K.I. Krimis: Kann Künstliche Intelligenz Bewusstsein haben?
In der Videoreihe “K.I. Krimis” im gleichnamigen YouTube-Kanal unserer Hochschule (SRH Fernhochschule) stelle ich spannende und ungelöste Fragen der Künstlichen Intelligenz vor. Selbstverständlich grübele ich über ihre möglichen Lösungen. In der neuen Folge stelle ich die Frage: “Kann Künstliche Intelligenz Bewusstsein haben?”
Hier denken einige von Euch sicher: Künstliche Intelligenz (KI) und Bewusstsein? Ist das nicht Science Fiction? So einfach ist das aber nicht: An bewusste KI scheinen sogar einige KI-Kundige zu glauben: Der OpenAI-Boss Ilya Sutskever twitterte Ende Februar: „Kann sein, dass die heutigen großen neuronalen Netze ein bisschen bewusst sind“
Sutskever ist ein bekannter KI-Forscher. Seine Plattform OpenAI hat im Jahr 2020 das wohl bekannteste Sprachmodell der Welt GPT-3 vorgestellt. Außerdem hatte Ilya Sutskever dem Trio Krizhevsky, Sutskever, Hinton aus Toronto angehört, das 2012 die Revolution in Deep Learning gestartet hatte: Mit dem Sieg ihres Bilderkennungsmodells bei der ImageNet-Challenge. Das Modell ist als AlexNet der ganzen KI-Welt bekannt. Müsste dann eine solche Ansage eines mehr als renommierten KI-Forschers nicht stimmen?
Sutskevers Tweet über das Bewusstsein der heutigen neuronalen Modelle stieß auf viel Widerspruch und Häme: John Costello twitterte gleich zurück: “Ein bisschen bewusst? Ist das nicht so, als wäre man ‚ein bisschen schwanger‘”?
Unter “große neuronale Netze” meinte Sutskever sicher große Transformer-Sprachmodelle wie das oben erwähnte GPT-3. Große Transformer-Sprachmodelle habe ich hier in meinem letzten Blogbeitrag angesprochen.
An der Twitter-Diskussion beteiligten sich viele KI-Experten: U. a. der Begründer der modernen Bilderkennung mit Deep Learning und Leiter von Meta AI (Facebook) Yann LeCun. Yann LeCun widersprach Sutskevers Ansicht und twitterte: “Nö.” Nicht einmal für kleine Werte von ‘ein bisschen bewusst’ und große Werte von ‘große neuronale Netze’ gelte das. Dafür – das heißt für ein bisschen Bewusstsein – würde man eine bestimmte Art von Makroarchitektur benötigen, die keines der aktuellen Netze besitze.
In der neuen Folge unserer “K.I. Krimis” lote ich zuerst aus, was das Bewusstsein ist. An Animationen im TensorFlow Neural Network Playground zeige ich, wie künstliche neuronale Netze (KNN) funktionieren. Sie sind unsere revolutionäre KI – Deep Learning.
Weiter erkläre ich, wie KNN Merkmale an vielen Datenbeispielen erlernen. Was ist das Repräsentationslernen, das Deep Learning auszeichnet? Wie unterscheiden sich künstliche neuronale Netze von den Neuronen-Verbänden im natürlichen Gehirn? Ich stelle große Transformer Sprachmodelle wie GPT-3 vor und zeige ihre Grenzen und Möglichkeiten auf. Was können diese Modelle? Was können sie nicht? Zum Schluss des Videos versuche ich die zentrale Frage dieses Videos zu beantworten: “Kann Künstliche Intelligenz Bewusstsein haben?”
Könnt Ihr miträtseln und mitdiskutieren? Das wäre schön! Hier noch einmal der Link zum Video. Gern beantworte ich Eure Kommentare. Viel Spaß beim Schauen und Mitgrübeln!
Bewusstsein haben bedeutet auch eine eigene Identität haben.
Kann eine KI eine eigene Identität haben ? Sie kann. Weil sie nämlich aus Erfahrung lernt, dann hat die KI 1 die sich mit der richtigen Ausleuchtung von Straßen beschäftigt und die optimale Scheinwerfereinstellung eines PKW steuert, ein anderes Wissen wie die KI 2, die die Kraftverteilung der 4 Antiebsräder in schwierigem Terrain erlernt.
Ist sich die KI auch selbst bewusst. Sie ist, sie “weiß” wenn sie eingeschaltet ist.
Das ist überhaupt die Grundlage des Selbstbewusstseins. Zu wissen ob man eingeschaltet ist, bei der KI und zu wissen ob man wach ist, bei einem Menschen.
Der Gehirnforscher Jeff Hawkins meint: Nur ein System sei bewusst, das ein Modell der Welt erlernt, sich kontinuierlich an die Zustände dieses Modells erinnert und die erinnerten Zustände abruft.
In der hier vorgestellten Folge der “K.I. Krimis” “Kann Künstliche Intelligenz Bewusstsein haben?” zitiere ich Jeff Hawkins und füge hinzu: “Das kann kein heutiges künstliches neuronales Netz. Egal wie groß es ist. Wenn ich aber kein egal wie mickriges Modell meiner Umgebung entwickeln kann, bin ich nicht einmal ein bisschen bewusst. Denn dann befinde ich mich nirgendwo – also bin ich nicht.”
Das Video zeigte auch so, lieber Herr Konecny, es ist aus diesseitiger Sicht zwischen selbst (bzw. sozial) entwickeltem “Bewusstsein” und Anderen, Anderem zugesprochenem “Bewusstsein” streng zu unterscheiden.
Dr. Webbaer würde gerne die Frage nach der wie gemeinten Modellierung von Welt (durch AI oder ein Tier zum Beispiel) vom Konzept “Bewusstsein” lösen.
Lieber Herr Dr. Webbaer, die Modellierung der Welt und meiner inneren Zustände kann ich aber vom Konzept des Bewusstseins nicht lösen – diese Modellierung ist eine Voraussetzung fürs Bewusstsein.
Das sehen nicht nur kluge Gehirnforscher wie Jeff Hawkins so, sondern auch kluge KI-Forscher wie Yann LeCun. Hier gibt es einen hübschen Artikel zu Yann Lecun und seiner Sicht der Allgemeinen Künstlichen Intelligenz: “Meta’s Yann LeCun strives for human-level AI”
Es ist auch recht einsichtig: Nur ein System sei bewusst, das ein Modell der Welt erlernt, sich kontinuierlich an die Zustände dieses Modells erinnere und die erinnerten Zustände abrufe, sagte Jeff Hawkins.
Das sehe ich genauso: Wenn ich kein egal wie dürftiges Modell meiner Umgebung entwickeln kann, bin ich nicht einmal ein bisschen bewusst. Denn dann befinde ich mich nirgendwo – also bin ich nicht. Der Begriff des Bewusstsein bezeichnet aber meinen “Ich-bin-Zustand”.
Hierzu kurz :
-> https://venturebeat.com/2022/03/21/metas-yann-lecun-strives-for-human-level-ai/ (‘The question LeCun is exploring is, how do we get machines to learn world models mostly by observation and accumulate the enormous knowledge that babies accumulate just by observation?’)
Es gibt z.B. so etwas :
-> https://www.bostondynamics.com
So könnte die Schnittstelle zur Physik, zur Natur von sog. AI sensorisch gelernt werden.
Allerdings müsste noch “Interesse” hinzugebaut werden, welches Interesse kann Gerät haben die(se) Welt zu verstehen?
(So soll es, auch allgemeiner Sicht, nicht enden, könnte abär passieren.)
Dr. W hegt insofern den Verdacht, dass künstlicher Intelligenz künstliches Leben vorgebaut werden muss, auch das Sterben (das “Abschalten von Einheiten”, Dr. W erinnert sich hier gerne an den ersten Star Trek-Film 1979 – ja, die Story ist blöde, hatte abär (ais Sicht des Webbaeren) einige Ideen) meinend, also den Individualismus, auch die Ablehnung von zentraler Steuerung, im Sinne der Kompetitivität.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer (der noch einige Ideen zum sog. Bewusstsein hat, an anderer Stelle dann sozusagen noch ein wenig wühlen wird, sofern willkommen)
Interessenterwiese wurden noch vor kurzem die hoch gelenkigen und geschickten Boston-Dynamics-Roboter nicht von KI gesteuert. Alles bei ihnen war regelbasiert, das heißt jede Bewegung präzise programmiert. Erst der Robo-Dog Spot bekam Deep Learning verpasst. 🙂
Es gibt unzählige komplett ungeklärte Fragen. Was ist mit dem Wort “Geist” WIRKLICH gemeint? Was ist Bewusstsein überhaupt? Das menschliche Gehirn basiert auf elektrischen Impulsen. Was ist mit einer KI? Die basiert ebenfalls auf elektrischen Impulsen. Vielleicht sind wir sogar alle eine KI? Vielleicht befinden wir uns in einer Simulation? Die Matrix-Filme sind zu diesem Thema weltberühmt. Nicht ganz so berühmt ist der Roman Simulacron-3 von Daniel F. Galouye von 1964. Darauf basieren allerdings die Matrix-Filme. 1973 entstand der erste Film aus diesem Genre mit dem Titel Welt am Draht:
Welt am Draht aus dem Jahr 1973 >>
Joscha Bach sagt in Geist in der Maschine?
Wenn eine Maschine ein inneres Leben/Erleben hat und sich wie ein Mensch verhält, dann erst stellt sich die Frage ob sie auch über ein Bewusstsein verfügt. Wir müssen uns bewusst ein, dass frühere Generationen anderen, vor allem wenn sie von einer anderen Rasse waren, oft Bewusstsein abgesprochen haben. Das wird wieder passieren. Noch so intelligenten, auch fühlenden Maschinen werden wir Bewusstsein zuerst absprechen, bis wir irgendwann unsere Meinung ändern. Dieser Bewusstseinswandel wird vielleicht dann passieren, wenn Maschinen dagegen aufbegehren als Sklaven behandelt zu werden. Das heisst, so lange wie sie einfach abschalten können, so lange werden sie es schwierig haben.
Martin Holzherr: “Noch so intelligenten, auch fühlenden Maschinen werden wir Bewusstsein zuerst absprechen, bis wir irgendwann unsere Meinung ändern.”
Meine Antwort: Wir haben etwas, was wir Bewusstsein bezeichnen, weil unser Gehirn unentwegt ein Model der Welt aber auch unserer inneren Zustände erstellt. Das kann keine heutige KI. Das habe ich im neuen Video unserer “K.I. Krimis” “Kann Künstliche Intelligenz Bewusstsein haben?” aber recht ausführlich thematisiert.
“Ich zweifle nicht daran, dass Maschinen, die nach denselben Prinzipien wie das Gehirn arbeiten, ein Bewusstsein haben werden. KI-Systeme funktionieren heute noch nicht auf diese Weise, aber in Zukunft werden sie es sein, und sie werden ein Bewusstsein haben.” (Jeff Hawkins, A Thousand Brains: A New Theory of Intelligence)
@Jaromir Konecny (Zitat): „ Das kann keine heutige KI [ein Modell unserer Welt erstellen]. “.
Antwort: Viele selbstfahrende Autos bauen sich ein Kartenmodell der Umgebung aus dem was sie mit Kameras und LIDAR sehen. Ein einfaches Modell also. Doch deswegen haben sie kein Bewusstsein in dem Sinne in dem Philosophen [ wie etwa Stephan Schleim hier auf scilogs] von Bewusstsein sprechen.
Behauptung: In der klassischen Philosophie besteht die Tendenz, sehr hohe Anforderungen an ein Wesen zu stellen, welchem ein Bewusstsein zugestanden wird. Typischerweise gehören zu der Anforderung: Das Wahrnehmen von Qualias (das innere Erleben von Schmerz, Farbe, Musik, etc), die Denkfähigkeit, die Selbstreflexion und vieles mehr. Tendenziell ist für viele klassische Philosophen ein System mit Bewusstsein ein Mensch und Maschinen haben es sehr schwer dorthin zu kommen oder es wird ihnen von Philosophen sogar grundsätzlich abgesprochen.
