Kids in Deutschland: Recht auf Bildung und Long-COVID?

Nie zuvor wurden mehr Kinder in Deutschland mit COVID-19 intensivmedizinisch behandelt. Vor kurzem wies ein Leitartikel im renommierten Wissenschaftsmagazin Nature darauf hin, dass wir noch viel zu wenig über Long-COVID bei Kindern wissen. Einige Daten und Anregungen.

Ein paar Fakten über Kids und COVID-19

Auch wenn Kinder zum Glück sehr selten an COVID-19 sterben, sterben dennoch mehr als je zuvor an oder mit dieser Erkrankung. Die Frage nach dem Risiko für Kinder sorgt derzeit für heftige Diskussionen. Der Bestätigungsfehler (confirmation bias), über den ich im Zusammenhang mit der Pandemie ja schon einmal hier geschrieben habe, betrifft dabei alle Menschen, nicht nur Verschwörungsgläubige und Impfmuffel.

Markus Pössel vom Nachbarblog “RELATIV EINFACH” hat vor einigen Tagen einen katastrophalen Faktencheck der ARD bezüglich Kindersterblichkeit an und mit COVID-19 ausführlich gegengecheckt und korrigiert. Dabei wünschte er sich:

“Wäre gut, wenn dem mal journalistisch jemand nachgehen würde, das ist ja für die aktuelle Situation eine wichtige Information, ob die Covid-bezogene Sterblichkeit von Kindern und Jugendlichen in den letzten Monaten deutlich zugelegt hat. Angesichts der Tatsache, dass besonders gefährdete Kinder und Jugendliche in den Schulen derzeit ja offenbar nicht geschützt werden, wäre das ungleich wichtiger als ein Faktencheck zu einer Twitter-Kontroverse. Just sayin’.”

Ich will mich jetzt nicht in die Diskussion um die Sterblichkeit einmischen. Doch als (Frauen-)Ärztin mit langjähriger, onkologischer Erfahrung weiß ich, dass beispielsweise Frauen, die nach einer Brustkrebserkrankung als geheilt gelten, oft Jahrzehnte später gehäuft an den Folgen ihrer ehemaligen Tumorbehandlungen sterben. Dies lässt zumindest meine Alarmglocken läuten bezüglich der COVID-19-Durchseuchungsstrategie für so genannte Nicht-Risikogruppen.

Mehr COVID-19-Kids denn je auf Intensivstationen

Wer die Zahlen im Register der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI, www.intensivregister.de) verfolgt, braucht kein Mathe-Abi, um zu sehen, dass nie zuvor mehr Kinder wegen oder mit COVID-19 intensivmedizinisch behandelt werden mussten. Dabei sind die absoluten Zahlen natürlich weiterhin im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sehr klein. Auch kann die berichtete Anzahl der COVID-19-Fälle von den tatsächlichen Fällen etwas abweichen, da beispielsweise manchmal auch COVID-19-Patienten unter 18 Jahren auf einer Intensivstation für Erwachsene behandelt werden (vgl. a. FAQ des DIVI-Intensivregisters).

Natürlich liegen im Verhältnis zur in Deutschland lebenden Gesamtbevölkerung glücklicherweise verschwindend wenige Kinder mit oder wegen COVID-19 auf einer Intensivstation. Es sind auch nach wie vor nur sehr wenige Kinder, die an oder mit COVID-19 sterben. Insofern haben gewisse Politiker, ARD-Faktenchecker und entsprechend selektierte Experten zumindest ein wenig “recht”, wenn sie eine allenfalls “leichte Zunahme an erkrankten und hospitalisierten Kindern verzeichnen”. Dies scheint nun einmal der Preis zu sein, denn ein paar Opfer wird es immer geben.

Sie vergessen dabei allerdings den Rest der Wahrheit zu erwähnen, dass wir im Hier und Jetzt nur den winzigsten Teil des Eisberges sehen. Und das auch nur dann, wenn wir auch tatsächlich hinschauen (wollen).

Wer intensivmedizinische Behandlung braucht, hat jedenfalls nicht nur Schnupfen, sondern ist schwer krank. Und Kinder gehören eigentlich nicht auf Intensivstationen, sondern beispielsweise auf Spielplätze und gern auch auf Bauern-, Ponyhöfe oder auf Bäume. Nicht einmal, wenn sie später mal im Gesundheitswesen arbeiten wollen, sollten sie auf als Patienten einer Intensivstation ihre Berufung finden müssen.

“War is when the young and stupid are tricked by the old and bitter into killing each other”,

lautet ein Zitat aus der US-Videospielserie “History of the Grand Theft Auto” (GTA, IV, von Nico Bellic).

Schulpflicht in Deutschland – ein NS-Relikt

In Österreich gilt eine Bildungspflicht. In Deutschland besteht dagegen seit 1938 eine Schulpflicht. Das ist ein gewaltiger Unterschied.

