Fake News: Grenzen sich seriöse Journalisten aktiv (genug) von unseriösen ab?

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… aber nicht einfacher
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Ich persönlich finde die Debatte über gezielt verfälschte Berichterstattung, auf modern: Fake News, insgesamt durchaus erfrischend (wenn die Anlässe natürlich auch erschreckend sind – der US-Präsident nennt bestimmte Medien Volksfeinde? Wiebitte?). Insbesondere jetzt, wo wir langsam von der ursprünglichen Zuspitzung “Fake News = neues Phänomen, auf Facebook” wegkommen sondern allgemein über Glaubwürdigkeit von Nachrichten und Meldungen zu diskutieren beginnen (z.B. Stefan Niggemeiers “‘Fake News’ und der blinde Fleck der Medien“).

Aktuell bin ich durch diesen Tweet des Studiengangs Wissenschaft–Medien–Kommunikation am Karlsruher Institut für Technologie und Folgetweets zu der Frage gekommen: Wie grenzen sich denn nun eigentlich in der Praxis seriöse Journalisten von unseriösen ab?

Fake News-Medien: Weiß doch jeder…

Meine Vermutung: Die Trennung verläuft derzeit über ein diffuses “das weiß doch jeder”. Das weiß doch jeder, dass die Bildzeitung solche Dinge macht wie den gefälschten Sex-Mob der Frankfurter Neujahrsnacht, während ZEIT und FAZ so etwas nicht machen. Das weiß doch jeder, dass die Regenbogenpresse Hochzeiten, Scheidungen, Ehekrisen, Schwangerschaften und jede Art von Aussagen über Michael Schumacher herbeilügt, nur um bunte Hefte verkaufen zu können, während Süddeutsche und Spiegel so etwas nicht tun. Und dass insbesondere die Online-Version von Focus via Clickbait zur dunklen Seite des Internet gewechselt ist: “Ersetzen Sie seriösen Journalismus durch Klickzahlenjagd mit diesem einfachen Trick!”

…aber woher?

Aber woher weiß diese Dinge eigentlich jeder? Lernt man das heutzutage in der Schule? Ist das pauschales Elternwissen, das ausnahmslos jede Familie ihren Kindern vermittelt? Setzen sich solche Wahrheiten in Gesprächen mit den Kumpels durch?

Anders gefragt: Wie erfährt man diese Dinge, wenn man sie nicht schon weiß? Wie findet der hypothetische Außerirdische, der unsere Erde das erste Mal besucht, heraus, was Sache ist? Wie jemand, der diese Wahrheiten eben nicht mit der Muttermilch aufgesogen hat?

Zumindest bei den Oberflächlichkeiten sind die Gemeinsamkeiten ja durchaus vorhanden. Am Kiosk oder in der Bahnhofsbuchhandlung bekommt man den Spiegel, aber eben auch das Goldene Blatt. Beide haben professionelles Layout (wenn auch im Stil deutlich unterschiedlich), ein Impressum, in dem Redakteure aufgeführt sind, namentlich gekennzeichnete Artikel, Interviews und so weiter.

Crossmediale Kritik?

Wenn unser hypothetischer Außerirdischer einfach nur liest, was in den seriösen und weniger seriösen Blättern steht, weiß er dann anschließend mehr? Auch das ist nicht so einfach zu sagen. Sicher, mit Hintergrundwissen und bereits vorhandenem Skeptizismus würde man beim inhaltlichen Vergleich auf entsprechende Unterschiede kommen.

Aber warum ist die Abgrenzung nicht stärker? Wenn ich in einem Spiegel-Online-Artikel darüber, dass Focus online jetzt erwägt, für Facebook Fakten zu prüfen, eine immer noch vergleichsweise zahme Kritik am Clickbaiting-Geschäftsmodell von Focus online finde (deren klarste Aussage, “Bullshit im Sekundentakt” zudem als Bildblog-Zitat eingebunden ist) – dann hat das zumindest meiner subjektiven Erfahrung nach Seltenheitswert.

Warum ist das eine Nische?

Warum muss ich für Analysen der neuesten Beispiele für unseriöse Praktiken bei Bild, Bunte & Co. auf uebermedien.de oder BILDblog.de gehen? Warum finde ich nicht in der FAZ, in der Sueddeutschen, in der ZEIT, ganz selbstverständlich entsprechende Kolumnen? Die seriösen Medien sind doch eigentlich am direktesten davon betroffen, wenn unter dem Oberbegriff Journalismus Falschmeldungen und Übertreibungen verbreitet werden.

Warum ist diese Art von Medienkritik eine Nische? An der Aufmerksamkeitsfalle, sprich: daran, dass man fürchtet, solchen Falschmeldungen mit kritischen Berichten noch mehr Verbreitung zu verschaffen, kann es ja eigentlich nicht liegen. Bei der Auflage steckt Bild ja nach wie vor alle Konkurrenten in die Tasche.

Will man sich nicht in die Niederungen begeben? Zu einigen Spitzenthemen, wie der Berichterstattung über die Sylvesternacht 2015/2016 in Köln oder über den Mord an einer Freiburger Studentin im letzten Jahr wird ja durchaus auch auf der Meta-Ebene diskutiert und gegenseitig kritisiert. Müssten dann nicht erst recht die regelmäßigen Falsch- und erfundenen Meldungen thematisiert werden, die für einige Medien zum Alltag zu gehören scheinen?

Mein zugegebenermaßen subjektiver Eindruck: Wissenschaftler machen mehr gegen Fake Science als Journalisten gegen Fake Journalism. Bei dem, was jetzt als Gegenmaßnahmen gegen Fake News in der Diskussion ist, wird als Beispiel immer Facebook genannt, und geteilte Falschmeldungen auf sozialen Medien haben die ganze Debatte ja auch angestoßen. Aber ist Fake News in regulären Medien nicht für die seriösen Medien noch schlimmer, weil weniger klar abgrenzbar? Weil die Gefahr größer ist, über einen Kamm geschoren zu werden, die Gefahr, dass etwas abfärbt und pauschale Beschimpfungen wie “Lügenpresse” damit ein Körnchen mehr Glaubwürdigkeit bekommen?

Mehr Medienkritik in den Medien bitte!

Fazit: Ich wünsche mir mehr und selbstverständlichere Medienkritik in den Medien. Natürlich habe ich dabei auch den Wissenschaftsbetrieb im Hinterkopf. Wissenschaft bezieht einen Großteil ihrer Stärke daraus, dass wichtige Behauptungen in Fachzeitschriften, die sich widerlegen lassen, eben nicht unwiderlegt bleiben – sondern dass früher oder später ein Fachartikel erscheint, der die Sache geraderückt. (Und ja, mir ist klar, dass dieses Ideal in der Wirklichkeit nicht immer so umgesetzt wird, wie man es sich wünschen würde.)

Geht so etwas nicht auch im Journalismus? Wenn nein, warum nicht? Ich finde es sinnvoll, dass es z.B. in Bezug auf Donald Trump regelmäßig Faktencheck-Artikel gibt, z.B. jüngst hier in der FAZ. Aus gegebenem Anlass, denn so wie sich Trump in der Vergangenheit benommen hat, sind solche Checks notwendig. Aber analog gilt doch: Auch bei bestimmten Massenmedien sind sie gemessen an dem, was da seit Jahrzehnten gelaufen ist und läuft, notwendig.

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

71 Kommentare

  1. Fake News können zu einer Gefahr für den Weltfrieden werden. Denken Sie an die Emser Depesche, die 1871 den Krieg zwischen Frankreich und Preußen provoziert hat.
    Heute, wo die Vorwarnzeit für Kernwaffen unter einer Stunde liegt, muss der US Präsident z.B. entscheiden, liegt hier eine reale Warnung vor oder ist das ein fake news.
    Es wird hier überlebenswichtig, ein Szenario zu entwickeln, dass 100% funktioniert. Dazu braucht es eine Charta aller Länder mit Atomwaffen, Nordkorea eingeschlossen.
    Wenn politische Spannungen bewusst durch die Presse aufrechterhalten werden, dann ist das ein moralisches Problem. Wie man dem beikommen kann, da sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels
    Ein Ehrenkodex, den jeder Journalist weltweit unterzeichnen muss, veranlasst durch die UNO, wäre schon einmal ein guter Anfang.
    Nur wer diesen Kodex unterzeichnet hat, darf Nachrichten verbreiten. Die Presseagenturen sind da auch in der Pflicht.

