Gesten der Gerechtigkeit: Wer will wem was sagen und in welcher Dosierung?

BLOG: Semantische Wettkämpfe

Wie die Sprache, so die Denkungsart
Semantische Wettkämpfe

Nicht nur bei der Fußballweltmeisterschaft in Katar sind die sprachlichen und nicht-sprachlichen Signale umstritten, die bestimmte Personen setzen möchten. Ob One-Love-Spielführerbinde oder die Rede- und Schreibweise von „Katarer:innen“ oder „Wanderarbeiter*innen“: Es sollen Zeichen gesetzt werden. Es handelt sich sozusagen um eine Zusatzinformation, die neben dem reinen Satzinhalt noch für etwas anderes steht (symbolisch) – hier für Mitmenschlichkeit (sozial). Daher kann man diese Zusatzausflaggung als sozial-symbolische Gerechtigkeitsgesten bezeichnen.

Gesten der Wertschätzung

In bewegten Zeiten besonderer Wachsamkeit (to be woke = wachsam sein) markieren Menschen des öffentlichen Lebens gerne ihren Standpunkt beim Reden oder – um mit Heinrich Kleist zu sprechen – bei der allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Reden. Diese Angewohnheit der Zeichensetzung ist keine moderne Erfindung: Schon immer wurden gesellschaftliche und ideengeschichtliche Entwicklungen von einem entsprechenden Wandel der verbalen und nonverbalen Signale begleitet.

Die böse Inflation

In diesem Blogbeitrag möchte ich auf einen Aspekt eingehen, der in diesem Zusammenhang bisher kaum thematisiert wurde – das Phänomen der Inflation. Wenn die Geldmenge in einer Gesellschaft in ein Missverhältnis zur Warenmenge und zu Dienstleistungspotentialen gekommen ist, dann muss man immer mehr Geld in die Hand nehmen, um etwas zu erwerben, das man vor kurzem für sehr viel weniger Geld bekommen hat. Dies verhält sich bei Zeichen der Wertschätzung nicht anders: Wie viele und wie oft muss man Zeichen einsetzen, um den Gegenwert bzw. die erwünschte Wirkung zu erzielen? Das ist das erste Problem.

Eine verfahrene Situation

Es gibt noch ein zweites Problem, das ich mit einer Anekdote aus dem Leben illustrieren möchte: Es gab einmal einen Liebhaber, der seiner Angebeteten, die er gerade kennengelernt hatte und in die er sich Hals über Kopf verliebte, jeden Tag einen Blumenstrauß als Zeichen seiner Liebe schenkte. Nette Idee und nettes Zeichen – zumindest in der ersten Woche, vielleicht noch in der zweiten. Wie kommt er aber aus dieser Schleife heraus? Wann soll der Liebhaber den Schenkrhythmus auf jeden zweiten oder gar dritten Tag umstellen? Oder soll er gar mit seiner Geliebten das Problem reflektieren und verabreden, wie er das in Zukunft handhaben könnte (welch unromantischer Gedanke)? Oder soll er warten, bis die Geliebte keine Blumenvasen mehr zur Verfügung hat und ihn verzweifelt um eine Schenkpause anfleht?

Ein Überbietungswettbewerb der besonderen Art

Und die Moral der Geschicht‘: Öffentlich demonstrierte Zeichen und Gesten der Wertschätzung verlieren in dem Maße an Wert, in dem sie ihren besonderen Stellenwert einbüßen. Zur Schau gestellte Routinen lassen Zweifel an der Authentizität aufkommen. Und wie kommt man aus dieser Überbietungsspirale raus? Die Antwort ist so schlicht wie genial: Weniger ist mehr!

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Ekkehard Felder ist Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Heidelberg. Er initiierte 2005 die Gründung des internationalen und interdisziplinären Forschungsnetzwerks Sprache und Wissen. Diese Forschungsgruppe untersucht diskurs- und gesellschaftskritisch die sprachliche Zugriffsweise auf Fachinhalte in zwölf gesellschaftlichen Handlungsfeldern – sog. Wissensdomänen (z.B. Recht, Wirtschaft, Medizin, Politik, Naturwissenschaft und Technik). Da Fachinhalte durch die Wahl der Worte geprägt werden und widerstreitende Positionen eine andere Wortwahl präferieren, ist ein Streit um die Sache auch ein Streit um Worte bzw. ein semantischer Kampf um die richtige Sichtweise. Deshalb heißt sein Blog bei SciLogs „Semantische Wettkämpfe – Wie die Sprache, so die Denkungsart“. Seine Forschungen beschäftigen sich mit der Fachkommunikation, der sozio-pragmatischen Diskursanalyse und der Untersuchung von Sprache als Indikator für Identität, Mentalität und Authentizität. 2010 gründete er mit den Kollegen Ludwig M. Eichinger und Jörg Riecke das Europäische Zentrum für Sprachwissenschaften (EZS). Als Fellow des Institute for Advanced Studies in Heidelberg (2008, 2020/21) und STIAS in Stellenbosch / Südafrika (2009) widmete er sich dem diskursiven Wettkampf um erkenntnisleitende Konzepte („agonale Zentren“). Felder ist Autor von sechs Monografien und (Mit-)Herausgeber diverser Sammelbände. Besonders bekannt ist die von ihm herausgegebene Reihe „Sprache und Wissen“ (SuW) bei de Gruyter und die dort mit Andreas Gardt herausgegebenen „Handbücher Sprachwissen“ (HSW).

