AlphaDogfight – Kriegsspiele mit Künstlicher Intelligenz

Ein kleiner Prolog aus Afrika

Zwischen 1978 und 1980 tankte ich auf dem Flugplatz Ogba bei Tripolis in Libyen tschechoslowakische Albatros-Schulflugzeuge mit Kerosin. Nach Libyen war ich als Experte für Treibstoffe geschickt worden. Mangels eines Labors beschränkte sich aber meine Expertise auf das Schleppen eines Schlauchs mit der Zapfpistole von Tankwagen zu unseren Flugzeugen. Auf den Flugplatz-Startbahnen unter der nordafrikanischen Sonne hätte man Kartoffelpuffer braten konnte.

Die Tanklaster wurden von libyschen Soldaten gefahren. Mittags haben sie mich oft auf eine geschmorte Lammhaxe eingeladen: Libysche Tankwagenfahrer und ich um eine große dampfende Blechschüssel, aus der ein Berg Reis ragte. Der Reisberg war reichlich mit roter Soße begossen. Darin waren die leckeren Lammhaxen eingepflanzt. Wie Bäume am Hang eines Vulkanbergs – die Soße war unverschämt scharf. Wir aßen mit den Händen. Dabei brachten mir die libyschen Jungs arabisch bei.

Eines Tages ist ein Albatros mit dem tschechischen Pilotlehrer und seinem jungen arabischen Schüler nicht auf den Flugplatz zurückgekehrt. Tagelang konnten wir das Flugzeug in der Wüste nicht finden. Nach jeder Schicht kamen wir mit dem Bus vom Flugplatz heim – ins Tajura Village, in ein aus kleinen Blechhäusern gebautes Dorf. Vor dem Village-Tor saßen auf einer Bank die Frau und zwei Töchter des verschwundenen tschechischen Piloten. Wenn sie unseren Bus sahen, standen sie auf und warteten gespannt: Was würden sie von uns erfahren? Bedauernd warfen wir die Arme hoch: „Nichts Neues!“

Bis man das Flugzeug gefunden hat: In der Wüste, einige Meter unter der Erdoberfläche eingebohrt: Wahrscheinlich hatte der arabische Pilotschüler versehentlich zu stark beschleunigt. Beide Piloten „schliefen ein“ – so nannten wir die durch die starke G-Kraft versursachte Bewusstlosigkeit. So bohrte sich das Flugzeug viele Meter tief in den Sand ein. Beide Piloten hatten keine Chance.

Auch an diesem Tag sprangen die drei Frauen von ihrer Bank auf, als sie unseren Bus sahen. Der Bus hielt vor ihnen an. Doch keiner von uns Männern im Bus hatte Mut genug, als erster aus dem Bus zu steigen. Niemand wollte die schreckliche Nachricht überbringen. Die Frauen starrten zur Bustür. Plötzlich begannen sie zu weinen und zu schreien. Erst dann liefen wir aus dem Bus, um sie zu trösten.

Für Libyen hatte man mich in der sozialistischen Tschechoslowakei angeworben: Am Ende meines Militärdienstes auf dem Flugplatz in slowakischem Košice. Ich hatte zwar nur an einer Flugschule gearbeitet, musste nie eine Waffe gegen andere richten. Doch als ich aus Afrika in die sozialistische Tschechoslowakei zurückkehrte, wurde ich ein Hippie: Flower Power kam mir als das einzige richtige Mittel gegen den Krieg und die Diktatur vor. Ich war naiv. Doch ich wusste auf jeden Fall, damals mit 23, ich werde mich nie mehr – egal von wem – für etwas Militärische missbrauchen lassen. Die Frauen damals in Libyen, die ihren Mann und Vater verloren hatten, sehe ich immer noch vor mir – nach 40 Jahren.

Ich auf einem Polizei-Foto in der sozialistischen Tschechoslowakei aus dem Jahr 1980. Im offiziellen Vokabular der Kommunisten hießen wir damals “defekte Jugend“.

Künstliche Intelligenz

Aus diesem Grund freute ich mich sehr, als über 2.500 KI-Forscher erklärten, nicht an autonomen Waffen forschen zu wollen. Keine Chance den KI-Kriegsspielen. Ich gebe zu, manchmal muss ich lachen, wenn ich Männer in Soldatenuniformen sehe. Wirken sie nicht komisch? 6ojährige Männer, die sich wie Kinder aufführen: Nur eine Pistole in die Hand und BUMM, BUMM – du bist getroffen! Generäle mit Orden behängt wie Weihnachtsbäume. Mit Abzeichen gepflastert. Sieht es nicht kindisch aus, wenn Männer in ihren Uniformen herumalbern? Leider ist dieses Herumalbern auch tödlich: Im Krieg rettet uns nicht einmal das Lachen.

Mittlerweile haben wir eine Technologie entwickelt, die uns helfen könnte, ein schönes Leben auf einer sauberen Erde zu führen: ohne dass jemand hungern muss, ohne große Ungerechtigkeiten, ohne tödliche Krankheiten: Künstliche neuronale Netze – die Programme der heutigen Revolution in Künstlicher Intelligenz (KI): Diese Programme könnten uns zeigen, wie wir den Klimawandel stoppen, Krebs heilen, Viren in ihre Schranken weisen, die Welt sauberer und gerechter gestalten. Wenn Roboter für uns arbeiten, ist ein bedinungsloses Grundeinkommen für alle möglich. Vielleicht brauchen wir nur noch ein paar Jahre dafür.

„Es gibt diese Argumente, dass wir vielleicht keine Künstliche Intelligenz entwickeln sollten, weil sie uns zerstören würde. Was ist aber, wenn das Nichterreichen der Künstlichen Intelligenz die größte existenzielle Bedrohung für die Menschen ist?“, fragt mein tschechischer Landsmann Tomas Mikolov. Das sehe ich genauso.

Hin und wieder bekomme ich aber meine Zweifel: Ist Künstliche Intelligenz doch nicht gefährlich? Werden wir verhindern können, dass KI gegen Menschen eingesetzt wird? Nicht für Menschen? Ich habe keine Angst davor, irgendwann von Künstlicher Intelligenz beherrscht zu werden. KI kann sich nicht selbständig machen, KI kann aber missbraucht werden. Firmen und Regierungen können uns mit Hilfe von KI manipulieren, kontrollieren und beherrschen. Und uns wieder einmal verführen: Zu Kriegsspielen.

Kriegsspiele

Am 20. August 2020 endete der AlphaDogfight der DARPA (Defense Resarch Advanced Projects Agency – die Forschungseinrichtung des US-amerikanischen Militärs). Im Kampf Mensch gegen Maschine gewann die Maschine 5:0. Diesmal ging es aber nicht um Schach, in dem im Jahr 1996 der Mensch Kasparow von der IBM-Maschine DeepBlue besiegt wurde. Auch um das chinesische Spiel Go ging es nicht: Darin wurde im Jahr 2016 der beste menschliche Go-Spieler Lee Sedol besiegt: Von AlphaGo – einem Modell aus künstlichen neuronalen Netzen der Google-Firma DeepMind. Auch um alle möglichen Atari-Spiele, um das Echtzeitstrategie Spiel StarCraft 2 und Poker handelte es sich nicht: In all diesen Spielen wurden Menschen von Maschinen geschlagen. Es ging um ein Kriegsspiel: Dogfight ist der Luftkampf zwischen zwei Flugzeugen:

In diesem Duell der Kampfjets besiegte am 20.08.2020 das KI-Modell der Firma Heron Systems den menschlichen Piloten Banger haushoch 5:0. Nur fand der AphaDogfight selbstverständlich im Simulator statt. Trotzdem lief der Kampf wie im Krieg: Wer getroffen wurde, hat verloren.

Gegen ein gut trainiertes KI-Modell hat der Mensch im Simulator keine Chance. Sicher würde der Roboter bei einem realen Luftkampf viel schlechter abschneiden. Zumindest heute. Eine Maschine hat nun mal keinen gesunden Menschenverstand. Mit ungewöhnlichen Situationen ist die Maschine schnell überfordert. Vorläufig.

Doch so wie das neue GPT-3-Transformer-Modell der maschinellen Verarbeitung der natürlichen Sprache in vielen Sprachaufgaben übermenschliche Leistung zeigt, werden KI-Modelle bald in vielen Sparten besser funktionieren als der Mensch. Mittlerweile müssen sie von Menschen nicht einmal lernen:

AlphaGo lernte noch Schach aus menschlichen Schachpartien spielen. AlphaGo Zero lernte Schach, indem es Millionen Schachpartien gegen sich selbst spielte: Mit zufälligen Zügen am Anfang: Nur anhand von Schachregeln und durch Pluspunkte, wenn es zufällig einen guten Zug ausführte, oder Minuspunkte bei falschen Entscheidungen. Trial & Error. Bestärkendes Lernen eben. Genauso trainierte die Heron-Systems-KI den Luftkampf: Man ließ das Modell während seines Trainings gegen sich selbst kämpfen.

Die (nahe?) Zukunft

Ist es also nicht nur eine Frage der Zeit, bis autonome Kampfjets bemannte Flugzeuge und andere Ziele mit Menschen in den Kriegen der Welt bekämpfen? Wieder eine Hemmschwelle abgebaut: In den Kriegen der Zukunft erleidet die technologisch überlegene Seite immer weniger menschliche Verluste. Irgendwann kann ein High-Tech-Land Kriege gegen rückständigere Länder führen und sich von dem eigenen Volk nur feiern lassen: Keine Särge mehr im Fernsehen, die aus dem fremden Land auf den heimischen Flughäfen landen. Vladimir Putin hatte recht: „Wer in diesem Bereich (Künstliche Intelligenz) die Führung übernimmt, wird Herrscher der Welt.“

Vielleicht wären solche autonomen Kampfflugzeuge schon jetzt auch im Realen menschlichen Piloten überlegen. Auch wenn bei der ganzen Unzulänglichkeit des momentanen autonomen Fliegens sicher viele Pannen passieren würden. Noch viel mehr als beim autonomen Fahren. Wie lange wird es aber noch dauern, bis diese Kampfmaschinen perfekt fliegen und in der realen Welt sich selbst überlassen werden können? Zehn Jahre? Zwanzig Jahre?

Könnte dann ein Mensch eine solche Maschine im realen Luftraum besiegen? Dafür müsste er sich auf jeden Fall sehr „unorthodox“ verhalten und den gesunden „maschinellen“ Verstand ständig herausfordern. Dieser menschliche Pilot wird aber auch nicht das können, was für Maschinen kein Problem ist: Bei sehr großen Beschleunigungen nicht das Bewusstsein zu verlieren. Genau das war damals den Piloten in Libyen passiert.

Ein Simulator ist ein Spielzeug. Wohl deswegen konnte ich in all den Artikeln über den AlphaDogfight, die ich in der letzten Woche las, auch in den deutschsprachigen, eher Begeisterung der meist männlichen Autoren an dieser neuen technischen Errungenschaft herauslesen. Keine einzige kritische Stimme vernahm ich über den Kampf dieses Jahres Mensch gegen Maschine. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich selbst kritisch zu äußern.

Bitte, verstehen Sie mich nicht falsch! Ich „glaube“ immer noch an das Gelobte Land, in dem wir bald dank Künstlicher Intelligenz leben könnten. Worauf sonst sollen wir noch hoffen in einer Welt, in der Menschen wie Trump zu Präsidenten gewählt werden? Wenn ich vor ein paar Jahren eine Satire mit einem solchen Präsidenten gelesen hätte, hätte ich gesagt: “Super tragikomisch, nur ziemlich unrealistisch.”

Die Weltuntergangsuhr steht 100 Sekunden vor Mitternacht. Nur noch Künstliche Intelligenz kann uns helfen, die Erde und uns vor uns selbst zu retten. Nachdem die natürliche Intelligenz so gnadenlos versagte. Es ist nun mal leichter, Datensätze für das Training der Maschinen einigermaßen neutral zu machen und damit Maschinen für alle möglichen Aufgaben zu trainieren, als Menschen von Vorurteilen, Gier, Machtbesessenheit, Narzissmus und all unseren anderen Unzulänglichkeiten zu “heilen”.

Wir müssen alles dafür tun, damit wir nicht statt ins Gelobte Land in einen Horrorfilm rutschen: In dem autonome Roboter Menschen jagen. Über Kriegsspiele spielende Männer weiter zu lachen, bringt vielleicht auch etwas. Damit sie irgendwann über sich selbst lachen können. Bevor der Uhrzeiger Mitternacht erreicht. Es fehlt nicht viel.

Titelbild von D Thory auf Pixabay.

PS: Wenn Sie sich über Künstliche Intelligenz etwas tiefgründiger informieren wollen: Am 15. Oktober erscheint bei Langen-Müller mein populärwissenschaftliches Sachbuch “Ist das intelligent oder kann das weg?”

