Gender, Mathematik und Wissenschaft

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Gedanken eines Experimentalphysikers
Quantenwelt

Wenn von Gender-Theories die Rede ist, geht es oft um Politik oder um Gesellschaftskritik. So wichtig politische und gesellschaftliche Diskussionen für uns alle sind, so wenig sollte man außeracht lassen, woher die Beschäftigung mit Gender eigentlich kommt. Die Soziologie ist eine recht harte Wissenschaft, in der sehr viel empirische Forschung betrieben wird. Hier ist mir der Begriff Gender vor vielen Jahren erstmals begegnet und hier ist er zuhause. Ich möchte einmal die Gelegenheit wahrnehmen, ein paar Worte zur Genderforschung aus der Sicht eines Naturwissenschaftlers zu schreiben. Ich wage also einmal einen Blick über den Tellerrand zur von mir sehr geschätzten Nachbarwissenschaft.

Um zu motivieren, warum man den Begriff Gender in der Wissenschaft überhaupt braucht, möchte ich einen Vergleich aus der Physik nehmen. Wir alle kennen den Begriff Masse. Kennt man die Masse eines Objektes, so kann man berechnen, wie viel Kraft man benötigt, um diesen Körper zu beschleunigen, man kann berechnen, wie stark er in einem Schwarkraftfeld gezogen wird, und zu guter letzt kann man berechnen, was für ein Schwerkraftfeld dieses Objekt selbst erzeugt. Der Begriff Masse hat also mindestens drei Aspekte: Es gibt den Aspekt der Trägheit, der passiven Schwere und der aktiven Schwere. Selbst wenn sich am Ende des Tages herausstellt, dass alle diese Massenbegriffe untrennbar miteinander verbunden sind, ist es nötig, Begriffe zu haben, unter denen man die einzelnen Aspekte untersucht.

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Hier eine Grafik aus einer Präsentation, auf die ich auf Twitter aufmerksam wurde. Klicken Sie auf das Bild für die ganze Präsentation.

Ganz ähnlich ist es mit dem Begriff des Geschlechts. Sehr grob muss man mindestens zwischen dem biologischen, dem sozialen und dem grammatischen Geschlecht unterscheiden. Dass das grammatische Geschlecht nicht mit dem biologischen übereinstimmen muss, ist trivial. Das Mädchen ist biologisch weiblich, der Löffel hat überhaupt kein biologisches Geschlecht, die Katze und der Hund können biologisch männlich oder weiblich sein. Mit der Einsicht, dass soziales und biologisches Geschlecht nicht zusammenfallen müssen, tun sich viele schon schwerer. Dabei ist noch nichteinmal das biologische Geschlecht eindeutig definiert. Sind Menschen biologisch männlich, wenn sie ein Y-Chromosom oder wenn sie einen Penis besitzen?

Gender bezeichnet das soziale Geschlecht, also die Geschlechterrolle, die ein Individuum in der Gesellschaft einnimmt. Diese ist im Gegensatz zu den primären Geschlechtsmerkmalen oder den Genen nach außen sichtbar und spielt im Leben der meisten Menschen eine bedeutende Rolle. Gesellschaftswissenschaftliche Untersuchungen beziehen sich stets auf diese Geschlechterrollen. Für eine wissenschaftliche Betrachtung wäre es selbst dann hilfreich zwischen Gender und biologischem Geschlecht zu unterscheiden, wenn eine so strikte Äquivalenz nachweisbar wäre wie für Trägheit und Schwere in der Physik. Denn biologisches Geschlecht und Gender haben unterschiedliche Ausprägungen und Funktionen.

Eine strikte Äquivalenz gibt es jedoch nicht. Nicht jedes Individuum kann sich im gleichen Maße mit dem Gender identifizieren, das seinem biologischen Geschlecht entspricht. So gibt es durchaus ernsthafte Ansätze, auf eine Unterscheidung der Gender Männlich und Weiblich zu verzichten. Dabei ist nicht Gleichmachung von Männern und Frauen das Ziel, wie viele Kritiker vermuten, sondern genau das Gegenteil. Die dualistische Einteilung aller Menschen in exakt zwei Gender-Kategorien soll einer möglicherweise kontinuierlichen, vieldimensionalen Charakterisierung der Geschlechterrollen weichen.

Nun hat eine deskriptive also beschreibende Gesellschaftswissenschaft nicht primär die Aufgabe, das Rollenverständnis zu ändern. Zunächst einmal kann man sich an einer quantitative Untersuchung der Genderunterschiede versuchen. Populäre Sachbücher sind voll von Rollenklischees, die es zu überprüfen gilt. Eines, das sich überraschend fest in die Gedankenwelt der Menschen zu halten scheint, ist dass Männer logischer denken als Frauen. Das sollte sich in der Fähigkeit mathematische Probleme zu lösen niederschlagen und könnte erklären, warum es so wenig Frauen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Berufsgruppen gibt. Schon 1990 haben aber Wissenschaftler in einer Metastudie mit drei Millionen Probanden festgestellt, dass die Genderunterschiede in mathematischer Problemlösung gering sind.