39 Kommentare

  1. In dieser wettbewerbsbedingt-konfusionierten Welt- und “Werteordnung”, wo hinter den Zeichen immer offensichtlicher nur heuchlerisch-verlogener Stumpf- und Wahnsinn des “freiheitlichen Monopoly” steckt (Inflation, vor allem für Sachen die nicht nur nichts kosten sollten, ist das gelegentliche “Mensch ärgere dich nicht), ist die “Moral” der Geschicht: Die systemrationale Überproduktion von Kommunikationsmüll im “gesunden” Konkurrenzdenken (“bei der allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Reden”), wer davon abweicht, oder bestimmte Grenzen des “Menschenverstandes” seit dem ersten und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”) überschreitet, der muss damit rechnen einen “Doppelwumms” der herkömmlich-gewohnten Schuld- und Sündenbocksuche zu spüren zu bekommen!?

  2. “Weniger ist mehr” – Ach ja, hätten unsere Fussballmillionäre gesagt: Nee, wir spielen hier nicht, oder: Wir spielen und spenden für die Witwen der Wanderarbeiter, doch …!?

    • „Wanderarbeiter*innen“

      Ganz korrekt, bzw. im Sinne des immernoch vorherrschenden imperialistisch-faschistischen Erbensystems, wo wettbewerbsbedingte Symptomatik in “Wer soll das bezahlen?” und die Freiheit der unternehmerischen Abwägungen von/zu “Arbeit macht frei” gilt, müsste es extrem marginalisierte Menschen heißen!?

  3. Sozialsymbolische Gerechtigkeitsgesten sind an und für sich kein Problem. Mindestens kein Problem solange es eben symbolische Gesten sind, etwa in Form von Geschenken, Medaillen, Ehrendoktortiteln und wer weiss noch was.

    Problematischer wird es aber mit solchen Gesten, wenn sie Teil der Sprache werden. Die Sprachentwicklung geht nämlich immer in Richtung einer kürzeren Form. Neue Worte werden nicht selten dazu erfunden um ganze Sätze und Umschreibungen einzusparen. Im Idealfall ist Sprache so schnell, unmittelbar und kurz wie es die Gedanken sind. Die Genderschreib- und Sprechweise steht diesem Ideal entgegen. Schon mehr als einmal bin ich auf YouTube-Videos und Artikel gestossen, die sich etwa erfreut zeigten, dass es das Genderproblem im Englischen nicht gibt, wo gar gesagt wurde, was das für eine Katastrophe wäre, wenn man sich im Englischen damit beschäftigen müsste. Hier ein Transkript, eines Videos, welches das aufzeigt:

    If you’ve ever tried to learn a language you’ll know that one of the hardest things is remembering the genders.
    I mean, is this pen masculine or feminine? Is my shirt a guy or a girl?
    What about this soft toy alpaca?
    But if you’ve never learnt a language, let me tell you that it can be a nightmare.
    In many languages, including pretty much all the other European languages, every single object is assigned a gender and to speak the
    language properly, you need to know it.
    The great thing for English learners is that
    we don’t have that problem.

    Hin und wieder denke ich, die englisch Sprechenden haben das Gender-Problem für uns, die nicht englisch Sprechenden erfunden, um nicht englische Sprachen als obsolet erscheinen zu lassen.

    • “Zur Schau gestellte Routinen lassen Zweifel an der Authentizität aufkommen.”

      Die hierarchisch-gebildete Suppenkaspermentalität für die wettbewerbsbedingt-konfusionierte Symptomatik, hat sich derzeit, mit ihrer zweifelhaften Gestik von “Sozial” und “Gerechtigkeit”, dermaßen authentifiziert, so daß WENIGER IST MEHR zu einer Notwendigkeit geworden ist, wenn Mensch ohne Atomkrieg, oder ohne Klimakatastrophe überleben will – Es ist also die dringlichste Frage, wie schnell wir die inflationäre Flatulenz der Sprache in befriedende Kommunikation ohne Korrumpierbarkeit wandeln!?

      Sollte es gelingen, dann kann sich ja wer immernoch will, mit Schulterklopfen, Urkunden, Orden und sonstigen “schmeichelnden Belobigungen” behängen und bedingsen. 👊😎

    • Zuneigung wird am besten durch Sprache und Zeichen kommuniziert, nicht durch Politik (die Politik meint die Polis und insofern besonderes Handeln, das in sesshaft gewordenen Gemeinden besondere Handhabung benötigte, besondere (teils auch falsche) Rede auch und Institutionen, wie zB das Ständewesen, das die Spezialisierung der Individuen unterstützte).
      Wie gemeint ist Politik eine allgemein soziale Maßnahme, die als Veranstaltung nicht alle mitnehmen kann und insofern auch schnell “leer” wird, bspw. ins Floskelhafte abgleiten könnte.
      Wird wie gemeinte Zuneigung der Menge pflichtig, entsteht ein Ritus.