    • Bei Atomkriegszenarien sollten Regierungen nicht auf Nachrichten in den üblichen Medien angewiesen sein, sondern auf Geheimdienstinformationen zurückgreifen können. Gefälschte Nachrichten zu Propagandazwecken gab es im US-Wahlkampf ja offenbar in Hülle und Fülle.

      Ob die Unterzeichnung eines Ehrenkodex hilft, bezweifle ich – dann eher ein gegenseitiges auf-die-Finger-schauen, wie ich es hier vorschlage.

  2. Die Falschmeldung, dass Prinz Charles sich von Camilla scheiden liesse, ist nicht gleich zu beurteilen wie eine Falschmeldung über Hillary Clinton unmittelbar vor der Wahl. Zudem kommt es noch auf das Publikum an. Was nur die Leser des Goldenen Blattes erfahren, kann nicht gleich eingestuft werden wie das, was alle oder sehr viele Facebook-Leser erfahren. Andererseits gibt aus Nachrichtenmüll, der beispielsweise von den vielen Focus online Lesern wohl immer wieder angeklickt wird (der also ein sehr breites Publikum hat), der aber irrelevant ist, weil er nur die Neugier befriedigen will und sich nicht gegen einzelne Personen richtet oder eine politisch/gesellschaftliche Aussage hat.
    Gegen jede Form der Falschmeldung vorzugehen lohnt sich meiner Ansicht nach nicht. Je grösser die Konsequenzen einer Falschmeldung für die Realität oder die Meinungsbildung aber sind, desto grösser ist der Bedarf für Richtigstellung. Wo aber soll die Richtigstellung/Korrektur publiziert werden? Selbstkorrekturen sind das Optimale. Tatsächlich findet man in seriösen Zeitungen (wie der New York Times) regelmässig Richtigstellungen, so wird bei Online-Berichten in der NYT am Ende des Artikels oft erwähnt, dass ein Fehler in einer früheren Version korrigiert wurde. Heikler dagegen scheint mir, wenn eine Zeitung oder ein Online-Medium auf Fehler in anderen Medien hinweist. Das schafft Konfliktpotenzial. Besser ist es wohl, wenn das falschmeldende Medium von einer aussenstehenden Stelle zur Richtigstellung gezwungen wird.
    Im obigen Beitrag erhält man den Eindruck, der Autor befürworte, dass etwa die FAZ über Falschmeldungen im Goldenen Blatt oder gar in der Zeit berichte. Dazu folgendes gekürztes Zitat:

    Ich finde es sinnvoll, dass es z.B. in Bezug auf Donald Trump regelmäßig Faktencheck-Artikel gibt, z.B. jüngst hier in der FAZ…..Aber analog gilt doch: Auch bei bestimmten Massenmedien sind sie gemessen an dem, was da seit Jahrzehnten gelaufen ist und läuft, notwendig.

    Gut, es wird nicht gesagt wer den Faktencheck veröffentlichen soll. Doch man könnte auf die Idee kommen: Wenn die FAZ Faktencheck-Artikel über Trump veröffentlicht, warum soll die FAZ dann nicht auch Faktencheckartikel über die Welt oder den Spiegel veröffentlichen? Oder sollen nur bekanntermassen unseriöse Publikationsorgane einem Faktencheck unterzogen werden? Ein weites und heikles Feld.

    • Klar – wer hat denn auch behauptet, dass Boulevard-Falschmeldungen und politische Falschmeldungen gleich zu beurteilen und gleich wichtig wären? Dass Boulevardjournalismus das Bild vom Journalismus allgemein beeinflusst, ist aber meiner Meinung so. Und damit wäre Abgrenzung sinnvoll – die natürlich nicht darin bestehen muss, ernsthaft jede Falschnachricht aus der Bunten nachzurecherchieren. Wenn ich näher darüber nachdenken, gehen ja aber die Herzblatt-Geschichten in der FAZ in eine entsprechende Richtung.

      Wenn ein Faktencheck – z.B. in Form einer regelmäßigen “kritischen Presseschau” – dann sollte ein Medium sich da vermutlich diejenigen Medien kritisch anschauen, die ungefähr auf gleicher Augenhöhe sind (also z.B. durchaus: die FAZ die Zeit und umgekehrt!), und in der Tat die Bildzeitung mit ihrem beträchtlichen Einfluss auf das allgemeine Meinungsbild. Bei Ihren Gegenargumenten bleiben Sie recht vage. Heikel? Konfliktpotenzial? Sicherlich mehr Konfliktpotenzial als wenn jeder die Fehler der anderen ignoriert. Aber warum sollte sich nicht auch für den kritischen Umgang miteinander ein vernünftiger Rahmen finden lassen? Das funktioniert in der Wissenschaft schließlich auch (oft).

      Zum Gegenvorschlag, dass “das falschmeldende Medium von einer aussenstehenden Stelle zur Richtigstellung gezwungen wird” – wieder sehr vage. Wer oder was soll die außenstehende Stelle sein? Alles Behördennahe tappte damit arg nahe an der Zensur entlang. Eine NGO? Warum nicht, wie hier vorgeschlagen, einfach die anderen Medien?

  3. Das größte Hindernis ist einfach der Umstand, dass sich da wirtschaftliche Konkurrenten gegenseitg am Zeug flicken müssten, mit dem erklärten Ziel, die Auflage der anderen zu senken. Mindestens heikel.

    • Heikel vielleicht – aber warum sollte das nicht funktionieren? In der Wissenschaft kritisieren sich ja auch durchaus Forscher, die zueinander in Konkurrenz um die gleichen Fördermittel bzw. Stellen stehen. Und es funktioniert einigermaßen gut. Warum soll sich nicht zwischen den großen Medien eine ähnliche gemäßigte Kultur des Einander-auf-die-Finger-schauens ausbilden?

      • In der Wissenschaft funktioniert es deswegen so halbwegs, weil die Haupttätigkeit aller Beteiligten eine andere ist, man auf Reviews meist nicht direkt antwortet und wenn doch, nicht viel davon hat. Journalismus dagegen ist eine von Eitelkeit getriebene Textmühle, in der sich direkte Antworten in jeder Hinsicht anbieten. Bei deinem Vorschlag würde er binnen eines Jahres zu drei Vierteln aus per auf-die-Finger-schauen ausgetragenen Privatfehden bestehen.

        OK, das ist überzeichnet. Aber vermutlich nicht sehr.

        • Das sehe ich sehr ähnlich. Von Journalisten eine ständige gegenseitige Prüfung der Faktentreue zu erwarten, halte ich nicht für sonderlich realistisch. Die Leitwährung des Journalismus ist nun einmal die Aufmerksamkeit, nicht die hundertprozentige Faktentreue. Wenn jemand auf Fehler von Kollegen hinweist, wird das schnell mal als Kollegenschelte bezeichnet, selbst wenn die Kritik berechtigt ist. Auf Dauer handelt sich einen Ruf als Besserwisser ein, wer regelmäßig andere korrigiert. Wo steckt dann der Anreiz? Weiterhelfen könnten zum Beispiel externe Hinweise auf verkehrte Darstellungen. Mehr Feedback aus der Wissenschaft wäre sicher auch nicht schlecht.

        • Ich weiß nicht, ob das in Privatfehden enden würde oder stattdessen in einer Art Gleichgewicht. Zumal das gegenseitige auf-die-Finger-gucken ja nicht oktroyiert wird sondern sich wenn dann allmählich entwickelt. Und man sowieso hofft, dass in den Redaktionen dann Menschen sitzen, die ein Auge darauf haben, was die Leser interessiert – Kontroversen sicherlich (gilt ja allgemein für kontroverse Debatten), kleinliches Beharken eher weniger.

      • @Makus Pössel

        “Warum soll sich nicht zwischen den großen Medien eine ähnliche gemäßigte Kultur des Einander-auf-die-Finger-schauens ausbilden?”

        Vermutlich scheint es oft nicht der Mühe wert zu sein, sich durch den Schund zu wühlen, der täglich produziert wird. Zudem fallen Ungereimtheiten sowieso keinem auf, der weder die genauen Umstände kennt noch davon betroffen ist. Anders sieht es natürlich aus, wenn zufällig über die Stadt geschrieben wird in der man lebt.

