Warum Grübeln wir?

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Wer kennt es nicht- auch nach dem Feierabend gelingt es nicht, die Gedanken abzustellen und so findet man sich schnell im Bett wieder und geht den Tag durch, denkt ganz genau an das unangenehme Gespräch mit dem Kollegen oder die unerledigten Aufgaben. Was das Internet „Overthinking“ und die Psychologinnen und Psychologen „Rumination“ nennen, kennen wir unter einem einfachen Begriff: Grübeln.

Was ist Grübeln?

Grübeln ist sehr häufig. In einer Studie aus Michigan kam heraus, dass 73% der 25-35-Jährigen und 52% der 45-55-Jährigen oft grübeln.

Grübeln umschließt gedankliche Prozesse, bei denen wir viel über etwas nachdenken, ohne dass es hilfreich ist. Dass wir täglich über verschiedene Dinge nachdenken, ist ganz normal und oft Teil unserer Problemlöse-Strategien. Gehen die Gedanken jedoch darüber hinaus und halten an und drehen sich im Kreis, ohne dass wir eine Lösung finden, können wir von Grübeln sprechen und das ist oft belastend.

Was steckt dahinter?

Als Menschen sind selbstbezogene gedankliche Prozesse Grundbaustein unseres Seins. Wir reflektieren uns selbst und unsere Umwelt, sammeln so Erfahrungen und lernen dazu. Bildgebende Studien haben immer wieder gezeigt, dass bei diesen gedanklichen Prozessen das Ruhezustandsnetzwerk (Default Mode Network) aktiviert wird. In dem Netzwerk-Modell nach Menon, welches hier genauer erklärt wird, wird übermäßiges und pathologisches Grübeln z.B. durch ein überaktives Ruhezustandsnetzwerk und ein Salienznetzwerk, welches den eigenen Gedanken zu viel Bedeutung und Aufmerksamkeit zumisst, bedingt. So wird unsere Aufmerksamkeit auf innere Prozesse gerichtet und wir haben wenige kognitive Ressourcen, um andere Dinge wahrzunehmen, z.B. auch, dass wir gerade überhaupt am Grübeln sind. Der Arbeitsspeicher wird sozusagen mit den aktuellen Gedanken vollgeladen.

Da Grübeln vergangenheitsbezogen ist, werden auch Hirnareale benötigt, die für unser Gedächtnis zuständig sind. Über den Hippocampus rufen wir wiederholt Erinnerungen ab. Danach laufen detaillierte Szenen in unserem Kopf ab, wir verschwinden in unseren Vorstellungen, die real auf unser Gehirn einwirken. Wir reagieren auf mentale Bilder, die Erinnerung aktiviert emotionale Schaltkreise und der besonders präsente negative Inhalt verstärkt diese Aktivierung. Das häufige Aktivieren bestimmter Verknüpfungen verstärkt diese gleichzeitig (Hebb’sche Lernegel), wir entwickeln Wahrnehmungs- und Reaktionsgewohnheiten, die unsere Sicht auf die Welt beeinflussen, unsere negative Wahrnehmung wird noch negativer, was dazu führt, dass wir mehr Emotionen zu verarbeiten haben und schneller zu schädlichen Regulationsstrategien neigen und noch mehr grübeln.

Folgen von Grübeln

Wenn wir grübeln, sind unsere Gedanken meist in der Vergangenheit und nicht im Hier und Jetzt. Unsere Wahrnehmung richtet sich nach innen, wir nehmen unsere Umwelt weniger wahr und beschäftigen uns mit belastenden Fragen und negativen Gedanken. Dadurch verschlechtert sich unsere Stimmung, wir entwickeln negative Bilder von der Vergangenheit und wir verlieren an Selbstvertrauen und Mut, aufkommende Probleme aktiv anzugehen. Dass übermäßiges Grübeln also nicht gesundheitsförderlich ist, ist schlüssig, so führt Grübeln z.B. häufig zu weniger und schlechterem Schlaf. Das stetige Beschäftigen mit hypothetischen Szenarien und negativen Vorfällen suggeriert dem Gehirn Gefahr und löst somit Stress in unserem Körper aus. Das kann Hormone aus dem Gleichgewicht bringen und Prozesse wie unseren Appetit oder unser Immunsystem negativ beeinflussen. Wenn wir viel Zeit damit verbringen, über unsere Beziehungen und Freundschaften zu grübeln, kann die dadurch ausgelöste Unsicherheit unsere sozialen Bindungen beeinflussen. Dabei ist ein stabiles soziales Netzwerk nachweislich das Wichtigste für unsere Gesundheit. Häufig entstehen im Verlauf auch Selbstzweifel und unsere innere Stimme wird selbstkritischer. Tatsächlich ist übermäßiges Grübeln ein mögliches Symptom einer Depression und ist auch darüber hinaus störungsübergreifend ein zentraler Prozess in der Anfälligkeit, der Entstehung und der Aufrechterhaltung psychischer Störungen. Grübeln hängt also sehr eng mit unserer Gesundheit zusammen.