  4. Es gab einmal einen Liebhaber, der seiner Angebeteten, die er gerade kennengelernt hatte und in die er sich Hals über Kopf verliebte, jeden Tag einen Blumenstrauß als Zeichen seiner Liebe schenkte. [Artikeltext]

    Zumal es sich anscheinend, um einen potentiellen (vgl. mit ‘seiner Angebeteten, die er gerade kennengelernt hatte’ [Artikeltext]) ‘Liebhaber’ handelte, der noch in der Phase der Werbung war.

    Dr. W rät in diesem (konkreten) Fall eher sukzessive Steigerung der Werbemaßnahme an, wobei auch mal zwischendurch Ablehnung annonciert werden könnte, spielerisch.


    Wobei im Artikeltext eine Metapher vorgelegen haben könnte, die sog. Tolerierung und partielle Respektierung von sog. Randgruppen meinend, die der sogenannten, nicht selten als bösen aufgefassten sogenannten Mehrheitsgesellschaft aufgegeben scheint.


    Dazu ergänzte Dr. Webbaer gerne, dass Moral, um die müsste es hier eigentlich gehen, am besten nur dosiert per Symbolik kommuniziert wird, eine Symbolpolitik, eine besondere Zeichensetzung, kann sinnhafterweise nur ergänzen.

    Mit freundlichen Grüßen + weiterhin viel Erfolg
    Dr. Webbaer

    • “Zur Schau gestellte Routinen lassen Zweifel an der Authentizität aufkommen.”

      Ein besonderes Beispiel für die Richtigkeit dieses Satzes, ist der Blog von Michael Blume, wo ausser Selbstdarstellung keine authentische Kommunikation zustande kommen kann – Seine Klage gegen Twitter, droht ein Zeichen für unterdrückerischen Machtmissbrauch der “Demokratie” zu werden, wo doch jeder vernünftig denkende Mensch wissen kann, das 1. Immer ein deutliches Fünkchen Wahrheit in den problematischen Kommentaren steckt.
      2. Das die Teilnahme auf solchen Plattformen freiwillig und gleichzeitig dumm ist, denn dort herrscht die vom wettbewerbsbedingten System verursachte unwahrheitliche Konfusion am Stärksten, was:
      3. Ein längst fälliges Umdenken des globalen Zusammenlebens nötig macht – Für mich war es mit der Öffnung des Internets schon klar: Diese daraus resultierenden Kommunikationsmöglichkeiten sind mit der Realität des Bewusstseinszustandes der Menschen nicht kompatibel.

  5. Die Vögel sind uns beim Überbietungswettbewerb voraus. Die Balz ist zeitlich begrenzt und bei einigen Vogelarten äußerlich am Prachtgefieder sichtbar.
    Die Menschen balzen auch, im öffentlichen Raum nennt man das Wahlkampf.

    Das thema Inflation im volkswirtschaftlichen Sinne passt nicht dazu, weil bei der Inflation zwei Aspekte gleichzeitig wirken. 1. wie genannt das Verhältnis von Geld und Ware und 2. Das Vertrauen in eine funktionierende Volkswirtschaft.

    Ein gestörtes Waren – Geld -verhältnis lässt sich nicht wegreden, dass löst sich durch Inflation. Und die Inflation unterliegt auch dem Marktgesetz, sobald die Preise das Einkommen übersteigen, werden die Preise wieder gesenkt.

    Das Vertrauen in das Geld, das ist schon bedenklicher, wenn langfristig die Menschen in Sachwerte investieren und das Geld dem Handel dann fehlt.

    Was hat das jetzt noch mit Sprache zu tun ? Sehr viel , in der Sprache hat auch eine Inflation eingesetzt, besonders im Handel, das sind die Werbeversprechen und noch bedenklicher die irreführenden Aufschriften auf Lebensmitteln.
    Wenn auf einer Teepackung eine Citrone abgebildet wird und sich kein Mikrogramm einer Citrone darin befindet.

  6. In guten Zeiten heißt woke Paranoia. Es ist das Lebensgefühl der Wanderer im Dschungel von Borneo, umgeben von Kopfjägern und wilden Tieren, sodass man jeden, der einem begegnet, genau betrachten muss, sowie tausend Strategien auf Lager haben, um jeden nach seiner Fasson als Gefahr zu neutralisieren. Die permanente Zombie-Apokalypse. Es ist der feuchte Traum aller Puritaner: jeder soll ausrasten, wenn man nicht anal alle Beschwichtigungsrituale befolgt, die seinem Stamm zustehen, jeder Fremde ein Werwolf, eine tickende Zeitbombe, das Leben als Rotkäppchen im Minenfeld. Also scharen sie sich um den himmlischen Silberrücken ihres Stammes, der sie beschützen soll, setzen kaum einen Fuß vor die geistige Tür, sodass der Silberrücken-Avatar, oder wie man den Sektenführer auch nennen möchte, zum alleinigen Gott ihres ganzen Mauseloch-Universums aufsteigen kann. Ich kenne das aus dem Kommunismus, da wurde das Sektenhafte und Totalitäre hinterher richtig sorgfältig auf dem Seziertisch verarbeitet.

