Anorexia nervosa

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Schön sein heißt dünn sein

Der erste Blick nach dem morgendlichen Augenaufschlag fällt in den großen Schrankspiegel. Die Anspannung steigt. Was sie sieht, ist eine wiederholte Enttäuschung. Fett wabert überall an ihrem Körper. Ihr Body-Mass-Index liegt bei 13,26. Sie ist 1,78 Meter groß und wiegt 42 Kilogramm. Aus medizinischer Sicht ist sie eine Todeskandidatin.

Die Esstörung Anorexia nervosa ist durch einen absichtlich herbeigeführten oder aufrechterhaltenden Gewichtsverlust charakterisiert. Sie tritt am häufigsten bei heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen auf.

Vom Schlankheitsideal zum Krankheitsideal

Viele Betroffene sehen in ihrer Beziehung zum Essen nicht eine Krankheit, sondern einen Weg. Auf den so genannten Pro-Ana-Webseiten tauschen die meist weiblichen Mitglieder gegenseitig Tipps aus, wie man am besten hungert und unterstützen sich gegenseitig in foreninternen Wettbewerben um den niedrigsten BMI.

Die Zahlen zum Verlauf der Magersucht sind alarmierend. Nach vier Jahren sind cirka 30 Prozent der Betroffenen geheilt, 35 Prozent haben eine Besserung erfahren, 25 Prozent sind chronisch erkrankt und 10 Prozent gestorben.

Quelle: Kölner Stadtanzeiger, Meine Freundin Ana Statistik zum Verlauf
ICD-10, Internationale Klassifikation psychischer Störungen

 

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Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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