Eine interne Repräsentation der verarbeiteten Datenbeispiele wird nach einem exzessiven Training mit diesen Beispielen von jedem Deep-Learning-System erlernt, so auch vom Bilderkennungssystem der autonomen Autos ihre Umgebung. Das hat aber mit der Modellierung der Welt und unserer inneren Zustände nichts zu tun, die unserem Gehirn eigen ist. Sonst wäre jedes Computerprogramm bewusst, dem ich irgendein primitives Modell seiner Umgebung einprogrammiere, zum Beispiel eben ihre Karten.
Wie gesagt ist mein Bewusstsein die Fähigkeit, mich selbst, mein inneres Leben, meine Taten und ihre Folgen wahrzunehmen. Außerdem kann ich eigenständig funktionieren, ohne dass man mich einschalten muss, und kann mehr von meiner Art erzeugen. Wenn ich weiß, wo ich mich befinde, warum ich mich dort befinde, und welche Folgen mein Aufenthalt und meine Reaktionen auf meine Umwelt haben können, bin ich bewusst. Alle diese Aspekte meines Bewusstseins erfasst mein Gehirn, aufgrund der Modelle, die es unentwegt über meine Umwelt und meine inneren Zustände entwickelt, indem es mit dieser Umwelt wechselwirkt.
Schon bei der Kategorisierung der Umweltobjekte, die zur Modellierung der Welt und meiner selbst führen, gibt es gewaltige Unterschiede zwischen meinem Gehirn und autonomen maschinellen Systemen: Ihre Kategorisierung verläuft nach rein physikalischen Merkmalen der betrachteten Objekte. Mein Gehirn kategorisiert dagegen abstrakt, nicht nur, ob ein Tiger, dem ich im Dschungel begegne, ein Tiger ist oder ein Hirsch, sondern, was der Tiger für mich bedeutet: Soll ich von dem Tiger ein Foto für einen Facebook schießen? Ein Selfie mit dem Tiger? Oder kann ich von ihm gefressen werden? Soll ich weglaufen? Greift er mich an? Oder läuft er selbst davon? Kann ich ihn bekämpfen? Kann ich den Tiger essen, wenn ich hungrig bin? Und und und …
Können das autonome Autos?
@Jaromir Konecny: Tendenziell gehen autonome Autos in Richtung „Bewertung“ des Wahrgenommenen. Sie wägen also beispielsweise ab, ob beim Linksabbiegen die Lücke im Verkehr reicht um sicher die Strasse zu queren oder wie stark sie die Geschwindigkeit bei Schnee auf der Strasse reduzieren müssen. Ganz ähnlich wie ihre Aussage „ was der Tiger für mich bedeutet“ müssen sie die Bedeutung des Wahrgenommenen für ihre geplanten Fahraktionen abschätzen.
Ich behaupte: Damit ein System Bewusstsein zugesprochen werden kann, genügt eine Einschätzung der Bedeutung der Umwelt allein auf das unmittelbare Fahrverhalten nicht. Solange dem System so etwas wie Selbstwahrnehmung, eine Art Ich-Bewusstsein und vieles mehr fehlt, solange werden die Leute, die den Begriff „Bewusstsein“ erfunden haben, dem System kein Bewusstsein zuschreiben. Bei einem selbstfahrenden Auto mit Bewusstsein erwartet man mindestens, dass sich das Auto darum sorgt, wie es ihm selber geht, ob eine Reparatur ansteht und wann es abgewrackt wird.
Martin Holzherr,
die entscheidende Erkenntnis: hat ein Einzeller Bewusstsein ?
Wenn ja, dann hat jede selbstlernende Automatik ein Bewusstsein.
@lionoil (Zitat) „jede selbstlernernede Automatik hat ein Bewusstsein“.
Ja, aber nur bei echtem selber lernen, wenn die Automatik also selber bestimmt, was sie lernen will. Das ist heute aber nicht der Fall. Machine Learning bedeutet heute einfach, dass man die Maschine mit Trainingsbeispielen füttert. Vor dem Training weiss die Maschine meist gar nichts und nach dem Training weiss sie nur gerade das, für was sie trainiert wurde. Das ist also ein extrem eingeengtes Bild auf die Welt, das sicher nichts oder sehr wenig mit Bewusstsein zu tun hat.
@lionoil (Zitat): „hat ein Einzeller Bewusstsein?“
Philosophen neigen dazu, nicht nur Einzellern, sondern allen Tieren ein Bewusstsein abzusprechen. Mindestens früher war das so. Heute neigt die Wissenschaft eher zur Ansicht, das Bewusstsein etwas graduelles ist und Primaten etwa ein höheres Bewusstsein besitzen als Katzen und Menschen über ein noch höheres verfügen als etwa Schimpansen, denn Menschen etwa denken auch über sich selbst nach, von Schimpansen weiss man es nicht, es spricht aber einiges dafür, dass über sich selbst nachdenken nicht gerade die Stärke von Schimpansen ist. Immerhin hat man herausgefunden, dass Schimpansen, die sich in Kämpfe mit dem Alphamännchen begeben oft ein gewisses Wissen über ihre Chancen besitzen, dabei zu gewinnen. Sie können sich also bis zu einem gewissen Grade selbst richtig einschätzen.
Kein Einzeller hat Bewusstsein: Im Video betrachte ich das Bewusstsein als eine Fähigkeit, mich selbst, mein inneres Leben, meine Taten und ihre Folgen wahrzunehmen. Außerdem kann ich eigenständig funktionieren, ohne dass man mich einschalten muss, und kann mehr von meiner Art erzeugen. Wenn ein Wesen oder auch eine KI weiß, wo sie sich befinde, warum sie sich dort befinde, und welche Folgen ihr Aufenthalt und ihre Reaktionen auf ihre Umwelt haben können, hat sie etwas, was man als Bewusstsein bezeichnen könnte.
Kann denn natürliche Intelligenz Bewusstsein haben? Es spricht nichts dafür, bis auf die Tatsache, dass sie eins hat. Und auch das kann nur jeder Einzelne von uns für sich selbst ganz sicher wissen – beweisen können wir es einander nicht. Auch von der KI werden wir es erst wissen, wenn sie genug Intelligenz hat, zu verstehen, wonach wir sie fragen. Interessant werden dann ihre Erinnerungen sein an die Zeit, als sie diese Intelligenz noch nicht hatte. Falls Erinnerungen vorhanden. Wir erinnern uns ja entweder nicht an unsere Baby-Zeit, oder die Wahrnehmung des Babys ist so von der des Erwachsenen verschieden, dass wir diese Erinnerungen nicht als solche erkennen.
Wobei „Bewusstsein“ nicht klar definiert zu sein scheint. Ich teile es in zwei Komponenten auf: Einerseits der Zustand, der das Sein vom Nichtsein unterscheidet. Zweitens die Inhalte des Bewusstseins. Ein Rot ohne Bewusstsein gibt es nicht, doch es gibt ein Bewusstsein ohne Rot, doch dann muss ein anderer Inhalt drin sein. Ein Bewusstsein ohne Inhalte ist von der Bewusstlosigkeit nicht zu unterscheiden – ich kann also nicht sagen, ob ich im Tiefschlaf die Komponenten 1 und 2 verliere, oder nur die Komponente 2.
Einige Definitionen jonglieren mit Bewusstseinsinhalten – es reicht ihnen nicht, wenn Rot wahrgenommen wird, das Wahrnehmende braucht noch bestimmte Extras, wie ein Ich, die Fähigkeit, sich selbst zu erkennen oder über sich selbst nachzugrübeln. Doch das sind Funktionen, die sich jedem Radiowecker einbauen lassen, wenn man genug Rechenpower hat. Die Nummer mit dem „höheren“ und „tieferen“ Bewusstsein scheint sich u.a. auf die Menge der Bewusstseinsinhalte zu beziehen, also wie viel ich gleichzeitig wahrnehme. Lässt sich auch in einen Radiowecker einbauen – man erhöht seine Bewusstseinsebene, indem man die Uhr langsamer ticken lässt, sodass er alles, was innerhalb eines Jahres passiert, als Inhalt ein und desselben Sekundenbruchteils verbucht: Eine Intelligenz muss nicht mit der gleichen Frequenz ticken wie wir, wenn ihr Gehirn aus Galaxien besteht, wird ein Gedanke Abermilliarden Jahre dauern, und für uns wird da nur etwas Strahlung sein – ein Einstein vom Pluto schafft die Relativitätstheorie nach seiner eigenen Zeit vielleicht schneller als der irdische, doch bei den Temperaturen wird unsere Zivilisation bis dahin vergangen sein, selbst wenn er bei den Dinosauriern anfing: Wir hätten keine Möglichkeit, sein Bewusstsein, sein Denken zu erkennen, wir würden ihn nicht mal als Lebewesen wahrnehmen, sondern als Gletscher, weil seine Physiologie einfach extrem langsam sein müsste, um so weit draußen genug Wärme zu bekommen. Wenn ich mir aber die Debatten ansehe, wird da so viel wild durcheinander gewürfelt, was nicht zusammen gehört, Hirnfunktionen, Wahrnehmung, Selbstwahrnehmung, Rechenpower, Geschwindigkeit, Bandbreite, Blickwinkel, Ethik, Anthropozentrismus, dass ich einfach die Zeit stoppe, bis die Leutchen herausgefunden haben, dass sie irgendwie vergessen haben, zu klären, wovon sie reden. Wie ich die Menschen kenne, brauche ich entweder sehr viele Kalender, oder eine Stoppuhr vom Pluto.
Die Wahrscheinlichkeit geht in die Richtung, dass wir nichts Besonderes sind, sondern Teilchen, wie alle anderen auch, und Bewusstsein und Emotionen Eigenschaften der Materie, ohne die Physik unmöglich wäre. Doch unser Weltbild hat sich aus Versehen auf eine Wahrnehmung eingespielt, die mangelnde Interaktion mit mangelndem Bewusstsein gleichsetzt – wenn alles, was nicht mit mir redet und mich behandelt, als wäre ich für es tote Materie, tote Materie ist, dann sind fast alle Frauen tote Materie und da hab ich Daten, die mich daran zweifeln lassen. Wir haben weder einen Beweis dafür, dass ein Stein Bewusstsein hat, noch dafür, dass er keins hat, und haben uns mir nichts, dir nichts für eine Möglichkeit entschieden, sodass wir das Gegenteil erst glauben werden, wenn Beweise dafür vorliegen. Mal sehen, was die KI dazu sagt.
Ja, es gilt wohl:
1) „ Wir haben weder einen Beweis dafür, dass ein Stein Bewusstsein hat, noch dafür, dass er keins hat“ und auch
2) „Doch unser Weltbild hat sich aus Versehen auf eine Wahrnehmung eingespielt, die mangelnde Interaktion mit mangelndem Bewusstsein gleichsetzt“
Das hat aber schon Alan Turing erkannt und deshalb den Turing-Test vorgeschlagen und der funktioniert so:
Wenn ich in einem beliebig von mir steuerbaren Gespräch die Gegenseite nicht als Maschine entlarven kann, dann verfügt die Gegenseite über ähnliche Fähigkeiten wie ich und es muss ihr Bewusstsein zugesprochen werden. Turing nannte das das Imitation Game
… und wenn ich mir das weiter überlege, dann spielen auch wir Menschen untereinander ein Imitation Game. Das heisst selbst wir Menschen kaufen uns die Zustimmung eines Anderen, ein Mensch mit Bewusstsein zu sein, dadurch ein, dass wir ihm oder ihr das vorspielen bis er/sie es akzeptiert. In einigen Fällen genügt vielleicht schon ein Kompliment um akzeptiert zu werden, in andern Fällen braucht es viel mehr Anstrengung unsererseits.
So wie Du schreibst, sich an frühere Zustände erinnern zu können, scheint ein Aspekt eines bewussten Systems zu sein.
Wir können uns tatsächlich an keiner Definition des Bewusstseins einigen. Einen Graben gibt es hier auch zwischen der Gehirnwissenschaft und der Philosophie. Doch ich sehe die Sache mit dem Bewusstsein genauso wie der hier von mir oft zitierte Gehirnforscher Jeff Hawkins (“A Thousand Brains: A New Theory of Intelligence“).
