Evolution: Vom Langstreckenläufer zum Herzinfarktpatienten?
Ein Genverlust vor etwa zwei bis drei Millionen Jahren steigerte die Laufleistung unserer Vorfahren und machte uns zu Ausdauerjägern. Der Preis: ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Warum?
Herzinfarkt – eine moderne Krankheit
Mehr als 300.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herzinfarkt. Trotz vieler medizinischer Verbesserungen bleiben Herzerkrankungen die Haupttodesursache in Deutschland und in anderen zivilisierten Ländern. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) waren 2017 37,0 % aller Sterbefälle auf Herz-/ Kreislauferkrankungen zurückzuführen.
Zu den Ursachen zählen in der Regel krankhafte Veränderungen in den Gefäßwänden der Arterien. Im Rahmen einer Arteriosklerose “verkalken” diese Gefäße mit der Zeit und den Umständen, wie es umgangssprachlich heißt. In der Folge werden betroffenen Adern immer enger und steifer, bis sie schließlich kaum noch Blut zu bestimmten Organen transportieren können.
Erfolgsmodell Langstreckenläufer
Bei unseren steinzeitlichen Vorfahren waren Herzerkrankungen noch kein Thema. Ganz im Gegenteil. Vor etwa zwei bis drei Millionen Jahren kam es zu einzelnen Genverlusten im menschlichen Erbgut, die unsere Ahnen zu besseren Langstreckenläufern machten. Dadurch konnten sie die sogenannte Ausdauerjagd entwickeln.
Hierbei hetzt eine Gruppe von Jägern die Beute so lange in der Hitze des Tages, bis das Tier erschöpft zusammenbricht. Bis heute wird diese Technik von einigen traditionell lebenden Völkern in Afrika praktiziert.
Um möglichst lange in der Hitze laufen zu können, haben diejenigen einen Vorteil, die an ihrem Körper weniger Haare und mehr Schweißdrüsen besitzen. Kommt hierzu noch ein leicht erhöhter Blutdruck, werden Organe und Muskeln besser durchblutet. Die Leistungs- und Beutefähigkeit steigt im Vergleich zu Gefährten, die mit normalem oder gar niedrigem Blutdruck unterwegs sind.
Die Evolution der Sialinsäure-Gene beim Menschen
Zu dieser Optimierung des Energiestoffwechsels trug unter anderem der Verlust des Gens bei, welches für das Enzym CMP-Neu5Ac-Hydroxylase (CMAH) codiert, wie amerikanische Forscher im Fachblatt “Proceedings of the Royal Society B” berichteten. Genetisch veränderte Mäuse, bei denen CMAH inaktiviert wurde, zeigten mehr Ausdauer und Kraft beim Laufen.
Die Mäuse mit dem Gendefekt liefen etwa 20 Prozent weiter und 12 Prozent schneller als die normalen Tiere. Auch fanden die Forscher, dass die Muskeln der Versuchstiere später ermüdeten und mehr Blutgefäße hatten. Mäuse ohne CMAH konnten offenbar den vorhandenen Sauerstoff effizienter nutzen.
Die Ergebnisse der Forschergruppe um den Molekularmediziner Ajit Varki von der University of California in San Diego deuten auf Veränderungen der Hauptstoffwechselwege hin. Denn als die ersten Menschen begannen, erfolgreich in den Steppen zu jagen, änderte sich auch ihr Zuckerstoffwechsel. Durch den Verlust von CMAH fehlte von nun an dem menschlichen Körper ein Enzym, das normalerweise die Sialinsäure N-Acetylneuraminsäure in N-Glycolylneuraminsäure (Neu5GCc) umwandelt.
Der Verlust von CMAH und des Neu5Gc-Zuckers scheint bei Mäusen die Fähigkeit der Muskeln zu verbessern, den vorhandenen Sauerstoff zu verbrauchen.
Arteriosklerose: Folge des CMAH-Verlustes?
Sialinsäuren sind Bestandteile von Zellmembranen der Schleimhäute und deren Sekreten. Durch Bindung von Bakterien und Viren beteiligen sie sich auch an der Immunabwehr. Ein Mangel der Sialinsäure Neu5Gc – wie er beim Menschen vorliegt – führt zu einem signifikanten Anstieg der Arteriosklerose.
Dies zeigten die kalifornischen Forscher Nissi und Ajit Varki nun vor kurzem in einer Studie, die in der renommierten Zeitschrift PNAS erschien. Bereits eine Dekade zuvor war den Wissenschaftlern aufgefallen, dass andere Säugetiere praktisch nie Arteriosklerose-bedingte Herzinfarkte erleiden.
Selbst bei Schimpansen, die zu unseren engsten Verwandten zählen, ist Arteriosklerose eine absolute Rarität. Sogar wenn sie unter menschenähnlichen Bedingungen in Gefangenschaft leben und “menschliche” Risikofaktoren wir Hypertonie, Bewegungsmangel, stressige Vorgesetzte und hohe Cholesterinwerte teilen. Erleiden Schimpansen einen Herzinfarkt, so geschieht dies in der Regel als Folge einer bislang noch nicht erklärbaren Vernarbung ihres Herzmuskels.
