Wie fremd sind Exoplaneten?
In meiner aktuellen Science-Fiction-Kurzgeschichte (Spektrum 2/24) geht es darum, wie Menschen auf einem fremden Planeten überleben können. Meine These lautet, dass die Menschen sich anpassen müssen, und zwar ziemlich weitgehend.
In vielen Science-Fiction-Filmen und -Büchern haben die Menschen die Galaxis erobert und leben auf zahlreichen Planeten, deren Umwelt der Erde gleicht.
In Dan Simmons Opus Magnum „Die Hyperiongesänge“ verbinden „Farcaster“ (Löcher in der Raumzeit) verschiedene Welten, die jeweils komplett erdähnlich sind. Manchmal machen es sich Autoren auch einfach und erschaffen Planeten, die nur ein einziges irdisches Ökosystem kopieren, wie zum Beispiel die Wüstenplaneten Tatooine und Dune, oder Wasserwelten wie Ursula LeGuins Erdsee. Aber sind solche vollständigen oder partiellen Erdkopien auch nur annähernd realistisch?
Kolonien auf Venus und Mars
Wenn wir uns im eigenen Sonnensystem umsehen, finden wir nicht einen Planeten, auf dem Menschen ohne aufwändigen Schutz wohnen können. Der Mars ist eindeutig zu kalt, und der Luftdruck auf der Oberfläche entspricht nur etwa 0,6 Prozent des irdischen. Abgesehen davon besteht die Atmosphäre hauptsächlich aus Kohlendioxid. Die dünne Atmosphäre und das schwache Magnetfeld bieten kaum Schutz vor der Teilchenstrahlung der Sonne. Wenn Menschen auf dem Mars dauerhaft leben wollen, müssen sie sich eingraben. Höhlen an den Hängen der Canyons kämen auch in Frage.
Aber das sind noch nicht alle Probleme. Der Marsboden ist für Menschen und selbst für Bakterien regelrecht giftig. Er enthält einen hohen Anteil (ca. 0,5 %) Perchlorate, die Salze der äußerst aggressiven Perchlorsäure. Er eignet sich deshalb ohne Aufbereitung nicht zur Pflanzenzucht. Der Marsstaub muss in den Luftschleusen sorgfältig abgesaugt oder abgewaschen werden, weil er sonst Lungen oder Schilddrüsen schädigt.
Und nicht zuletzt ist der Mars nur etwas mehr als halb so groß wie die Erde und hat lediglich ein Zehntel ihrer Masse. Die Schwerkraft an der Oberfläche beträgt deshalb nur 38 % der irdischen. Wie sich das auf die menschliche Gesundheit auswirkt, ist bisher unklar. Es könnte aber sein, dass Menschen, die jahrelang auf dem Mars gelebt haben, nicht mehr auf die Erde zurückkehren können, weil ihre Muskeln irreversibel geschwächt sind.
Auf der Venus, die näher an der Sonne kreist als die Erde, besteht dieses Problem nicht. Die Venus nahezu ebenso groß ist wie die Erde, ihre Anziehungskraft ist ähnlich. Noch bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts vermuteten Forscher und Science-Fiction-Autoren, dass unter der undurchdringlichen Wolkenschicht der Venus ein von einer ganz eigenen Tier- und Pflanzenwelt bewohnter Dschungel liegen könnte.
Erst später ergaben Mikrowellenmessungen eine extrem hohe Oberflächentemperatur. Tatsächlich herrscht auf der Oberfläche der Venus ein Druck von rund 93 Atmosphären bei rund 467 Grad Celsius. Die Atmosphäre besteht zum größten Teil (> 96 %) aus Kohlendioxid. Die Wolken, die den Planeten zwischen 50 und 70 km Höhe komplett einhüllen, setzen sich aus Schwefelsäuretröpfchen zusammen. Das ist wirklich nicht besonders einladend.
In einer Höhe zwischen 50 und 55 km über der Oberfläche lägen allerdings die Temperaturen zwischen 0 und 50 Grad Celsius bei einem Luftdruck zwischen einer halben und einer Atmosphäre. Mit einem Atemgerät könnten Menschen also hier ins Freie gehen. Dummerweise liegt dieser Bereich noch innerhalb der Schwefelsäurewolken. Man könnte sicherlich schwebende Städte für diese Höhe bauen, aber sie müssten schon sehr korrosionsfest sein.
Die Geschichte der Erdatmosphäre
Auch die Atmosphäre der Erde wäre nicht sehr gesund, wenn Sauerstoff produzierende Pflanzen sie nicht vor rund 2,4 Milliarden Jahren entscheidend verändert hätte. Bei ihrer Entstehung war die Erde zunächst von einer Uratmosphäre aus Wasserstoff und Helium mit Beimischungen von Methan, Ammoniak umgeben. Diese Mischung wurde bald von der sogenannten ersten Atmosphäre aus Wasserdampf (> 80 %), Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff abgelöst. Der Wasserdampf regnete irgendwann ab, Schwefelwasserstoff wurde aufgespalten, der Wasserstoff verschwand in den Weltraum und der Schwefel fiel auf den Boden. Das Kohlendioxid wurde ausgewaschen und reagierte mit diversen Mineralen, sodass die zweite Atmosphäre im wesentlichen Stickstoff enthielt. Frühe Einzeller gaben vermutlich zusätzlichen Stickstoff und eventuell Methan an die Luft ab und beeinflussten so bereits vor rund 3 Milliarden Jahren die Zusammensetzung der zweiten Atmosphäre. Für Menschen wäre keine der drei Atmosphären atembar.