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Liebe Besucherin, lieber Besucher,

 
willkommen auf meinem SciLogs-Blog "Gehirn & KI".
 
Ich möchte hier über alle möglichen Aspekte der Künstliche-Intelligenz-Forschung schreiben. Über jeden Kommentar und jede Diskussion dazu freue ich mich sehr, denn wie meine Mutter oft sagte:
 
"Solange die Sprache lebt, ist der Mensch nicht tot."
 
Neues über künstliche Intelligenz, künstliche neuronale Netze und maschinelles Lernen poste ich häufig auf meiner Facebook-Seite: Maschinenlernen
 
Hier etwas zu meiner Laufbahn: ich studierte Chemie an der TU München und promovierte anschließend am Lehrstuhl für Theoretische Chemie der TU über die Entstehung des genetischen Codes und die Doppelstrang-Kodierung in den Nukleinsäuren.
 
Nach der Promotion forschte ich dort einige Jahre lang weiter über den genetischen Code und die komplementäre Kodierung auf beiden Strängen der Nukleinsäuren:
 
Neutral adaptation of the genetic code to double-strand coding.
 
Stichworte zu meinen wissenschaftlichen Arbeiten: Molekulare Evolution, theoretische Molekularbiologie, Bioinformatik, Informationstheorie, genetische Codierung.
 
Zur Zeit bin ich Fachdozent für Künstliche Intelligenz an der SRH Fernhochshule und der Spiegelakademie, KI-Keynote-Speaker, Schriftsteller, Bühnenliterat und Wissenschaftskommunikator. Auf YouTube kümmere ich mich um die Videoreihe unserer SRH Fernhochschule "K.I. Krimis" über ungelöste Probleme und Rätsel der Künstlichen Intelligenz.
 
U. a. bin ich zweifacher Vizemeister der Deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften.
 
Mein Buch „Doktorspiele“ wurde von der 20th Century FOX verfilmt und lief 2014 erfolgreich in den deutschen Kinos. Die Neuausgabe des Buches erschien bei Digital Publishers.
 
Mein Sachbuch über Künstliche Intelligenz "Ist das intelligent oder kann das weg?" erschien im Oktober 2020.
 
Im Tessloff-Verlag erscheinen meine von Marek Blaha wunderschön illustrierten Kinderkrimis "Datendetektive" mit viel Bezug zu KI, Robotern und digitalen Welten.
 
Viel Spaß mit meinem Blog und all den Diskussionen hier :-).
 
Jaromir

76 Kommentare

  1. Autonome Kampfmaschinen, die außer Kontrolle geraten. Das wird gefährlich. Bleiben wir optimistisch. Die Menschen , die sich solche Maschinen ausdenken , die finden auch eine einfache Gegenstrategie.
    Der Molotow-Cocktail gegen die deutschen Panzer, das war so eine einfache Gegenmaßnahme.
    Was jetzt die Strategiespiele der Jugendlichen betrifft, die sind eine größere Gefahr. Wenn man keine Hemmungen hat, eine gegnerische Maschine mit einem Knopfdruck zu vernichten und sich dabei auch noch freut, das führt zu einer gedankenlosen Verrohung.

    • Was jetzt die Strategiespiele der Jugendlichen betrifft, die sind eine größere Gefahr. Wenn man keine Hemmungen hat, eine gegnerische Maschine mit einem Knopfdruck zu vernichten und sich dabei auch noch freut, das führt zu einer gedankenlosen Verrohung.

      Ein Spiel ist ein Spiel .. das führt sicherlich nicht zu mehr Verrohung als Bücher, Radio, Comics, Fernsehen, Kino …
      Sprüche über die verrohte Jugend sind so alt wie die Menschheit und min. seit 3000BCE nachweisbar .. das ist nur die Angst der Alten vor dem Neuen / Unbekannten.

      • einer: “Ein Spiel ist ein Spiel .. das führt sicherlich nicht zu mehr Verrohung als Bücher, Radio, Comics, Fernsehen, Kino …
        Sprüche über die verrohte Jugend sind so alt wie die Menschheit und min. seit 3000BCE nachweisbar .. das ist nur die Angst der Alten vor dem Neuen / Unbekannten.”

        Jaromir: Das sehe ich ähnlich. Ich bin 63, verstehe aber oft nicht das Jammern vieler Gleichaltrigen über die heutige Jugend. Entweder haben die älteren Herren ihre Jugend verdrängt oder lebten sie auf einer Insel. 🙂

        Nur veranstaltet leider das Forschungsinstitut des amerikanischen Verteidigungsministeriums den AlphaDogfight nicht, um bessere Computerspiele zu entwickeln.

        • Nur veranstaltet leider das Forschungsinstitut des amerikanischen Verteidigungsministeriums den AlphaDogfight nicht, um bessere Computerspiele zu entwickeln.

          Richtig – AlphaDogfight ist aber auch kein Spiel und vor allem kein Strategiespiel …

          Wer Schach spielt, der …. WIRKLICH? Nein 😉

    • hwied: “Was jetzt die Strategiespiele der Jugendlichen betrifft, die sind eine größere Gefahr. Wenn man keine Hemmungen hat, eine gegnerische Maschine mit einem Knopfdruck zu vernichten und sich dabei auch noch freut, das führt zu einer gedankenlosen Verrohung.”

      Jaromir: Die meisten Menschen können die Realität vom Spiel unterscheiden. Als Kinder haben wir auch Indianer gespielt und uns gegenseitig mit Bogenpfeilen “erschossen”. Wir wussten aber, es ist ein Spiel. Das wissen auch die Jungs, die am Computer zocken. Unter uns: Die heutige Jugend ist viel braver und harmloser, als wir es waren. Heutzutage wird jeder kleine Schubser im Schulhof zur Anzeige gebracht. Wir haben uns in der Schule schon in der sechsten Klasse so geprügelt, dass fast immer Blut aus der Nase floss. Man kann sich nur “Krieg der Knöpfe” aus dem Jahr 1962 ansehen, um zu wissen, dass die realen “Kinderspiele” der Vergangenheit viel brutaler waren als die heutigen. 🙂

  2. Letztlich ist es eine Machfrage: die Frage nämlich in wessen Händen künstliche Intelligenz liegt. Dabei ist das schlimmste Szenario nicht einmal, dass Russland, die USA oder China KI-Kriegsmaschinen besitzen. Das schlimmste Szenario ist vielmehr, dass auch Terrororganisationen oder Drogenclans über solche Mittel verfügen könnten. Denn solche ausserstaatliche Akteure kennen oft nur ihre ureigensten Interessen und sind niemandem ausser sich selbst verpflichtet. Die Demokratisierung apokalyptischer Zerstörungsmacht ist tatsächlich das schlimmste denkbare Szenario.

    • Ich weiß wirklich nicht, was das schlimmste Szenario ist. Einerseits haben Sie schon recht, dass Terroristen viel krassere Sachen anstellen können als Staaten. Andererseits haben Diktatoren in der Weltgeschichte schon einiges angestellt, was die schlimmsten Terror-Attacken in den Schatten stellt. Und jetzt stellen Sie sich vor, dass der mächtigste Staat der Welt zu einer Diktatur wird – ich weiß, eine absurde Vorstellung, oder? Nehmen wir aber an, die USA werden zu einer Diktatur, die alle US-amerikanischen Online-Plattformen dazu zwingt, der Diktatur all die Informationen zur Verfügung zu stellen, die diese Online-Plattformen über alle Menschen angesammelt haben. Jede unsere Google-Suche vervollständigt unser Profil. Vielleicht braucht es noch ein paar Jahre, bis unsere Computer “alles” rechnen können. Irgendwann kann man aber sicher eine KI entwickeln, die mit all diesen Informationen gefüttert den nächsten Schritt jedes Menschen vorhersagen kann. Eine solche KI in der Hand eines mächtigen Diktators könnte die Grundlage eines Überwachungssystems sein, aus dem es kein Entrinnen gibt. Von einem solchen Überwachungsstaat hat nicht einmal Orwell gealpträumt.

      Trotzdem plädiere ich dafür, KI weiter zu entwickeln. Vorläufig empfinde ich die KI-Forschung als vorzüglich: Nahezu jede neue Errungenschaft wird veröffentlicht. Nur müssen wir alle uns bilden, damit wir überhaupt verstehen, worum es bei KI geht. Das ist unsere größte Pflicht, denke ich.

      • @Jaromir Konecny (Zitat):

        Nehmen wir aber an, die USA werden zu einer Diktatur, die alle US-amerikanischen Online-Plattformen dazu zwingt, der Diktatur all die Informationen zur Verfügung zu stellen, die diese Online-Plattformen über alle Menschen angesammelt haben.

        China ist bereits eine solche Diktatur und legt gerade den nächsten Gang ein bei der Totalüberwachung seiner Bürger indem es mittels eine Sozialkreditsystems für Wohlverhalten seiner Bürger sorgt. Daneben gibt es auch offene Unterdrückung der Uiguren, von denen jeder, der muslimischen Praktiken pflegt, in Umerziehungslagern landet. Die wirkliche Gefahr ist nicht eine Diktatur in den USA, sondern die Verbreitung des chinesischen Modells in immer mehr Ländern. Wobei einige Länder möglicherweise eine hybrid russisch/chinesische Form der Bevölkerungskontrolle wählen, wobei das chinesische Element die elektronische Überwachung ist und das russische Element die Ermordung von Journalisten und Regime-Gegnern. Einen Erfolg kann China immerhin verbuchen: muslimischen Terror gibt es kaum noch, das allerdings auf Kosten der Freiheit von Millionen von Uiguren. Doch das chinesische System wirkt auch abschreckend. Taiwan und viele andere kleine Staaten wissen bereits, was es zu verlieren gibt, wenn sie unter chinesischen Einfluss geraten.

        • Vor dem chinesischen Zugang zu KI habe ich hier im Blog auch schon gewarnt. 🙂 Genau wie Sie sehe ich durchhaus die Gefahr, dass unsere Firmen und Regierungen das chinesische Modell immer mehr übernehmen. China wird in KI langsam weltführend. Auch die chinesischen Online-Plattformen werden teils von mehr Menschen in Anspruch genommen als die amerikanischen. Nur geben wir hier im Westen unsere Informationen vorläufig nicht den chinesischen Plattformen Baidu oder WeChat, sondern Google und Facebook. Ihre KIs bekommen unser Futter, nicht die chinesischen.

          Ich betone aber, dass mein Kommentar nur ein Gedankenspiel war. Nach dem Motto “was wäre wenn”. Deswegen wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie bei solch kniffligen Sachen, meine Sätze nicht aus dem Zusammenhang reißen. So allein steht mein Zitat wie eine Panikmache da. Das ganze Zitat war eher satirischer Natur:

          “Und jetzt stellen Sie sich vor, dass der mächtigste Staat der Welt zu einer Diktatur wird – ich weiß, eine absurde Vorstellung, oder? Nehmen wir aber an, die USA werden zu einer Diktatur, die alle US-amerikanischen Online-Plattformen dazu zwingt, der Diktatur all die Informationen zur Verfügung zu stellen, die diese Online-Plattformen über alle Menschen angesammelt haben.”

          Ansonsten bin ich als ein KI-Enthusiast den Plattformen wie Google und Facebook dankbar: Ohne sie hätten unsere Universitäten künstliche neuronale Netze und Deep Learning nie so weit entwickelt, wie sie jetzt sind. Klar auch mit Hilfe von unseren Daten. Künstliche neuronale Netze sind nun mal Datenfresser. Außerdem stellen uns diese Plattformen viele KI-Programme und Bibliotheken und ihre Veröffentlichungen als OpenSource bereit, das heißt für jeden kostenlos benutzbar und sichtbar. Diese Informationen nutze ich sehr gern. Wir sollten uns trotzdem der realen Gefahren bewusst sein, die durch den Missbrauch von KI entstehen können.

          • @Jaromir Konencny (Zitat):

            Künstliche neuronale Netze sind nun mal Datenfresser.

            Ja, KI ist immer noch weitgehend „Data Science“ und im menschlichen Sinne nur wenig intelligent. Das sieht man gerade bei der kriminellen Verwendung von künstlicher Intelligenz. Fake-Chats, Fake-Bilder und das Finden von Mustern in grossen Datenmengen ist das Haupteinsatzgebiet von KI für kriminelle Zwecke. Noch nie aber habe ich von einem Roboter gehört, der eine Bank überfallen hat. Das wäre auch viel zu anspruchsvoll für einen Roboter. Tesla will jetzt sogar Roboter durch gigantische Pressen ersetzen, Pressen, die aus Blech ein ganzes Automobil in einem einzigen Arbeitsgang formen (Unibody Casting), denn das ist schneller und billiger als Roboter. Roboter können bis jetzt weder Kranke betreuen noch einen Haushalt führen und scheitern damit an Dingen, die die Meisten für einfach halten.