Die Varkis berichten nun, dass es bei genetisch modifizierten Mäusen mit einem Mangel an Neu5Gc – wie beim Homo sapiens – zu einem signifikanten Anstieg der Arteriosklerose kommt. Dagegen zeigten Kontrollmäuse, die noch über das Gen GMAH verfügen und somit weiterhin Neu5Gc produzieren, diesen Anstieg nicht. Die menschenähnliche Elimination von CMAH und Neu5Gc führte nahezu zur Verdopplung des Schweregrades der Arteriosklerose im Vergleich zu nicht genmodifizierten Tieren.
Die Wissenschaftler vermuten, dass mehrere Faktoren dieses erhöhte Risiko bedingen, darunter hyperaktive Leukozyten und eine Neigung zu Diabetes. Dies würde ihrer Meinung nach auch erklären, warum selbst vegetarisch lebende Menschen ohne weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren ein hohes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle teilen.
Der “Salami-Effekt”
Allerdings scheint der Verzehr von rotem Fleisch das Risiko noch weiter zu erhöhen. Denn viel rotes Fleisch auf dem Speiseplan exponiert die Menschen immer wieder gegenüber Neu5Gc. Die Folge sind Immunreaktionen und chronische Entzündungen, eine sogenannte Xenosialitis (“Salami-Effekt”).
Dies ließ sich ebenfalls in der Studie nachweisen. Ernährten die Forscher die “menschenähnlichen” Mäuse mit einer Neu5Gc-reichen, fettreichen Diät, zeigten die so ernährten Tiere eine 2,4-fache Zunahme der Arteriosklerose.
Zukunft Evolutionäre Medizin
Offensichtlich hatte die Evolution zu Super-Langstreckenläufern ihren Preis. Der evolutionäre Verlust von CMAH beim Menschen trägt vermutlich durch verschiedene Faktoren zu einer Prädisposition gegenüber Arteriosklerose bei.
Anhand des vorgestellten Mausmodells können künftige Studien nun diese Mechanismen genauer entschlüsseln und vielleicht sogar wirksame Therapien entwickeln.
Bis dahin bleiben uns vor allem die Prävention und einmal mehr die Erkenntnis des berühmten Evolutionsforschers Theodosius Dobzhansky:
“Nichts in der Biologie ergibt einen Sinn außer im Licht der Evolution.”
Ein “kraftvolles (und m.E. zutreffendes) Zitat zur Biologie und dem Licht der Evolution”, wie mein geschätzter Blognachbar Michael Blume übrigens schon vor rund einem Jahrzehnt in seinem sehr schönen Artikel hierüber geschrieben hat.
Quellen:
- Human-like Cmah inactivation in mice increases running endurance and decreases muscle fatigability: implications for human evolution. Jonathan Okerblom, William Fletes, Hemal H. Patel, Simon Schenk, Ajit Varki and Ellen C. Breen. Proceedings of the Royal Society B. Published: 12 September 2018. https://doi.org/10.1098/rspb.2018.1656
- Human species-specific loss of CMP-N-acetylneuraminic acid hydroxylase enhances atherosclerosis via intrinsic and extrinsic mechanisms. Kunio Kawanishi, Chirag Dhar, Raymond Do, Nissi Varki, Philip L. S. M. Gordts, and Ajit Varki. PNAS August 6, 2019 116 (32) 16036-16045; first published July 22, 2019 https://doi.org/10.1073/pnas.1902902116
Ja, in einigen wichtigen Genen unterscheiden sich Menschen von ihren nächsten Verwandten, also Menschenaffen wie dem Schimpansen. CMAH ist solch ein Beispiel und gehört zur Gruppe der Gene, die verglichen mit den Schimpansen verlorengingen, weil der Verlust des Gens für den Menschen von Vorteil war.
Gemäss Wikipedia (eben verlinkt) scheint CMAH noch andere Wirkungen zu haben als nur die günstige Wirkung auf Ausdauerleistungen und die ungünstige Wirkung eines erhöhten Arterioskleroserisikos.
Ein funktionierendes CMAH scheint auch das Hirnwachstum zu stoppen, womit der Gendefekt in CMAH mitverantwortlich dafür sein könnte, dass das Hirn des Menschen 3 Mal grösser ist als das des Schimpansen und dass es auch noch viele Jahre nach der Geburt wächst – anders als beim Schimpansen, wo das Hirnwachstum schon bald nach der Geburt zum Stillstand kommt.
Andere Gene, die beim Schimpansen, nicht aber beim Menschen vorkommen oder deren Aktivität beim Menschen reduziert ist, sind :
– das Haar Keratin Gen KRTHAP1. Diesem Verlust verdankt der Mensch seine spärliche Behaarung im Vergleich zum Schimpansen.
– das Myosin Gen MYH16, ein Gen welches zu grossen Muskelmassen führt und dessen Verlust vielleicht miterklärt warum Schimpansen deutlich kräftiger sind als Menschen
– humane Uricase ist weniger wirksam als Schimpansenurikase was beim Menschen zu einem erhöhten Harnsäurewert führt und auch Gicht begünstigt. Ein erhöhter Harnsäurespiegel beim Menschen scheint aber auch positive Wirkungen zu haben. So schützt Harnsäure vor einigen neurodegenerativen Erkrankungen und könnte mitverantwortlich für die lange potentielle Lebensspanne von Menschen sein, denn Harnsäure schützt vor oxidativem Stress, denn es ist stark antioxidativ.
