Verwirrspiel um die absolute globale Mitteltemperatur

Laut NASA war das Jahr 2017 um 0,90 ± 0,05 °C wärmer als der Mittelwert über den Zeitraum 1951-1980. Alle Klimadatenzentren geben die global gemittelte Oberflächentemperatur in der Regel als eine solche Abweichung von einer Basisperiode an. Der Grund dafür ist, dass sich die Veränderungen der globalen Temperatur wesentlich präziser messen lassen (auf ein Zehntel Grad genau) als ihr Absolutwert (der nur auf rund ein Grad genau bekannt ist). Und bei den Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Mensch und Natur kommt es auch nur auf diese Veränderung an. Daher zielt das Pariser Klimaabkommen auch nicht darauf ab, die globale Temperatur auf (sagen wir) maximal 16 °C zu begrenzen, sondern darauf, die Erwärmung deutlich unter 2 Grad zu halten: Es gibt eine 2-Grad-Grenze und keine 16-Grad-Grenze.

Wem dies unmittelbar einleuchtet, der braucht hier nicht weiter zu lesen. Doch viele „Klimaskeptiker“ scheinen an diesem Punkt ziemlich verwirrt zu sein. Daher  möchte ich hier – wie versprochen – noch einmal Licht ins Dunkel bringen, auch um dies nicht immerzu aufs Neue bei den Leserkommentaren erklären zu müssen.

Die globalen Daten der oberflächennahen Temperaturen stammen von Wetterstationen an Land sowie von Schiffs-, Bojen und Satellitenmessungen für die Ozeane. Die Institute in mehreren Ländern, die die Entwicklung der globalen Temperatur verfolgen, nutzen dabei eine etwas unterschiedliche Datenbasis und unterschiedliche Verfahren, um einige Datenlücken zu füllen (besonders relevant: die Arktis), die Datenqualität zu kontrollieren und bestimmte Artefakte zu beseitigen (v.a. durch städtische Wärmeinseln und die im Verlauf der mehr als hundert Jahre veränderte Methodik, die Meerestemperaturen zu messen). Ihre Ergebnisse stimmen dabei in hohem Maße überein, siehe Abb. 1.

 

Abb. 1 Entwicklung der globalen Oberflächentemperatur laut den verschiedenen Datensätzen. Quelle: Meteorologische Weltorganisation WMO.  

Eine erste Gefahr der Verwirrung entsteht dadurch, dass die verschiedenen Zentren aus historischen Gründen verschiedene Basisperioden verwenden: die NASA den Zeitraum 1951-1980, das britische Hadley Center dagegen 1961-1990 und die WMO 1981-2010. Die Zahlen lassen sich aber leicht ineinander umrechnen. Dazu muss man lediglich die Temperaturdifferenz zwischen den Zeiträumen kennen. 1961-1990 war z.B. um 0,10 °C wärmer als 1951-1980. (Auf der NASA-Seite kann man interaktiv den Bezugszeitraum einstellen.)

Warum sind Differenzen genauer als Absolutwerte?

Wohl jeder Wissenschaftler ist damit vertraut, dass man in vielen Fällen Differenzen bzw. Veränderungen einfacher bzw. genauer messen kann als Absolutwerte. Um in Paris zu bleiben: gehe ich auf dem Eiffelturm eine Treppenstufe hinauf, kann ich leicht mit einem Lineal messen, wieviel höher ich dann stehe – aber wie viele Meter über dem Erdboden ich insgesamt bin, lässt sich schon schwerer feststellen.