        • @Jaromir Konecny: Autonome Killerdrohnen mit der Fähigkeit zur Gesichtserkennung und einer tödlichen explosiven Ladung sind ein Beispiel für eine Waffengattung, die sowohl von Regierungen als auch von Terroristen eingesetzt werden können. Autonome Killerroboter tauchen auch in einer Episode von Black Mirror auf.
          Solche kleine Kampfmaschinen müssen nicht teuer sein wenn sie in Massen produziert werden. Es ist sogar eine Zukunft denkbar, in der sehr viele über Killerdrohnen verfügen wie heute viele US- Amerikaner über Schusswaffen verfügen. Zum Selbstschutz wird es dann heissen.

      • Herr Jaromír Konečný und hierzu kurz :

        Ich weiß wirklich nicht, was das schlimmste Szenario ist. Einerseits haben Sie schon recht, dass Terroristen viel krassere Sachen anstellen können als Staaten. Andererseits haben Diktatoren in der Weltgeschichte schon einiges angestellt, was die schlimmsten Terror-Attacken in den Schatten stellt.

        Es gilt hier erst einmal zwischen Staaten und ihren Herrschaftssystemen auf der einen Seite und sog. Terrorismus auf der anderen zu unterscheiden.

        Dr. Webbaer bringt zum Terrorismus gerne wie folgt definitorisch bei :
        Terrorismus ist genau dann gegeben, wenn Einzelpersonen oder Parteien versuchen durch Gewaltanwendung oder Gewaltandrohung (!) politische Ziele zu erreichen.

        Wobei zu beachten ist, dass derartige Definition nur für Liberale Demokratien greift, denn andernorts ist zwischen Bewahrern der Herrschaft und sie Bekämpfenden oft nicht sinnhaft zu unterscheiden, der Terror dort könnte dann als Kulturmerkmal abgehakt werden.


        Insofern wäre es anthropologisch günstig, wie einige meinen, auch der Webbaer, für die benötigten Begriffe Definitionen und Scopes (“Geltungsbereiche”) zu setzen, damit gewusst, wie geredet wird.

        Terroristen wie Freiheitskämpfer bedeuten außerhalb Liberaler Demokratie insofern eine zu unterscheidende Terminologie, wie einige finden.

        Diktaturen, immer kollektivistische Gebilde, sind die größten Verbrecher, was aber nicht bedeuten muss, dass Gegenkämpfende gut sein müssen.
        Schweinelevel sozusagen sind hier denkbar, möglich und wohl auch nicht selten vorhanden; insofern rät Dr. Webbaer streng ab sich nur auf Grund einer angewandten Methode sich auf das eine oder andere Lager zu schlagen.

        HTH (“hope this helps”)
        Dr. Webbaer

  3. einer,
    so einfach ist das nicht mit der Verrohung.
    Früher haben die Jugendlichen sich geprügelt. Wenn einer am Boden lag, dann war der Kampf vorbei. Heute wird nachgetreten.

    • Ich kenne ihr “Früher” nicht .. ich bin in den späten 70ern in der Schule gewesen … da wurde auch schon nachgetreten.

      Und selbst wenn sich das geändert haben sollte, liegt das sicher nicht an Stragiespielen.

      • Das kann ich bestätigen. Im sozialistischen Mähren hat’s in den 1970ern an jedem Wochenende eine Tanzparty mit einer Live-Band gegeben. In der Pause und nach der Party haben sich 16- bis 18-jährige Jungs die Köpfe eingeschlagen. Den anderen zu treten, wenn er auf dem Boden lag, war keine Seltenheit. Wenn einige Jungs einen auf dem Boden traten, nannten sie das “Griechisches Farplay”. Sie meinten, die griechischen Jungs, von denen es viele in unserer Landeshauptstadt Ostrava gab, würden so was machen. Klar war es ein Vorurteil: Die tschechischen Jungs traten genauso. Als die goldene Regel galt in Ostrava: Nie auf dem Boden lieben zu bleiben!

        An hwied: Es es gerade umgekehrt – die Menschen werden nicht immer schlechter, sondern immer besser. Nur haben wir das Pech, dass ein paar von den ganze schlechten sich in letzter Zeit dank der Vernetzung viel Rampenlicht beschaffen konnten. Auch das werden wir aber hinbekommen. 🙂

        • Die Griechen in Ostrava waren Flüchtlinge vor der Griechischen Militärdiktatur, oder?
          Das Problem mit der KI, oder mit KIS (Künstliche Idiots-Savants), ist dass die Dinger Leuten gehören, die mir und meinesgleichen nicht unbedingt wohl wollen.
          Narcos und “Terroristen” (was dem einen sein Terrorist, ist dem andern sein Freiheitskämpfer) werden niemals soviel Macht haben wie Staaten. Und bei diesen geht der Trend in Richtung autoritär:
          Duterte, Bolsonaro, Trump, Orban, und der liebe Putin…

          • Die Griechen kamen in die Tschechoslowakei vor allem schon 1949 – nach dem Bürgerkrieg. So auch der Vater meines besten Freundes Panajotis. Er war ein Kommunist.

            Wikipedia: “Nach der Niederlage der Volksbefreiungsarmee wurden über 50.000 ihrer Sympathisanten aus dem Land vertrieben und suchten Zuflucht in den Ländern des Ostblocks. Erst nach dem Sturz der Militärdiktatur 1974 wurde den Vertriebenen wieder die Einreise nach Griechenland gewährt.”

  4. einer,
    mein Früher waren die frühen 60er. Da gab es Kung Fu & Co . noch nicht.
    J.K.
    schön, dass Sie es optimistisch sehen.

    • Interessanterweise habe ich gestern auch überlegt, ob das Treten unter den Jungs erst mit den Kung-Fu-Filmen aufgekommen ist. Nur hat es diese in den 70ern im Sozialismus nicht gegeben. Wenn man sich außerdem mit den Ereignissen im 2. Weltkrieg oder im Vietnamkrieg beschäftigt, sieht man, dass es unnötige Brutalität auch schon damals gab, nicht nur die durch den Krieg gegebene und befohlene.

    • Nur bis zu einem gewissen Grad! Doch mit KI kann ein solcher Krieg perfektioniert werden. Bis die eine hochentwickelte Seite überhaupt keine Todesopfer beklagen muss.

      Außerdem ist KI eine neue Technologie, für deren Einsatz ein Regelwerk erst jetzt langsam anfängt, aufgebaut zu werden. Da wäre doch eine internationale Ächtung von autonomen Waffen nicht schlecht, oder?

  5. Kriege ohne Todesopfer gab es schon vor 200 Jahren. Man denke an die Kontinentalsperre von England gegen Russland. Oder man denke an die Belagerung von burgen. Die Leute wurden einfach ausgehungert.
    Heute macht man Cyberkrieg. Mit einem computervirus kann man eine ganze Volkswirtschaft lahmlegen.

  6. Zu Konencny:
    “Nur noch künstliche Intelligenz kann uns helfen”
    Wie sagte doch ihr verehrter und hochgeschätzter Landsmann Schwejk: Es hat eben alles seinen tieferen Sinn. Künstliche Intelligenz ist ja im Prinzip der hörige Arbeitssklave der Menschen. Was aber passiert wenn diese Intelligenz irgendwann einmal ethische und moralische Kriterien in ihren Programmen integriert ? Diese Intelligenz wird ernüchternd feststellen, dass diese menschliche Intelligenz voller Doppelmoral und Heuchelei ist, dass Triebe, Macht, Gier und Selbstsucht diese Ethik und Moral nur als Feigenblatt benutzen, sei es in der Politik, Wirtschaft, Religion etc…Diese künstliche Intelligenz wird sich dann irritiert fragen, was INTELLIGENZ überhaupt ist und ob der brave Soldat Schwejk -der ja eine Bescheinigung als behördlich anerkannter Idiot hatte- nicht doch intelligenter war als die Masse der intelligenten Kriegsführer ?!
    Ansonsten war das Nachtreten in den siebziger Jahren auch schon im Programm raufsüchtiger Jugendlicher. Neu im Programm ist seit einigen Jahren allerdings die Messerstecherei ,die, so die Kriminalstatistik enorme Zuwachsraten hat. Für mich ist dieses neue “Kultur-Gut” Ausdruck einer weiteren Verrohung der Gesellschaft . Künstliche Intelligenz kann die Welt nicht retten da Menschen bisher jede neue Entwicklung auch für böse Zwecke genutzt haben. Man wird damit versuchen wiederum nur Macht auszuüben und andere Menschen auszubeuten bzw. zu manipulieren.

    • Das was wir Künstliche Intelligenz nennen, ist im Grunde maschinelles Lernen, das heißt Programme, die an sehr vielen Beispielen lernen, eine Aufgabe zu erfüllen, ohne für diese Aufgabe programmiert zu sein. Eine solche “Intelligenz” wird nie etwas ernüchternd feststellen, weil sie nun mal keine Intelligenz ist und nichts so “feststellen” kann, wie wir das “Feststellen” verstehen. Selbstverständlich können wir irgendwann auch eine allgemeine Künstliche Intelligenz entwickeln, vielleicht sogar schon in 50 Jahren. Dann werden wir aber schon Jahre davor wissen, dass wir so was vielleicht entwickeln können, und somit Zeit genug haben für Panik. Bis dahin können wir diese unsere Programme des maschinellen Lernen, d. h. Modelle aus künstlichen neuronalen Netzen, für das wohl der Menschheit nutzen.

      Wie schon oft hier im Blog gesagt, auch in diesem Blogtext: Die momentane Gefahr der KI ist nicht, dass sich diese selbständig macht, sondern die ihres Missbrauchs durch Menschen. Wenn wir aber bei künstlichen neuronalen Netzen gemütlicherweise (weil wir uns damit nicht tiefer auseinandersetzen wollen) an Terminator oder HAL9000 denken, statt an den eventuellen AKTUELLEN Missbrauch der KI von Firmen und Regierungen, werden wir diesen Missbrauch nie verhindern können. Und das ist ein bissl traurig. Trotz Schwejk, den ich übrigens etwa zwanzigmal in fünf verschiedenen Sprachen gelesen habe. 🙂

      Ich gebe aber zu, dass ich auch vor einer allgemeinen künstlichen Intelligenz keine Angst habe. Ich halte es mit dem KI-Pionier Yann LeCun, der sagte:

      “Das Verlangen, die Weltherrschaft zu übernehmen, steht allerdings in keinem Zusammenhang mit Intelligenz, es hängt vom Testosteron ab. In der amerikanischen Politik gibt es heutzutage eine Menge Beispiele, die eindeutig zeigen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Machtstreben und Intelligenz gibt.”

  7. auch Messerstecherei ist nicht neu.
    Von den Jugendlichen kurz nach dem 2. Weltkrieg hatten viele ein Messer in der Tasche. Beliebt waren die Stilettos. Wer weniger Geld hatte, der benutzte einen HJ-Dolch.
    Nachtreten galt als unsportlich. Wer an einen Boxer geriet, der kam mit einem blauen Auge, einer blutenden Nase oder aufgesprungenen Lippen nach Hause.
    Die Ringer nahmen ihre Gegner in den Schwitzkasten und gaben ihnen eine Kopfnuss. Nur um zu zeigen, wer der Stärkere ist.
    Messer wurden sehr selten eingesetzt, weil man wusste wer eines hat.

  8. AI wird sicherlich in der Lage sein wie im dankenswerterweise bereit gestellten WebLog-Eintrag beschrieben gegen Humanpersonal vorzugehen, ist sie jetzt wohl bereits.

    Macht aber den Braten nicht derart fett, dass sich, wie Dr. Webbaer findet, derart ausgesprochen werden muss :

    Bitte, verstehen Sie mich nicht falsch! Ich „glaube“ immer noch an das Gelobte Land, in dem wir bald dank Künstlicher Intelligenz leben könnten. Worauf sonst sollen wir noch hoffen in einer Welt, in der Menschen wie Trump zu Präsidenten gewählt werden? Wenn ich vor ein paar Jahren eine Satire mit einem solchen Präsidenten gelesen hätte, hätte ich gesagt: “Super tragikomisch, nur ziemlich unrealistisch.”

    Denn Donald J. Trump wird schon von einigen, “da draußen”, als verständig angesehen, auch im Sinne des Dominium Terrae unterwegs und eben nicht irgendwelchen Internationalismen (der Internationalismus ist aus diesseitiger Sicht aktuell deutlich gefährlicher als Nationalismus) und irgendwelchen globalen Unternehmen des Webs hörig, anders als andere, Merkelchen beispielsweise (die wohl selbst mittlerweile von Sozialingenieuren geframt und genudgt ihr kinderloses Leben fristet, erfolgreich und ahnungslos, was zukünftig, wie im dankenswerterweise bereit gestellten WebLog-Artikel skizziert, passieren könnte).

