Krankheitskosten: Wer soll das in Zukunft noch bezahlen?

Welche Rolle spielt der Impfstatus im Gesundheitssystem? Ist ein Richter, der sich auf das Verantwortungsprinzip bezieht, gleich ein Populist? Eine Replik auf Timo Rieg

Der Präsident des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, äußerte sich am 8. Februar in einem Pressegespräch zum Streitthema Impfen (siehe F.A.Z. oder Tageschau.de). Dabei verwies er auch auf die Möglichkeit, an COVID-19 Erkrankte an den Behandlungskosten zu beteiligen, wenn diese sich problemlos hätten impfen lassen können.

“Solidarität ist keine Einbahnstraße”, brachte er seine Position auf den Punkt. Bei einer Intensivbehandlung mit künstlicher Beatmung gehe es schätzungsweise um 60.000 bis 200.000 Euro pro Patient. Dazu kämen Kosten für die Nachbehandlung und Long-COVID. Nach § 52 des fünften Sozialgesetzbuches sei eine Kostenbeteiligung möglich.

Timo Rieg hält den Vorschlag aber sowohl ökonomisch als auch erzieherisch für sinnlos. Im Endergebnis attestiert er dem Richter Populismus: “Die Idee ist populistisch: Sie zielt auf Egoismus und Neid” (Populismus in Richterrobe).

Den Vorschlag, Menschen, die sich ohne medizinischen Grund nicht gegen COVID impfen lassen, gemäß ihren finanziellen Möglichkeiten an den Behandlungskosten zu beteiligen, machte ich bereits im November 2021 (Was heißt Solidarität in der Corona-Ära?). Bei der Diskussion der Impfpflicht Ende Januar 2022 schrieb ich dann noch einmal:

“Unser Gesundheitssystem ist in dem Sinne solidarisch, als es allen Menschen hilft, die in Not sind. Solidarität ist aber keine Einbahnstraße. Anderen Menschen eine Härte aufzubürden, die leicht vermieden hätte werden können, ist auch nicht gerade solidarisch.”

Stephan Schleim am 26 Januar 2022

Unterschiedliche Fragen

Um nicht aneinander vorbei zu reden, sollte man die Fragen trennen: Wo geht es um ökonomische Aspekte? Wo um die Einrichtung unseres Gesundheitssystems? Wie ist die Gesetzeslage? Wo stehen ethische Fragen und Werte zur Diskussion?

Timo Rieg hält den Vorschlag ökonomisch für irrelevant, weil, kurz gesagt, das “deutsche Gesundheitssystem […] jeden Tag etwa eine Milliarde Euro [verteilt].” Das Argument ist hier, dass gegenüber den normalen Gesundheitskosten die Beteiligung an den Behandlungskosten nicht in relevanter Weise ins Gewicht fällt.

Stimmt das? Laut dem Bundesrichter mussten allein vom Januar bis September 2021 rund 46.000 COVID-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt werden, davon rund 3.000 mit Beatmung. Nur für diese 3.000 kommt man also auf Kosten in Höhe von 180 bis 600 Millionen Euro.

Gegenüber Riegs täglicher Milliarde ist das tatsächlich nicht viel. Es ist aber auch nur ein kleiner Teil der insgesamt durch COVID-19 verursachten Krankheitskosten. Wenn man die Frage ökonomisch beantworten will, sollte man auch eine vollständige Rechnung aufstellen. Für mich ist das Preisschild aber gar nicht entscheidend, wie ich gleich darlegen werde.

Schauen wir erst noch auf die erzieherische Frage: Würden sich mehr Menschen impfen lassen, wenn sie wüssten, dass sie sonst im Krankheitsfalle an den Kosten beteiligt werden? Timo Rieg verneint auch das:

“Eine erzieherische Lenkungswirkung darf man ebenfalls ausschließen […]. Niemand wird sich nur deshalb für die Impfung entscheiden, weil hohe Selbstbeteiligungskosten bei einer ITS-Einweisung drohen; denn das Risiko der lebensgefährlichen Erkrankung ist für den einzelnen nicht sehr real, entsprechend wird nicht abgewogen zwischen Impfung oder Intensivstation, sondern schlicht zwischen Impfung und Nicht-Impfung.”

Timo Rieg am 17. Februar 2022

Er vergleicht das Beispiel dann noch mit dem Skifahren:

“Wer würde noch Skifahren, wenn er damit rechnete, so schwer wie Michael Schumacher zu verunfallen? Und wer würde es nur lassen, weil die immensen Behandlungskosten zumindest teilweise selbst zu tragen wären?”

Timo Rieg am 17. Februar 2022

Liest man sein Argument – eigentlich sind es nur rhetorische Fragen – streng, dann wäre es falsch, sobald sich nur eine Person durch eine mögliche Kostenbeteiligung zur Impfung bewegen lässt. Doch lesen wir Rieg wohlwollend in dem Sinne, dass sich durch die Maßnahme keine relevante Zahl von Menschen zur Impfung bewegen ließe.

Dann ist die Antwort aber gar nicht so deutlich, wie Rieg hier suggeriert. Durch die Einführung von Einschränkungen für Ungeimpfte ließen sich durchaus Menschen zur Impfung bewegen. Fakt ist aber auch, dass es einen harten Kern gibt, der sich selbst im Falle einer Impfpflicht widersetzt.

Menschenrechte

Mit Blick auf die Menschenrechte wäre es ausgeschlossen, diese Menschen mit körperlichen Zwangsmitteln zu impfen. Das gäbe ein demokratischer Rechtsstaat nicht mehr her. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat aber bereits klargestellt, dass verhältnismäßige finanzielle Strafen zulässig sind.

Das heißt, dass auch demokratische Rechtsstaaten die Möglichkeit haben, zum Gesundheitsschutz unter bestimmten Bedingungen von ihren Bürgerinnen und Bürgern eine Impfung zu erwarten. Selbstverständlich müssen die Impfungen dafür sicher sein und darf es kein milderes Mittel zum Erreichen des Ziels geben. Außerdem muss das Risiko von Impfschäden minimiert werden. Kommt es doch dazu, muss dafür gesorgt werden.

Auf erzieherischem Niveau ist die Antwort meiner Meinung nach jedenfalls viel weniger deutlich, als Timo Rieg es suggeriert. Aufgrund des sozialen Friedens habe ich mich aber selbst immer wieder gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. Wäre eine Beteiligung an den Krankheitskosten vielleicht ein Zwischenweg?

Zur Gesetzeslage

Schauen wir dafür kurz auf die Gesetzeslage. Bundesrichter Schlegel und in der Folge dann Rieg verweisen hier auf § 52 des fünften Sozialgesetzbuches. Dessen erster Absatz spricht von durch Vorsatz zugezogenen Erkrankungen, der zweite von Krankheiten durch Schönheitsoperationen, Tätowierungen oder Piercings.

Der Gesetzestext ist für die hier strittige Frage meiner Meinung nach ziemlich dünn. Jemand entscheidet sich in einer Pandemie zwar bewusst für oder gegen die Impfung. Selbst bei Ungeimpften kann man nach meinem Dafürhalten aber nicht davon sprechen, dass diese vorsätzlich an COVID-19 erkranken.

Nun enthalten Gesetze allgemeine Formulierungen, die im Streitfall auf Einzelfälle übertragen werden müssen. Genau aus diesem Grund leisten sich Rechtsstaaten Richterinnen und Richter. Und wenn der Präsident des Bundessozialgerichts eine entsprechende Auslegung zumindest für möglich hält, sollte man das ernst nehmen. Immerhin haben er und seine Kolleginnen und Kollegen hierzu das letzte Wort.

Einen weiteren Hinweis geben Gesetzesbegründungen. Diese werden regelmäßig dazu herangezogen, um zu verstehen, was er Gesetzgeber (in unserem Fall: der Deutsche Bundestag) mit einem Gesetz gemeint hat. Und im Gesetzesentwurf der Bundesregierung vom 7. Dezember 2007 findet sich zum § 52 SGB V das Folgende:

“In § 52 ist den Krankenkassen das Recht eingeräumt, Versicherte, die sich eine selbstverschuldete oder selbst zu verantwortende Krankheit zugezogen haben, an den Krankheitskosten zu beteiligen und Krankengeld ganz oder teilweise zu vesagen oder zurückzufordern.”

Gesetzesentwurf vom 7. Dezember 2007

Prinzip Verantwortung

Hier geht es also nicht nur um Vorsatz, den im Einzelfall übrigens ein Gericht feststellen muss, sondern um das Verantwortungsprinzip. Auf dieses bezieht sich auch der Bundesrichter ausdrücklich.

In diesem Zusammenhang komme ich noch einmal auf Riegs Skibeispiel zurück: Er stellt die rhetorische Frage, wer dieser Freizeittätigkeit noch nachginge, wenn er damit rechnen würde, einen schweren Unfall wie Michael Schumacher zu erleiden. Antwort: zumindest einmal Schumacher und andere Formel 1-Fahrer.

Allgemeiner sollte man hier bedenken, dass Menschen Risiken unterschiedlich wahrnehmen und einschätzen. Beispielsweise sind jüngere Männer für ein riskanteres Verhalten im Straßenverkehr oder im Umgang mit Substanzkonsum bekannt, unter Umständen auch beides zusammen.

Impfungen: Für manche nur ein Piks, für andere ein Riesendrama. Bild: Angelo Esslinger auf Pixabay.

Tatsächlich waren deshalb noch bis Ende 2012 Kfz-Versicherungen für junge Männer teurer als für junge Frauen. Doch dann urteilte der Europäische Gerichtshof, dass die Versicherungsbedingungen geschlechtsneutral formuliert sein müssen. Die neuen Unisex-Tarife waren dann übrigens sowohl für Frauen als auch für Männer teurer.

Das zeigt uns, dass es eine gesellschaftliche Frage ist, wie wir mit Verantwortung umgehen. Skifahren halten wir für “normal”. Im Übrigen haben auch die wenigsten Skifahrer schwere Unfälle.

Wer aber beispielsweise extreme Risiken in Kauf nimmt, indem er etwa außerhalb der abgesteckten Pisten fährt, kann durchaus für die Folgen verantwortlich gemacht werden. Im Einzelfall müsste das eine Krankenkasse natürlich nachweisen.

Manch einer wird seine waghalsigen Kunststücke aber selbst auf Sozialen Medien verbreiten, um seine Follower damit zu beeindrucken. Menschen teilen heute ja sogar Videoaufnahmen, die sie beim Begehen von Straftaten filmen, beispielsweise bei Randalen. Kurzum, schon heute gilt das Prinzip Verantwortung. Für Extremsportler gibt es entsprechende private Versicherungen.

Rechtliche Kategorien

Um unseren Umgang mit Verantwortlichkeit besser zu verstehen, kann man die rechtlichen Kategorien analysieren. Das Recht unterschiedet hierbei Fahrlässigkeit, grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz.

Erstere bedeutet, salopp gesagt: “Dumm gelaufen, doch hätte jedem passieren können.” Bei Letzterem geht es um bewusste Absicht. Dazwischen findet sich der Graubereich, in dem jemand die Folgen zwar nicht beabsichtigte, doch stärker hätte aufpassen müssen.

Und in diesem Bereich sollte man meiner Meinung nach die Verantwortung für die Impfung suchen: Jemand, der sich ohne medizinischen Grund und trotz Verfügbarkeit eines sicheren und wirksamen Impfstoffs nicht impfen lässt, handelt in einer Pandemie grob fahrlässig. Denn in einer Pandemie ist jedem das hohe Risiko bekannt, sich mit einer ernsthaften Krankheit zu infizieren.

Da auch die Ungeimpften in aller Regel nicht an COVID-19 erkranken wollen, steht Vorsatz außer Frage. Durch individuelle Maßnahmen kann er oder sie zudem die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, das Virus übertragen zu bekommen. Wer trotzdem infiziert wird und dann schwer erkrankt, muss sich von der Gesellschaft die Frage gefallen lassen, warum auf den wirksamsten Schutz verzichtet wurde, nämlich die Impfung.

Auch laut einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags wäre es schwer, hier einen Vorsatz nachzuweisen (Aktenzeichen WD 9 – 3000 – 109/21 vom 7. Januar 2022). Die Beweislast liege zudem bei der Krankenversicherung.

Die Fachleute weisen allerdings darauf hin, dass sich das vielleicht mit der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ändern würde. Dann könnte nämlich “das Unterlassen der Schutzimpfung ein vorsätzliches Vergehen durch pflichtwidriges Unterlassen im Sinne des § 52 Abs. 1 […] SGB V darstellen.” Das würde von der konkreten Ausgestaltung der Impfpflicht abhängen. Ob die aber wirklich kommt, ist zurzeit noch gar nicht klar.

Impfstatus ist politisch geworden

Dass Impfungen – eines der besten medizinischen Mittel zur Bekämpfung schwerer Erkrankungen – heute vielfach zur Lifestyle-Entscheidung wurden, ist ein Zeichen unserer Zeit. Meines Erachtens äußert sich darin, ähnlich wie in der Beliebtheit von Alternativmedizin, auch eine Unzufriedenheit mit dem herrschenden System (Ein Plädoyer für Pluralismus in der Medizin).