Warum grübeln wir dann?

Grübeln kann als eine Form der Emotionsregulation verstanden werden. Wenn es uns schlecht geht oder wir unangenehme Erfahrungen machen, kann Grübeln eine Möglichkeit sein, diesen negativen Gefühlen vermeintlich schnell zu entkommen. Wir beschäftigen uns mit unseren Problemen, suchen nach Lösungen und haben so ein verstärktes Gefühl der Kontrolle und Sicherheit, bereiten wir uns doch auf alle Eventualitäten vor. Doch das täuscht. Grübeln steht schon der Definition nach erfolgreichem Problemlösen entgegen und Studien haben gezeigt, dass Grübeln unsere Kreativität einschränkt- ein wichtiger Teil vom Entwickeln von Lösungen. Am Ende bewältigen wir die negativen Emotionen nicht, sondern bleiben in ihnen stecken. Die Konfrontation mit Negativem lähmt uns und engt unseren Blick so ein, dass wir Positives nur noch vermindert wahrnehmen, negative Gefühle im Prozess verstärkt werden und wir so einen realistischen Blick auf unser Leben verlieren.

Emotionsregulation umfasst alle Prozesse, bei denen die Dauer, Intensität oder Art von Emotionen beeinflusst werden. Dies kann automatisch ablaufen, oder aktiv gesteuert sein. Der Heidelberger Fragebogen zur Erfassung von Emotionsregulationsstrategien (kurz: H-FERST) erfasst acht spezifische Emotionsregulationsstrategien. Davon sind vier funktional, das bedeutet, dass Ziel (Steuerung der Emotionen) und Erreichen des Ziels (Ausgeglichenheit, z.B. auch Reduktion negativ erlebter Gefühle) langfristig erreicht werden können. Funktionale Strategien unterstützen uns also in der Aufrechterhaltung unserer psychischen Gesundheit. Sie sind:

  • Neubewertung
  • Akzeptanz
  • Problemlösen
  • Soziale Unterstützung

Dysfunktionale Strategien bieten kurzfristig Abhilfe oder Vermitteln ein Gefühl der Kontrolle, längerfristig halten sie Probleme aber eher aufrecht und schaden uns. Zu diesen vier Strategien zählt auch das Grübeln:

  • Grübeln
  • Unterdrückung des emotionalen Ausdrucks
  • Unterdrückung des emotionalen Erlebens
  • Vermeidung

Abhilfe bei Grübeln

Wer unter häufigem Grübeln leidet, ist dem nicht hilflos ausgeliefert. Bei Hang zum Grübeln kann es dienlich sein, monotone Tätigkeiten, bei denen die Gedanken oft lauter werden, zu vermeiden und sich mit Positivem abzulenken, so lange keine andauernde Stressbelastung entsteht. Auch Achtsamkeit kann ein Mittel sein, Grübeln zu lindern, denn sie lenkt die Aufmerksamkeit aus der Vergangenheit zurück ins Hier und Jetzt.

Da wir jetzt wissen, dass Grübeln nicht zielführend ist, besteht die Möglichkeit, sich selbst zu fragen „Wie sehr hat mich das jetzt weitergebracht? Finde ich so eine Lösung? Geht es mir gerade gut?“, sobald man sich beim Grübeln erwischt. Sind die Antworten auf diese Fragen negativ, gilt es Distanz aufzubauen und die Aufmerksamkeit umzulenken. Das ist nicht immer einfach, denn Grübeln ist oft eine Gewohnheit, die nicht von heute auf morgen verschwindet. Bewusstes Üben und Selbstfürsorge ermöglichen jedoch das Erlernen neuer und gesünderer Strategien, um auch mit stressigen Tagen fertig zu werden. Wenn Grübeln stark belastet, zunimmt oder generell im Kontext von psychischen Störungen auftritt, kann eine Psychotherapie Abhilfe schaffen.