Das Gen CMAH hat viele Wirkungen und sein Verlust beim Menschen bewirkt Gutes und Schlechtes zugleich. Scheinbar gilt dies für sehr viele Gene: Es ist die Regel, dass sie mehrere Wirkungen haben und die Ausnahme, dass sie nur eine Eigenschaft beeinflussen. Das ist auch das Thema des Quanta-Magazin Artikels Theory Suggests That All Genes Affect Every Complex Trait wo man liest:
Bei einigen Merkmalen ist der Zusammenhang mit bestimmten Genen klar: Mutationen eines einzelnen Gens stehen beispielsweise hinter Sichelzellenanämie und Mutationen eines anderen Gens stehen hinter Mukoviszidose.
Aber leider (für diejenigen, die es einfach mögen) sind diese Bedingungen die Ausnahme. Die Wurzeln vieler Merkmale, von der Körpergröße bis zur Anfälligkeit für Schizophrenie, sind weitaus verwickelter. Tatsächlich können sie so komplex sein, dass fast das gesamte Genom in irgendeiner Weise involviert sein kann, eine Idee, die in einer im letzten Jahr vorgelegten Theorie formalisiert wurde.
Fazit: Auf zukünftige Gentechniker, die den Menschen verbessern wollen, wartet eine schwierige Aufgabe. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim Verbessern auch einiges Verschlechtern ist sehr gross.
Zeuge dafür ist die Natur selbst: Sie hat beim Menschen im Vergleich zum gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Schimpanse einiges verbessert, uns durch geänderte Gene erst zu Menschen gemacht, jedoch nicht ohne Kosten, nicht ohne damit eingehandelte Nachteile wie dieser Beitrag von Karin Schumacher zeigt.
Der Mensch hat nur etwa 20’000 bis 25‘000 Gene. Kein Wunder dass 95% seiner Gene mit denen des Schimpansen übereinstimmen und Schimpanse und Mensch zu über 90% die gleichen Gene wie Mäuse besitzen, denn wenn die Evolution für diese Unterschiede verantwortlich ist, dann müssen die Unterschiede klein sein, ist die Evolution doch ein langsamer Prozess.
Wobei der beobachtete Unterschied zwischen Mensch und Schimpanse riesengross ist. Doch dieser riesengroße beobachtete Unterschied ist wahrscheinlich vor allem einem anderen Zusammenwirken schon lange bestehender Merkmale zu verdanken und weniger der Neubildung gänzlich neuer Merkmale.
Es ist so ähnlich wie der Unterschied zwischen einem Premium-Auto und einem billigen Vehikel für die Massen: beides sind Autos und haben damit weitgehend die gleichen Teile wie Räder, einen Motor, ein Getriebe, eine Vielzahl von elektronischen Steuerungselementen. Doch während das Billig-Auto vor allem der Fortbewegung dient, will das Premium- Auto das Fahrerlebnis und die Fahrperformance mit einer hohen Rafinesse verwirklichen.
Beim Menschen scheint der Unterschied und der Fortschritt zum Affen in 2 wichtigen Dingen zu liegen.
1) der Mensch hat nicht nur ein grösseres Gehirn und eine Fähigkeit zur Sprache und zum abstrakten und symbolischen Denken sondern er hat auch eine viel längere Jugend- und Entwicklungsphase und das wiederum ist nur mit einem viel stärkeren sozialen Gefüge und einem stärkeren Austausch von Erfahrungen möglich als es bei höheren Affen wie beim Schimpansen zu beobachten ist.
2) der Mensch ist anders als die Menschenaffen nicht an einen bestimmten Lebensraum (etwa die Bäume) gebunden und das verdankt er der Fähigkeit zum schnellen und langanhaltendem Gehen und Laufen und der „Instrumentalisierung“ bestimmter Körperteile für wichtige Aufgaben. Dazu gehören Arm und Finger, die beim Menschen ein universelles Handhabungswerkzeug sind und dazu gehören Schulter und Arm, die das Werfen, Stossen und Ziehen von Gegenständen auf sehr kontrollierte Art und Weise ermöglichen.
Die Evolution vom bereits in Gruppen lebenden und begrenzt lernfähigen Menschenaffen, der einen beschränkten Lebensraum nutzen konnte zum expansiven, von Ideen und Zielen bestimmten, reise- und abenteuerfreudigen Menschen, bedurfte also nicht grosser Neuschöpfungen/Innovationen, sondern es bedurfte einer Umorganisation und einem Remodeling bereits bestehender Merkmale. Womöglich hat der Mensch die für die neue Lebensweise nötigen Merkmale selbst selektioniert, indem er erfolgreichen Gruppenmitgliedern mit wünschenswerten Eigenschaften mehr Nachkommen gewährte. Eine Art soziale Selektion also anstatt die Selektion über Überlebenserfolg allein.
Ich bitte zu bedenken, daß weder die Menschenaffen noch unsere Vorfahren das Alter von 47-50 Jahren erreich(t)en, wenn unser Infarktrisiko deutlich hoch geht.
Interessanter Artikel, aber die Hoffnung auf eine Therapie oder Prävention für kardiovaskuläre Erkrankungen muss man skeptisch sehen. Denn in der Euphorie sollten wir nicht vergessen: Es ist wohl so, wie Herr Dobzhansky sagt: “Nichts in der Biologie ergibt einen Sinn außer im Licht der Evolution.”