        Recht befremdlich fand ich deshalb einen klischeehaften Artikel mit der Überschrift “Wo die Welt noch in Ordnung ist”, den ein Student als Teil des Projekts #D17* für die Zeit Campus Online schrieb. Dieser Student behauptet von Berlin nach Passau gezogen zu sein und schrieb: “Dass ich in Bayern bin, erkenne ich mittlerweile nicht mehr nur an den Ortsschildern, sondern auch an der hohen Polizeipräsenz in einer Mittelstadt wie Passau. Die Kriminalität und die Arbeitslosigkeit sind in Bayern so niedrig wie sonst nirgends im Bundesgebiet.”

        http://www.zeit.de/campus/2017-02/politisches-engagement-eltern-gruene-cdu-jung-und-konservativ-d17

        Man müsste hier allerdings differenzieren, die niedrige Kriminalitätsrate mag für Bayern insgesamt zutreffen, nicht aber für die Grenzstadt Passau. Außerdem kommt die hohe Polizeipräsenz von den durchgängigen Grenzkontrollen, die wegen der Flüchtlingskrise eingerichtet wurden. So kamen beispielsweise im September und Oktober 2015 innerhalb von drei Wochen mehr als 100 000 Flüchtlinge über Österreich in die Stadt, die selbst nur 50 000 Einwohner hat (PNP, 19. Oktober 2015). Die in Passau eingesetzte Bundespolizei kümmert sich mit Unterstützung der bayerischen Bereitschaftspolizei in erster Linie um Schleuserkriminalität. Auf Grund dessen wurde Passau im Jahre 2015 vom Spiegel zur kriminellsten Stadt Deutschlands erklärt. Allerdings nahmen auch Rauschgiftdelikte und Wohnungseinbrüche in der Region stark zu. Viele Einheimische meinen, die Kriminellen würden es ausnutzen, dass die Polizei anderweitig beschäftigt sei.

        http://www.spiegel.de/panorama/justiz/kriminalitaet-in-deutschland-karte-zeigt-zahl-der-delikte-a-1093728.html

        Fazit: Wieso ist es dem Autor entgangen, dass es sich bei der “hohen Polizeipräsenz” in erster Linie um Bundespolizei handelt und es nahe Passau scharfe Grenzkontrollen gibt, die oft kilometerlange Staus verursachen? Und warum zeigt das abgebildete Foto einen anderen Ort? Vielleicht weil Passaus Idylle durch das verheerende Hochwasser 2013 etwas gelitten hat und noch nicht alle Häuser renoviert werden konnten? Außerdem wird behauptet: “Unser Autor wollte weg aus Berlin. Jetzt ist er in Bayern – und glücklich dank der CSU.” Pech nur, dass er in die Stadt Passau zog und diese einen SPD-Bürgermeister hat und auch die Sitzverteilung im Stadtrat zwischen CSU und SPD recht ausgewogen ist. Meiner Ansicht nach handelt es sich hier größtenteils um einen Fake-Artikel mit dem der Autor seine Wahlwerbung untermauern wollte und es hätte nicht geschadet, wenn ihm jemand auf die Finger geschaut und erklärt hätte, dass Passau nicht für das steht, was er der Leserschaft zu vermitteln sucht.

        *Die Serie ist ein Teil des Projekts #D17, das Deutschland vor der Wahl porträtieren soll. Dazu heißt es: “Wir haben etwas gelernt: von Trumps Wahl, vom Brexit, von der neuen Gefahr von Desinformation und Propaganda. Deshalb gründen wir ein Ressort – nur für dieses Jahr: #D17. Im Jahr der Bundestagswahl wollen wir darin Deutschland Deutschland erklären.” Dass ich nicht lache!

  4. Die zitierten Medien sind leider selbst keine Engel. Für die Zeit ist es halt schwierig den Zeigefinger zu heben wenn darin feministische und linke Anfeindungen ungeprüft weitergegeben wird. Beim Spiegel ist es fast noch besser: Google mal Spiegel Mining, schau dir den Vortrag an. Der ist wirklich gut.

    Die FAZ ist gegen alles was mit Energiewende zu Tun hat, und Armut ist darin nur ein temporäres Problem einiger weniger das man für dem Freihandel in Kauf nehmen muss.

    Dennoch, es stimmt, auch ich würde mich freuen wenn die Medien sich gegenseitig mehr kontrollieren würden… und wenn die jeweils kontrollierten auch positiv auf Kritik reagieren würden.

    • Das gute ist ja, dass man kein Engel sein muss. Kritik macht sich ja nicht an der eigenen allgemeinen Überlegenheit fest sondern am Einzelfall. Siehe das, was uebermedien und BILDblog so machen.

      Und gerade angesichts des Umstandes, dass (a) bestimmte Medien in der Tat zu bestimmten Themen unterschiedliche Grundauffassungen haben und (b) per Internet eine Vielfalt von Medien jedem zugänglich ist (der sich früher z.B. für eine Zeitung entschied und dann bei dieser blieb) wären Inter-Medien-Diskussionen doch eigentlich etwas sehr gutes: Wenn z.B. in Zeitung A ein tendenziöser Artikel zur Gentechnik erschiene, könnte ein anders gearteter Artikel in Zeitung B direkt darauf Bezug nehmen.

  5. Ich bin nicht sicher, ob der Begriff “Fake News” trennscharf genug ist um tatsächlich operationalisiert werden zu können. Im Grunde denke ich, dass es eigentlich eher eine Art “kämpferischer” Gegenbegriff sein soll gegen den von “rechts”/”querfrontlerisch” genutzten Begriff “Tendenzjournalismus” (und ähnliche Urteile). Die “seriöse” Presselandschaft versucht mit dieser Charakterisierung auch und unter anderem, die Nachrichtenhoheit bei sich selbst, im “seriösen Journalismus” zu behalten. Das Problem, vor dem sie dabei steht ist aber dann beinahe zwangsläufig, dass sie durch nahezu maschinelle Produktionsprozesse (z.B. Übernahme von News-Agenturen) ebenfalls Nachrichten verbreitet, die journalistisch unbearteitet, ungeprüft und von Schlagzeile und Tenor her sensationalistisch sind – und die diversen Plattformen auch und gerade der “seriösen” Presse zum “sharen” und verbreiten auffordern (und dies dementsprechend auch getan wird). Als “Fake News” im Nachhinein analysierte Meldungen wurden und werden von allen Presseplattformen verbreitet und das wird auch so bleiben.
    Der zweite Bereich, bei dem die Abgrenzung zu “Fake News” allermindestens verschwimmt, ist dort angesiedelt, wo journalistische Formate (Kommentar, Reportage, Nachricht,….) durch mangelhafte journalistische Arbeit aufgegeben werden – was “heute” beinahe der Regelfall ist. Dort, wo man “Fakten” erwartet als Leser, findet man in der Regel (!) heute persönliche Haltungen eingearbeitet, gestützt durch in aller Regel… gar nichts. Beispiel: wenn eine Frau Liebrich im Wirtschaftsteil der Süddeutschen reichlich Platz bekommt zu “irgendwas mit Gentechnik = Monsanto = der Teufel!”, dann hat das, was da veröffentlicht wird mit “Fakten” so wenig zu tun, dass eine Unterscheidung zu “Fake News” praktisch gesehen schwerfallen wird. Die Autorin käme mit ihrem Meinungsbild im eigenen sz-“Wissen”-Ressort nicht durch – wobei man sicher der Meinung sein kann, dass der “Wirtschaftsteil” abgesehen von den Servicerubriken ohnehin ein grundsätzlich bodenloser Morast an Nicht-Evidenz ist 😉
    Auch Liebrichs Meinungsäußerungen und vergleichbare Aufbauschungen werden eifrig durch entsprechende Bots mit ihren Überschriften und (teilweise verfälschten) Kurzangaben in den sozialen Medien verbreitet – auch im Wissen der Verbreiter darum, dass ohnehin kaum jemand die Quelle tatsächlich im Kontext liest (wodurch sich dann immer schon sowohl das “Fake” des “sharings” ergibt als auch das “News” sich erledigt).
    Im Sinne des Blogautors und dieses Beitrages wäre dementsprechend auch zu fordern, dass sich die Redaktionen zuallererst mal an die eigenen Nase fassen müssen (bzw. lernen müssen, sich an dieselbe zu fassen). Wenn sie einen “Liebrich”-Ramsch zulassen, müssen sie eigentlich in *derselben* Ausgabe eine faktcheckende Gegen- oder Realposition einbringen – nicht zwei Wochen später irgendein feature ohne jeden Bezug auf den eigenen Ramschbeitrag.

