Venus-Jupiter-Konjunktion am Morgen des 13.11.2017

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Der Syzygienkönig gibt für den  Morgen des 13.11.2017 das Auftreten einer Venus-Jupiter-Konjunktion bekannt. Venus und Jupiter werden am Osthimmel bei geringer Elevation (von Deutschland aus gesehen) einen Winkelabstand von nur rund 20 Bogenminuten aufweisen.

Enge Venus-Jupiter-Konjunktion am Morgen des 13.11.2017, hier simuliert für Darmstadt um 07:00 MEZ
Credit: Michael Khan via Stellarium / Enge Venus-Jupiter-Konjunktion am Morgen des 13.11.2017, hier simuliert für Darmstadt um 07:00 MEZ

Allzu früh muss man noch nicht einmal aufstehen, kurz vor Sonnenaufgang den Vorhang lupfen und ‘rausgucken reicht schon zur Not, ersetzt aber natürlich nicht die intensivere Beobachtung oder fotografische Erfassung. Hier nicht gezeigt ist der Planet Mars, der bei deutlich höherer Elevation die Szene betrachtet.

Anderes Thema:

Wer sich gut mit seinem Smartphone auskennt, wird jetzt nichts Neues erfahren und kann getrost wegklicken. Ich selbst habe keine große Lust, mich allzu vertieft mit dem Ding zu beschäftigen und ich vermute, mit der Einstellung stehe ich nicht ganz allein. Ich will, dass es funktioniert, dass es mir keinen Stress bereitet, mich nicht ausspioniert und dass sich keiner rein hackt. Bei allen meinen Mobiltelefonen war es bis jetzt so, dass irgendwann die Batterie schlapp machte.

Mein jetziges Smartphone habe ich mittlerweile seit drei Jahren. Vor kurzem stellte ich fest, dass die Batterie sich rasant entlud – innerhalb eines halben Tages von 100% auf 10% – obwohl es die ganze Zeit im Standby war und ich gar nicht telefonierte. “OK, das war’s dann mit der Batterie!” dachte ich, und: “Wat, nur drei Jahre? Ischa man bannig kurz, diesmal.”

Aber Moment mal. Die Batterie hatte sich doch bis jetzt ganz gut gehalten, ohne Alterungserscheinungen. Der Sache wollte ich auf den Grund gehen, öffnete die Einstellungen und klickte dort auf das Feld “[…] Optionen”, wo ich “Akku” wählte. Das sieht bei meinem Handy (Samsung, Android) dann so aus:

In diesem Screenshot ist gerade alles in Ordnung. Aber als ich den Fehler suchte, stellte ich fest: Zusätzlich zu den Anwendungen, die laufen sollen – zumindest nach dem Willen des Herrn Samsung aus Korea – lief da auch eine App namens Accuweather, die aus mir nicht ersichtlichen Gründen massenhaft Strom zog, und zwar deutlich mehr als alle andere Software zusammengenommen. Ich habe Accuweather mal installiert, weil ich für die Astronomie eine zuverlässige Wettervorhersage brauche. Das Programm soll mir aber gefälligst nicht das Smartphone lahm legen … was sie jahrelang auch nicht tat.

Nun aber schon. Etwas Googeln ergab zudem, dass zumindest die iOS-Version noch eine weitere ganz ungezogene Sache macht.

Für mich war allein die Sache mit dem Stromverbrauch bereits Grund genug. Accuweather war sowas von schnell deinstalliert … Ich wusste zwar erst einmal gar nicht, wie ich ohne Wetter-App klarkommen solle, aber ich dachte mir, dass ich es ja mal versuchen könnte. Und siehe da, es geht.

Seitdem hält die Batterie wieder genau so lange durch wie vorher. Problem solved.

Ja, und?

Ich meine ja nur. Hätte ich diese paar Minuten Zeit zur Problemanalyse nicht investiert, hätte ich eventuell das Smartphone durch ein neues ersetzt. Das hätte nicht nur Geld gekostet (mein Geld, sonst wäre es mir egal), sondern es wäre auch Ressourcen- und Energieverschwendung gewesen. Ein im Prinzip noch gut funktionierendes Gerät wäre durch ein anderes ersetzt worden.

Wer weiß, wie viele Geräte im Elektronikschrott landen, weil ihre Besitzer nicht wussten, dass das vermeintliche Hardwareproblem gar keins ist. Ich will hier gar nichts predigen und auch niemandem etwas vorschreiben. Wer ein neues Gerät will, soll sich halt eins kaufen. Das geht mich nichts an. Aber wer eigentlich noch ganz gut mit dem alten Teil klar kommt, sollte bei einer Anomalie mal schauen, ob es nicht eine einfache Abhilfe gibt.

Das wäre jedenfalls mein Vorschlag.

Wahrscheinlich bringt es mein Beruf mit sich, dass ich zur technischen Fehlerdiagnose neige. Beim Betrieb von Raumsonden horcht man auch immer in seinen manchmal Hunderte von Millionen Kilometer entfernten Schützling hinein, ob sich da nicht eine Fehlfunktion anbahnt. Wenn man nämlich zulässt, dass die sich zu einer richtigen Panne auswächst, dann kann das Ausmerzen sehr langwierig und aufwändig werden, falls es überhaupt möglich ist. Fehlerdiagnose wird einem da zwangsläufig zur zweiten Natur. Das ist reiner Eigennutz. Kein Mitarbeiter in einem Kontrollzentrum ist scharf auf unvorhergesehene Wochenendarbeit oder verschobene Urlaubspläne.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

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