Dabei sollte man “herrschendes System” nicht nur mit Bezug auf den Gesundheitssektor verstehen. Vielmehr ist der Impfstatus inzwischen politisch geworden. Dass es bei den Impfungen in Deutschland so ein starkes Gefälle zwischen dem Nordwesten und dem Südosten gibt, ist hierfür ein deutliches Indiz.

Zudem sind Regionen mit vielen Ungeimpften oft auch Regionen, in denen tendenziell extreme Parteien oder gar nicht mehr gewählt wird. Anstatt das gewünschte Verhalten zu erzwingen, beispielsweise mit einer Impfpflicht, könnte man sich also auch überlegen, die rund 30 Prozent Nicht- oder AfD-Wähler wieder stärker in die Gesellschaft zu integrieren.

Ausblick

Ich fasse zusammen: Ausschlaggebend sollte nicht das ökonomische Argument sein. Das Gesundheitssystem muss nach wie vor solidarisch sein.

Solidarität ist aber keine Einbahnstraße. Sie schließt auch eine bestimmte Eigenverantwortlichkeit mit ein. Bei Extremsport, bestimmten Hobbys oder Schönheitsmaßnahmen ist das schon heute so.

Wer sich auf die Solidarität beruft, muss auch an die vielen Patientinnen und Patienten denken, denen aufgrund schwerer COVID-Erkrankungen in der Pandemie nicht mehr oder erst zu spät geholfen werden kann. So haben medizinische Fachleute beispielsweise berechnet, dass wegen COVID-19 jede siebte potenziell lebensrettende Tumoroperation abgesagt werden musste.

Auch hier geht es um Patienten und Angehörige, die Solidarität und Schutz verdienen. Es geht nicht nur um abstrakte Kosten, sondern um tatsächliche Menschen, die unnötig gestorben sind, weil andere sich nicht impfen ließen.

Zudem hat uns die Coronapandemie 2020 bis 2022 erst eine Vorschau darauf gegeben, welchem Druck das Gesundheitssystem wegen der überalternden Gesellschaft ausgesetzt ist. Schon heute sind Lohndumping in Medizin und Pflege an der Tagesordnung, bis hin zur schwarzen Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte, die mit noch weniger Lohn auskommen. Die Kosten werden in absehbarer Zeit also noch viel stärker zunehmen.

Um den hohen Standard aufrechtzuerhalten, wird man meiner Meinung nach nicht um ein System herumkommen, in dem es auch um individuelle Verantwortung geht. Ein großer Vorteil von Impfungen ist dabei, dass sie – anders als gesunde Ernährung oder Sport – kaum individuellen Aufwand erfordern, insbesondere keine dauerhafte Anstrengung.

Wer Solidarität mit Impfgegnern fordert, der sollte mit einer konkreten Antwort dafür kommen, wie sich das Gesundheitssystem in Zukunft finanzieren lässt. Schon bei den Renten, Pensionen und Staatsschulden kommen auf zukünftige Generationen erhebliche Belastungen zu.

Natürlich gilt es trotzdem, Exzesse durch Privatisierungen und schlechtes Gesundheitsmanagement zu kritisieren und zu verhindern. Zudem sollte der Gesetzgeber eine deutlichere Formulierung finden, als es der heutige § 52 SGB V hergibt – falls er dem Prinzip Verantwortung folgen will.

Einen Richter, der das Prinzip Verantwortung betont, als Populisten darzustellen, halte ich aber in jedem Fall für einen Fehlgriff. Was hat das mit Egoismus und Neid zu tun? Timo Riegs Argumentation scheint mir in Zügen viel populistischer. Doch mit solchen Vorwürfen sollte man sparsam umgehen, weil die Begriffe sonst irgendwann gar nichts mehr bedeuten.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint auch auf Telepolis. Titelgrafik: Angelo Esslinger auf Pixabay.

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90 Kommentare

  1. “Jemand, der sich ohne medizinischen Grund und trotz Verfügbarkeit eines sicheren und wirksamen Impfstoffs nicht impfen lässt, handelt in einer Pandemie grob fahrlässig”

    Der Wirkstoff ist eben weder sicher noch wirksam.

    Warum muß ich mich eigentlich an den Kosten für Krankheiten von übergewichtigen Menschen beteiligen, nur weil diese Diätangebote nicht wahrnehmen? Müsste man übergewichte Menschen nicht auch zu regelmäßgen Strafzahlungen und zur Not auch zu Beugehaft verurteilen bis diese endlich zur Vernunft kommen und weniger essen? Warum lässt es eine Gesellschaft zu, das solche Diätverweigerer Unfallpatienten oder krebskanken Kindern ein Intensivbett wegnehmen?

  2. @Müller: Impfstoffe

    Der Wirkstoff ist eben weder sicher noch wirksam.

    Das ist Ihre Meinung – entspricht aber halt nicht dem Konsens so gut wie aller Mediziner und Wissenschaftler.

  3. @Müller: Verantwortung & Übergewicht

    Warum muß ich mich eigentlich an den Kosten für Krankheiten von übergewichtigen Menschen beteiligen…

    Ich werde es langsam müde, immer wieder dieselben Sachverhalte zu erklären.

    Ob jemand übergewichtig ist, liegt sowohl an biologischen als auch an psychosozialen Faktoren. (Ich spreche da übrigens aus eigener Erfahrung: Als ich noch bei meinem Stiefvater lebte, mit viel Stress, ungesunder Ernährung und zu wenig Bewegung, war ich so fett, dass ich im Alter von zwölf Jahren in die Kur geschickt wurde. Dort nahm ich ab. Als ich zurück zu meinem Stiefvater kam, nahm ich wieder zu. Mit 18-20 konnte ich mein eigenes Leben leben und war ich sehr sportlich und dünn, 72kg bei 190cm.)

    Ob sich jemand impfen lässt oder nicht, ist dessen freie Entscheidung. Es gab und gibt auch genügend Impfangebote. Bisweilen ging man sogar in die “strukturschwachen” Wohnorte, um dort vor Ort zu impfen.

    Im Übrigen bräuchten Sie sich gar nicht auf diese Diskussion einlassen, wenn Sie wirklich davon überzeugt wären, dass der “Wirkstoff eben weder sicher noch wirksam [ist]”. Ich glaube, Sie glauben sich selbst nicht ganz.

  4. Eines ist sicher: Die Möglichkeiten (teurer) medizinischer Behandlung nehmen schneller zu als das BIP in europäischen Ländern steigt.

    Es gibt nicht nur eine begrenzte Anzahl Intensivbetten (was bei Covid wichtig sein kann), es gibt auch nur eine begrenzte Anzahl von Krebspatienten, denen man die neuesten Formen der Immunkrebstherapie anbieten kann. Die Liste lässt sich fast beliebig verlängern. Heute wird im Spital, ja im Gesundheitswesen generell, nach medizinischen Kriterien selektioniert: je grösser die Chancen auf Heilung durch eine teure Therapie umso wahrscheinlicher erhält der Patient die Therapie. Das ist sicher das beste Selektionskriterium, doch es könnte auf die Länge nicht genügen.

    Im Pflegebereich ist es jetzt schon so, dass es einen Pflegenotstand gibt, was sich in suboptimaler Pflege in vielen Fällen äussert. Nur Pflegebedürftige mit einem eigenen finanziellen Polster, können dem entgehen.

    Es ist abzusehen, dass nicht-medizinische Kriterien in Zukunft eine grössere Rolle in der medizinischen Behandlung und bei der Finanzierung eine Rolle spielen werden.

  5. “Das ist Ihre Meinung – entspricht aber halt nicht dem Konsens so gut wie aller Mediziner und Wissenschaftler.”

    Die anderen brauchen wieder ein paar Monate länger, bis sie zu der Erkenntnis gelangt sind. Das ist wie mit der Omikronwelle, wo Sie mir ja anfangs auch nicht glauben wollten, das diese harmloser ist. Heute ist das Konsenz und genauso wird die Ungeeigentheit der Impfstoffe sich ebenfalls als korrekt herausstellen. Wie sollten die für die 2019er Ursprungsversion gedachten Impfstoffe auch gegen die inzwischen mehrfach mutierten aktuellen Varianten helfen?

  6. @Müller: Was wollte ich Ihnen nicht glauben? Es gibt halt einen Unterschied zwischen Spekulation und wissenschaftlich gesichertem Wissen.

    Wie sollten die für die 2019er Ursprungsversion gedachten Impfstoffe auch gegen die inzwischen mehrfach mutierten aktuellen Varianten helfen?

    Kurz nachdenken… Wegen der Kreuzimmunität? 😉

  7. “Wegen der Kreuzimmunität?”

    Mein Immunsystem hat anscheinend bereits eine Kreuzimmunität durch die zahlreichen anderen Coronaviren, mit denen es im Laufe meines Lebens bereits in Kontakt gekommen ist, entwickelt.

    Der Beweis dafür ist, das ich immer noch lebe, obwohl ich nach den Worten unseres Gesundheitsministers eigentlich tot sein müsste. (“geimpft, genesen oder gestorben”). Vor dem sicheren Tod kann mich also nur eine bereits bestehende Kreuzimmunität bewahrt haben.

  8. @Stefan Schleim

    Ob jemand übergewichtig ist, liegt sowohl an biologischen als auch an psychosozialen Faktoren.

    Ob jemand blöd (Raucher, Trinker und/oder Impfgegner) ist, liegt sowohl an biologischen als auch an psychosozialen Faktoren. Soll man Blöde zusätzlich zu ihrer Blödheit auch noch finanziell belasten? Und soll man Blöde bei den Rentenversicherungsbeiträgen entlasten, weil sie eine kürzere Lebenserwartung haben?

  9. @Hauptschüler

    Sie formulieren ein Paradoxon und erwarten Antwort von Logikern Widerspruchsfreiheit. Logiker wissen darum.Es ist nicht zu lösen.
    Sie sprechen eine Wertefrage an.
    Das ist nur aushandelbar und ich habe den Eindruck, Sie möchten Blödheit von Verantwortung trennen.

  10. @Hauptschüler
    Anders ausgedrückt,die Wissenden werden bestraft,die Unwissenden belohnt und das sehen Sie als Unrecht an.
    Sehen Sie,darum dreht sich die Solidarität.

  11. @Hauptschüler:schlussendlich

    Sozialdarwinus funktioniert nicht. Sie begreifen es nicht.

  12. @Müller: Wenn Ihr Immunsystem so hervorragend funktioniert – glückwunsch! –, dann brauchen Sie sich ja auch keine Sorgen zu machen, wegen COVID-19 im Krankenhaus zu landen. Insofern betrifft Sie das Thema doch gar nicht direkt.

  13. @Uwe: Verantwortung

    Da haben Sie schon einen Punkt, ja. Wissen Sie, mein letztes Buch hieß nicht ohne Grund: Gehirn, Psyche und Gesellschaft.

    Würden Sie die Kategorie “Verantwortung” dann vollständig aufgeben? Also auch niemanden mehr für irgendetwas verantwortlich machen?

    Praktisch ist es doch so: Impfen lassen kann man sich einfach mit einer Spritze; den Rest der Arbeit übernimmt das Immunsystem. Von seinem Übergewicht kommt man leider nicht so leicht mit einer Spritze ab. (Als fettes Kind, das wegen seines Äußeren oft gehänselt wurde, hätte ich mir so ein Mittel gewünscht.)

  14. @Holzherr 17.02. 17:09

    „Es ist abzusehen, dass nicht-medizinische Kriterien in Zukunft eine grössere Rolle in der medizinischen Behandlung und bei der Finanzierung eine Rolle spielen werden.“

    Das derzeitige System soll vieles Unnötige aus finanziellen Gründen motivieren. Also etwa Knieoperationen, weil hier nach Festpreisvergütung die Gewinnspanne überdurchschnittlich groß ist. Auch bekommt man gegen Rückenschmerzen immer noch oft Spritzen oder gar Operationen, obwohl man meistens einfach mit gezieltem Sport das Problem nachhaltiger lösen kann.

    Mir scheint, in unserem Gesundheitssystem gibt es ein nicht zu vernachlässigendes Potential, zukünftige Kostensteigerungen durch neue Heilverfahren dadurch auszugleichen, indem man mal die überflüssigen Maßnahmen erst mal weglässt.

    So manch einer macht längst Patientenverfügungen, um zu vermeiden, dass er Monate am Leben erhalten wird, ohne eine wirkliche Chance zu haben, wieder so gesund zu werden, dass das Leben wieder lebenswert wird. Man hat regelrecht Angst davor, an den Strippen zu hängen und sich damit zu quälen, weil die Ärzte gnadenlos diesen Umsatz am Lebensende noch mitnehmen wollen.