    • Ich weiß auch nicht, ob man das Ganze wirklich am Begriff der Fake News festmachen (und dann jene auf mögliche Trennschärfe abklopfen muss). Es würde ja schon reichen, wenn Journalisten sich bewusster als Teil einer großen, medienübergreifenden Diskussion sehen würden. In der es völlig legitim ist, ein bestimmtes Thema aufzugreifen, weil man der Überzeugung ist, dass es in einem anderen Medium nicht richtig oder tendenziös behandelt wurde (wie in Ihrem Gentechnik-Beispiel). Eigentlich ist soches Vorgehen doch nur ein Aspekt von etwas, das Redakteure bzw. Journaliste immer machen: Zu entscheiden, welche Themen jetzt gerade relevant sind, wie man damit umgeht, und wie man die ausgewählten Themen journalistisch behandelt.

  6. Fazit: Ich wünsche mir mehr und selbstverständlichere Medienkritik in den Medien. Natürlich habe ich dabei auch den Wissenschaftsbetrieb im Hinterkopf.

    Es darf bei Ihnen angefangen werden, Herr Dr. Pössel, der hier als sachbezogen und derart zäh gilt.
    Vgl. :
    -> ‘The FAKE NEWS media (failing @nytimes, @NBCNews, @ABC, @CBS, @CNN) is not my enemy, it is the enemy of the American People!’ (Quelle)

    Da steht nichts – vgl. mit ‘(wenn die Anlässe natürlich auch erschreckend sind – der US-Präsident nennt bestimmte Medien Volksfeinde? Wie [] bitte?)’ – von ‘Volksfeinden’, sondern da steht, dass da irgendwelche Medien, die der Schreiber dieser Zeilen jetzt auch nicht so gut findet, Feinde der amerikanischen Leute sind.

    Anders sähe es aus, wenn derart formuliert worden wäre:
    ‘The FAKE NEWS media (failing @nytimes, @NBCNews, @ABC, @CBS, @CNN) is not my enemy, it is the enemy of the American NATION!’


    Dies sind kleine, aber feine Unterschiede, notwendige Unterschiede,
    MFG
    Dr. Webbaer

    • Ihre Aussagen halte ich in diesem Falle für falsch. “People” kann ohne Kontex beides heißen – entweder vage “die Leute/die Menschen” oder aber “das Volk” als Menge der Bürger einer Nation. Eine Übersetzung mit dem eher saloppen “Leute” halte ich im Kontext für so ungewöhnlich, dass man sie hier ausschließen kann. Im Zusammenhang mit einem Landes-Adjektiv ist ja gerade keine willkürliche Untermenge von dahergelaufenen Leuten gemeint, sondern alle, die Menschen des Landes, sprich: das Volk. Im US-Kontext ist “We, the People of the United States” ja auch “Wir, das Volk der Vereinigten Staaten” – und nicht “Wir, die Leute der Vereinigten Staaten”. Und das, was im deutschen die Volksrepubliken sind, sind im englischen “People’s Republic”s.

      • Howdy, Herr Dr. Pössel.
        Donald J. Trump hat die “Leutz” gemeint, etymologisch liegen Sie aber nicht falsch.
        Hier setzt es abär einen Minuspunkt:

        Eine Übersetzung mit dem eher saloppen „Leute“ halte ich im Kontext für so ungewöhnlich, dass man sie hier ausschließen kann.

        …hauptsächlich wegen dem Konstrukt mit dem Man-Satz.
        “Trumpy” hat ganz vermutlich nicht “völkisch” [1] argumentiert.
        Oder meinen Sie gegensätzlich?
        MFG
        Dr. Webbaer

        [1]
        Wäre dann womöglich ganz schlimm, bundesdeutsch, beachten Sie abär gerne, Herr Dr. Pössel, dass das Volk der Souverän ist und anderswo nicht verklemmt anders behauptet wird, Dr. W stellt hier bedarfsweise seine slawische Linie bereit, eben: falls gewünscht)

        • Wenn er die “Leutz” gemeint hätte, hätte er vermutlich “folks” gesagt. Oder “Americans”, oder “ordinary Americans”. Und falls er doch people in diesem Sinne genutzt hätte, dann ohne bestimmten Artikel.

          Hat er aber nicht. Sondern “the American People”, mit “People” sogar großgeschrieben und eben mit bestimmtem Artikel.

          Ich stimme Ihnen zu, dass das nicht automatisch “völkisch” ist, mit dem unsäglichen Volksbegriff der Nazis. (Aber das zeigt ja bereits mein Beispiel mit Volksrepubliken.)

          Aber da Sie ja auch nicht im Kopf von Herrn Trump sitzen, bringen Sie doch bitte einfach mal konkrete Argumente für Ihre Deutung/Übersetzung vor – wie wär’s?

          • Howdy, Herr Dr. Pössel.
            hier :

            Aber da Sie ja auch nicht im Kopf von Herrn Trump sitzen, bringen Sie doch bitte einfach mal konkrete Argumente für Ihre Deutung/Übersetzung vor – wie wär’s?

            … sprechen Sie genau den Richtigen an, Dr. Webbaer hat sich O-Dokumente aus dem Hause Trump seit vielleicht 15 Monaten en masse zugeführt, hat auch seine Wahl prädiktiert (ähnlich wie Scott Adams (“Dilbert”)) und ist womöglich Der d-sprachige Trumpologe (vs. Trumpist) auf diesem Planeten.

            “Trumpy” hat natürlich “die Leutz” gemeint.

            Ihren Deutungen kann etymologisch schlecht widersprochen werden, aber “Trumpy” meint es nicht schlecht.


            Diese ganze Diskussion über sog. Fake-News ergibt sich ja exakt von Zeitpunkt an, an dem die Wahl Donald K. Trumps feststand.
            “Trumpy” argumentiert in der Folgte selbst mit dem Konzept der “Fake-News”, Dr. Webbaer meint zu wissen, warum er dies tut, er will als Counter-Puncher mitmachen.

            Vgl. :
            -> http://video.foxnews.com/v/4914523692001/?#sp=show-clips

            Am Konzept der sog. Fake-News wollen wir uns womöglich nicht abarbeiten, es wird in einiger Zeit verschwinden.

            MFG + schönes Wochenende,
            Dr. Webbaer

          • Naja. Verzeihen Sie mir, wenn ich “Ich bin der bundesweite Experte, glaubt mir, natürlich ist es, wie ich sage!” nicht überzeugend finde. Wie geschrieben: der Sprachgebrauch scheint mir in diesem Beispiel recht deutlich etwas anderes zu sagen. Aber wir sollten an dieser Stelle wohl einfach “agree to disagree”.

          • @ Herr Dr. Pössel:

            Naja. Verzeihen Sie mir, wenn ich „Ich bin der bundesweite Experte, glaubt mir, natürlich ist es, wie ich sage!“ nicht überzeugend finde.

            Wie geschrieben: der Sprachgebrauch scheint mir in diesem Beispiel recht deutlich etwas anderes zu sagen.

            Aber wir sollten an dieser Stelle wohl einfach „agree to disagree“.

            A) Ganz so war es nicht gemeint, insbesondere nicht dahingehend, dass dem “Trumpologen” (vs. “Trumpist”) Dr. Webbaer getraut werden soll; es ist halt schlicht so, dass er für europäische Verhältnisse ganz sicher zu den meisten (oder wenigsten) Leutz gehört, die schon sehr frühzeitig alle möglichen O-Dokumente aus dem Hause Trump zK genommen haben.
            Es lag eine unbescheidene und sachnahe Selbsteinschätzung vor.

            B) Mit ‘Folks’ oder irgendwelchen ordinären US-Amerikanern hätte es er erst recht versaut.

            C) Jein, an sich natürlich immer eine gute Idee.


            ‘Enemy of the People’ meint nicht ‘Volksfeind’, ist nicht “braun”, vielleicht haperte es hier ein wenig.

            Ansonsten, dass Donald J. Trump nicht immer das Beste sagt, ist wohl so,
            MFG + weiterhin viel Erfolg, gute Arbeit, wenn auch gelegentlich ein wenig “trocken”, abär doch aus Sicht einiger direkt politisch, was “nicht ganz” zusammenpasst,
            Dr. Webbaer

  7. Bonus-Kommentar hierzu, gute Frage:

    Wie grenzen sich denn nun eigentlich in der Praxis seriöse Journalisten von unseriösen ab?