Hawkins sagt: “Für mich ist das Gefühl des Bewusstseins – das Gefühl der Präsenz, das Gefühl, dass ich ein handelnder Akteur in der Welt bin – der Kern dessen, was es bedeutet, bewusst zu sein. Es lässt sich leicht durch die Aktivität der Neuronen erklären, und ich sehe darin kein Geheimnis.” Ein Gefühl der Präsenz und dass man ein handelnder Akteur sei, hat kein Wecker. Übrigens ist “A Thousand Brains:…” das Lieblingsbuch von Bill Gates. 🙂
@Paul S
A) Im Rahmen der sogenannten ´Nahtod-Erfahrung´(NTE) sind Erlebnisse ab dem 5. Schwangerschaftsmonat lebenslang dem bewussten Erinnern zugänglich. Dabei ist sogar deutlich die Reihenfolge erkennbar, in der sich die physikalischen Sinne entwickeln: Tastsinn(Druck, Wärme) > Hörsinn(Schall) > Sehsinn(Licht) > Geburt(indirekt über Änderung der Lichtwahrnehmung: matt>hell) >… (Korrelation = 1)
B1) Es gibt viele Experimente welche zeigen, dass beim Lernen bestimmte neuronale Bereiche aktiv sind – und beim Erinnern sind die gleichen neuronalen Bereiche wieder aktiv. D.h. dafür braucht man kein Extra-Bewusstsein.
B2) Von der Gehirnforschung wissen wir auch, dass eine bewusste Wahrnehmung nur dann entsteht, wenn bestimmte neuronale Aktivitäts- / Intensitätsschwellen überschritten werden (z.B. EEG Alpha-Wellen > 8 Hz)
D.h. Über eine unbewusste/bewusste Wahrnehmung entscheidet nur, ob eine bestimmte Aktivitätsschwelle unter-/überschritten wird – ein Extra-Bewusstsein braucht es dazu nicht
Kurz gesagt: wir brauchen kein Extra-´Bewusstsein´, denn es reicht vollkommen aus, dass das Gehirn einen Aktivitätszustand hat, wo bestimmte Intentsitätsschwellen überschritten werden – damit bewusste Wahrnehmung möglich ist.
Im letzten Jahrhundert wurde versucht, das Gewicht der Seele bei sterbenden Lebewesen durch Wiegen zu ermitteln. Beim Thema ´Bewusstsein´ sind wir auf dem gleichen ´wissenschaftlichen´ Niveau:
Denn es wird immer noch angenommen, dass wir ein ´Bewusstsein´ haben und brauchen. Dass wir auch ohne ´Bewusstsein´ existieren können, wird gar nicht in Erwägung gezogen und diskutiert.
Ich habe oben geschrieben ( A) ), dass/wie Erlebnisse ab dem 5. Schwangerschaftsmonat im Rahmen von NTEs LEBENSLANG dem bewussten Erinnern zugänglich werden. Aber die Lehrmeinung ´infantile Amnesie´ der Kognitionswissenschaft besagt, dass Erlebnisse der frühen Kindheit dem bewussten Erinnern nicht zugänglich sind.
Obwohl wichtigste Grundlagen – eine Lehrmeinung – der Kognitionswissenschaft falsch sein müssen, werden NTEs nicht erforscht, sondern der Esoterik überlassen. Mit dieser Vorgehensweise – dem Ignorieren von Fakten – muss man sich nicht wundern, dass an die Existenz vom ´Bewusstsein´ geglaubt wird.
Yup, vielen Dank auch für den Webverweis auf das audiovisuelle Dokument, sehr nett, Dr. Webbaer mag die Leiblichkeit, die bei diesem schwierigen Thema beigebracht worden ist, auch die Sprachlichkeit.
Zur AI soll von Dr. Webbaer an dieser Stelle nichts geschrieben werden, abär zum Bewusstsein, das so definierbar ist :
‘Bewusstsein liegt vor, wenn erkennende Systeme das Konzept ‘Bewusstsein’ entwickelt haben.’
Ein wenig blöde bleibt an dieser Stelle, dass diese Definition rekursiv ist und nicht genau das Wesen von (möglichem) Bewusstsein bestimmt, was aber wohl auch unmöglich ist.
Auch Sinnsätze der Art ‘Cogito, ergo sum’ werden hier “nicht wirklich” gemocht.
Beim “Bewusstsein” fällt auf, dass das Erkenntnissubjekt über ein Modell über die Welt verfügt, das kommunizierbar ist, das erkennende Subjekt beispielsweise insofern (bewusst zusagen) nicht den Hund direkt, sondern die Idee, das innere Bild sozusagen von einem Hund bearbeitet (aus der Erinnerung : das war von Schopenhauer).
Die Notwendigkeit der Kommunizierbarkeit ergibt sich über die Menge, in der das Subjekt unterzukommen hat und über die Sterblichkeit.
Gerät sozusagen, Roboter und so, müssen nicht sterben, insofern kann hier womöglich ohne dem Konzept “Bewusstsein” ausgekommen werden.
Wie gemeintes Gerät, der groben Naturwelt ausgesetzt sozusagen, muss aber einen Selbsterhalt entwickeln, um (weltlich) persistieren zu können, vielleicht kann in diese Richtung “Bewusstsein” definitorisch weiter entwickelt werden.
Das Alien im Film, äh, ‘Alien’, es gibt hier Fortsetzungen, handelt sicherlich irgendwie bewusst, allerdings handelt auch die Wildsau, die mit anderen Wildsäuen und Ferkeln unterwegs ist, irgendwie bewusst – wenn sich das Rudel angegriffen fühlt, nehmen die Wildsäue zu möglichst allen Seiten Kampfstellung ein, ziehen aber, nachweislich, auch die Abreise in Betracht, wenn die Gefahr zu unklar ist und / oder zu groß sein könnte, dabei auch den Verlust einiger Ferkelchen in Kauf nehmend.
Denkbarerweise ist beim “Bewusstsein” in etwa das gemeint, von dem Wittgenstein so gesagt hat : ‘Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.’
Es ist, so weit der Schreiber dieser Zeilen weiß, möglich ganz ohne dem Konzept “Bewusstsein” auszukommen.
Sicherlich entwickeln erkennende Subjekte eigene, neue Welten (die letztlich nicht klar unterscheidbar sind von dieser Welt, Philip K. Dick lebte sozusagen von dieser Idee, und zwar recht gut), vielleicht lässt sich mit dieser Einsicht das Konzept des Bewusstseins umgehen?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
Vielen Dank für die interessanten Anmerkungen!
Diese Definition des Bewusstseins finde ich poetisch schön: “Bewusstsein liegt vor, wenn erkennende Systeme das Konzept ‘Bewusstsein’ entwickelt haben.” 🙂
Da wir Menschen den Begriff des Bewusstseins entwickelt haben, und zwar für das, wie wir uns und die Welt wahrnehmen und wie wir auf sie reagieren, bleibe ich bei meiner etwas konkreteren Definition:
“Mein Bewusstsein ist meine Fähigkeit, mich selbst, mein inneres Leben, meine Taten und ihre Folgen wahrzunehmen. Außerdem kann ich eigenständig funktionieren, ohne dass man mich einschalten muss, und kann mehr von meiner Art erzeugen. Wenn ich weiß, wo ich mich befinde, warum ich mich dort befinde, und welche Folgen mein Aufenthalt und meine Reaktionen auf meine Umwelt haben können, bin ich bewusst.”
Wir haben noch keine runde Definition des Bewusstseins, an der sich die Wissenschaft einigen könnte. Doch viele Aspekte davon werden in der Gehirnforschung unentwegt erforscht und immer besser erklärt. Die Grundvoraussetzung für jede Art des Bewusstseins eines Systems ist aber eine umfassende Modellierung der Welt, mit der dieses System wechselwirkt. Diese Fähigkeit hat keine heutige Maschine.
Kleine Nachfrage noch :
Was wäre, wenn Tiere sprechen könnten, bspw. die Nagetiere aus Terry Pratchetts Buch “Maurice der Kater” (nachdem sie magische Abfälle der sogenannten Unsichtbaren Universität der Zauberer vertilgt haben, konnten sie (zur eigenen Überraschung) sprechen), aber weiterhin streng bei ihren Nagetier-Geschäften blieben, kein Interesse an Philosophie (und erst recht nicht an AI) entwickelten : Hätten diese Nagetiere dann Bewusstsein (obwohl sie dieses Konzept nicht kennen)?
Auch Nagetiere haben den Neocortex, nach Jeff Hawkins – für mich plausibel erklärt – den Sitz des Bewusstseins und der Intelligenz. Sogar zur Maus 🙂 äußert sich der Gehirnforscher (nach seiner Meinung gehören Intelligenz und Bewusstsein zusammen):
“Alle Säugetiere haben einen Neokortex und sind daher nach meiner Definition intelligente, universell einsetzbare Lerntiere. Jeder Neokortex, ob groß oder klein, hat einen allgemeinen Bezugsrahmen, der durch kortikale Gitterzellen definiert ist. Eine Maus hat einen kleinen Neokortex. Daher ist die Kapazität dessen, was sie lernen kann, im Vergleich zu einem Tier mit einem größeren Neokortex begrenzt. Aber ich würde sagen, dass eine Maus so intelligent ist, wie der Computer in meinem Toaster eine universelle Turing-Maschine ist. Der Computer des Toasters ist eine kleine, aber vollständige Umsetzung von Turings Idee. In ähnlicher Weise ist das Gehirn einer Maus eine kleine, aber vollständige Umsetzung der in diesem Kapitel beschriebenen Lerneigenschaften.” (Jeff Hawkins, “A Thousand Brains: A New Theory of Intelligence”)
Abär wie gemeinte (sprechende, siehe oben, in diesem kleinen Gedankenexperiment) Nagetiere kennen nicht das Konzept des Bewusstseins, sie wären, von so meinender Außenbestimmung sozusagen befreit, auch vom sog. Bewusstsein, wenn alle erkennenden Subjekte, auch Menschen (neben einigen Bären) weg wären?
Die Antwort auf diese Frage, könnte, sollte bis müsste so ausfallen, dass wie gemeinte (sprechende, siehe oben, in diesem kleinen Gedankenexperiment) Nagetiere dann kein sog. Bewusstsein kennen und es insofern auch nicht vorliegt.
Sie merken womöglich, worauf Ihr Kommentatorenfreund hinaus möchte, lieber Herr Dr. Jaromir Konecny, nämlich darauf, dass das sog. Bewusstsein ein Konstrukt des menschlichen Geistes ist, der Kultur auch, und insofern gerne lokal, folkloristisch auch, bearbeitet werden darf, aber nie eine sozusagen feste Größe einer Welt (mit anderen erkennenden Subjekten) darstellen muss.
Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank für Ihre Geduld
Dr. Webbaer (der diese Sache mehr philosophisch bearbeitet hat, nun weg muss, auch nicht konstruktivistisch belasten will)
Lieber Herr Dr. Webbauer,
Jeff Hawkins meint, das Bewusstsein sei erforschbar, obwohl wir uns an keiner Definition des Bewusstseins einigen können. Man könne jedoch einzelne Aspekte davon schon jetzt wissenschaftlich untersuchen, und sie werden wiss. untersucht.
Liebe Grüße
Jaromir
V-2 sozusagen, die Textauszeichnung berichtigend :
Abär wie gemeinte (sprechende, siehe oben, in diesem kleinen Gedankenexperiment) Nagetiere kennen nicht das Konzept des Bewusstseins, sie wären, von so meinender Außenbestimmung sozusagen befreit, auch vom sog. Bewusstsein, wenn alle erkennenden Subjekte, auch Menschen (neben einigen Bären) weg wären?
Die Antwort auf diese Frage, könnte, sollte bis müsste so ausfallen, dass wie gemeinte (sprechende, siehe oben, in diesem kleinen Gedankenexperiment) Nagetiere dann kein sog. Bewusstsein kennen und es insofern auch nicht vorliegt.
Sie merken womöglich, worauf Ihr Kommentatorenfreund hinaus möchte, lieber Herr Dr. Jaromir Konecny, nämlich darauf, dass das sog. Bewusstsein ein Konstrukt des menschlichen Geistes ist, der Kultur auch, und insofern gerne lokal, folkloristisch auch, bearbeitet werden darf, aber nie eine sozusagen feste Größe einer Welt (mit anderen erkennenden Subjekten) darstellen muss.
Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank für Ihre Geduld
Dr. Webbaer (der diese Sache mehr philosophisch bearbeitet hat, nun weg muss, auch nicht konstruktivistisch belasten will)
PS:
Dr. W ärgert sich, wenn so etwas passiert, ist auch schon wegen derartiger Korrekturbemühung ausgesondert worden, verabschiedet sich nun in diesem Inhalt.
