Intelligenz der Gefühle
BLOG: MENSCHEN-BILDER
Gefühle sind „in“. Nach der kognitiven Wende in der Psychologie bescherten uns die 1990er, vorangetrieben durch die Hirnforschung, eine emotionale Wende. „Emotion“ ist zu einem Schlagwort geworden, um beinahe jede Form des Denkens und der Entscheidung zu erklären. Am Beispiel der moralischen Entscheidungen (Erst das Gefühl, dann die Moral?, G&G 1-2/2008, S. 44-49) können Sie dies in der aktuellen Ausgabe von Gehirn&Geist nachvollziehen. Kürzlich titelte das Magazin aber mit der Intelligenz des Bauchgefühls, der Intuition, und es wurde dafür argumentiert, davon bestimmte Entscheidungen seien oft die besten (Kopf oder Bauch?, G&G 11/2007, S. 26-30; Gegen jede Logik, G&G 11/2007, S. 34-39). Intuition, Gefühl, das geht Hand in Hand und so heißt es auch im Artikel: „Den Gefühlen freie Bahn“ (S. 35). Gerade bei komplizierteren Entscheidungen würde langes Nachdenken weniger nutzen, solle man stattdessen „am Ende dem Gefühl folgen“ (S. 28).
[Es] ergibt sich die scheinbar paradoxe Schlussfolgerung, dass sich bewusstes Nachdenken zwar positiv auf einfache Entscheidungen auswirkt, auf komplexe Urteilsprozesse jedoch nicht. Es zahlt sich also aus […], nicht allzu sehr über ein schwieriges Problem nachzudenken. (S. Alexander Haslam, S. 28)
Die allgemeine These von der „Intelligenz der Gefühle“ hat bei mir schon immer Zurückhaltung hervorgerufen. Ob ich die Lebensversicherung abschließen soll oder nicht, dafür lese ich doch am besten das Kleingedruckte, vergleiche verschiedene Angebote, frage meine Bekannten und greife notfalls selbst zum Taschenrechner. Kaufe ich diesen oder jenen Computer, dafür lese ich in Fachmagazinen und frage im Zweifelsfalle einen Experten; auf Schnäppchenjagd zu dem Angebot mit den größten Zahlen zu greifen, die das limbisches System anregen, womöglich nicht im Fachgeschäft, sondern im Supermarkt, das bedient eben auch nur den Durchschnittsgeschmack, nicht den eines Enthusiasten. Ganz gleich, ob man an einen Architekten denkt, der ein Haus konstruiert, einen Ingenieur, der eine Brücke entwirft oder einen Arzt, der eine Diagnose stellt, oft sind hier langjährige Erfahrung nötig, das Zugänglichmachen weiterer Informationen, auch von anderen Experten, und womöglich komplizierte Berechnungen. Wer würde sich hier allein oder hauptsächlich auf Gefühl und Intuition verlassen?
Ein Problem ist natürlich, was ist eine Gute Entscheidung? Wenn es die ist, bei der ich mich am besten fühle, dann höre ich vielleicht wirklich besser auf die Gefühle; ist es aber die, bei der ich das beste Produkt bekomme, die beste Qualität zum angemessenen Preis erhalte, ein stabiles Haus oder eine Brücke baue, die Jahrzehnte überdauert, dafür muss man im Gegenteil erst einmal einen emotionalen Preis bezahlen, denn die dafür notwendige Denk-, Studier- und Vergleichsarbeit, die kann schwierig und anstrengend sein. Es hängt also auch von dem Kontext ab, in dem diese Entscheidung gefällt wird. Betrifft die Entscheidungen primär mich selbst, dann sind die Gefühle womöglich die beste Orientierung; geht es aber darum, in einem sozialen Kontext ein gutes Ergebnis zu erzielen, dann hängt es auch von den Alternativen ab, die sich geboten hätten. Haben alle meine Freunde zum gleichen Preis einen viel besseren Computer gefunden, dann wird die Freude über meine Anschaffung nur kurz andauern. Erklärt mir mein Bekannter, warum meine Lebensversicherung nicht rentabel ist, mag die Enttäuschung groß sein. Ich würde daher sagen, für eine richtige Entscheidung ist es erst einmal wichtig, sich genügend Informationen zugänglich zu machen; und das ist eine rationale und bewusste Entscheidung. Je nachdem, wie sicher man sich sein will, kann man seine Recherchearbeit maximieren oder minimieren. Bieten sich dann vielleicht zwei Alternativen, die ähnlich gut erscheinen, mag das Gefühl den Ausschlag geben.