    Gute professionelle Tagesschreiber trennen vor allem Bericht von Meinungsbeitrag.
    Dies gelingt in der BRD zunehmend weniger, der Schreiber dieser Zeilen “beömmelt” sich durchaus, wenn in der einstmals als konservativ-liberalen bekannten “Welt” hier nicht mehr getrennt wird.
    Zum Wiehern reicht es noch nicht.

    Ein Grund hierfür besteht darin, dass wichtige Nachrichtenagenturen dbzgl. selbst nicht trennen, AP, AFP, DPA, KNA, EPD, Reuters und wie sie alle heißen.

    Diese Agenturen geben bereits durch Wortwahl Tendenz vor.

    IdT könnte in diesem Zusammenhang überlegt werden, ob nicht eine Krise des Standardjournalismus vorliegen könnte.

    Auch weil die direkten “Endkunden”, die “Kaufkunden” wegbrechen und sich insofern womöglich andere Abhängigkeit ergibt, Dr. Webbaer sieht diese Möglichkeit und wird hier nicht sonderlich froh.

    MFG
    Dr. Webbaer

    • Meine Fresse (Webbaren dürfen derart formulieren), der Mann ist wirklich schon fast 22 Jahre tot?!

      Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.

      Und verraten werden darf auch, dass er sich nicht an seinen großzügigen quasi genialen Rat gehalten hat.
      Hanns Joachim Friedrichs bleibt gemeint.

      MFG
      Dr. Webbaer

  8. Um noch einmal die Beispiele von Anderas oder ajki aufzugreifen:

    Das schlimme ist ja, dass Trump bis zu einem gewissen Grad Recht hat, wenn er von Fake News spricht. Gerade diese tendenziöse Berichterstattung die auch gerne “Fakten” ungeprüft übernimmt, wenn sie zur eigenen Narrative passen ist ein großes Problem.

    Und da hilft meiner Meinung nach auch der gegenseitige “Faktencheck” nichts. Zum Einen machen das die Medien auch jetzt schon. Nur dass der Faktencheck dann häufig auch wieder nur aus Behauptungen besteht.

    Zum Anderen bringt es überhaupt nichts, wenn sich eine Zeitung die z.B. für Gentechnik ist sich gegen einen Artikel einer Zeitung die gegen Gentechnik ist ausspricht. Was hat man damit gewonnen?

    Um das zu präzisieren, in der USA sind zum Beispiel momentan so gut wie alle großen Medien gegen Trump. Angenommen sie verbreiten dann wirklich irgendwo “Fake News”. Wer wird das korrigieren? Untereinander passiert das nicht. Und wenn Medien wie Breitbart sowas machen erreicht das die Leser dieser Zeitschrift nicht. Also wie soll gegenseitiges Kritisieren irgendetwas daran ändern?

    Der einzige Weg ist also intern dafür Sorge zu sagen, dass Aussagen gut belegt sind und klar zwischen Fakten und Meinungen zu trennen. Oder eben komplett davon abgetrennte Portale zu haben unabhängig sind und wirklich nur für den Faktencheck zuständig sind (so wie snopes).

    • @ Kommentatorenkollege ‘cero’ :

      Der einzige Weg ist also intern dafür Sorge zu sagen, dass Aussagen gut belegt sind und klar zwischen Fakten und Meinungen zu trennen.

      Ja, sicher, der Schreiber dieser Zeilen hatte sich auch regelmäßig zu “beömmeln”, wenn Donald J. Trumps Aussagen einem sog. und medialen “Fakten-Check” zugeführt worden sind.

      Einige seiner Aussagen sind nicht verstanden worden, andere sind (ganz vermutlich absichtlich) missverstanden worden und manchmal lag auch Trash-Talk vor, ein Konzept, das den Bundesdeutschen womöglich für alle Zeiten abhanden bleibt.
      Frank-Walter Steinmeier ist hier sozusagen das Gegen-Exempel, das bundesdeutsche Gegen-Exempel, mittelmäßig bis zum Geht-Nicht-Mehr, allgemein und aus aufklärerischer Sicht nur bedauerlich, nur übertroffen von der Dame, die zwar sprechen, aber nicht reden kann.
      Grausig.

      ‘Der einzige Weg ist’ zu erkennen, dass soz. Affenvolk vorliegt und dass sich entscheidende Meinung nur in einem nie enden währenden Diskurs durchsetzen kann, wobei dieser Diskurs dann, lol, schon gelegentlich zu enden hat, Ihrem Kommentatorenfreund, ‘cero’, ging es um das Systemische.

      MFG
      Dr. Webbaer

    • @cero: Ja, es gibt eine Lagerbildung beispielsweise in der Haltung zu Trump. Und was dem eigenen Meinungslager hilft wird tendenziell auch dann veröffentlicht, wenn die Quellen den eigenen Qualitätsstandards der Seriosität nicht standhalten. Zustimmung also zu ihrer Aussage:

      Gerade diese tendenziöse Berichterstattung, die auch gerne „Fakten“ ungeprüft übernimmt, wenn sie zur eigenen Narrative passen ist ein großes Problem.

      Ein gutes Beispiel dafür sind die Berichte von CNN (von Washington Post und New York Times später aufgenommen), der Kreml verfüge über kompromittierende Informationen zu Trumps Privatleben (Filmaufnahmen, die Trump mit Prostituierten zeigen) und zu seinen finanziellen Verflechtungen mit Russland (siehe: Ist Trump erpressbar?). In normalen Zeiten wären diese kaum belegten Behauptungen, die auf einer sehr dünnen Faktenlage beruhen, nie veröffentlicht worden. Doch weil es gegen Trump ging und ein Bericht darüber (über das Kompromat) Trump schaden konnte, taten es mehrere gleichgesinnte Zeitungen dennoch.
      Hier kommen wir übrigens in eine Grauzone: Sind die Veröffentlichungen von CNN und Co. zum “Kompromat” nun Fake News (Falschmeldungen) oder sind es – wie von CNN&Co behauptet – wenig gesicherte Meldungen, die aber im Interesse der Sache und der Politik nicht einfach verschwiegen, sondern mit der Öffentlichkeit geteilt werden sollen?
      Übrigens: Zur Objektivität fühlen sich Zeitungen erst seit kurzem verpflichtet. Gehen wir ein paar Jahrzehnte zurück finden wir eine Zeitungslandschaft in der Parteiblätter, Gewerkschaftsblätter und Zeitungen, die die Meinungen der Verleger kolportierten, die Zeitungslandschaft dominierten.

      • Sehr nett, Herr Holzherr,
        dass Sie u.a. mit Ihrer Trump-Analyse, wie einige finden, richtig liegen, sehr nett auch das Fachwort ‘Kompromat’, klingt “echt” russisch (KGB, FSB und so), woll?!, ist abär altsprachlich zu erklären, was Sie ebenfalls wissen.

        Hier:

        Übrigens: Zur Objektivität fühlen sich Zeitungen erst seit kurzem verpflichtet.

        …setzt es abär einen Minuspunkt.
        Bundesdeutsche Medien, und nicht nur diese, haben sehr lange Zeit die Trennung von Berichterstattung und Meinungsbeitrag sehr hoch gehalten, auf das Strengste befolgt.
        Denn diese Trennung folgt dem Wesen der “Vierten Macht“.

        Ansonsten wären viele End- oder Kaufkunden auch abgesprungen und hätten anders gekauft – in Vor-Internet-Zeiten.

        Was die politische Ausrichtung eines Mediums der hier gemeinten Art ausmachte, was idR die Auswahl von Nachricht.


        Gänzlich verkommen ist die Medienwelt erst zuletzt, der Schreibär dieser Zeilen bekennt sich ausdrücklich, aber erst seit einiger Zeit, seitdem Donald J. Trump auf das Niedrigste medial begleitet wird, zu diesem Begriff, also zum Begriff ‘Lügenpresse’.