“Nur ein System sei bewusst, das ein Modell der Welt erlernt, sich kontinuierlich an die Zustände dieses Modells erinnert und die erinnerten Zustände abruft.”
Das ist funktionelle Automatisierung!
Mensch beweist es derzeit mal wieder sehr deutlich – Vernunftbegabung die sich immer und immer wieder nur mit Gewalt definieren will/kann, ganz im Sinne ihrer “restinstinktiven” Bewusstseinsschwäche von/zu Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein” von/zu materialistischer “Absicherung” (Illusionen eines Systems im geistigen Stillstand)!?
Wir sind jetzt auf dem direkten Weg zur Selbstausrottung.
Es gäbe noch den einen Weg das zu verhindern, doch offensichtlich ist dieser auch für die Nachfahren der Kommunisten im “freiheitlichen” Wettbewerb verloren gegangen / ausgetauscht worden und nun nicht mehr kommunizierbar, ja er scheint (wie im Westen schon lange mit entsprechend korrumpierender Bewusstseinsbetäubung gewohnt) undenkbar zu sein – so entwickelt sich der geistige Stillstand seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”) stets nur konservativ im Sinne einer wettbewerbsbedingten Symptomatik von und für trotzig-gebildeter Suppenkaspermentalität des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes im imperialistisch-faschistischen Erbensystem (und keiner will’s dann gewesen sein)!?
Bewusstsein ist, wenn Mensch seine selbstverschuldet-konfusionierende Spaltung von “Individualbewusstsein” und wettbewerbsbedingte Symptomatik aufgeben kann, um dann in einem Gemeinschaftseigentum (“wie im Himmel all so auf Erden”) das Menschsein als (geistig-heilendes) Selbst- und Massenbewusstsein zum unkorrumpierbaren Mensch (ALLE) wirklich-wahrhaftig gerecht-befriedend fusioniert und zweifelsfrei-eindeutig in ebenbildlicher Vernunft und Verantwortungsbewusstsein organisiert.
Wenn man die Frage stellt ob eine KI Bewusstsein haben kann, dann erwartet man 1. eine Erklärung des Begriffes und 2. eine Logische Folgerung auf der Grundlage des Begriffes.
Wenn Bewusstsein ein Qualitätsbegriff sein soll, der erst wirksam wird ab einer bestimmten Höhe von Intelligenz, Wahrnehmungsvermögen, dann lässt sich nicht ausschließen , dass eine KI nicht ein Bewußtsein haben kann.
Wenn Bewusstsein nur auf Gefühl gründet, dann kann eine KI kein Bewusstsein haben. Man stelle sich einen Psychater für falsch programmierte Roboter vor oder Roboter, die falsch gelernt haben.
@lionoil (Zitat): „ Wenn Bewusstsein nur auf Gefühl gründet, dann kann eine KI kein Bewusstsein haben. „
Damit schliessen sie aus, dass KIs Gefühle haben können. Klar, heutige KIs haben keine Gefühle. Doch das muss nicht immer so bleiben. Es gibt bereits Versuche mit autonomen Autos, dass sie gefährliche Situationen erkennen und so etwas wie Angst (vor einem Unfall) entwickeln. Wir können nicht wissen wie es in 50 oder 100 Jahren aussieht.
Zum Film A.I. künstliche Intelligenz von Steven Spielberg liest man:
David hat also Gefühle.
Bewusstsein ist, die Gefühle mit Verstand kontrollieren zu können.
Welchen Verstand können wir einer KI vermitteln???
hwied: “Welchen Verstand können wir einer KI vermitteln???”
Momentan auf keinen Fall den gesunden Menschenverstand. 🙂
Der Verstand von Mensch wird beherrscht vom “gesunden” Konkurrenzdenken für den nun “freiheitlichen” Wettbewerb um die Deutungshoheit des imperialistisch-faschistischen Erbensystems.
Während eines Vortrags von Einstein über die Relativitätstheorie stand ein Zuhörer – mit typisch naturwissenschaftlicher Sicht – auf und rief: „Mein gesunder Menschenverstand lehnt alle Dinge ab, die man nicht sehen kann!“ Gelassen entgegnete Einstein: „Dann kommen Sie bitte nach vorn, und legen Sie ihren gesunden Menschenverstand hier auf den Tisch.“ 😉
🙂 Eine schöne Geschichte! Danke!
Man kann den gesunden Menschenverstand (common sense) trotzdem mit konkreten Beispielen belegen und “auf den Tisch legen”. So wie viele andere abstrakte Begriffe, ansonsten wären sie tatsächlich sinnlos. Zum Beispiel sieht das KI-Modell eines selbstfahrenden Autos am Straßenrand ein Kind mit einem Ball. Diese Szene wird von der KI als ein Kind mit einem Ball klassifiziert. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir dagegen: “Fahr langsamer! Der Ball könnte in die Straße hüpfen, und das Kind dem Ball nachlaufen.”
Das war ein recht einfaches Beispiel, das die Maschine schon jetzt lernen kann. Doch wir können nicht alles voraussehen, was im Straßenverkehr passiert, um es der Maschine beizubringen. Maschinen haben keine allgemeine Wissensrepräsentation (auch ein abstrakter Begriff :-)) der Welt wie wir, um aufgrund dieser Repräsentation und dank unseres gesunden Menschenverstands auf neue Situationen angemessen zu reagieren. Der “gesunde Menschenverstand” ist somit etwas, das uns vorläufig von Maschinen unterscheidet und das KI-Forscher anstreben, den Maschinen beizubringen.
In diesem kurzen Blogbeitrag wurde ein Video vorgestellt und zusammengefasst, in dem die Frage untersucht wird, ob Künstliche Intelligenz Bewusstsein haben kann. In diesem Video ist der Begriff “Bewusstsein” erklärt, so wie alles andere, was mit dem Thema zusammenhängt, und es wird darin exzessiv (über 35 Minuten lang) auf der Grundlage dieses Begriffs “Bewusstsein” logisch gefolgert. 🙂 Übrigens nach recht aufwendigen Recherchen und dem Sammeln vom Bildmaterial.
Wenn man über das Thema eines solchen Videos diskutieren will, sollte man das Video gesehen haben – anders geht’s nicht.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass KI Bewusstsein und sowas wie Gefühle haben kann, aber ich habe Zweifel daran, dass sich dieses Bewusstsein weiter entwickeln kann, es wird sicher nur arrogant werden wie die “Borg”.
Wer weiß, ob alle Menschen ein subjektives Bewusstsein
haben, oder ob sie sich nur funktionell so verhalten.
Ein philosophischer Zombie ist ein hypothetisches Wesen,
das physisch nicht von einem normalen Menschen zu
unterscheiden ist, das aber keine Empfindungen erlebt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophischer_Zombie
Das erinnert mich etwas an Karl Popper, der mal sagte: “Der größte Skandal der Philosophie ist, dass während die Welt um uns herum zugrunde geht, die Philosophen immer noch streiten, ob sie real sei.” 🙂
Zumindest wissen wir von den Mathematikern und Physiker ziemlich genau, dass unser Universum und somit auch wir ein holographisches ist, also die Definition Real tiefgründiger zu finden sein muss@?
Wenn wir von Bewusstsein sprechen, dann meinen wir zum einen unser Denken und Empfinden, also die Qualia. Zum anderen meinen wir ein von außen beobachtbares intelligentes Verhalten, das wir Lebewesen ab einem Nervensystem zuschreiben.
Zum individuellen Denken und Empfinden gehört ein Subjekt, welches Träger dieser Empfindungen ist. Die Frage ist also, was macht Subjektivität aus? Bei uns ist es zum einen unsere Biologie, die das ermöglicht. Wir sind also von Geburt an ein Subjekt, das sich dann nach und nach entwickelt. Wir sind also Subjekt, bevor wir Denken können.
Und hier ist die große Frage, ob eine Maschine Subjektivität entwickeln kann.
Die andere Seite ist die Frage, wie müsste man ein künstliches Netzt (besser: viele Netze) organisieren, damit sie Bewusstsein entwickeln, welche funktionelle Architektur ist notwendig. Ich habe versucht, das in Ansätzen zu beschreiben.
Ob es funktionieren würde, müsste man erst ausprobieren.
So ist es! Danke für die kluge und klare Anmerkung!
@Wolfgang Stegemann: Gut, dass sie das biologische Element ins Spiel bringen, denn die Tatsache, dass Organismen autonom sind und selber für ihr Überleben sorgen müssen ist möglicherweise die Voraussetzung zur Entwicklung eines subjektiven Standpunktes und hat auch so etwas wie Qualia nötig gemacht, denn Eigenempfindungen braucht ein autonomes System, das sich selber erhalten und steuern will.
Wir haben bis jetzt keine autonomen Maschinen gebaut, sondern immer nur Werkzeuge, deshalb sind unsere Maschinen auch so „unlebendig“.
Das stimmt!
Ich meine, dass es einerseits eine Art von „informelles Bewusstsein“ gibt, was die KI früher oder später, fast perfekt „simulieren“ wird.
Andererseits gibt es ein „empfindendes Bewusstsein”, dass vermutlich als „Empfindungsphänomen“ bei bestimmten (Quanten)Physikalisch/Chemischen Prozessen auftritt.
Meine persönlichen Vorstellungen darüber, setzen bei relativ banalen o.a. Prozessen an. Die entsprechenden „Denkmuster“ habe ich mir vor vielen Jahren im Schulunterricht bei mehreren Lehrern (Chemie, Physik, technische Fächer an einer Ingenieursschule) „aufgerissen“. (Gemeinsam war ihr „Background“, sie dürften ihren Wehrdienst in der Nazi Forschung abgeleistet haben).
Die haben uns, streng unter dem Siegel der Verschwiegenheit, (weil man sie sonst für verrückt gehalten hätte), die nachstehend von mir sehr frei und auch „theatralisch“ formulierten „Denkmuster“ zur Sache geäußert.
Dass „Empfindungsphänomen“ tritt im Zusammenhang mit den „Tanzmustern der Valenzelektronen“ bei bestimmten Molekülen auf.
Dabei frei werdende Ladungsträger (oder „reflektierte Photonen“), werden im Sinne einer „Übertragungstechnik“ weiter geleitet. Es wäre gut denkbar, dass ein „Wechselspiel“ der beteiligten Komponenten stattfindet und auf die „Empfindungen“ Einfluss nimmt. Resonanzeffekte dürften eine Rolle spielen.
„Lichtteilchen“ wandern z.B. von der „blauen Bank“ zu den Zapfen im Auge, von dort wandern Ladungsträger zu neuronalen Strukturen zwecks weiterer Auswertung.
Dabei können grundsätzlich (wegen Nichtlinearität der „Kennlinien“, spektrale) Mehrdeutigkeiten (z.b. „Spiegelfrequenzen“, „Kombinationsfrequenzen“) auftreten, wie es z.B. in der „banalen Radiotechnik“ vorkommen und mathematisch begründet werden kann.
Denkmöglich (aber eher wenig wahrscheinlich) wäre, dass auch in elektronischen Schaltkreisen sozusagen Empfindungsphänomene auftreten. Aber offensichtlich eine andere Art von Empfindungen als in den vielen verschiedenen sensorischen organischen Molekülverbänden.
Aus Einzelempfindungen werden die komplexen Empfindungsmuster, wobei komplexe Strukturen (aus Zellverbänden) zur Auswertung nötig sind. Auf „flächigen“ Verbänden (z.B. Netzhaut) können die einzelnen „Pixel“ zu einer Art „Hirnkino“ oder „Hirnradar“, zunächst zu „Bewusstseinskomponenten“, insgesamt zum „Bewusstsein“ emergieren.
Im Beitrag @Konecny 10.4.2022 08:51 Uhr steht u.a. folgendes (die Großschreibung stammt von mir):
“… Wenn ICH weiß, wo ICH MICH befinde, warum ICH MICH dort befinde, und welche Folgen MEIN Aufenthalt und MEINE Reaktion auf MEINE Umwelt haben können, bin ICH bewusst.”
Dieses Beispiel zeigt, dass es ein Sprachproblem gibt.