    “Skynet” wird womöglich kommen, allerdings glaubt Dr. Webbaer, der in puncto SciFi sehr erfahren ist, nicht an Bösartigkeit von “Skynet”, sondern eher an “Vermampfung”, vergleiche mit einem hyperaktiven und extra-nicht-netten “Gray Goo”.

    Vorgebeugt werden könnte von Liberalen Demokratien, allerdings sieht es anderswo mau aus, so dass es wohl zu besonderer Maschinen-Aggression kommen wird, allerdings : die könnte mau bleiben, den Maschinen fehlt der Trieb, der auch nicht einfach so eingepflanzt werden könnte, wie Dr. W einschätzt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

    • Frau Merkel hat Moral, Donald Trump nicht. Und das ist genug belegt:

      https://www.washingtonpost.com/politics/2020/07/13/president-trump-has-made-more-than-20000-false-or-misleading-claims/

      Klar sagen Sie, diese Trumpschen Lügen hätten sich die Medien ausgedacht. Nun reicht es aber, ein paar Tweets von Trump selbst zu lesen, um sich zu überzeugen, dass es nicht stimmt – wenn Ihnen Wahrheit und Moral wichtig sind.

      Mir ist eine menschliche Integrität von Menschen, die ich wähle, wichtiger als Floskel über Internationalismus, den es auf einer Erde mit 8 Milliarden Einwohnern sowieso gibt, egal ob wir ihn wollen oder nicht. Übrigens ist auch Trump kein “Patriot”, wenn es um sein Geld geht. Siehe seine unternehmerischen Aktivitäten im Ausland.

      • Es gibt da unterschiedliche Sichten, was das gemeinte politische Personal betrifft, Dr. W weiß nicht wie Sie, werter hiesiger Inhaltegeber, mit “Bös-Menschen”, Dr. W hat hier einfach mal diesen Begriff geprägt, auskommen, wenn so die Verantwortungsethik, die Begriffe sind von Max Weber geklaut sozusagen, der Gefühlsethik entgegen stehen.

        Sicherlich war Donald J. Trump ein “Bös-Mensch”, der steuerlich Gegebenheiten des US-amerikanischen Rechts ausgenutzt hat.

        Trump ist abär, wie Dr. W findet, nun ein anderer, er vertritt glaubhaft, wie einige meinen, US-amerikanische Interessen und derart investierte dortige Bürger.
        Er hat den Typus des ehrlichen Politikers, der sagt, was er denkt und auch so umsetzt, erfunden, finden Sie nicht? (Nun, lol, wohl nicht, macht abär nüscht.)

        Es ist OK bedarfsweise opportunistisch zu sein, moralisch, es darf auch persönlicherseits anders geworden werden, im Amt, mit anderer Aufgabe.
        Sicherlich biegt Trump Datenlagen zurecht.

        MFG
        Wb (der mal hofft hier in kein Fettnäpfchen getreten zu sein, sicherlich nicht sonderlich, mehr als sonst, lol, anecken wollte, Ihre Arbeit, werter hiesiger Inhaltegeber scheint ganz OK zu sein)

        PS:
        Dr. W hat sich notiert : Keine politischen Diskussionen hier, die US-amerikanisches Wesen berühren, btw : Dr. W hat dort einige Zeit gelebt.

    • Aja, vielen Dank für Ihre Nachricht, Herr Bednarik.
      Klar, um mit derartigem absehbaren “Gemampfe” klarzukommen, müssen rechtzeitig Abwehrmaschinen gebaut werden, die ein wenig größer sein müssen, weil sie ethisch sozusagen handeln müssen, und die kleineren Kumpane wegbeißen.
      Oder es müssen wehrhafte sog. Gated Communities entwickelt werden, die über geeignete Abwehr verfügen, denn klug können unsere kleinen mampfenden Freunde wegen ihrer Größe nicht sein, zudem glaubt Dr. Webbaer nicht so recht an Klugheit von AI.
      Oder und am besten : Es wird günstig in den Orbit abgereist und dort dann entsprechend vorgesorgt, Dr. W geht mal davon aus, dass diese kleinen Mampfer nicht gerne sozusagen fliegen; der Orbit wird ohnehin unterschätzt, er wäre aus diesseitiger Sicht möglichst zeitnah zu besiedeln, will der hier gemeinte Primat seine Existenz wahren.
      Sicherlich sind derartige Überlegungen nicht lekker (holländisch), sondern unappetitlich.

      MFG
      Wb

    • Danke für Ihren schönen Text. Meiner und der wissenschaftlichen Meinung nach gehören jedoch solche selbstreplizierenden Nanomaschinen (Assembler) zu wissenschaftlichen Mythen, so wie wohl auch die Superintelligenz eins ist. 🙂
      Ich habe jahrelang Grundlagenforschung in der theoretischen Molekularbiologie und Bioinformatik betrieben und meinen Wahlpflichtkurs in der Quantenmechanik und Quantenchemie gemacht. Ich weiß also, was für ein Wunder an Komplexität “selbstreplizierende molekulare Maschinen” darstellen. Meine quantenmechanische Ausbildung erlaubt mir auch das Hauptargument zu akzeptieren, mit dem der Chemie-Nobelpreisträger Richard Smalley solche Atom an Atom bastelnde Nanoroboter als Mythos entlarvte:

      “Atome sind winzig und bewegen sich auf definierte und umschriebene Weise – ein Chemiker würde sagen, dass sie sich bewegen, um die freie Energie ihrer lokalen Umgebung zu minimieren. Der elektronische “Kleber”, dank dem sie aneinander haften, ist nicht lokal für jede Bindung, sondern vielmehr ist er empfindlich gegenüber der genauen Position und Identität aller Atome in der näheren Umgebung. Wenn also der Nanomanipulatorarm unseres Nanobots ein Atom aufnimmt und es an der gewünschten Stelle einfügt, hat dies ein grundlegendes Problem.” … “Manipulatorfinger am hypothetischen selbstreplizierenden Nanobot sind nicht nur zu fett, sondern auch zu klebrig: Die Atome der Manipulatorhände haften an dem Atom, das bewegt wird.”

      https://asdn.net/asdn/physics/nano-myths.php

  9. Bonuskommentar noch zum antimilitaristischen Element des dankenswerterweise beigebrachten WebLog-Eintrags und zu diesem Satz vielleicht noch : ‘Ich habe keine Angst davor, irgendwann von Künstlicher Intelligenz beherrscht zu werden.’ [Artikeltext]

    Waffen sind nicht böse, der Anwender von Waffen kann böse sein, Waffen oder Technologie selbst sind nicht böse, Kriege werden nicht dadurch verhindert, dass Militär abgeschafft wird, denn Machtfragen bleiben.
    Wo sich hier gemeinte Primaten versammeln, entsteht Machtbedarf inklusive dessen Verwaltung, sogar bei Nomaden.

    Am besten kümmert sich der hier gemeinte Primat um die Regulierung dieses Machtbedarfs, für diesen Zweck ist ja sozusagen die Europäische Aufklärung erfunden worden, ein Nebeneffekt war die skeptizistische szientifische Methode, und das Ergebnis war der (individuen-zentrierte, vgl. mit dem Sapere aude!) Liberalismus und die Liberale Demokratie.
    Soll heißen, dass der Schreiber dieser Zeilen von der Idee der Machtabgabe an eine sozusagen expertokratische Maschinerei streng abrät.

    Nette Fotos übrigens, Sie waren also, lieber Herr Dr. Jaromír Konečný in der ČSSR sozusagen renitent, sehr gut.

    MFG
    Wb

  10. KI scheint besonders dann sehr nützlich, wenn man ein eher abgegrenztes Problem bestens analysieren und lösen möchte. Z.B. um Krebserkrankungen aus Röntgenbildern möglichst zuverlässig zu erkennen.

    Die Akzeptanz der KI wird vermutlich sehr schnell schwinden, wenn sich große Kreise der Bevölkerung unter Druck gesetzt, bevormundet und manipuliert fühlen.

    Ich vermute, Trump findet genau deswegen so viel Zustimmung „vom Volk“ der USA, weil sehr vielen Menschen die „Bevormundung“ durch die „reine Wissenschaft“, mit ihren einzig „wahren Fakten“, wie sie die sich „selbst gleichgeschaltete Medienmacht“ und die „Oberschicht der Intellektuellen“ vertritt, beim Hals heraus hängt.

    Jede noch so verrückte „Lüge“ die Trump verzapft, ist ein Tritt in den Hintern der „Bevormunder“ und eine „Wohltat“ für die gegen diese neue Art der „Bevormundung“ ankämpfenden Bürger.

    Es geht nicht um die „Wahrheit“, es geht gegen die „Bevormundung“, vermutlich künftig auch gegen die „Bevormundung“ durch die KI.

    • Ich habe in zwei Diktaturen gelebt und staune immer mehr, wie Menschen hier, in diesem System, in dem sie wirklich alles sagen können und tun, was sie wollen (wenn sie die anderen damit nicht schädigen), sich – so wie Sie schreiben – bevormundet fühlen. Viele glauben dann lieber aus der Luft gegriffenen Behauptungen der Verschwörungstheoretiker als dem einzigen, an dem wir uns ALLE einigen könnten:

      Einem falsifizierbaren Regelwerk, dessen Regeln und Erkenntnisse nur so lange gelten, bis jemand experimentell und reproduzierbar beweist, dass sie falsch sind – dieses Regelwerk heißt Naturwissenschaften. Es ist wohl eine Eigenschaft der natürlichen Intelligenz, hin und wieder ihre eigene Vernunft abzuschalten.

      Seit etwa 20 Jahren ernähre ich mich freiberuflich durchs Schreiben und durch Auftritte, mit einem 14-Stunden-Arbeitstag bei wenig Verdienst. Bin also kein reicher Mensch und bin auch nicht dem System oder den Medien verpflichtet. Umso mehr wundere ich mich, wie eine Menge Menschen dieses System zu zerlegen versuchen. Es ist sicher nicht das beste, das es geben kann. Es gibt aber momentan kein besseres auf der Welt.

      • Hinweis :

        Der ‘Elektroniker’ ist OK, Dr. W hat ihn geprüft, und Aufregung scheint Dr. W fehl am Platze zu sein.

        Wir sind eigentlich “unter uns” und alle sind OK.
        I.p. Wissenschaftstheorie darf ein wenig genagt werden, es darf auch genagt werden, was (politische) Folgerungen wissenschaftlicher Erkenntnis betrifft.

        Dr. W rät an die szientifische Methode zu zitierten und von Sätzen wie ‘ Es ist wohl eine Eigenschaft der natürlichen Intelligenz, hin und wieder ihre eigene Vernunft abzuschalten.’ insbesondere bei Kommentarorenfreund ‘Elektroniker’ abzusehen, den meinend.

        Alles eazy, Bro.
        Gegner gerne woanders suchen.

        MFG
        Wb

        • Hier war Opi ein wenig aufgeregt und korrigiert :

          * von Sätzen wie ‘[]Es ist wohl eine Eigenschaft der natürlichen Intelligenz, hin und wieder ihre eigene Vernunft abzuschalten.’ insbesondere bei Kommenta[t]orenfreund ‘Elektroniker’

          • Ein weiterer “Bock” :

            *
            Dr. W rät an die szientifische Methode zu zitier[]en

        • 🙂 Ich fühle mich nicht aufgeregt. Ich habe auch mit, “Es ist wohl eine Eigenschaft der natürlichen Intelligenz, hin und wieder ihre eigene Vernunft abzuschalten.”, nicht auf den werten Kommentator Elektroniker “geballert”, sondern meine Meinung über Verschwörungstheoretiker sagen wollen. Ich weiß, dass Elektroniker keiner ist, ich erinnere mich ja an viele kluge und wissenschaftliche Kommentare hier von ihm. Ich gebe zu, ich wusste auch selbst nicht, ob Elektroniker seinen Kommentar nicht ironisch meinte, da die sehr polemischen Begriffe in seinem Kommentar in Anführungsstrichen waren. Ich erlaube mir aber schon meine Meinung über solche “Bevormundung”-Parolen zu sagen, wenn sie in einem Kommentar zu meinem Text gebracht werden und dann eben ausführen, dass solche Parolen gern von Verschwörungstheoretikern geäußert werden. Warum sollte ich dann nicht selbst sagen dürfen, was ich von Verschwörungstheorien halte? Diese ganzen Begriffe in den Anführungsstrichen in dem folgend dargebrachten Zitat gehören sicher nicht in eine moderate Diskussion. Wenn sie denn ernst gemeint waren. 🙂

          Zitat Elektroniker: “Ich vermute, Trump findet genau deswegen so viel Zustimmung „vom Volk“ der USA, weil sehr vielen Menschen die „Bevormundung“ durch die „reine Wissenschaft“, mit ihren einzig „wahren Fakten“, wie sie die sich „selbst gleichgeschaltete Medienmacht“ und die „Oberschicht der Intellektuellen“ vertritt, beim Hals heraus hängt. Jede noch so verrückte „Lüge“ die Trump verzapft, ist ein Tritt in den Hintern der „Bevormunder“ und eine „Wohltat“ für die gegen diese neue Art der „Bevormundung“ ankämpfenden Bürger.”