Erst als Organismen mehr Sauerstoff bildeten, als die Meere aufnehmen konnten (bzw. als zu Eisen- und Schwefel-Oxiden reagieren konnte), reicherte sich Sauerstoff in der Atmosphäre an und im Wasser an. Viele Organismen starben damals, weil sie den sehr aggressiven Sauerstoff nicht neutralisieren konnten (große Sauerstoffkatastrophe).
Ein Zwilling der Erde in einem anderen Sonnensystem wäre also nur dann ein guter Platz für Menschen, wenn sich dort bereits Leben gebildet hat, das molekularen Sauerstoff erzeugt.
Gibt es mehrere Erden?
Leider wissen wir bis heute nicht, ob die Erde einzigartig ist, oder ob sich unter den richtigen Umständen geradezu gesetzmäßig sauerstofferzeugendes Leben bildet. Und selbst wenn, dieses Leben muss nicht unbedingt menschenfreundlich sein. Anders als häufig angenommen, waren zum Beispiel Dinosaurier keine primitiven Lebewesen, die den Säugetieren hoffnungslos unterlegen waren. Und Viren, Pilze und Bakterien aus fremden Welten könnten Menschen durchaus gefährlich werden.
Wie erdähnlich muss ein Exoplanet sein?
Menschen sind empfindlich, was ihre Umwelt angeht (siehe Tabelle).
Die Anforderungen in der Tabelle sind nicht die einzigen Begrenzungen.
So sollte der Luftdruck weder zu hoch noch zu niedrig sein. Eine Atmosphäre mit einem Luftdruck von 750 Millibar (auf der Erde beträgt der Luftdruck 1013 Millibar oder Hektopascal (hPA) auf Meereshöhe) und 35 % Sauerstoff wäre durchaus in Ordnung.
Es sollten auch nicht zu viel UV-Strahlung, zu viel Röntgenstrahlung und zu viel Teilchenstrahlung auf die Oberfläche des Planeten durchkommen. Dafür würden eine stabile Ozonschicht und ein starkes Magnetfeld sorgen, das schreiben wir also auch auf unsere Wunschliste. Und damit sind wir noch nicht fertig.
Schon vor 400 Jahren fand Johannes Kepler heraus, dass Planeten sich sich in einer Ellipse bewegen, in deren einen Brennpunkt die Sonne steht. Je gestreckter die Ellipse ist, desto stärker schwankt die Entfernung des Planeten von der Sonne während eines Umlaufs, also während des Jahres. Die Sonnenenergie, die ein Planet erhält, hängt vom Quadrat der Entfernung ab. Wenn der sonnenfernste Punkt der Umlaufbahn also doppelt so weit von der Sonne entfernt liegt wie der sonnennächste Punkt, würde die Energie, die der Planet von der Sonne erhält, um den Faktor vier schwanken. Das würde die Entstehung von Leben deutlich erschweren. Übrigens hat das nichts mit den Jahreszeiten zu tun, denn die hängen von der Neigung der Drehachse gegen die Umlaufbahn ab.
Ach ja, die Achsneigung: Sie sollte nicht zu steil sein, weil sonst die Jahreszeiten auch bei einer vollkommen kreisförmigen Umlaufbahn ziemlich extrem ausfallen.
Und nicht zuletzt sollte die Sonne des Exoplaneten einigermaßen konstant strahlen. Ein veränderlicher Stern käme deshalb nicht in Frage. Sie sind glücklicherweise eher selten. Die meisten Sterne in der Milchstraße sind klein und strahlen nur schwach, ziemlich konstant und eher rot. Astronomen sprechen von M-Sternen. Viele von ihnen werden von Planeten umkreist. Leider neigen sie zu starken Flares, plötzlichen Strahlenausbrüche, die nur Sekunden oder Minuten anhalten. Weil M-Sterne so wenig Energie abstrahlen, müsste ein bewohnbarer Planet in einer sehr engen Umlaufbahn kreisen.Der Energieausbruch eines Flares trifft ihn also mit beträchtlicher Wucht. Auf die Dauer könnten die Flares sogar seine gesamte Atmosphäre wegreißen. Aber das ist bisher Theorie, weil unsere Teleskope noch nicht ausreichen, um kleine Exoplaneten genau zu untersuchen. Trotzdem können wir aber schon einmal festhalten:
Wir Menschen sind ziemlich anspruchsvoll, was geeignete Planeten angeht.
Menschen auf Planeten von Flare-Sternen
Für meine Kurzgeschichte „Flare“ habe ich angenommen, dass Menschen einen Planeten besiedeln, der von Flares heimgesucht wird. Seine kleine rote Sonne heißt Proxima Centauri und ist von der Erde aus gesehen der allernächste Stern. Er gehört zum Sternensystem Alpha Centauri, das aus drei Sternen besteht. Die beiden relativ hellen und massereichen Sterne Alpha Centauri A und B umkreisen sich in 80 Jahren und sind voneinander rund 24 mal so weit entfernt wie die Erde von der Sonne (24 Astronomische Einheiten, abgekürzt AE). Proxima Centauri umrundet dieses Duo in einer respektvollen Entfernung von 13000 AE. Ein Planet, Proxima b, ist nachgewiesen – und er befindet sich in der habitablen Zone, in der flüssiges Wasser auf einem Planeten vorkommen kann. Seine Masse wurde mit rund 1,17 Erdmassen bestimmt. Für potenzielle Auswanderer von der Erde also ein möglicher Kandidat, wären da nicht die heftigen Flares von Proxima Centauri. In Abständen von Tagen oder Wochen überschüttet der kleine Stern seinen Planeten mit heftiger UV- und Röntgenstrahlung, sowie einem gefährlichen Teilchenschauer.
