Jena 2023: Eröffnung des Jubiläumsjahres

Das “Wunder von Jena” wird 100 Jahre alt; die Feierlichkeiten dazu starten übermorgen. Mit einer neuen Projektionstechnik, die 1923 erstmals auf dem Gebäude der Firma ZEISS in Jena vorgestellt wurde, entstand zwei Jahre später in München das erste öffentliche Planetarium. Wann genau das Planetarium (wie wir es heute kennen) “geboren” wurde, lässt sich also nur sagen, nachdem man definiert hat, was man mit “geboren” meint: die erste Vorführung des Prototypen in Jena oder die erste Installation für die Öffentlichkeit in München: es war schließlich Auftragsarbeit (siehe vorherige Posts, besonders Weigels Vorläufer und Globen allgemein). Die Planetarien feiern daher weltweit für etwa 1.5 Jahre “PlanetariumsgeburtsJAHR”. 

Am Samstag, dem 21.10. werden diese Feierlichkeiten mit einer gemeinsamen Jubiläumsveranstaltung im Zeiss Planetarium Jena und im Deutschen Museum München gestartet. Wer kein persönliches Ticket zur Party hat, kann die Veranstaltung auch im Live Stream verfolgen. Es gibt aber auch andere Gratulanten und Möglichkeiten, im Stillen an dem Jubiläum teilzuhaben:

Zwei Planetariumsshows wurden produziert, die Sie ab nächster Woche in den Planetarien genießen dürfen: KIRA und “100 Jahre Ewigkeit”. Obwohl die meisten Planetarien wirtschaftlich arbeiten (müssen) und teilweise GmbHen sind (nicht gemeinnützig), nehmen sie ihren klassischen Bildungsauftrag meist sehr ernst: Erkundigen Sie sich daher in Ihrem nächstgelegenen Planetarium nach den Möglichkeiten!   

Die Deutsche Post hat dafür am 5. Oktober eine 95-cent-Briefmarke herausgegeben, der Bundespräsident hat die Schirmherrschaft über die Hundertjahrfeier übernommen (PM Nov 2022) und die Idee von Projektionsplanetarium ist im Juni 2022 als immaterielles Erbe der UNESCO nominiert worden. 

Screenshot der Webseite beim Bundesfinanzministerium.

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

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