Enge Mond-Venus-Konjunktion am 26.2.

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Der Syzygienkönig gibt bekannt: Am Mittwochmorgen werden der abnehmende Mond (knapp drei Tage vor Neumond) und Venus einander mit einem Winkelabstand von nur wenig mehr als einem Monddurchmesser begegnen.

Man braucht noch nicht einmal allzu früh aufzustehen. An meinem Wohnort beispielsweise geht der Mond ohnehin erst nach 5 Uhr früh auf, aber da sehe ich ihn noch nicht. Es reicht, gegen 6 Uhr zu beobachten. Man muss da einfach nach Südosten gucken, so wie in der folgenden Simulation gezeigt. Den Mond findet man ja für gewöhnlich problemlos. In der darauffolgenden halben Stunde wird der Morgenhimmel dann schon deutlich heller, aber man müsste beide Objekte noch so bis 7 Uhr sehen können, dann allerdings schon wieder ein deutliches Stück mehr voneinander getrennt.

Und dann ist es ohnehin Zeit für den Morgenkaffee.

Enge Konjunktion von abnehmendem Mond und Venus am Morgen des 26. Februar 2014, hier simuliert für Darmstadt um 5:00 GMT (06:00 MEZ).
Credit: Michael Khan via Stellarium / Enge Konjunktion von abnehmendem Mond und Venus am Morgen des 26. Februar 2014, hier simuliert für Darmstadt um 5:00 GMT (06:00 MEZ).

Teleskopbesitzer werden nicht nur die Sichelgestalt des Mondes, sondern auch die deutlich fettere der jetzt mehr als 70 Millionen km von der Erde entfernten Venus wahrnehmen können. Ein schönes Fotoobjekt, aber ebenso auch ein Ziel für die visuelle Beobachtung. Etwas zum Pre-Breakfast-Chillen, sozusagen.

Venus am Morgen des 26. Februar 2014, simulaiert für Darmstadt um 05:00 GMT (=06:00 MEZ)
Credit: Michael Khan via Stellarium / Venus am Morgen des 26. Februar 2014, simuliert für Darmstadt um 05:00 GMT (=06:00 MEZ)

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

11 Kommentare

  1. “Der Syzygienkönig gibt bekannt”

    Man glaubt es kaum, aber da hat sich doch glatt jemand des Themas angenommen und ein Musikstück mit Namen “Syzygie” komponiert, dass einem die Schwingungen erahnen lässt, wenn Planeten im Begriff sind sich nebeneinander aufreihen. Dieses Fundstück will ich Ihnen nicht vorenthalten, denn es passt zu Ihrem Khanat. 🙂
    http://www.necroweb.de/troum-syzygie/

      • Sie müssen bedenken, dass die Aufnahmen am hellichten Tag entstanden, nämlich am frühen Nachmittag lokaler Zeit. Wenn man die Beobachtungsbedingungen (Nachmittag in einem tropischen, feucht-warmen Klima) berücksichtigt, finde ich den Film alles andere als enttäuschend.

        • In diesem Zusammenhang ist es vielleicht interessant zu wissen, dass man schlechte Beobachtungsbedingungen mit einer adaptiven Optik etwas ausgleichen kann.
          http://www.mpia.de/homes/hippler/AOonline/C02/ao_online_02_01.html

          Österreichische Mathematiker haben kürzlich einen Algorithmus für das neue Riesenteleskop E-ELT entwickelt mit dem sich die Luftunruhe der Atmosphäre noch besser berechnen lässt. “Dabei kommen deformierbare Teleskopspiegel zum Einsatz sowie ein Laser, der in 90 Kilometer Höhe das Natrium in der Atmosphäre zum Leuchten bringt und so einen künstlichen Leitstern für die adaptive Optik bildet. Ein Detektor misst die Deformation der Lichtwelle, die vom Leitstern kommt, und aus diesen Daten wird berechnet, wie man die Spiegel verformen muss, um die Verzerrung des Bildes wieder auszugleichen.”

          Quelle: http://derstandard.at/1392687110748/Schnelle-Algorithmen-fuer-klare-Blicke-ins-All

          Vielleicht lassen sich mit dieser Technik eines Tages auch Amateurteleskope ausstatten.

  2. Ich war am Mittwoch Morgen (gegen 6 Uhr) auf dem Weg zum Bus und hatte den Mond mit der Venus direkt im Blick! Sternenklarer Himmel, schon dämmrig und bis auf die Venus kein Stern mehr zu sehen! Es war wirklich ein toller Anblick, der schon sehr schmale Mond und direkt über der oberen “Spitze” ein heller Stern (hab erst im nachhinein erfahren, dass es die Venus war), als würde er dazugehören!

    • OK, was da beschrieben wird, ist Stacken, was bei Aufnahmen vom äußeren Sonnensystem oder Deep Sky-Bildern eigentlich unvermeidlich ist, was ich aber aus Faulheit meist nicht mehr mache. Ich mache ja auch nicht so viel Deep Sky. Wenn ich Astronomen-Kollegen zuschaue, die sowas machen, dann kriege ich immer den starken Eindruck, dass das schnell mal in Stress ausartet. Wenn ich ein festinstalliertes Observatorium mein eigen nennen würde, wäre das natürlich etwas anderes.

      Mein “Lucky Imaging” besteht wirklich nur darin, Dutzende Male auf den Fernauslöser zu drücken und auf das Beste zu hoffen. Mit Digitalkameras ist das ja keine Kostenfrage mehr. Mit Film war das noch was anderes.

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