    Gleichzeitig gibt es auch immer wieder Innovationen, die die Behandlung einer Krankheit auch mal kostengünstiger macht. Dazu gehören z.B. die Covid19-Impfstoffe. Die sind lukrativ für die Pharmafirmen, weil sie fast jeder nimmt. Andere potentiell hilfreiche Medikamente werden jedoch nicht entwickelt, weil sie nur selten eingesetzt würden, so z.B. neue Antibiotika.

    Wenn hier etwa die Pharmafirmen kein Interesse daran haben, müsste eigentlich der Staat einspringen, und auch in der Medikamentenentwicklung mitmischen. Und eben auch die Medikamente entwickeln, die rein finanziell gesehen unattraktiv sind. Wenn man mit entsprechenden Antibiotika selbst zwar nicht viel verdienen kann, aber dafür komplizierte Behandlungen einspart, rechnet sich das ja doch – wenn auch nicht für den Hersteller alleine. Ich denke, hier ist unterm Strich nochmal einiges an Potential für Kostensenkungen.

    Finanziell problematisch könnten manche Innovationen immer noch sein. Ich hatte mal was über einen speziellen Teilchenbeschleuniger gelesen, der in der Bestrahlungstherapie von Krebsgeschwüren Vorteile bringt, weil diese Bestrahlung auf eine bestimmte Tiefe im Körper des Patienten eingestellt werden kann. Dummerweise wäre das Gerät so groß wie ein Fußballfeld, und eine einzige Behandlung würde Millionen kosten.

  15. @Tobias: Geld & Medizin

    Mir scheint, in unserem Gesundheitssystem gibt es ein nicht zu vernachlässigendes Potential, zukünftige Kostensteigerungen durch neue Heilverfahren dadurch auszugleichen, indem man mal die überflüssigen Maßnahmen erst mal weglässt.

    Ja – das Problem ist aber, dass medizinisch oder ökonomisch “überflüssige Maßnahmen” unterschiedliche, manchmal vielleicht sogar gegensätzliche Dinge sind.

    Der Gedanke, dass Kliniken Gewinne erwirtschaften müssen, ist ja nicht vom Himmel gefallen. Damit einher gingen übrigens Fallpauschalen, Stellenkürzung, Arbeitsverdichtung.

    Lese-Tipp: Krankenhäuser als Profitcenter

    (Und ja, auch ich habe so ein Knie, das schon vor über 20 Jahren hätte operiert werden sollen. Ich holte zum Glück eine zweite Meinung ein, von einem nicht-operierenden Arzt, und die Probleme verschwanden von selbst. Wenn sie wiederkommen, mache ich ein paar gezielte Übungen.)

  16. @Schleim
    “Das ist Ihre Meinung – entspricht aber halt nicht dem Konsens so gut wie aller Mediziner und Wissenschaftler.”

    Hier ein völlig verbindlicher Vorschlag zur Textänderung: “dem gegenwärtigen Konsens so gut wie aller(?) Mediziner und Wissenschaftler”.

    Ich bin sehr gespannt, ob diese kritischen und genau formulierenden Wissenschaftler die von ihnen gewünschten Antworten vom PEI auf die gestellten Fragen erhalten werden, damit die Impfstoffe auch in Zukunft von so gut wie allen Medizinern und Wissenschaftlern für sicher gehalten werden können.
    Ich vermue, dass die Antworten des PEI ausweichend, verspätet und unkonkret ausfallen werden, was ein Hinweis darauf wäre, dass Ihre Prämisse, dass die Impfstoffe als sicher eingeschätzt werden können, falsch sein könnte und somit die weitere Argumentation auf tönernen Füssen stände.
    Sich einen unsicheren Impfstoff applizieren zu lassen und mögliche Folgeerkrankungen, die zu einer finanziellen Belastung des Krankenversicherungs- und Rentensystems führen könnten, billigend in Kauf zu nehmen, würde ich weder als ausgesprochen solidarisch noch als eine nachahmenswerte Art von positiver und gesundheitsorienierter Eigenverantwortlichkeit ansehen wollen.

    Diese Fragen der fünf Professoren müssten so gut wie alle Mediziner und Wissenschaftler interessieren, da möglicherweise eintretende Folgen durch Nebenwirkungen die Gesellschaft auf lange Zeit sehr stark belasten würden. Sie schließen den Brief in unserer aller besten Sinne:

    “Wir bedanken uns herzlich im voraus für Ihre freundlichen und hilfreichen Antworten. Mit freundlichen und kollegialen Grüßen sowie den allerbesten Wünschen, den Auftrag Ihres Institutes im Sinne des Gesetzgebers und für die Gesundheit und das Wohl aller Menschen in Deutschland zu erfüllen.”

    https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/qualitaet-des-impfstoffs-chemiker-stellen-fragen-an-das-paul-ehrlich-institut-li.212298

  17. @Dazulerner: Impfungen

    Es ist ja gut, dass kritische Fragen gestellt werden; wir wissen aber beide nicht, was morgen ist.

    Sich einen unsicheren Impfstoff applizieren zu lassen und mögliche Folgeerkrankungen, die zu einer finanziellen Belastung des Krankenversicherungs- und Rentensystems führen könnten, billigend in Kauf zu nehmen, würde ich weder als ausgesprochen solidarisch noch als eine nachahmenswerte Art von positiver und gesundheitsorienierter Eigenverantwortlichkeit ansehen wollen.

    Wir hatten diese Diskussion doch gerade erst und sind dabei auch tiefer in die Zahlen eingestiegen (Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Corona-Impfungen und Sterblichkeit?).

    Immer wieder dieselben Fragen aufzuwerfen, die längst beantwortet wurden, hat schon etwas von einer Zermürbetaktik (und/oder Realitätsverleugnung). Wenn neue Fakten vorliegen, können wir das auch neu beurteilen.

  18. Unter der Überschrift “Krankheitskosten: Wer soll das in Zukunft noch bezahlen?” hätte ich mal eine Betrachtung der Einwanderung in unsere Sozialsysteme erwartet.

    Dagegen sind die Behandlungskosten für die paar 1000 Covid-Erkrankte, die wirklich beatmet werden mussten (was ja im Nachgang eher zu mehr Toten beigetragen hat) vernachlässigbar.

    Das Thema Covid ist durch, auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen.

  19. @Cagliostro: Einwanderung

    Schon einmal darüber nachgedacht, wer hier in Zukunft noch die Arbeit erledigen soll, vor allem im Niedriglohnsektor? Wir werden uns bis auf Weiteres wohl nicht selbst klonen können.

  20. Schon einmal darüber nachgedacht, wer hier in Zukunft noch die Arbeit erledigen soll, vor allem im Niedriglohnsektor? Wir werden uns bis auf Weiteres wohl nicht selbst klonen können.

    Volkswirtschaftlich betrachtet lohnt es sich nicht, die des Rechtspopulismus sicher unverdächtige Zeit berichtet am 14. Juli 2021:

    Im erwerbsfähigen Alter:
    27,4 Prozent der Syrer
    46,8 Prozent der Ausländer insgesamt
    63,1 Prozent der Deutschen
    sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

    Bitte schauen sie sich die Daten des dänischen Finanzministeriums von 2018 an; dort werden diese gesamtvolkswirtschaftlichen Kosten mal verglichen. Speziell “Figur 2.7Gns. nettobidrag til de offentlige finanseropdelt på alder, 2018”
    (https://fm.dk/media/25228/indvandreres-nettobidrag-til-de-offentlige-finanser-i-2018.pdf) und erklären sie mir bitte, warum das hier in Deutschland anders laufen sollte.

  21. @Cagliostro: Arbeit

    Ja klar – erst gibt man den Einwanderern bzw. Flüchtlingen keine Arbeitserlaubnis…

    …und dann diffamiert sie hinterher als “faule Sozialschmarotzer”.

    So funktioniert rechte Propaganda. Halten Sie sowas bitte aus meinem Blog raus.

  22. Propaganda mache sie hier:

    Ja klar – erst gibt man den Einwanderern bzw. Flüchtlingen keine Arbeitserlaubnis…

    …und dann diffamiert sie hinterher als “faule Sozialschmarotzer”.

    So funktioniert rechte Propaganda. Halten Sie sowas bitte aus meinem Blog raus.

    Beschäftigungsverbot

    Nicht arbeiten dürfen Geflüchtete in folgenden Fällen:

    Während der Wartefrist (3 Monate ab Ausstellung des Ankunftsnachweises, der Asylantragsstellung oder ab Erteilung der Duldung).
    Während sie verpflichtet sind, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen.
    Wenn sie aus einem sicheren Herkunftsland stammen und der Asylantrag nach dem 31. August 2015 gestellt wurde.
    Als sichere Herkunftsstaaten gelten: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Ghana, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro, Senegal und Serbien.

    Das kann also nicht das Problem sein, oder?

  23. @Praxis: Cagliostro

    Wenn man sich nicht mit der Praxis beschäftigt, also auch mit den illegalen Entscheidungen und dem Versagen deutscher Behörden, sollte man das Thema lieber sein lassen. Dazu kommt übrigens noch die “normale” rassistische Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt.

    Wie dem auch sei: Das Thema passt sowieso nicht hierher.

  24. @ Graf Caglistro: Volkswirtschaft

    Vielleicht sind die „Fremden“ einfach nur schlauer und genügsamer als wir.

    Was wir mit unserer Arbeitswut anrichten, sehen Sie hier:
    https://www.spektrum.de/news/anthropozaen-mehr-beton-als-biomasse/1806368

    Und da wir etwas in den letzten Jahren etwas zum exponentiellen Wachstum gelernt haben, hier nochmal eine Auffrischung:
    https://www.spektrum.de/kolumne/freistetters-formelwelt-wann-das-wachstum-endet/1917541

    Und wie das Verhältnis der Psyche zur Krankenkosten ist, durch Arbeitsbelastung, davon ist auch keine Rede.

    Ich würde mich freuen, des Geldes, des Geldsystems und des Verdienens wegen, so grundsätzlich, mal allmählich was Neues oder Anderes zu „erfinden“ oder zu probieren. So ohne Ideologie und Besserwisserei. Naiv? Möglich, aber aus meiner Sicht notwendig.

    Jeder nörgelt und meckert nur aus seiner Ecke. Ich kann die “letzte Generation” sehr gut verstehen, wenn über Verantwortung geredet wird.

  25. “Schon einmal darüber nachgedacht, wer hier in Zukunft noch die Arbeit erledigen soll, vor allem im Niedriglohnsektor?”

    Achso, es geht also gar nicht darum, diese Menschen zu “retten”. Man braucht einfach neue billige Arbeitskräfte. Was würden wir nur machen, wenn es keine Kriege gibt und niemand flüchten würde?

  26. @ Graf Caglistro: Nachtrag

    Aus meiner Sicht werden die „Fremden“ von unserem Leben verführt. Frieden und Wohlstand ist der Hauptantrieb. Aber welche Opfer Wohlstand unter aktuellen Ideologien und Theorien und Bedingungen bedeuten, darüber machen wir uns ja gerade selber erst ein, in immer deutlicher werdenden Breite, Bild.

    Apokalyptische Phanatsien helfen uns nicht weiter, aber nach 200 Jahren der Industriealisierung könnten wir schon in Keynes Sinne über eine 15-20 Stundenwoche nachdenken.

    In Freiburg gibt es Studien zu Muße und Müßiggang, lassen Sie sich mal darauf ein. Da können wir auch etwas von “Fremden” lernen!

  27. einen drauf setzen:

    Wenn Schäuble öffentlich eingesteht, dass man es mit dem Neoliberalismus übertrieben hat, dann ist das noch Schönfärberei. Es dämmert zumindestens einigen.
    Die Idee der “Durchbilanzierung” der Welt ist der grösste Mist, der nun die Spitze der Industriealisierung ist.
    Da wieder herauszufinden, aus scheinbar ökonomischen “Naturgesetzen”, ist schon eine gehörige Aufgabe.

  28. @Schleim “Immer wieder dieselben Fragen aufzuwerfen, die längst beantwortet wurden, hat schon etwas von einer Zermürbetaktik (und/oder Realitätsverleugnung).”

    Könnte es auch eine dritte Option geben?
    “Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verständnis oder an seinem guten Willen zu zweifeln!
    Otto von Bismarck”

    @Schleim “Wenn neue Fakten vorliegen, können wir das auch neu beurteilen.”

    Darauf können wir uns gerne einigen.

  29. @Müller: Einwanderung & Gesundheit

    Was für ein Nullargument.

    Anders herum wird ein Schuh daraus: Wenn man die Gesundheitsstandards (und allgemeiner: den Wohlstand) in Deutschland aufrechterhalten will, wird man um Einwanderung nicht herumkommen.

  30. Na dann ist es ja wirklich ein Glück, dass es Kriege und Flüchtlinge gibt, wenn nur diese unseren Wohlstand und die Gesundheitsstandards retten können. Wir retten also nicht die Flüchtlinge – die Flüchtlinge retten uns!

  31. @Müller: Man muss nicht alles immer nur schwarzweiß sehen. Das Leben ist meistens ein Geben und Nehmen. Das deutsche Wirtschaftswunder hätte es ohne Einwanderung auch nicht so gegeben.

