Frischer Krater auf dem Mars

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Auf Bildern der Context Camera des Mars Reconnaissance Orbiter vom Juli 2010 und Mai 2012 wurden in einem Gebiet deutliche Veränderungen bemerkt. Um dem Grund dafür auf die Spur zu kommen, wurde die Stelle mit höherer Auflösung untersucht.

Marskrater
Neu geformter Einschlagkrater auf dem Mars. High Resolution Imaging Science Experiment (HiRISE) camera on NASA’s Mars Reconnaissance Orbiter on Nov. 19, 2013. Image Credit: NASA/JPL-Caltech/Univ. of Arizona

 Am 19. November letzten Jahres konnte das High Resolution Imaging Science Experiment (HiRISE) an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter einen auffälligen frischen Krater aufnehmen. Die Veränderung entpuppte sich als ein frischer, rund 30 m durchmessender Krater. Weil das Einschlagsgebiet mit rötlichem Staub bedeckt ist, fällt der Krater in der farbverstärkten Aufnahme umso mehr auf. Denn der Einschlag hat den Staub weggeblasen, frisches Marsgestein freigelegt und teilweise bis zu 15 Kilometer weit herausgeschleudert.

Aus Aufnahmen vom Mars weiß man, dass rund 200 Krater von mindestens 3,9 m Durchmesser pro Jahr auf dem Mars neu entstehen, wenn auch nicht alle so spektakulär anzusehen sind wie dieses Exemplar auf 3,7° Nord und 53,4° Ost.

 

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

3 Kommentare

  1. Wenn es 200 neue 4m-Marskrater pro Jahr gibt, müsste auch der Mond mehrere neue Krater pro Jahr abbekommen. Auf der bereits von vielen Kratern vernarbten Mondoberfläche fallen allerdings ein paar zusätzliche Krater nicht besonders auf. Zudem wird der Mond nicht über viele Jahren hin systematisch beobachtet, LCROSS war ja nur kurze Zeit aktiv. Der Artikel Ein neuer Krater am Mond demonstriert mit seinem Schwarz-Weiss-Bild eines neuen Mondkraters zudem, dass der Mond viel weniger attraktiv ist als der Mars.

    Eigentlich würde ich erwarten, dass Marsimpacts hin und wieder auch bis zum unter der Marsoberfläche liegenden Eis vordringen sollten, so dass die Einschlagsenergie Wasser verdampfen sollte. Von einer solchen Beobachtung habe ich aber noch nicht gehört.

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