Fazit

Das Grübeln ist ein selbstbezogener, reflektierender Prozess, der Vorstellungskraft benötigt und ist damit die unangenehmere Kehrseite des Tagträumens oder des kreativen Problemlösens. Wir sind unseren Grübelschleifen jedoch nicht immer hilflos ausgeliefert, Grübeln ist eine Gewohnheit. Doch auch Achtsamkeit und Innehalten, Mittel, um die Schleifen zu unterbrechen, können zu einer Gewohnheit werden. Unser Gehirn ist flexibel und ändert sich dann, wenn wir unser Verhalten auch ändern.

Quellen

Calmes, C. A., & Roberts, J. E. (2007). Repetitive thought and emotional distress: Rumination and worry as prospective predictors of depressive and anxious symptomatology. Cognitive Therapy and Research31(3), 343-356. https://doi.org/10.1007/s10608-006-9026-9 

Carolin Markert; Anne Frobeen. (2023, March 14). Was Sie gegen quälendes Grübeln tun können. Die Techniker. https://www.tk.de/techniker/magazin/life-balance/stress-bewaeltigen/gruebeln-2093330

Matsumoto, N., & Mochizuki, S. (2018). Why do people Overthink? A longitudinal investigation of a meta-cognitive model and uncontrollability of rumination. Behavioural and Cognitive Psychotherapy46(4), 504-509. https://doi.org/10.1017/s1352465818000103 

Michl, L. C., McLaughlin, K. A., Shepherd, K., & Nolen-Hoeksema, S. (2013). Rumination as a mechanism linking stressful life events to symptoms of depression and anxiety: Longitudinal evidence in early adolescents and adults. Journal of Abnormal Psychology122(2), 339-352. https://doi.org/10.1037/a0031994 

Nolen-Hoeksema, S. (2000). The role of rumination in depressive disorders and mixed anxiety/depressive symptoms. Journal of Abnormal Psychology109(3), 504-511. https://doi.org/10.1037//0021-843x.109.3.504 

Schmerler, J. (2015, May 28). Don’t Overthink it, less is more when it comes to creativity. Scientific American. https://www.scientificamerican.com/article/don-t-overthink-it-less-is-more-when-it-comes-to-creativity/

Sperber, S. (n.d.). Overthinking: Definition, causes, & how to stop. The Berkeley Well-Being Institute. https://www.berkeleywellbeing.com/overthinking.html?msclkid=74623abca64911ec86241ebe9d982f50

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Mein Name ist Lea Anthes und ich studiere Klinische Psychologie und Psychotherapie im Master an der Goethe-Universität in Frankfurt. Ich interessiere mich schon lange für Themen rund um das menschliche Gehirn und konnte mich während meines Bachelorstudiums der Psychologie sowohl umfangreich mit der kognitiven Neurowissenschaft auseinandersetzen als auch praktische Erfahrung im Bereich der klinischen Neuropsychologie sammeln. Gerne teile ich diese Begeisterung mit interessierten Leserinnen und Lesern.

19 Kommentare

  1. Entscheidend ob Grübeln pathologisch ist oder sinnvoll bleibt, ist, worüber man grübelt.
    Manche grübeln sogar im Schlaf. Von Kekulé wird gesagt, er habe die Formel für Benzol im Schlafe gesehen.

    • Frankfurter
      “Und vor Allem: Warum grübeln wir übers Grübeln??”

      In diesem Falle bleiben wir ganz entspannt und nennen diese Art zu denken dann sinnnieren. Die Gebildeteren unter uns nennen das philosophieren.
      Die einfacheren Charaktere sagen dazu schwätzen.
      Ein Lob an Dich, ich trinke gerade Kaffee und esse dazu eine Marakuja-Sahnetorte.
      Du musst zugeben, grübeln passt nicht zu dieser Situation.