Ein Jahr vor Beginn des Zweiten Weltkriegs führte das NS-Regime 1938 das Reichsschulpflichtgesetz ein. Es wandelte die seit 1919, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, geltende Schulpflicht in einen strengen Schulzwang um. Somit konnten Kinder in Deutschland gegebenenfalls polizeilich der Schule zugeführt und Eltern das Sorgerecht entzogen werden. So wurde eine frühe ideologische Gleichschaltung gesichert.

Die Corona-Pandemie wäre eigentlich eine gute Gelegenheit für längst überfällige, diverse Reformen, auch was das Recht auf Bildung angeht.

“Eine nicht sicher bezifferbare Anzahl an Long-Covid-Fällen”?!?

Nie waren die Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen höher. Es ist ja auch logisch, dass sich Viren dort ausbreiten, wo es am einfachsten ist. Das wissen natürlich auch die Experten, auch wenn der von der ARD zitierte Arzt Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), im Auftrag der tagesschau.de Folgendes verkündete, dass es

“eine nicht sicher bezifferbare Anzahl an Long-Covid-Fällen [gibt], die je nach Studie im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen und in der Regel nicht länger als vier Wochen bestehen.”

Der zitierte Experte mag schon recht haben, zumindest was Deutschland betrifft. Denn was man nicht (unter)sucht, lässt sich auch nur schwer finden.

Long-COVID & Kids: Mehr Forschung ist dringend nötig!

Kürzlich befasste sich die renommierte Zeitschrift Nature mit diesem Thema, das leider von den meisten Politikern bislang lieber ignoriert wird [1]. In dem Leitartikel “Long COVID and kids: more research is urgently needed” (Long-COVID und Kids: Mehr Forschung ist dringend nötig) lesen wir:
“Wie Erwachsene können Kinder an Long-COVID leiden, aber nur wenige Studien über die Erkrankung schließen junge Menschen ein. Das muss sich ändern.”

Post-COVID-19-Erkrankung (Long-COVID)

“Long-COVID” ist ein Begriff, der von Patienten entwickelt wurde, um die Beschwerden zu beschreiben, die Betroffene auch noch längere Zeit nach einer COVID-19-Infektion erleben können. Die Symptome sind dabei sehr unterschiedlich, doch am häufigsten werden Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Gedächtnisstörungen (auch Brain Fog genannt) und Post Exertional Malaise (PEM) im Sinne einer Erschöpfung schon nach einer geringen körperlichen, geistigen oder emotionalen Anstrengung.

Die “klinische Falldefinition einer Post-COVID-19-Erkrankung gemäß Delphi-Konsens, 6. Oktober 2021” der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann hier abgerufen werden.

Ein Fünftel bis ein Drittel der Patienten mit Long-COVID bleiben mindestens 12 Wochen nach einer Diagnose von COVID-19 krank, und eine beträchtliche Anzahl leidet noch viele Monate später an Symptomen. Viele wollen, dass der Zustand als Behinderung betrachtet wird.

Long-COVID versus ME/CFS

Ähnlich wie die Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) sind die genauen Mechanismen von Long-COVID bisher noch ungeklärt [2].

Doch es gibt viele Parallelen zwischen Long-COVID und ME/CFS. Auch ME/CFS beginnt häufig nach einer Infektionskrankheit, z.B. nach Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus oder nach einer Grippe. [3] Auch eine Subgruppe der Long-COVID-Betroffenen entwickelt ME/CFS [4].

Eine Studie der Aalborg Universität aus dem Jahr 2015 untersuchte die Lebensqualität von ME/CFS-Erkrankten. Hier zeigte sich, dass die Lebensqualität der Betroffenen im Durchschnitt niedriger ist als die von Patienten mit Multipler Sklerose, Schlaganfällen oder Lunkenkrebs. Schätzungsweise über 60 Prozent der Betroffenen sind arbeitsunfähig. Viele sind ständig auf Pflege angewiesen. [5]

Kids genauso betroffen wie Erwachsene?

Das wenige, was wir bislang über Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen wissen, deutet darauf hin, dass es genauso behindernd sein kann wie bei Erwachsenen.

Leider gibt es jedoch viel weniger Studien bei Jugendlichen als bei Erwachsenen – und noch weniger bei Kindern unter 11 Jahren. Doch gerade in dieser Gruppe gibt es derzeit in vielen Ländern die meisten Infizierten, denn Kinder werden in vielen Ländern bislang nicht geimpft.

Long-COVID bei Kids bislang oft verharmlost?

… denn sie wissen nicht, was sie tun (Rebel Without a Cause) ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1955. Es war der vorletzte Film James Deans, der ihn zusammen mit seinem frühzeitigen Tod zur Filmlegende machte.