    Vergleichen Sie halt mal die demografische Entwicklung in Deutschland und anderen “Wohlstandsnationen” mit Asien. Dort suchen die Niederlande jetzt übrigens aktiv Pflegekräfte. Die Leute bekommen vor Ort Sprachkurse, von Spitzenleuten, und werden dann hierher geholt.

    Diejenigen, die heute “Ausländer raus!” schreien, werden sich später mal wundern, wer sich im Altersheim noch um sie kümmert.

  32. Stephan Schleim
    18.02.2022, 16:17 Uhr

    Die Frage ist doch, ob immer Menschen die Arbeit von Menschen machen müssen. Klar, wenn die Aufgabe komplex ist, ist es eben “billiger”, einen Menschen einzustellen als eine Maschine zu erfinden, die die Arbeit in ( fast ) gleicher Weise macht. Aber bei schwerer/schmutziger und vor allem monotoner Arbeit sind Maschinen ohne Laune und Befindlichkeit ( und auch ohne Widerworte ) heute schon bevorzugt eingesetzt.
    In Japan ( alternde Bevölkerung ) scheint man diesen Weg auch für komplexe Fälle, für Interaktionen mit Menschen, gehen zu wollen, angesichts eines gewissen Misstrauens “Fremden” gegenüber und den anstehenden Problemen setzt man auf die Erfindungsgabe und die Spielfreude der Menschen – und die haben scheint es – im Vergleich zu uns Bedenkenträgern – auch noch im Alter weniger Berührungsängste. Und wenn ich so an einen Krankenhausaufenthalt denke, mir wäre da ein schmackhaftes Essen lieber, von einen fahrenden Serviertablett surrend am Bett angeliefert und Fußboden und Sanitäreinrichtung könnten auch robotorisiert gereinigt werden, der Automat macht es immer gleich – gleich richtig oder gleich falsch. Und bei “falsch” könnte man das Programm anpassen …

  33. @Maier: Überalterung & Robotik

    Die Japaner sind im Mittel noch älter und haben noch weniger Kinder als wir. Das dürfte einer der Gründe sein, warum sie so stark in die Robotik investieren.

    Japan befindet sich seit den späten 1980ern in der Stagnation.

    Noch Fragen?

  34. Stephan Schleim
    18.02.2022, 20:33 Uhr

    Noch Fragen?

    Ja, denn ich verstehe nicht ganz, was die Stagnation in Japan damit zu tun haben soll.

    Aus der Insellage und der gesellschaftlichen Tradition heraus “importiert” die japanische Gesellschaft keine Arbeitskräfte=Menschen und, indem man das Problem erkannt hat, sucht man eine “proprietäre” Lösung, die die beiden Seiten des Problems abdeckt. Deutschland als leicht auf dem Landweg zugängliches “Durchgangsland” hat da wohl eine andere Tradition. Der Zustand der Gesellschaft in Japan zeigt uns nur auf, dass uns die japanische Gesellschaft “einen Schritt voraus” ist – deshalb sollten wir da gut hinschauen. Bei dem “Schritt voraus” kommt mir allerdings ein Witz von “Radio Eriwan” in den Sinn,
    Verlautbarung des Politbüros: “Der Kapitalismus taumelt am Rand des Abgrunds – wir werden ihn mit Riesenschritten überholen …”

  35. @Maier: Es ging darum, dass wir nicht blind darauf vertrauen können, dass Roboter bald die Arbeit für uns erledigen, auf die wir selbst keine Lust haben.

    Japan ist traditionell eher xenophob, ja; doch solche Stimmen gibt es auch in Deutschland. Das Programm einer im Bundestag lautstark vertretenen Partei dreht sich sogar ausgiebig darum.

  36. Stephan Schleim
    18.02.2022, 21:59 Uhr

    “Vor der Hacke isses duster” sagt ein Sprichwort der Bergleute; wir können natürlich nicht wissen, wie die Zukunft aussieht und die Zukunftsvorstellungen von vor 50 Jahren wirken heute zum Teil ziemlich lächerlich. Was wir aber sicher wissen ist, dass es je nach Randbedingung unterschiedliche Lösungen für anstehende Probleme gibt, in diesem Fall gehen eben Japan und Deutschland augenscheinlich unterschiedliche Wege, nicht wegen einer Splitterpartei, sondern einer generell unterschiedlichen gesellschaftlichen Einstellung.
    Wenn ein Mangel ( hier an Personal ) herrscht, kann man versuchen, ihn durch eine andere Version des Bekannten zu lösen ( Import von Arbeitskräften aus anderen Kulturen mit allen daraus nachfolgenden Problemen ) – oder eben auch auf eine neue, unkonventionelle, innovative Art ( sukzessive Verbesserung von Robotern ). Für eine gewisse Zeit mag die andere Version des Bekannten erfolgreicher erscheinen, aber auf lange Sicht hat, wie die Erfahrung zeigt, nur die Innovation Erfolg.
    Wir mögen gewisse Einstellungen nicht gutheißen, aber als Randbedingungen für Entwicklungen können sie entscheidend sein. Insofern sollten wir die Entwicklung sehen und nicht nur auf die Randbedingung starren.

  37. @Maier: Zukunft

    Niemand hat hier eine Glaskugel. Aber so viel ist gewiss:

    * In zehn bis zwanzig Jahren wird es in Deutschland ein noch nie dagewesenes (schlechtes) Verhältnis zwischen arbeitenden und nicht arbeitenden Menschen geben.

    * Damit einher geht eine noch nie dagewesene Last für Renten und Pensionen.

    * Dazu kommt ein immenser Haufen an Staatsschulden…

    * …und auch ein riesiger CO2-Berg, der das Wirtschaften teurer macht.

    Wie man unter diesen Umständen Wohlstand durch Wirtschaftswachstum aufrechterhalten will, muss mir mal jemand erklären.

  38. Herr Schleim, zu dessen Ausbildung Grundlagen der Statistik gehören, übergeht mit Schweigen die Tatsache, dass die Summe aus Covid- und Grippe-Opfern ungefähr konstant geblieben ist. Vor deren Klärung ist jede Überlegung zu Kosten voreilig.

    Bundesrichter Schlegel und in der Folge dann Rieg verweisen hier auf § 52 des fünften Sozialgesetzbuches.

    Schaun wir rein: „Haben sich Versicherte eine Krankheit vorsätzlich (…) zugezogen, kann die Krankenkasse sie an den Kosten der Leistungen (…) beteiligen (…).“ (Hervorhebung von mir). Schlüsselwort ist Vorsatz.

    Vorsatz ist untrennbar verbunden mit zielgerichteter Absicht. Der Extremsportler beabsichtigt nicht Unfall, sondern sucht den Kick. Der Übergewichtige beabsichtigt nicht Bandscheibenvorfall, sondern leidet an Essstörung. Der Kettenraucher beabsichtigt nicht Krebs, sondern folgt der Sucht.

    Der Psychologe und Bewusstseinsforscher Stephan Schleim klärt den Begriff nicht auf. In Widerspruch zu seinem akademischen Fach. Seine spätere Ausführung zu subjektiver Risikoeinschätzung ist kein Ersatz dafür, und der Gesetzestext ist nichts anderes als irrelevant.

    Einen Richter, der das Prinzip Verantwortung betont, als Populisten darzustellen, halte ich aber in jedem Fall für einen Fehlgriff.

    Es ist dann kein Fehlgriff, wenn er den Begriff Eigenverantwortung über das gesunde Maß des Lebensalltags hinaus überdehnt und zu Zwang umdefiniert, der aus dem Subjekt Mensch ein Objekt macht. Ihm eine Spritze in den Kreislauf zu jagen, die nicht mal ihr Verkaufsversprechen erfüllt. Wie vorliegend geschehen.

    Herr Schleim hält nach eigener Angabe eine Position an Pharma-Aktien, die zur Zeit bei -13% stehen. Das begründet ein außerwissenschaftliches Interesse von Herrn Schleim.

  39. Stephan Schleim
    19.02.2022, 08:24 Uhr

    @Schleim: Zukunft

    Na, durch “Gesundschrumpfen” sicher auch nicht, mein Gegenbeispiel ist die “nachhaltige, im Einklang mit der Natur befindliche” Dreifelderwirtschaft im Mittelalter. “Gesund” aus heutiger Sicht war das nicht gerade.

    Wie dem auch sei, betrachten wir die Erde, so sind alle Rohstoffe bei/seit der “Gründung” vorhanden. Von außen kommt außer Staub und manchmal einer 10-20-km-Kugel nichts – außer Sonnenlicht. Das wurde durch biologisch-chemische Prozesse auch als Kohlenwasserstoffe ( im weitesten Sinne ) gespeichert, dazu hat uns die “Natur” den Gefallen getan, über geologische Prozesse einen guten Teil der ursprünglich verteilten Rohstoffe in Lagerstätten anzureichern, was wir heute alles ausbeuten, so, als käme immer wieder was dazu. Mir macht nicht die “Klimakatastrophe” Sorgen, die Biologie wird die, wie auch alle Katastrophen in der Vergangenheit, irgendwie überleben, da müssen wir uns nur um unsere bisherige Fettlebe Sorgen machen und deren Entzug bejammern, sondern in ~ 500 Jahren sind die KW-Ressourcen im wahrsten Sinn des Wortes verbrannt – und wir erinnern uns ( hoffentlich ): Vor gerade mal 500 Jahren hat ein gewisser Herr Luther seine Thesen ( angeblich ) an die Kirchentür genagelt, wenn der und seine Zeit schon so mit den Ressourcen geaast hätte, wie wir heute, stünden wir vor dem Nichts, die wichtigen Rohstofflagerstätten wären ausgebeutet und die Elemente wieder ( als Abrieb und Schrott ) fein verteilt. Auf die Spitze getrieben: Wir hätten nicht mal die Chance, die homo erectus und Nachfolger hatten, was die Rohstoffe angeht, weil selbst die guten Feuersteinlagerstätten ausgebeutet sind.

    Was bleibt?

    Wir haben eine für 2 -3 Ga nahezu unerschöpfliche Energiequelle ( Sonne ), wir haben die Rohstoffe, die wir haben – und die Konsequenz aus diesen Umständen heißt doch: Mit der Sonnenenergie die vorhandenen Rohstoffe zu theoretisch 100% nutzen und werkstofflich aufbereiten und wiederverwerten, wegschmeißen wäre das, was Christen als Todsünde bezeichnen. Wir müssen begreifen, dass wir auf einem Raumschiff leben, wir haben die “Erstausstattung” quasi als Mitgift erhalten und nun kommt nur noch solare Energie stetig hinzu.

    Und was bleibt uns sonst noch?
    Ich habe mal den Spruch gelesen: “Wie viele Mäuse kann sich ein schlauer Fuchs auf die hohe Kante legen, um davon wie lange als Rentner zu leben?”

    Bis weit in die Neuzeit gab es keine “Rente”, jeder hat nach Können und Vermögen etwas zum gemeinsamen Lebensunterhalt beigetragen, so lange es möglich war – das mag uns zwar nicht gefallen, wäre aber eine Option. Die andere Option wäre, dass die Maschinen, die an Stelle von Menschen den Mehrwert “erarbeiten”, besteuert werden, zumindest in der Hinsicht, dass sie für Krankheit und Rente der Menschen in die Kasse einzahlen.

    Gerade mit der modernen Technik können wir mit ein bisschen “Silizium” und Solarstrom immer effizientere Maschinen bauen, die uns helfen, mit der eingestrahlten Energie und den vorhandenen Rohstoffen im Kreislauf zu arbeiten. Die Natur macht es uns seit etwa 3,5 Ga ja vor, so lange, wie es schon “Leben” gibt ( und spätestestens seit 600 Ma seit dem Kambrium und den Mehrzellern ), wie man eine Kreislaufwirtschaft betreibt. Nur eins müssen wir uns abschminken: Die neukapitalistische Sucht nach “10% Rendite” und “mit Geld Geld verdienen”, das ist in einem Kreislauf nicht drin.

  40. Wolf-Dieter Busch
    19.02.2022, 09:53 Uhr

    die Tatsache, dass die Summe aus Covid- und Grippe-Opfern ungefähr konstant geblieben ist.

    Ich ziehe daraus aber einen anderen Schluss:

    Wir haben vordem aus Ignoranz und Überheblichkeit eine reichliche Anzahl Grippetoter (grob-)fahrlässig in Kauf genommen.
    Mittels Masken- und Impfpflicht hätten wir vielen davon das Leben erhalten können.

  41. @Karl Maier 19.02.2022, 16:02 Uhr

    Wir haben vordem aus Ignoranz und Überheblichkeit eine reichliche Anzahl Grippetoter (grob-)fahrlässig in Kauf genommen. Mittels Masken- und Impfpflicht hätten wir vielen davon das Leben erhalten können.

    (1) Die Grippe hab ich schätzungsweise vier mal überlebt. Ganz ehrlich? Corona schreckt mich (67) nicht die Bohne. Sicher gibt es Leute, die dran sterben. Aber Grippe ist endemisch. Wir können damit leben, sogar ausgezeichnet.

