gewinnträchtig zu verkaufen denn der “Reisende” wird von seinem “Reiseleiter” wie vor 20000 Jahren in die gewünschten Phantasiewelten geführt, mehr auch nicht.

  5. @fauv: Sie erwähnen immerhin beide Seiten. In Diskussionen wird heute ja unter der Überschrift der Gesundheit Substanzkonsum wieder als sehr schlimm hingestellt.

    Wie so oft kommt es wohl auf die richtige Balance an.

  6. @Hakel: Komplexität

    Da nehmen Sie mir aber zu viele Vereinfachungen vor:

    Zum Beispiel wirken Psychedelika nicht nur über Serotonin – und gibt es zudem sehr viele verschiedene Serotonin-Rezeptoren.

    Und in der Psychotherapie geht es, nach Schule, mal um das Bewusstmachen unbewusster Konflikte, Anpassen problematischer Denkmuster, Änderung von Verhalten, Akzeptieren von Gedanken sowie Gefühlen und und und.

    Die Leute haben oft erst Probleme und nehmen dann Mittel. Darum muss man damit aufpassen, Probleme mit Substanzkonsum in Zusammenhang zu bringen. Bei der therapeutischen Verwendung von Psychedelika wird i.d.R. deren Kombination mit einer Psychotherapie empfohlen bzw. erforscht.

    P.S. In dem Online Vortrag und der anschließenden Diskussion haben wir viele dieser Fragen detaillierter angesprochen.

  7. Stephan Schleim,
    Die richtige Balance hat Goethe so umschrieben: “Saure Arbeit, frohe Feste, sei dein künftig Zauberwort”.

    Angesichts der vielen vielen Abhängigen sind das keine tröstlichen Worte, weil ja Suchtkranke oft keine Arbeit haben.

    Warum man Suchtkrank wird, und vorallem wie man von der Sucht wieder loskommt, dazu kann ich nichts sagen.
    Und die menschlichen Tragödien die sich bei den Betroffenen abspielen, da kann man nur beten und sich bedanken, dass man nicht betroffen ist.
    Es ist schlimm, wenn Jugendliche nicht von der Droge loskommen, es ist schlimm, wenn Erwachsene nicht vom Alkohol loskommen.

  8. @ fauv

    “… es ist schlimm, wenn Erwachsene nicht vom Alkohol loskommen.”

    Klingt mir zu moralinsauer. Schimanski hat es mal so formuliert: “beachte die Faustregel mein Junge: trinke regelmäßig und nicht, wenn du Kummer hast”
    Der zweite Teil scheint mir wichtig zu sein. Wer Kummer hat, sollte nicht trinken, denn er braucht Kraft und einen klaren Kopf, um die Umstände, die ihn zum Kummersaufen führten, zu ändern. Wer fröhlich mit sich im Reinen ist -warum sollte der bei Wasser und Brot sitzen? Damit er zehn Jahre länger lebt? Drauf geschissen!

  9. Diemar Hilsebein,
    höre ich da Hochmut heraus ? Kein Wasser und Brot ? Du hast wohl noch nie gehungert .
    Ich sage Dir ,ein noch warmes Brot mit gesalzener Butter, dazu ein Apfel, noch etwas Besseres gibt es nicht.

  10. @fauv: Sucht

    Warum man Suchtkrank wird, und vorallem wie man von der Sucht wieder loskommt, dazu kann ich nichts sagen.

    Na ja – es gibt inzwischen genug Studien, die immer wieder zeigen, dass Menschen mit traumatischen oder anderen schweren Lebensereignissen sowie ausgegrenzte Menschen ein höheres Risiko für schweren Substanzkonsum und Sucht haben.

    Wenn man jetzt im nächsten Schritt sagt, “sie finden keine Arbeit, weil sie süchtig sind”, dann verdeckt man die eigentlichen Ursachen.

    Und die menschlichen Tragödien die sich bei den Betroffenen abspielen, da kann man nur beten und sich bedanken, dass man nicht betroffen ist.

    Man sollte vor allem aufhören, sie moralisch zu verurteilen und zu kriminalisieren.

  11. Zu fauv:
    Tragödien und Alkohol…
    Vielleicht ist gerade das “Moralisieren” schädlich. Moral bedeutet in dem Fall Über-Ich, also die kontrollierende Instanz, die geltenden Werte. Wer diese Werte nicht erreicht ,sei es durch seine Labilität etc. , könnte sich wert- los fühlen und diesen Unwert mit Alkohol betäuben. Passt einfach nicht in das Hamsterrad dieser Leistungsgesellschaft.
    Zu St. Schleim: Diese von ihnen erwähnten “unbewussten Konflikte” habe ich ,stark vereinfacht, auf die Gefühlswelten reduziert, wo sie sich ja immer präsentieren. Gefühle sollten also ge -fühlt werden, meiner Ansicht, um sie besser zu verstehen und nicht mit Drogen vernebelt. In diesem Rauschzustand finden sie im Körper kein Gefühl….