Die Kinder und Jugendlichen mit Long-COVID werden vermutlich in der Regel weniger ruhmreich in die Geschichte eingehen. Sicher ist schon jetzt, dass mehr COVID-19-Fälle bei Kindern auch zu mehr Long-COVID-Fällen führen werden. Des Weiteren wird die Ausbreitung in gefährdeten Gruppen gefördert.

Schlimm ist auch die Feststellung der britischen Selbsthilfegruppe Long Covid Kids, dass Berichte über Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen von Medizinern oft nicht geglaubt werden. Wenn dieses Krankheitsbild noch nicht einmal in den Köpfen der medizinischen Kollegen angekommen ist, wie sieht es dann erst in der Politik aus? Auch dies muss sich dringend ändern.

Long-COVID: bei Erwachsenen erschreckend häufig

Mehrere Studien haben die Prävalenz von Long-COVID bei Erwachsenen untersucht. Hier gibt es mittlerweile recht gute Daten. Sie zeigen, dass Long-COVID erschreckend häufig auftritt. Eine im Dezember 2021 erschienene Metaanalyse [6] hat 81 Studien untersucht, die bis zum Juni 2021 veröffentlicht wurden zum Thema Long-COVID nach 12 oder mehr Wochen nach einer ersten COVID-19-Infektion. 32 % der Betroffenen gaben an, dass sich noch immer unter Müdigkeit litten, und 22 % berichteten von kognitiven Beeinträchtigungen.

Ein Großteil der analysierten Studien wurde in Ländern mit hohen Einkommen durchgeführt mit einem höheren Anteil älterer Menschen und weniger Daten über Kinder.

Long-COVID bei Kids in der CLoCk-Studie

Einige der besten Beweise, dass und inwieweit Long-COVID auch jüngere Menschen trifft, kommt von “Children and Young People with Long Covid” (CLoCk), einer Studie von Forschern des University College London Great Ormond Street Institute of Child Health. Die Studie, die vor kurzem veröffentlicht wurde [7], rekrutierte Anfang 2021 6.804 11- bis 17-Jährige in Großbritannien. Etwa die Hälfte der Probanden hatten positive PCR-Tests, die andere Hälfte war negativ.

CLoCk: Mehr Symptome nach positiven COVID-19-Tests

Drei Monate nach dem Test füllten beide Gruppen einen Fragebogen aus über eventuelle Symptome aus. Beide Gruppen berichteten über einige Beschwerden, aber diejenigen, die positiv getestet worden waren, hatten mit höherer Wahrscheinlichkeit Long-COVID-Symptome als diejenigen mit einem negativen Testergebnis: Menschen, die COVID-19-positiv gewesen waren, berichteten fast doppelt so häufig über drei oder mehr Symptome.

Die Ergebnisse der CLoCk-Studie legen nahe, dass es allein in Großbritannien Zehntausende von Kindern und Jugendlichen gibt, die an Long COVID leiden. Das UK Office for National Statistics (siehe go.nature.com/3j7wx7t) schätzt, dass in Großbritannien 44.000 2- bis 11-Jährige an Long COVID erkrankt sind, ebenso wie 73.000 12- bis 16-Jährige.

Es fehlt jedoch nach wie vor dringend an Studien zu Long-COVID [8].

Wie passen diese wissenschaftlichen Ergebnisse zu den Worten der von der ARD zitierten Sprecherin der Gesundheit Nord GmbH in Bremen:

“Das Phänomen ‘Long-Covid’ können wir nicht gut beurteilen, weil wir nur sporadisch diese Diagnose gestellt haben.”

Bei Corona sind wir (gerne) blind

Hierzu fällt mir spontan Marc-Uwe Klings Känguru [9] im Dunkelrestaurant ein.

“»Ah! Mein Auge!«, schreit das Känguru. »Ich kann nichts mehr sehen! Ich bin blind! Du hast mich blind gemacht!«
»Ich kann auch nix sehen!«, sage ich. »Das ist ja der Witz!«
Ich höre, wie das Känguru in seinem Beutel kramt. Plötzlich ist mir, als würde die Sonne vor meinen Augenexplodieren.
»Aaaaaaaah!«, schreie ich. »Ich bin blind.«
Erbost nimmt der Kellner dem Känguru die High-Energy-Taschenlampe weg, mit der es mir direkt in die Augen geleuchtet hatte.”…

Doch selbst wir könnten es eigentlich besser als ein Schnapspralinen-süchtiges Känguru nach oder mit kommunistischer Prägung. Es gibt durchaus Länder auf dieser Erde, die dies zeigen.

Für alle anderen gilt das Fazit des Nature-Leitartikels:

“Es ist unverantwortlich von Regierungen, die Ausbreitung des Virus in dieser Altersgruppe zuzulassen, insbesondere in Ländern, in denen die Mehrheit der Kinder nicht geimpft ist. Frühere Krankheitsausbrüche führten oft zu anhaltenden Symptomen wie dem Post-Polio-Syndrom, und COVID-19 ist eindeutig nicht anders.”