Natürlich gibt es Bereiche, in denen eine Recherche und rationales Abwägen fehl am Platz sind; aber selbst wenn man an Beziehungsfragen denkt, erscheint die Angelegenheit nicht so klar. Zum Beispiel: Soll ich die tolle Frau von der Party gestern Abend anrufen, wenn ich weiß, dass sie nächste Woche für zwei Jahre nach Südamerika in den tiefsten Dschungel reist? Mein Gefühl sagt „ja“, will sie unbedingt wiedersehen, aber mein Denkvermögen sagt mir voraus, dass diese Bekanntschaft kaum Aussicht auf längeren Erfolg hat, mir wohl eher nur Enttäuschung bereitet. Wenn Wissenschaftler in Experimenten Hinweise darauf finden, bei komplexeren Entscheidungen höre man besser aufs Bauchgefühl, dann mag das damit zu erklären sein, dass die untersuchten Situationen gar nicht realistisch sind. Wenn man zum Beispiel aufgrund des Zeitdrucks oder der experimentellen Situation nicht die Möglichkeit hat, sich die nötige Information zugänglich zu machen – beispielsweise durch eine Recherche im Internet – dann kann man noch so viel nachdenken, wie man will. Wenn dann eine Bauchentscheidung besser ausfällt, dann wundert mich das nicht. Der beste Rat fürs richtige Entscheidung mag daher ein ganz einfacher sein: Nimm dir so viel Zeit, wie dafür nötig ist. Aber in welchem Experiment geht das schon?
Zum Schluss eine wichtige Anmerkung: Es sind zwei komplett verschiedene Dinge, ob ich experimentell belege, dass Gefühle bei Entscheidungen eine Rolle Spielen, also einen Einfluss ausüben, oder ob ich behaupte, die Gefühlsentscheidungen seien die besseren. Das erste Statement ist rein beschreibend, deskriptiv; das zweite ist aber vorschreibend, präskriptiv und eigentlich nichts, was ein Wissenschaftler ohne Weiteres im Experiment belegen kann (man denke an den naturalistischen Fehlschluss). Vielleicht rührt daher der komische Geschmack, wenn ich von der „Intelligenz der Gefühle“ lese.
Foto: © Maren Beßler / PIXELIO
Alles eine Frage der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses
Ich habe mich intensiv mit der Problematik komplexer Problemlösungen beschäftigt. Für mich ist die Sache relativ klar. Ich sehe es so. Das Unterbewusstsein greift gleichzeitig auf sehr viele Lebenserfahrungen und dadurch entstandne Bewertungen zu. Hier ist der Arbeitsspeicher viel größer als der, der durch bewusstes Nachdenken eröffnet werden kann. Es entsteht ein Bauchgefühl, das wir zwar nicht erklären können, aber uns bei komplexen Problemen scheinbar besser berät als bewusstes Nachdenken. Das ist nur richtig bis ich meinen bewussten Arbeitsspeicher vergrößere. Wie das geht? Wie alles geniale, ganz einfach. Lassen Sie sich Zeit. Schreiben sie alles auf. Sortieren, gliedern und bewerten Sie das Aufgeschriebene. Lösen Sie dabei zuerst das emotionale Problem, so eines besteht, und dann das sachliche.
Mehr:
Problem (pdf)
Dieter Past
Bauchgefühl
Was ist Bauchgefühl? Viele scheinbare sachliche Informationen, sind doch schon verbaucht!
Ich denke mal das eine Bauchentscheidung, nach guter Datenlage, allemal besser ist, als eine scheinbar so rationelle. Bauchgefühl ist einblenden von Informationen. Ratio ist ausblenden von Informationen.
Gruß Uwe Kauffmann
Informationen…
Manchmal ist es ja auch sinnvoll, irrelevante Informationen auszublenden.
Zugegeben, ein “ungutes Gefühl” im Bauch kann einen dazu motivieren, sich die Sache noch einmal genau anzuschauen; aber wird diese Entscheidung dann nicht auch wieder rational getroffen — eben weil mir die Sache komisch vorkommt, prüfe ich sie lieber noch einmal?
Ansonsten ist mir nicht ganz klar, wieso Bauchgefühl Informationen einblenden, rationales Überlegen diese ausblenden soll.
Bauchgefühl
Seit ein paar Tagen lese ich mich hier durch diese interessante HP.
Mein Kompliment.
Hierzu möchte ich mich mal zu Wort melden.