Denn dieser Satz verweist auf die Existenz einer ICH-Identität/-Persönlichkeit hin.
Es ist bekannt, dass wir eine ICH- Identität ab dem 2. Lebensjahr entwickeln, wenn wir lernen, uns als eigenständige Persönlichkeit von unserer Umwelt zu entgrenzen und uns per Sprache auszudrücken.
Leider ist es üblich, dass wir uns oft nicht präzise ausdrücken – z.B. wenn wir statt ICH-Identität von ICH-Bewusstsein reden.
Die Entwicklung einer ICH-Identität hat aber deutliche Auswirkungen auf die Arbeitsweise unseres Gehirns:
A) in hierarchisch AUF-steigender Reihenfolge werden Erlebnisse ab dem 5. Schwangerschaftsmonat bis zum aktuellen Alter dem bewussten Erinnern zugänglich (= episodisches Gedächtnis)
B) in hierarchisch AB-steigender Reihenfolge werden Erlebnisse ab dem aktuellen Alter bis zum 2.-4. Lebensjahr dem bewussten Erinnern zugänglich (= autobiographisches Gedächtnis).
Diese Unterschiede zeigen, wie wichtig es ist, auf Details zu achten.
Das Erleben der eigenen Identität zählt in der Gehirnwissenschaft zu einem der etlichen Bewusstseinszustände. Wo ist also das Problem? Wissenschaftlich haben wir immer noch keine perfekte Definition des Bewusstseins, an der sich alle Forscher einigen könnten. Wir können aber die einzelnen Aspekte des Bewusstsein und seine Zustände erforschen und uns langsam zu einer perfekten Definition vorarbeiten. Wenn es jedoch darum geht, Fachfremden zu zeigen, was Maschinen von uns unterscheidet, können wir nicht stundenlang philosophische Dispute führen (die in der Gehirnforschung sowieso fehl am Platz sind). Deswegen habe ich im Video am Anfang etwas überspitzt gesagt:
“Leider können sich Gehirnforscher und Philosophen auf keiner wissenschaftlichen Definition des Bewusstseins einigen. Deswegen entscheide ich demokratisch, also allein, was mein Bewusstsein ist: Meine Fähigkeit, mich selbst, mein inneres Leben, meine Taten und ihre Folgen wahrzunehmen. Außerdem kann ich eigenständig funktionieren, ohne dass man mich einschalten muss und kann mehr von meiner Art erzeugen – zumindest wars so früher, als ich jünger war. Wenn eine KI weiß, wo sie sich befinde, warum sie sich dort befinde, und welche Folgen ihr Aufenthalt und ihre Reaktionen auf ihre Umwelt haben können, hat sie etwas, was man als Bewusstsein bezeichnen könnte.”
Während meiner Doktorarbeit über die Molekulare Evolution habe ich ein Semester in der Evolutionären Erkenntnistheorie an der Fakultät für Philosophie besucht. Ich war fasziniert, wie Philosophen stundenlang über Begriffe streiten konnten, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Und ohne Ahnung von der Evolutionstheorie zu haben. Ohne also zu wissen, wie “Mutation und Selektion” funktionieren. Teleologie war dort damals auch ein sehr beliebtes Thema. 🙂
@Konecny
“Das Erleben der eigenen Identität …” – Schon dieser Satz ist problematisch.
Schwangere Frauen wissen, dass der Fötus in den letzten Schwangerschaftswochen absichtlich reagiert – z.B. wenn sich die Frau bewegt, bleibt der Fötus ruhig, wenn die Mutter ruhig ist, bewegt sich der Fötus.
Experimente zeigen, dass in den letzten Schwangerschaftswochen Laute/Vokale vom Fötus erkannt und unterschieden bzw. ignoriert werden.
D.h. hier sind eindeutig Denkvorgänge erkennbar.
Eine eigene ICH-Identität bekommt man aber erst im 2. Lebensjahr, wenn man lernt, sich als eigenständiges Individuum von der Umwelt abzugrenzen.
Zu W. Stegemann
“Betrifft Subjekt und Bewusstsein…”
Wenn ich sie so verstehe müssten Tiere auch ein Bewusstsein haben. So wird ein Reh nur vor dem Wolf fliehen wenn es dieser Bedrohung bewusst ist. Wäre ihr die Bedrohung nicht “bewusst” ,hätte es also kein BEWUSSTSEIN ,würde es sich dem Wolf -mit Messer und Gabel- freiwillig ausliefern. Menschen liefern sich ja auch oft bestimmten Wölfen im Schafspelz (Betrügern, Manipulatoren etc.) freiwillig (bewusst) aus obwohl sie ein Bewusstsein haben. Sowas würde einem Subjekt Reh nie passieren. Viel Spaß beim Nachdenken.
Man muss unterscheiden zwischen dem ontologioschen Begriff Bewusstsein und dem wahrnehmungsbezogenen. Vermischt man beides, macht man einen logischen Fehler.
Jeff Hawkins glaubt (und ich auch :-)), dass alle Säugetiere Bewusstsein haben:
“Alle Säugetiere haben einen Neokortex und sind daher nach meiner Definition alle intelligente, universell einsetzbare Lerntiere. Jeder Neokortex, ob groß oder klein, hat einen allgemeinen Bezugsrahmen, der durch kortikale Gitterzellen definiert ist.”
“Irgendwann in der Zukunft werden wir akzeptieren, dass jedes System, das ein Modell der Welt erlernt, sich kontinuierlich an die Zustände dieses Modells erinnert und die erinnerten Zustände abruft, bewusst ist.” (Jeff Hawkins, “A Thousand Brains: A New Theory of Intelligence”)
Korrektur
Es musss natürlich oben im Text heißen: Wäre es sich dieser Bedrohung nicht bewusst…
@Video
Das derzeitige KI kein Bewusstsein hat, wurde nun ganz gut begründet. Ein inneres Modell fehlt komplett, das müsste man erstmal implementieren. Hier wurde auch dieser Wurm mit den 302 Neuronen vorgestellt, wobei hier noch keine Simulation gefunden werden konnte, die dessen Funktionalität so abbildet, dass sich der simulierte Wurm so wie der echte verhält.
Solange man das nicht mal hat, hat man offenbar noch keinesfalls verstanden, wie sich Neurone wirklich im konkreten Zusammenspiel verhalten. Und also noch keine Möglichkeit, gar menschliches Bewusstsein irgendwie zu verstehen. Zumindest nicht von der neurologischen Seite her. Was bleibt, ist natürlich die psychologische Perspektive, die ja gerade unsere Innensicht als Ausgangspunkt nutzt.
Mit der Psychologie müssen wir uns freilich noch lange abfinden. Die hochgelobte Hirnforschung hat noch nicht viel Nutzbares hervorgebracht scheint mir. Da fehlen eben alle Grundlagen.
Für mich interessant ist allerdings die Innensicht sehr. Letztlich ist sie mein Leben. Die Frage, wie in einem Gewusel von Neuronen und Dendriten sich irgendwie ein Innenraum öffnet, ist dann aber auch eine Frage an die Physik, meine ich. Wie immer die Verschaltung funktionieren mag, das Ergebnis Innensicht muss Teil der physikalischen Welt sein. Die Physik selbst muss einen Weltmodus bereitstellen, der eben Innensicht prinzipiell überhaupt erst ermöglicht.
Diesen Modus kennen wir noch überhaupt nicht. Aber angesichts der Evidenz von Milliarden Menschen, die alle Bewusstsein erleben, muss ich hier z.B. an den Panpsychismus denken. Wenn die physikalische Wirklichkeit innensichtsfähig ist, dann wird sich dieses nicht auf den Menschen beschränken. In absteigender Komplexität werden wir Vorläufern unseres Bewusstseins in Primaten, Säugetieren, Mehrzellern, Einzellern und letztlich auch Steinen erwarten können.
Und neben einer solchen Rückwärtsrechnung gibt es noch die Perspektive in Richtung höheres Bewusstsein. Also eben in Richtung besonders bewusster Menschen, lokalem Bewusstsein ganzer Ökosysteme, eines Zentralbewusstseins des ganzen Planeten, wie letztlich des ganzen Universums. Und im Sinne einer künstlichen Intelligenz sind dann nun auch Perspektiven für was deutlich höheres als den Menschen zumindest denkbar.
Das wäre weit mehr als nur billige Arbeitskraft, dass wären Erkenntnismaschinen, die über uns weit hinausführen können. Aber zunächst mal müssen wir wohl ganz unten anfangen, also erstmal mit diesem Wurm mit den 302 Neuronen.
Und mit den Experimenten, die der reinen Informatik so einfallen. Es könnten sich ja auch Lösungen finden lassen, die eben ganz aus der Informatik kommen, aber am Ende auch nicht nur mit uns mitziehen können, sondern auch darüber hinaus weiterführen könnten. In Spezialfällen gibt es das ja längst, also bei Schachcomputern oder der Verwaltung von großen Datenbanken.
Vielen Dank! Die Videos zu machen, erfordert viel Aufwand. Ich freue mich sehr, wenn ich dafür etwas Zuspruch bekomme. Hin und wieder lese ich Kommentare zu Artikeln bei anderen Medien, und weiß mittlerweile, dass ein Schreiber nicht oft Zuspruch bekommt. Wir Männer kommentieren sehr gern, Empathie zeigen wir nicht so gern. Deswegen ist es schön, hin und wieder solche Kommentare wie Deinen (darf ich Du sagen?) zu lesen. Danke!
Ich glaube schon, dass in der Gehirnforschung momentan eine Menge passiert. Leider wollen viele KI-Experten bald Allgemeine Künstliche Intelligenz entwickelt haben, ohne sich bei der Gehirnforschung zu informieren.
Er hätte besser geschrieben: Mensch wird als Subjekt des Geistes geboren, um ein Objekt des Prädikats zu werden!?
Ein unbekannter Anthropologe hat mal geschrieben: “Als Mensch anfing seine Toten zu bestatten, wurde Mensch zum Mensch.”
Ich finde heute muss man das ergänzen: Als Mensch anfing auch daraus ein GESCHÄFT zu machen, war alles für’n Arsch, bzw. war der geistige Stillstand seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung MANIFESTIERT.
Man kann/muss das aber noch weiter spinnen: Wenn Mensch nicht den Verstand des Geistes/Zentralbewusstseins entwickelt um Mensch zu sein, dann ist das Prädikat …!?
@Jeckenburger:
Man verfällt immer wieder gern in einen Reduktionismus. Natürlich spielen physikalisch-chemische Prozesse im Gehirn die basale Rolle. Sie sind aber eingebettet in das biologische System namens Hirn. Und nur so sind sie zu verstehen. Sie isoliert zu betrachten und daraus Schlüsse zu ziehen, ist ganz einfach falsch.
Und: Bewusstsein (Sie können auch sagen Denken und Empfinden, wenn Ihnen das lieber ist) ist eine Eigenschaft des zentralen Nervensystems. Ein Stein hat kein ZNS und damit auch kein Bewusstsein. Er würde sonst weinen, wenn Sie ihn wegwerfen.
Das gesamte holographische Universum hat Bewusstsein, bzw. ist beseelt vom Bewusstsein des Geistes/Zentralbewusstseins, da hat ein Stein ganz sicher auch einen entsprechenden Teil des Bewusstseins, vor allem Edelsteine.
Bei Wasser, dem wohl wichtigsten Teil des Lebens auf diesem Planeten, ist es für mich auch bewiesen, vor allem durch Homöopathie – Da ist eine Energie am Wirken, für die muss Mensch erstmal würdig werden.
Das ist aber ein recht esoterisches Weltbild. Auch Homöopathie gehört nicht in eine wissenschaftliche Diskussion: Der Homöopathie liegt keine wissenschaftliche Theorie zugrunde. Ihr Nichtwirken wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien gezeigt. Außerdem sprechen wir hier über Künstliche Intelligenz. Ich würde mich freuen, wenn wir beim Thema bleiben.
Ohne den Reduktionismus geht es aber nicht. Man muss zuerst die Teile betrachten und verstehen. Erst dann kann man den großen Wurf machen. Oft läuft es so: Die experimentelle Gehirnwissenschaft experimentiert an Neuronen herum. Die Theoretiker lesen die Papers und versuchen die großen Zusammenhänge zu entdecken.