In einer Stichprobe durchschnittlich trainierter Probanden schnitten die weiblichen etwas besser ab als die männlichen. Etwa 51,5 Prozent der Frauen und Mädchen und 48,5 Prozent der Männer und Jungs schnitten besser ab als der Durchschnitt. Für hoch selektive Stichproben, mathematische Highschool-Klassen, waren 43% der jungen Damen und 57% der jungen Herren überdurchschnittlich. In jedem Fall ist der Überlappende Bereich ist so groß, dass von einem Mathetest keine Rückschlüsse auf das Gender des Probanden gezogen werden können. Es zeigt sich also, dass gar keine generell stärkere mathematische Begabung von Männern und Jungs gegenüber Frauen und Mädchen besteht. Damit erübrigt sich die Suche nach genetischen oder gar evolutionären Begründungen hierfür. Ein Phänomen, das gar nicht existiert, braucht nicht erklärt zu werden.

Die Ausprägung der Genderrollen ist nicht ausschließlich von biologisch bedingten Fähigkeitsunterschieden determiniert. Offenbar gibt es andere Mechanismen, die die Berufswahl stärker beeinflussen als die bloße Begabung für ein Fach. Die Genderforschung wird dem gerecht, indem sie danach fragt, wie das Individuum in der Gesellschaft seine Genderrolle findet und selbst ausprägt. Man wird nicht in einer Genderrolle geboren, man wächst in sie hinein und nimmt sie an. Es gibt starke Hinweise, dass die Biologie nicht allein prägend für die Genderunterschiede ist. Vermutlich ist sie nichteinmal führend.

Update 22.01.2012:

Weiteres zum Thema Gender auf meinem privaten Blog: Gender sells

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Veröffentlicht von

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Joachim Schulz ist Gruppenleiter für Probenumgebung an der European XFEL GmbH in Schenefeld bei Hamburg. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann in der Quantenoptik, in der er die Wechselwirkung einzelner Atome mit Laserfeldern untersucht hat. Sie führte ihn unter anderem zur Atomphysik mit Synchrotronstrahlung und Clusterphysik mit Freie-Elektronen Lasern. Vier Jahre hat er am Centre for Free-Electron Laser Science (CFEL) in Hamburg Experimente zur kohärenten Röntgenbeugung an Biomolekülen geplant, aufgebaut und durchgeführt. In seiner Freizeit schreibt er zum Beispiel hier im Blog oder an seiner Homepage "Joachims Quantenwelt".

29 Kommentare

  1. Sonderfälle

    Interessant für die Betrachtung der Geschlechterunterschiede sind insbesondere die Sonderfälle, die die Natur bereit stellt

    Congenital adrenal hyperplasia (CAH
    „Claocal exstrophy“, Erziehung und Gender
    Komplette Androgenresistenz (CAIS)
    Steven Pinker zur biologische Grundlage der Unterschiede zwischen Männern und Frauen
    Unterschiede im Gehirn von Mann und Frau
    Transsexualität, Androgenrezeptoren und Gene
    Vererbbare Faktoren in der sexuellen Orientierung bei Frauen

    Es zeigt sich, dass viele Fähigkeiten der Geschlechter mit dem pränatalen oder postnatalen Testosteronspiegel schwanken.

    Die Ausprägung bestimmter Fähigkeiten ist bei Mann und Frau verschieden, es handelt sich um zwei Normalverteilungen mit unterschiedlichen Mittelwert, deren Träger überlappen, dabei denke ich, dass die Unterschiede etwas deutlicher sind als in der obigen Skizze.
    Bei der Drehung dreidimensionaler Objekte beispielsweise schneiden Männer deutlich besser ab, bei sprachlichen Bereichen und dem räumlichen Gedächtnis hingegen Frauen

  2. @Joachim: Christians Sonderfälle

    Siehste: Jetzt haste den Salat. Nun mußt du dich mit dieser und deiner Menge ähnlicher Fälle rumschlagen, weil du nicht gezeigt hast, daß diese Untersuchungen – selbst wenn sie seriös sind – mit dem Gender-Thema nichts zu tun haben.

    Aber vielleicht haben sie ja nach deiner Ansicht doch etwas mit Thema zu tun?

  3. @Christian

    “dabei denke ich, dass die Unterschiede etwas deutlicher sind als in der obigen Skizze.”

    Aber nicht viel. Obige Grafik zeigt eine Abweichnung der Mittelwerte um 0.15 Standardabweichungen. Das ist der Durchschnitt aller Probanden in der zitierten Studie. Für die Untergruppe der Menschen ohne besondere mathematische Ausbildung ist der Wert -0,05 da sind Frauen und Mädchen besser. Für die “Mathenerds” war der Wert 0.29, also etwa doppelt so viel. Das ist immer noch kein deutlichen Merkmal zur Unterscheidung von Gendern.

