Tierversuche und Grundlagenforschung
BLOG: Quantenwelt

Podcasts sind eine schöne Sache. Man kann sie sich auf das Smartphone runterladen und dann auf dem Fahrrad, im Auto oder – in meinem Fall – im Bus zur Arbeit anhören. Ich persönlich werde allerdings mit vielen Podcasts nicht so richtig warm. sie erscheinen mir zu persönlich. Ich bekomme das unangenehme Gefühl, anderen bei einem Gespräch unter Freunden zuzuhören. Es gibt jedoch gute Ausnahmen. Podcasts, die den Charakter des klassischen Interviews haben. Hier höre ich gerne zu. Zum Beispiel bei Leitmotiv, bei Omega Tau, zu dem ich ein anderes Mal noch etwas schreiben werde, und Resonator, dem Forschungspodcast der Helmholtz-Gemeinschaft von Holger Klein.
In letzerem möchte ich auf einen hörenswerten Beitrag zum Thema Tierversuche aufmerksam machen:
Hier gibt es ein Intervíew mit Josef Zens, dem Pressesprecher des Max-Delbrück-Zentrums. Das Interview dauert etwas mehr als 80 Minuten und hat mich damit etwa vier Busfahren beschäftigt. Dafür war es aber voll interessanter Information. Über die Voraussetzungen für die Durchführung von Tierversuchen. Über die Notwendigkeit vorher zu definieren, was das Ziel eines Versuchs ist und nach welchem Kriterium der Versuch abzubrechen ist. Wie dadurch unnötiges Tierleid vermieden werden kann. Und über offene Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.
Bemerkenswert in dem Interview sind auch die Teile, in denen es nicht mehr vordergründig um Tierversuche geht, sondern um die Begründung für Grundlagenforschung. Wäre unmittelbarer Nutzen Voraussetzung für die Durchführung von Tierversuchen, so wäre keine Grundlagenforschung machbar. Denn diese zielt nicht auf direkten Nutzen. Sie kann es gar nicht. Die Rechtfertigung von Grundlagenforschung ist ein spannendes Thema, zu dem Josef Zens in diesem Interview wichtiges zu sagen hat.