    Ich hoffe, ich überfordere Sie nicht mit dem Metaphern-Gulasch. Das Leben ist nun mal voller scheinbar völlig verschiedener Dinge, die alle nach dem gleichen Schema F funktionieren, und wenn ich eines davon verstehen will, versuche ich’s, indem ich all die Phänomene betrachte, in deren Schnittmenge es fällt, und den gemeinsamen Nenner suche.

    Toleranz ist anders: Man vereinfacht die Sache, reduziert die Respektbezeugungen auf möglichst wenige, universelle Regeln. Man ist einander auf sehr freundliche, respektvolle Weise scheißegal, aber immer bereit, einander zu helfen, weil man den Anderen selbst als potenziellen Helfer in der Not sieht, der sich irgendwann revanchieren will, nicht als Feind, den es zu vernichten gilt, sobald der Schwäche zeigt. Die Welt war schon immer vielfältiger, als wir es vertragen konnten, deswegen haben wir längst Strategien, uns vor Reizüberflutung zu schützen. Und dazu gehört auch, seine Mitmenschen mit seinen Reizen zu verschonen. Wenn der Liebhaber der Angebeteten ständig Rosen überreicht, gewöhnen sie sich beide an das Ritual, und es wird zur Grundlage einer stabilen, hoffentlich freundschaftlichen Beziehung, bei der ursprüngliche Begierden entweder erlöschen, oder einen Weg finden, einen bis zwei Teilnehmer zu quälen, ohne die Beziehung zu gefährden. Etwas Altes löst sich auf, etwas Neues wird durch Konflikte, durch gegenseitiges Abklopfen, neu verhandelt. Der Trick ist, den Konflikt zu managen: Eine Bombe, die tickt, ohne zu explodieren, nennt man Kraftwerk: Wir brauchen sie, doch in der richtigen Dosis. Goldlöckchen, nimm die Bären und verzieh dich aus dem Gulasch, sonst wird’s sogar mir zu albern. Sag Aschenputtel, es soll mal vom Thron runter steigen und die Gulasch-Fußspuren aufwischen, Prinzessin oder nicht, Kernkompetenz führt in die Falle der Verpflichtung, gekonnt ist gefangen in der Dauerschleife, weil die Realität aus Repeat-Knöpfen besteht, die ständig aufeinander prallen.

    Wir brauchen also stabile Dauerschleifen. Nicht zu wenig Wertschätzung, nicht zu viel. Alte Dauerschleifen werden durch neue Reize überfordert, plötzlich treten Leute aus dem Schatten, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt, und behaupten, man hätte sie schon immer terrorisiert, und sie müssten einem lärmend auf den Sack gehen, um sich zu wehren. Irgendwie stimmt es ja, doch die Diskriminierung erforderte nicht bewusst oder boshaft, man wollte sich nur Wokeness – Aufmerksamkeit – sparen, also kehrte man sie mit Kakerlaken unter den Teppich, hielt sie einfach unsichtbar. Und wer unsichtbar und schwach ist, wird auch zum Opfer für das Unsichtbare im Recht der Gesellschaft – alle Pathologien, den Sadismus der Mächtigen, der Gesetzesgeber, der Mitmenschen, der Polizei, der Nachbarn, der frustrierten Giftzwerge, Frustrierten aus eigenen Reihen, zur Projektionsfläche für alles Mögliche, die bestraft wird, wenn sie den Klischees, die auf sie projiziert werden, nicht zu entsprechen wagt, wenn sie aus ihrer sozialen Rolle herauszubrechen sucht. Diskriminierte Menschen werden zu Marionetten, Puppen in einem Kasperle-Theater, das ihnen die Neurosen der Gesellschaft bauen, wo sie die inneren Konflikte und Fantasien aller möglichen Spinner in Fleisch und Blut ausleben müssen, wieder und wieder, als Opfer und als Täter. Ob man sie zu Sündern macht, die ewige Qualen verdient haben, oder zu armen Opfern, die man retten muss, spielt keine Rolle, das Theater schert sich nicht um Rationalisierungen und billige Ausreden für Machtphantasien. Das reale Vorbild der Vorstellung von der Hölle im Untergrund.

    Wenn die armen Teufel dann allgemeine Auflösungserscheinungen der Gesellschaft ausnützen – die Mächtigen übertreiben’s mit Klauen (meist weil sie genauso unverschämt klauen wie immer, aber weniger zu klauen da ist, weil sie schon alles geklaut haben) und der Rest hat keinen Bock mehr, bei einem Spiel mitzuspielen, das er nur verlieren kann, pfeift auf alle Regeln und beklaut sich auch gegenseitig, wo er nur kann -, sind sie naturgemäß recht angefressen, treffen auf eine Gesellschaft von Leuten, die sich sowieso gegenseitig auffressen, und werden zum Symbol des Verfalls: Weil wir alle Idioten sind, denken wir, wenn wir die Risse in der Tapete kitten, verhindern wir, dass das Haus einstürzt, und wir können es ungestört weiterhin einreißen. Dann tauchen irgendwelche Savonarolas, moralische Erneuerer oder sonstige Populisten auf, die vom moralischen Verfall der Gesellschaft faseln, ihr eigenes Süppchen kochen, ohne zu begreifen, dass sie ein Symptom sind, das an Symptomen werkelt, und somit zwar die Krankheit heilen, aber die Krankheit vom Patienten, nicht den Patienten von der Krankheit.