      Frau Anthes merken Sie was ? Grübeln ist auch situationsabhängig. Man kann nicht gleichzeitig grübeln und lachen. Man kann höchstens beim Grübeln schmunzeln, wenn man die rettende Idee gehabt hat.

      Letzte Frage Herr/Frau Frankfurter, wann hast du/Sie das letzte mal Frankfurter Grüne Soß gegessen ? Mußt du/Sie jetzt grübeln ?

      • Für viele Menschen ist Grübeln sicherlich situationsabhängig und tritt vor allem dann auf, wenn wir in stressigen Situationen zu Ruhe kommen. Stattdessen positiven Aktivitäten nachzugehen, kann eine wirkungsvolle Methode sein, die Gedanken etwas zu verlangsamen und ins Hier und Jetzt zurückzufinden. Wenn es jedoch plötzlich situationsübergreifend werden sollte, Grübel-Gedanken immer wieder auftreten und die Sahnetorte plötzlich nicht mehr so lecker-süß wie sonst schmeckt, könnte das für eine psychische Belastung sprechen. Grübeln ist ja nicht gleich Nachdenken, es ist ein dysfunktionaler Prozess, der eng mit unserem emotionalen Erleben verknüpft ist.

        PS: Für die meisten Menschen aus Frankfurt und Umgebung ist das keine Frage, über die wir lange nachdenken müssen. Traditionell gibt es Grie Soß am Gründonnerstag, das liegt ja noch nicht so lange zurück. 🙂

  2. @Nicker 10.04. 12:18

    „Entscheidend ob Grübeln pathologisch ist oder sinnvoll bleibt, ist, worüber man grübelt.“

    Grübeln schafft dann auch öfter eine Überblick, über Probleme, die man vielleicht lösen könnte. In einigen Tagen wird da beim einen oder anderen Problem vielleicht sogar eine Problemlösung draus, wenn ich konzentriert eine Lösung suche, im Netz recherchiere oder mit Leuten drüber rede, die sich damit gut auskennen.

    Ein bisschen Zeit fürs grübeln sollte man dann auch in den Tageszeitplan einbauen, man muss ja nicht ständig auf Hochleistung aus sein. Gerade wenn diese Zeit nicht eingeplant wird, holt sich das System seine Zeit dann selber, und wenn das dann zu zuwenig Schlaf führt, dann hat man wirklich ein Problem.

    Es geht auch nicht immer geradeaus, immer wieder tauchen Schwierigkeiten auf. Da muss man sich dann auch drum kümmern, es hilft ja nichts. Dafür braucht man dann eben auch Zeit.

    Problemlösungsvermögen und Problemlösungsstrategien können dann insgesamt dazu beitragen, die Menge der wirklichen Probleme abzubauen, dass sich hier kein ganzer Haufen an Problemen ansammelt.

    Wer andererseits viel zuwenig macht, der hat dann vielleicht zu viel Zeit zum grübeln. Aber eigentlich hat er zuwenig Aufgaben. Das kann man meistens ändern.

  3. @ Tobias Jeckenburger
    10.04.2024, 17:46 Uhr

    Grübeln schafft dann auch öfter eine Überblick, über Probleme, die man vielleicht lösen könnte.

    Gerade dann ist es kein Grübeln, das dient der Problemlösung bzw. schafft eine 😉

    Das ist dann (auch intensives) Nachdenken oder ich habe Grübeln nicht verstanden 🙂

    Das wäre ja eine positive Strategie zur Emotionsregulierung.

  4. @Uli Schoppe 11.04. 03:23

    „Gerade dann ist es kein Grübeln, das dient der Problemlösung bzw. schafft eine„

    Ich denke schon, das das Grübeln zunächst immer dasselbe ist. Hat man zuwenig Zeit, dann kann man das aus Zeitmangel schon nicht produktiv aufnehmen, und die im Grübeln thematisierten Probleme auch nicht lösen.

    Fehlt es generell an Lösungsvermögen, bzw. hat man zuwenige Mitmenschen, mit denen man sich hier austauschen kann, dann kommt man auch nicht weiter.

    Aber hat man viel zuviel Zeit zum Grübeln, dann kann man die Menge gar nicht mehr verarbeiten.