Diejenigen unserer Vorfahren, die die “Langstreckenläufer-Mutationen” nicht hatten, wurden durch die Evolution ausselktiert. Dass der Grund dafür nur die Jagdtechnik (die wir heute nicht mehr brauchen) gewesen sein soll, ist Spekulation. Üblicherweise verschwinden Phänotypen im Laufe der Evolution auch von selbst wieder, wenn sie keinen Selektionsvorteil mehr darstellen. Wahrscheinlich sogar umso schneller, wenn sie aufgrund veränderter Umweltbedingungen einen Selektionsnachteil bedeuten würden. Wenn wir die Entwicklung der Evolution hier wieder rückgängig machen wollen, machen wir uns möglicherweise anderswo verletzbar.
Offensichtlich ist der Nachteil, den sich der Mensch einfängt, wenn er mehr (rotes) Fleisch isst, geringer als der Vorteil durch die “Langstreckenläufer-Mutationen”. Denn besserer Jagderfolg führt zu mehr Fleischkonsum.
Letztlich stirbt jeder/jede an einer Krankheit. Wenn (Zitat) Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) 2017 37,0 % aller Sterbefälle auf Herz-/ Kreislauferkrankungen zurückzuführen. waren, heisst das also nur, dass die Betreffenden nicht an etwas anderem gestorben sind, also nicht an Alzheimer oder Krebs, wobei Alzheimer in den heutigen Statistiken meist nicht als Todesursache aufgeführt wird (die Folgekrankheiten dafür).
90% aller Deutschen sterben übrigens an Alterskrankheiten und mit den neuesten Erfolgen in der Behandlung von Krebs werden die beiden häufigsten Alterkrankheiten wohl Arteriosklerose und Demenz sein. Auch für die häufigste Form von Demenz, Alzheimer, gibt es genetische Dispositionen, die Alzheimer begünstigen wie z.B. bestimmte Formen von Apolipoprotein E (APOE), oder die vor Alzheimer schützen, wie etwa die Mutation A673T im APP-Gen, die Alzheimer sogar verunmöglicht, weil bei dieser Mutation des Amyloid Precursor Proteins kein Beta-Amyloid entsteht und damit keine der für Alzheimer charakterischen Amyloid-Plaques entstehen können.
Fazit: wer vor bestimmten Alterskrankheiten geschützt sein will, der muss über die richtigen Gene verfügen oder sich einer Gentherapie unterziehen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis das möglich wird – möglich mindestens für die, die es sich leisten können.
Schmunzel, alles kluge Leute , die hier kommentieren. Allerdings vermisse ich in Bezug auf Evolution( die ja Millionen Jahre dauern soll ) wie sich der laufende, jagende Urmensch plötzlich vor ca. 11000 Jahren oder noch später in ein Rechengenie, einen Baumeister mit Schrift und ausgefeilter Sprache entwickelt hat. Also-SCHLAGARTIG- was ja dieser gängigen Evolutions-Theorie total widerspricht. Ist es nicht eher so, das Ausserirdische Arbeiter zum Abbau von Bodenschätzen benötigten und den-modernen-Menschen schufen durch Genmanipulationen? So, nun darf gelacht werden….
Ich finde die Formulierung zumindest unglücklich. Sind andere Länder dann “unzivilisiert”? Geht es hier nicht eher um in den Ländern verbreitete Lebensstile bzw. den Entwicklungsstand der Länder?
“Hierbei hetzt eine Gruppe von Jägern die Beute so lange in der Hitze des Tages, bis das Tier erschöpft zusammenbricht (…) Bei unseren steinzeitlichen Vorfahren waren Herzerkrankungen noch kein Thema. ”
Bewgungsmangel, Übergewicht und falsche Ernährung bzw. Lebensmittel die krank machen sind die Ursache für Herzinfarkt. Warum man jetzt versucht das irgendwelchen Genen in die Schuhe zu schieben? Immerhin wiederspricht obiges Zitat dem.
Evolution im genetischen Sinn entsteht ausschließlich durch Veränderung des Reproduktionserfolgs! Alle Erkrankungen, die erst NACH dem Ende der reproduktiven Lebensphase Einfluss auf das Überleben haben, existieren für unser Genom faktisch nicht und können nicht “ausgemendelt” werden.
Jenseits des 40. Lebensjahres sind beim “wildlebenden Menschen” (dessen Gene wir tragen!) “die Enkelkinder aus den Windeln”, für das Überleben der Spezies im Gruppenverband genügt es, wenn einer von hundert 80 Jahre oder älter wird. Für Mutter Natur sind über 40-jährige Menschen eigentlich Luxus
Die wahre Natur / Kultur des Menschen ist so vollkommen, wie die Schöpfung / Evolution.
Allerdings gehört es zu den Möglichkeiten des Lebens hier auf der materiellen Ebene, daß auch der sehr unwahrscheinliche Fall der schlimmsten Krankheit (überhaupt), der “kollektiven Neurose” eintreten kann. Und der ist bereits vor langer Zeit eingetreten – vermutlich vor ca. 10.000 oder 15.000 oder auch schon 75.000 Jahren.