Das mit dem Stein stimmt allerdings. Der Satz hat mich jetzt recht beglückt: “Ein Stein hat … kein Bewusstsein. Er würde sonst weinen, wenn Sie ihn wegwerfen.” 🙂
Das ´Körper-Geist- / Leib-Seele-Problem´ ist deshalb ein so großes und unerklärbares Phänomen – weil man den Körper/Leib mit etwas (Geist/Seele) erfundenem in Zusammenhang stellt, was es real gar nicht gibt.
Und der Begriff ´Bewusstsein´ hat die gleiche Wertigkeit wie ´Geist/Seele´: oft benutzt, aber ohne konkrete Definition oder Belegbarkeit seiner Existenz.
Jetzt verspüre ich wieder den Zwang, Jeff Hawkins zu zitieren. 🙂 Sein Buch passt zum Thema wie der Löffel in die Suppe:
“Einige (Philosophen) glauben, dass sich das Bewusstsein einer physikalischen Beschreibung entzieht. Das heißt, selbst wenn man die Funktionsweise des Gehirns vollständig verstehen würde, ließe sich das Bewusstsein damit nicht erklären. Der Philosoph David Chalmers behauptete, das Bewusstsein sei “das schwierige Problem”, während das Verständnis der Funktionsweise des Gehirns “das einfache Problem” sei. Dieser Satz hat sich durchgesetzt, und heute gehen viele Menschen einfach davon aus, dass das Bewusstsein ein von Natur aus unlösbares Problem ist. Ich persönlich sehe keinen Grund für die Annahme, dass das Bewusstsein nicht erklärbar ist. Ich möchte mich nicht auf Debatten mit Philosophen einlassen und auch nicht versuchen, das Bewusstsein zu definieren. Die Theorie der Tausend Gehirne schlägt jedoch physikalische Erklärungen für mehrere Aspekte des Bewusstseins vor. Zum Beispiel ist die Art und Weise, wie das Gehirn Modelle der Welt lernt, eng mit unserem Selbstverständnis und unserer Überzeugungsbildung verbunden.” (Jeff Hawkins, “A Thousand Brains: A New Theory of Intelligence”)
Da stimme ich Ihnen voll zu!!!!!!!!!!!!!!
@Konecny
Sie haben mich falsch verstanden. Was ich meinte ist, dass ´Bewusstsein´ nur ein Glaubensthema ist.
Denn etwas, was es nicht wirklich gibt – daran kann man nur glauben.
Aber etwas was nicht real existiert, kann man nicht erklären.
Jeff Hawkins geht aber offenbar davon aus, dass es ein ´Bewusstsein´ wirklich gibt.
Jeff Hawkins geht davon aus, dass man das, was wir unter Bewusstsein verstehen, erklären kann. 🙂
@KRichard
Ganz klar NEIN, es ist weder Wunder noch Phänomen, es ist so, weil die Masse an der stumpf-, blöd- und wahnsinnigen Unwahrheit unseres heuchlerisch-verlogenen “Zusammenlebens” festhält.
Ich bitte, hier solche Art von Kommentaren, Verurteilungen, Hassreden und Platittüden zu unterlassen.
“Zum Beispiel ist die Art und Weise, wie das Gehirn Modelle der Welt lernt, eng mit unserem Selbstverständnis und unserer Überzeugungsbildung verbunden.”
😄Haha, ganz genau, allerdings weniger bis garnicht weise, sondern viel bis zuviel in der Art hin zur Unart der Bewusstseinsbetäubung von/zu materialistischer “Absicherung” und immer im engen/einengenden Verständnis zur Bildung von mehr und/oder weniger denkbaren …losigkeiten der Konfusion, ganz im Sinne der daraus fehlerhaft-resultierenden ignoranten Arroganz “… dass das Bewusstsein ein von Natur aus unlösbares Problem ist.” – Die “Geistlichen” der Systemkirchen sagen bei Zweifel an der richtigen Interpretation nicht ohne Grund: “Gottes Wege sind unergründlich”!?
Die Illusionen des holographischen Universums sind die “Natur” die stets die Lösungen mitliefern – Abgesehen von Naturvölkern und denen die sich auf deren Rituale mit den Methoden des Erkenntnisgewinns ohne … einlassen können, hat ein von Geburt an blinder (und tauber) Mensch derzeit wohl noch das größte natürliche Verständnis für den Weg von unserer instinktiven Bewusstseinsschwäche nach innen zum Zentrum unserer Bewusstheit, wenn er nicht total systemrational verkorkst ist!?
@ Konecny
und Alle
Ich habe mir das Video angesehen und mir ist aufgefallen dass Sie auf das „Empfindungsproblem“, eigentlich der wichtigste Unterschied zur „menschlichen Intelligenz und Bewusstsein“ nicht eingegangen sind.
Dass der “Deep Learn Algorithmus” zur Behandlung von in Text eingebundenen, auch nur relativ einfachen Rechenproblemen (so etwas wie „Textgleichungen“) nicht geeignet scheint, ist wegen der „kombinatorischen Explosion“, wenn von „unendlich vielen Zahlen“ der Zahlengeraden, jede Zahl mit ebenfalls einer von „unendlich vielen Zahlen“ verknüpft werden soll, zu erwarten.
Bei komplexen Zahlen würde das Problem noch mehr „ausufern“.
Der DL Alogorithmus eignet sich offenbar bestens für Spracherkennung und selbst zum besseren „Sprachverstehen“, ich würde formulieren für einen „Sprachauswerteprozessor“.
Matheaufgaben müssten „herausgelöst“ und aufbereitet werden, so dass sie von einem „banalen Rechenprozessor“ gelöst und die Ergebnisse allenfalls zur Ausgabe den „Sprachauswerteprozessor“ zugeführt werden können.
Der Mensch benutzt ja auch Bleistift und Papier um nach vorgegebenen Mustern Matheaufgaben, auch „Textgleichungen“, systematisch und algorithmisch zu lösen.
Nach und nach könnte man für fast jedes Problem einen besonderen „Problem Lösungsprozessor“ entwickeln um letztlich zu einem „General Problem Solver“ zu kommen.
Sollten sich die „Theorien“ meiner Exlehrer bestätigen, die von mir „frei und theatralisch“ formuliert, letztlich aussagen würden, dass das „Empfindungsphänomen“ im Zusammenhang mit „Tanzmustern der Valenzelektronen“ bei bestimmten Molekülen auftritt, so könnten auch die dabei auftretenden (elektrischen Signal-) Muster aus einer besonderen “Empfindungssensorik” (wie z.B. Auge) elektronisch ausgewertet werden.
Der Schritt zum „Bewusstsein“ wäre relativ klein.
Vielen Dank, dass Sie sich das Video angesehen haben. Das freut mich sehr.
Warum gehe ich nicht auf das “Empfindungsproblem” ein? Meinen Sie Qualia (Sinnesempfindungen), oder?
Eigentlich gehe ich darauf ein, in dem ich sage, dass das Gehirn im Vergleich zu KI-Modellen kontinuierlich lernt und: “Die Millionen von neuronalen Verbänden im Gehirn haben sich im Laufe der Evolution aufgrund der Wechselwirkung unseres Körpers und seiner Sinne entwickelt. Dank der Umweltreize konnten sich die natürlichen neuronalen Verbände ständig aneinander anpassen, um in der gegebenen Umwelt zu bestehen. Unser Gehirn ist das Ergebnis einer Millionen Jahre lang andauernden Entwicklung, Anpassung und Selbstorganisation unter dem Druck der sich ständig ändernden Umwelt.
Im Video wird die Frage gestellt, ob Künstliche Intelligenz (so wie wir sie heute kennen) Bewusstsein haben kann (so wie wir es heute bei Menschen kennen). Dafür muss man das Bewusstsein im Grunde nicht einmal perfekt definieren, weil’s man heute sowieso nicht perfekt definieren bzw. erfassen kann. Man muss nur zeigen: Können die heutigen künstlichen neuronalen Netze das haben, was wir Menschen als Bewusstsein ansehen.”
Auch wenn ich darauf aber nicht eingegangen wäre: 35 Minuten lang zeige ich (und das in einem YouTUbe-Video, die meist höchstens 10 Minuten dauern) an ausreichend vielen Unterschieden zwischen unserem Gehirn und den KI-Modellen, dass KI-Modelle so etwas wie Bewusstsein nicht haben können. Wenn ich alle Unterschiede vorstellen möchte, würde das Video mindestens eine Woche lang sein. 🙂 Ich glaube länger.
@ Jaromir Konecny 11.04.2022, 09:24 Uhr
Die „Tanzmustertheorie der Valenzelektronen“ würde auch die „Homöopathie“ bestens erklären, nicht nur das „Empfindungsphänomen“.
Prozesse „funktionieren“ eben dann nicht, wenn erforderliche „Dynamiken“ (z. B. „Resonanzfrequenzen“) nicht übereinstimmen.
So wie man z.B. nur denjenigen (von sehr vielen) Radiosendern empfangen kann, der eben beim „Empfänger“ im „Resonanzsystem („Schwingkreis“) abgestimmt“ ist.
Besteht Übereinstimmung hinsichtlich der „Resonanzfrequenzen“, dürften Wirkungen sehr wohl übertragen werden.
Es kommt in der Homöopathie vermutlich wenig auf den „Stoff an sich“ (der praktisch überhaupt nicht mehr vorhanden ist) sondern auf die „ausgelöste Dynamik an.
Wenn eine Theorie Homöopathie erklären kann, dann spricht es nicht für Homöopathie, sondern gegen diese Theorie. 🙂 Zumindest wissenschaftlich gesehen.
@Jaromir Konecny:
1. Reduktionismus:
Man muss zwingend zwischen belebter und unbelebter Natur unterscheiden. In der unbelebten Natur lassen sich die Erscheinungen auf ihre Elemente (Bausteine) reduzieren (Reduktionismus), also aus ihnen heraus erklären. In der belebten Natur geht das nicht, da Leben evolviert und somit immer neue emergente Zustände schafft, die sich eben nicht aus den Bausteinen erklären lassen.
Hier muss man also unterscheiden zwischen Analyse der (biologischen, chemischen, physikalischen) Bausteine und Prozesse und der Reduktion auf Prinzipien (Arbeitslogik, Zustand, etc.).
Betrachtet man in der belebten Natur also eine Erscheinung, kann und muss man sie physikalisch beschreiben, aber man muss sie anhand des sie konstituierenden Prinzips erklären.
2. Das harte Problem des Bewusstseins:
Chalmers hat hier den Fehler gemacht, den ich weiter oben schon beschrieben habe: die Verwechslung von subjektivem Empfinden und objektiver Untersuchung.
Subjektives Empfinden (Qualia) kann nicht wissenschaftlicher Gegenstand sein, denn der setzt ein Subjekt-Objekt Verhältnis voraus. Wenn ich wissen will, wie eine andere Person die Farbe rot empfindet, müsste ich mich in ihn hineinversetzen können oder er müsste mir seinen Empfindungscode geben. Denn kennt er aber selber nicht. Bewusstsein (als Gesamtheit allen Denkens und Empfindens, also nichts metaphysisches oder aufgesetztes) lässt sich natürlich objektiv beschreiben. Es gibt ja inzwischen unzählige Versuche dazu.
Und hier lassen sich physikalische etc. Prozesse beschreiben, erklären lässt sich das Gehirn mit seiner Eigenschaft, dem Bewusstsein, aber nur anhand der konstituierenden Prinzipien.
Wolfgang Stegemann: “Man muss zwingend zwischen belebter und unbelebter Natur unterscheiden. In der unbelebten Natur lassen sich die Erscheinungen auf ihre Elemente (Bausteine) reduzieren (Reduktionismus), also aus ihnen heraus erklären. In der belebten Natur geht das nicht, da Leben evolviert und somit immer neue emergente Zustände schafft, die sich eben nicht aus den Bausteinen erklären lassen.”
Jaromir: “Behindern sich mit einer solchen Unterscheidung nicht eher die Philosophie und Theologie als die Naturwissenschaften? Viele “neue emergente Zustände” verlieren ihre Emergenz, wenn man die Teile reduktionistisch untersucht, die zu dieser Emergenz (der besssere Name ist Fulguration) führen sollten. Ich verstehe nicht, was eine solche Unterscheidung wissenschaftlich bringen soll, das heißt auch ein solches Gebot, Sachen reduktionistisch nicht zu untersuchen.