  12. Stephan Schleim
    Übereinstimmung.
    Natürlich kann man sich anlesen, was Sucht ist und wie man sie therapiert.
    Wieder das Beispiel mit dem Hunger. Wenn man noch nie Hunger erlebt hat, weiß man nicht, wie es sich anfühlt Hunger zu haben über längere Zeit.

    Hakel,
    die Leistungsgesellschaft ist schuld, kann man sagen, aber man verschweigt, dass ein Land mit 80 Millionen Einwohnern und nur 357 Millionen km² Fläche nicht alle ernähren kann. Das geht nur über Leistung, die von jedem Einzelnen abverlangt wird.

  13. @fauv

    Die richtige Balance hat Goethe so umschrieben: “Saure Arbeit, frohe Feste, sei dein künftig Zauberwort”.

    Von Goethe stammt:

    Tages Arbeit, Abends Gäste!
    Saure Wochen, frohe Feste!
    Sei dein künftig Zauberwort.

    (Der Schatzgräber)

    Warum man Suchtkrank wird, und vorallem wie man von der Sucht wieder loskommt, dazu kann ich nichts sagen.

    Ihre Manie ständig im Internet Unsinn zu faseln, hat durchaus den typischen Charakter einer Suchterkrankung. Wie Sie dazu gekommen sind, das könnten Sie schon zumindest versuchen zu reflektieren. Dass Sie davon nicht loskommen, ist bedauerlich.

  14. @fau 09.02. 11:38

    „..dass ein Land mit 80 Millionen Einwohnern und nur 357 Millionen km² Fläche nicht alle ernähren kann. Das geht nur über Leistung, die von jedem Einzelnen abverlangt wird.“

    Dieses Märchen hat man mir auch schon in der Schule erzählt. Rein landwirtschaftlich gesehen stimmt es schon wenig. Unsere Erträge sind nicht unerheblich, neben Importen von Futtermitteln exportieren wir auch Milch und Fleisch. Was wird hier unterm Strich zuwenig haben, das ist nicht viel.

    Keinesfalls braucht es dafür dieses Ausmaß an Wirtschaft. Man sieht das alleine schon an dem Exportüberschuss, den wir seit mindestens 50 Jahren Jahr für Jahr einfahren. Die Verschwendung, die wir praktizieren, auch was das Wegwerfen von Lebensmitteln betrifft, die ist wohl vorhanden.

    Entsprechend ist hier in der geforderten Leistung ganz viel Luft nach unten. Wem es Spaß macht, so viel zu erarbeiten und dann wieder recht sinnfrei zu verpulvern, der soll es machen. Wem das zuviel ist, den kann man finde ich aber gerne in Ruhe lassen.

  15. Joker,
    Rechthaberei ist ein Merkmal der Midlifecrisis. Ich schätze, Psychedelika böten eine Linderung.

    Tobias Jeckenburger,
    Zusstimmung , das Wegwerfen von Lebensmitteln ist nicht nur kurzsichtig sondern auch eine Sünde !
    Wir haben noch Luft nach unten, noch, die Mietpreisexplosion und die Inflation werden damit aufräumen.

  16. @ fauv -vergessen Sie Ihr v nicht!
    “sondern auch eine Sünde !”

    Einem Witz zufolge gibt es bei Luzifer hinter einer Bretterwand siedendes Öl im Kessel, wo die Sünder gebraten werden und gegenüber eine fröhliche Gesellschaft, wo der Wein in Strömen fließt. Auf Nachfrage antwortet Luzifer lapidar: im Kessel schmoren die Katholiken, die wollten das so!

  17. Dietmar Hilsebein.
    Witze über den Teufel sind mega out. Es gibt ihn gar nicht.
    Das fehlende “v” ist gewollt, man muss auch wirtschaftlich denken.

    Die Bedeutung des Wortes “Sünde” Sünde kommt von Sund = Graben zwischen zwei Festlanden. Und wenn wir uns das als Metapher vorstellen, dann ist die Sünde der Graben, der uns von der Vernunft trennt.

    Jetzt müssen wir nur noch eine Allegorie oder Metapher erfinden, die zur Aufgabe der Psychedelika passt. Wie wäre es mit “Regenbogen” ?
    Am anderen Ende ist der Goldene Topf.

  18. @fau 09.02. 17:10

    „Wir haben noch Luft nach unten, noch, die Mietpreisexplosion und die Inflation werden damit aufräumen.“

    Die explodierenden Mieten kommen nun wohl u.a. von den vielen Zuwanderern. Im letzten Jahr waren es unterm Strich 1,5 Millionen gewesen sein. Aber es gibt ja nicht nur die Mieter, sondern auch die Vermieter. Die Verdienen das Geld, das den anderen dann fehlt. In der Tat rückt der Traum von weniger Arbeitsstress und weniger Leistungsgesellschaft so nicht näher. Insbesondere bei denen, die weniger verdienen. Höchstens wer was zu vermieten hat, bei dem entspannt sich die wohlige wirtschaftliche Lage noch mehr.

    Die Inflation jedenfalls betrifft hauptsächlich die Energiekosten, das dürfte recht kurzfristig sein. Ein Atomwaffeneinsatz im Ukrainekrieg könnte allerdings noch eins draufsetzen, aber das ist hoffentlich unwahrscheinlich.