    Die Studie zitiert andere Literaturwerte. In “verbal ability liegt der Unterschied bei 0.11, in “spatial perception” 0.44, in “spatial visualization” bei 0.13 und in “mental rotation” bei 0.73.

    Nur letztere Wert kann wirklich als deutlich bezeichnet werden. Aber auch hier wird immer die Gender-Abhängigkeit getestet. Inwieweit das mit Training zu tun hat oder tatsächlich angeboren ist, müssen weitere Studien herausfinden. Das ist nicht so einfach wie Statistik.

  4. Verlinkte Präsentation

    “Inwieweit das mit Training zu tun hat oder tatsächlich angeboren ist, müssen weitere Studien herausfinden.”

    Stimmt. Und deshalb ist die Schlußfolgerung der Präsentation aus gleich zwei Gründen falsch.

    Diese stellt die Differenzen zwischen den mathematischen Fertigkeiten der Geschlechter dar und sagt korrekt, daß diese praktisch nicht vorhanden sind. Weiter sagt sie: “First, computer science doesn’t require that much math ability.” Damit ist die Schlußfolgerung “biological differences do not account for the gender disparity in the computer science” falsch. Weder wurden die für CS relevanteren Eigenschaften präsentiert, noch zwischen angeborenen und erworbenen Komponenten mathematischer Fertigkeiten differenziert.

  5. @Elmar

    Ich würde eher sagen, dass Christians Links nichts mit dem Thema zu tun haben. Sie bearbeiten nämlich eine ganz andere Frage: “Wie weit ist das Gender durch das biologische Geschlecht determiniert?” Dabei handelt es sich hier aber um eine selektive Auswahl, die nur in eine Richtung deuten soll. Confirmation Bias nennt man das.

    Wenn man Christians Fragestellung bearbeiten möchte, muss man auch auf Transgender eingehen. Hier gibt es viele Gegenbeispiele wo Gender eben nicht mit dem biologischen Geschlecht identisch ist.

    Aber mein Thema ist ein anderes. Wenn Interesse besteht, kann ich mich gerne in die Transgender-Thematik einarbeiten. Wird aber etwas dauern. Ist lange her, dass ich mich damit beschäftigt habe.

  6. @Jürgen Bolt

    Ich glaube, unter der Präsentation gibt es eine Kommentarfunktion. Auf die Präsentation und ihre Schlussfolgerungen bin ich absichtlich nicht eingegangen, weil es mir ja hier nicht ums Programmieren geht. Dass mathematisches Problemlösen für Mathematik und Naturwissenschaften wichtig ist, sollte klar sein, oder?

  7. “Hier gibt es viele Gegenbeispiele wo Gender eben nicht mit dem biologischen Geschlecht identisch ist.”

    Mir ist das völlig klar. Aber du hast den dumpfen Soziobiologen eben nicht klar genug gesagt, wo’s lang geht.

    Und ich hätte mir auch eher gewünscht, daß du auf die Frage der Meßbarkeit soziologischer Effekte eingehst.

    Insbesondere kursiert eine These der Undefinierbarkeit des soziologischen Geschlechtes.

    Wie auch immer – ich habe nicht den Eindruck, daß wir weitergekommen sind.

  8. Danke

    Joachim, danke für deinen Beitrag und die Analogie aus der Physik. Damit hast du dir neben deinem blauen jetzt auch ein rosa T-Shirt verdient!

  9. “Die dualistische Einteilung aller Menschen in exakt zwei Gender-Kategorien soll einer möglicherweise kontinuierlichen, vieldimensionalen Charakterisierung der Geschlechterrollen weichen.”

    Da haben wir’s doch. Da steht: “soll”. “Gender” ist ein Programm, ein Desiderat, ein Stück “social engineering”, und unter diesen Bedingungen darf man doch schon die Frage stellen: cui bono?

    Oder andersherum – so rein soziobiologisch gesehen – wie kommt es denn, dass die Menschheit sich bislang notorisch vorwiegend als entweder männlich oder weiblich verstand? Muss doch irgendwas dran sein, so als Selektionsfaktor, oder so…

  10. @Helmut Wicht

    Hierauf gibt es zwei mögliche Antworten:

    1) die deskriptive Theorie:

    Das “sollen” bezieht sich auf Vorgaben, die an den theoretischen Ansatz gestellt werden. Das ist bei jeder Theorie erlaubt. Der Relativitätstheorie liegt zum Beispiel die Absicht zugrunde, sich nicht auf einen absoluten Raum zu beziehen. Wir können also in der Gesellschaftswissenschaft eine Theorie erfinden, die sich absichtlich nicht auf Gender-Dualismus stützt, sondern ein Gender-Kontinuum zulässt. Und dann sehen wir mal, wie weit man mit dieser Theorie kommt und ob sie gesellschaftliche Mechanismen erklären kann.

