“Volcan la pété” – Vulkanausbruch auf La Réunion in Bildern

Seit sechs Tagen „pupst“ der Vulkan auf der Insel La Réunion wieder, wie die Einheimischen auf Kreolisch sagen: “volcan la pété”. Ein atemberaubendes Spektakel, das sich am besten bildlich beschreiben lässt.

Sonnenuntergang auf der Vulkaninsel La Réunion im Indischen Ozean. In der Nähe des Äquators verschwinden die letzten Sonnenstrahlen in Minutenschnelle am Horizont. Normalerweise wird es dann rasch recht frisch auf dem 2361 Meter hohen Piton de Partage. Vor allem jetzt, im Winter auf der Südhalbkugel.
Doch momentan ist alles anders. Weder wird es richtig dunkel noch richtig kalt hier. Letzteres zumindest vorerst. Ich stehe auf dem Gipfel des besagten Pitons (auf Kreolisch “Gipfel”), schaue den steilen Abhang hinunter in den Enclos Fouqué und lasse mich von einem gigantischen Lagerfeuer wärmen. Ab und an verfängt sich etwas von der Asche in meinen Haaren – schwarze, leichte, scharfkantige Lavabröckchen.
Ich be-greife im wahrsten Sinne des Wortes, dass ich gerade an einem Ort stehe, an dem quasi der Grundstein für die Geschichte der Menschheit gelegt wurde. Was für ein Geschenk, dies mit Menschen aus aller Welt teilen zu können – sowohl reell als auch virtuell.
Wie mein Blognachbar und Experte Gunnar Ries (Mente et Malleo) in meinem vorigen Artikel zum Vulkanausbruch schon treffend kommentierte, trug die Entstehung des Hotspots im Indischen Ozean vor etwa 65 Millionen Jahren zu einer Klimaänderung bei. Immerhin führte dies dazu, dass nun statt Dinosauriern Menschen und andere Primaten die Erde bevölkern.
Seit Sonntag ist der Piton de la Fournaise wieder aktiv – er ist einer der fleißigsten Vulkane weltweit. Die größeren Lava-Fontänen haben sich gestern zu einem einzigen Strahl zusammengeschlossen. Erste Brände konnten erfolgreich gelöscht werden.
“Volcan la péte”, sagen die Einheimischen auf kreolisch, wenn der Vulkan wieder aktiv ist: “Der Vulkan pupst”. Alle, die gerade nicht das Glück haben, auf La Réunion zu sein, können dieses atemberaubende Spektakel aus noch sichererer Entfernung per Webcam live mitverfolgen, z.B. hier.


Weitere Infos:
- Beste Webcam auf dem Piton de Partage
- Weitere aktuelle Infos auf der Sonderseite von linfo.re (auf Französisch): http://www.linfo.re/tags/volcan
Tolle Bilder. Die Lavageysire, – seen und -flüsse erinnern an die Hawaiischen Vulkane, die ebenfalls von dünnflüssiger Lava geprägt sind. Lava kann ja ganz unterschiedliche Konsistenz haben und wenn man Lava als Ausfluss des Erdinnern oder gar als Ausscheidung des Erdinnerns betrachtet, dann haben wir es hier wohl mit einer Art Durchfall zu tun.
Vielen Dank. Knapp eine Woche hat uns der Piton de la Fournaise diesmal mit seinem “Durchfall” beeindruckt. Ein Video zum fulminanten Ende der letzten Eruption gibt es hier: https://youtu.be/vKdNU0xpjcs.