Bei der globalen Mitteltemperatur entsteht das Problem bei der Mittelwertbildung. Jede Wetterstation misst natürlich den Absolutwert der Temperatur, also z.B. 13,1 °C oder –5,4 °C. Aber das ist nur eine Punktmessung, und um einen globalen Mittelwert zu bilden, muss man berücksichtigen, für welche Fläche dieser Wert gilt und mit welcher Genauigkeit. Das Problem: Temperaturen variieren durch die geographischen Gegebenheiten sehr stark von Ort zu Ort. Ein Hauptgrund dafür ist einfach das Höhenprofil, wie es schon Alexander von Humboldt beschrieben hat (Abb.2). Schon hundert Meter Höhenunterschied machen im Mittel 0,6 °C Temperaturunterschied aus. Eine Wetterstation im Gebirge liefert daher nur einen für einen kleinen Umkreis gültigen Messwert. Es gibt bei weitem nicht genug Wetterstationen, um alle lokalen Temperaturunterschiede gut zu erfassen. Die dadurch entstehende Ungenauigkeit im Ergebnis wird gründlich analysiert und mit angegeben – wie es immer in der Wissenschaft getan werden sollte, und wie es jeder Physikstudent im ersten Semester lernt. So wissen wir, dass die globale Mitteltemperatur im Zeitraum 1961-1990 14,0 ± 0,5 °C betragen hat (Jones et al 1999). Sie ist also nur innerhalb einer Unsicherheitsspanne von etwa 1 °C bekannt.

Berghaus Atlas, UCD Library Special Collections – copystand images for Prof Anne Buttimer

Abb. 2 Höhenprofil der Temperatur nach Alexander von Humboldt. Die Temperatur nimmt in der gut vermischten unteren Atmosphäre nach oben hin ab, weil der Luftdruck nach oben hin geringer wird.

Die klimatischen Veränderungen der Temperatur kann man dagegen viel genauer bestimmen: schon für die Monatsmittelwerte der globalen Temperatur auf plus oder minus einige Hundertstel Grad genau. Das liegt einfach daran, dass Abweichungen der Monatsmitteltemperatur großräumig korreliert sind: wie Datenanalysen ergeben haben über einen Radius von mehr als eintausend Kilometern (Hansen et al. 1999). Mit anderen Worten: war es ein besonders milder Februar in Davos, dann galt dies höchstwahrscheinlich nicht nur in diesem Tal sondern auch auf den benachbarten Bergen und weit darüber hinaus in den Alpen. Und zwar obwohl die Absolutwerte der Temperatur sich dort drastisch unterscheiden. Angesichts des Korrelationsradius von rund 1000 km reicht die vorhandene Dichte der Wetterstationen gut aus (mit wenigen Ausnahmen wie in der Arktis), um die Veränderungen der globalen Temperatur präzise zu erfassen.

Das Verwirrspiel

Fassen wir zusammen: wir können also sagen, dass die globale Temperatur im Zeitraum 1961-1990 im Mittel 14,0 ± 0,5 °C betragen hat, und dass sie im Jahr 2017 um 0,80 ± 0,05 °C über der Temperatur dieser Basisperiode lag. Falsch wäre dagegen, den Wert von 2017 mit  14,80 ± 0,05 °C anzugeben – denn hier wird die kleine Unsicherheitsmarge, die nur für die Anomalie gilt, mit dem Absolutwert verbunden, der viel ungenauer ist. Leider haben sich auch manche Forscherkollegen – einem Bedürfnis der Medien nachgebend, die Temperaturanomalien „zu kompliziert“ finden – dazu hinreißen lassen, derart scheingenaue Angaben zu machen. So sagte offenbar die US-Behörde NOAA den Medien, die globale Temperatur habe 2016 58,69°F betragen (das sind 14,83°C). Solche Absolutwerte mit ihrer Scheingenauigkeit führen dann zu Widersprüchen, wenn man sie mit Temperaturangaben anderer Jahre vergleicht,  die einen anderen Basiswert verwenden. Das ist natürlich verwirrend – und ein gefundenes Fressen für „Klimaskeptiker“.

Diese treiben diese Verwirrung noch wesentlich weiter, da sie nicht an Messwerten und Wissenschaft interessiert sind, sondern vor allem Gegner von Klimaschutzpolitik sind. Daher versuchen sie, mit einem Verwirrspiel um absolute Temperaturen das Klimaschutzziel ad absurdum zu führen – obwohl sich dieses gar nicht auf eine absolute Temperatur bezieht, sondern nur auf die Begrenzung der Temperaturveränderung. So soll laut dem Pariser Abkommen die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Temperaturniveau begrenzt werden – möglichst sogar auf 1,5 °C (siehe meinen Beitrag über das deutsche Emissionsbudget).