Weiterhin heißt es:

“Es ist natürlich schwieriger, Daten für Kinder unter 11 Jahren zu erhalten, und es gibt legitime Herausforderungen bei der Rekrutierung von Kindern für Studien, einschließlich der Einholung einer informierten Zustimmung von Eltern oder Erziehungsberechtigten. Aber es ist wichtig, dass die Jugend nicht vergessen wird. Institutionen und Förderstellen müssen intensiver und kreativer denken, sonst werden Kinder mit Erkrankungen wie Long-COVID weiterhin auf der Strecke bleiben.”

Milde Verläufe helfen nicht gegen Long-COVID

Leider nützen auch milde Verläufe nichts gegen Long-COVID. Neurologe Michael Stingl (auf Twitter: @neurostingl) betonte vor einigen Wochen die Langzeitfolgen, die auch asymptomatische und junge Menschen nach einer COVID-19-Infektion haben können. Ein sehenswerter Beitrag:

Wer trägt die Kosten?

Vor kurzem hat sich Blognachbar Stephan Schleim “MENSCHEN-BILDER” zum Thema “Krankheitskosten” und ihre zukünftige Finanzierbarkeit geäußert. Er schreibt:

“Um den hohen Standard aufrechtzuerhalten, wird man meiner Meinung nach nicht um ein System herumkommen, in dem es auch um individuelle Verantwortung geht. Ein großer Vorteil von Impfungen ist dabei, dass sie – anders als gesunde Ernährung oder Sport – kaum individuellen Aufwand erfordern, insbesondere keine dauerhafte Anstrengung.”

Die Initiative “Long Covid Kids & Friends” (auf Twitter: @LongCovidKids) will das Bewusstsein für langwierige Folgen von COVID-19-Infektionen erhöhen.

Wir brauchen dringend Perspektiven, wie wir in Zukunft mit Menschen umgehen, die anhaltend krank sein werden. Wir brauchen Konzepte, die sowohl die Versorgung der gesamten Bevölkerung sicherstellt, aber gleichzeitig auch Eigenverantwortung und Prävention fördert.

Long-COVID: Altern wie im Zeitraffer

Wer es noch immer nicht glaubt, sollte sich diesen Bericht aus Großbritannien anschauen: “Nearly 120.000 children in the UK are living with long Covid” von Channel 5 News (YouTube, 07.02.2022):

Reporterin Ruth Liptrot (auf Twitter: @Ruth5News) stellt für den britischen Sender Channel 5 u.a. Jasmin Kane (11) vor. Das Mädchen leidet seit mehr als einem Jahr an Long-COVID. Vor der Erkrankung war sie ein normales, aktives Kind. Jetzt braucht sie einen Rollstuhl. Sie weiß:

“Manchmal schätzt man das, was man hat, erst, wenn es weg ist. Und ich denke, das unterstreicht meine Krankheit wirklich.”

“Das ist eine Lektion, die keine 11-Jährige lernen sollte“,

schließt die Reporterin ihren Bericht.

Es ist jedenfalls kein gutes Zeichen, wenn sich früher gesunde 9-Jährige plötzlich wie 90-Jährige mithilfe eines Rollators oder Rollstuhls bewegen müssen. Allen Betroffenen wünsche ich dennoch eine gute und möglichst vollständige Besserung. Immerhin kann die Impfung vor Long-COVID schützen und auch bei bereits Betroffenen die Symptome lindern [10].

Unbedingte Präsenzpflicht? Nein, danke.

Blognachbar Markus Pössel hat vor kurzem eine wichtige Studie bezüglich der so hart umkämpften Präsenzpflicht in deutschen Schulen vorgestellt. Das ernüchternde Fazit ergibt, was ein gesunder Menschenverstand eigentlich auch ohne wissenschaftliche Beweise wissen sollte: Kinder brauchen offenbar keinen Schulzwang in Form einer Präsenzpflicht.

Ich kann mich seinem Fazit nur anschließen:

“Jetzt sollten wir erst einmal herausfinden, welche Faktoren denn, wenn ja offenbar nicht die Schließungen, für die besondere Belastung der Kinder und Jugendlichen die größte Verantwortung tragen. Und dazu könnte man ja, ich weiß, verrückter Gedanke, mal anfangen, systematischer mit Kindern und Jugendlichen …zu reden?”

Auf Twitter ist dies derzeit möglich unter dem Hashtag #WirWerdenLautD. Doch Markus geht noch einen Schritt weiter und fragt:

“Bei welcher Bevölkerungsgruppe wäre es denn so einfach wie bei den Schüler*innen, von Seiten der Regierenden aus eine umfassende Umfrage durchzuführen und die Betroffenen selbst direkt zu fragen?”

COPSY-Studie: Was belastet Kinder und Jugendliche in der Pandemie? Fehlender Präsenzunterricht offenbar eher weniger.