    Entsprechend führt Überarbeitung, Einsamkeit wie auch Beschäftigungslosigkeit zu psychischen Problemen, die mit schlecht funktionierender Grübelei zu tun haben. Das Grübeln selber kann ein guter Helfer sein, um Probleme zu erkennen bzw. ernst zu nehmen, an die man sonst nicht recht denken würde.

  5. Uli Schoppe
    “oder ich habe Grübeln nicht verstanden”. Mir geht es genauso.
    Grübeln ist meiner Meinung nach schon negativ vorbelastet. Man meint damit ein sinnloses immer wiederkehrendes Nachdenken.

    Es kann aber auch positiv gesehen werden, wenn man damit eine positive Beharrlichkeit meint, die zum Ziele führt.

    Und jetzt komme ich zum dritten Gesichtspunkt, ist das Grübeln eine Charaktereigenschaft. Ob ein “leichtsinniger” Sanguiniker gern grübelt. ?
    Der Melancholiker schon eher, er produziert seine Niedergeschlagenheit vielleicht selbst ? Da müssen jetzt die Psychologinnen ran.

    Oder wir machen einen Ausflug in die Literatur .
    “Der Roman “Schuld und Sühne” von Fjodor Dostojewski handelt von Rodion Raskolnikow, einem mittellosen ehemaligen Studenten, der mit den Themen Schuld und Sühne ringt. Raskolnikow ermordet eine alte Pfandleiherin und gerät in einen inneren Konflikt wegen seiner Schuldgefühle und seiner Tat.”
    über das
    Für Frauen besser geignet, da naheliegender, die Roman von Jane Austin.
    Z. B. Stolz und Vorurteil. Nicht , weil die Romanhelden und Heldinnen grübeln, sondern weil der Leser und die Leserin über diesen Roman wieder und wieder nachdenken muss. Also nicht über das Grübeln grüben, sondern über eine Liebesgeschichte aus dem 19. Jahrhundet. Tipp: gibt es als Video.
    Vorsicht Frau Anthes, dieses Thema kann ihr Leben verändern. Die grüne Soß war ja nicht so beeindruckend.

    • Wie in meinem Text beschrieben, zählt Grübeln zwar zu selbstreferenziellen Prozessen, ist aber klar von gewöhnlichem Nachdenken und Problemlösen abzugrenzen. Grübeln ist nicht zielführend und tut und nicht gut, es verschlechtert die Stimmung und bringt uns nicht voran.

      Ich bitte übrigens von generalisierenden Aussagen in unseren Kommentaren Abstand zu nehmen. Deswegen habe ich auch Ihren letzten Kommentar, in dem sie Frauen stereotype Themen zuschreiben, über die sie wohl am häufigsten grübeln würden, nicht freigegeben. Ich glaube, jede Frau kann auch für sich selbst entscheiden, welche Literatur am besten für sie geeignet ist. Ohne dass ich die Relevanz und das Talent von Jane Austen infrage stellen möchte, denke ich, dass wir über die Zeit, in der wir annehmen, dass Frauen nur Liebesromane lesen und nur von solchen Themen bewegt werden, hinaus sind. Ich persönlich bevorzuge einen guten Stephen King und zerbreche mir den Kopf am Liebsten über zukünftige wissenschaftliche Forschungsvorhaben.

      Viele Grüße

      • @ Lea Anthes
        13.04.2024, 14:34 Uhr

        Grübeln ist nicht zielführend und tut und nicht gut, es verschlechtert die Stimmung und bringt uns nicht voran.

        Genau so sieht es aus, aber gelegentliches Grübeln macht uns ja nicht unglücklich bis zum Krankheitswert.
        Wann wird das schädlich? Ich habe jetzt keine Antwort habe aber zugegebenermaßen die Frage auch noch niemandem gestellt der vieleicht eine Antwort hat.