Ich bin davon ausgegangen, dass sich trotzdem Leben dort gebildet haben könnte, und dass auch Menschen siedeln können. Aber sie werden sich anpassen müssen. Das sogenannte Terraforming, also die gewaltsame Anpassung eines Planeten an die Verhältnisse der Erde, würde zu lange dauern und gigantische Energiemengen erfordern.
Sollten die Menschen sich also jemals über die Galaxis ausbreiten wollen, werden sie flexibel sein müssen, vielleicht bis zu dem Punkt, wo man sie kaum noch als Menschen erkennt. Und genau das ist das Thema der Kurzgeschichte.
Auch auf einer zweiten Erde könnten Sie nicht ohne Raumanzug überleben – Leben ist aggressiver als jede Säure, und eine andere Evolution erzeugt andere Brötchen, die könnten wir gar nicht verdauen. Wenn ich mir eine Alien Invasion vorstelle, die die Erde haben wollen, weil sie ihrer Heimat so ähnlich ist, wird alles Leben hier zunächst per Flammenwerfer, Nanobots und Designer-Bakterien bis auf die Aminosäuren verdaut und dient als Dünger für ihres, sie können es pauschal an einem Tag machen oder mit Kuppelstädten, die sich langsam ausweiten und unser Leben verdrängen, bis wir es selbst in Kuppel-Reservate kommt, während draußen das Alien-Ökosystem übernimmt. Eine große Ähnlichkeit der Planeten und des Lebens, eine sauerstoffhaltige Atmosphäre, machen Terraforming einfacher, nicht überflüssig.
Die Erde ist so mit biologischen Waffen verseucht, dass der Mars dagegen ein Kurort ist. Der Körper ist ein Raumanzug, ein Raumschiff – ich denke oft an Mondbewohner, die ihr ganzes Leben in einem Raumanzug verbringen, der so bequem ist, dass sie ihn kaum jemals ausziehen. Tun wir auch, nur braucht es mehr als eine Hose und ein paar Socken, um sich im Vakuum auf dem Sofa zu lümmeln. Es führt ein langer Weg von der FFP2-Maske zum zweiten Gesicht.
Wir können diesen angeborenen Raumanzug entweder verändern, oder einen zweiten darüber stülpen. Die Evolution geht radikaler vor – ihr sind Datenträger egal, ob DNA, Neuronen, Buchstaben, Silikonchips. Also macht sie uns Druck, unsere Seelen in Maschinen zu kopieren, die sich auch im All überall heimisch fühlen können. Vielleicht werden unsere geistigen Kinder nur Gehirne in gepanzerten Dosen sein, die auf jedem Planeten in einen Körper eingesetzt werden, der an die lokalen Bedingungen angepasst ist.
Evolution arbeitet nach System, die Sterne vernetzen sich, dazu müssen alle Arten von Aliens verflüssigt werden – also zu einer Art Leben werden, die sich an alle Bedingungen anpassen kann, aber auch keine Grenzen geistiger oder physischer Art kennt, um zu verschmelzen und neue Lebensformen zu bilden. Es steckt keine Magie dahinter, die Physik, die Ursache und Wirkung schafft, durch deren Zusammenspiel belohnt und bestraft, damit die Bakterie aus der Pfütze unterm Stein kriecht und sich die Welt untertan macht, erleben Sie jeden Tag an sich selbst und spielen Ihre brav Ihre Rolle darin. Wir probieren so lange rum, bis wir etwas finden, das funktioniert, aber was funktioniert, gibt die Physik vor, wer ihre Parameter verlässt, wird von den Erfolgreichen hingerichtet und als Bau- und Treibstoff recycelt.
Man kann auch die Venus mit der derzeitigen Art menschlicher Geister besiedeln – per Telepräsenz-Kolonie. Wir hocken in der Matrix in einem Raumschiff im Orbit und haben vielleicht sogar vergessen, dass der Avatar, der da unten im heißen Schwefel joggt wie am Strand der Karibik, nur per WLAN ans Nervensystem angeschlossen ist.
Wenn ich an Raumfahrt denke, sieht es nicht so sehr nach Star Treck aus, sondern eher Fred Feuerstein – Nackedeis in fliegenden Höhlen. Um Strahlung und Meteoriten aufzuhalten, brauchen Sie dicke Wände, die billigste Art wäre, Asteroiden auszuhöhlen oder sich Pyramiden aus Beton und Weltraummüll zu mauern – vorausgesetzt, jedes Raumschiff oder Raumstation haben die nötige Reaktor-Power, die gewaltige Masse zu bewegen. Kleidung hat an klimatisierten Orten wohl keine große Zukunft. Es wirkt ein wenig wie paradiesische Pazifik-Atolle, von Außen nach Innen gestülpt.
Eine Raumstation rotieren zu lassen ist schwierig und ineffizient, weil die Fliehkräfte an ihr zerren und die simulierte Schwerkraft mit der Entfernung vom Zentrum zunimmt – man erreicht mehr, wenn man das Ding mit rotierenden Röhren von 4-5 Metern Durchmesser füllt, vorausgesetzt, der Physiologie macht es nichts aus, dass sich der Körper von Kopf bis Fuß zwischen 0G und 1G ausstreckt. Hab mir sogar mal einen Disney-Film vorgestellt, mit einer chaotisch gebauten Orbitalstadt, die aus lauter unabhängig voneinander rotierenden Donuts und Röhren aller möglichen Größen besteht, wo jeder eine Art Tarzan ist, der schwerelos durch die Mitte von Korridoren schießen kann, während die Fußgänger an den Wänden um ihn herum rotieren. Da waren allerdings die dicken Wände nicht dabei, wegen der Ästhetik, so viele Kreisel möchte man dem Zuschauer ja nicht vorenthalten.