Nutzt eure Chance und gestaltet unser Land mit! Selten in der Geschichte der Menschheit war die Gelegenheit zum Mitgestalten besser, um nachhaltige Veränderungen anzustoßen.

“Bildung ist die mächtigste Waffe, die du benutzen kannst, um die Welt zu verändern”,

wusste einst Nelson Mandela.

“LONG COVID KIDS NIEDERSACHSEN”

Das Land Niedersachsen fördert mit knapp 300.000 Euro ein Studie zu Long-COVID bei Kindern an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Projektstart soll im März 2022 sein. Die Long-COVID-Ambulanz für Kinder und Jugendliche der MHH richtet sich an Patienten im Alter zwischen 0 und 18 Jahren, die anhaltende Beschwerden nach einer gesicherten COVID-19-Erkrankung (PCR-Nachweis einer SARS-CoV-2 Infektion) aufweisen. Interessierte und Betroffene können Kontakt per E-Mail aufnehmen: kinderlunge@mh-hannover.de.

Quellen / weiterführende Literatur:

  1. Long COVID and kids: more research is urgently needed. Editorial. Nature, Vol 602 (10 February 2022), p. 183
  2. Sotzny F et al. (2018), Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome – Evidence for an autoimmune disease, Autoimmun Rev. 17: 601-609;  doi: 10.1016/j.autrev.2018.01.009
  3. Magnus P et al. (2015). Chronic fatigue syndrome/myalgic encephalomyelitis (CFS/ME) is associated with pandemic influenza infection, but not with an adjuvanted pandemic influenza vaccine. Vaccine, 33(46), 6173-6177; doi: 10.1016/j.vaccine.2015.10.018
  4. Kedor C et al. (2021). Chronic COVID-19 Syndrome and Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS) following the first pandemic wave in Germany: a first analysis of a prospective observational study. medRxiv 2021.02.06.21249256; doi: https://doi.org/10.1101/2021.02.06.21249256
  5. Hvidberg MF et al. (2015), The Health-Related Quality of Life for Patients with Myalgic Encephalomyelitis / Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS), PlosOne, doi: 10.1371/journal.pone.0132421
  6. Ceban F et al. (2021) Fatigue and cognitive impairment in Post-COVID-19 Syndrome: A systematic review and meta-analysis. Brain Behav Immun. Dec 29;101:93-135. doi: 10.1016/j.bbi.2021.12.020
  7. Stephenson T et al. (2022) Physical and mental health 3 months after SARS-CoV-2 infection (long COVID) among adolescents in England (CLoCk): a national matched cohort study. The Lancet Child & Adolescent Health;  https://doi.org/hf79
  8. Kling, M-U., Die Känguru-Chroniken (2009). Ullstein Taschenbuch. ISBN 978-3-548-37257-0
  9. Subbaraman N., NIH will invest $1 billion to study ‘LONG COVID’. News in focus. Nature, Vol 591 (18 March 2021), p. 356: https://media.nature.com/original/magazine-assets/d41586-021-00586-y/d41586-021-00586-y.pdf
  10. UK Health Security Agency (February 2022) The effectiveness of vaccination against long COVID. A rapid evidence briefing. https://ukhsa.koha-ptfs.co.uk/cgi-bin/koha/opac-retrieve-file.pl?id=fe4f10cd3cd509fe045ad4f72ae0dfff (online, abgerufen am 21.02.2022)

Datenquellen:

Titelbild: Screenshot aus “Nearly 120.000 children in the UK are living with long Covid” von Channel 5 News (YouTube, 07.02.2022, abgerufen am 21.02.2022).

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Dr. Karin Schumacher bloggte zunächst als Trota von Berlin seit 2010 bei den SciLogs. Nach dem Studium der Humanmedizin in Deutschland und Spanien promovierte sie neurowissenschaftlich und forschte immunologisch in einigen bekannten Forschungsinstituten, bevor sie in Europas größter Universitätsfrauenklinik eine Facharztausbildung in Frauenheilkunde und Geburtshilfe abschloss. Hierbei wuchs das Interesse an neuen Wegen in der Medizin zu Prävention und Heilung von Krankheiten durch eine gesunde Lebensweise dank mehr Achtsamkeit für sich und seine Umwelt, Respekt und Selbstverantwortung. Die Kosmopolitin ist leidenschaftliche Bergsportlerin und Violinistin und wenn sie nicht gerade fotografiert, schreibt oder liest, dann lernt sie eine neue Sprache. Auf Twitter ist sie übrigens als @med_and_more unterwegs.

10 Kommentare

  1. Mehr Forschung bezüglich Long Covid ist also nötig. Diese Forschung wird aber wohl keine Konsequenzen für noch nicht Infizierte haben, denn bis diese Studien abgeschlossen sind, wird es nur noch wenige Menschen ohne Infektion oder/und Impfung geben. Also muss man jetzt schon allen Eltern empfehlen ihre Kinder impfen zu lassen, wenn sie es noch nicht sind. Denn Geimpfte haben seltener Long Covid und wenn sie es haben, sind die Verläufe im allgemeinen weniger schwer.