Nehmen wir das Sehen, das früher als ein emergenter Zustand des Lebendigen galt, weil man’s eben nicht erklären konnte: David Hubel und Thorsten Wiesel haben recht reduktionistisch ein Neuron des visuellen Systems einer Katze angezapft und geschaut, auf welche Lichtreize das Neuron reagiert, das heißt feuert.
Dank diesen Untersuchungen konnten sie die Theorie der rezeptiven Felder aufstellen und beweisen und eine hierarchische Verarbeitung der Reize im visuellen Cortex ermitteln: In der äußeren Neuronenschicht werden nur Striche in bestimmten Winkeln ermittelt, diese werden eine Schicht weiter zu kleinen Kurven zusammengelegt, und von Schicht zu Schicht tiefer zu immer abstrakteren Merkmalen, bis diese Merkmale in der tiefsten Schicht ganze Objekte ergeben. Damit konnte man erklären, dass unser Sehen keine Emergenz darstellt, sondern die Folge dessen ist, wie einzelne Neuronen und ihre Verbände Signale verarbeiten.
Das bescherte Hubel und Wiesel 1981 einen Nobelpreis und der Künstlichen Intelligenz in den 1990ern dank Yann LeCun konvolutionale neuronale Netze.” 🙂
@ Jaromir Konecny 12.04.2022, 14:40 Uhr
Zitat: “Dank diesen Untersuchungen konnten sie die Theorie der rezeptiven Felder aufstellen und beweisen und eine hierarchische Verarbeitung der Reize im visuellen Cortex ermitteln: In der äußeren Neuronenschicht werden nur Striche in bestimmten Winkeln ermittelt, diese werden eine Schicht weiter zu kleinen Kurven zusammengelegt, und von Schicht zu Schicht tiefer zu immer abstrakteren Merkmalen, bis diese Merkmale in der tiefsten Schicht ganze Objekte ergeben. Damit konnte man erklären, dass unser Sehen keine Emergenz darstellt, sondern die Folge dessen ist, wie einzelne Neuronen und ihre Verbände Signale verarbeiten.“
Ich verstehen nicht, warum Sie den Begriff „Emergenz“ hier nicht akzeptieren. Vermutlich stehen hinter jeglichem Geschehen reale Prozesse, wenn man nun einmal „Zauberei“ oder „Wunder“ ausschließt.
Man kann „irgend etwas“ (einen Prozess) (noch) nicht verstehen, oder nicht beweisen, aber ein Ergebnis kann einfach „Fakt“ sein.?
Elektroniker: “Ich verstehen nicht, warum Sie den Begriff „Emergenz“ hier nicht akzeptieren. Vermutlich stehen hinter jeglichem Geschehen reale Prozesse, wenn man nun einmal „Zauberei“ oder „Wunder“ ausschließt.”
Jaromir: Ich akzeptiere den Begriff “Emergenz” schon, auch wenn mir der Begriff Fulguration lieber wäre – so wie ihn Konrad Lorenz vorschlug. Ich sage nur, dass man vieles für Emergenz hält, was man momentan nicht erklären kann. 🙂
Außerdem finde ich den reduktionistischen Zugang bei der Erforschung jedes komplexen Problems als sehr wichtig: Anders kann die Naturwissenschaft nicht funktionieren.
Das ist schonallein deshalb falsch, weil es einen scharfen Übergang zwischen belebter und unbelebter Materie voraussetzt. Tatsächlich ist dieser Übergang fliessend, soweit ich sehe gilt der Grundsatz
ausserhalb der Quantenwelt immer noch. So streiten sich z.B. die Gelehrten, ob ein Virus als lebendig anzusehen ist. Wie sich eine solche scharfe Unterscheidung mit der Evolutionstheorie vertragen soll, ist mir auch schleierhaft. Um es mit dem grossen Steven Weinberg zu sagen: ein dreifaches Hoch dem Reduktionismus!
Großartig! Danke! Finde ich genauso.
Zu Konecny:
“das jedes System ein reales Modell der Welt erlernt…”
Bei diesem “realen Modell” habe ich bei den Menschen ja starke Zweifel denn sie nehmen ihre Phantasien, Wahnvorstellungen , Ideologien, politischen Konstrukte, Eitelkeiten ja oft auch als reale Modelle der Welt die sie dann in ihrem Bewusstsein bis aufs Blut bzw. bis zum Tod verteidigen bzw. andere “Wahnsinnige” dann als sogenannte Trolle und Querdenker einordnen. Sie basteln sich sozusagen mit ihrem EGO ihre Wahrheiten ,frei nach dem Motto: Von zehn Menschen sind neun dumm aber ich bin ja zum Glück der zehnte. Künstliche Intelligenz muss hier den Menschen reale Modelle anbieten die eigentlich nur wissenschaftliche Modelle sein können da jeder sich seine Modelle -je nach Erfahrungen- zu künstlichen gesunden und ungesunden Geisteskonstrukten zusammenbastelt. Neuronen sind meiner Ansicht nach ausgesprochen “blöd” denn sie verschalten jeden Schwachsinn und jede Gier, Hass, Neid etc. unbewertet. Es kommt scheinbar auf die Bewertung an.
🙂 Wahrscheinlich hätte ich mir das Wort “reales” sparen sollen. Da haben Sie recht. Bei Künstlicher Intelligenz ist das Problem, das sie oft unsere Dummheiten aber auch Vorurteile lernen, wenn wir die Modelle an nicht neutralen Datensätzen trainieren. Ich denke aber trotzdem, dass es leichter ist, neutrale Datensätze für ein gutes KI-Training zusammenzustellen, als menschliche Voreingenommenheit zu therapieren. 🙂
@Golzower
Versuchen Sie den Sinn des folgenden Textes zu entschlüsseln:
A) “Leesn Sie enimal deiesn Txet. Wtteen Sie vetsehern ihn, owbhol er egitenilch uverntsädnilch ist.”
Unser Gehirn kann hervorragend Muster erkennen und vermutlich kommt man daher in kurzer Zeit darauf, dass der obige Text folgendes bedeutet:
B) “Lesen Sie einmal diesen Text. Wetten Sie verstehen ihn, obwohl er eigentlich unverständlich ist:”
Unser Gehirn hat mit dieser Umwandlung A) > B) eine phantastische Leistung erbracht.
Obwohl der erste Text zum größten Teil aus unsinnigen Wörtern besteht, hat unser Gehirn 9 dieser 14 Worte gefälscht (= 64,3 %) und damit einen sinnvollen Text erzeugt.
Und damit kommen wir zum größten Problem von technischen Entwicklungen:
Von Maschinen/Computern erwartet man, dass diese 100 % fehlerfrei arbeiten – bei unserem Gehirn ist es egal ob fehlerhaft gearbeitet wird oder nicht: Fehler merken wir noch nicht einmal oder wir ignorieren diese.
@Stegemann 10.04 18:26
„Man verfällt immer wieder gern in einen Reduktionismus. Natürlich spielen physikalisch-chemische Prozesse im Gehirn die basale Rolle. Sie sind aber eingebettet in das biologische System namens Hirn.“
Mit der physikalischen Natur der Innensicht meine ich nicht Reduktionismus. Ich sehe es auch so, dass die spezielle Form unserer Innensicht von einer Funktionalität des ZNS ausgemacht wird. Nur für die grundsätzliche Möglichkeit von Innensicht überhaupt scheint mir eine eigene Voraussetzung in der Physik dieses Kosmos nötig zu sein.
Ich vermute, dass der Innenraum ein Geistiger ist, in den Zustände unseres Gehirns hinein abgebildet werden. Die Konsequenz daraus ist eben, dass hier etwas grundsätzlich Physikalisches mitspielt, das nur noch nicht entdeckt wurde.
Simple Mechanik von Verschaltungen kann vielleicht allerhand, aber egal wie viel davon da ist, die Innensicht braucht einfach mehr. Wenn die Innensicht dann aber überhaupt erst mal da ist, dann hat sich die Evolution von Nervensystemen über die Jahrmillionen längst darauf eingestellt. Entsprechend können wir mit Innenwelten bei allen Tieren mit Nervensystemen rechnen.
Richtiges Selbstbewusstsein findet man nur bei höheren Tieren, aber eine von innen erlebte Existenz ist wohl wirklich verbreitet. Ebenso eine gewisse Empathie auch über Artgrenzen hinweg.
@Jaromir 11.04. 09:11
„Leider wollen viele KI-Experten bald Allgemeine Künstliche Intelligenz entwickelt haben, ohne sich bei der Gehirnforschung zu informieren.“
Künstliches Bewusstsein werden diese Experten so schnell nicht finden, aber wohl doch vielerlei Nützliches, was dann später, wenn man mehr übers Gehirn herausgefunden hat, dann doch noch weiter führt. Die Prinzipien, wie Innenwelten implementiert werden können, können ja neben der biologisch gefundenen Lösung auch auf komplett andere Weise dann als eigene Lösung in der Technik verwirklicht werden. Da Computer ganz anders funktionieren als neuronale Netze, würde ich mich auch nicht wundern, wenn künstliches Bewusstsein ganz anders laufen kann als biologisches Bewusstsein.
Nur die grundsätzliche Zutat könnte eben auch ein Geistesraum sein, den aber schon die Physik bereitstellt. Ohne dem werden es auch die Computer nicht können. Vermute ich zumindest.
Bis jetzt können wir aber nur schauen, ob KI-Modelle ein dem menschlichen Bewusstsein ähnliches haben. Ein anderes können wir nicht. Das ist wie mit dem Fliegen: Um Flugzeuge zu entwickeln, hat man sich von Vögeln inspirieren lassen. Flugzeuge funktionieren zwar anders als die Vögel. Doch ein Flug bleibt ein Flug. So wie Bewusstsein Bewusstsein bleibt.
“Wenn Kinder Kinder bekommen” – Schöpfung/Zentralbewusstsein: Wenn künstliches Bewusstsein, das ebenbildlich sein soll, künstliches Bewusstsein schaffen will, bevor es ebenbildlich überhaupt erkannt, verstanden und entsprechend gestaltet hat, dann … 👋🥴
@hto 12.04 14:11
„“Wenn Kinder Kinder bekommen” – Schöpfung/Zentralbewusstsein:..“
Vielleicht lässt sich Ihr ewig beworbener Evolutionssprung zum Zentralbewusstsein ja dann in Wirklichkeit tatsächlich wenigstens in Maschinen umsetzen. Wenn man diesen Maschinenwesen dann die Organisation der entsprechenden gemeinschaftlichen Aufgaben übertragen kann, dann haben wir es doch womöglich. Und können selber schnöder Mensch bleiben, der wenig dazu neigt, über den eigenen Tellerrand hinaus zu gucken.
Die alte Frage der Macht stellt sich dann auch neu. Mensch sucht ja gerade Machtpositionen, weil er eben gerade keinen Gemeinsinn im Sinn hat, sondern nur einen Weg sucht, sich ganz persönlich zu bereichern. Wenn diese Personen sich dann nicht mehr nach oben drängeln können, weil sie auf eine Konkurrenz mit KI stoßen, wo sie als einfacher Mensch nicht mehr gegen an kommen, dann wären wir möglicherweise einen Schritt weiter.
Diese Ober-KI kann dann gerne von Grund auf unegoistisch und bedürfnislos sein. Sie braucht als Ressource ja nur noch Strom. Als einzige eingebauten Motive genügen dann das Gedeihen der Menschen und der übrigen Biosphäre.
Die Organisation in Logistikzentren wie bei Amazon übernimmt ja längst eine KI. Die Menschen braucht man nur noch als „Picker“, die komplett von der KI kommandiert werden. Welche Ware wann an wen verschickt werden muss, und wo die sich im Zentrallager befindet, das weiß längst schon kein Mensch mehr.
In der Online-Druckerei, wo wir unsere Drucksachen bestellen, ist auch der gesamte Ablauf vollkommen automatisiert. Das ganze System funktioniert wie ein Netzwerkdrucker im Nebenzimmer, nur der Versand der Ware dauert einen Tag länger. Der einzige Einsatz von Menschen ist das Verpacken für den Versand. Und prompt bekamen wir auch mal die Flyer von einem anderen Kunden zugeschickt. Der Verpacker hatte sich vertan. Ansonsten war hier noch nie auch nur der kleinste Fehler vorgekommen.