    (2) Jeder Chirurg weiß, dass Maske vor Mikrobe schützt, aber nicht vor Virus wegen Größenordnung.

  42. @Stephan 19.02. 08:24

    „Wie man unter diesen Umständen Wohlstand durch Wirtschaftswachstum aufrechterhalten will, muss mir mal jemand erklären.“

    Erstmal müssen wir keinen Außenhandelsüberschuss haben. Dann kann etwa Mobilität sehr viel aufwandsärmer gestaltet werden. Mehr Radwege, und später selbstfahrende Sammeltaxis liefern den selben Mobilitätswohlstand zu einem Bruchteil der Kosten.

    Dann kann sich der tatsächliche Wohlstand bei vielen, die jetzt eigentlich in einem krassen Überfluss leben, wohl durchaus reduzieren, ohne das dies auf die Lebensqualität durchschlägt.

    Wir können auch die Migranten die schon hier sind und neue auch gleich mal schneller integrieren. Also sofort Deutsch lernen lassen, wann immer die Leute Zeit dafür haben, und wir können gucken, dass sich die Migranten nicht in Stadtteilen so konzentrieren. Und darüber hinaus wäre es sehr wirksam, wenn die Migrantenkinder in der Schule nicht weitgehend unter sich wären. Man müsste gucken, dass man in den Schulen überall gut gemischte Klassen hat, und die Schüler eben soweit hin- und herkutschiert, dass das gewährleistet ist.

    Es sollen in den letzten 20 Jahren 500.000 türkische Migranten der 2. Generation in die Türkei zurückgekehrt sein, eben weil sie sich hier nicht gut genug integriert fühlten. Das war ein herber Verlust an gut deutschsprechenden und gut ausgebildeten jungen Menschen. Es wundert dann auch nicht, wenn die praktisch keine deutschen Schulfreunde hatten, weil eben in den sozialen Brennpunkten die meisten deutschen Eltern wegziehen, damit ihre Kinder nicht dort zur Schule gehen müssen. So verzögert sich eine Integration um mindestens eine Generation.

    Und Automatisierung und Roboter werden wohl durchaus immer mehr werden, und den gleichen Standard mit weniger Arbeitsstunden hinbekommen.

    Ein Projekt, wieder mehr Kinder zu bekommen, wäre ja auch noch drin. Also deutlich mehr Kindergeld für weniger Qualifizierte und Alleinerziehende und bessere und unkomplizierte Kinderbetreuung für gut qualifizierte Frauen, am besten schon zu Studentenzeiten. Allerdings wirkt das erst nach 20 bis 25 Jahren, bis das mehr Kinder auch auf dem Arbeitsmarkt ankommen. Vorher machen die dann sogar noch Mehrarbeit.

    Eine ökologischere Wirtschaftsweise würde wohl stellenweise auch keinen Mehraufwand bedeuten, potenziell sogar zu Einsparungen führen. Akkufahrzeuge etwa und auch Photovoltaik in sonnenreicheren Gegenden kann günstiger werden als derzeitige fossile Technik.

  43. Wolf-Dieter Busch
    19.02.2022, 16:24 Uhr

    Ihre persönliche Lebensgeschichte und Ihr Glaubensbekenntnis ( “schreckt mich (67) nicht ” ) zur Kenntnis genommen, aber damit können Sie nicht für den “Rest” der Gesellschaft sprechen. Die Zahl der Grippetoten ( die Sie selbst ins Verhältnis setzen ) zeigt ja gerade, dass ohne Schutzmaßnahmen viele die Grippe nicht überlebt haben – im Gegensatz zu Ihnen.

    Und was die Filtergängigkeit von Staub, Mikroben und Viren angeht – Viren “reisen” nicht solo ( das würden die nicht “überleben” ), sondern in Wassertröpfchen ( “Aerosolen” ) und diese werden vom Filtervlies aufgefangen, weil sie deutlich größer als Viren sind, umso besser, wenn das Vlies bereits ganz leicht feucht ist. Dazu gibt es auch einen informativen Artikel bei Spektrum, der berichtet, dass die Aerosoltröpfchen kein reines Wasser sind, sondern auch Schleim aus Lunge, Luftröhre und Mund/Nase enthalten, der sich bei trockener (Raum-)Luft zu einer Haut verdichtet und weitere Verdunstung des Tröpfchens erschwert und im Innern des Tröpfchens dann doch für Viren akzeptable Verhältnisse herrschen. So denkt man, dass das eine Erklärung sein könnte, warum die Infektionen im Winter bei trockener Luft zunehmen, obwohl doch das Wasser bei trockener Luft schneller verdunsten sollte.

  44. @Karl Maier 19.02.2022, 17:17 Uhr

    Viren „reisen“ nicht solo ( das würden die nicht „überleben“ ), sondern in Wassertröpfchen („Aerosolen“)

    Danke, zur Kenntnis genommen. Dass die Aerosole an den Fasern zerschellen und Fragmente durchkommen ist ausgeschlossen? Die Größenordnung der Viren ist in der Nähe von großen Molekülen.

    (…) Glaubensbekenntnis ( „schreckt mich (67) nicht“ ) zur Kenntnis genommen, aber damit können Sie nicht für den „Rest“ der Gesellschaft sprechen.

    Sagt ja keiner. Andererseits – sprechen Sie für den „Rest“ der Gesellschaft? Und – muss die Gesellschaft für jeden „Schutz“ nicht eine Kosten-Nutzen-Rechnung vornehmen? Ich spreche von Megapleiten mit fataler Konsequenz auf Gesundheitssystem und sinkender Lebenserwartung der minderbegüterten Mehrheit.

    Die Zahl der Grippetoten (die Sie selbst ins Verhältnis setzen) zeigt ja gerade, dass ohne Schutzmaßnahmen viele die Grippe nicht überlebt haben – im Gegensatz zu Ihnen.

    Also das interessiert mich schon. Wie hoch soll die Zahl sein? Quelle? Ist die Rede von der sogenannten „Amerikanischen Grippe“ oder von den regelmäßig auftretenden Grippewellen?

  45. @Dazulerner

    “Diese Fragen der fünf Professoren müssten so gut wie alle Mediziner und Wissenschaftler interessieren, da möglicherweise eintretende Folgen durch Nebenwirkungen die Gesellschaft auf lange Zeit sehr stark belasten würden. ”
    Nein, das interessiert niemand, und das aus gutem Grund.

    Wie ich schon mehrfach erklärt habe, war der erste Brief dieser Fünfe einfach ein Bündel an Unsinn. Offenbar haben die daraus gelernt und sind vorsichtiger geworden. Allerdings ist es bei dem Unsinn über die Farbe des gefrorenen Impfstoffes geblieben. Ich frage mich ehrlich, was man von diesen “Autoritäten” halten soll, die mit ihrem Titel hausieren gehen, um solchen Schwachsinn zu verbreiten. Natürlich sind alle Inhaltsstoffe untersucht worden und zwar nicht erst jetzt. Dazu kommt, dass die Menge der Impfstoffe sehr gering ist, mit 100 Mikrogramm bei Moderna bis zu 20 Mikrogramm bei Biontech. Also alles im grünen Bereich, außer dieser Desinformation der Fünfe.

  46. @ Wolf-Dieter Busch:

    “die Tatsache, dass die Summe aus Covid- und Grippe-Opfern ungefähr konstant geblieben ist”

    Diese Tatsache erinnert daran, dass auch die Summe der Verkehrstoten und Suizide ungefähr gleichgeblieben ist, oder, bei entsprechender Wahl der Zeiträume, die Zahl der Weltkriegstoten und der Rauchertoten.

    Und dass irgendwie auch die Zahl der Störche mit der der Geburten zusammenhängt. Letztlich wird man feststellen, dass sogar die Zahl der Geborenen – nicht nur ungefähr – der Zahl der Gestorbenen entspricht.

    Wer wollte jetzt, wo Fasching seinen Höhepunkten entgegen geht, solche Tatsachen bestreiten?

  47. Wolf-Dieter Busch
    19.02.2022, 18:02 Uhr

    Angesichts der üblichen Geschwindigkeiten und der Materialeigenschaften der Aerosoltröpfchen und des Filtervlieses „zerschellt“ da nichts. Sie sollten sich aber auch nicht direkt anhusten oder anniesen lassen, denn solche ballistischen Tröpfchen fliegen doch recht weit und weil sie größer sind, besteht die Gefahr, dass Sie sich die aus dem Gesicht wischen und dann die Augen damit einreiben …
    Solche ähnlichen Vliese werden auch als Wegwerffilter für Automotoren benutzt, da sollen sie Staub fangen, die FFP2-Masken eben Tröpfchen und in den Tröpfchen sind die Viren. Es gibt ein anderes Problem, wenn nämlich die Maske nicht richtig sitzt, können Sie ungefilterte Nebenluft ziehen und damit auch Aerosoltröpfchen einatmen, aber da macht die Dosis das Gift: Wenige Tröpfchen in der Nebenluft sind weniger gefährlich als der Hauptstrom womöglich ungefilterter, aerosolbelasteter Atemluft Ihres Gegenübers.

    Nein, weder Sie noch ich sprechen für die „Gesellschaft“, aber wenn ich die RKI-Zahlen von aktuell insgesamt +120 k an/mit Covid-19 Verstorbenen sehe, komme ich nicht umhin, mir Gedanken zu machen und Schlüsse daraus zu ziehen und zwar unabhängig davon, ob diese mir nun gefallen oder nicht.

    Sicher sollten wir jeder Person die gleichen Überlebenschancen gewährleisten, aber ich will mal ein Beispiel anführen:
    Wir diskutieren darüber, wie viele von den ~2,5 k Verkehrstoten pro Jahr ( was etwa 7 Toten pro Tag entspricht ) in Deutschland noch leben könnten, wenn wir die Geschwindigkeiten auf den BAB auf 130 km/h und in den Städten auf 30 km/h beschränken würden, aber klar, jeder Tote im Straßenverkehr ist einer zu viel, keine Diskussion. Bei Covid-19 haben wir aktuell ~1,2 k an/mit Covid-19 Verstorbenen pro Woche, das sind ~170 Tote pro Tag – und angesichts dieser Zahl gehen wir nonchalant zum Tagesgeschäft über und rufen “Freiheit”, “Öffnung” und „endlich wieder Spaß haben“?
    Solche unverhältnismäßigen Diskussionen halte ich für pervers.

    Was die Todeszahlen betrifft, so haben doch Sie selbst argumentiert, „dass die Summe aus Covid- und Grippe-Opfern ungefähr konstant geblieben ist“, und daraus leite ich einfach ab, dass es ohne die Covid-19-Gegenmaßnahmen wie „Maske“ und „Abstand“ und ohne Covid-19 überhaupt einige zehntausend ( konservativ geschätzt, hängt vom Virustyp ab ) Grippetote gegeben hätte, nach denen aus alter Gewohnheit „kein Hahn gekräht hätte“. Darauf bezog sich mein Gedanke:
    Denken wir uns Covid-19 einfach mal weg, nehmen wir doch nur die letzten 15 Jahre:
    Wie viele von den an „harmloser“ Grippe Verstorbenen könnten denn noch leben, wenn wir eine Impf- und Maskenpflicht vor und in der Grippezeit in Bezug auf die Grippe gehabt hätten, ganz unabhängig davon, dass die herkömmlichen Grippeimpfstoffe mal besser und mal nicht gut wirken?
    Auch in diesem Fall machen wir keine gute Figur, wenn wir Grippetote quasi als “alternativlos” hinnehmen und dann mit Bezug auf die Covid-19-Toten mit den Grippetoten vergleichen und fragen: “Ist da was?”
    Wir sollten wenigstens so ehrlich sein, zuzugeben, was wir an Todeszoll hinzunehmen bereit sind, aber nicht so tun, als wäre das alles völlig normal.

  48. @Joseph Kuhn 19.02.2022, 23:28 Uhr

    … erinnert daran, dass auch die Summe der Verkehrstoten und Suizide ungefähr gleichgeblieben ist …

    Zu Scheinkorrelation gibt es eine eigene Themenseite. Im Gegensatz dazu sind Symptome von Corona und Grippe so ähnlich, dass ehemals Grippepatient heute als Patient von Corona deklariert wird.

    Erinnere dich an deinen letzten Arztbesuch wegen Erkältung: der Arzt nimmt in der Regel keine umfangreichen chemischen Tests vor, sondern beurteilt anhand Temperatur, Abklopfen, Symptombeschreibung zusammen mit zeitgleich grassierenden Infektionen. Einschätzung. Mehr nicht!

    Erst wenns nicht anschlägt gehts weiter zum Spezialisten.

  49. @Karl Maier 19.02.2022, 23:35 Uhr

    Der schlagende Beweis für Schutzwirkung der Maske fehlt schlicht, und spezifisch zu Corona gibt es eine dänische Untersuchung mit gegenteiligem Resultat. Viertausend Probanden. (Deine Aussagen zu statistischer Physik in Ehren.)