Wenn Sie sich an diese Art Leben gewöhnt haben, mangelt es einerseits nicht an Lebensraum, da das All voller Steine zum Basteln ist, andererseits werden Ihnen Planeten so fremd und unbequem werden, wie heute der Marianengraben. Es fällt schwer, auf Erden zu fliegen, Sie bewegen sich nur in 2D, der Horizont engt Sie ein, denn in einem Schwarm fliegender Steinhäuser, -dörfer, -städte haben Sie die Sterne um sich herum und keine lästigen Grenzen. Was Sie auf Planeten kriegen, werden Forschungsbasen und Strafkolonien sein, wo Häftlinge Rohstoffe fördern. Wir werden Englein im Himmel sein, ob körperlich oder weil uns Cyberdyne vorher schon dazu macht.
Ein Problem wird natürlich das Immunsystem sein, wenn man nicht lebenslang den Bubble Boy machen will und in einem geschlossenen System mit eigener Viren- und Bakterienwelt gefangen sein, wird man wohl oft Luft austauschen müssen, Daten und Impfstoffe. Vermutlich wird jeder neue Virus einfach als Bauplan per Funk verbreitet werden, dann synthetisiert jede Kolonie eine harmlose Variante, die als Impfung funktioniert, und die wird dann in die Luft entlassen. Die Option, die Luft weitgehend steril zu halten, bleibt, allerdings brauchen auch fliegende Treibhäuser Bakterien im Garten, und die mutieren – das Leben ist wie Zombie-Apokalypse, wann immer Sie davon ausgehen, dass keiner in der gesicherten Siedlung ist, ist einer in der Siedlung und kriegt Sie. Vielleicht ergänzt man das Immunsystem durch Nanobots.
Aber Cyborgs im All gehen schon in Richtung Biomaschinen, unsere Erben. Für uns ist es spannender, sich vorzustellen, wie sich die Originalverpackung im All erhalten lässt.
Danke für den schönen Beitrag!
Ich würde gerne zu bedenken geben, dass auch unsere Erde so arg menschenfreundlich nicht ist. Auch hier in Mitteleuropa ist unser Überleben von der Technik abhängig. Was ist Kleidung anderes als ein Raumanzug?
Natürlich sind wir im Rahmen der im Artikel angegebenen Parameter an die Erde angepasst, aber wir Leben in einer technischen Umwelt und brauchen in unserer modernen Welt spezielle Verhaltensweisen, um nicht krank zu werden, zum Beispiel Sport.
Ich verstehe die Raumfahrt auch als Fortsetzung eines längst begonnenen Prozesses.
Fangen wir doch mal unten an. Wie fremd sind die Exobakterien und Exoviren.
Die Coronapandemie hat uns gelehrt, wenn wir die Viren nicht beherrschen, dann beherrschen sie uns.
Also, nehmen wir einmal an, auf Alpha Centauri leben Exomenschen. Die sehen fast aus wie wir, vielleicht etwas hellhäutiger, und sie haben ein Immunsystem, genau so wie wir hier auf der Erde. Aber, das Immunsystem der Exomenschen würde unsere Viren nicht überleben. Und wir würden deren Viren nicht überleben.
Also , von einem direkten Kontakt dieser Exomenschen ist abzuraten. Also, wir dürfen nur per Videokonferenz mit ihnen reden. Also, allen zukünftigen Raumfahrern sei ins Handbuch geschrieben, nimm eine Videoanlage mit! Das ist doch schon mal ein praktischer Anfang !
Exoviren und Exobakterien sind nicht schon deshalb gefährlich, weil sie fremd sind. Die allermeisten unserer Viren und Einzeller sind ungefährlich für Menschen, weil Menschen einfach kein geeignetes Biotop für sie sind. Im Gegensatz dazu haben alle höheren Tiere ein Immunsystem entwickelt, das sehr schnell in der Lage ist, unbekannte Angreifer zu identifizieren und zu eliminieren. Das gelingt nicht in jedem Fall (siehe Corona) aber doch recht zuverlässig.
Deshalb machen sich auch nur wenige Wissenschaftler Sorgen wegen eventueller unbekannter Viren und Bakterien, die über mehr als hunderttausend Jahre im Permafrostboden in Sibirien oder Kanada überwintert haben. Sie sind zwar exotisch, deswegen aber nicht unbedingt besonders gefährlich.
Auch Exomenschen müssen sich nur begrenzt Sorgen wegen unserer Mikroben machen, vorausgesetzt, sie haben ein ähnlich kompetentes Immunsystem.
@Nicker 23.01. 13:03
„Also, von einem direkten Kontakt dieser Exomenschen ist abzuraten.“
Schwer zu sagen. Vielleicht sind Exobakterien und Exoviren einfach zu fremd, und können mit uns rein gar nichts anfangen. Nur essen können wir Produkte einer Exobiologie wohl kaum, das wird unverdaulich sein.
Das Problem betrifft aber auch schon Biosphären auf Mars, Europa und Enceladus. Wenn dort völlig unabhängiges Leben entstanden ist, dann könnte das mit unserem unverträglich sein. Man kann vielleicht davon ausgehen, dass hier Kontakte per Asteroidentrümmer längst stattgefunden haben, oder eben sogar auf diesem Wege alles Leben in unserem Sonnensystem einen einzigen Ursprung hat.