    Gemäss Share of people living with reported long COVID symptoms in the United Kingdom (UK) as of January 2, 2022, by age litten 0.5% aller 2 bis 11-jährigen britischen Kinder am 2.Januar 2022 an Long Covid und 1.87% aller 12 bis 16-jährigen. Am 21. Februar 2022 gab es in Grossbritannien 18 Millionen gemeldete Covid-Fälle, was etwa 1/4 der Bevölkerung entspricht. Die Frage ist nun: wieviele weitere Fälle Infektionsfälle sind zu erwarten. Je grösser diese Zahl umso mehr Long Covid-Fälle könnten noch auf das britische Gesundheitssystem zukommen und umso sinnvoller wären Infektionsschutzmassnahmen.

    Mir scheint aber, ein Rat ist am wirksamsten: Kinder impfen lassen, wenn sie es nicht schon sind.

    Was die Häufigkeit betrifft, so kann man sagen, wenn 1 bis 2 Prozent aller Kinder an Long Covid leiden, so kann das etwas sehr ernstes sein oder auch nicht. Das hängt von der Schwere der Long Covid Symptome ab und davon wie lange sie anhalten. Retrospektiv wird man in Zukunft hier sicher nich viel erfahren und daraus lernen.

  2. Sehr gute Zusammenstellung… Ich fürchte auch das wir nur die Spitze des Eisbergs gerade wahrnehmen und die echten Ausfälle über die nächsten Jahre politisch negieren… Selbst das “milde” Omicron könnte über die Jahre betrachtet uns noch treffen. Auch die Therapie/n des longcovid wird uns leider noch einiges abfordern. Es gibt zwar schon Guidelines aber die werden wohl noch viele Amendments kriegen. Unsere bürokratische Schulpflicht könnte leider noch nach hinten losgehen. Danke für die Zusammenfassung!

  3. Danke für diesen Beitrag!
    Als Mutter eines seit 4 Jahren chronisch an ME/CFS erkranktem, hausgebundenem, schwerbehindertem Jugendlichen könnte ich einen Roman schreiben über den Umgang des Schulsystems, Gesundheitssystems, Sozialsystems und weiten Teilen der Gesellschaft mit chronisch kranken Kindern und Jugendlichen. Diskriminierung, Ignoranz, Häme, Stigmatisierung sind seit seiner schweren Erkrankung unser täglich Brot. Unterstützung auf allen Ebenen: Fehlanzeige. Das Bedürfnis von Ärzten, Gutachten, Beamten sich weiterzubilden und zuzuhören, vergangene Fehler zu korrigieren, emphatisch zu sein – gerade im Umgang mit (erkrankten) Kindern -: Fehlanzeige. ( Bis auf SEHR wenige Ausnahmen) Keine Zeit, keine Lust, haben wir immer schon so gemacht …- so kommt man nie zu neuen Erfahrungen und Erkenntnissen.
    Und ja, MIT den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu sprechen über ihre Bedürfnisse anstatt sie ausgedienten Mechanismen und Maßnahmen auszusetzen und Machtgefälle auszunutzen wäre doch was.
    Meinem Sohn wurde nach 2 jährigem Kampf & Gang durch Schulsystem und Ämter die Beschulung durch eine ( vom Jugendamt finanzierte) web-Indivdualschule genehmigt, die er, angepasst an seinen gesundheitlichen Zustand, individuell absolvieren kann. Zumindest, bis er 18 Jahre alt wird, die Kostenübernahme danach ist noch offen.

    • @Maria Wagner: Vielen Dank für das Teilen Ihrer Erfahrungen.

      Ich wünsche Ihrem Sohn eine gute und möglichst vollständige Besserung! Ihnen allen viel Kraft, Unterstützung und die nötigen finanziellen Mittel, auch wenn es ein langer Weg ist. Das Gute an der Pandemie ist, dass sie uns immerhin endlich auf dieses Krankheitsbild aufmerksam macht.

