Der Überflug der ISS heute Nacht über Darmstadt, bei nach langer Zeit endlich mal wieder wolkenlosem Himmel, ging fast durch den Zenit, wobei eine Helligkeit von -3.4mag vorhergesagt und nach meinem Eindruck auch erreicht wurde – die Raumstation erschien wirklich hell. Direkt im Zenit wäre der Abstand nur gut 400 km. Es beeindruckt mich immer wieder, dass da jetzt gerade sechs Menschen leben, essen, schlafen und arbeiten. Vielleicht schaut sogar gerade einer zu mir herunter.

Zugegeben, allzu viel Arbeit habe ich mir nicht mit dem Zusammenfügen der Einzelaufnahmen gemacht und es sind dabei leider auch ein paar Sterne verlustig gegangen: es war spät und ich war müde (Originalgröße).

Ich wollte nicht mit mehr als 30 Sekunden pro Aufnahme belichten, weil dann die Sterne anfangen zu verwischen und alles im Licht absäuft. Aber dennoch – ich denke, der Eindruck, den ich hatte, kommt schon herüber. Da flog ein dickes, großes, helles Schiff über mich hinweg und war gar nicht so weit entfernt.

Ach so, ja: schönen Gruß an Astro-Alex von Astro-Yuri.

Der Grund für die aktuell täglichen hellen Überflüge von Horizont zu Horizont ist, dass die Bahn der ISS jetzt ziemlich genau Über den Terminator, also die Tag-Nacht-Grenze führt. Die ISS ist also dauernd in der Sonne und tritt gar nicht in den Erdschatten ein. Die Astronauten siehen die Erde daher momentan permanent rechts hell und links dunkel. Siehe dazu dieser Tweet mit Foto von Astro-Alex.

Eine grafische Darstellung der aktuellen Bahn der ISS relativ zur sonnenbeschienenen Erde finden Sie u.a. auf heavens-above.com.