Ich sehe die kollektive Neurose als wesentliche tiefere Ursache aller sogenannten “Krankheiten” / “Störungen” und darunter auch die “Zivilisations-Krankheiten”, ebenso wie die medizinisch / psychiatrisch nicht diagnostizierten “Schwächen” wie z.B. im Bereich der menschlichen Beziehungen – bis hin zu den kollektiven Phänomenen wie Mobbing, Ausgrenzung, Vertreibung, Terrorismus, Genozid und Krieg / Bürgerkrieg.
Daß die große Mehrheit der Bevölkerung inkl. der Wissenschaft diese Zusammenhänge und Ursache nicht “sieht”, liegt ebenfalls an der (kollektiven und jeweils individuellen) Neurose. Die “Einäugigkeit” der Gemeinten ist legendär.
Ohne Erkenntnis der Wahrheit und ohne Heilung drohen Untergang und Aussterben.
Hallo Karin,
vielen Dank für diesen spannenden Artikel!
Ich möchte dir gerne ähnliche Korrekturvorschläge machen wie Jochen. Spezifiziere doch bitte genauer, mit welchen Ländern du Deutschland clusterst und nach welchen Kriterien. Das Kriterium “zivilisiert” / “unzivilisiert” halte ich aus kulturwissenschaftlicher Perspektive für veraltet. Jochens Vorschlag “Entwicklungsstand der Länder” finde ich schon etwas besser, aber immer noch sehr schwammig. Konkreter und messbar zu werden wäre hilfreich zum Beispiel durch die Verwendung von Kennzahlen wie BIP oder andere Teilbereiche des HID.
Und dann noch ein kleiner Korrekturvorschlag zum Satz “Bis heute wird diese Technik von einigen traditionell lebenden Völkern in Afrika praktiziert”. Weißt du welche Völker? Am liebsten die Eigennamen, vielleicht aber auch ergänzt durch Fremdbezeichnungen, falls der Eigenname sich so gar nicht bei nicht zur Gemeinschaft Zugehörigen durchsetzen konnte. (Beispiel: Samen statt Lappen hat sich einigermaßen durchgesetzt. Andere Völker waren da weniger erfolgreich) Dann kann die Leserschaft gleich weiterrecherchieren über die speziellen Traditionen und Techniken der Jagd.
Den Ausdruck “traditionell lebend” schlage ich vor zu streichen. Ob urban oder ländlich, marktwirtschaftlich oder subsistenzorientert, alle menschlichen Gemeinschaften organisieren sich anhand von ausgehandelten, sich ggf. durch Anpassungsprozesse o.ä. verändernden Gepflogenheiten, Traditionen und Regeln.
Mit herzlichen Grüßen aus der Humangeographie
Maren
Ich verstehe die Evolution logisch, bin aber wissenschaftlich darin nicht involviert.
Mein Versuchslabor ist der eigene Körper, mit dem ich bisher 80 geworden bin.
Ich habe das Glück eines sensitiven Nervensystems, daß mir alles meldet was nicht paßt aber auch was meinem Körper insgesamt gut tut, auch was ich essen muß und was nicht, weil es mir dann schlecht geht.
Durch Erfahrung lebe ich zum Teil wie ein Steinzeitmensch, mit viel Bewegung und
wenig Essen, setze meinem Körper der Natur von Hitze und Kälte das ganze Jahr
aus. Was ihn immens aktiviert wie auch reguliert, was mit gut tut. Die meisten
Erkrankungen sind meiner Ansicht die Folge von Druchblutungsstörungen wie auch einem erschlafften Immunsystem, welches ständig angestoßen sein will.
Ich laufe ca. 40-50 km pro Woche ganzjährig am liebsten im Winter. Im Sommer
etwas weniger dann schwimmen und Rad fahren. Aber immer auch Gymnastik
was grundsätzlich wichtig ist. Diesen Lebensstil mache ich seitdem ich 33 bin,
weil es mir damals wegen zu wenig Bewegung usw. schlecht ging. Die meisten
Menschen essen falsch und zu viel weil der Mensch ein Mangelwesen ist, wie
auch ein Lauf- und Klettertier. So habe ich die Fitness eines 40-50 jährigen
und brauche sicher keine Gentherapie. Weil der Körper an sich alle Möglichkeiten hat, man muß sie nur aktivieren, ansonsten bilden sie sich zurück. Dies nur als Kurzkommentar des Wesentlichen mit dem ich so einiges
überstanden habe. Der Körper ist kein Hexenwerk wenn man ihn versteht und ist meistens im Belohnungssystem fehl geleitet. Das alles entscheidende Körperteil ist das Hirn und nicht das Herz des Menschen. Blutgefäße können
hauptsächlich durch stärkere Belastungsschübe flexibel gehalten werden.
Bei noch größerem Aufwand können sich sogar Umgehungsgefäße bilden.
Gesundheit läßt sich nicht kaufen, dafür muß man leider einiges und manchmal
sogar sehr viel selbst tun. Wer rastet der rostet.