    2) Die normative Wissenschaft

    Gesellschaftswissenschaften haben neben ihrer deskriptiven Zielsetzung auch die Möglichkeit, auf ihr Untersuchungsobjekt zurückzuwirken. Das macht die Wirtschaftswissenschaft ja auch. Es gibt tatsächlich Gender-Wissenschaftler, die ganz gezielt auf Veränderungen der Gesellschaft hinarbeiten. Warum auch nicht? Es gibt ja Grundsätzlich kein Gesetz, das es Wissenschaftlern verwehrt, auch politisch aktiv zu sein.

    Leider können wir Naturwissenschafter die Naturgesetze nicht verändern. Hier sind die Gesellschaftswissenschaftler im Vorteil. Sie können Unzulänglichkeiten abzustellen versuchen.

  11. @ Joachim – deskriptiv vs. normativ

    Das seh’ ich ohne weiteres ein und genauso.

    Allerdings frage ich mich, ob ein “deskriptiver” Ansatz in der Soziologie überhaupt funktionieren kann. Dem Licht ist es wurscht, ob wir seine Geschwindigkeit für absolut oder relativ halten. Es richtet sich nicht nach unseren deskriptiven Hypothesen.

    Eine Gesellschaft, die aus erkennenden und denkenden Subjekten besteht, nimmt natürlich die Beschreibung, die man von ihr gibt, zur Kenntnis. Und handelt entsprechend, ändert sich, ändert sich nicht, affirmiert, negiert oder ignoriert das, was man über sie schreibt. Eigentlich müsste man also die Ergebnisse der Soziologie geheimhalten, um “rein deskriptiv” arbeiten zu können. Sowie die Ergebnisse publiziert sind, sind sie ihrerseits Faktoren in der gesellschaftlichen Entwicklung, werden zu einem Teil des Diskurses [Fussnote(1)]

    Irgendwie muss ich gerade an das Messproblem in der Quantenmechanik denken – das ist es doch auch so, dass schion die Beobachtung auf die Ereignisse einwirkt, oder?

    Fussnote:
    Dieser Absatz ist insofern blauäugig, als er voraussetzt, dass die Papers der Soziologen auch gelesen werden. Es gäbe jetzt viel Raum für Sarkasmen; man könnte zum Beispiel sagen, dass das Gottseidank nicht der Fall ist. Aber ich denke schon, dass der Kerngedanke – der von der Unmöglichkeit der reinen Deskription – seine Berechtigung hat.

  12. @Helmut Wicht:

    »Eigentlich müsste man also die Ergebnisse der Soziologie geheimhalten, um “rein deskriptiv” arbeiten zu können. «

    Bei Dingen, die sich fortwährend ändern, kann es eh nur Momentaufnahmen geben. Und da sich die Vergangenheit nicht mehr ändern lässt, bleiben deskriptive Untersuchungen über den gegenwärtigen Zustand für immer wahr oder falsch.

  13. Messproblem in der Soziologie

    Ja, ich habe auch schon bevor ich die Fußnote erreichte gedacht, dass eine Veröffentlichung natürlich nur dann auf die Gesellschaft rückwirkt, wenn sie von dieser auch gelesen wird.

    Dazu kommt, dass es für die Wissenschaftler kaum voraussagbar ist, wie eine Veröffentlichung in der Gesellschaft aufgenommen wird und was sie dann bewirkt. Von daher passt der Vergleich zur Messung in der Physik schon. Allerdings ist es in der Soziologie nicht so, dass ein Messwert erst durch die Messung entsteht. Oder vielleicht doch in gewissen Fällen?

    Vielleicht entsteht Gender ja nur dadurch, dass darüber geforscht wird. Sicher ist, dass einige Genderunterschiede nur deshalb als Genderunterschiede gemessen werden, weil man die Probanden eben in zwei Gruppen “männlich” und “weiblich” einteilt. Würde man sie in “Lieblingsfarbe Blau” und “Lieblingsfarbe nicht Blau” einteilen, dann könnte man Farbklassenunterschiede zwischen Menschen messen.

  14. @ Joachim – Lieblingsfarben

    Das ginge zweifelsohne.

    Erklärt nur nicht, warum sich die Menschen selbst – seit sie geschriebene Dokumente hinterlassen – spontan zunächst in die Kategorien “m/w” einsortieren, und nicht in die Klassen “blond/schwarzhaarig”, “schwarz/weiss” – oder was weiss ich auch immer.

    Wenn mich – oder Dich – ein Alien früge, wer Du seist, was würdest Du antworten? Deinen Namen würdest Du nennen. “Mensch” würdest Du dich nennen. Dann würdest Du sagen, dass Du ein Mann seist. Später vielleicht, dass Du ein Kaukasier von heller Hautfarbe seist. Deine Lieblingsfarbe – würdest Du sie als Disktinktionsmerkmal nennen? Oder Deine Haarfarbe?

