Eine blaue Sonnenfinsternis – auf dem Mars

BLOG: Mente et Malleo

Mit Verstand und Hammer die Erde erkunden
Mente et Malleo

Video: NASA/JPL-Caltech/Cornell/Texas A&M

 

Auf der Erde wurden wir ja gerade, so die Wetterbedingungen es zuließen, Zeuge einer herrlichen Mondfinsternis, passend zur Wintersonnenwende. Steffen Göthling hat ein wunderbares Foto von dem Ereignis. Finsternisse gibt es aber auch auf anderen Planeten, die das Glück haben, von Monden umkreist zu werden. Zum Beispiel wurde der Mars Rover Opportunity am 9. November Augen- bzw. Kamerazeuge einer Sonnenfinsternis, bei der sich der Marsmond Phobos, der größere der beiden Marsmonde, vor die Sonne schob. Das Ganze Ereignis dauerte nur 32 Sekunden, und die 10 Bilder, welche Opportunity mit seiner Panoramakamera während der Finsternis machte, wurde zusammen mit einigen Extraframes (damit es als Film ruhiger abläuft) ein kleines Video zusammengestellt. Die Beobachtung derartiger Finsternisse hilft den Forschern hier auf der Erde, Änderungen in den Bahnparametern der beteiligten Monde zu verfolgen. Diese wieder geben Aufschluss über die lokale Schwerkraft des Planeten Mars und damit über seinen inneren Aufbau. Der Marsmond Phobos ist viel zu klein, daher gibt es auf dem Mars keine totalen Sonnenfinsternisse, wie sie von Zeit zu Zeit hier auf der Erde (mit unserem viel größeren Mond) auftreten, beispielsweise letzten Sommer im Südpazifik. Dennoch sind die Bilder einer partiellen Sonnenfinsternis auf einem fremden Himmelskörper mindestens ebenso aufregend wie Sonnenfinsternisse hier auf der Erde, finde ich, obwohl ich zugegebenermaßen bisher keine totale, sondern nur partielle Finsternisse beobachtet habe.

  • Veröffentlicht in: Mars
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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

1 Kommentar

  1. Blaue Sonnenfinsternist

    Eine faszinierende Aufnahme durch die Marssonde Rover Opportunity. Wissenswert in diesem Zusammenhang ist vielleicht auch, dass es bedingt durch die große Nähe des Mondes zum Mars (nur. ca. 6.000 km) es bei jedem Umlauf des Phobos zu einer partialen Sonnen- und Mondfinsternis kommt,also in einem Intervall von ca. 11 Stunden.

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