Natürlich ist es wissenschaftlich interessant was microbiologisch im Körper
abläuft, aber kann man das beeinflussen, was sich in 500 Mill. und mehr Jahren
feinjustiert entwickelt hat. Ich denke es ist eher, als wenn man mit einem Schraubenzieher einen PC reparieren will, weil im Körper alles mit allem zusammen hängt. Die Körperchemie in Gesamtheit ist ein Wunderwerk der
Natur und das wird auch so bleiben, denke ich mal. Und er hat oh Wunder
auch gegen alles ein Gegenmittel, was “nur” zu aktivieren wäre, allerdings in
Prävention und nicht wenn es zu spät ist. Weil es eben länger dauert bis eine
Krankheit wirklich ausbricht und es dann oft fast oder ganz zu spät ist. Was
allerdings eine völlige Umstellung des Gesundheitssystems aber auch in Teilen unseres Wirtschaftssystems bedingen würde. Mit dem Klima ist das nicht
anders.
Ich lese immer interessiert die Studien, Berichte renommierter Forscher, Wissenschaftler zum Thema “Wie ernähre, und verhalte ich mich richtig, um doch noch eine Chance zu haben ewig zu leben, auch noch mit 70 auszusehen wie mit 35, und selbst im hohen Alter die 100m noch unter 10 sec zu laufen…” In der Evolution des Menschen war eine Altersgrenze über 45 Jahre garnicht vorgesehen, auch nicht die industrielle Veränderung unserer Nahrung oder die Zerstörung unserer Lebensgrundlage durch Umweltgifte…Viele Krankheiten, Leiden waren somit unseren Vorfahren weder bekannt, noch waren sie davon betroffen, sie starben bereits schon durch Kriege, Mangelernährung, fehlende Hygiene, etc. lange bevor solche Zivilisationskrankheiten sie ereilen konnten…Ausserdem bin ich überzeugt, dass jeder Mensch eine “Sollbruchstelle” hat, die ihn mit zunehmenden Alter erkranken lassen kann…Mal ist es eine Veranlagung für Tumore, mal für Alzheimer, mal für Rheuma, usw., usw., usw…..Die Liste der möglichen Krankheiten, Leiden ist nahezu endlos geworden…Vielleicht würde es uns beim Leben helfen, sich damit zu arrangieren, dass wir ALLe, egal wie wir unser Leben gestalten, irgendwann einmal sterben müssen……..
Das Dobzhansky-Zitat „hat schon was“, ich habe es vor 33 Jahren als Motto meiner Diplomarbeit vorangestellt. Aber Vorsicht : Ich habe mich mit der Erschließung artfremder genetischer Information bei Pflanzen, also dem „ Königsweg der pflanzlichen Evolution“ beschäftigt, das dürfte heute für einen ewigen Bannfluch durch die Grünen reichen.
Eine Empfehlung für alle Interessierten: Die Zeitschrift „medizinische genetik“, die meisten relevanten Artikel können kostenlos heruntergeladen werden, z.B. K.Sperling : Die Natur-Kultur-Grenze im Licht des Humangenomprojekts, medgen 2015 · 27:7–17. Außerdem: DUF 1220 und JM Sikela garantieren eine spannende Reise in die Welt der menschlichen Evolution und Intelligenz.
Bullshit geoengineering ist dran schuld wir sind voll mit Barium, aluminium, Strontium etc!
In der Altersgruppe der 55 bis 60 Jährigen starben im Jahr 2016 deutschlandweit 440 Frauen und 1820 Männer. Das sind Wenige und in der gleichen Grössenordnung wie die Anzahl der Suizide pro Jahr in dieser Altersgruppe. Es gilt aber: 92 Prozent der an einer Krankheit des Herz-Kreislaufsystems Verstorbenen im Jahr 2016 waren 65 Jahre und älter.
Mit anderen Worten: Das Risiko an einer Herzkreislaufkrankheit zu sterben nimmt ab 65 stark zu ist aber vor vor dem 60.Lebensjahr klein.
Hier noch ein interessanter Unterschied in der Todesursachenstatistik zwischen der Schweiz und Deutschland.
Todesursachen Deutschland 2017: 37% Kreislausfsystem; 24.4% Krebs; 7.3% Atmumgssystem; 4.4% Verdauungssystem; 4.3% Verletzungn/Vergiftungen;22% Anderes
Todesursachen Schweiz 2015: 32% Kreislaufsystem; 26% Krebs; Demenz: 9%; 7% Atmungssystem;6% Unfälle und Gewalt; Anderes 21%
Das heisst:Deutsche sterben nicht an Demenz – wohl aber Schweizer.
Zwischen 2014 und 2015 nahmen die Demenztodesfälle in der Schweiz um 10% zu, die Todesfälle wegen Herz-Kreislauferkrankungen nahmen ab.
Es gibt auch eine altersabhängige Verschiebung der Todesursachen: Wer 85 Jahre alt oder älter ist stirbt zu mehr als 50% entweder an Herz-Kreislauferkrankungen oder an Demenz und Krebs als Todesursache macht bei den über 85-jährigen deutlich weniger als 20% aus. Und das obwohl Krebs in diesem Alter häufiger ist. Doch Herzkreislauferkrankungen sind im hohen Alter noch häufiger.
Fazit: Herzkreislauferkrankungen sind statistich gesehen Alterserkrankungen. Erst ab einem Alter von 65 nehmen sie deutlich zu.
Ergänzung zu Martin Holzherr, 12.08.2019, 09:45 Uhr : In der Altersgruppe der 55 bis 60 Jährigen starben im Jahr 2016 deutschlandweit 440 Frauen und 1820 Männer an Herzkreislaufkrankheiten
Die Suche nach Ursachen sollte viel öfter in die Urzeit unserer Entwicklung führen. Dies gilt für körperliche als auch für gesellschaftliche Zustände.