    Herrjeh – mach’ Doch mal ein kleines bischen Introspektion. Du läufst durch die Weltgeschichte. Da sind lauter Leute. “Menschen”, das erkennst Du locker. Und was ist die nächste Sortierung, die Du machst? Doch genau die: “das iss’n Mann, das ist ‘ne Frau.”

    Wenn das _nicht_ auf den ersten Blick klappt – was vorkommt – gibt’s Irritationen (was im übrigen ästhetisch erfreulich, aber eben nicht die Regel ist).

    Und jetzt müssten eigentlich die Soziobiologen kommen und sagen, dass diese bivalente Kategorisierung in Kerle und Weiber natürlich sozialkontaktbumstechnolgisch fortpflanzungstechnisch vaginalpenisspermaeizellenmässig durchaus von selektivem Vorteil sei.

    Ach – bah.

    Was will ich eigentlich sagen?

    Ich will sagen (hab’ aber keine Daten dazu..) dass die Erfahrung der Zugehörigkeit zu einem bestimmten, übereinstimmenden sozialen (Gender) und biologischen (Sexus) Geschlecht unter uns Menschen die Regel ist. Und dass man gute biologische Gründe dafür anführen kann, warum das so ist. Wir müssen uns als Männlein und Weiblein “erkennen” (Genesis!), damit diese Drecksevolution funktioniert, damit sich unser Elend von einer Generation in die nächste fortpflanzen kann.

    Wenn ich es also recht überdenke: Jawohl! Post-Gender, Post-Sexus: Liebt einander, aber pflanzt Euch nicht fort!

  15. @Helmut – Alien

    Das mit dem Alien glaube ich nicht. Warum sollte ich glauben, der Alien könne sich für mein Geschlecht interessierten? Es sei denn, er ist so menschenähnlich, dass Interspezies-Beziehungen in Frage kämen. Also Zoologie-Ignorant ist mir übrigens auch das Geschlecht von Tieren herzlich egal.

    Aber die anderen Punkte schenke ich dir: Wenn ich einen Menschen auf der Straße treffe, sehe ich tatsächlich auf dem ersten Blick, ob es sich um Frau oder Mann handelt und ich weiß sogar ob mir die Person sympathisch ist oder nicht und ob ich sie sexuell attraktiv finde.

    Aber was ich mich ehrlich noch nie gefragt habe, war ob diese Person wohl gut einparken kann, gerne Schuhe kauft oder ein Genie in Mathe ist. Darum geht es mir. Warum wollen wir solche sexuell eher unwichtige Eigenschaften ausgerechnet mit dem Vorhandensein eines y-Chromosoms korrelieren wollen?

  16. Eine Bitte an alle “Gender-Anhänger”…

    Damit klar ist, was überhaupt Gegenstand der Diskussion ist, sollte doch erst einmal ausgeführt werden, was genau die “Gender-Theorie” besagt. Existiert dazu eine allgemein anerkannte Definition? Falls nein, was wird hier darunter verstanden? Herrscht diesbzgl. unter den Kommentaren Konsens?

  17. Eine Bitte an alle “Masse-Anhänger”…

    @Logos
    Man muss nur ein Wort deines Beitrags ändern um zu zeigen, dass er unnötig ist:

    Damit klar ist, was überhaupt Gegenstand der Diskussion ist, sollte doch erst einmal ausgeführt werden, was genau die “Masse-Theorie” besagt. Existiert dazu eine allgemein anerkannte Definition? Falls nein, was wird hier darunter verstanden? Herrscht diesbzgl. unter den Kommentaren Konsens?

    Hätten wir in der Physik mit Forschung an Begriffen wie Masse, Energie, Strahlung gewartet, bis Einigkeit über die Definition und die Existenz des Forschungsobjekt besteht, dann könnten wir hier jetzt nicht diskutieren. Computer wären nie erfunden worden.

    Wissenschaft ist immer auch das Fischen im Trüben und das ringen um brauchbare Definitionen.

    Was Gender ist, ist zunächst einmal gar nicht so schwer. Gender ist das soziale, gesellschaftliche Geschlecht. Mit dieser Definition kann man anfangen zu arbeiten und man kann sie dann an die Bedürfnisse der Theorie anpassen. So wurden auch immer wieder die Auffassungen über physikalische Konzepte nach dem Forschungsstand und nach den unterschiedlichen Theorien revidiert.

    Die Gendertheorie gibt es übrigens nicht. Es gibt mehrere Theorien zu Gender. Auch das ist typisch für Wissenschaft.