Meine Erfahrung zu diesem Thema sind:
– lerne den bewussten Zugriff auf das Unterbewusste zu erlangen
– lerne zu erkennen, das die Entscheidungen deine sind, und nicht die anderer
– Erkenne, das manche Entscheidungen erst später ihren Vorteil zu erkennen geben
Wir leben in einer Zeit der Reizüberflutung. Ständiges Input lässt uns schnell ermüden und Entscheidungen werden in Eile getroffen.
Wir bauen gigantische Hochhäuser, bauen Raketen und fliegen zum Mond, und rasen mit 300kmh im Zug zum nächsten Termin.
Das menschliche Gehirn hat diesen technichen Fortschritt noch nicht folgen können.
Die Folgen sind u.a. Derpressionen und vernachlässigte Kinder.
….back to the beginnings…
Es ist Zeit, uns Zeit zu nehmen für uns,
damit wir uns kennen und verstehen lernen. Lernen, sich seiner selbst zu bewusst zu werden.
Politik und Medien wollen das aber garnicht, ein dummes Volk lässt sich leichter händeln.
“Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen” Emanuel Kant 😉
sorry
…Emmanuel Kant hieß er… 😉
Kant und die Überforderung
Also ich glaube, er hieß eigentlich Immanuel Kant, aber ich bin da kein Experte. 🙂
Was die Überforderung durch Reizüberflutung betrifft, weiß ich nicht, ob man diese gleich für Depressionen und vernachlässigte Kinder verantwortlich machen kann; aber es stimmt wohl, dass Stress über kurz oder lang zu weiteren körperlichen und geistigen Problemen führt. Aber, so beobachte ich das bei mir selbst, der Stress ist in gewisser Weise oft selbst gemacht; einerseits neigt man vielleicht dazu, sich zu übernehmen (oder sich auch absurde Termine aufhalsen zu lassen), andererseits erlebt man dann diese Anforderungen als beinahe Lebenswichtig. Wenn man an seinem Verhalten und der Interpretation des Verhaltens etwas ändern könnte, dann müsste es doch klappen — das dürfte zumindest moderne Psychotherapeuten erfreuen.
Interessant ist aber, dass schon die Einführung des Zugfahrens (und wie schnell fuhren die damals? 50km/h?) als Transporttechnologie Kritiker auf den Plan gerufen hat, die behaupteten, bei dieser Geschwindigkeit löse sich der Verstand in Nichts auf. Ich kann im Zug bei 100 bis 200 km/h eigentlich immer ganz gut arbeiten. 😉
Wissenschaft trifft “Dr. Sommer”???
@ Past, @ Kaufmann, @ Krell
Leider kann ich Ihre Kommentare hier nicht verstehen. Wenn ich die Zielsetzung dieses Blogs richtig verstanden habe, geht es nicht darum irgendwelche subjektiven Lebensgefühle und Anschauungen loszuwerden und pseudowissenschaftliche Bezüge herzustellen, sondern “Neues” aus der Wissenschaft zu diskutieren. Eigentlich erwarte ich dann von Kommentatoren, dass sie sich dessen bewusst sind und hier sich tatsächlich auf den Text beziehen, welchen sie kommentieren. Populärwissenschaftliches und “pseudowissenschaftliche Belletristik” gehört meines Erachtens nicht in diesen Blog.
Wissenschaft
@Stephan Schleim
sorry, klar mit “I” 😉
@Monika Armand
sorry gnädige Frau, das sich hier auch Nicht Wissenschaftler zu Wort melden.
Wenn sie das in Zukunft verhindern wollen,
sollten sie den Zugang für Jedermann verhindern!
Es muss doch Zucht und Ordnung herrschen …oder?
*lacht*
Wissenschaft meets Gesellschaft
Den hohen Anspruch in Ehren handelt es sich hier doch um eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, die durchaus auch Platz für Unterhaltung und persönliche Erfahrungen bietet (bieten soll?), wie ja schon auch manche der Kernbeiträge zeigen.
Ich bin zwar auch nicht immer von allem begeistert, was manche hier schreiben aber dass die Kommentare allen offen stehen, das finde ich gut.
Missverständnisse
Es geht nicht darum, ob sich hier jemand als Wissenschaftler oder Nicht-Wissenschaftler zu Wort meldet. Es geht darum, ob jemand der sich zu einem Thema zu Wort meldet, auch Wissen und Kenntnisse zu diesem Thema hat. Dazu braucht man kein Wissenschaftler sein…
Allerdings sollte auch ein “Nicht-Wissenschaftler” wenn er im Dialog mit wissenschaftlichen Themen teilnehmen möchte, inhaltlich doch wenigstens ein bißchen Ahnung davon haben wovon er redet und wenigstens auf das eingehen können, worüber der Blogschreiber berichtet.