        Es genügt ein Blick auf einstmals als konservativ-liberale Medien wie “Die Welt” oder die FAZ, um ihm hier nachspüren zu können.
        Anekdote. [1]

        MFG
        Dr. Webbaer

        [1]
        Beigebracht als Fußnote, Dr. W will ja nicht direkt stören:
        Dr. Webbaer sieht sich (vor vielleicht neun Monaten) eine dieser Trump-Rallies an, Trump redet von dem Zweiten Amendment, will hier keine Einschränkungen sehen, blablabla, erwähnt Hillary Clinton und ihren Personenschutz und erwähnt bestimmte islamisch motivierte Anschläge in Europa, wobei er die Idee anregt, dass auf der personenschützenden Seite ebenfalls welche “mit Wumme” sitzen könnten.
        Von den Nachrichtenagenturen wurde dann ganz wild (um-)interpretiert, es gab am anderen Tag in bundesdeutschen Medien zu lesen:
        A) ‘Hat Trump Hillary Clinton bedroht?’ (FAZ)
        B) ‘Trump hat Hillary Clinton pers. bedroht’ (Spiegel)
        C) ‘Trump hat zum zweiten Mal Hillary Clinton bedroht’ (die unselige FR)

        MFG
        Dr. Webbaer

        • *
          auf einstmals als konservativ-liberale [bekannte] Medien wie „Die Welt“ oder die FAZ

        • Zu dem Beispiel würde jetzt wieder eine vollständige Diskussion gehören. Die durchaus auch thematisieren könnte, dass sich auch Kommentatoren die Quellenkultur zu eigen machen (und Links setzen) sollten. Ich habe jetzt mal den (einen) entsprechenden FAZ-Artikel gesucht und gefunden: das ist alles andere als “niedrigst”, sondern gibt den Kontext, gibt die Quelle, lässt auch das Trump-Team zu Wort kommen, verlinkt auf den Original-Videoclip zum selbst ansehen. Das empfinde ich als durchaus angemessene Berichterstattung – und durch die zugänglichen Quellen kann jeder selbst schauen, was Sache ist und wie nachvollziehbar oder eben nicht Trumps nachträgliche Rechtfertigung ist.

      • @Martin:

        Hier kommen wir übrigens in eine Grauzone: Sind die Veröffentlichungen von CNN und Co. zum „Kompromat“ nun Fake News (Falschmeldungen) oder sind es – wie von CNN&Co behauptet – wenig gesicherte Meldungen, die aber im Interesse der Sache und der Politik nicht einfach verschwiegen, sondern mit der Öffentlichkeit geteilt werden sollen?

        Das ist die entscheidende Frage. Und hier ist eben die intellektuelle Redlichkeit sehr wichtig (die aber öfter mal durch “stille Post” unterwandert wird).

        Ich finde man kann diese Dinge veröffentlichen, wenn man klar und deutlich darauf hinweist, dass es sich nur um Gerüchte handelt. Und gerade dann sollte man viel Zeit darauf verwenden zu erörtern wie wahrscheinlich es ist, dass die Gerüchte stimmen, statt über mögliche Konsequenzen nachzudenken.

        Umgekehrt sollte man sich dann aber bemühen auch Gerüchte der “Gegenseite” aufzugreifen und entsprechend zu überprüfen.

        Ich denke nicht, dass es funktioniert, wenn man pauschal sagt, dass solche Sachen nicht veröffentlicht werden sollten. Nach dem Standard kann man fast nichts mehr berichten. Insbesondere gibt es immer eine Verfälschung des Inhalts vom Absender zu den Medien. Das sieht man bei jedem Thema, bei dem man sich selbst besser auskennt, als der Durchschnitt. Es sollte nur im Interesse aller liegen, dass diese Verfälschung möglichst gering gehalten wird.

        • @ Kommentatorenkollege ‘cero’ :

          Ich denke nicht, dass es funktioniert, wenn man pauschal sagt, dass solche Sachen nicht veröffentlicht werden sollten. Nach dem Standard kann man fast nichts mehr berichten.

          Dies ist ein wichtiger Punkt: Selbstverständlich sollen aus liberaler Sicht auch Gerüche oder Gerüchte, das Haus Trump betreffend, veröffentlicht werden, es geht hier eigentlich nur um die Art und Weise der Zurschaustellung, um die Qualität von Journalismus.
          Wer sich wie damit befassen will, Dr. W hält hier auf “große Stücke”, den hiesigen “trockenen” Inhaltegeber meinend, hat dies immer so bekundet.

          Etymologisch angemerkt:
          -> http://www.etymonline.com/index.php?allowed_in_frame=0&search=standard (Es ist gar nicht so blöde Standard und Standart zu verwechseln)

          MFG
          Dr. Webbaer

        • Bonus-Kommentar @ cero :

          Insbesondere gibt es immer eine Verfälschung des Inhalts vom Absender zu den Medien. Das sieht man bei jedem Thema, bei dem man sich selbst besser auskennt, als der Durchschnitt. Es sollte nur im Interesse aller liegen, dass diese Verfälschung möglichst gering gehalten wird.

          Dies ist ja so-o richtig, was Sie schreiben.
          Kommunikation funktioniert so:
          -> Shannon–Weaver model, dieses Modell ist auf sozusagen schreckliche Art und Weise wahr (oder passend >:-> )

          Welcher Inhalt nun wahr oder nicht ist, ergibt sich im möglichst freien (nie enden währenden) gesellschaftlichen Diskurs, Fakten werden gemacht, Tatsachen getätigt, Opi W ist hier natürlich argumentatorisch skeptizistisch-(natur-)wissenschaftlich anmerkend unterwegs, ein Physiker bspw. muss sich direkt so nicht kümmern.

          MFG
          Dr. Webbaer

      • Zeigt dieses Beispiel nicht, dass es nach wie vor Vielfalt gibt? Ich habe jedenfalls in den online verfügbaren Medien neben Artikeln, in denen das entsprechende geleakte Dokument beschrieben wurde auch hinreichend viele Artikel gelesen, in denen kritisiert wurde, dass es überhaupt veröffentlicht wurde.

        Und nein, eine Meldung, in der klargemacht wurde, aus welcher Quelle das Material kommt und was das für die eingeschränkte Glaubwürdigkeit bedeutet, ist zumindest keine Falschmeldung – kann aber angesichts der Frage, ab wann man eingeschränkt glaubwürdiges Material dieser Art überhaupt veröffentlicht durchaus ethisch fragwürdig sein. Das sollte man keinesfalls alles über einen Kamm scheren.

    • Hm. Da ist aus meiner Sicht so gut wie jeder Satz falsch oder missverständlich. Ich sehe z.B. deutliche Unterschiede zwischen dem, was Trump in Richtung “tendenziös” macht und dem, wie die US-Medien berichten. Und “machen das die Medien auch jetzt schon” vernachlässigt aus meiner Sicht, dass die Medien sich derzeit eben sehr wenig öffentlich auf die Finger sehen. Gentechnik: Es geht doch nicht um sich für bzw. gegen etwas auszusprechen, sondern darum, das auch zu belegen und Argumente zu bringen! Gewonnen hätte man damit dasselbe wie in jeder anderen Diskussion, in der Menschen ernsthaft argumentieren: Insgesamt ein vollständigeres Bild, weniger Chancen, mit tendenziösen Verkürzungen durchzukommen. (Und so weiter…)

  9. Unser “Zusammenleben” ist funktionalisiert im “Recht des Staerkeren” / Imperialismus des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs um KOMMUNIKATIONSMUELL, zu dem die Konfusion und die Intrige so sehr gehoert wie die Verpflichtung zu journalistischer “Neutralitaet” – Fake ist somit schon immer in dieses System zur Eskalation … 😄

    • Den Eindruck habe ich nicht. Weder im Gespräch mit Journalisten noch in der Art und Weise, wie die unterschiedlichen öffentlichen Akteure (Presse, Politiker, …) miteinander wechselwirken.

      • Weil die ja auch alle durchgehend und immer die Wahrheit erzählen…….

        Und zu Ihrer Grundfrage: ganz einfach, weil sich jeder Journalist für den seriösen Journalisten hält und alle anderen für die unseriösen…..

      • @Poessel

        Journalistische “Neutralitaet” – frueher, wo der Neoliberalismus die SPIELRAEUME noch nicht so dem Profit- und Konsumautismus gleich gemacht hat, da waren ARD und ZDF, usw., allgemein ganz klar links und rechts strahlend, bzw. schreibend! 😄

        • Das greift zu kurz, finde ich. Wenn’s allein nach Profit und Konsum gehen würde, dann würden FAZ, SZ und so einen Blick auf die BILD-Auflagezahlen werfen, beschließen, dass diese Art von Schreibe offensichtlich viel profitabler ist als ihre eigene und wir hätten nur noch BILD-Klone in der deutschen Zeitungslandschaft. Das ist aber nicht passiert.

          • @Poessel

            “…greift zu kurz, finde ich.”