  18. Dank für das indirekte Eingeständnis!

    Ich ahnte ja schon, dass irgend etwas kommen wird, nur nichts, was sich zu Recht “Antwort” nennen kann.
    Wenn Gender nun ein völlig neuer Begriff bzw. Konzept wäre, DANN würde die arg strapazierte und bemühte Analogie verfangen. Aber so eine Reaktion – “Antwort” kann man das ja nicht nennen – nach MEHREREN Jahrzehnten?
    WOW! Deutlicher hätte du kaum zum Ausdruck bringen können, dass du nicht weißt, wovon du überhaupt redest (außer durch ein direktes Eingeständnis, wozu es aber wohl nicht gereicht hat).

    Unbenommen des o.g. verfängt dein Pseudovergleich schon deswegen nicht, weil man in der Realität schon über Forschung weit hinaus ist: da werden EU-weit Gesetze zur Gender-Thematik beschlossen.

    Im übrigens habe ich nicht nach einer Begriffs-Erklärung gefragt, sondern dem diesem zugrunde liegenden Konzept/Theorie. Den Bedürfnissen welcher Theorie wird denn ggf. die Definition angepasst? Und warum wird die Theorie nicht an die Wirklichkeit angepasst?

    Wenn du schreibst, das gäbe mehrere Theorien (was mich nicht im Geringsten verwundert), dann verweise doch bitte wenigstens auf Eine. Oder kannst du das auch nicht?

  19. @Logos

    Nun, die am weitesten verbreitete Theorie ist sicher, dass die Ausprägung von Gender sowohl von genetischen als auch von sozialen Faktoren abhängt. Hier kann die Genderforschung ansetzen. Nämlich mit der Fragestellung, wie sich das Gender in der Entwicklung eines Individuums im Detail konstituiert.

    Da hier sehr viele Einflüsse eine Rolle spielen, sollte es uns nicht wundern, dass noch viel unbearbeitete Fragestellungen da sind. Zum Beispiel die hier angesprochene, warum es relativ wenige weibliche Studierende der Naturwissenschaften gibt. An der Begabung kann’s nicht liegen. Also wird es an etwas anderes liegen. Dazu gibt es mehrere Theorien.

    Es kann an die Art und den Zeitpunkt liegen, zu dem Naturwissenschaften an den Schulen gelehrt werden. Es kann daran liegen, dass Naturwissenschaften in der Gesellschaft das Prädikat “männlich” zugeordnet wird. Es kann daran liegen, dass die Verantwortung für Familie und Kinder nach wie vor stärker bei Frauen liegt und die Vereinbarung von Karriere und Familie in naturwissenschaftlichen Berufen besonders schwierig ist.

    Alle diese Theorien arbeiten mit der selben Definition von Gender: Weiblich ist, wer sich selbst als weiblich definiert, und männlich, wer sich als männlich definiert. Bei den meisten Menschen ist die Zuordnung des Genders wirklich, also die Definition des sozialen Geschlechts, wirklich nicht so schwer. Ich frage mich also, warum du gerade in der Begriffsdefinition das größte Problem siehst.

  20. Erstaunlich. Beinahe kaum zu glauben:

    @Joachim:
    Angesichts der Intelligenz, die ich einem Wissenschaftler “deines Ranges” einfach mal blind unterstelle, fehlt nicht mehr viel, um angesichts des evidenten Missverstehens
    “Ich frage mich also, warum du gerade in der Begriffsdefinition das größte Problem siehst”
    obwohl meine Aussagen
    – was genau die “Gender-Theorie” besagt
    – Im übrigens habe ich nicht nach einer Begriffs-Erklärung gefragt, sondern dem diesem zugrunde liegenden Konzept/Theorie
    doch eigentlich klar genug zum Ausdruck bringen, dass es mir in Wahrheit eben NICHT um den Begriff, sondern die dahinter stehende Theorie geht, keine Absicht zu vermuten.

    Meine Fragen:
    1)
    Sind wir uns einig, dass “Gender” schon ganz real in Gesetze einfließt bzw. dort berücksichtigt wird?
    2)
    Sind wir uns einig, dass sich jeder irgendwelche Begriff (z.B. Ginder) ausdenken kann und dass das solange überhaupts nicht bedeutet, wie nicht nachgewesen ist, das der Inhalt der Definition in einem hinriechend nahen Verhältnis zur Wirklichkeit steht?
    3)
    Wenn nun Ginder in Gesetzen berücksichtigt werden soll und Ginder wissenschaftlichen Anspruch erhebt, sollte man dann nicht erwarten können, dass die Ginder-Anhänger nach mehreren Jahrzehnten ein wissenschaftliches Modell oder wenigsten ihre Theorie artikulieren können, ohne dass diese auf Nachfragen, wie denn nun die Ginder-Theorie lautet, im übertragenen Sinne mit der Schulter zucken?

    Es spricht für sich, dass du nicht eine einzige Frage wirklich beantwortet hast. Noch nicht einmal zum Verweis auf eine hinreichend detallierte Theorie hat es gereicht. Im Übrigen streite ich ab, dass die am “weitesten verbreitete Theorie ist, dass die Ausprägung von Gender sowohl von genetischen als auch von sozialen Faktoren abhängt”.
    Bei meiner Beschäftigung mit Gender bin ich hingegen immer wieder auf Gender-Anhänger gestoßen, die die Meinung verstreten, was Gender, sofern überhaupt, nur nur marginal mit dem biogoloschen Geschlecht korreliert und eigentlich frei nach Gutdünken “modelliert” werden könne.