    Die Gegenmannschaft kleistert an der Tapete, auf andere Weise, versucht, neue Dauerschleifen zu etablieren, indem sie sie eskalieren lässt – statt die Neuen zu bekämpfen, kriecht sie ihnen in den Hintern, fragt jeden persönlich, wie er’s gerne hätte, sodass er selbst die Gotteswahnallüren eines Sektenführers entwickelt, seine eigene Religion bastelt, die die Welt überrennen, neu ordnen und mit ihrem Wahn heilen soll. Ich sehe, dass Randgruppen diskriminiert werden, sorry, war ein Versehen, machen wir mit ein paar Federstrichen weg, wir stärken ihre Position mit Rechten und realer Macht, sich zu wehren, aber dann erwarte ich, dass ein Kerl im Kleid auf der Straße genauso langweilig und uninteressant wird, wie jeder andere Passant, Busch oder Laternenpfahl, bei dem es mir scheißegal ist, was für Klamotten er trägt, mit wem er ins Bett geht, und ob er sich für Männlein, Weiblein oder Klappstuhl hält. Wenn’s richtig läuft, ist das, was wir erleben, einerseits ein Versteifen und Verhärten, einerseits die hyperaktive Verbrennung der Dauerschleifen, eben genau das, was es zu sein scheint: Ein Einschmelzen, um Neues zu schmieden. Der faule Kompromiss von Morgen ist der Konservatismus von Übermorgen.

    Was die dunkle Seite geht, die Hölle in unseren Seelen, die stets Fleisch zu werden versucht, brauchen wir eine virtuelle Bühne, mit Schauspielern und Simulationen. Aus Ernst wird Spaß, aus Krieg wird Fußball, aus Hexenverbrennungen die Jagd nach Easter Eggs und Rätselhefte, die Methode ist uralt. Alles schon da gewesen. Im Grunde retten wir die Schwachen, indem wir uns an noch Schwächeren austoben. Und da müssen wir darauf achten, dass es nur Dinge trifft, die zu schwach sind, um wach zu sein und zu leiden, oder solche, die das Geschehen völlig anders erleben und uns Leid nur vorspielen. Der gespielte Orgasmus schlägt den Coitus Interruptus, wenn es um Frustabbau geht, auch in de Sades Folterkeller. Oder so ähnlich oder umgekehrt oder in dem Sinne.

    Doch all das hilft nichts, wenn wir im Puritaner-Paradies leben, in dem wir alle hungrige Zombies sind, Werwölfe, die ständig nach einer Schwäche suchen, nach einem Grund, einander aufzufressen. Denn dann wird jeder das Schutzgeld, das ihm in Respektbekundungen gezollt werden soll, immer weiter in die Höhe schrauben, bis der Andere überfordert ist und einen Fehler macht. In dem Falle sehen Sie einen anderen Mechanismus – wir versuchen, die Anderen mit billigen Höflichkeiten abzuspeisen, um nichts wirklich ändern zu müssen, ersetzen Recht und Gesetz und Selbstbestimmung und faire Futterverteilung durch politische Korrektheit. Klatschen statt zahlen, sah man auch bei den Pflegekräften in der Pandemie. Dadurch fühlen die sich nicht ernst genommen, verspottet und verlacht, werden hungriger, fordernder, aggressiver, der Kompromiss wird unwahrscheinlicher. Die Beziehung droht sich so zu verfestigen, wie im Dschungel von Borneo – als ewige Kleinkriege zwischen Kopfjägern und Kannibalen, eine Hölle, die sich durch unzählige Dauerschleifen stabilisiert und so Jahrtausende überleben kann, falls ihr vorher nicht der Treibstoff ausgeht. Eine Hölle, in der die Verdammten nur profitieren, wenn sie Teufel sind, nur von Handlungen, die das Feuer am Laufen halten – wer nicht mitspielt, stirbt.

    Ich rede ständig vom Weltuntergang, weil ich sehe, dass ich in einem Kadaver lebe: Ich sehe die Leichenstarre, den permanenten Lockdown, die unzähligen Särge, in denen wir lebendig begraben sind, rotieren, um uns schlagen, immer mehr durchdrehen, doch gerade dadurch die Wände errichten und hart knüppeln, die uns gefangen halten. Und wenn wir dann doch ausbrechen, sind wir tobende, hasserfüllte Irre im Erlöserwahn, Säure und Gift, die das ganze faulende Aas verschlingen wollen. Unsere Nettigkeiten werden verbrannt, inflationär abgesondert, entwertet, bis sie so viel an Gewicht verlieren, dass dieser letzte Rest von Körperwärme den Leichnam verlassen kann, es bleiben nur Kälte und Verfall. Auch der Tod scheint nach Schema F zu arbeiten, sodass man die Schnittmenge seiner Sense erkennen kann.

    Normalerweise läuft das so, dass der Liebhaber über seine Probleme mit seinen Kumpels reden, die über sieben Ecken das Problem an die Freundin herantragen, die sich plötzlich schämt, dass sie dem armen Kerl so auf der Tasche liegt, und selbst eine Lösung vorschlägt. Man unterläuft die Dauerschleife, indem man das Karussell anderer Dauerschleifen nützt, in das sie eingebunden ist. Falls das nicht funktioniert, haben Sie Romeo und Julia in Zombieland, und die beiden sollten echt zusehen, dass sie sich von solchem Quatsch nicht irritieren lassen, denn sie haben viel größere Probleme. Und die können sie besser gemeinsam meistern als allein.