    Eigentlich müssten wir in die Energiewende investieren, jetzt kommt dieser Krieg dazwischen, und lässt die Energiekosten auf ein Niveau steigen, das selbst ein sehr ambitionierter Aufbau der regenerativen Infrastruktur nie kosten würde. So was von sinnfrei, dieser Krieg.

  19. Tobias Jeckenburger,
    Also, euphorisch ist die gegenwärtige Situation nicht. Eher antieuphorisch, bedrückend, beklemmend.
    Wer hätte das gedacht, Psychedelika sind die richtige Medizin für die gegenwärtige Situation. Ob sich Herr Schleim dessen vorher bewusst gewesen war ?
    Wenn die gegenwärtigen Lohnforderungen durchgesetzt werden, dann steigt das allgemeine Preisniveau wieder um 10 %.
    Und so geht das weiter. Die Südländer in Europa sind das gewohnt. Spätestens nach 20 Jahren wurden die Währungen dort um zwei Kommastellen abgerundet.
    Da kann man nur rufen :”Hurra, wir leben noch !”

  20. Mich würde vom blog-Autor interessieren,ob das neue Format den Niedergang von Wissenschafts-blogs ein neues Feuer entgegen setzt?

  21. Ich habe ein wenig den Eindruck,dass open-science den gleichen Weg in der Wissenschaft wie die Verwässerung des Abiturs nimmt.

  22. @Mussi: Niedergang von Wissenschaftsblogs? Da scheinen Sie mehr zu wissen als ich. Hier bei den SciLogs haben wir gerade erst Zuwachs bekommen.

    Ich bin zurzeit mit anderen Dingen beschäftigt, weswegen ich (hier) nicht so viel schreibe.

    Die Sache mit den Online-Vorträgen ist schlicht eine Idee, den Kontakt etwas persönlicher zu machen. Wir hatten eine interessante erste Sitzung. Ich will das jetzt jeden ersten Montag des Monats machen.

  23. Mussi,
    Verwässerung des Abiturs ?
    Die Zeiten, wo ein Abiturient bewundert wurde und eine Sonderstellung bei der Arbeitsplatzsuche einnahm, die sind Vergangenheit.
    In den Magreb Staaten sind die meisten Akademiker arbeitslos.

    Wir brauchen Arbeitskräfte, die die verstopften Abwasserkanäle in den Städten reinigen, Leute, die einen ICE in einem Tunnel herausziehen können, Leute, die noch wissen , wie man Kühe melkt ohne App.

    Nennen Sie die Verwässerung von open-Science einfach die Demokratisierung der Wissenschaft.

  24. fauv

    Nichts gegen open science und Wissenschaftsblogs zur Demokratisierung, im Gegenteil!

    Wogegen ich jedoch nicht zur Aufhebung von Gefälle und Anspruch bin.

    Ich habe vermutlich nicht nur wörtlich mehr in der Scheisse gearbeitet als Sie.
    Erkennen Sie Ihren Rassismus?

  25. fauv

    Mir wurden mal 100,- DM angeboten,einen Schraubenschlüssel aus einem Güllekanal mit der bloßen Hand herauszuholen,weil er die Pumpe zerstören könnte.
    Ich habe verweigert,weil mir das Grinsen des Betroffenen nicht gefiel…

    Klar, worum es geht,oder?

    Wenn ich nicht Gutmütigkeit gelernt hätte,würde ich Sie aufsuchen und Ihnen die wahre Bedeutung des Kreuzes beibringen!

  26. @ fauv

    Ihr Beitrag und Aussagen dokumentieren: Arroganz und Eitelkeit!

    Das kann mich zur Weissglut bringen.

  27. Noch mehr Arroganz !
    Der Niedergang unseres Bildungssystems ist unübersehbar. Für einen Abiturienten ist es schwerer bei der Prüfung durchzufallen als eine Note 1 zu erreichen.
    Schulpolitik ist ein Polikum ersten Ranges, weil das Bildungssystem viel Geld kostet.
    Und es wird immer uneffektiver, weil die Anforderungen heruntergeschraubt werden. Gehen Sie mal nach NRW mit den Gesamtschulen.
    Wenn man das nicht täte, dann müsste man sich eingestehen, dass Bildung nicht den Marktgesetzen unterliegt.
    Ich war mal bei einer Hochschule in der Nähe von Stuttgart.
    Die gefragten Bildungsfächer : Germanistik 800, Mathematik 600 , Physik 6, Chemie 4 gewählte Fächer.
    Noch Fragen ?
    Der Staat muss eingreifen, wenn wir nicht zu einer Bananenrepublik werden wollen.
    Das ist die eine Seite.
    Die andere Seite ist, dass es wirtschaftlich gesehen einfacher ist von Harz IV zu leben als bei einer Kanalreinigungsfirma zu arbeiten.
    Geld verdienen, aber sich dabei nicht die Finger schmutzig machen, so sehen Jugendliche ihre Zukunft.