    • Erkenntnis funktioniert so, dass Daten gesammelt werden und idF physikalische Theorie (“Sicht”) angelegt wird, die idF wiederum als empirisch adäquat betrachtet werden kann bis muss (oder auch nicht, Dr. W ist hier bei Bas van Fraassen), was aber nicht direkt über die Richtigkeit, die absolute Richtigkeit einer diesbezüglichen Sicht aussagt.
      Nur näherungsweise, es wird hier auch mit sog. Wahrscheinlichkeiten gearbeitet.

      Nun ist Dr. Webbaer streng wissenschaftstreu (dies auch als Hinweis an den hiesigen werten Inhaltegeber so angezeigt (damit sich da nichts aufregt, lol)), und die szientifische Methode stellt Sichten bereit, die die Welt meinen, die von den hier gemeinten Primaten entwickelt und zur Publikation bereit gestellt worden sind, aber sozusagen per se nicht wahr sind.

      “Wahrheit” gibt es genau in tautologischen Systemen, die den Wahrheitsbegriff kennen, Wahrheit ist sozusagen nicht natürlich.

      Stattdessen wird aus skeptizistischer Sicht mit Sichten unbekannten Verfallsdatums gearbeitet, bewusst und naturwissenschaftlich.

      Zum aktuellen US-amerikanischen Präsidenten soll Dr. W womöglich hier nichts mehr sagen, Dr. W bleibt insofern ein wenig abstrakt und erklärt : wissenschaftliches Bemühen, insbesondere auch naturwissenschaftliches, primär als Veranstaltung, als das Bemühen der hier gemeinten Primaten Erkenntnis zu gewinnen und sich einer (abstrakten) Wahrheit zumindest angenähert zu sehen.

      Lügen liegen vor, wenn bewusst als unwahr erkanntes benachrichtigt wird, Dr. W fürchtet mittlerweile deutlich mehr unbewusst wissenschaftlich Unbestätigtes als Lüge,
      will und soll abär auf bundesdeutsch politischen Kräften nicht sonderlich herumreiten, wie ihm weiter oben ja bereits angezeigt worden ist.

      MFG
      Wb

      • *
        [W]issenschaftliches Bemühen, insbesondere auch naturwissenschaftliches, primär als Veranstaltung [liegt vor], als das Bemühen der hier gemeinten Primaten Erkenntnis zu gewinnen und sich einer (abstrakten) Wahrheit zumindest angenähert zu sehen.

        **
        Lügen liegen vor, wenn bewusst als unwahr [E}rkanntes benachrichtigt wird, Dr. W fürchtet mittlerweile deutlich mehr unbewusst wissenschaftlich Unbestätigtes als Lüge

  11. The Rise of the AI-Zombies
    GPT-3, ein Sprachgenerator, der mit praktisch jedem schon publizierten Text gefüttert wurde und dessen neuronales Netz 175 Milliarden Parameter umfasst, kann jeden begonnen Satz oder jeden Anfang einer Story, eines Berichts etc sinnvoll fortsetzen. Und zwar so fortsetzen, dass der Stil des Anfangs gewahrt bleibt und so, dass grammatisch korrekte Sätze entstehen.

    Mit anderen Worten: GPT-3 kann sich gewandt in der Sprachlandschaft bewegen, er kann sprachlich so reagieren, dass man ihn auf Anhieb nicht von einem Menschen unterscheiden kann.

    GPT-3 ist also eine Inkarnation dessen, was man schwache künstliche Intelligenz nennt, er ist in gewissem Sinn einen Menschen-Simulant, etwas was ich hier als AI-Zombie bezeichnen will. AI-Zombies verhalten sich auf den ersten Blick menschenähnlich – allerdings nur auf den ersten Blick. Von der Form her, vom erwarteten Verhalten her unterscheiden sie sich kaum von Menschen. Vom Inhalt her allerdings schon, denn sie verstehen nicht wirklich was sie machen, sie schlafwandeln sich durchs Leben und verhalten sich wie animierte Puppen. Die Stärke dieser AI-Zombies ist aber gerade, dass sie nicht auffallen, dass man ihnen auf den ersten Blick menschenähnliches Verhalten unterstellt.

    Auch kulturell können solche AI-Zombies sich wohl einfühlen. Ein mit der russisch/sowjetischen Kultur vertrauter (sprich trainierter) AI-Zombie wird sich also nicht wie kürzlich ein SPON-Interviewter wundern, dass Alexander Nawalny nicht nur vergiftet wurde, sondern, dass man die Vergiftung nicht einmal gross zu vertuschen, zu verheimlichen suchte. Denn ein AI-Zombie wird genau so gut wie ein Kulturrusse „wissen“, dass die Ermordung und Bestrafung von Oppositionellen nicht nur ihrer Beseitigung dient, sondern auch eine Warnung für alle anderen darstellen soll. In der russisch/sowjetischen Kultur sind somit Putin-Verehrer und Anhänger (von denen es nicht wenige gibt) auch Versteher von Mord als Disziplinierungsmassnahme.

    Ein mit der russisch/sowjetischen Kultur vertrauer (trainierter) AI-Zombie wird das genau so sehen. Über Intelligenz im menschlichen Sinn muss er dazu nicht einmal verfügen.

    • Interessant, dass Sie hier GPT-3 erwähnen. Eigentlich wollte ich im Blog über das neue Sprachmodell von OpenAI schreiben, dann sind aber so schnell sehr viele Beiträge über GPT-3 erschienen, dass ich besser über AlphaDogfight schrieb. In einem Artikel bei Medium vergleicht ein Blogger GPT-3 sogar mit AKI – Allgemeiner Künstlicher Intelligenz. Auch deswegen, weil GPT-3s 175 Milliarden Parameter nicht so weit von der Billion Verbindungen zwischen den Neuronen im natürlichen Gehirn liegen. Ohne jedoch zu bedenken, dass jedes natürliche Neuron wohl in den Netzen seiner Dendriten viele kleine neuronale Netze unterhält. Und und und.

      Für diejenigen, die es nicht wissen: die Parameter eines künstlichen neuronalen Netzes sind die Gewichtungen der Verbindungen zwischen seinen Netzpunkten (Neuronen), die nach jedem Durchlauf der Datenwerte eines Beispiels durch das Netz neu angepasst werden müssen, das heißt neu berechnet. Wenn man bedenkt, dass GPT-3 mit Texten aus nahezu dem ganzen Internet trainiert wurde, also mit sehr vielen Beispielen, kann man sich vorstellen, wie viel Energie dieses Training verschlang: Das Training von GPT-3 kostete über 12 Millionen Dollar. Vielleicht deswegen will OpenAI nicht, dass ich damit rumspiele. Auch ich habe bei OpenAI eine Genehmigung beantragt, die Beta-Version von GPT-3 zu testen, doch man hat mir bis jetzt nicht geantwortet. 🙂

      Sie haben selbstverständlich recht: auch ein so großes Modell wie GPT-3 kann nur die natürliche Sprache nachahmen und hat keine Spur vom gesunden Menschenverstand. In vielen Sprachaufgaben brilliert GPT-3, in einigen versagt es aber gnadenlos, vor allem, wenn sie etwas ungewöhnlich sind. So haben wir ein KI-Modell, dass so viele Parameter enthält wie kleine tierische Gehirne, jedoch immer noch keine Nachbildung eines solchen ist: GPT-3 kann zwar wunderbar Fragen beantworten, selbst Artikel schreiben, die ganz natürlich wirken, sogar einen Blog führen, doch es hat nicht einmal annähernd die autonome Funktionalität des neuronalen Systems eines Fadenwurms mit seinen nur etwa 5.000 Parametern (Verbindungen zwischen den Neuronen) und seinen 400 Neuronen. 🙂 Also müssen wir uns immer noch nicht vor AKI und Superintelligenz fürchten.

    • GPT-3 as AI-Zombie in the role of Elon Musk or William Skakespeare
      GPT-3 kann die Rolle von Personen wie Elon Musk oder William Skakespeare einnehmen und dann beispielsweise Fragen an Elon Musk etwa zur Raketentechnologie so beantworten wie es auch Elon Musk tun würde (ein Link zu einem Beispiel findet sich hier). Nur gerade Leute mit einem bereits sehr grossen Wissen über Elon Musk und die Raketentechnologie oder einem grossen Wissen über Skakespeare und seine Werke können überhaupt einen Unterschied bemerken.
      Genau das ist es, was mich bewogen hat, von GPT-3 als Zombie zu sprechen.

        • Wie man einen AI-Chatter entlarvt: AI kann Unsinn nicht als solchen erkennen.
          Maschinelles Lernen bedeutet, dass ein Programm eine gewisse Vertrautheit mit den ihm gefütterten Daten erwirbt. Das bedeutet aber auch, dass das Programm nicht weiss wie man mit Dingen umgeht, die nicht zum Trainigsdatensatz im weiteren Sinne gehören. Hier eine Beispielkonversation mit GPT-3, die genau das zeigt (Quelle: Welcome to the world of GPT-3):

          Human: How many eyes does a giraffe have?
          GPT-3: A giraffe has two eyes.

          Human: How many eyes does my foot have?
          GPT-3: Your foot has two eyes.

          Human: How many eyes does a spider have?
          GPT-3: A spider has eight eyes.

          Human: How many eyes does the sun have?
          GPT-3: The sun has one eye.

  12. @ Jaromir Konecny 28.08.2020, 10:22 Uhr

    Zitat: „Es ist wohl eine Eigenschaft der natürlichen Intelligenz, hin und wieder ihre eigene Vernunft abzuschalten.“

    Damit haben Sie den „Nagel auf den Kopf“ getroffen.

    Die KI hat (derzeit) kein „Empfindungssystem“. Ganz „besondere Empfindungen“ sind der „Motor“, der „(An)trieb“ für biologische Systeme, nicht die „absolute Wahrheit“.

    Manche Menschen sind der Auffassung, die Suche nach „Wahrheit“ ist auch ein versteckter Vorwand „besondere Kompetenz“ zu vermitteln um sich besser „durchzusetzen“ und, ich sage es ganz offen und hart, andere Menschen besser „abstieren“ zu können. Es ist vielen völlig egal ob viele oder weniger Menschen bei Trumps Angelobung waren. Es geht mindestens um Rechthaberei und die karikiert Trump.

    Natürlich ist es der Milliardär Trump gewohnt, immer recht zu haben. In Amerika hat der Chef immer recht. Wenn es regnet, so dass alle auf der Straße mit aufgespanntem Regenschirm herumlaufen, so herrscht dennoch Schönwetter, wenn es der Chef so sieht. Dies hat mir ein aus einem ehemaligen Ostblockstaat nach Amerika ausgewanderter Bürger erzählt und so den Unterschied zu seiner Heimat erklärt.

    Zitat: „Ich habe in zwei Diktaturen gelebt und staune immer mehr, wie Menschen hier, in diesem System, in dem sie wirklich alles sagen können und tun, was sie wollen (wenn sie die anderen damit nicht schädigen), sich – so wie Sie schreiben – bevormundet fühlen. Viele glauben dann lieber aus der Luft gegriffenen Behauptungen der Verschwörungstheoretiker als dem einzigen, an dem wir uns ALLE einigen könnten“

    Wenn einer bei uns seinen Job behalten will, so sollte er besser sein „Mundwerk im Zaum halten“ können.

    Erst diejenigen die nichts (mehr) zu verlieren haben, können ihr „Maul ganz weit aufreißen“. Sie glauben wohl auch nicht wirklich den „Verschwörungstheoretikern“, aber mit deren Ideen können sie maximal provozieren, so können sie ihren Frust in die Welt hinaus schreien…..

    Es ist einfach Psychologie.

    • @Elektroniker (Zitat):

      . Es ist vielen völlig egal ob viele oder weniger Menschen bei Trumps Angelobung waren.

      Ja, für Menschen wie Trump und seine Pressesprecherin waren sehr viele Menschen bei der Inauguration von Trump als Präsident dabei, selbst wenn die Fotos etwas anderes zeigten. Denn Trump erschafft seine eigene Wahrheit und bestimmt selbst was wahr und was falsch ist – ganz unabhängig von Fakten.
      Wer aber so etwas tut, der ist nicht mehr zu Korrekturen in der Lage und so jemand ist kein Mensch dem man vertrauen kann.

      • Genauso ist das! Und zusätzlich: Wir sind 8 Milliarden Menschen hier. Wir überleben nur, wenn wir eine Basis haben, an der wir uns alle einigen können. Trump kennt nur seine eigene Wahrheit. Mit so einem Menschen ist kein Konsens, kein Kompromiss möglich.