    Was sagen Dir “Money” und dessen Menschenexperiment mit “Bruce/Brenda/David Reimer”, mit dem er seine These (siehe letzte Ausführung) belegen wollte und ihm nahezu die gesamte Gender-Anhängerschaft dabei auf den Leim gegangen ist?

  21. Intelligenz und Gender

    @Logos:
    Lassen wir mal für einen Augenblick meine Intelligenz aus dem Spiel und konzentrieren uns auf die Sachebene. Deine letzte Antwort war etwas widersprüchlich. Im ersten Absatz beschwerst du dich, ich hätte nicht berücksichtigt, dass du keinesfalls den Begriff “Gender”, sondern die Theorie dahinter anzweifelst. In deinen Fragen 2 und 3 dagegen baust du den Strohmann eines beliebig definierten Begriffes auf, auf dessen Basis man keine Politik machen könne.

    Nun, im Gegensatz zu “Ginder” bezeichnet Gender durchaus ein Konzept, das eine lange Tradition hat. Die Menschen in zwei soziale Geschlechter einzuteilen ist nichts, was die Vertreter moderner Gender-Theorien erfunden hätten. Und tatsächlich fällt es den meisten Menschen nicht schwer, sich mit dem einen oder anderen Gender zu identifizieren. Relativ neu ist allenfalls der Begriff für dieses Phänomen. Gender ist Fachsprache, im Alltag kannst du gerne Geschlecht sagen.

    Dass es politische Bestrebungen gibt, Chancengleichheit unter den Geschlechtern herzustellen, halte ich für unbedingt notwendig. Politik braucht mit solchen Bestrebungen nicht auf endgültige wissenschaftliche Befunde zu warten. Ob und welche wissenschaftliche Theorien der Gender-Politik verschiedener Parteien zugrunde liegen, müssen wir die Verantwortlichen selber fragen.

    Traditionell vertreten konservative Politiker eher eine biosoziale Position, nach der das körperliche Geschlecht für die Ausprägung von Gender einzig entscheidend ist. Die Gegenposition, nach der die Sozialisation entscheidend für die Ausprägung ist, vertreten wohl tendenziell eher links stehende PolitikerInnen. Die momentane Familienministerin scheint theoretisch nicht besonders firm zu sein, aber das ist nur mein persönlicher Eindruck, hoffentlich irre ich mich da.

  22. Intelligenz und Gender? Ein Widerspruch?

    @Joachim.
    Mit „Sachebene“ rennst du bei mir offene Türen ein. Nur schade, dass es mit der Sachebene augenscheinlich bei gewissen deine früheren Äußerungen nicht zum Besten bestellt war angesichts der Tatsache, dass ich eigentlich hinreichend eindeutig auf die Theorie und eben nicht auf den Begriff abzielte und du dennoch auf Letzteren abhobst.

    Vor diesem Aspekt ist es interessant, wie du einen Widerspruch zu konstruieren versuchst, wo keiner ist. Es geht je gerade darum, dass es doch Irrsinn ist, nur anhand eines Begriffes, den sich irgendjemand ausdenken kann, reale Politik zu betreiben oder einzufordern, wenn diesem Begriff keine artikulierbare Theorie zugrunde liegt. Wo genau soll da meinerseits ein Widerspruch vorliegen?

    Interessant, dass du inzwischen schon “Tradition” heranziehst, um Gender zu „verteidigen“. Und falls du wirklich glauben solltest, dass sich die Gender-Theorie darauf beschränkt, nur Menschen in zwei soziale Geschlechter einzuteilen, dann untermauert das nur den Eindruck, dass du nicht wirklich weißt, wovon du redest.

    Gleichberechtigungsbestrebungen gab es lange vor Gender. Deine Einlassung „Politik braucht mit solchen Bestrebungen nicht auf endgültige wissenschaftliche Befunde zu warten“ erweckt den Eindruck, als ob die Gender-Theorie bzw. Gender-Mainstreaming nichts weiter weiter sei als „die Herstellung von Chancengleichheit“ (Letzteres erachte ich übrigens ebenso wichtig wie du) – möchtest du das tatsächlich so verstanden wissen?

    Es dürfte verschwindend wenig Menschen geben, die den Standpunkt vertreten, „nach der das körperliche Geschlecht für die Ausprägung von Gender EINZIG entscheidend ist.“ „Überwiegend“ käme der Wahrheit hinsichtlich des konservativen Lagers wohl näher.
    Umgekehrt allerdings vertreten nicht nur mehr „die Gegenposition, nach der die Sozialisation entscheidend für die Ausprägung ist“, sondern diese beeinflussen auch noch maßgeblich die Politik, obwohl deren Position angesichts der evidenten Korrelation zwischen biologischem und sozialen Geschlecht offensichtlich unzutreffend ist.