            Ja, die UNWAHRHEIT dieser Welt- und “Werteordnung” versteckt sich hinter intrigant-konfusionierenderABGRENZUNG, hinter der scheinbar unabaenderlichen Systemrationalitaet, hinter dem KOMMUNIKATIONSMUELL der wettbewerbsbedingten Hierarchie in materialistischer “Absicherung” – alles Fake der nun eskaliert

  10. Wo fangen Fake News an, wo hören Fake News auf?

    Auch Seriöse Medien haben in der Vergangenheit häufig falsches gemeldet.
    Nehmen wir mal die bekannte “Brutkastenlüge”. Hier hat zwar kein Presseorgan bewusst die Unwahrheit erzählt, aber eben auch nicht kritisch genug recherchiert.
    Gleiches könnte man beim Thema Russland und die Beeinflussung der Wahl in den USA geltend machen.
    Beweise dafür fehlen. Es ist eine Behauptung seitens vieler Geheimdienste, die möglicherweise korrekt ist. Aber benutzen jetzt unsere Qualitätsjournalisten immer brav den Konjunktiv, oder nicht viel zu häufig den Indikativ?
    Das Geheimdienste nicht immer die Wahrheit erzählen, sollte sich doch bei Journalisten rumgesprochen haben. BND Affären, Massenvernichtungswaffen im Irak…

    Und messen Sie nicht auch häufig mit zweierlei Maß? Die Mauer zu Mexiko ist keine rein trumpsche Erfindung. Schon unter Bill Clinton fing die Befestigung der Grenze an und wurde seit dem immer weiter voran getrieben. Unter jedem Präsidenten!

    https://de.wikipedia.org/wiki/Grenze_zwischen_den_Vereinigten_Staaten_und_Mexiko

    Die vielen Toten an der Grenze, werden meistens eben ignoriert. Egal wie laut Amnesty International da trommelt.

    Auch viele Qualitätsmedien fallen auf Storys herein, die bei näherer Betrachtung keine sind.

    Etwa die Veganerin und die unreflektierte und hohle „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ Story.
    Oder die Causa Wulf/David Groenewold* . Den (Bild)Journalisten brachte das sogar einen Henri Nannen Preis für journalistische Leistungen ein. Investigative Recherche. Was genau wurde da belohnt? Was hatte Wulf, außer sich etwa dämlich zu verhalten, schlimmes verbrochen?

    Häufig findet man auch bei der Zeit, dem Spiegel oder der FAZ falsche Tatsachenbehauptungen in Artikeln, die nur dazu dienen den eigenen Standpunkt zu untermauern.

    Beispiel die von mir sehr geschätzte Zeit beim Thema Exportüberschuss Deutschlands:

    Zitat:
    “Deutschland hat zum Beispiel nach der Wiedervereinigung ein Jahrzehnt lang mehr ein- als ausgeführt. ”

    http://www.zeit.de/2017/07/exportueberschuss-waehrungsmanipulation-weltwirtschaft-usa

    Die Realität sieht so aus:

    http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52842/aussenhandel

    Das ist eben nicht korrekt. Unglücklicherweise noch in der Artikel Serie Fakt oder Fake. Um den eigenen Standpunkt zu begründen, werden eben Fakten geschaffen, die nichts mit der Realität zu tun haben. Korrektur? Meistens nur bei Agenturmeldungen. Selten bei Redakteuren der Zeit.
    Für das Protokoll. Ich lese die Zeit und ZON trotzdem gerne. Nehme es gerade deshalb als Beispiel. Würde ich über die FAZ oder den Spiegel schreiben, würde ich aus dem Fluchen nicht mehr heraus kommen ;).

    Letztendlich kritisieren sich die Medien untereinander so selten, weil dies zum einem dazu führt das man auf einmal selber genauer unter die Lupe genommen wird. Zum anderen ist man bei Recherchen häufig aufeinander angewiesen.
    Man kennt sich. Und über Jahrzehnte hat es sich eben bei den Journalisten eingebürgert, das man eher Fragen stellt als beantwortet.

    Ich halte das für Menschlich. Deshalb also die vielen Medienblogs. Sie sind mehr die 5 Gewalt, die der 4 Gewalt auf die Finger schauen.
    Ihrem Wunsch stimme ich aber trotzdem zu ;).

    MfG

    M.J.Groenewold

    * Nicht verwandt mit David Groenewold

    • Das Argument, dass man häufig kooperiert, dass man selbst dann auch genauer beäugt wird und deswegen menschlicherweise ein Auge zudrücken möchte gilt aber auch für die Wissenschaft. Und da hat sich trotzdem eine Kultur herausgebildet, in der Fachartikel aufeinander Bezug nehmen und sich gegebenenfalls auch widersprechen – jeweils mit Begründung. Insofern sehe ich nicht, warum das grundsätzlich im Journalismus nicht funktionieren können sollte.

  11. Es ist so, weil die schlechten und die guten Medien denselben Eigentümer haben. Und der will Geld verdienen und/oder die Menschen manipulieren

    • @thomas

      Im Kreislauf des zeitgeistlich-reformistischen Imperialismus bleiben alle Medien gleich …, bis sich die Erkenntnis zur zweifelsfrei-EINDEUTIGEN Wahrhaftigkeit durchsetzt – der Kreislauf des geistigen Stillstandes, im Tanz / nun “freiheitlichen” Wettbewerb um das goldene Kalb / den “heissen” Brei 😞 Schuld- und Suendenbocksuche sind dabei so symptomatisch wie der Glaube an “gesundes” Konurrenzdenken. 😒

  12. Horst,
    Tanz um das goldene Kalb,
    Du hast sicher Recht mit dieser Einschätzung. Aber Deine Ansprüche sind zu hoch.Die Zeit ist noch nicht reif für Maximalforderungen. Sei etwas nachsichtiger mit deinen Mitmenschen.

  13. @Bote 17

    MAXIMALFORDERUNGEN – “Unser täglich Brot gib uns heute” – nichts geringeres als das BEDINGUNGSLOSE Grundeinkommen fordert der heuchlerisch-bewusstseinsbetaeubte Wohlstands- und Gewohnheitsmensch heute ebenso populistisch wie die Profitler des Systems, egal ob die Zeichen der Zeit eine sehr viel verantwortungsbewusstere Vernunft / eine menschlichere Kommunikation OHNE … anmahmen ☝

    • Damit sind wir jetzt schon ziemlich weit vom Thema ab. Und auf mein Gegenargument oben sind Sie auch nicht eingegangen – das spricht nicht dafür, dass Sie hier ernsthaft mitdiskutieren wollen. Ich sehe jedenfalls Beiträge wie ihren letzten hier nicht als Mehrwert für die Leser an. Die bisherigen Beiträge lasse ich stehen, aber wenn es in dem Ton und der Pauschalität weitergeht, beginne ich zu löschen.

  14. Erstens: Fake unserer Kommunikation, wird GRUNDLEGEND gesteuert durch die fälschlich interpretierte Philosophie der Bibel.
    Zweitens: Die Bildzeitung ist kein Gegenargument, sie ist die Spitze und der populäre Sündenbock der imperialistisch- mikrokosmologischen Manipulation für den armseligen Zustand unserer “Zivilisation”.

    • Naja, das Gegenargument war ja auch nicht die Bildzeitung, sondern dass nicht längst alle Zeitungen wie die Bildzeitung sind. Zeigt doch, dass da nicht reines Profitdenken regiert.

  15. Die Bild ist wie Karneval, für die eine Seite der systemrational-gepflegten Bewusstseinsschwaeche in Angst, Gewalt und “Individualbewusstsein”. Die mehr zur “Intellektualität” geneigte Seite liest … und geht sich abreagieren ins “Politkabarett” – “Schadenfreude ist die schönste Freude”, auch wenn der Schaden …!?

    “Mehrwert” – ICH BIN KEIN FAKE, wer vor mir Angst hat, oder / und mich in der “Meinungsfreiheit” … will, der sollte seine … überdenken!?

    • Es geht nicht um Angst sondern darin: Bringen diese Kommentare, die eher bruchstückhaft-“flow of consciousness” sind und, siehe eben, nicht wirklich auf Gegenargumente eingehen, den Lesern hier etwas? Die Kriterien für Kommentare liegen ja etwas höher als “jeder darf mal” – eigentlich sollter jeder Kommentar den Lesern etwas bringen: neue Argumente, neue Informationen.

