Glaskugeln und Karten


Eine populäre Vorstellung, was Astronomen den ganzen Tag tun: Wir schauen in unsere Glaskugeln, orakeln damit die Zukunft und wenn die Glaskugel nicht hinreicht, dann legen wir eben Karten.
Zu edukativen Zwecken mag diese bisher falsche Vorstellung künftig mitunter teilweise Realität werden: CINKS LABS, ein kleines privates Unternehmen von jungen Berlinern, hat nun eine Glaskugel veröffentlicht, die die Sternbilder zeigt … und weil diese recht klein ist, gibt es dazu noch ein Kartenspiel, mit dem man die Sternbilder und ihre Hauptsterne kennenlernen kann. Die Zukunft orakeln wir aber auch damit nicht mehr als jeder andere Mensch.
Die Glaskugel mit der Galaxis drin hatte ich ja bereits vorgestellt:

Im Sockel befinden sich LED Lämpchen, die entweder in weiß oder in drei Farben (abwechselnd bzw. stehend, je nach Wunsch auf Knopfdruck) die Kugel von unten beleuchten können.

Diese Kugel mit der Milchstraße ist ja schon länger auf dem Markt, aber nun gibt es neu auch eine Sternbilderkugel:

Diese schöne Kugel gibt es genau gesagt sogar in vier Varianten:
- (a) nur die Sterne, wie sie sich an der scheinbaren Himmelskugel befinden (2D)
- (b) nur die Sterne, aber gemäß ihrer verschiedenen Abstände zur Erde in 3D zum Kugelinneren, also so dass sie zwar nicht die Kugel ganz ausfüllen, aber in einer gewissen Schichtdicke gestaltet sind
- (c) Variante (a) mit Sternbilder-Skelettlinien
- (d) Variante (b) mit Sternbilder-Skelettlinien

Kartenspiel
Das Kartenspiel kommt in einer schicken Box daher und ein Begleitbüchlein im gleichen Design erwähnt spotlight-artig die Geschichte der (abendländischen) Sternbilder und erzählt ein paar der typischen Anekdoten zu den Sternbildern.



[wiedermal mein Lieblingssternbild “Eridanus” zu Herz umfunktioniert]
Wie gesagt: Die Zukunft voraussagen können wir damit immer noch nicht… die Glaskugeln sind “nur” in jedem Wohnzimmer eine wunderschöne Dekoration, da sie nicht nur hübsch aussehen, sondern auch wissenschaftlich so korrekt sind, wie es der derzeitige Wissensstand hergibt. In einer schummrigen Abendstimmung geben die LED-beleuchteteten Kugeln ein romantisches Flair, wie man es sonst höchstens von Weihnachten kennt – aber die Sternbilder und die Galaxis sind als Ganzjahresdekoration geeignet.
Wie wünschen viel Freude beim Dekorieren und viel Spaß beim Sternbilder-karten-spielen!
Photo-Experimente


… und hier noch ein paar shots von meinen Dunkel-Experimenten:

… ein bisschen wie bei Men in Black … 😉

Eine schöne Idee, vielleicht ein Weihnachtsgwchenk ?
Die sind ja super, die Kugeln…beim googeln hab ich leider nichts dazu gefunden (nur so pseudo-Milchstraßenkugeln aus China)….wer ist der Hersteller?
Wie geschrieben: Hersteller ist CINKS LABS
http://www.cinks-labs.de
ups, hab ich tatsächlich überlesen, den Hinweis.
Danke!!
“Wie gesagt: Die Zukunft voraussagen können wir damit immer noch nicht … ” – das ist nicht ganz richtig, liebe Frau Hoffmann: genau genommen macht die Astrophysik, Kosmologie oder Astronomie heute im Kern nichts anderes, als Berechnungen über Zukunft (und Vergangenheit anzustellen) – ob das jeweils korrekt oder richtig oder auch wahr ist, ist eine andere Frage. Dass sich die Zukunftsberechnungen der Astrophysik …
(Hier ein typisches, populärwissenschaftliches Beispiel: https://www.zeit.de/zeit-wissen/2010/02/Dossier-Kosmos) …
… auf den ihrer Ansicht nach rein materiellen “Zukunftsteil” zu beschränken glaubt, liegt ausschließlich an der diesen Disziplinen zugrunde liegenden Metaphysik, also der Aufteilung der Welt in ein duales System – hier die Naturgesetze, dort die Natur selbst, die ihnen folgen soll/folgt. Den meisten Naturwissenschaftlern ist – auch weil sie ihre Geschichte nicht kennen – nicht bewußt, dass sie Metaphysik betreiben. Der Begriff ist sogar fälschlich zum Gegensatz von Wissenschaft geworden.
Eines bleibt – korrekt betrachtet – auf der Strecke: zur Gegenwart hat die Naturwissenschaft grundsätzlich keinen Zugang – wie wir ja auch aus der QM lernen: denn das verhindert allein schon die Messung, die immer zwischen Gegenwart und Zukunft steht.
Siehe dazu – und zum genaueren Begreifen – Martin Heidegger, Marburg, 1924, “Der Begriff der Zeit”.
MfG!