Als Opa , der sich aktiv an der Erziehung und Aufzucht der Enkel beteiligt, födere ich die Chancen meiner Gene und bin evolutionstechnisch nicht unnütz.
Interessant auch, dass Karin Schumacher folgenden Untertitel verwendet: Herzinfarkt – eine moderne Krankheit und dort schreibt (Zitat): bleiben Herzerkrankungen die Haupttodesursache in Deutschland und in anderen zivilisierten Ländern
Karin Schumacher könnte auch ohne weiteres schreiben, Herzkreislaufkrankheiten seien eine Zivilisationskrankheit. Doch das würde nicht zu ihrem Haupthema und ihrer Hauptaussage passen, nämlich dazu, dass ein Genverlust vor 2 bis 3 Millionen Jahren möglicherweise die Arteriosklerose begünstigte.
Nun: Die Moderne begann erst vor kurzem, sicher nicht vor 2 bis 3 Millionen Jahren. Wenn ein Genverlust beim Homo sapiens, der vor 2 bis 3 Millionen Jahren stattfand, für das erhöhte Arterioskleroserisiko verantwortlich ist, dann wäre die Arteriosklerose keine Zivilisationskrankheit, sondern eine Krankheit, die zum Menschen genauso dazu gehört wie seine Fähigkiet zu körperlichen Ausdauer und das ist nur insoweit modern, als der Mensch verglichen mit seinen Vorfahren modern ist.
Karin Schumacher schreibt auch (Zitat): Bei unseren steinzeitlichen Vorfahren waren Herzerkrankungen noch kein Thema. Ganz im Gegenteil. Vor etwa zwei bis drei Millionen Jahren kam es zu einzelnen Genverlusten im menschlichen Erbgut, die unsere Ahnen zu besseren Langstreckenläufern machten. Dadurch konnten sie die sogenannte Ausdauerjagd entwickeln.
Nun, auch das ist verwirrend und unpassend. Denn unsere steinzeitlichen Vorfahren lebten vor 10’000 und auch vor 30’000 Jahren. Und dann hattte die Mutation, welche möglicherweise das Arterioserisiko erhöht, schon längstens stattgefunden, ist doch der Zeitpunkt der Mutation vor 2 bis 3 Millionen Jahren.
Zusammengefasst: Für unsere steinzeitlichen Vorfahren waren Herzerkrankungen kein Thema, nicht weil sie nicht dafür anfällig waren, sondern weil sie gar nicht genügend lange lebten um an Arteriosklerose zu erkranken. Denn erst ab 65 Jahren sind Herzkreislauferkrankungen häufig.
Viele Herzinfakte entstehen durch eine ungesunde Lebensweise und vor allem Stress und das Wegrennen vor sich selbst. Statt auf sein Herz zu hören, leben die Menschen so was die Konsum- und Leistungsgesellschaft ihnen vorgibt, arbeiten bis zum umfallen und erleiden dann einen Infakt.
Emotionen nicht zu fühlen und diese Energien zu unterdrücken um nicht “schwach” zu wirken kommt noch erschwerend hinzu.
Jeder leistet nur noch, will alles HABEN.. Doch das ware Glück besteht im SEIN!
@Nadine Alexandra (Zitat): Viele Herzinfakte entstehen durch eine ungesunde Lebensweise und vor allem Stress und das Wegrennen vor sich selbst.
Damit wären für sie Herzinfarkte und Arteriosklerose Zivilsationskrankheiten – mindestens teilweise.
Die einglischsprachige Wikipedia zitiert vor allem die WHO und beginnt mit den 10 häufigsten Todesursachen in entwickelten Ländern, nämlich: Ischämische Herzerkrankungen, Schlaganfall, Alzheimer und andere Demenzkrankheiten,
Luftröhren-, Bronchial- und Lungenkrebs, Chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Infektionen der unteren Atemwege, Darm- und Enddarmkrebs, Diabetes, Nierenerkrankungen, Brustkrebs Dies seien bis auf die Luftröhrenerkrankungen nicht infektiös und in der Häufigkeit auf die Lebensweise in industrialisierten Gesellschaften zurückzuführen wo es Bewegungsmangel, Überernährung, Zucker- und Ölkonsum, übermässigen Fleisch- und Milchkonsum und hochgradig verarbeitete Lebensmittel gebe und wo zudem Tabak und Alkohol konsumiert werden. Das weitgehende Fehlen von Infektionsquellen, der Impfschutz und die erhöhte Hygiene verhindern zwar viele
Krankheiten, begünstigen dafür andere (Allergien beispielsweise).
Allerdings ist auch die Lebenserwartung in entwickelten Länder höher und das bedeutet auch, dass Alterskrankheiten häufiger sind. Alterskrankheiten wie etwa Alzheimer würde ich aber nicht zu den Zivilisationskrankheiten rechnen, denn sie sind in weniger entwickelten Ländern in der entsprechenden Altersgruppe genau so häufig.