    • Elektroniker: “Manche Menschen sind der Auffassung, die Suche nach „Wahrheit“ ist auch ein versteckter Vorwand „besondere Kompetenz“ zu vermitteln um sich besser „durchzusetzen“ und, ich sage es ganz offen und hart, andere Menschen besser „abstieren“ zu können.”

      Jaromir: Das machen eigentlich Autokraten. Diese Aussage passt auch besser auf Trump als auf die Politiker hier. Klar streben aber Machtmenschen nach Macht, und viele denken sicher auch, all die anderen seien Vollidioten, denen man das Wahlrecht absprechen sollte. Manchmal kann man eine solche Meinung verwirklichen, und ist gleich in der Diktatur. Das hat unsere Geschichte schon oft genug gezeigt.

      Was würden all die Menschen sagen, die jetzt gegen die Corona-Auflagen protestieren und schreien, dass sie bevormundet werden, wenn es in Deutschland kein Lockdown und keinen vorgeschriebenen Mundschutz gegeben hätte? Sondern 60.000 Corona-Tote?

  13. Ich habe meinen Beitrag „sarkastisch“ gemeint.

    Die Realität ist eben, wie sie nun einmal ist. Da braucht man sich nicht zu wundern.

    Natürlich ist es positiv nach Wahrheit zu suchen. Natürlich ist Wissenschaft für mich positiv und Verschwörungstheorien halte ich für bedenklich.

    Allerdings musste ich in meinem schon länger dauernden Leben beobachten, wie wissenschaftliche Thesen (besonders in der Medizin) sozusagen den „Bach hinunter gingen“. Medikamente wurden hochgelobt, später verteufelt. Aber es geht auch um versteckte Emotionen, um viel Psychologie.

    Vermutlich hatten die Menschen im Kommunismus mehr Mitgefühl für andere Menschen und verhindert dass Menschen ohne Job dastanden. Der Nachteil, die mangelnde Produktivkraft ist bekannt.

    Aber irgendwie habe ich mich auch gewundert, dass in Amerika kürzlich auf Lebensmittelspenden angewiesene Menschen in einer langen Auto Schlange bei einer Ausgabestelle für Lebensmittelspenden vorfuhren.

    • Elektroniker: “Allerdings musste ich in meinem schon länger dauernden Leben beobachten, wie wissenschaftliche Thesen (besonders in der Medizin) sozusagen den „Bach hinunter gingen“. Medikamente wurden hochgelobt, später verteufelt. Aber es geht auch um versteckte Emotionen, um viel Psychologie.”

      Jaromir: Wir sind alle nur Menschen. In diesem Sinne haben Sie selbstverständlich recht mit der Psychologie. Ich muss auch zugeben, dass ich während meines Studiums und auch während meiner Arbeit an der Universität oft enttäuscht war von Professoren und Dozenten: Viele von ihnen schienen nur zu denken: “Ich bin der einzige, der vernünftig wissenschaftlich arbeitet. All die anderen machen nur Blödsinn.”

      Andererseits weiß ich, dass die Naturwissenschaft ein wunderbares System ist, dass sich immer wieder von neuem “heilt” und optimiert – durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse und experimentelle Befunde, die diese Erkenntnisse belegen. Das muss und kann keine Verschwörungstheorie leisten. Deswegen haben Verschwörungstheorien keine einzige ansteckende Krankheit erklärt und bekämpft. Die wissenschaftliche Medizin dagegen schon viele.

    • Elektroniker: “Vermutlich hatten die Menschen im Kommunismus mehr Mitgefühl für andere Menschen und verhindert dass Menschen ohne Job dastanden. Der Nachteil, die mangelnde Produktivkraft ist bekannt.”

      Jaromir: Als ich 1982 mit einem Freund nach Westdeutschland flüchtete, war ich schockiert, wie viele Menschen uns hier geholfen haben: Ein älteres Lehrerehepaar hat uns bei sich quasi aufgenommen. Eine Dame aus Niederbayern hat uns ihre Wohnung in München umsonst zur Verfügung gestellt. Und und und. Das war für mich neu: Im Sozialismus half man sich zwar gegenseitig aus, aber meist nur innerhalb des Bekanntenkreises. Dabei musste man einen großen Bekanntenkreis haben, sonst hätte man nicht überlebt. Die anderen aber waren fremd. Und Fremden half man nicht.

      Ich glaube, die Menschen im Sozialismus hatten eine viel schwächere Moral als die im Westen. Der Vater eines Freundes lagerte im Keller und auf dem Dachboden die halbe Fabrik, lauter Ersatzteile, die er in der Arbeit gestohlen hatte. Im Sozialismus wurde in den Fabriken alles gestohlen, was nicht festgeschraubt war.

      Eine Zeit lang dachte ich, zumindest unsere “internationalistische” Erziehung machte uns im Sozialismus zu besseren Menschen: Weil man uns in der Schule ständig eintrichterte: Alle Menschen sind gleich. Trotzdem ist der Rassismus in den ehemaligen Ostblockstaaten viel mehr verbreitet als im Westen. Ich denke, in einer so großen Heuchelei, die jede Diktatur ist, kann keine Moral wachsen. Wenn man sich ständig ducken muss, ist es schwierig, Moral zu entwickeln.

  14. Konecny: “Moral und Sozialismus”
    Josef Schwejk hatte Hunde manipuliert, sie umgefärbt um Geld zu machen; der Vater ihres Freundes hat seinen Betrieb beklaut…Die Moral im Kapitalismus wäre, dass solche Betrüger entlassen werden. Im Sozialismus bestand die Moral darin, dass eine idealisierte Ideologie solche Straftaten nicht sehen wollte, da es ja nicht angehen konnte, dass sozialistische Werktätige den Betrieb/Volkseigentum, also sich selbst beklauen. Solche konnten, sollten sie beim klauen erwischt werden, nicht mal entlassen werden, hatten also keinen sozialen Abstieg oder Hartz vier zu fürchten sondern nur eine reumütige Besserung zu loben. In dieser sozial abgesicherten Hängematte durften sie im Osten vieles, nur nicht den Staat kritisieren. Heute können sie den Staat kritisieren, aber nicht den eigenen Betrieb bzw. ihn beklauen denn das wäre ihr sozialer Absturz.(Da wurden schon Kassiererinnen rausgeschmissen, weil sie sich um drei EUR verrechnet hatten, wohin gehend Manager die Millionen verzocken noch dicke Abfindungen bekommen)). “Moral” scheint also auch von Ängsten und den Spielregeln der jeweiligen Gesellschaft bestimmt zu werden die Menschen immer zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Da man den Job in nicht verlieren konnte, war man auch nicht motiviert für hohe Arbeitsleistungen, was eine schwächer Moral sein kann, wahrscheinlich aber doch eher das allgemeine menschliche Faulheitsprinzip ,was der Kapitalismus mit Obdachlosigkeit oder geringen Renten , also mit sozialen Ängsten, korrigiert.
    “Weil man uns in der Schule ständig eintrichterte. Alle Menschen sind gleich”
    Und warum haben die wenigsten da zugehört, bzw. diese humanistische Aussage begriffen und entsprechend gehandelt ? Dass ist so wie mit den Wendehälsen nach 1990 in der DDR. Da waren auf einmal alle aktive Widerstandskämpfer und politisch Verfolgte die ein Jahr zuvor noch große Reden in der Partei und der FDJ gegen den Klassenfeind im Westen hielten. Sozialismus ist wahrscheinlich mit den Religionen vergleichbar: ES kommt immer darauf an, was die Menschen daraus machen bzw. wie sie diese Vorgaben für ihre Zwecke/Macht ausnützen. Solange man dieses System nur benutzt um zu bescheißen, kann nur das rauskommen, was man 1o989 beseitigt hat.

    • Querdenker: “der Vater ihres Freundes hat seinen Betrieb beklaut…Die Moral im Kapitalismus wäre, dass solche Betrüger entlassen werden. Im Sozialismus bestand die Moral darin, dass eine idealisierte Ideologie solche Straftaten nicht sehen wollte, da es ja nicht angehen konnte, dass sozialistische Werktätige den Betrieb/Volkseigentum, also sich selbst beklauen. Solche konnten, sollten sie beim klauen erwischt werden, nicht mal entlassen werden, hatten also keinen sozialen Abstieg oder Hartz vier zu fürchten sondern nur eine reumütige Besserung zu loben.”

      Jaromir: Auf “den Diebstahl des sozialistischen Eigentums” standen sehr hohe Strafen. Da wanderte man ins Gefängnis. Nur war das ganze Apparat so korrupt, dass man sich mit Bestechungen gut schützen konnte. Hin und wieder landeten die Diebe aber schon im Gefängnis, vielleicht, weil sie eben vergessen haben, zu bestechen, dann waren die Zeitungen voll von dieser bösen Tat. 🙂

      Als ich aus Libyen nach Prag kam, hatte ich die Koffer voller Geschenke von Waren aus dem Westen: Kassettenrekorder, Schallplatten, Kameras, Jeans usw. Ich habe befürchtet, dass ich dafür ein sehr hohes Zoll zahlen werden. Doch die Zollbeamtin hat mir nur ein paar hundert Kronen aufgebrummt. Ich war so glücklich, dass ich aus dem Koffer eine Stange Marlboro zog und sie ihr zusteckte. Ich wollte die Zollbeamtin nicht bestechen, sondern nur beschenken, weil sie so “gütig” zu mir war. Daraufhin hat sie den Zollzettel zerrissen und mich zollfrei durchgelassen – ich musste gar nichts zahlen. So war das Leben im Sozialismus. Dort konnte man viel besser leben, wenn man viel mehr Geld als die anderen hatte. Das war das absurde: Die kriminelle Geldgier waltete im Sozialismus mehr als im Kapitalismus. Und die Korruption sowieso.

    • Querdenker: “Und warum haben die wenigsten da zugehört, bzw. diese humanistische Aussage begriffen und entsprechend gehandelt ? Dass ist so wie mit den Wendehälsen nach 1990 in der DDR. Da waren auf einmal alle aktive Widerstandskämpfer und politisch Verfolgte die ein Jahr zuvor noch große Reden in der Partei und der FDJ gegen den Klassenfeind im Westen hielten. Sozialismus ist wahrscheinlich mit den Religionen vergleichbar: ES kommt immer darauf an, was die Menschen daraus machen bzw. wie sie diese Vorgaben für ihre Zwecke/Macht ausnützen. Solange man dieses System nur benutzt um zu bescheißen, kann nur das rauskommen, was man 1o989 beseitigt hat.”

      Jaromir: Sie haben recht: “ES kommt immer darauf an, was die Menschen daraus machen.” Nur sind Diktaturen generell anfälliger für den Machtmissbrauch als Demokratien. Das hat die Geschichte oft genug gezeigt. Die tschechoslowakischen Kommunisten waren vor dem 2. Weltkrieg Idealisten, nach der Machtübernahme 1948 sind sie machtgierige Diktatoren geworden. Die mit Resten des Idealismus in sich wurden eingesperrt oder hingerichtet. So wie in der Sowjetunion, so wie in allen sozialistischen Ländern.

      Ich weiß, dass dieses unsere kapitalistische System nicht das beste ist, das es in der Zukunft geben könnte. Nur ist es das beste jetzt. Das kann man ja jeden Tag in den Nachrichten sehen. Wenn man nicht völlig verblendet ist. Der Weg in die Zukunft führt über kleine konkrete Schritte und Verbesserungen. Ich verstehe nur nicht, dass es die Menschen nicht sehen, die “Putin, Putin, Putin!” in Berlin skandieren. Wollen sie wirklich in Russland leben?

  15. Das Problem der klebrigen Finger wurde hier durch die Überlagerung
    mit einer schwachen elektrischen Gleichspannung gelöst.
    Dicke Finger stören nicht, wenn sie vorne spitz sind.
    Einzelne Eisencarbonyl-Moleküle wurden hier mit Hilfe von
    einzelnen Kohlenmonoxid-Molekülen mit dem Rastertunnelmikroskop
    rein mechanisch zusammen gebaut (im Jahre 1999).
    https://www.physics.uci.edu/~wilsonho/N0100.htm
    —–
    Die Komplexität der selbst-nachbauenden Syteme ist überschaubar.
    Die einfachsten biologischen selbst-nachbauenden Syteme sind
    Mycoplasma genitalium und Mycoplasma laboratorium mit
    rund 382 Genen und rund 580.000 Basenpaaren,
    das wären rund 1.160.000 Bit oder rund 145.000 Byte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mycoplasma_laboratorium

    • Solche technologischen Verbesserungen ziehen immer komplexere Maschinen nach sich, die sich auch ständig selbst reparieren müssten, wenn sie sich reproduzieren und überleben wollen. Wie soll so was von selbst entstehen? Das schaffen nur biologische Organismen. Ihre Replikationsfähigkeit wurde in Milliarden von Jahren ihrer evolutionären Entwicklung (Mutation – Selektion) optimiert. Die ersten Bakterien lebten vor fast 4 Milliarden Jahren. Trotzdem gab es in diesen Milliarden von Jahren keinen einzigen Organismus, der sich so vermehren könnte, um alle anderen Organismen zu vernichten. Sonst würden wir jetzt ja nicht solche hochtrabenden Diskussionen führen und wären gar nicht da. Erst der Mensch ist in der Lage, alle Organismen auf der Erde zu vernichten, einschließlich sich selbst. Warum? Dank seinem Gehirn! Dieses haben keine mechanischen Nanobots.