    … wenn ich die RKI-Zahlen von aktuell insgesamt +120 k an/mit Covid-19 Verstorbenen sehe …

    Dir ist klar, dass wir keine Statistik von wirklichen Corona-Opfern haben? Aus diesem Grund ist der Aussage nicht zu trauen.

    Was die Todeszahlen betrifft, so haben doch Sie selbst argumentiert, „dass die Summe aus Covid- und Grippe-Opfern ungefähr konstant geblieben ist“ …

    Sicher. Wäre es anders, hätte es in der Zeitung geprangt.

    Und wie ich drauf komme? Wegen des unauffälligen Verlaufs der Sterbestatistik in der öffentlich zugänglichen Datenbank Euromomo.

    Wir leben in einer Wolke von Schädlingen. Corona ist nur einer davon. Kriegen wir nicht aus der Welt – also leben wir damit!

  50. @Busch: Gesetz

    Das nenne ich mal Erfolgreich an meinem Artikel vorbeigeredet. Nehmen Sie doch erst einmal die relevanten Fakten (z.B. zur Gesetzesbegründung) zur Kenntnis, wenn Sie hier mitdiskutieren wollen. Im Übrigen fordere ich in der Schlussfolgerung eine Präzisierung vom Gesetzgeber. Hier gibt es gar keinen Widerspruch.

    P.S. Und dass ich eine kleine Position – es dürfte 1% meines Vermögens sein – in Pharma-Aktien (Pfizer) habe, daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht. Langfristig sinnvoller wäre wahrscheinlich ein größeres Investment.

  51. @Maier: Energiewende

    Nennen wir es “Energiewende”.

    Ja, langfristig scheint mir das Sinnvoll.

    Aber Fakt ist, dass unsere heutige Wirtschaft nun einmal sehr stark auf fossilen Brennstoffen aufbaut: Im globalen Wettbewerb muss der Rohstoff Energie billig (müssen die Kosten niedrig) sein; und je dreckiger, desto billiger (Stichwort: Externalisierung von Kosten).

    Vielleicht sind wir in 10-20 Jahren so weit, alles mit Sonnen- und Windenergie zu machen. Doch dass man in der Zeit den Wohlstand aufrechterhalten kann, halte ich für fraglich.

    Die andere Option wäre, dass die Maschinen, die an Stelle von Menschen den Mehrwert “erarbeiten”, besteuert werden, zumindest in der Hinsicht, dass sie für Krankheit und Rente der Menschen in die Kasse einzahlen.

    Interessanter Gedanke. Das wäre aber theoretisch schlicht eine Besteuerung der Produktionsmittel, also eine Unternehmenssteuer. Das müsste man also gegen die Lobby der Unternehmer durchsetzen.

    Historisch sei einmal an Bertrand Russell erinnert, der den Vorschlag machte, durch den Produktivitätszuwachs der Maschinen die Menschen zu entlasten; das Gegenteil ist passiert. Und in Isaac Asimovs Robotermärchen haben die Roboter die Arbeiten übernommen, auf die die Menschen keine Lust mehr haben.

  52. @Tobias: Reformen – oder doch eher Revolution?

    Dann kann sich der tatsächliche Wohlstand bei vielen, die jetzt eigentlich in einem krassen Überfluss leben, wohl durchaus reduzieren, ohne das dies auf die Lebensqualität durchschlägt.

    Ich wäre dafür – diejenigen, die dann am meisten abgeben müssten, dürften einer “Reduktion ihres Wohlstands” aber nicht so ohne Weiteres zustimmen.

    Viele gute Vorschläge. Doch deren Umsetzung halte ich bis auf Weiteres für nicht sehr realistisch. Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen aber zuletzt.

    P.S. Das mit den Radwegen habe ich gestern übrigens gerade am eigenen Leib erfahren: In den Nachwehen des Sturms vom Freitag fuhren noch keine Züge zwischen Amersfoort und Utrecht. Also packte ich mein Klapprad, kletterte damit über einen umgefallenen Baum, weichte tausenden Zweigen aus, über den Amersfoorter Berg, den Soester Berg, und war nach rund 80 Minuten mit Gegenwind endlich am Zielort… Dass der Bahnverkehr acht Stunden später (am Tag nach dem Sturm, wohlgemerkt!) immer noch still lag, war dann doch eine herbe Enttäuschung. Also wieder zurück, inzwischen im Regen und es wurde dunkel. Mal kann man das machen, doch auf die Dauer hätte ich lieber verfügbare Verkehrsmittel.

  53. @Physiker: Desinformation

    Also alles im grünen Bereich, außer dieser Desinformation der Fünfe.

    Ja – es ist wohl eher ein Kunststück der menschlichen Psyche, sich immer wieder an solchen Meldungen wie an einem Strohhalm festzuklammern.

    Ganz auf “Faktenchecks” verzichten sollte man darum wohl nicht. Aber vielleicht könnte man sie wegen mangelnder Aussicht auf Erfolg reduzieren?!

  54. @Busch: Wenn das Gesundheitssystem schon bei der saisonalen Grippe an seine Grenzen stößt und in der Bevölkerung kaum Immunität gegen so ein neues Coronavirus vorhanden ist, kann es eben doch zur Katastrophe kommen.

    Ihre Schilderung spottet meiner Meinung nach nicht nur der epidemiologischen Daten, sondern auch der Erfahrungen im Pflege- und Gesundheitssektor der letzten zwei Jahren.

    Aber Sie wissen ja, dass ich Menschen, die sich meiner Einschätzung nach in einer Pandemie grob fahrlässig verhalten, zwar nicht aus dem System ausgrenzen, doch an den von ihnen verursachten Kosten beteiligen würde.

  55. @Stephan Schleim 20.02.2022, 08:15 Uhr

    Nehmen Sie doch erst einmal die relevanten Fakten (z.B. zur Gesetzesbegründung) zur Kenntnis, wenn Sie hier mitdiskutieren wollen.

    Ich folge vor allem der Wortbedeutung laut Duden. Ein nicht unmittelbar verständliches Gesetz ist verfassungswidrig. Dann schert mich irgendwelche vorgeschaltete Begründung nicht die Bohne.

    Als Rechtsunterworfener habe ich jedes Recht, mit zu diskutieren.

  56. @Stephan Schleim 20.02.2022, 08:48 Uhr

    Wenn das Gesundheitssystem schon bei der saisonalen Grippe an seine Grenzen stößt

    … geschieht in jeder Grippesaison, dann werden Notfallpatienten mit Hubschrauber umverteilt. Nicht sehr komfortabel für die Angehörigen, aber überlastet ist die lokale Klinik, nicht das Gesundheitssystem …

    und in der Bevölkerung kaum Immunität gegen so ein neues Coronavirus vorhanden ist, kann es eben doch zur Katastrophe kommen.

    Na gibt es Immunität gegen Grippe? Kaum. Ich bin völlig überzeugt, dass in mir Viren schlummern und auf die Stunde warten, zu der meine Altersschwäche vor ihnen kapituliert. (Bin heute 67, hat also noch Zeit.)

    Ihre Schilderung spottet meiner Meinung nach nicht nur der epidemiologischen Daten

    Die Rohdaten möcht ich sehen. Und für ein paar Einstiegsfragen bräuchte ich gar nicht lange nachzudenken.

    Aber Sie wissen ja, dass ich Menschen, die sich meiner Einschätzung nach in einer Pandemie grob fahrlässig verhalten, zwar nicht aus dem System ausgrenzen, doch an den von ihnen verursachten Kosten beteiligen würde.

    Ihren Tenor habe ich durchaus verstanden.

    Im Kommentarbereich bei Heise war Hauptthema der Gegenstimmen Ihr originelles Verhältnis zum Geschäftsmodell der Versicherung.

  57. @Busch: Geschäftsmodell der Versicherung

    Die Leute drehen sich im Kreis – und haben offenbar die Versicherungsverträge nicht gelesen: Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit sind nämlich oftmals nicht gedeckt!

    Beispiel: Wer seine Wohnungstür offen lässt, hat bei einem Diebstahl kaum Chancen auf Schadensersatz; den Schaden hat er zwar nicht vorsätzlich, wohl aber grob fahrlässig mitverursacht. Will heißen: Man darf und muss von Bewohnern schon erwarten, ihre Wohnungstür zu schließen, wenn sie keine Diebstähle wollen.

    So schwer ist das doch gar nicht.

    Im Kommentarbereich bei Heise…

    …bewegen sich fast nur noch Hetzer und Denunzianten. Mein Interesse, dort hereinzuschauen, tendiert immer stärker gegen null. Auch nicht schlimm: Das Leben geht weiter.

  58. @Busch: Verfassungsrecht

    Ein nicht unmittelbar verständliches Gesetz ist verfassungswidrig.

    Ein Experte für Verfassungsrecht sind Sie also auch noch. Gegenfrage: Wie viele Gesetze wurden in der BRD vom BVerfG gekippt, weil sie “nicht unmittelbar verständlich” waren?

    Sie reden übrigens immer noch am Thema vorbei, weil ich in meinem Artikel ausdrücklich für eine gesetzliche Präzisierung plädierte, falls der Gesetzgeber so ein Prinzip Verantwortung stärker verankern will. Mit anderen Worten: Ihr Argument zielt ins Leere.

  59. @Stephan Schleim

    Verfassungsrecht

    Ein Experte für Verfassungsrecht sind Sie also auch noch

    Nö. Hab auf die Schnelle mit Suchmaschine auch keine Konkretisierung gefunden (und wills Ihnen auch nicht zumuten).

    Meine Weisheit habe ich aus juristischen Fachblogs. Es gab einen etwas exotischen Fall, in dem ein Gesetz aufgrund komplexer Folge von Abänderung nicht mehr nachvollziehbar zu verstehen war.

    Die Folgerung des bloggenden Juristen „verfassungwidrig weil unverständlich“ habe ich mir zu eigen gemacht, weil in Einklang mit meinem Verständnis des Rechtsstaats.

    Ich wäre jederzeit willens und imstande, das im Ernstfall durchzufechten (nicht ohne Anwalt).

    Geschäftsmodell der Versicherung

    Wer seine Wohnungstür offen lässt, hat bei einem Diebstahl kaum Chancen auf Schadensersatz

    Yup. Steht allerdings im Vertragstext, bei Abschluss bekannt. Nicht wörtlich, sondern in allgemeiner Form, die Vertragspartnern geläufig ist.

    Was nicht geht ist nach Vertragsabschluss die Klauseln zu ändern.

    Unser Dissens konkret: Sie erklären meinen Widerstand gegen sachwidrige Apport-Kommandos unserer geliebten Regierung als fahrlässig in der Geschmacksrichtung „grob“. Was ich Ihnen vorwerfe ist in Kürze Beliebigkeit der Bedeutungsfindung auf Kosten meiner Eigenverantwortlichkeit.

    Stichwort Eigenverantwortung. An anderer Stelle habe ich es schon mal angesprochen: sie orientiert sich am – wie der Österreicher sagt – „Hausverstand“.

    Dass etwa S-Bahn-Surfen verantwortungslos ist ergibt sich zwanglos aus dem gesunden Menschenverstand. Oder – anderer Fall – bin nicht genau stolz drauf, das ich einmal das Gleis am Bahnhof überquert hab. (Bin auch nur ein fehlbarer Mensch. Kam aber kein zweites Mal vor.)

    Sie bringen es aber fertig (ich übertreibe bewusst), das maskenlose Fahrradfahren als unverantwortlich zu brandmarken.

    Im Kern, Herr Schleim, die sogenannte Verantwortung darf niemals so weit gehen, dem Lebensalltag die Luft abzuschnüren.

    Und, Herr Schleim, ich bin auch verantwortlich für meine sehr persönliche körperliche Unversehrtheit. (Ich habe auch noch Angehörige, denen ich den Schmerz ersparen will. Meine beiden Nachwüchse sind zwar erwachsen und berufstätig, aber trotzdem.)

    … fast nur noch Hetzer und Denunzianten …

    Es gibt im Kommentarbereich bei Heise Deppen, jawohl, und einige Leute, die mich mit Wissen überrascht haben. (Mein eigener Blog ist eine aufgebohrte Homepage. Ich habe mir nie die Mühe gemacht einen Kommentarbereich zu installieren. Weder wichtig genug noch ausreichend Blogfrequenz. Aber die Suchmaschine kennt mich.)

  60. @Busch: Regeln ändern sich

    Wir sind wohl beide keine Richter, nicht einmal Juristen. Das rechtliche Problem werden wir hier nicht lösen. Im Zweifelsfalle ist das Hinzuziehen eines Anwalts ihr rechtsstaatlich garantiertes Recht. Unter Umständen müssten Sie dafür aber selbst bezahlen.

    Ich nehme mal zwei Ihrer Punkte zusammen:

    (1) Was nicht geht ist nach Vertragsabschluss die Klauseln zu ändern. […] (2) Im Kern, Herr Schleim, die sogenannte Verantwortung darf niemals so weit gehen, dem Lebensalltag die Luft abzuschnüren.