Um Mißverständnisse zu vermeiden:
Ich bin absoluter Laie in Wissenschaftsbereichen wie der Chemie, der Physik, der Mikrobiologie, Religionswissenschaften und noch vielen anderen. Wenn ich über solche Themen in Blogs lese, dann verfolge ich diese durchaus mit viel Interesse. Allerdings fände ich es unpassend, wenn ich ohne jegliches Hintergrundwissen – dazu Kommentare schreiben würde….
Herr Schleim ordnet diesen Blog dem Bereich “Wissenschaftskritik” zu…
@ Schleim
“Ich bin zwar auch nicht immer von allem begeistert, was manche hier schreiben aber dass die Kommentare allen offen stehen, das finde ich gut.”
Allerdings bleiben dann die Leser weg, welche einen Dialog auf wissenschaftlicher Ebene suchen……
@ Monika Armand
Liebe Frau Armand,
ich kenne die einschlägigen Fachartikel durchaus. Ansonsten wäre ich Ihnen dankbar wenn Sie sich auf der Sachebene bewegen würden. Der große Vorteil des Autodidakten ist ja gerade, dass er keinen Zwängen unterworfen ist und somit frei in jeder Richtung. Auch bin ich sehr aufgeschlossen für sachliche Kritik.
Dieter Past
@Frau Armand – Antwort nach einer Nacht
Liebe Frau Armand,
wie ich sehe sind Sie auf dem Gebiet der Neuropädagogik tätig. Ein Wissensgebiet das hoffentlich noch mehr Beachtung finden wird.
Sie gehen davon aus das Sie Wissende und ich Unwissender bin. Wo bleibt den Ihr pädagogischer Sinn? Sprache entsteht durch Genetik und Gehirnreifung und durch Hören und Sprechen. Moral entsteht nach den selben Prinzipien. Wir Past, Kaufmann, Krell sind interessierte Laien, die diese Seiten auch aufmerksam verfolgen. Solche Menschen sind nicht Ihre Feinde sondern Mitstreiter in einere Gesellschaft. Du, du, du, dummes Kind darfst hier nichts schreiben – Ihre Meinung. Bieten Sie Ihrem Gegenüber den Zeigefinger und fordern ihn auf mit seinem Zeigefinger dagegenzudrücken. Sie werden schnell bemerken Druck erzeugt Gegendruck. Diese potentiellen Mitsteiter haben Sie für immer verloren. Als fähiger Pädagoge sollten Sie ziehen lernen. Das wichtigste beim Lernen ist ein enthusiastischer, motivierender Lehrer.
Jetzt zum sachlichen. Die wenigsten Menschen können um mehrere Ecken denken – Sie? Der Artikel bezieht sich auf ein wissenschaftliches Experiment. Meine kurz angesprochene “Theorie” ist doch prüfbar. Wiederholen Sie das Experiment mit einer Kontrollgruppe, die ihre Überlegungen zur komplexeren (Kauf)entscheidung vorher niederschreiben und die Entscheidung nach einer Woche nachdenken, treffen sollen. Eregiebt sich dann immer noch ein signifikanter Unterschied der Qualität der (Kauf)entscheidung, ja dann ist meine Idee gescheitert. Funktioniert nicht so wissenschaftliches Arbeiten?
Dieter Past
Philosophie , Wissenschaftskritik
Philosophie , Wissenschaftskritik…als Überschrift ist hier das Thema.
Das Leben ist der beste Lehrmeister!
Wenn es im o. g. Beitrag um Bauchgefühl und dem zu Folge das Unterbewusstsein geht,
darf gestattet sein, das Leben und die Folgen an zuführen.
Eigentlich ist es ein Themenbereich der Psychologie, es steht aber nun mal hier unter Philosophie.
Das Kaufverhalten der Menschen im Allgemeinen hat nix mehr mit selbst bestimmter Handlung zu tun.
Musik, Gerüche und die Anordnung der Waren in den Kaufhäusern ist auf die Psyche der Menschen ausgerichtet.
In der Werbung, egal an welcher Stelle wird dem Kunden suggeriert, was er zu brauche hat, was wichtig ist und seinen Status stabilisiert.
Das Bauchgefühl ist nicht nur an der Stelle manipuliert.
Wer weiß überhaupt noch, was sich seiner selbst bewusst sein, bedeutet, wer hat es noch, das Selbstbewusstsein?
Das Ego ist es, was hier entscheidet.
Das ist die Überleitung zum o. g. Beitrag von mir.