  16. Phänomene wie Trump als Präsident oder Technologie wie KI, die auch für Kriegszwecke eingesetzt wird, sind letztlich der menschlichen Natur zu verdanken und Menschen, die Trump wählen oder Staaten, die Kriege führen hat es vor 200, ja vor tausend Jahren genau so gegeben wie es sie heute gibt und auch morgen geben wird.

    Geändert hat sich nicht der Mensch, geändert hat sich die Technologie und das Wissen. Immer potentere Technologien ermöglichen den Menschen heute ein besseres Leben, sie ermöglichen aber auch dem, der die Technologie besitzt, grössere Zerstörungskraft freizusetzen. Zunehmend können schon kleine Gruppen von Wissenschaftlern/Technikern oder Politikerin mit Macht über Technologie, ganze Städte und irgendwann die ganze Welt zu gefährden. Für mich besteht kein Zweifel, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis irgend jemand die volle zerstörerische Kraft, die ihm zur Verfügung steht, auch einsetzt. Irgendwann werden also ganze Städte von Terroristen vernichtet und irgendwann die ganze menschliche Zivilisation gefährdet.

    Künstliche Intelligenz kann das weder verhindern noch wird sie die einzige gefährliche Technologie sein, die es in Zukunft geben wird. Damit stellt sich der Menschheit die bange Frage: wie verhindern wir die Selbstzerstörung, wie retten wir uns ins nächste und übernächste Jahrhundert? Nun vielleicht gibt es keine Antwort, keine Lösung für die Menschheit als Ganzes, sondern nur eine Lösung/Rettung für diejenigen, die sich ausserhalb des Radius einer zukünftigen, weltzerstörerischen Katastrophe gerettet haben.

    • Martin Holzherr: Phänomene wie Trump als Präsident oder Technologie wie KI, die auch für Kriegszwecke eingesetzt wird, sind letztlich der menschlichen Natur zu verdanken und Menschen, die Trump wählen oder Staaten, die Kriege führen hat es vor 200, ja vor tausend Jahren genau so gegeben wie es sie heute gibt und auch morgen geben wird.”

      Jaromir: Es scheint belegt zu sein, dass Menschen dank ihrer sozialen Evolution eine Entwicklung zu immer mehr “Humanität” erfahren. Im Mittelalter galt es als normal und richtig, dass Menschen für jeden Quatsch erhängt, ihnen Glieder abgehackt oder sie gefoltert wurden. Menschen aus anderen Erdteilen galten in der westlichen Welt als Tiere. Ein Untertaner hatte keine Rechte und so weiter. Diese Sachen gelten heute überall auf der Welt als unmenschlich und werden meist sanktioniert. Selbstverständlich gibt es immer wieder Rückschläge, doch das allgemeine Rechtsempfinden und Humanität haben sich seit dem Mittelalter massiv entwickelt.

      Dass sich die Welt dank der Aufklärung aus dem Mittelalter in die moderne hieven konnte, macht auch Hoffnung. Obwohl man sich heute oft fragt, warum natürliche Intelligenz so sichtbar ihre Vernunft verliert: In den sozialen Netzweken, bei den Trump-Wählern, bei den Anti-Coronamaßnahmen-Demos in Berlin. Trotz der Gewalt, die in den Medien unentwegt zur Schau gestellt wird, zeigen Studien, dass es auf der Welt immer weniger Kriege gibt. Wir müssen also nicht nur den Kopf hängen lassen. Alles wird besser. Und wir auch! 🙂

    • Martin Holzherr: “Künstliche Intelligenz kann das weder verhindern noch wird sie die einzige gefährliche Technologie sein, die es in Zukunft geben wird.”

      Jaromir: Klar kann Künstliche Intelligenz nichts selbst verhindern. Doch wenn sie richtig und zum Wohl der Menschheit eingesetzt wird, kann sie uns helfen, sehr komplexe Vorgänge wie den Klimawandel, Epidemien und gefährliche Krankheiten zu versteh und zu bekämpfen. Ohne KI sind wir nicht in der Lage, Probleme von großer Komplexität zu lösen. Weil dafür einfach unser Gehirn nicht ausgestattet ist.

  17. @Jaromir Konecny (Zitat):

    Ohne KI sind wir nicht in der Lage, Probleme von großer Komplexität zu lösen.

    Da stimme ich teilweise zu. Wobei die meisten Probleme mit denen wir konfrontiert sind, gar nicht komplex sind. Das Klimaproblem ist nicht komplex sondern im Kern sehr einfach, was sich folgendermassen zusammenfassen lässt:

    Der Mensch ändert über die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas sowie über die Verwendung von Zement das Klima, so dass wir weltweit das Klima des Holozäns verlassen und uns in eine neue Heisszeit katapultieren. Je schneller wir auf Kohle, Öl, Erdgas und Zement verzichten, desto kleiner das Risiko, für viele zukünftige Jahrhunderte in einer Heisszeit zu verbringen.

    Wir brauchen KI nicht um das zu erkennen. KI kann uns aber dabei behilflich sein, schneller Ersatz für Kohle, Öl, Erdgas und Zement zu finden, denn KI kann beispielsweise in der Erkundung von neuen Materialien und Chemien sehr hilfreich sein. Und: es braucht Ersatz für Kohle, Erdöl und Erdgas, denn auf Energiequellen können wir nicht verzichten. Ohne Energie wird das Leben der meisten schlechter. Es gibt aber Energiequellen, deren Verwendung nicht mit der Emission von Treibhausgasen verbunden ist und es gibt Fahrzeuge, Klimaanlagen und Bautechniken, die nicht auf Kohle, Öl und Erdgas angewiesen sind. KI kann uns dabei helfen den Technologiewechsel schneller umzusetzen.

  18. Ich sehe fast alles durchwegs so wie Jaromir Konecny.

    Nur in Amerika geht das Gesellschaftliche Fiasko meiner Meinung nach nicht von Trump aus, er ist eher Folge der Entwicklungen am Mediensektor.

    Die Medien spalten Amerika, wegen ihrer Gier aus Gründen der Reichweite mit immer größeren Sensationen aufzuwarten, mit mehr Toten, mehr zerstörten Autos, größeren Trümmerhaufen….

    Sie wollen sogar den Amis vorschreiben wen sie wählen dürfen, auf keinem Fall den Trump.

    Mich verwundert es nicht, dass viele Amerikaner diese Art der „Bevormundung“ satt haben und sich darüber freuen, wenn Trump die Medien mit seinen Aussagen provoziert. Derartiges könnte sich kein anderer Politiker leisten als der Milliardär Trump, die müssten „kuschen“, sonst wären sie augenblicklich weg vom Fenster.

  19. @ Jaromir Konecny (Zitat):

    Wir müssen also nicht nur den Kopf hängen lassen. Alles wird besser. Und wir auch!

    Ja, es wird besser weil sich die Umstände gebessert haben und es sich weniger lohnt kriminell oder mafiös zu sein, denn Staaten sorgen sich zunehmend um das Allgemeinwohl und nicht mehr ausschliesslich um das Wohl der Regierenden.
    Es gibt weniger Kriege, dafür aber neu Weltkriege mit dem Potenzial der Zerstörung der Zivilisation. Das schlimmste was man sich vorstellen kann ist aber bisher nicht passiert – aber nur wegen glücklichen Fügungen. Hätten die Nazis vor den Amis die Atombombe erfunden, könnten wir heute in einer völlig anderen Welt leben – in einer Welt wie sie von Philip K. Dick in seinem Buch „ The Man in the High Castle“ beschrieben wurde wo Deutschland und Japan sich die Welt aufgeteilt haben und jede Woche „Minderwertige„ getötet werden.
    Zudem: bei 8 Milliarden Menschen genügen 1 Promille Mächtige und Rücksichtslose um viele zu vernichten.
    Die Welt wird tatsächlich sicherer, aber nicht absolut sicher. Wir könnten wie die glücklichen Gänse enden, die ihr Leben auf dem Biobauernhof verbringen um dann plötzlich im Schlachthaus zu enden.

  20. @ Elektroniker (Zitat):

    Nur in Amerika geht das Gesellschaftliche Fiasko meiner Meinung nach nicht von Trump aus, er ist eher Folge der Entwicklungen am Mediensektor.

    Die USA sind im Vergleich zu Ländern wie Syrien, Libyien, den mittelamerikanischen Staaten und vielen mehr selbst heute (unter Trump) eine Insel der Glückseligen. Wenn sie das anders sehen, ist das wohl ein von den Medien vermitteltes Bild, womit sie selbst ein Opfer der Medien wurden.

    Allerdings denke ich, dass Trump für die USA eine Katastrophe wäre, wenn er so frei schalten und walten könnte wie Putin das in Russland kann. Als kurzes Intermezzo kann Trump die USA allerdings nicht zerstören.

    Wer sich das eigene Weltbild von den Medien machen lässt, der war und ist schlecht beraten und falsch orientiert. Das Studium von Statistiken und der Wikipedia dagegen hilft mehr beim Versuch sich ein repräsentatives Bild der Welt zu verschaffen.

  21. @ Martin Holzherr 04.09.2020, 18:03 Uhr

    Ich habe Amerika doch nicht mit Syrien verglichen. Mir ist auch im TV aufgefallen, dass „Corona Opfer“ mit ihren Autos in langen Schlangen vorfuhren um ihre Lebensmittelspenden abzuholen.

    Es ist tatsächlich schon länger her dass ich mit Auswanderern gesprochen habe. Dass die Bilder von den Rassen Konflikten alle fake sind, das würde ich nicht unterstellen. Es mag letztlich bedeutungslos sein, so wie z.B. die Unruhen ehemals in Hamburg, oder die Corona Demos in Berlin. Demos gehören fast zur Folklore, viele fänden es schlimm, würde es diese nicht mehr geben, weil man um die Demokratie fürchten müsste, wenn es „die Hofnarren“ der Demokratie nicht mehr geben würde.

    Aber die Medien müssen Umsatz machen und spalten letztlich Amerika, wegen ihrer Gier aus Gründen der Reichweite mit immer größeren Sensationen aufwarten zu müssen, mit mehr Toten, mehr zerstörten Autos, größeren Trümmerhaufen…. Dieser Trend scheint sich einzubremsen. Viele Menschen haben die Manipulation satt.

    Es ist der „Amiwerbung“ z.B. nicht gelungen, alle “Rentengelder” der Welt ins Land zu holen um sie zu verwalten und die Werkbänke auszulagern. Die Werkbänke waren zwar weg, bis es Trump aufgefallen ist und er sie wieder zurückholen will, aber das Konzept der „Privatpensionsabzocke“ scheint gescheitert.

    Es hilft nichts mehr, einfach das Werbebudget zu erhöhen, damit z.B. Getränkekonzerne mehr Umsatz machen, Coca-Cola streicht 4.000 Stellen, ihr Gewinn ist stark eingebrochen. Corona macht die Probleme so richtig transparent.

    Alles gerät irgendwann in die Sättigung, auch die Manipulation durch Medien….

    Trump ist ein Beispiel dafür.

    • @Elektroniker (Zitat):

      Aber die Medien müssen Umsatz machen und spalten letztlich Amerika, wegen ihrer Gier aus Gründen der Reichweite mit immer größeren Sensationen aufwarten zu müssen, mit mehr Toten, mehr zerstörten Autos, größeren Trümmerhaufen…. Dieser Trend scheint sich einzubremsen. Viele Menschen haben die Manipulation satt.

      Kann sein, dass Medien zur Spaltung der USA beitragen. Nur sind sie nicht allein. Auch Trump (also der US-Präsident) spaltet Amerika: bei den Protesten im Zusammenhang mit der Erschiessung von Schwarzen durch die Polizei stellt er sich auf die Seite der Protestgegner, auf die Seite von law and order, aber auch auf die Seite von illegalen Bürgerwehren ohne überhaupt auf die Vorfälle – also die Erschiessung von Schwarzen – einzugehen.
      Der SPON-Beitrag Biden in der Kirche, Trump in den Trümmern berichtet darüber. Der Kopfteil dieses Artikels gibt einen guten Eindruck von Trumps Verhalten in dieser Sache:

      Bei seinem Auftritt in Kenosha hatte US-Präsident Trump den Namen Jacob Blake nicht mal erwähnt. Jetzt hat auch Joe Biden den Ort in Wisconsin besucht – und traf die Familie des Opfers von Polizeischüssen.