Dann wäre hier ein Kontakt eher ungefährlich. Aber einfach so Proben vom Mars auf der Erde freizulassen, sollte man wohl tunlichst nicht, sicherheitshalber.
Sollten sich parallele Biosphären dennoch im wesentlichen vertragen, könnten wir auf Exoplaneten einziehen, auf denen sich schon hinreichend Sauerstoff gebildet hat. Wir müssten dann aber Pflanzen und Tiere mitbringen, damit wir was zu essen haben.
Gibt es nur ganz primitives Leben, dann müssen wir erstmal Algen o.ä. aussetzen, und mindestens Jahrtausende warten, bis sich hinreichend Sauerstoff gebildet hat.
Gibt es überhaupt noch gar kein Leben, ist man das Problem der Unverträglichkeit komplett los, ein Aussetzen von passenden Bakterien und Algen ist also einfach. Aber das kann dann dauern, bis hier die Atmosphäre und das Klima verträglich wird.
Oder wir bleiben sowieso hier, und vergnügen uns mit den Daten, die von Robotersonden aus der ganzen Galaxie herangeschafft werden. Vielleicht gibt es ja sogar längst eine Art galaktisches Internet, dass andere Zivilisationen lange vor uns aufgebaut haben, und demnächst wird das dann einfach für uns freigeschaltet. Dann hätten wir einen nahezu unbegrenztem Fundus von Naturdokumentationen aus der ganzen Galaxie zur Verfügung, ohne selbst in die interstellare Raumfahrt einsteigen zu müssen.
Wir müssten dann nur noch das Kunststück fertig bringen, unseren eigenen Planeten nicht zu ruinieren.
Thomas Grüter,
ganz so harmlos sind die afrikanischen Schweinepest Viren z.B. nicht. Ganz Südostasien ist betroffen. In den Wäldern gibt es kaum noch Schweine.
Und wenn man bedenkt, dass die Herzklappen von Schweinen bei Menschen verwendet worden waren, so groß ist der Unterschied von Schwein zu Mensch nicht.
Tobias Jeckenburger.
Die Planeten in unserem Sonnensystem stehen ja im Austausch miteinander.
Mit Exomenschen meine ich echte Menschen, die nicht aus unserem Sonnensystem stammen und die keinen gemeinsamen Ursprung haben.
Und wenn eine Volvox schon bis 60 000 Zellen hat, dann sind die Möglichkeiten auf einem Exoplaneten ebenso groß. Und dort gibt es wiederum Pflanzen und Tiere und Pilze, die ebenso krank werden können und die Volvox fressen. Und ein Teil dieser Pflanzen und Tiere ist sicher giftig für die Exomenschen.
Was ich damit sagen will, es gibt auf den Exoplaneten sicher 50 % von Lebensarten die für uns ungenießbar sind. Und bis wir diese Möglickeiten herausgefischt haben sind wir längst gestorben.
@Nicker 23.01. 15:25
„Was ich damit sagen will, es gibt auf den Exoplaneten sicher 50 % von Lebensarten die für uns ungenießbar sind.“
Es muss ja auch der Mensch gar nicht direkt betroffen sein. Was wäre, wenn wir eine sehr effektive Alge von Enceladus importieren, die sich in unseren Weltmeeren fleißig vermehrt?
Das ganze Zooplankton würde die fressen, aber nicht verdauen können, falls diese Alge eine ganz andere Biochemie hätte. Das würde wie sich selbst vermehrendes Mikroplastik wirken, und sich durch die Nahrungsketten fortsetzten und ganze Ökosysteme zerstören.
Möglich wäre das. Alle, aber auch wirklich alle irdischen Lebewesen bauen ihre Eiweiße aus aus linksdrehenden Aminosäuren auf. Weil Aminosäuren eine dreidimensionale Struktur haben, existieren sie in zwei spiegelbildlichen Formen: der rechtsdrehenden und der linksdrehenden. Nur die linksdrehende Form kommt auf der Erde vor. Bei Zuckern ist es ähnlich, da herrscht die rechtsdrehende Form vor. Das ist ein starkes Argument dafür, dass tatsächlich alle Lebewesen einen gemeinsamen Vorfahren haben. Jetzt weiß natürlich niemand, ob bei der Entstehung von Leben gesetzmäßig eine Form bevorzugt wird. Es wäre also durchaus möglich, dass eine außerirdische Alge ihre Eiweiße aus rechtsdrehenden Aminosäuren aufbaut. Dann wäre sie zwar nicht giftig, aber ihre Proteine wären schlicht nutzlos. Wir könnten sie nicht in unsere Proteine einbauen, und umgekehrt.
Vielleicht finden wir ja bald auf dem Mars, der Venus, dem jupitermond Europa und dem Saturnmond Enceladus außerirdisches Leben, und erfahren etwas mehr über mögliche Varianten.
Spannendes Thema zu einer sehr guten sf Story. Sehr intensiv und dazu die spannende stimmige Umgebung. Kam mir vor, als lese ich einen der alten sf Klassiker. Spannend und lesenswert.
Ob uns die meisten Keime vermutlich nicht beim Kontakt umbringen werden ist wohl egal, wenn wir auf was richtig fieses treffen z. B. Ebula… Da werden so schnell keine effizienten Impfungen vorhanden sein…oder nur verspätet. Von Langzeit Nachwirkungen mal ganz zu schweigen.
Was ist LEBEN ?