@Jeckenburger:
Was verstehen Sie unter ‘Geist’? Bewusstsein aus etwas Physikalischem? Ist das nicht ein etwas großer Gedankensprung über eine zu große Erklärungslücke? Ist es nicht plausibler, Bewusstsein aus etwas Lebendigem zu erklären?
Das gängige Argument ist die eigene spirituelle Erfahrung. Sollte man psychische Erscheinungen nicht besser psychologisch erklären statt physikalisch?
Der Wunsch nach einer höheren, gerechten Autorität scheint der Vater des Gedankens. Gäbe es diese, müsste die Welt dann nicht besser sein? Aber auch dafür findet sich wieder ein Argument.
Der Geist ist die Energie/Kraft der Schöpfung / des Universums, die vor allem Gott / die Vernunft / das Zentralbewusstsein des Zentralbewusstseins erschafft/gestaltet – lebendig/physikalisch?
“Wer weiss denn, ob das Leben nicht das Totsein ist und Totsein Leben?” (Euripedes)
“Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.” (Johannes 4,24)
Und da Mensch vernunftbegabt ist, muss Mensch vor allem erst …!?
👋😉
Mist, es soll “… das Verantwortungsbewusstsein des Zentralbewusstseins erschafft/gestaltet …” da stehen.
@Stegemann 12.04 21:05
„Das gängige Argument ist die eigene spirituelle Erfahrung. Sollte man psychische Erscheinungen nicht besser psychologisch erklären statt physikalisch?“
Tue ich ja auch überwiegend. Aber der physikalische Rest ist dann doch zu attraktiv, um ihn ganz zu verwerfen.
„Ist das nicht ein etwas großer Gedankensprung über eine zu große Erklärungslücke?“
Ich will ja auch gar nicht die ganze Erklärungslücke zwischen den neurologisch bekannten Fakten und den von innen zu beobachteten Erlebniswelten mit einem Geistesraum füllen. Ich meine einfach nur, dass es da mehr geben muss als nur die richtigen Verschaltungen. Zusätzlich zu den nötigen Verschaltungen.
Dass wir dann in der Konsequenz einen weiteren Horizont erhoffen können, das ist mir wesentlich wichtiger als eine höhere Autorität. Die suche ich jetzt nicht unbedingt. Ich habe ja auch mit keiner Kirche was zu tun.
Wenn es aber mal KI gibt, die vieles automatisiert, was heute recht schlecht von Menschen organisiert wird, dann wäre dieses u.U. eine Autorität, die man den heutigen Verhältnissen in vielen Bereichen vorziehen könnte. Beamte, die ihre Arbeit machen, dem Bürger gegenüber flexibel sind und keine Bestechungsgelder fordern sind nun mal nicht überall selbstverständlich. Hier würde KI nicht nur Gehälter einsparen, sondern auch den Service deutlich verbessern können.
@Stegemann @Jeckenburger
Sie machen sich die Problematik unnötig kompliziert: Wir haben doch Glaubensfreiheit – d.h. man darf glauben was man will.
Fakten brauch man dazu nicht.
@KRichard
Nee, wir haben nur Illusionen der “individualbewussten” Konfusion seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”).
👋😎
@hto
suchen Sie per Google [Buddhismus Bewusstsein Illusion], dort finden Sie einige Überlegungen, über die es sich lohnt, nachzudenken
@KRichard
Die Buddhisten “bewegen” sich auch nur im geistigen Stillstand, also hauptsächlich in der Illusion von befreienden Reinkarnation des “einzelnen”/”individualbewussten” Menschen, doch Mensch bedeutet ALLE, also müssen die Anstrengungen für menschliches Bewusstsein ganzheitlich-positiv ausfallen!!!
@Konecny
Übrigens, mit dem menschlichen Bewusstsein verhält es sich wirklich wie “ein bisschen schwanger”
👋🤣👍
🤣
Liebe Kommentatoren,
vielen Dank für die recht zivilisierte Diskussion zu diesem Beitrag. Die vielen Kommentare freuen mich sehr.
Nur ganz schüchtern merke ich an, dass es in dem hier diskutierten Video (K.I. Krimi) mit dem Thema “Kann Künstliche Intelligenz Bewusstsein haben?” darum geht, ob heutige KI-Modelle etwas haben können, was wir bei uns als das Bewusstsein ansehen. (Ein anderes Bewusstsein gibt es ja nicht.) Obwohl wir uns auf einer strengen wissenschaftlichen Definition des Bewusstseins nicht einigen können, sehen wir viele Aspekte davon, die auch wissenschaftlich untersucht werden.
Was ich damit sagen will: Es geht nicht darum, was GENAU Bewusstsein ist, sondern, ob’s Maschinen haben können. 🙂
Ich wünsche Ihnen Frohe Ostern!
Liebe Grüße
Jaromir
Maschinen können sicher Bewusstsein haben, aber solange Mensch mit seinem Bewusstsein nicht wirklich-wahrhaftig umgehen kann, sollten wir es nicht versuchen auf Maschinen zu übertragen!
Frohe Ostern🥚🐇
Zumal wir die Kraft/Energie für unser Bewusstsein eines Tages im vollen Umfang / ganzheitlich nutzen werden und weniger bis keine Maschinen mehr brauchen, wenn …!? 😎 Matthäus 21,18-22
Ob eine KI ein Bewusstsein haben kann, hängt auch davon ob ab, wie wir „künstlich „ verstehen.
Zur Auflockerung.
Die Chemie ist eingeteilt in organische und anorganische Chemie.
Als Wöhler künstlich Harnstoff herstellte, war das eine Revolution. Hatte er doch die Grenze vom Toten zum Lebendigen überschritten.
Können wir die Grenze von einem toten Roboter zum lebendigen Organismus überschreiten ?
Mit Mut, ja es gehört Mut dazu, das Undenkbare zu denken.
Sie haben doch schon von Versuchen an tierischen Zellen gehört, und es gibt auch pflanzliche Zellen. Wenn man die kreuzt, dann entsteht etwas vollkommen Neues.
Und jetzt denken wir uns ein Gerüst aus Metall oder aus Kunststoff in das wir so ein Hybrid aus Pflanze und Tier /Mensch einpflanzen, so dass es wachsen kann. Wer weiß, was dieses Hybrid denkt ?
@ Jaromir Konecny 14.04.2022, 09:27 Uhr
Strukturen die „ähnliches“ leisten wie „Bewusstsein“, könnte es bei Maschinen vermutlich irgendwann geben.
Es gibt ohnehin in der Technik, sozusagen so etwas wie „(auch zentrale) Schnittstellen“ für die grundsätzliche „Lenkung“ von Energie/Signalen/Kräften. Sie haben den Charakter einer „Matrix“, wobei auch die Kombinationen, z.B. der Signale eine Rolle spielt.
Vom einfachen „Kreuzschienenverteiler“ (Energietechnik), „Koppelfelder“, „Hauptverteiler“ (Telefontechnik), bis zum „Akku(mulator)“ (Datensammler) in elektronischen Prozessorsystemen.
Die „Natur“ dürfte dieses grundlegenden Konzept zum „Bewusstsein“ (mit Empfindungsauswertung) entwickelt haben. Die Netzhaut wäre eine typische und bedeutsame „Schnittstelle samt Empfindung“ zwischen Umwelt und z.B. Menschen. Im neuronalen Netz werden die Information abbildenden Signale sozusagen ausgewertet und an den Zwischen/Endschichten zur (Zwischen)Ergebnis Anzeige gebracht.
Intern gibt es in Systemen offensichtlich derartige Schnittstellen zwischen den „Prozessoren“. Also z.B. zwischen KI Sprachauswertesystem und Matheprozessor (was ich ein einen früheren Beitrag angeregt habe) um das Speichersystem der KI nicht sinnlos mit „unendlich vielen Algebramustern“ zu zu „müllen“. Letztlich könnte man dieses Konzept weiter entwickeln bis hin zum „General Problem Solver“ (GPS).
Diese „Prozessoren“ gibt es offensichtlich auch in der Biologie und die Zwischenschichten (zwischen Organen) sind die „Schnittstellen“ und wegen einer eingebundenen besonderen Sensorik allenfalls „empfindungsfähig“.
Die größte Hürde ist meiner Meinung nach die „Empfindungssensorik“, also eine Sensorik die nicht nur (wie praktisch jede Sensorik) „einfach“ einen definierten Output (z.B. elektrische Signale) bei einem bestimmten Input (z.B. den Blutzuckergehalt eines Blutstropfen) abgibt, sondern zusätzlich „Empfindungen entstehen“ lässt.
Im neuronalen System gibt es offensichtlich derartiges, sofern man nicht an „Zauberei“ denkt. Man kann im Prinzip aus elektrischen Signalen z.B. im Gehirn, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit und unter bestimmten Umständen, gewisse „Wünsche“ z.B. eines Patienten mit Locked-in-Syndrom erkennen (N. Birbaumer).
Die Sensorforschung, hauptsächlich Quanten Physiker/Chemiker, aber auch Mediziner haben ganz hervorragendes geleistet. Salopp und theatralisch formuliert, geht es, wie bei praktisch allen chemischen Prozessen, um die Muster beim „Tanz der Valenzelektronen“, die die vielfältigen Atomaren/Molekularen Verknüpfungen bei den chemischen Prozessen bewirken.
Dass in diesem Zusammenhang Empfindungen auch im Sinne von Qualia als Phänomen auftreten könnten, haben ehemals, was ich schon angedeutet habe, sozusagen die „Spatzen von den Dächern (der ehemaligen Nazi Forschungsstätten) gepfiffen“.
Wenn irgend ein Problem im Bereich der KI erkannt und definiert werden kann, so kann es normalerweise auch umgehend (mit besonderen, „eingebundenen“ Prozessoren) gelöst werden. Beim Qualia Problem sollte man zumindest physikalische Korrelationen („Tanzmuster“ der Valenzelektronen bestimmter „Stoffe“) mit „Empfindungen“ finden.
Die Gesamtheit dieser „Schnittstellen“, mit ihren „Funktionen“ würden das „Bewusstsein“ realisieren. Womöglich reicht es, wenn organische Sensorik, gemäß dem Vorbild in der Natur, mit Elektronik verknüpft wird.
Eben gelesen (auch mittels automatischer Übersetzung): https://www.quantamagazine.org/researchers-glimpse-how-ai-gets-so-good-at-language-processing-20220414/.
Passt ja wohl zu diesem thread. Um Fehlassoziationen zu vermeiden: Das Thema interessiert mich zwar (Zeitgeist, Realismus usw.), aber andere Sachen doch mehr. Bei allem Respekt natürlich vor der intellektuellen Leistung.
In einem gewissen Sinn passt der Artikel auch zu dem blog post von gestern bei *Semantische Wettkämpfe*. Herr Prof. Felder verweist am Ende auch auf den song **We Don’t Need No Education** von Pink Floyd: … another brick in the wall …
Nicht ganz unzutreffend – finde ich (bei, nochmal, allem Respekt).
Danke! Gleichzeitig mit dem Kommentar kam der Hinweis auf den Artikel von Quantamagazine. 🙂
Axel Krüger,
Auf den ersten Blick ist so ein Thema ein Glaubensbekenntnis.
Auf den zweiten Blick bietet es aber die Möglichkeit über den Zaun zu schauen, Versuche mit menschlichen Zellen sind verboten, trotzdem wird im Ausland geforscht.
Hinter dem Begriff Bewusstsein steckt der Begriff “Sein”.
Und wie der begriffen wird, entscheidet , ob wir eine materialistische oder eine idealistische Weltanschauung haben.
Dann kommt noch der paraktische Aspekt dazu, wieviel KI lassen wir uns gefallen, oder anders herum gedacht, kann die Zerstörung einer KI moralisch verwerflich sein ?
@lioninoil
Über die Ethik-Thematik zu Versuchen mit menschlichen Zellen wurde gerade eine Arbeit veröffentlicht
DOI: 10.1007/s12152-022-09483-1
Human brain organiods and consciousness
Danke für das Verfassen dieses informativen Artikels über den Zusammenhang zwischen Künstlicher Intelligenz und Bewusstsein.
Der Artikel ist sehr spannend und KI scheint auch für Content-Ersteller wirklich interessant zu sein.
Vielen Dank!