      • @Poessel

        “neue Argumente, neue Informationen” – Mit meiner Herangehensweise, versuche ich das Bewusstsein meiner Mitmenschen zu kitzeln und zu inspirieren, gegen die allgegenwärtigen / populären Symptomatiken von Fake in Macht und Geld, eine menschenwürdigere Wahrheit zu kommunizieren und letztendlich auch in Gestaltung zu bringen – die weiter oben gelobten “Wechselwirkungen” (Politiker, Presse, …), sind / waren nie lobenswert, sondern in ihrer manipulativen Vielfalt konfusionierend bis schizophren, bestenfalls eine stumpfsinnige Plattform für Karriere im “gesunden” Konkurrenzdenken von “Wer soll das bezahlen?” und “Arbeit …”!?

  16. Als Kind habe ich mich mit meinem Vater vor die Glotze gesetzt um dem internationalen Frühschoppen mit Werner Hoefer zu folgen, weil ich vor allem wissen wollte ob das Gerede wirklich so interessant ist wie mein Vater es scheinen ließ. Irgendwann erkannte ich: Es ging vor allem ums Rauchen und Wein/Bier trinken 😊. Eine Kommunikation zur konstruktiven Gestaltung unserer Umwelt war / ist ja eher nebensächlich, weil das Verantwortungsbewusstsein, bzw. die Moeglichkeiten es tatsächlich konstruktiv einzubringen, in dieser Welt- und “Werteordnung” kapitulativ und delegierend ausgeprägt ist/funktionert – stumpfsinnige Forderungen, in blödsinnigen Demonstrationen auf kontrollierten Plattformen, an die expertisen Spitzen/”Treuhänder”/Fachidioten des scheinbar unabänderlichen Systems, wären/sind eh …!? 😊

  17. Poessel,
    ………Fake News, die Unwahrheiten, die kleinen wie die großen sind es, die der Welt Schaden zufügen.
    Eine Fake News ist zuerst einmal eine Halbwahrheit oder falsche Wahrheit , die publiziert wird. Dann , wenn viele an sie glauben, wird sie zur öffentlichen Meinung, und wenn es ganz schlecht läuft, zur Wahrheit. Das ist das was Horst anmahnt. Ich hoffe, dass ich ihn da richtig interpretiere.
    Also, ich denke, das gehört schon noch zum Thema.
    Horst,
    drücke dich einmal verständlicher aus, das mahne ich an.

    • In dieser Weise interpretiert gehört es sicherlich zum Thema. Aber das pauschale und das vereinfachte finde ich weder zielführend noch inspirierend – zugespitzt: wer FAZ, ZEIT und BILD zusammen in einen Topf wirft und überall gleichermaßen Manipulation verortet, vo dem ist aus meiner Sicht auch kein konstruktiver/interessanter Beitrag zur Fake-News-Diskussion zu erwarten.

  18. Pössel,
    Horst betrachtet das Weltgeschehen von einer Wolke aus. Von dort oben sind halt FAZ, Bild und ZEIT nichtig und klein.
    Es ist besser wir backen kleine Brötchen und jeder versteht, was man meint.
    Da gebe ich Ihnen recht.
    Was die besagt Bild Zeitung betrifft. Auch sie kann man positiv sehen, als Musterbeispiel für unredliche Berichterstattung. Mein Eindruck ist, sie ist auf dem Weg der Besserung.

  19. Wer etwas als pauschal, vereinfacht und nicht zielführend bezeichnet, dabei auch keine Fragen und klare Gegenargumente auf bezeichnete Passagen hat, ist der nicht schon sehr merk- und denkwürdig, im / ein Fake dieser, wie nicht nur ich finde, menschenunwürdigen Welt- und “Werteordnung”???

    Heute gab es den Nachfolger des internationalen Frühschoppens, der Presseclub, wo die konservativen von “links” nach rechts ohne Rauchen und Saufen ihre Karriere und Auflagenzahlen versucht haben zu … Ich empfehle die Kommentare im Gästebuch zu lesen, besonders die mit Fake!!!

    • Naja, jetzt bitte nicht so tun als hätte es hier keine entsprechenden vorangehenden Kommentare von Ihnen gegeben. Mit Aussagen wie z.B. hier, wo “alle Medien gleich” bleiben. Ich erkenne in Ihren Aussagen in der Tat keine Differenzierung, fühle mich nicht inspiriert, möchte mich auch nicht in eine Klein-Klein-Diskussion darüber verwickeln lassen, ob unter den Stream-of-Consciousness-Wortfolgen doch irgendetwas für die Mitleser Interessantes ist, und ziehe damit in der Tat bei Ihnen jetzt einen Schlußstrich. Tschüß!

  20. Markus Pössel,
    ……….keine Differenzierung,
    Wenn es für unseren Kommentatorfreund Horst keinen Unterschied macht, ob man vor einer bestehenden Katastrophe die Bild Zeitung liest oder die Welt, dann muss man das akzeptieren. Schließlich hat die Meinungsfreiheit Verfassungsrang.
    Ich bemängele z.B. das Fehlen von christlichen Themen in den Medien. Immerhin sind über 50% der Bevölkerung christlichen Glaubens.

  21. Markus Pössel,
    das Recht hat er nicht. Da stimme ich zu. Jetzt beginnt eine Grauzone , die ich Kultur einer Informationsgesellschaft nenne. Toleranz gegenüber einer vernünftigen Meinung, auch wenn sie außerhalb ihrer Zielsetzung liegt, wäre doch ein Zeichen von Menschlichkeit.

    • Zur Kultur einer Informationsgesellschaft gehört aber auch die Verantwortung gegenüber den (stillen) Mitlesern. Nach mehr als zehn nicht wirklich auf gute Verständlichkeit hin formulierten Kommentaren von Horst ist es dann auch mal gut. Sicher hätte ich auch schon vorher den Schlußstrich ziehen können, oder später als jetzt; dort ist in der Tat eine Grauzone. Aber bitte respektieren Sie, dass es auch die andere Seite der Medaille gibt.

  22. Journalistenschelte von Journalisten:

    Am 10.10.2016 mokiert sich der Journalist Jan Fleischhauer in seinem Blog “Der schwarze Kanal”, der im Webauftritt von Spiegel online erscheint, über Kritik an der Kompetenz am Journalistenstand sowie den Vorwurf, es würden von Journalisten absichtlich Unwahrheiten gestreut und Tatsachen verschwiegen.

    Am 27.2.2017 bescheinigt selbiger Jan Fleischhauer seinem Berufsstand eine systematische Falschdarstellung politischer Sachverhalte in mindestens einem aktuellen Fall. Die Darstellung des betreffenden Sachverhalts entspricht den Wunschvorstellungen der Journalisten, steht aber in Widerspruch zu den verfügbaren Fakten. Fleischhauer unterfüttert diesen Vorwurf durch Datenmaterial.

    Was denn nun? Sollten Fleischhauers Vorwürfe vom 27.2.2017 berechtigt sein, und dafür spricht einiges, dann darf er sich eigentlich nicht darüber wundern, wenn seinem Stand mit Misstrauen begegnet wird.

  23. Die öffentlichen Medien haben zu allen Zeiten hauptsächlich über das Negative in der Welt berichtet. In der heutigen Zeit des Live-Fernsehens, der allgegenwärtigen Handykamera und des Internet wirkt diese “Verdichtung des Negativen” (Elisabeth Noelle-Neumann) noch gravierender. Dazu kommt die Tendenz zur Verallgemeinerung von Einzelereignissen, analog zur wissenschaftlichen Induktion, um Meinungen zu bilden und Vorhersagen und Prognosen abzuleiten. Ein weiterer Aspekt ist, dass jeder Mensch nur einen winzigen Ausschnitt der Welt mit Erfahrung und Verständnis erfassen kann, aber täglich mit einem Schwall von Nachrichten überschwemmt wird. So kommt es zu einem Weltbild des allgemeinen Misstrauens, der Missgunst, des Vereinfachens und der Ablehnung, des Widerstands und der Feindseligkeiten gegen Institutionen und gegen alles Fremde oder Unbekannte. Man erinnere sich nur an manche Kommentare anlässlich der nicht ganz geglückten Landung des ESA-Moduls auf dem Kometen (dessen Name mir schon entfallen ist).

  24. Anton Reutlinger,
    negative Nachrichten,
    Sie haben Recht, nur negative Nachrichten können einem das Leben verleiden.
    Ich lese z.B. keinen Focus mehr, weil ich hinterher nervös bin.