    Es spricht für sich, dass du bis jetzt nicht in der Lage warst, die Gender-Theorie zu benennen oder wenigstens auf Eine zu verlinken, welche wissenschaftlichen Anforderungen gerecht wird.
    Ebenso spricht es für sich, dass du wiederum nicht konkret die Fragen beantwortest.
    Bände spricht es, dass du auf meine letztgenannte Einlassung, welche die „Gender-Theorie“ in ihren Grundfesten erschüttert, nicht konkret eingehst. Sagen die „Money“ und „Reimer“ nichts?

  23. Definition “Gender”

    Hallo Herr Scholz,
    ein sehr interessanter Beitrag, allerdings muß ich zugeben, daß ich tatsächlich auch große Probleme mit dem Begriff “Gender” habe bzw. damit, nachzuvollziehen, wozu man sowas wie ein “soziales Geschlecht” überhaupt braucht.

    Sie haben Logos geantwortet:
    “tatsächlich fällt es den meisten Menschen nicht schwer, sich mit dem einen oder anderen Gender zu identifizieren. ”

    Ist das so? Das einzige, womit ich mich in dem Zusammenhang eindeutig und unzweifelhaft identifiziere, ist mein biologisches Geschlecht. Die Frage “Jahaa, aber was für ein SOZIALES Geschlecht bist Du denn?” würde ich- sowie, da bin ich sicher, mein gesamter männlicher und weiblicher Bekanntenkreis mit “Hä? Watt willst Du von mir?” beantworten.
    Diese Kategorisierung “Gender” erscheint mir vollkommen absurd und ich frage mich, inwiefern sie für Chancengleichheit sorgen soll.
    Eher sehe ich die Gefahr des Gegenteils nach dem Motto
    # geht gern Schuhe kaufen => aha, Gender weiblich
    # ist schon über 30 und stellt sich einen lebensgroßen Mr. Spock-Aufsteller in die Wohnung => aha, Gender männlich

    Und dann “untersucht” man Unterschiede zwischen den Gendern und bekommt- Überraschung!!- heraus, daß die Gender sich unterscheiden und zwar- SENSATION!!!- daß das gender weiblich die Interessen und Charaktereigenschaften besitzt, die man ja schon immer als “typisch Frau” im Verdacht hatte und das männliche Gender die Eigenschaften, die “typisch Mann” sind.

    Ganz ehrlich, was soll das Konzept eines “sozialen Geschlechts”?

  24. credit where credit is due

    Ich wollte nur mal meine Bewunderung darüber zum Ausdruck bringen wie du es schaffst so sachlich mit diesen maskulinistischen Trollen umzugehen.

    viele Grüße und pass auf dich auf
    Michael
    PS: schöne Analogie. Werde sie mir für meinen wissenschaftsaffinen Zusammenhang merken 🙂

  25. @haifischmade

    Ich würde die Barriere nicht so hoch hängen, Leuten die noch nichts von Gender gehört haben nach ihrem sozialen Geschlecht zu fragen. Fragen Sie doch einfach: “Hat die Tatsache, dass du Mann/Frau bist, auch außerhalb von Partnerschaft und Sexualität Bedeutung für dich?” Falls diese Frage bejaht wird, hat Geschlecht offenbar eine soziale Komponente. Der kann man dann die Bezeichnung “Gender” geben.

  26. @haifischmade:War Jeanne D’Arc ein Mann?

    Das soziale Geschlecht spielt eine zentrale Rolle im Selbstverständnis von Personen. In der Geschichte sowieso, in bestimmten Kulturkreisen heute noch sehr stark und nur hier in gewissen Kreisen des Westens und das auch erst sehr kurzer Zeit wird angezweifelt, dass das biologische Geschlecht auch die soziale Rolle entscheidend mitbestimmen soll.

    Es gibt viele historisch überlieferte Geschichten über sozialen Geschlechtertausch – eben gerade weil das soziale Geschlecht früher darüber entschied was eine Person tun und lassen konnte. Der Wikipedia-Artikel Passing verlinkt ganze Listen von Frauen, die sich als Männer ausgaben um als Soldat durchzugehen

  27. @Joachim Schulz und Martin Holzherr

    Danke für die Antworten. Die Beispiele von Frauen, die sich aus (im weitesten Sinne) beruflichen Gründen als Mann ausgeben mußten, ist interessant.
    Wenn man diesen Frauen nun das gender “männlich” zuordnen würde, würde man dann aber die Erwartungen daran, was typisch männlich ist oder welche Tätigkeiten einer Frau nicht zustehen, nicht eher noch zementieren? Allein dadurch, daß man die angebliche Diskrepanz damit ja besonders hervorhebt?

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