Die Lotenbachklamm

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Die Lotenbachklamm im Hochschwarzwald stellt einen kleinen, nur rund 1,5 Kilometer langer Seitenarm der Wutachschlucht dar, der vom Lotenbach durchflossen wird. Der Zeitansatz für den Weg zwischen dem Wanderparkplatz an der Bundesstraße 315 zwischen Gündelwangen und Bonndorf auf der einen Seite und dem Parkplatz an der Schattenmühle auf der anderen Seite beträgt rund 1 Stunde. In obwohl die Wege an sich gut ausgebaut sind, sollte man auch bei der vergleichsweise kurzen Strecke einigermaßen fit und gut zu Fuß sein.

Vom Charakter her unterscheidet sich die Lotenbachklamm deutlich von dem Abschnitt der Wutachschlucht unterhalb der Schattenmühle. Das liegt unter anderem an den Graniten, die hier vom Lotenbach angeschnitten werden.

Lotenbachklamm
Die Lotenbachklamm. Der Weg geht hier teilweise über Ausbauten. Eigenes Foto.
Lotenbachklamm
Immer wieder säumen kleinere Wasserfälle die Klamm. Eigenes Foto.

Die Granite hier sind mit ihren porphyrischen, teilweise mehrere Zentimeter großen und ideomorphen  Plagioklasen recht auffällig. Das große Gefälle des Baches begünstigt die Erosion, so dass auch hier immer wieder Muren zu beobachten sind. Die vielen größeren und kleineren Wasserfälle geben der Lotenbachklamm eine wild romantische Atmosphäre.

Bemerkenswert sind die vielen großen Blöcke in dem Bach, der auf der ersten Blick viel zu klein erscheint, um derartig große Gesteine zu transportieren. Die Transportleistung sieht aber ganz anders aus, wenn nach heftigen Regenfällen oder nach einer Schneeschmelze größere Wassermassen die Klamm hinunter schießen.
Wie man also gut sehen kann, ist hier die Erosion immer noch dabei, den Hochschwarzwald langsam wieder einzuebnen.

Lotenbachklamm
Bei Hochwasser kann der Lotenbach auch sehr große Blöcke transportieren. Im Normalfall stellen sie aber Hindernisse für den Bach dar. Sie verraten aber, ebenso wie die vielen umgestürzten Bäume, dass hier die Erosion teilweise sehr stark ist. Eigenes Foto.

 

Lotenbachklamm
Nahaufnahme des Granits in der Lotenbachklamm. Die bis zu mehreren Zentimeter großen, ideomporphen Feldspäte sind gut erkennbar. Eigenes Foto.
Lotenbachklamm
Murenbahn aus einem Seitental der Lotenbachklamm. Diese Mure ist vermutlich während der Hochwasser im Frühjahr diesen Jahres abgegangen. Eigenes Foto.

 

Die Lotenbachklamm ist zwar nicht so lang wie die Wutachschlucht, sie lohnt sich aber dennoch (oder gerade deshalb) für eine Wanderung. Man sollte aber festes Schuhwerk und eine entsprechende Kondition sowie Trittsicherheit mitbringen. In dem Gelände unterschätzt man auch 1,5 Kilometer recht schnell.

 

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