    Zu (1): Regeln ändern sich. Permanent. Beispielsweise streiten sich im Gemeinsamen Ausschuss Krankenkassen, Kliniken und Ärzte Jahr für Jahr darum, welche Gesundheitsleistungen wie vergütet werden. In unserer Gesellschaftsform muss schließlich irgendwer dafür bezahlen.

    Inwiefern Versicherer die Regeln (insbesondere die Beitragssätze) ändern und sonst kündigen können, lesen Sie besser an anderer Stelle nach.

    Zu (2): Die Umstände ändern sich. Permanent. Ich schrieb im Artikel ausdrücklich von einer Pandemiesituation.

    Sie wollen, dass Ihnen im Lebensalltag nicht “die Luft abgeschnürt” wird. Das ist verständlich. Im Übrigen gratuliere ich Ihnen zu Ihrer guten Gesundheit und wünsche ich Ihnen viele weitere gesunde Jahre.

    Wie ich aber schon mehrmals verdeutlichte, werden wir in spätestens zehn bis 20 Jahren außerordentliche finanzielle Belastungen wegen

    * der Überalterung der Gesellschaft; darunter insbesondere

    * hohe Kosten für Renten und Pensionen sowie Gesundheit und Pflege;

    * der Staatsschulden; und auch

    * der CO2-Emissionen in der Atmosphäre haben.

    Das Recht, “nicht die Luft abgeschnürt” zu bekommen, das haben nicht nur Sie, sondern auch alle anderen Menschen in der Gesellschaft. Diese Interessen wird man miteinander (eher: gegeneinander) abwägen müssen, in einem demokratischen Rechtsstaat natürlich in der Form von Gesetzen, die die Parlamente mehrheitlich verabschieden.

    Mein Standpunkt war und ist, dass das mehr Eigenverantwortung von den Menschen abverlangen wird. In zehn bis 20 Jahren werden wir es genauer wissen. (Und ich wage zu behaupten, aufgrund meiner Erfahrungen aus den Niederlanden, wo der König bei seinem Thronantritt vor bald zehn Jahren den Wohlfahrtsstaat offiziell für beendet erklärte, eine etwas konkretere Sicht auf die Zukunft in Deutschland zu haben.)

  61. Eine Vorschau aus Japan, gerade auf Tagesschau.de

    Die Folgen der schrumpfenden Einwohnerzahl werden einschneidend sein. Zu erwarten ist, dass immer mehr Japaner so lange berufstätig bleiben, wie es irgendwie geht. Im Alter kommt der Nachwuchsmangel in der Pflege erschwerend hinzu. Menschen im vorgerückten Alter werden die Hochbetagten betreuen müssen. Die vergleichsweise wenigen Jungen werden dafür selten zur Verfügung stehen – sie werden in allen Branchen gebraucht.

    Und im Ergebnis:

    Doch ganz gleich, wie einfallsreich Japans Ingenieure sind: Unter diesen Voraussetzungen wird das Land seinen Lebensstandard langfristig nach unten korrigieren müssen.

  62. Wolf-Dieter Busch
    20.02.2022, 06:29 Uhr

    Der schlagende Beweis für Schutzwirkung der Maske fehlt schlicht deshalb, weil es angesichts der Gesamtumstände keinen “schlagenden” Beweis geben kann, nur eben abgesicherte statistische Aussagen, das hebelt auch eine Einzelstudie mit dem “Beweis” des Gegenteils nicht aus. Den Mangel an korrekter Datenerfassung in Deutschland beklage ich auch, das ist aber kein Argument, mit dem Hinweis auf ungenaue Zahlen jegliche Gefahrensituation abwimmeln zu wollen, zynisch gesprochen, kommt es auf 10 k Tote mehr oder weniger auch nicht mehr an, um das Problem als solches zu erkennen.

    Und meine argumentativen Vorbehalte hinsichtlich Ihrer Ausführungen der Summe aus Toten haben Sie offensichtlich überhaupt nicht verstanden, ich werde das hier deshalb auch nicht weiter ausführen oder wiederholen.

    also leben wir damit

    Zu dieser Aussage könnte ich einige spöttisch-drastische Anmerkungen machen, nur so viel:
    Hätten unsere entfernten Vorfahren so gedacht/gehandelt, säßen wir heute noch auf den Bäumen – vielleicht wäre das aber sogar besser gewesen.

  63. Stephan Schleim
    20.02.2022, 08:24 Uhr

    Weit entfernt davon, mich mit Bertrand Russell oder Isaac Asimov oder anderen Vordenkern vergleichen zu wollen ( im Gegenteil, ich sage immer, dass, wenn sogar ich auf die Idee komme, doch viele tausend andere vor mir diese Idee doch schon gehabt haben müssen ), es geht doch darum, was ( in diesem Fall mir ) auf Grund logischer Überlegungen auf Basis der mir bekannten Fakten für die Zukunft zu extrapolieren wäre, auszusprechen mit dem flag “man sollte” und “man müsste” zu versehen und, wenn schon ich darauf komme, …
    Klar, jede Änderung des status quo mit der Andeutung einer Belastung wird von den potentiell Belasteten vehement bekämpft werden – und sei die Änderung auch noch so vorteilhaft für das “große Ganze”, nur, wenn die Mehrheit ebenso vehement dagegen hält, wird die Veränderung kommen. Ich habe mich auch schon immer lästerlich geäußert, wenn “die Industrie” Arbeitsplätze in Handarbeits-Billiglohnländer verlagert hat ( um Profit zu generieren ) und das “Problem” ( die Arbeitslosen, menschlich, gesellschaftlich und finanziell ) der heimischen Gesellschaft aufs Auge gedrückt hat, anstatt zu automatisieren und zu qualifizieren.

    Ich vermisse bei uns eine qualitativ und quantitativ geführte Diskussion mit einer Zeit- und Kostenachse, was wir für eine wirklich “nachhaltige” Gesellschaft/Wirtschaft machen wollen/müssen.

    Stephan Schleim
    20.02.2022, 14:32 Uhr

    Ach wie gut, dass wir so weitsichtige Experten/Journalisten haben, die ganz genau wissen, dass wir doch besser bei der Handarbeit bleiben und dass die moderne Technik letztendlich doch nur in Armut enden kann …

    Aber erstaunlich ist doch, dass wir hier ohne Technik denselben Weg gehen wollen, mit “nachhaltig”, “grün”, in einen langfristig nach unten korrigierten Lebensstandard, den wir uns natürlich mit Einzelaspekten vorteilhaft beschwören müssen.

  64. @Stefan Schleim 20.02.2022, 12:29 Uhr

    Zu (1): Regeln ändern sich. Permanent.

    Verträge nicht.

    Beispielsweise streiten sich im Gemeinsamen Ausschuss Krankenkassen, Kliniken und Ärzte Jahr für Jahr darum, welche Gesundheitsleistungen wie vergütet werden.

    Erstens sind das nicht Verträge, sondern Tarife. Zweitens ist der Handel zwischen Kasse und Arzt, nicht zwischen Kasse und Patient.

    In unserer Gesellschaftsform muss schließlich irgendwer dafür bezahlen.

    Sicher. Über Krankenkassenbeitrag. Geschehen.

    Ich schrieb im Artikel ausdrücklich von einer Pandemiesituation.

    Ja. Unter Hinnahme des Narrativs „Pandemie“, was ich nicht tue.

    Zum ganzen Rest Ihre Antwort – Überalterung, Staatsschulden, CO₂-Märchen – Sie haben Ihren Standpunkt in einer Wolke von Allgemeinposten untergebracht, die den Leser vom Kern ablenkt – den Willkürmaßnahmen unter dem Deckmäntelchen einer geschürten Hysterie zu einer Krankheit, deren Symptom sich von Grippe in nichts unterscheidet.

    Als ich mich mit einer medizinischen Fachfrage an einen befreundeten Kinderarzt (und Koryphäe) wandte, erwischte ich einen Corona-Patienten (zum zweiten Mal). Schüttelfrost, dicker Kopf. Wir unterhielten uns kurz an der Haustür.

    Angefressen sah er durchaus aus – aber dem Tode geweiht? Meine Fresse! Nein! (Meine erste direkte Begegnung; die erste, eher indirekte, betraf eine Schwägerin meiner Partnerin. Vier Wochen außer Gefecht, danach wieder auf Arbeit.)

    Na das nenn ich doch mal eine Pandemie.

  65. @Busch: Wenn sich ein Vertrag nicht ändern lässt, muss er halt gekündigt und ggfs. neu verhandelt werden. Genau das steht uns beim “Gesellschaftsvertrag” bevor; davon bin ich fest überzeugt.

    Sie dürfen ja anderer Meinung sein; aber auch für Ihre Versorgung wird in Zukunft jemand arbeiten müssen.

  66. @Karl Maier 20.02.2022, 14:45 Uhr

    Der schlagende Beweis für Schutzwirkung der Maske fehlt schlicht deshalb, weil es angesichts der Gesamtumstände keinen „schlagenden“ Beweis geben kann,

    Damit entfällt jeder Grund für Maskenpflicht.

    nur eben abgesicherte statistische Aussagen,

    Da müsstest du mir schon eine nennen. Frischauf!

    das hebelt auch eine Einzelstudie mit dem „Beweis“ des Gegenteils nicht aus.

    Ausgerechnet die genannte Einzelstudie lieferte die Rohdaten für die Statistik. – Ohne dir zu nahe zu treten. Ich kann deinem logischen Weg nicht folgen.

  67. @Stephan Schleim 20.02.2022, 15:40 Uhr

    Wenn sich ein Vertrag nicht ändern lässt, muss er halt gekündigt und ggfs. neu verhandelt werden.

    Die Privaten können das wegen Beitragsbemessungsgrenze, aber sichtlich nicht Ihr Thema – schröpfen kann man eher die weniger Begüterten. Bei den gesetzlichen Krankenkassen (DAK, IKK, AOK …) bitte ich um Ihren Vorschlag. Danke.

  68. @Busch: Es geht nicht darum, jemanden zu schröpfen, sondern um die Aufrechterhaltung hoher Standards. Mein Vorschlag dazu stand im Text: zum Beispiel Impfungen nutzen, wo möglich. Die Kosten hierfür sind auch überschaubar.

    Ich denke, dass inzwischen alles mehrfach gesagt wurde und wir uns immer mehr wiederholen.

  69. Wolf-Dieter Busch
    20.02.2022, 16:10 Uhr

    Worauf wollen Sie hinaus?

    Wir wissen, wie eine Maske technisch funktioniert, wie und warum ( physikalisch ) sie etwas filtert=zurückhält und wann und was nicht, wir wissen auch, dass es “100%” ( den “schlagenden” Beweis ) für technische Vorgänge selten gibt, vor allem nicht dann, wenn, wie bei der Maske, Hinz&Kunz mit zum Teil außerordentlich unterschiedlichen Einsichten und Kenntnissen bei dem “Versuch” mitmacht und wir auch wissen, dass es in jedem Fall auf die Randbedingungen des Versuchs ankommt, Informationen, die in den seltensten Fällen vollständig mit den Versuchsergebnissen mitgeliefert werden ( vor allem nicht, wenn die Medien Forschungsberichte zitieren ).
    Ich weiß noch, wie ich in der Tageszeitung Berichte ( namhafter Prüforganisationen ) über die “Versuchsergebnisse” angeblicher (Un)wirksamkeit von Luftfiltern in Klassenzimmern gelesen habe, und ich habe die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen ob des nachlesbaren dilettantischen Unsinns des Versuchsaufbaus und der “Empfehlungen”. Kurz darauf wurden Berichte veröffentlicht, in denen jene “Versuchsergebnisse” als unprofessionel in der Luft zerrissen wurden.

    Und manchmal – und das mag Sie ja erschrecken – muss man sich mit “80%” zufrieden geben, weil man diese 80% Wirksamkeit mit 20% des Kostenaufwandes erreichen kann, wohingegen die restlichen 20% Wirkung mit den restlichen 80% der Kosten eingekauft werden müssen.

    Ich erinnere hier an den Werbespruch:
    “Das Beste oder nichts” – und den ich immer ergänze mit ” … also nichts”.

  70. @Karl Maier 20.02.2022, 17:05 Uhr

    Worauf wollen Sie hinaus?

    Auf die Rückkehr zum Gesunden Menschenverstand.

    Karl, ich ehre und ich achte dich auch dort, wo wir nicht übereinstimmen, und wir brauchen uns nicht zu siezen. Das hier ist ein Kommentarbereich mit den Regeln der Griechischen Philosophenrunde (Freiheit der Rede und des Gedanken).

    Weiter oben im Thread berichte ich von erster eigener Begegnung mit Corona. Ich sehe nichts Tödliches darin.

    Wünsch dir was!

    Gruß Wolf

  71. @Stephan Schleim 20.02.2022, 16:55 Uhr

    Mein Vorschlag dazu stand im Text: zum Beispiel Impfungen nutzen

    Sehe ich nicht als Beispiel, sondern als Ihr zentrales Thema an.