  6. Wer grübelt, läuft im Kreis: Gedanken und Vorstellungen lösen eine Kaskade von weiteren Gedanken und Vorstellungen aus bis das Ganze sich in den Schwanz beisst und wieder von Vorne beginnt. Äusserst unproduktiv also dieses Grübeln. Wie aber kommt man vom Grübeln weg? Naheliegend scheint mir, dass ein äusserer Anreiz helfen kann, den Sandkasten des Grübelns zu verlassen. Auch hilfreich wäre vielleicht ein Dialog mit einer anderen Person oder auch mit einer Art ChatGPT mit psychologisch/psychiatrischen Kenntnissen. Eine informierte und entsprechend trainierte künstliche Intelligenz könnte nämlich aufgrund ihres Trainings erkennen wie die grübelnde Person wieder herausfindet aus ihrem Schneckenhaus. Der Vorteil einer künstlichen Intelligenz gegenüber einer Psychologin wäre auch, dass sie jederzeit ansprechbar ist und bei Bedarf Stunden mit der grübelnden Person verbringen kann.

    Tatsächlich gibt es bei OpenAI eine entsprechende Anlaufstelle mit dem Namen : Ponder (Therapy & Life-Coaching)

    • @Nicker
      14.04.2024, 12:57 Uhr

      Wenn man in der modernen Zeit das Grübeln als Zwangshandlung abtut, dann muss man akzeptieren, dass dies ein Werturteil darstellt über eine Form des Lebens, die in der heutigen Zeit nicht mehr verstanden wird.

      Du machst einen Kategorienfehler indem Du einfach den Begriff falsch verwendest.
      Vieleicht um dann auf Dein eigentliches Dauerthema überzuleiten:

      Das Laben für einen Glauben.

  7. Mal ein anderer Einstieg.
    Der Denker von Auguste Rodin ist eine Bronzeplastik die einen Mann zeigt, der seinen Kopf mit beiden Händen hält und der in Gedanken versunken ist.

    Er soll Dante Alighieri darstellen , ein italienischer Dichter , bekanntgeworden mit seinem Buch die göttliche Komödie. Darin geht es um Himmel und Hölle.

    Also ein durchweg geistiges Thema. Hat jetzt dieser Dante Alighieri nur nachgedacht oder hat er darüber gegrübelt, wie die Hölle aussieht, bei seiner Reise durch das Jenseits.

    Wenn man in der modernen Zeit das Grübeln als Zwangshandlung abtut, dann muss man akzeptieren, dass dies ein Werturteil darstellt über eine Form des Lebens, die in der heutigen Zeit nicht mehr verstanden wird. Das Laben für einen Glauben.

    Fortsetzung folgt.

  8. @Holzherr 13.04. 18:07

    „Gedanken und Vorstellungen lösen eine Kaskade von weiteren Gedanken und Vorstellungen aus bis das Ganze sich in den Schwanz beisst und wieder von Vorne beginnt.“

    Mehr Aufgaben haben bedeutet auch weniger Zeit zum grübeln. Eine gute Dosis Grübeln ist m.E. gar nicht mal so schlecht. Das muss nicht krankhaft sein.

    „Auch hilfreich wäre vielleicht ein Dialog mit einer anderen Person oder auch mit einer Art ChatGPT mit psychologisch/psychiatrischen Kenntnissen.“

    Unbedingt. Die Grübelthemen gründlich im Dialog ausdiskutieren hilft ganz klar, insbesondere wenn man viel Zeit hat. Und das reduziert dann nicht nur Zeitverschwendung und schlechte Stimmung, sondern kann sogar zu Erkenntnissen verhelfen. Psychologisch/psychiatrischen Kenntnisse braucht das meistens nicht mal.

    Aufgaben und Dialogmöglichkeiten bekommen dem Menschen einfach gut.

  9. Eine Verallgemeinerung denn ich vermute dass nicht “WIR” alle grübeln sondern wahrscheinlich nur die ängstliche und vorsichtige Spezies. Die angeblich “Selbstbewussten” Egoisten handeln einfach weil sie der festen Überzeugung sind dass ihr Ego ihnen immer die Wahrheit diktiert und wenn sie dann mit ihrem Handeln falsch gelegen haben, also Schaden angerichtet haben, könnten einige vielleicht-aber nur vielleicht- ins grübeln kommen. Diese “Macher”, die immer Recht haben , selbst wenn sie nicht Recht haben, grübeln wohl immer über ihre eigenen Vorteile, während die anderen “Grübler” darüber grübeln wie die Psyche solcher MACHER tickt.

    • Ich würde sagen, dass alle Menschen mal grübeln, manche mehr und manche weniger. Dabei hängt Grübeln oft mit anderen Merkmalen wie z.B. Ängstlichekit zusammen.

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