Beobachtungsaufruf: Mondfinsternis Freitag/ Samstag

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Wiedermal ein Blutmond im Sommerloch, genau in der Urlaubszeit: Für uns in Europa geht der Mond am Freitag verfinstert auf und verfinstert sich weiter. In Indonesien liegen Beginn und Ende in der zweiten Nachthälfte, also am Samstag. Wie schon bei der August-Finsternis letztes Jahr möchte ich auch dieses Jahr alle Interessierten bitten, einfach mit einer Uhr die Kontaktzeiten des Kernschattens zu bestimmen.

Die Schwierigkeit besteht darin, dass der Kernschatten nicht scharf begrenzt ist und man die Sache nicht gut erkennen kann. So ging es den Menschen aber historisch auch und ich möchte in einer Art Fallstudie testen, wie gut man die Sache beobachten kann. Wer also mitmachen möchte, den bitte ich ganz herzlich folgende Daten hier in den Kommentar oder an meine E-Mailadresse service@urania-uhura.de zu schreiben:

  • Standort (wenigstens Stadt, idealerweise geographische Koordinaten)
  • Uhrzeit des 1.,2.,3,,4. Kontakts (wann er jeweils naked-eye gesehen wurde)
    [Sie können auch gleich die Uhrzeit in wahrer Ortszeit angeben, aber es ist einfacher für Sie, wenn ich mir das aus obigen Daten selbst errechne]
  • Messunsicherheit: Was denken Sie, wie genau Sie die Kontaktzeit bestimmen können? z.B. auf 1 min genau, auf 2 min, auf 5 min???
  • Bonus: wer Azimut und Höhe des Mondes im Moment des Kontaktes messen kann, kann mir das auch gern schicken (mit Messunsicherheiten) – aber das ist nicht so trivial wie eine Uhrzeit zu bestimmen und brauche ich für ein erweitertes Experiment

https://www.timeanddate.com/eclipse/in/indonesia/jakarta

https://www.timeanddate.com/eclipse/in/germany/berlin

Letztes Jahr hat mein Bachelor-Student in Indonesien mit Ihren Daten sehr erfolgreich arbeiten können: Ich werde das nach der MoFi (ca. nächste Woche) erläutern. Vielen Dank für dies und ich freue mich auf Ihre Daten in diesem Jahr!

 

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

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