  7. Paul S.
    Romeo und Julia im Zombiland, das wird nur noch durch dich getoppt,
    den Seher im web.

    keep cool, die meisten Menschen verstehen deine Anspielungen nicht, denn sie sind positiv gepolt, sie sehen die Schönheiten des Lebens, sie erfreuen sich an ihnen und trinken einen Klaren, wenn es mal nicht optimal läuft.

    Tipp. Geh doch einfach am nächsten Sonntag in eine Kirche, die dir sympatisch erscheint. Höre dem Pfarrer aufmerksam zu, unterbrich ihn nicht, sondern sei bewusst, andere haben es noch viel schwerer als du.

  8. Wer will wem etwas sagen und wie ? Bei einem Klaren lässt sich hinterher klar reden. Der Kirchenbesuch klärt das Denken wie der Klare. Das mit dem Opium haben sich die Kommunisten ausgedacht, weil sie aus ihrer Protestecke nicht herausgekommen sind.

  9. “Wer will wem was sagen und in welcher Dosierung?”

    Der Opportunist den Manipulierbaren im Rahmen des Populistischen.

    Der Visionär den Wissbegierigen im Glauben des Philosophischen.

    Der Vernunftbegabte den Menschen im Willen des Wahrhaftigen.

  10. @Paul S: “Ich kenne das aus dem Kommunismus, da wurde das Sektenhafte und Totalitäre hinterher richtig sorgfältig auf dem Seziertisch verarbeitet.”

    Wir hatten bisher noch nie wirklich-wahrhaftig Kommunismus, sondern nur einen zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf des imperialistisch-faschistischen Erbensystems, der nun im “gesunden” Konkurrenzdenken des “freiheitlichen” Wettbewerbs um die Deutungshoheit eskalierend kulminiert – Die heuchlerisch-verlogene Schuld- und Sündenbocksuche, mit allen daraus resultierenden Tabus für die gleichermaßene Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”, ist weder sezierende Verarbeitung noch vernunftbegabte Aufarbeitung, sogar Sorgfalt braucht es dabei offensichtlich absolut nicht!

  11. @Paul S: “Romeo und Julia im Zombieland”

    – Soll bedeuten: In Erkenntnis der Illusionen des Holographischen/Programmierbaren eines “göttlichen Zentralbewusstseins”?
    Probleme, wo die Ganzheitlichkeit in spalterischer Konfusion nach stumpf-, blöd- und wahnsiniger Erlösung durch mikrokosmologische … sucht???👋🥴

  12. hto,
    die Menschheit in Opportunisten, Visionäre und Vernunftbegabte einzuteilen, das ist schon einmal ein Anfang.
    Jetzt müssen wir noch die Kinder und die Frauen irgendwo zuordnen.
    Und dann fehlen noch die intellektuell Hybriden und Chameleons, die heute Opportunist sind ,morgen vernunftbegabt. (Das sind wir ja eigentlich alle, sonst gibt es ja keine Zukunft.)

    • @fauv

      Frauen sind auch Erwachsene, deshalb kommt mir Deine ständige Zuordnung, als ob Frauen, wie Chinesen, aus einem ganz anderen / ziemlich unverständlichen Kulturkreis kommen, immer wieder sehr seltsam vor.

  13. @fauv

    “Zukunft” – Ein Wort das, in der stets gegenwärtlichen Konfusion dieser Welt- und “Werteordnung” im geistigen Stillstand seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (“Vertreibung aus …”), auch nur schizophren/unwahrheitlich verstanden werden darf – “Warten auf Godot”.

  14. hto,
    seltsam, das Weib ist unergründlich. Ich kenne zwei Chinesinnen, die sind in erster Linie Frau, dann kommt das Aussehen und erst dann der Kulturkreis.

    Es geht hier im blog konkret um die Armbinden. Da hat die Fifa versagt, der Deutsche Fußballbund hat versagt, die Politik hat versagt, ja Leute wie wollt ihr einen Krieg verhindern, wenn ihr euch noch nicht einmal zu einer Geste der Menschlichkeit durchsetzen könnt.

    Herr Felder, soll das Thema eine Momentaufnahme der Stimmung in der Bevölkerung sein, steht unser Gerechtigkeitssinn auf dem Prüfstand, schreiben Sie ein Buch über diesen Skandal ?

    • Das Thema der inflationären Wirkungen in der öffentlichen Kommunikation erhebt weder den Anspruch einer diagnostizierten “Momentaufnahme der Stimmung in der Bevölkerung” noch steht der “Gerechtigkeitssinn auf dem Prüfstand”: Vielmehr soll aus einer linguistischen Perspektive auf ein viel diskutiertes Phänomen geblickt und ein spezifischer Aspekt beigetragen werden. Ein Buch ist nicht in Planung.

