Erstes Experiment (PK-3 Plus Mission 12)

BLOG: Zündspannung

Blick über den Plasmarand
Zündspannung

Das erste Experiment der 12. Mission von PK-3 Plus hat sehr gut geklappt. Kurz vor Beginn der Experimente gab es einen kleinen Schreck, als der Telescience-Laptop eingefroren ist und nicht mehr auf Eingaben geantwortet hat, ein Neustart des Computers hat dann aber geholfen.

Zuerst hatten wir dann wie gehabt ein Livebild, das direkt über die russischen Stationen gelaufen ist. Danach wurde dann auf die Übertragung über NASA-Satelliten umgeschaltet, was auch perfekt funktioniert hat. Wir konnten dann tatsächlich das gesamte Experiment, das über 90 Minuten gedauert hat, live beobachten. Die Daten sind dabei von der ISS über den NASA-Satelliten gesendet worden, dann zum DLR nach Oberpfaffenhofen und schließlich von dort hierher nach Korolyov.

Da dieses Mal ziemlich viele Gäste da waren, war nur ein Teil von uns direkt im Kontrollraum, der Rest hat die Live-Übertragung von "unserem" Raum aus betrachtet und auch einer englischen Übersetzung der Anweisungen zugehört. 

Tanja und Greg während Mission 12
Gregor Morfill und Tanja Hagl vom MPE betrachten im Kontrollzentrum TsUP ein Live-Bild vom Kristallisations-Experiment

Wir haben bereits auf dem Live-Bild schöne Kristallisation des Komplexen Plasmas gesehen, nachdem dieses mithilfe eines Funktionsgenerators durchgeschüttelt wurde. Dies wurde mehrmals bei unterschiedlichen Drücken gemacht und auch durch das System gescannt, so dass dreidimensionale Untersuchungen möglich sind.

Insgesamt ein sehr gelungener Start der 12. Mission von PK-3 Plus. Morgen geht es dann mit Phasenseparations-Experimenten weiter.

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Erhöht man die Spannung zwischen zwei Elektroden, die ein Gas umgeben, beginnt das Gas irgendwann zu leuchten: Freie Elektronen im Gas haben genug Energie, um die Gasteilchen zu ionisieren und noch mehr Elektronen aus den Atomen zu schlagen. Ein Plasma wurde gezündet, die Zündspannung ist erreicht. Gibt man nun noch zusätzlich Mikrometer große Teilchen in das Plasma, erhält man ein sogenanntes "Komplexes Plasma", mit dem ich mich zunächst als Doktorand und Post-Doc am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und nun an der University of California in Berkeley beschäftige. In diesem Blog möchte ich sowie ein wenig Einblick in den Alltag im Forschungsinstitut bieten, als auch über den (Plasma)-Rand hinaus blicken. Mierk Schwabe

2 Kommentare

  1. Live-Bild

    Auf dem Foto ist das Live-Bild recht klein, aber so wie es aussieht muß es von guter Qualität gewesen sein. Da läßt sich doch einiges erkennen. Das hätte ich nicht gedacht.

    Was können denn für Schlüße aus dem Bild gezogen werden? Stömungsverlauf?

  2. Live-Bild

    Joa, man kann auf dem Bild normalerweise recht viel erkennen. Strömungen, in etwa wie viele Teilchen im System sind, wie groß die teilchenfreie Zone in der Mitte ist. Je nach Teilchengröße kann man die einzelnen Teilchen manchmal auf dem Livebild nicht erkennen, dafür braucht man dann das bessere Bild, das später auf den Festplatten runtergebracht wird.
    Auf dem Bild, das mit einer anderen Kamera aufgenommen wird, können außerdem die wichtigsten Parameter wie z.B. eingestellte Leistung eingeblendet werden, das ist natürlich auch praktisch.

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