      Hier noch ein paar Infos zum Thema, die vielleicht helfen können:

      – In Berlin gibt es das Charité Fatigue Centrum, geleitet von Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen – eine fantastische Ärztin, die auch intensiv das Thema beforscht: https://cfc.charite.de

      Es läuft dort wohl derzeit auch eine Studie in Zusammenarbeit mit der Rehaklinik Kreischa (s.a. Podcast des BKK Dachverbands mit Carmen Scheibenbogen zum aktuellen Stand der Long Covid- und ME/CFS-Forschung vom 01.12.21: https://www.bkk-dachverband.de/presse/bkk-radioservice/podcast-me/cfs)

      – In München gibt es eine pädiatrische CFS-Ambulanz. Kontakt: infekt.immun.kinderklinik@mri.tum.de

      Eine Publikation aus der Münchner Ambulanz stellt die immerhin recht hoffnungsvollen Ergebnisse einer australischen Studie vor (Kraus et al. Das Chronische Fatigue- Syndrom (CFS) bei Kindern und Jugendlichen (https://www.dsai.de/fileadmin/user_files/fachartikel/cfs_artikel_behrends_nl24.pdf):

      Eine Genesung ist möglich und engagierter Support hilfreich
      Die Prognose des CFS im Kindes- und Jugendalter gilt als günstiger verglichen mit der von Erwachsenen. Mehr als die Hälfte einer australischen Patientengruppe mit pädiatrischem CFS berichtete über eine Remission der Erkrankung. Die mittlere Krankheitsdauer lag bei fünf (1–15) Jahren. Nach zehn Jahren waren weniger als 5 % der Befragten noch schwer krank. Depression, Angst oder Schweregrad des CFS zum Zeitpunkt der Diagnose waren keine Risikomarker für eine fehlende Erholung. Als erheblicher Stressfaktor im Krankheitsverlauf wurden Unverständnis und fehlende Flexibilität von Ausbildungsinstitutionen empfunden. Als hilfreich benannt wurden Akzeptanz, Aufklärung und Anleitung zum Selbstmanagement sowie bestmögliche Symptomkontrolle, Ausbildung und soziale Integration (3).”

      Literatur: (3) Rowe KS. Long Term Follow up of Young People with Chronic Fatigue Syndrome Attending a Pediatric Outpatient Service. Front Pediatr. 2019. https://doi.org/10.3389/fped.2019.00021

  4. @all: Vielen Dank für die Kommentare und Anmerkungen.

    @Peter Müller: Kinder sollten nicht auf Intensivstationen behandelt werden müssen, egal mit welcher Diagnose. Kinder brauchen wie alle Menschen gute Sozialkontakte und frische Luft. Die Pandemie ist natürlich eine große Belastung, zwingt uns aber auch glücklicherweise zum Umdenken und hoffentlich zu einer artgerechteren Lebensweise.

    Die in bestimmten Medien beschriebene Studie mit 500 suizidalen Kindern auf ITS gibt es allerdings (offiziell noch?) gar nicht. Zu dem bisher veröffentlichten Preprint äußerte sich ein Anästhesist auf Twitter (@Stormageddon666) folgendermaßen:

    Hat jemand schon den preprint gefunden?Ich finde nur unangemessen sensationsheischende Medienberichte, und diese Behauptung widerspricht allen sonstigen bisher dazu erhobenen Daten.— Stormageddon, Dark Lord of All (@Stormageddon666) January 11, 2022

    Und etwas später dann:

    Ah. Gefunden.
    https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.08.06.21261728v1
    Zitat: “Suicide attempts increased in adolescent boys (1.57 (0.58 – 3.42)), while there was a decrease in adolescent girls (0.86 (0.53 – 1.31)).”
    Bei den Konfidenzintervallen kann man auch fast würfeln.
    – Stormageddon, Dark Lord of All (@Stormageddon666), January 11, 2022

    Insgesamt beendeten 2020 9.206 Menschen ihr Leben durch Suizid (Anteil an allen Todesursachen: 0,93%), was laut Statistischem Bundesamt die zweitniedrigste Zahl seit 1980 war.

    Auffällig und erschreckend in der allgemeinen Suizid-Statistik sind allerdings die hohen Suizidraten bei (älteren) Männern. Der Anteil der Suizide lag in der Altersgruppe der 85 bis 90-jährigen Männer 2020 bei 73 Prozent (Frauen 12,5 Prozent), bei den Über-90-Jährigen sogar bei fast 87 Prozent (Frauen 15,7 Prozent). Das sollte uns mehr als nachdenklich machen.

    Quellen / Literatur:
    – Hannah Müller-Pein, Universität Kassel: Nationales Suizidpräventionsprogramm für Deutschland, Suizide in Deutschland 2020: https://www.naspro.de/dl/Suizidzahlen2020.pdf
    – Deutsches Ärzteblatt: Statistikamt: Keine Auswirkung der Pandemie auf Suizidrate, 9.12.2021: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129916/Statistikamt-Keine-Auswirkungen-der-Pandemie-auf-Suizidrate

  5. Sie argumentieren ernsthaft mit den Aussagen eines Twitter-Users, der sich selbst als “Teil des sog. No-Covid-Hassmobs” bezeichnet und halten diese für glaubhafter als die Aussagen des Leiters der Kinderintensivstation der Essener Uniklinik?

    Natürlich sind alle Suizide/-versuche schlimm aber hier geht es ja speziell um Kinder.

    • Kein Mensch sollte sich das Leben nehmen (wollen) und schon gar nicht Kinder.