      • Lieber Herr Felder, die “inflationären Wirkungen” sind weder Wunder noch Phänomen, in der zeitgeistlich-reformistischen Gewohnheit der wettbewerbsbedingten Konfusion von Überproduktion an systemrationalen Kommunikationsmüll, Schuld- und Sündenbocksuche, wo so entwertete Vernunft und Verantwortungsbewusstsein trotzdem immer im Ganzheitlichen der einen Wahrheit verortet bleibt, somit derzeitige Gerechtigkeit auch nur eine dem Un-Sinn verpflichtete ist – Gesten des “Tanzes um den heißen Brei”.

  15. Öffentliche regierungskonforme Haltungsbekundungen, einheitliche Fahnen und einheitliche Armbinden kennt man sonst eigentlich nur aus Dikaturen.

  16. Peter Müller
    einheitliche Armbinden sind auch ein Zeichen von Solidarität.
    Böswillig könnte man hier von der Diktatur der “Moralisten” reden. Die Forderung nach der Einhaltung der Menschenrechte ist aber weder moralistisch noch diktatorisch , die Forderung ist sogar legitim.
    Katar hat übrigens nichts gegen die Armbinden, das war nur die Fifa.
    Übrigens, was sollte der Einschub von “sonst eigentlich” ?

    • “Die Forderung nach der Einhaltung der Menschenrechte ist aber weder moralistisch noch diktatorisch”

      Heute wurde der Gasdeal mit Katar unterzeichnet. Soviel zu den Menschenrechten und der deutschen Doppelmoral.

  17. @fauv

    Ich musste in der DDR zwar keine Armbinde tragen, dafür aber an Feiertagen einheitliche Pionier- und FDJ-Kleidung samt Halstuch. Offiziell haben wird das auch alle aus Solidarität gemacht. Der eigentlich Grund war viel banaler – wir wollten keinen Ärger bekommen, weil wir so “unsolidarisch” sind.

  18. Peter Müller,
    der Volksmund nennt solch Verhalten “mit den Wölfen heulen”.
    Das geht in Ordnung, wir kommen auch aus der DDR.
    Wenn aber Deutschland mit einem freiheitlichen Grundgesetz mit der FIFA heult, dann wird es bedenklich. Immerhin ist die FiFA , so wie es scheint, nur dem Geld verpflichtet.

    • @fauv: “… FiFA , so wie es scheint, nur dem Geld verpflichtet.”

      So wie Du höchstwahrscheinlich, für die “Demokratie” des parlamentarisch-lobbyistischen Marionettentheaters, “brav” Dein Kreuzchen auf dem Blankoscheck machst, so übersiehst Du offenbar auch, daß Deutschland auch für die monetäre “Wertegemeinschaft” verkommen ist – Geht es im “freiheitlichen” Wettbewerb nicht mehr um die Deutungshoheit des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes des imperialistisch-faschistischen Erbensystems!?

  19. hto,
    wer ist Deutschland ?
    Das sind die Menschen die in Deutschland leben.
    Für deine Gedankengänge sind die noch nicht reif und auch noch nicht willens.
    Die monetäre Wertegemeinschaft , die gibt es tatsächlich und es wäre gut, wenn wir uns von ihr lösen könnten. Dazu braucht es aber Zeit.
    Und so wie es Friday for Future gibt, so sollte es auch “Sunday ohne Money” geben.

    • Deutschland und Deutsche meinen sog. Ethnonyme, die Idee, dass diejenigen Deutsche sind, die über geeignete Staatsbürgerschaft verfügen oder “nur” in Deutschland leben, ist sozusagen quer, eher sozusagen im Ablativ zu behandeln, sie schließt auch Deutsche mit vorhandener oder (noch) nicht vorhandener Staatsbürgerschaft im Ausland aus.
      Vgl. mit dieser Ihrigen Nachricht, Kommentatorenfreund ‘fauv’ :

      [W]er ist Deutschland ?
      Das sind die Menschen die in Deutschland leben.
      Für deine Gedankengänge sind die noch nicht reif und auch noch nicht willens.

      Der Schreiber dieser Zeilen hat nichts dagegen, wenn Deutschland, Doitschland (dort wo sozusagen eine Sache wegen ihrer selbst getan wird) abgeschafft wird, er mag aber die Gegenrede zu ethnischer Einordnung nicht sonderlich, bis gar nicht.
      Yoav Sapir, einst bei “Scilogs.de” verfügbar, hat viel dazu gesagt, dies nur als Beispiel angeführt.
      Dr. W wars seinerzeit ein wenig unfroh, ob dieser Nachricht einer aus diesseitiger Sicht unklugen Dame, der er auch ihren Bildungserfolg im Naturwissenschaftlichen nicht abnimmt :
      -> https://www.welt.de/politik/deutschland/article162407512/Das-Volk-ist-jeder-der-in-diesem-Lande-lebt.html (K-Probe : ‘Das Volk ist jeder, der in diesem Lande lebt.’)
      MFG
      WB

  20. @fauv: “Für deine Gedankengänge sind die …”

    Das ist die Rhetorik der systemrationalen Konfusion und der Rechtfertigungen in Schuld- und Sündenbocksuche, wie sie im Blog von Michael Blume gesucht und gebraucht werden, für den Erfolg im egozentrierten Wettbewerb.