Ich denke mal die Evolution spielt damit und hat ja dafür auch Milliarden von Möglichkeiten auf Milliarden von Sternen in Milliarden von Galaxien. Ich finde es immer wieder lustig und naiv wenn ich diese Science Fiction Filme sehe wo in außeridische Intelligenz menschliche Züge und Verhaltensweisen hinein projiziert werden, wenn diese Intelligenz genauso beschränkt ist wie diese Irdische. Wenn intelligente Wesen auf anderen Planeten nur eine Millionen Jahre mehr Zeit für ihre intelligente Entwicklung haben dann betrachten sie diese irdische Intelligenz wahrscheinlich so wie wir einen Waldameisenhaufen betrachten.
Skeptiker,
Die Menschheit ist sehr weit gekommen, unterschätze das nicht. Wir können die Erde zerstören, wir haben das Geheimnis der Sonnenenergie gelüftet und wir werden noch viel mehr erfahren, wenn die Zeit reicht.
Thomas Grüter,
die Erde wird ständig von Meteoriten aus unserem Sonnensystem bombadiert.
Und wenn der Mars vor langer Zeit auch mal Leben hervorgebracht hat, dann war das sicher aus linksdrehendem Eiweiß. Und wer weiß, vielleicht stammt das Leben auf der Erde vom Mars. Und der Enceladus, der wird sich auch nach irdischen Gesetzen entwickelt haben, wenn man bei ihm auch Leben findet.
Wer also nach Exomenschen sucht, der sollte nicht nur in der Ferne suchen, sondern auch in der Vergangenheit. Auch wenn Olympus Mons alle Spuren einer untergegangenen Zivilisation verschüttet hat, man wird Spuren finden.
Lassen Sie mal Ihrer Phantasie freien Lauf !
Auch wenn Olympus Mons alle Spuren einer untergegangenen Zivilisation verschüttet hat, man wird Spuren finden.
Wir wissen aber nicht, ob die 3 bis 3,5 Ga für die Entwicklung höheren Lebens ( = Zivilisation ) auf der “Erde” als lang oder eher kurz betrachtet werden müssen. Die Frage ist, wie lange es auf dem Mars Bedingungen für die Entwicklung von “Leben” gegeben hat.
Karl Maier,
der blog nennt sich Gedankenwerkstatt. Ich nehme an, Herr Grüter plant einen Roman zu schreiben. Und wenn der rechtzeitig zur nächsten Marsmission fertig wird, dann ist optimal.
Eine weitere Steigerung wäre, wenn man auf dem Mars die Überreste eines Raumschiffes von alpha centauri findet. Dazu auch noch Übereste einer Lebensform von dort, die an eine Qualle erinnert. Durchsichtig und mit einem übergroßen Hirn.
Und die nächste Steigerung…….bei einer Ausgrabung auf dem Mars findet man Mauern, ja Mauern, und auch noch Werkzeuge aus Stein, die nicht von den Centauriern stammen können, also war deine Vermutung richtig, die Zeit hatte nicht ausgereicht, dass die Marsianer unseren Entwicklungsstand erreichen konnten.
Und folgerichtig, die Centaurier haben dann die Erde als nächste Ziel ausgewählt und sie sind wegen der hohen Temperatur damals an den Polen gelandet. Dort sind sie eingefroren und……..man wird sie im Südpoleis finden.
Das wird eine neue und spannende Romanreihe aus der Reihe Astroarchäologie.
Schwerkraft-Verträglichkeitsbereich “ca. 0,5 bis 1,2” gem. im Beitrag aufgeführter Tabelle.
Das finde ich immer wieder (in der SF, aber auch in sonstigen Texten) eine recht heikle Angabe. Daraus würde man schließen, dass eine beliebige Gesellschaft innerhalb dieser Grenzen florieren könnte (natürlich immer mit der Betonung darauf, dass alles rund um 1g plus/minus 0,1 oder so durchaus am Günstigsten wäre).
Der angeführte (im Grunde ziemlich große) Toleranzbereich speist sich mit höchster Wahrscheinlichkeit auf die umfangreichen physiologischen Forschungen bei Langzeit-Missionen im erdnahen Orbit. Dort konnte wahrscheinlich festgestellt werden, dass Astronauten mit sorgfältig vorgegebenem Lebens-, Arbeits-, Trainings- und Essensplan auch nach sehr “langer” Zeit (i.e. bis zu zwei Jahren) eine Konstitution erhalten konnten, die auch eine erfolgreiche Wiedereingliederung in irdische Lebensverhältnisse möglich machte. Möglicherweise wurden auch niedrigschwellige langfristige Folgen aus den langen Aufenthalten erkannt, jedoch als behandel-/bekämpfbar festgestellt.
Leider ist jedoch eine Ansiedlung einer großen Gruppe von Menschen auf Objekten mit einem Schwerkraftwert innerhalb des genannten Toleranzbereichs eine VÖLLIG andere Sache als ein fachlich qualifizierter, disziplinierter und vollüberwachter Astronaut.
Wie es sich dabei mit der Schwerkrafttoleranz verhält, ist real vollkommen unklar. Selbst winzige physiologische Unterschiede zwischen den Individuen könnten sich sehr wohl (negativ) auf die Schwerkraft-Toleranz des Einzelnen auswirken. Hinzu kämen die vielen sonstigen Unbekannten: Schwangerschaft, Geburt, Aufwuchs vom Säugling bis zum Ende der Wachstumsphase, Fettleibigkeit, Peristaltik, Wundheilung… (ohne jedes Ende).