      Der zitierte Leiter der Kinderintensivstation hat leider bislang seine Daten nicht publiziert, aus welchen Gründen auch immer…

      Bis dahin haben wir nur die Daten des Statistischen Bundesamtes, die von der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) zusammengestellt wurden:

      Beim Vergleich der absoluten Zahlen mit dem Vorjahr (2019) fällt auf, dass es bei den jüngeren Menschen (15 bis unter 20 Jahre) einen Rückgang gegeben hat und bei den 20 bis unter 25jährigen einen leichten Anstieg der absoluten Zahlen. Auch in den älteren Altersgruppen ist die Entwicklung unterschiedlich.
      Wir wissen allerdings nicht, ob diese Entwicklung innerhalb der normalen Schwankungsbreite liegt.”

      Laut Statistischem Bundesamt haben sich 2020 insgesamt 15 Jungen (2019: 11) im Alter von 1 bis unter 15 Jahren das Leben genommen, bei den Mädchen waren es 2020 zehn (2019: 11). Das entspricht einer Suizidrate von 0,3% bei Jungen und 0,2 % bei Mädchen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2020. In der Altersgruppe 15 bis unter 20 Jahre haben 2020 105 Männer Selbstmord begangen (2019: 121), bei den Frauen waren es 2020 50 (2019: 42). Damit lag die Suizidrate bei 15 bis unter 20-Jährigen 2020 bei 5,2 % für Männer und 2,7% für Frauen.

      Quelle: Hannah Müller-Pein, Universität Kassel: Nationales Suizidpräventionsprogramm für Deutschland, Suizide in Deutschland 2020: http://www.naspro.de/dl/Suizidzahlen2020.pdf)

      • Sie glauben also das der Arzt im Video lügt, oder wie? Er erzählt doch seine Beobachtungen aus seinem Alltag in der Klinik und verweist auch auf ähnliche Ergebnisse in 27 anderen Kliniken.
        Nach ihrer Logik gibt es mich vermutlich auch gar nicht, denn es hat noch niemand eine Studie über mich veröffentlicht.

        • Das Interview mit dem Experten Prof. Dohna-Schwake fand pünktlich zum Schulanfang 2022 statt. Einen Tag später beschloss die Kultusministerkonferenz, den “Präsenzbetrieb an Schulen trotz Omikron” sicherzustellen.

          Die vorgestellte Studie ist bislang noch nicht publiziert und wird es so auch in kein wissenschaftliches Journal schaffen [1].
          Es geht um einen Anstieg von stationären Aufnahmen wegen oder mit Suizidversuchen bei Jugendlichen in der Zeit des zweiten Lockdowns. Es gab wohl bedauerlicherweise zwei Todesfälle. Die Daten wurden großzügig auf ganz Deutschland hochgerechnet mit den nach dem 1. Lockdown gesunkenen Suizidversuchen verglichen. “Der gesunde Menschenverstand” sagt dem Forscher, dass soziale Kontakte präventiv wirken und deswegen natürlich die Schulen alle offen bleiben müssen.

          Haben Kinder wirklich nur soziale Kontakte, wenn sie in die Schule gehen?
          Menschen haben Stress, wenn sie Angst haben. Wovor könnten Kinder Angst haben in einer Pandemie?

          Zumindest aus Frankreich gibt es zum Thema “Anstieg von Suizidversuchen bei Jugendlichen im zweiten Lockdown” einige interessante Daten [2]. Hierzu Psychiater und Suizidexperte Dr. Tyler Black:

          14/ There was certainly a spike in suicide attempts in the pandemic, but it wasn't until the September school year started again in 2020 with OPEN schools, & NO lockdowns that we saw a TREMENDOUS spike in suicide attempts.***Note: lockdowns lifted for 4 months by this point*** pic.twitter.com/zDsWmag8kY— Tyler Black, MD (@tylerblack32) January 12, 2022

          Sein Takeaway lautet:

          19/ Takeaway:This study shows us:* In Paris, pandemic resulted in more suicide attempts in kids* BUT, there does not seem to be a substantial effect of "locking things down." In fact, its minor, and the first lockdown a significant decrease. pic.twitter.com/OcOasj6AE4— Tyler Black, MD (@tylerblack32) January 12, 2022

          Quellen / Literatur:
          [1] Corona: Dramatischer Anstieg von Suizidversuchen von Kindern. waz.de, online, 05.01.2022 (abgerufen am 24.02.2022)
          [2] Cousien A, et al. Temporal Trends in Suicide Attempts Among Children in the Decade Before and During the COVID-19 Pandemic in Paris, France. JAMA Netw Open. 2021;4(10):e2128611. doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.28611

          Weitere Kommentare werde ich nur noch moderieren, wenn die Behauptungen auch adäquat wissenschaftlich belegt werden können. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Bleiben Sie gesund!

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