  21. @webbaer

    Das Wort Volk, ist im “freiheitlichen” Wettbewerb eine ignorante wie arrogante Abwertung der befriedend zu fusionierenden Menschlichkeit, denn Mensch bedeutet IMMER die dem Ursprung entsprechende zweifelsfrei-eindeutige Gerechtigkeit in wirklicher Wahrhaftigkeit zum ganzheitlichen Wesen Mensch – Gemeinschaft/Gemeinschaftseigentum “wie im Himmel all so auf Erden”.

  22. hto
    Das wichtigste an Sprache ist, dass man sie versteht.
    Natürlich ist sie deswegen systemrational, was sonst, man soll sie ja verstehen.
    Du hängst die Früchte zu hoch, nur wenige können deinen Ansprüchen genügen, hab doch einfach mal Mitleid mit den Unwissenden.
    webbaer,
    Deutschland liegt in der Mitte von Europa. Die Deutschen sind ein Mix aus all seiner Nachbarn. Und deswegen existiert D. noch und deswegen dominiert es auch seine Nachbarn.

    • @fauv

      Systemrational bedeutet nicht automatisch gerecht, wenn es so wäre, dann hätten besonders wir Deutschen noch weniger Recht uns einzumischen, in Kriege wie derzeit unter russischen Brüdern und Schwestern – Wirklich-wahrhaftig gerechte und vorbildlich-nachahmenswerte Gesten, müssen tatsächlich im Sinne von “weniger ist mehr” sein, vor allem OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik.

      • Gesten der Gerechtigkeit: Wer will wem was sagen und in welcher Dosierung?

        Auf dem “untergehenden Schiff scienceblogs”, hat Joseph Kuhn ein “Uboot zu Wasser” gelassen und damit eine lächerlich-amüsante (beschwörende?) “Diskussion” ausgelöst.
        An der Dosierung, also dem “Konservativ-Superlativen” dieser Diskussion, bin ich mal wieder abgeprallt, wo doch Superreiche mit ihren Superyachten ganz sicher nicht die Verantwortungsträger werden, die sich der “brave” Bürger mit seiner leichtfertigen Einstellung zur “Gerechtigkeit von demokratischer Politik” so inständig wünscht.👋🤣

  23. Gesten der Gerechtigkeit: Wer will wem was sagen und in welcher Dosierung?

    Für wen ist es überhaupt erstaunlich, daß die ehemaligen Ostblockländer nicht die ERWARTETE Dankbarkeit zeigen, nachdem sie die vielen Investitionen an “Entwicklungshilfe” bekommen haben, um so “demokratisch” zu werden wie wir, besonders unsere Brüder und Schwestern der ehemaligen DDR, hätten diese “Förderungen” gut gebrauchen können??? 🤔🤭🤫

  24. Gesten der Gerechtigkeit: Wer will wem was sagen und in welcher Dosierung?[die Artikelüberschrift meinend, diese Frage ist zentral (für liberale Demokratie)]

    Bonuskommentar also dazu :

    1.)
    Dr. W ist kein Linguist, will hier zuvörderst politisch werden.

    2.)
    Es gibt in der BRD mehr als 30 die individuelle Freiheit der Meinungsäußerung eingrenzende Regularien.

    3.)
    Dr. W ist kein bundesdeutscher Jurist und weiß so en dé­tail nicht.

    4.)
    Die Unterdrückung von insbes. pointierte Meinung von Personen erfolgt bundesdeutsch so, dass über sozusagen maximal flexible Paragraphen, insbes. den Straftatbestand der sog. Volksverhetzung meinend – so nur ein wenig böse formuliert, Dr. W ist seit spätestens 1968 im Geschäft, sozusagen abgeschaltet werden kann.
    Flexibel sozusagen.

    5.)
    Die Freiheit der individuellen Meinungsäußerung ist zwar für liberale Demokartei zentral,, kann aber mittlerweile durch “Weichgummiparagraphen” abgeschaltet werden.

    6.)
    Leiden tun aktuelle wie gemeint politisch Rechte.
    Die nicht mit Nationalsozialisten zu verwechseln sind, zu den Nazis (“Nationalsozialisten”] und den Kommunisten folgt noch Punkt 7,

    7.)
    Die liberale Demokratie verfügt über genau drei primäre Leistungsmerkmale :
    a) Sie meint die Herrschaft des Volkes,.gerne auch per repräsentativer Demokratie, sog. Mandatierte meinend, sog. Direkt-Wahl zu Themen wie in der Schweiz wäre ebenfalls möglich.
    b) Sie erlaubt gut reglementierte, dann friedliche Machtwechel.
    c) Sie gesteht auch Feinden des wie gemeinten Herrschaftssysstems zu nicht ob wie nur gemeinter rednerischer Feindlichkeit verfolgt zu werden. [1]


    Dr. W hofft sich hier verständlich ausgedrückt zu haben, ist aber kein sog, bundesdeutscher Verfassungsjurist.

    MFG + HTH (“hope this helps”)
    Opa

    [1]
    Spart eine “ganze Menge” Ressourcen hier nicht nach sehen zu müssen: andere Herrschaftssysteme haben sozusagen zwingend ihre Feinde zu verfiolgen.
    Die liberale Demokratie hat sp nicht zu folgen.
    Folgt sie doch so, nähert sie sich anderem Herrschaftsystem an,.

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