Ich fürchte, wir wissen gegenwärtig noch gar nichts hinsichtlich der Schwerkraft-Toleranz von *Gesellschaften* über lange Zeiträume (jenseits von Jahrzehnten).
Der Bereich von 0,5 bis 1,2 g ist in der Tat eher eine grobe Richtlinie. Bisher stehen nur die Daten der ISS-Astronauten zur Verfügung, wenn es um die physiologischen Auswirkungen von Zero-g geht. Und die sind selbst bei optimaler Vorsorge sowohl beträchtlich als auch bedenklich. Die Astronauten haben im Allgemeinen Monate gebraucht, um sich auf der Erde wieder zu akklimatisieren. Als Mediziner würde ich also annehmen, dass 0,5 g ein Minimum darstellt. Aber wie gesagt: Es ist nur eine grobe Schätzung. Mehr geben die Daten einfach nicht her. Wie die Auswirkungen beispielsweise auf die Bewohner einer Marskolonie wären, oder gar auf die Kinder, die dort geboren werden, ist aber in der Tat noch nicht absehbar.
Tolles Bild vom Flare… Eindrucksvoll was KI ausgibt.
@Thomas Grüter 23.01. 17:24
„Jetzt weiß natürlich niemand, ob bei der Entstehung von Leben gesetzmäßig eine Form bevorzugt wird.“
Auch könnten noch ganz andere Aminosäuren verwendet werden. Und kann nicht sogar die konkrete Chemie der DNA in Details abweichen? Beides könnte dann zur gegenseitigen Unverdaulichkeit von unabhängig entstandenem Leben beitragen.
Besonders gefährlich wären eben Organismen wie Algen, weil sie nur Nährstoffe aus dem Wasser und Lichtenergie brauchen. Die sind dann selbst von der gegenseitigen Unverdaulichkeit gar nicht betroffen. Können aber im eigenen Ökosystem dann sehr stören, ob sie nun gefressen werden oder absterben. Die unverdaulichen Bestandteile könnten dann zunächst mal nicht wieder in die ökologischen Kreisläufe zurückgeführt werden. So wie es auch mit Mikroplastik passiert.
Erst wenn eigene Exoverwerter auch hier ausgesetzt werden und mitspielen oder sich irdische Organismen an das neue Nährstoffangebot angepasst haben, könnten sich gemischte Biosphären dann am Ende doch vertragen.
Offenbar hat man auch noch keine Organismen gefunden, die aus einer anderen Biosphäre hier heimisch geworden sind. Wäre in unserem Sonnensystem Leben auch an anderen Orten unabhängig entstanden, dann hätten vermutlich Auswurftrümmer von großen Impakten sie auch längst schon mal zur Erde gebracht.
Man könnte auch eine fremde Biologie an den genetischen Triplets erkennen, die jeweils in 3-er-Gruppen eine bestimmte Aminosäure codieren. Auch wenn fremdes Leben mit unserem fast identisch ist, könnte man es an dieser Codierung erkennen. Vertragen würde es sich aber in diesem Fall wohl durchaus.
Vielleicht gibt es ja nur wenig Spielraum, wie Biologie sich bilden kann. Und deswegen wären dann gemischte Biosphären durchaus prinzipiell verträglich.
Paraffin, Polyethylen und Polypropylen reagieren
nicht mit Schwefelsäure, solange sie nicht kocht.
Ein Ballon aus Polypropylen-Folie könnte in der
höheren Venusatmosphäre fliegen, wo Druck und
Temperatur erdähnlich sind, und wenn der Ballon
mit irdischer Luft gefüllt ist.
Schwefelsäure wird oft in Polypropylen-Behältern geliefert.
—–
Ein guter alter Film von 1971,
Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All:
https://www.youtube.com/watch?v=bIxwQNCc09U
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Ein größerer Radius und eine geringere Drehzahl ist für
das Innenohr angenehmer, um Erdbeschleunigung zu erzeugen.
Viele gute alte Weltraum-Habitate,
Space Colony Art from the 1970s:
https://nss.org/settlement/nasa/70sArt/art.html
In der Science-Fiction wurde auch oft das Folgende erwähnt:
Die erste Auswanderungswelle der Menschheit in der Galaxis führte auf
Grund von einfacher Technologie zu den an die Umwelt angepassten Menschen.
Die zweite Auswanderungswelle der Menschheit in der Galaxis führte auf
Grund von ausgereifter Technologie zur Ausbreitung der unveränderten Menschen.
Natürlich entsteht dadurch ein Konfliktpotential zwischen den an die
Umwelt angepassten Menschen, und den unveränderten Menschen,
deren Technologie deutlich überlegen ist.
Zum Beispiel in Starswarm von Brian W. Aldiss von 1964.
Erster Nachtrag:
Der Sternenschwarm, Brian W. Aldiss, Kapitel 3, SEKTOR VIOLETT:
Die Einwanderer von Istinogurzibeshilaha gehen als erste auf Dansson an Land.
https://www.kostenlosonlinelesen.net/kostenlose-der-sternenschwarm/lesen/17
—–
Zweiter Nachtrag:
Vorschlag für eine Science-Fiction-Geschichte:
Vielleicht ist die Erde eine alte Kolonie der galaktischen Menschheit,
die von den an die irdische Umwelt angepassten Menschen bewohnt wird.
Die galaktische Menschheit besteht vorwiegend aus den unveränderten
Menschen, die klein und grau sind, und die große Augen und Köpfe haben.
Irgendwann nehmen sie dann ihre Kolonie wieder in Besitz.
Respekt Herr Bednarik, wir sind nur Kolonisten. Wir sind nur die Gäste auf Zeit.