    Ich denke, dass inzwischen alles mehrfach gesagt wurde und wir uns immer mehr wiederholen.

    Nicht alles. Ausgelassen haben wir Kosten-Nutzen-Rechnung der Nebenwirkungen:

    https://wolf-busch.lima-city.de/html/Tagebuch/2022/Show.htm

    (Aus familiären Gründen erwog ich sogar eine Impfung für mich, habe aber nach ärztlichem Beratungsgespräch vorläufig abgebrochen.)

  72. @Busch: Pharma

    Selbst wenn es zu einem Totalverlust käme, wovon ich nicht ausgehe, würde das meine Lebensqualität nicht beeinflussen. An der Börse geht’s mal auf, mal ab; zurzeit eher ab (wegen Ukraine-Krise und Inflation). Damit muss man leben. Natürlich schätzt man Risiken mit 67 oft anders ein als mit 41.

    Die Faktoren, die hier besprochen wurden, deuten alle daraufhin, dass der Gesundheitsbereich weiter wichtig sein wird. Daher sollte man, auch langfristig gedacht, durchaus an Investments in diesen Bereich denken. Auf dem Sparkonto gibt’s ja schon lange keine Zinsen mehr.

  73. @Stephan Schleim 20.02.2022, 18:30 Uhr

    An der Börse geht’s mal auf, mal ab

    Es gibt die Statistik. Und es gibt das Individuum.

    Es gibt die Börse und es gibt Sie.

    Ich bin nicht fertig, lieber Stephan (und mein Rückfall ins akademische Du ist nicht Zufall).

    Der Fluss der Börsenkurse ist keineswegs Zufall. Sondern er ist Strategisches Produkt der Emissionäre (und nicht etwa des Aktien ausgebendes Unternehmens!) Unmittelbar nach Ausgabe der Aktie ist der Stand des kleinen Aktionärs denkbar schlecht wegen gestyltem Prospekt.

    Nach Jahren pegelt sichs ein vom Betrug zur marktüblichen Überbewertung. – Als ich zu Kollege Wolfgang selig sprach, die Börse ist ein Nullsummenspiel, gab dieser zur Antwort: Falsch. Das Geld wird verbrannt.

    Ja, es gibt Börsengewinner. Teils Glückspilze, teils Profis.

  74. Wolf-Dieter Busch
    20.02.2022, 17:55 Uhr

    Gesunder Menschenverstand

    Dazu fällt mir gerade der Spruch des Juvenal ein, der immer wieder gerne , aber völlig falsch zitiert wird:

    orandum est ut sit mens sana in corpore sano

    Es geht die Rede, dass der körperbehinderte Dichter an einer Gladiatorenschule vorbei kam und dem Training zusah …

    Insofern wünsche ich auch inständig, dass endlich ein gesunder Menschenverstand einkehren möge …

  75. Wolf-Dieter Busch
    20.02.2022, 19:48 Uhr

    Da sind wir uns mal einig – mit der Vier in Latein …

    Der Spruch von Juvenal wird gerne als “mens sana in corpore sano” zitiert – und damit werden meistens Schüler im Sportunterricht gequält, auch in totalitären Systemen wird das gern zur Wehrertüchtigung herangezogen, mit der Übersetzung:

    “Ein gesunder Geist ( ist ) in einem gesunden Körper”, ( oder, um Subjekt und Objekt und damit die Zielrichtung deutlich hervorzuheben: “In einem gesunden Körper ( ist auch ) ein gesunder Geist” ) mit dem vorgeblichen Anspruch, dass ein durch “Leibesübungen” gequälter Körper gerade deshalb auch einen “gesunden” Geist beherberge – und das lässt mich an der vulgären Verbindung von “gesund” und “Geist” ( = Verstand ) etwas zweifeln, verstehen Sie das?

    Im Original ( und nehmen wir mal an, dass die Anekdote richtig sei ) hatte der körperbehinderte Juvenal mit seinem wachen Verstand den Blick auf muskelprotzende, vor Fitness nur so strotzende Gladiatorenkörper geworfen und dann deren geistige “Fähigkeiten” ( wie, habe ich keine Informationen ) bemerkt.
    Der Originalspruch auf Deutsch:
    “Es wäre wünschenswert ( es wäre darum zu beten ), dass in einem gesunden Körper ( auch ) ein gesunder Geist wäre.”

    Das war privatissime et gratis.

  76. Zur Information
    Selbständigen steht es frei sich privat Kranken zu versichern.
    Private Krankenversicherer arbeiten nicht nach dem Solidaritätsprinzip sondern nach dem Deckungsprinzip. Wenn die Einnahmen nicht ausreichen, werden die Tarife erhöht. So einfach.
    Wer die hohen Tarife nicht mehr bezahlen kann, der kann in den Basistarif wechseln, der etwa die Leisutngen der öffentlichen Krankenversicher bietet.

    Bei den Beamten in Deutschland gibt es ein Mischsystem. Der Staat bezahlt 50 % der Krankheitskosten, Beihilfe genannt, für die restlichen 50% ist der Beamte verpflichtet, sich privat zu versichern.
    Ist der Beamte verheiratet und hat Kinder, dann bezahlt der Staat 70 % der Krankenkosten und der Beamte muss sich nur noch zu 30 % privat versichern.
    Als Beispiel für eine Familie mit Kinder, für 30 % Versicherungsleistung verlangt der private Krankenversicherer etwa 600 € Beitrag im Monat für die ganze Familie.

    Bei 100 % privater Versicherungsschutz sind im Monat 1800 € zu bezahlen.
    Daraus kann man ersehen, welche Kosten die öffentliche Krankenkasse zu bezahlen hat.

  77. @Schleim: Es ist ja gut, dass kritische Fragen gestellt werden; wir wissen aber beide nicht, was morgen ist.

    Heute war auf jeden Fall dieses Beunruhigende und irgendwie auch Zermübernde hier zu lesen:

    “Eine Analyse von Millionen Versichertendaten der Betriebskrankenkassen BKK kommt bei den Nebenwirkungen auf erheblich höhere Zahlen als das Paul-Ehrlich-Institut. Die neuen Daten seien ein „Alarmsignal“, sagt BKK-Vorstand Andreas Schöfbeck.

    Erstmals liegen zu Nebenwirkungen von Covid-Impfstoffen die Zahlen eines großen deutschen Krankenkassenverbands vor. Der Vorstand der BKK ProVita, Andreas Schöfbeck, hat die Daten von Millionen Versicherten der BKK-Gruppe analysieren lassen. Die Gesamtzahl der Nebenwirkungen liegt demnach um ein Vielfaches höher als die, die durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet werden. In einem Videotelefonat mit WELT sagte Schöfbeck am Mittwoch: „Die ermittelten Zahlen sind erheblich und müssen dringend plausibilisiert werden.“”

    https://www.welt.de/politik/deutschland/plus237106177/Coronavirus-Mehr-Impf-Nebenwirkungen-als-bisher-bekannt.html

  78. @Dazulerner: Nebenwirkungen

    Danke für den Hinweis. Der Welt-Artikel ist leider hinter einer Zahlschranke; auf der Internetseite der BKK findet sich noch kein Hinweis.

    Dass beim PEI nicht alle Nebenwirkungen erfasst werden, weil sie nicht alle gemeldet werden, überrascht mich nicht. Ob die Daten der BBK ein Alarmsignal sind, kann man so nicht beurteilen. Dazu wird das PEI jetzt wohl Stellung beziehen müssen.

  79. Hier ist der BKK-Brandbrief an diverse medizinischen Institutionen zu finden:

    “Deshalb ergeht eine Durchschrift dieses Schreibens auch an die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Der GKV-Spitzenverband erhält ebenso eine Abschrift dieses Schreibens mit der Bitte entsprechende Datenanalysen bei sämtlichen Krankenkassen einzuholen. Da Gefahr für das Leben von Menschen nicht ausgeschlossen werden kann, bitten wir Sie um eine Rückäußerung über die veranlassten Maßnahmen bis 22. Februar 2022 18 Uhr.”

    https://www.berliner-zeitung.de/news/impffolgen-krankenkasse-bkk-schreibt-brief-an-paul-ehrlich-institut-li.213676

  80. Eine vemutete Untererfassung von Impfnebenwirkungsverdachtfällen zeigt sich auch in der folgenden Veröffentlichung aus dem vergangenen Jahr, die zunächst zurückgezogenen werden musste.

    Interessant die Tabelle auf p91. In den NL zeigte eine sich mehrfach (5x) höhere Meldung von Impfnebenwirklungsverdachtsfällen ggü. den Meldungen aus Deutschland (PEI-Daten).

    https://www.publichealthpolicyjournal.com/_files/ugd/adf864_8c97b2396c2842b3b05975bfbd8254cb.pdf

    Auch diese Frage ist mehr als aktuell:

    “If Vaccine Adverse Events Tracking Systems Do Not Support Causal Inference, then “Pharmacovigilence” Does Not Exist – Editorial – James Lyons-Weiler, PhD, Editor-in-Chief”

    https://www.publichealthpolicyjournal.com/general-5

  81. @Dazulerner: Ja, warum macht man die Daten nicht einfach verfügbar? Das wäre doch mit ein paar Mausklicks auf dem Webserver möglich.

    Jetzt rauscht es im Blätterwald. Warten wir ab und bleiben wir auf dem Laufenden. Jetzt gibt es aber erst einmal das Thema Krieg in der Ukraine.

  82. “Jetzt gibt es aber erst einmal das Thema Krieg in der Ukraine.”

    Welch ein Glück für uns, dass nun neue Retter unseres Wohlstands und unseres Gesundheitssystems zu uns flüchten.

  83. @Schleim
    Mehr Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen? Ärztebund kritisiert „Schwurbel-BKK“

    “Kritik an der Berechnung kommt jedoch vom Virchowbund, dem Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands.”

    Dieser konservative Verband vertritt den Großteil der niedergelassenen Kassenärzte, die diese Corona-Impfstoffe verabreicht haben.
    Hätten Sie ernsthaft von einem Verteter dieser Gruppe eine spontane und differenzierte Unterstützung oder Erweiterung der BKK-Kritk erwartet? Hier liegt offensichtlich ein unbenannter Interessenkonflikt von Mitgliedern einer haftungsrechtlich relevanten Interessengemeinschaft vor.

    Das PEI sieht sich aktuell ausserstande zur BKK-Auswertung Stellung zu beziehen, da dem PEI die BKK-Daten nicht zur Verfügung stehen würden. In der kommenden Woche wolle das PEI in dieser Angelegenheit mit der BKK Provita zusammenarbeiten. Von Abwertungsnarrativbegrifflichkeiten wie Schwurbelei ist da nichts zu hören.

    “Tim Röhn@Tim_Roehn
    Update: Nun gibt es eine Reaktion des @PEI_Germany
    auf den Brief der Krankenkasse. In der kommenden Woche wird demnach Treffen stattfinden, “um das weitere Vorgehen bzgl. der Auswertung der BKK Provita Daten zu besprechen”. Auch PEI-Präsident Klaus Cichutek wird dabei sein.”

    https://twitter.com/Tim_Roehn

    Schauen wir mal, wie lange es dem PEI gelingt, die notwendige Auswertung zu verzögern. Offiziell gelobt das PEI Besserung:

    https://twitter.com/Tim_Roehn/status/1496869581419339779/photo/2

  84. Eine Ergänzung zum vorherigen Beitrag bzgl. der Interessenkonflikte von Virchowbund-Mitgliedern,
    Der Bundesvorsitzende des Virchowbundes Dr. Dirk Heirich

    “(…) ist nicht nur Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit eigener Praxis in Hamburg, sondern derzeit auch ärztlicher Leiter des Hamburger Impfzentrums in den Hamburger Messehallen, wo täglich Tausende Hamburgerinnen und Hamburger ihre Corona-Impfungen erhalten.”

    https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/das/Dirk-Heinrich-Medizinischer-Leiter-des-Hamburger-Impfzentrums,sendung1168930.html

  85. @Dazulerner: Klar, diskutieren wir nie, wer welche Argumente hat, sondern spekulieren wir nur darüber, wer welche Interessen haben könnte.

    P.S. Ich arbeite übrigens an einem Artikel dazu; danke für alle die Links. 😉

  86. @Dazulerner: Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass mir hier viel an einem freien Meinungsaustausch liegt.

    Aufgrund der Art Ihrer Information – treffenderweise müsste man vielleicht von “Desinformation” sprechen – komme ich aber zum Schluss, dass es Ihnen nicht um einen ergebnisoffenen Austausch geht, sondern das Verbreiten Ihrer Vorurteile.

    Die Bereitschaft zum “Dazulernen” kann ich bei Ihnen nicht erkennen. Mir wäre es lieber, wenn Sie meinen Blog nicht mehr zur Verbreitung Ihrer fragwürdigen Ansichten verwenden.

    Die näheren Details, siehe Haben die Corona-Impfstoffe viel mehr Nebenwirkungen als gedacht?

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