Viele vermeintliche Zivilisationskrankheiten sind lediglich Alterskrankheiten und es gibt zwei Gründe, warum man sie gehäuft in entwickelten, wohlhabenden Ländern findet:
1) Es gibt mehr alte Menschen in reichen Ländern und damit gibt es dort mehr Alterskrankheiten
2) Was in wohlhabenden Ländern als Krankheit diagnostiziert wird, gilt in ärmeren Ländern oft als normale Begleiterscheinung des Leben. Das gilt beispielweise für Alzheimer. Die niedrigen offiziellen Alzheimerraten in vielen Entwicklungsländern, die selbst alterskorrigiert niedrig sind, haben auch damit zu tun, dass dort ein kognitiver Niedergang häufig als normaler Teil des Alterungsprozesses gesehen wird. Auf der Website Dementia statistics liest man dazu (übersetzt von google translate): Untersuchungen zeigen, dass die meisten Menschen, die derzeit mit Demenz leben, keine formale Diagnose erhalten haben. In Ländern mit hohem Einkommen werden nur 20-50% der Demenzfälle in der Grundversorgung anerkannt und dokumentiert. Diese „Behandlungslücke“ ist in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen mit Sicherheit viel größer. Einer Studie in Indien zufolge bleiben 90% unerkannt. Wenn diese Statistiken auf andere Länder weltweit hochgerechnet werden, deutet dies darauf hin, dass ungefähr drei Viertel der Demenzkranken keine Diagnose erhalten haben und daher keinen Zugang zu Behandlung, Pflege und organisierter Unterstützung haben, die eine formelle Diagnose bieten kann.
In wohlhabenden Ländern gibt es aber sicher einige Krankheiten, die der Lebenweise geschuldet sind. Dazu gehört die Neigung zu Übergewicht mit den Folgekrankheiten Diabetes 2, hohem Blutdruck etc,
die hohe Häufigkeit von Allergien und Autoimmunerkrankungen und die Krankheiten, die mit Tabak- und Alkohohlkonsum verbunden sind.
Karin Schumacher schreibt:
Was mich immer wieder irritiert ist, dass Umweltanpassungen nicht durch Neuerwerb genetischer Information ermöglicht werden, sondern regelmäßig Folge von zerstörter genetischer Information sind.
Sollte der vielzitierte Satz des Eolutionsforschers Theodosius Dobzhansky
daher nicht besser lauten
Laut Journalisten sind gleichzeitig in mehreren medizinischen Labors auf der ganzen Welt Experimente zur Schaffung verbesserter Gene. Bisher spielen Modelltiere die Rolle von Versuchstieren, aber es wird bald möglich sein, die Wirkung neuer Medikamente auf den Menschen zu sehen.
In der heutigen Sportumgebung können Sie
Mit Hilfe dieser Medikamente steroide kaufen gekauft werden, die Krankheiten bekämpfen, die mit Proteinstoffwechsel, Muskeldystrophie und Wachstumsverzögerung bei Kindern verbunden sind. Sportler nutzen sie, um Kraft, Masse und Ausdauer zu steigern. Wissenschaftler haben jedoch eine neue Richtung für Steroide gefunden – genetische Veränderungen.
Wie Experten bemerken, wird die Genforschung in mehrere Richtungen gleichzeitig durchgeführt. Erstens versuchen Wissenschaftler, den aeroben Stoffwechsel in den Muskeln durch Aktivierung eines Gens namens Erythropoietin (ERO) zu verbessern. Er beeinflusst die Entwicklung roter Blutkörperchen, Zellen im Blut, die Muskeln und menschliche Organe mit Sauerstoff versorgen. Ein Anstieg des Erythropoietins auf genetischer Ebene wird zu der Möglichkeit führen, energischere und robustere Menschen zu schaffen.
Medienberichten zufolge erhöhte die Einführung des ERO-Gens in Tiere deren Energiestoffwechsel. Die gleichen hohen Ergebnisse wurden mit zunehmender Aktivität von VEGF erhalten. Dieses vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor-Gen kann auch den Sauerstofffluss im Blut erhöhen.
Gegenwärtig werden nur Anabolika und darauf basierende Medikamente von Sportlern als wirksam beim Aufbau von Muskelmasse anerkannt. Die Ergebnisse genetischer Studien zeigen jedoch, dass unmittelbar neue Wege zur Gewichtszunahme auftauchen. Die zweite Richtung bei der Bildung hochmoderner Steroide ist die Einführung von IGF-1 (einem insulinähnlichen Wachstumsfaktor des ersten Typs). Dieses Gen ist verantwortlich für die normale Entwicklung von Muskeln und Knochen sowie für die Steigerung der Kraft. Theoretisch kann sein Mangel ausgeglichen werden, indem das Eindringen von Myostatinprotein in den Körper blockiert wird.
Spezialisten fanden ihre genetischen Schwächen in genetischen Ergänzungsmitteln. Erstens erfolgt die Einführung von Genen in den Körper mit Hilfe von Virusvektoren, was an sich alarmierend ist. Zweitens führt die Verwendung dieser Art von Anabolika zu einer Verletzung der Spermatogenese und Fruchtbarkeit. Und schließlich sagen Experten, dass sie nicht wissen, wie lange die Wirkung der Gentherapie dauert und ob sie die Mutation und die Keimzellen beeinflusst. In der Zwischenzeit einigten sich die Wissenschaftler in einer gemeinsamen Meinung darauf, ihre Wirkung mithilfe der Transkriptom- und Proteomanalyse zu untersuchen.