Es gab auch mal ein Science Fiction Comic, da konnte man sich verkleinern und eine Reise durch das Gehirn machen. Und was fand man da bei sehr großer Verkleinerung …….na ? …..na ? Nur Atome und leeren Raum dazwischen.
Genau wie im Universum.
@Karl Bednarik: »Vorschlag für eine Science-Fiction-Geschichte«
» Vielleicht ist die Erde eine alte Kolonie der galaktischen Menschheit, die von den an die irdische Umwelt angepassten Menschen bewohnt wird. «
Ja. mithilfe von Gen-Engineering ließe sich das vielleicht erklären. Schwieriger dürfte es mit der Erklärung urgeschichtlicher Funde und Artefakte sein: Warum sollten die Wissenschaftler der galaktischen Menschheit irdische Menschen-Varianten schaffen, die so beschaffen sind, als ob affische Vorfahren hätten? Eine solche SF-Story erinnert irgendwie an kreationistische Ideen: der Schöpfergott wird ersetzt durch Außerirdische, mit all den sich daraus ergebenden Komplikationen und Widersprüchen. Was wir eigentlich in der guten SF-Literatur nicht haben wollen, oder? 😉
Hallo Balanus.
Um die kleinen grauen galaktischen Menschen an die irdische
Umwelt anzupassen, musste ihnen das genetische Material von
irdischen Affen eingebaut werden, weil sich dieses als zum
Überleben auf der Erde bereits als nützlich erwiesen hatte.
Ein kleiner Nebeneffekt dieser Maßnahme war ein latenter
Konflikt zwischen Körper und Geist bei den irdischen Menschen.
—–
Die erste Terraformierung fand aber bereits vor 65 Millionen
Jahren statt, und die großen Reptilien zu eliminieren.
Für die Besiedlung erschien eine Säugetier-Welt günstiger.
—–
Eine ganz andere galaktische Menschheit findet man in
“Jupiter Ascending” mit Mila Kunis:
https://www.youtube.com/watch?v=xvUycWvF45A
Für Fanatiker:
Erich von Däniken hat im Jahre 1968 bei
“Erinnerungen an die Zukunft” hemmungslos
von dem Science-Fiction-Roman “Reich im Mond”
von Manfred Langrenus (Friedrich Hecht)
aus dem Jahre 1951 abgeschrieben.
Er dachte vermutlich, dass das nach
17 Jahren niemand bemerkt.
Von Dänikens Hauptthemen, wie “die Götter
waren Astronauten” oder “Atlantis”, wurden
bereits im Jahre 1951 in dem Science-Fiction-
Roman “Reich im Mond” von Manfred Langrenus
ausführlich beschrieben.
—–
Ein Hinweis zum Reich im Mond,
weil der Anfang etwas langweilig ist:
Der wirklich interessante Teil beginnt bei
Kapitel 9. Die Mondstadt, auf Seite 60 von 220.
Das findet man schnell, wenn man nach 9 . d
sucht (mit den 2 Zwischenräumen,
weil dort 9 . D i e M o n d s t a d t steht).
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Reich im Mond,
Manfred Langrenus (Friedrich Hecht), 1951:
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Es gibt sogar eine Fortsetzung dazu:
Im Banne des Alpha Centauri,
Manfred Langrenus (Friedrich Hecht), 1955:
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Wenn jemand die Bücher einscannt und mit dem Hinweis “Freeware” anonym ins Internet stellt, ändert das nichts am Urheberrechtsschutz.
@Karl Bednarik
Hallo Karl, wenn das „erste Terraformierung [..] bereits vor 65 Millionen Jahren statt[fand]“, dann hatten die galaktischen Menschen einen extrem langen Atem. Durch die Verwendung von Affengenen ist dieser galaktische Weitblick bei den irdischen Menschen offenbar verloren gegangen.
Und ich schätze mal, das Genmaterial wurde vor rund drei Millionen Jahren der vielversprechendsten Affenart entnommen. Den Rest (die Entstehung der heutigen Menschenform mitsamt ihrer Kultur), erledigte dann die Zeit.
Das Kapitel: “Evolution des Menschen”, kann neu geschrieben werden… : -)
Hallo Balanus.
Die Evolution des Menschen ist noch nicht zu Ende.
Nach einigen Atomkriegen und anderen Katastrophen
leben wir unterirdisch in engen, dunklen Hohlräumen.
Davon kommt der kleine Körperbau, und davon kommen die großen Augen.
Wir ernähren uns von flüssigen Bakterien-Suspensionen,
dadurch ist das Gebiss und der Verdauungstrakt verkleinert.
Die Embryonen werden außerhalb des Körpers aufgezogen,
was ein schmales Becken möglich macht.
Auf diese Weise sind wir dann auch dazu fähig, in
ausgehöhlten Asteroiden durch den Weltraum zu reisen,
die von Atomexplosionen angetrieben werden.
Das alles erscheint uns heute sehr fremdartig,
genau so, wie wir heute einem Gorilla erscheinen.
Ein guter Schutz bei radioaktiver Strahlung ist ein biologischer Organismus mit Zellkonstanz. bislang nur nachgewiesen bei Bärtierchen und Fadenwürmern.
Nachdem Professor Ruskin durch eine Genbehandlung die Eutelie auf Menschen übertragen konnte, sind die Auswanderergenerationen weitgehend vor Weltraumkrebs geschützt.
Professor Ruskin ist übrigens bekannt geworden durch Hansrudi Wäscher und seiner Piccolo Reihe Nick der Weltraumfahrer.