Manipuliertes Unterbewusstsein, fehl Verhalten, Aggression, innerer Konflikt und die Folgen sind in den Nachrichten zu hören.
Es geht hier nicht um Verallgemeinerung, es geht darum was gewollt ist und was nicht.
Die Politik betreibt eine Schönheits Korrektur an dem Symptom.
Die Frage ist gestattet, ob es gewollt ist, dass die Menschen ihren eigen Willen verlieren?
Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter und schneller auseinander.
Bildung ist nur noch gegen Bares zu haben, das Gleiche gilt für die Gesundheit!
Wacht hier mal jemand auf?
Letzter Gruß ;-))
Zitat aus: “Gedankenlesen” (Vorwort von Metzinger):
“Das dritte große psychologische Bedürfnis in Zeiten der Verunsicherung
durch Erkenntnisfortschritt ist natürlich das nach Sinnstiftung – und genau
wie der Wunsch nach Verdrängung oder die Sensationslust ist es zutiefst
menschlich.Der »Missionar« versucht, auf dieses Bedürfnis zu antworten,
indem er in öffentlichen Diskussionen eifrig Werbung für das macht, was er
schon immer glauben wollte: Eine bestimmte Vorstellung davon, wie der
Mensch in Wirklichkeit ist, und vor allem davon, wie er seiner Weltanschauung
zufolge sein sollte. Der Missionar ist ein ideologischer
Trendsurfer, ein Undercover-Agent des Metaphysischen. Er hat eine
Weltanschauung, ein Sendungsbewusstsein, und er wird zum Vertreter all
dessen, was man durch die Wissenschaft gerade nicht begründen kann.”
@ Monika Armand Letzter Gruß ;-))
Mit Verlaub gesagt, gnädige Frau,
ich entnehme ihrem Beitrag nicht ein eigenes Wort ihres Urteilsvermögens.
Menschen die eine Maske tragen ohne es zu wissen, tragen sie perfekt!
Wer andere erkennt ist klug, wer sich selbst erkennt ist weise…
Lao Tze
Netiquette und das Schöne am Internet
Das Schöne ist doch, dass es allen Menschen (mit Anschluss) die Möglichkeit bietet mitzudiskutieren. Eine inhaltliche Kontrolle wie beispielsweise bei den Leserbriefen, von denen einige von der Redaktion zum Abdruck ausgewählt werden, findet hier nicht statt.
Einzig Beleidigungen und andere illegale Äußerungen können wir nicht dulden.
Ich halte zwar einen Bezug zur Sache für wünschenswert aber die Meinungen, was sich auf die Sache bezieht und was nicht, die gehen ja schon auseinander. Ich möchte hier jedenfalls keine inhaltliche Kontrolle einführen und habe auch gar nicht die Zeit dafür.
Ich erinnere mich an die frühen Tage in den Newsgroups, in denen regelmäßig Beiträge mit “OT” kommentiert wurden — das stand für “off topic”. Ich fände es schade, wenn das auch in den Blogs anfinge und man die Beiträge nicht stattdessen einfach unbeachtet stehen lassen könnte, wenn man sie nicht für sachdienlich hält (ein anderer mag das anders sehen!). Umgekehrt sollte man sich als Schreiber natürlich stets fragen, ob man nicht bloß privaten Smalltalk führt, der in einer privaten E-Mail besser aufgehoben wäre. Das gilt ja aber für alle öffentlichen Gesprächsforen.
Netiquette und das Schöne am Internet
Sehr geehrter Herr Schleim,
welches Anliegen oder anders gefragt, welche
Erwartungen hat der, haben die Urheber von G&G?
Und welche Erwartungen haben sie persönlich?
Weiter oben sagen sie: Wissenschaft meets Gesellschaft
Es geht meines Erachtens darum, das Wissen weiter zu geben, und durch Rückmeldung zu erkennen, an welcher Stelle und wie die Gesellschaft ihren Ausführungen folgen kann…?
Aus ihrem Artikel:
(Erst das Gefühl, dann die Moral?
(Kopf oder Bauch?, Gegen jede Logik)
Hier ist nicht nur die Philosophie und das Denkvermögen angesprochen, sondern auch die Psychologie.
Wozu dient ihre Hirnforschung?
Um heraus zu finden, wie der Mensch noch mehr zu manipulieren ist?
Gedanken lesen, um herraus zu finden, ob ein Mörder ein armer Schlucker ist, der garnichts dafür kann…er ist nicht Herr seiner selbst!
Oder, wie kann die Wirtschaft noch mehr aus dem Volk herraus holen…?
Erklären sie es mir bitte, ich bin an der Motivation der Wissenschaft interssiert.