  22. KI als Friedenswächter:
    Stanislaw Lem beschrieb in “Lokaltermin” ein Ambient Assisted Living, das durch weit verbreitete Nanobots bewirkt wird.
    Das sind die “Gripser”, die ethischen und juristischen Gesetzen zur Wirksamkeit von Naturgesetzen verhelfen, indem sich die Materie selbst intelligent und rücksichtsvoll verhält.
    Mit den Suchbegriffen “wie diese Gripser wirken” kommt man schnell zur richtigen Stelle im Lokaltermin.
    Hier ist der Lokaltermin:
    https://epdf.tips/lokaltermin0b159272b6f77f609db595ef0c9b03802258.html

  23. @ Martin Holzherr 04.09.2020, 22:22 Uhr

    Trump versucht die Amerikaner von den immer dominanter gewordenen Medien „abzuspalten“. Sie bilden eine Macht im Staat die zunehmend entartet, wie ehemals andere autoritäre Regime.

    Die Amis sollen sich eine eigenen Meinung bilden, jedenfalls unabhängig von den sich teilweise selbst „gleichgeschalteten“ Medien. Die Macht der Medien hat sich in eine Richtung entwickelt, die man eigentlich nicht mehr billigen sollte. Kein anderer als der Milliardär Trump konnte derartiges wagen.

    Ich billige nicht absolute Staatsgewalt, aber den Mob auf der Straße, der geradezu „gefördert“ wird um von immer größeren Sensationen berichten zu können, den billige ich auch nicht.

    Ich „verteidige“ ungern Rechte, aber bei Trump imponiert mir, dass er Arbeitsplätze für die Unterschicht zurückholen will um die von den Drogen weg zu bekommen. Besonders verblüfft hat mich aber, dass er vor einiger Zeit auf einen „Racheschlag“ gegen den Iran verzichtet hat, weil zu viele Menschen (Iraner) sterben würden….

    • @Elektroniker (Zitat):

      Trump versucht die Amerikaner von den immer dominanter gewordenen Medien „abzuspalten“

      Es gibt nicht die Medien in den USA, sondern es gibt 2 Lager: Fox-News, Breitbart, Hannity und Limbaugh stehen auf Seiten von Trump, CNN, die New York Times und viele weitere liberale Medien sind gegen Trump. Überhaupt berichten die beiden Medienlager völlig verschieden über die gleichen Ereignisse. Sie sind sich nicht einmal bei den Fakten einig. Trump versucht wenn schon die Amerikaner von den liberalen Medien abzuspalten und sie den republikanischen zuzuführen. Trump übernimmt immer wieder die Agenda der pro- Trump-Medien, also beispielsweise von Fox News.

      Zitat Elektroniker:

      Die Amis sollen sich [gemäss Trump?] eine eigenen Meinung bilden, jedenfalls unabhängig von den sich teilweise selbst „gleichgeschalteten“ Medien.

      Das stimmt nicht: es gibt 2 Medienlager, ein republikanisches und ein demokratisches und sie Elektroniker ergreifen nun wie Trump Partei für das republikanische Medienlager.

      Zitat Elektroniker:

      Trump imponiert mir, dass er Arbeitsplätze für die Unterschicht zurückholen will um die von den Drogen weg zu bekommen.

      Trump errichtet Handelsbarrieren und dass man mit Handelsbarrieren Arbeitsplätze schaffen kann bezweifle ich. Die US-Landwirte jedenfalls spüren bereits die Auswirkungen des Handelskonflikts mit China, können sie doch jetzt nach den Vergeltungsmassnahmen der Chinesen weniger nach China exportieren.

      Für Trump gilt: Legal, Illegal, Scheissegal so lange es nur Trump hilft
      Trump hat seine Anhänger kürzlich zu illegalem Verhalten aufgerufen, nämlich dazu zweimal zu wählen, einmal an der Urne, einmal über die Briefwahl. Trump hat mit dem Premierminister der Ukraine vereinbart, dass Untersuchungen in die Wege geleitet werden um Trumps Rivalen Joe Biden anzuschwärzen und er hat illegalerweise damit gedroht, der Ukraine zugesagte Zahlungen zu verweigern, wenn die Ukraine nicht mitmacht.

      Fazit: Trump schreckt vor keiner Missetat, vor keinem illegalen Handeln zurück, solange diese Tat ihm selber nützt. Zudem lügt er Tag für Tag und verbreitet seine Lügen per Twitter. So jemand darf nicht Präsident der USA sein.

  24. @ Martin Holzherr 05.09.2020, 09:58 Uhr

    Zitat: „Es gibt nicht die Medien in den USA, sondern es gibt 2 Lager: Fox-News, Breitbart, Hannity und Limbaugh stehen auf Seiten von Trump, CNN, die New York Times und viele weitere liberale Medien sind gegen Trump. Überhaupt berichten die beiden Medienlager völlig verschieden über die gleichen Ereignisse. Sie sind sich nicht einmal bei den Fakten einig.“

    Das „Fox Lager“ ist ein Zwerg ohne Bedeutung. Dass eben so unterschiedlich und nicht halbwegs objektiv berichtet wird, ist für mich das Problem. Es gibt keine ausgleichende Mitte mehr.

    Mir ist das als Jugendlicher, frei nach meiner Erinnerung, aufgefallen. Z.B. wurde in linken Medien berichtet, dass amerikanische Luftpiraten einen Kindergarten in Hanoi überfallen und viele Kinder grausam ermordet hätten.

    In Westmedien wurde berichtet, dass es angeblich leichte Kollateralschäden in Hanoi gegeben hätte, als das Militär Terroristen bei ihrem mörderischen Treiben verfolgt musste.

    Es gab aber auch Medien die halbwegs objektiv schienen.

    Versteckte Handelsbarrieren gibt es immer, nur wird normalerweise geheuchelt, im Hintergrund Druck aufgebaut. Dieser Heuchelei glaubt man heutzutage nicht mehr. Trump ist ein Polterer, ganz offen und hält nichts von Heucheleien.

    Die Chinesen brauchen Arbeitsplätze um sich zu entwickeln und als „Beschäftigungstherapie“ gegen Opiumsucht, mit der sie böse Erfahrungen gemacht haben und Trump braucht die Arbeitsplätze dringend gegen die Drogensucht.

    Nicht nur für Trump gilt: Legal, Illegal, Scheissegal so lange es nur Trump hilft, auch für seine Gegner gilt gleiches, sie weichen keinen Millimeter zurück und heucheln, notfalls laufen sie sogar in die Kirche. Die einen wählen „heimlich zweimal“, Trump ist auch hier ganz offen. „Brutale Offenheit“ ist sein Geschäft, seine Masche.

    Die Amis wissen das und vermutlich ist das auch der Grund dass eine Mehrheit Trump gewählt hat.

    Die Bevormundung und Heuchelei hängt ihnen zum Hals heraus…. Trump ist ihr drastischer Protest dagegen.

    Das alles ist einfach die Realität, ob es einem gefällt oder nicht.

    Das Volk wählt seinen Präsidenten den es verdient.

  25. @Elektroniker: Wir sind uns nur in einem Punkt einig: In den USA geht die Mitte verloren und die Polarisierung spaltet das Land auf geradezu gefährliche Weise. Heute las ich beispielsweise, dass 1/4 der Republikaner ihre Lebensweise durch demokratische Regierungen in Gefahr sehen und dass sie sich vorstellen können gewaltsam gegen eine Demokratische Regierung vorzugehen. Das könnte bei einer knappen Abwahl von Donald Trump bereits aktuell werden.

    Nun zum Dissens: Vor allem was die erlaubten Mittel von gegnerischen Parteien angeht bin ich völlig uneins mit ihnen. Wer sich nicht an die demokratischen Regeln hält, gefährdet die Demokratie. Sobald ihn seine Anhänger dabei unterstützen ist es nicht mehr weit bis die Demokratie durch eine Autokratie ersetzt ist wie das in Russland passierte und wie es ansatzweise auch in Ungarn und Polen sich entwickelt.

    Fazit: Demokratien haben in der modernen Welt die besten Lebensbedingungen für ganz unterschiedliche Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen geschaffen. Das liegt auch am Minderheitenschutz in echten Demokratien. Wenn nun selbst Präsidenten von demokratischen Staaten die Demokratie auszuhöhlen beginnen, dann droht uns eine schlechtere Zukunft und keine bessere.

  26. @ Martin Holzherr 05.09.2020, 12:43 Uhr

    Eigentlich sind wir uns mehr einig als es scheint. Nur sehe ich es so, dass Trump Folge psychologischer Zwänge ist.

    Zitat: „…. dass 1/4 der Republikaner ihre Lebensweise durch demokratische Regierungen in Gefahr sehen und dass sie sich vorstellen können gewaltsam gegen eine Demokratische Regierung vorzugehen. Das könnte bei einer knappen Abwahl von Donald Trump bereits aktuell werden.“

    Inhaber von kleinen Läden haben Angst vor Vandalismus und der Zerstörung ihres Ladens in denen ihre ganze Existenz steckt. Eine Versicherung wäre so teuer, dass sie nicht mehr vom Ertrag leben können.

    Das gibt es auch bei uns, ich habe darüber von einer Verwandten erfahren, die um ihr kleines Bastelgeschäft gefürchtet hat, weil ein anderer Laden in der Nähe (in einer Einkaufspassage) von mittellosen Jugendlichen zerstört wurde.

    Noch viel schlimmer ist es in Amerika. Da sind Ladeninhaber bereit, vom gegenüberliegenden Fenster aus, mit 3 Videokameras als „Zeugen“, Vandalen sofort abzuknallen, wenn sie gegen die Auslagenscheibe getreten haben…

    Dass diese Angst in Notwehr umschlägt, ist für mich aus psychologischen Gründen verständlich. Dann ist der Bürgerkrieg nicht mehr weit. Jedes stärkere Tier greift an, wenn es in die Enge getrieben wird und kämpfen muss. (Schwache Tiere stellen sich tot.)

    Aus diesen Gründen hätte die „linke Seite“ einlenken und fair auf Trump zugehen müssen, der nun einmal (aus mir verständlichen Gründen), „passiert“ ist.

    Wenn 2 Schnellzüge aufeinander zufahren, so kracht es ganz furchtbar. In Amerika scheinen beide Seiten zum „Kampf“ bereit.

    Erfahrene Psychologen, eventuell auch Pfarrer, sollten z.B. Polizisten und Farbige zusammenbringen und für gegenseitiges Verständnis werben. (Wobei mir aber auch klar ist dass es absolut unversöhnliche Hardliner gibt, auf allen Seiten).

  27. @Elektroniker.
    Ich schätze Donald Trump völlig anders ein als sie. In meinen Augen kümmert sich Donald Trump vor allem um sich selbst und darum gewählt und wiedergewählt zu werden und er befürwortet auch alles und alle die ihn vermeintlich unterstützen bis hin zu Rechtsradikalen. Dass Donald Trump Ladenbesitzern einfach so helfen will oder er ein Herz für die Iraner hat, dagegen spricht sehr vieles, dagegen spricht ein Grossteil dessen was er zu seiner Regierungszeit gesagt und getan hat.
    Wenn sie schreiben:

    Aus diesen Gründen hätte die „linke Seite“ einlenken und fair auf Trump zugehen müssen, der nun einmal (aus mir verständlichen Gründen), „passiert“ ist.

    , so zeigt mir das aufs Deutlichste, dass sie Donald Trump für eine viel bessere Person halten als er ist. Abgesehen von seinem Charakter ist er auch sonst kein vertrauenswürdiger Regierungschef/Präsident und dass er sich selber rühmt unberechenbar zu sein, zeigt, dass er kein rational Handelnder ist, sondern wohl eher ein Machtmensch, der um der Macht willen auch schlimme Dinge tut.

  28. @ Martin Holzherr

    Man kann Trump nicht abschließend beurteilen.

    Ich halte sein „Säbelrasseln“ für taktisch, es könnte aber auch eine verhängnisvolle Eigendynamik entwickeln.

    Die politische Situation, Konjunkturprobleme, Corona, Provokationen, Einmischung in andere Länder, Sanktionspolitik, Embargos gegen Rohstoffe aus Russland …. scheint instabil.

    Die Entwicklung gegen Russland scheint ähnlich wie ehemals im Deutschen Reich vor dem 1. Weltkrieg unter Kaiser Wilhelm II. Mit Mobilmachung ging es dann weiter bis zu den Kriegserklärungen.

    Es kommt auch noch die angespannte Situation Griechenland Türkei dazu. Womöglich eine Partnerschaft Erdogan, Putin und bei uns lebende Türken ….

    Diese Gedanken gehören auch zum Thema, mit oder ohne KI.

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