Dieses Verwirrspiel wird seit vielen Jahren von einer kleinen Splittergruppe betrieben,  die sich „Klimamanifest von Heiligenroth“ nennt und z.B. entsprechende Youtube-Videos erstellt, und deren Vertretern ich unter den Leserkommentaren schon mehrfach den Sachverhalt erklärt habe (z.B. 2013). Aber auch die AfD-nahe Klimatruppe EIKE beteiligt sich an diesem Spiel (mehr zu EIKE in der ARD-Sendung Kontraste vom 18. Januar, in diesem Beitrag oder bei der Süddeutschen Zeitung). Ein typisches Beispiel für diese Taktik zeigt der in Abb. 3 wiedergegebene Leserbrief aus der Nordwestzeitung vom vergangenen November. Der Autor bedient sich hier einer dreisten und leicht nachprüfbaren Lüge: nämlich dass wir behauptet hätten, die „ideale“ globale Temperatur betrage 15 °C. Das ist natürlich Unsinn, und da das entsprechende 2. Kapitel unseres Buches online ist, kann sich jeder leicht überzeugen, dass dergleichen nicht in unserem Buch steht.

Abb. 3 Ein Leserbrief, der am 18. November 2017 in der Nordwestzeitung erschien.

Eine ideale Temperatur unseres Planeten gibt es nicht – ideal für uns Menschen ist vielmehr ein stabiles Klima, weil wir stark an die Klimabedingungen der vorangegangenen Jahrhunderte angepasst sind. Die gesamte Infrastruktur unserer Zivilation ist darauf gebaut. Starke Veränderungen des Klimas – egal ob zum Kälteren oder Wärmeren – machen uns Probleme. Das beginnt schon damit, dass viele unserer Städte dort gebaut sind, wo in den vergangenen Jahrhunderten die Küstenlinie gewesen ist. Beschleunigt sich der Anstieg des Meeresspiegels weiter, wird es immer häufiger zu Sturmfluten wie durch Hurrikan Sandy kommen, der 2012 die New Yorker U-Bahn flutete. Wir siedeln auch nicht in großer Zahl dort, wo es schon immer dafür zu trocken war. Trocknet aber jetzt der Mittelmeerraum weiter aus, wird es massive Probleme geben.

Und natürlich ist es ohnehin abwegig, Klimaschutz nur deshalb infrage zu stellen, nur weil man nicht sagen kann, ob die globale Temperatur nun von 13 auf 14 °C oder von 14 auf 15 °C gestiegen ist. Die Wirkung der völlig unbestrittenen globalen Erwärmung um 1 °C auf die Natur bleibt ja in beiden Fällen dieselbe. Natur und Mensch spüren die Erwärmung direkt vor Ort; Ungenauigkeiten bei der globalen Mittelwertbildung lassen sie völlig kalt.

Fazit: Der Absolutwert der globalen Mitteltemperatur beträgt ungefähr 15 Grad, aber er ist weder genau bekannt noch relevant. Was zählt ist die Veränderung der globalen Temperatur, und die ist bestens dokumentiert und hat bereits erhebliche Auswirkungen auf uns Menschen.

PS (15.2.) Die Badezimmerwaage. Ein Alltagsbeispiel: Sie haben eine einfache alte Waage mit Sprungfeder. Da die Härte der Federn in der Produktion um ±5% streut gibt der Hersteller an, dass die Waage auf ±5% genau misst. Sie wiegen sich und die Waage zeigt 80,0 kg. Jetzt wissen Sie, dass Sie 80 ± 4 kg wiegen, also irgendwas zwischen 76 kg und 84 kg.

Drei Monate später wiegen Sie sich wieder und die Waage zeigt 82,0 kg.

Richtig ist: Sie haben um 2,0 ± 5%, also um 2,0 ± 0,1 kg zugenommen. Sie können das auf 100 Gramm genau feststellen, obwohl Sie ihr absolutes Gewicht nur auf 4 kg genau kennen. Ganz analog zum Problem mit der absoluten Temperatur.

Falsch ist: Sie wiegen jetzt 82,0 ± 0,1 kg. (Genauso falsch, wie die Temperatur in 2016 mit 14,83°C anzugeben.)

Nutzlos ist die Aussage, dass Sie vorher 80 ± 4 kg wogen und jetzt 82 ± 4 kg, weil eine solche Angabe bedeutet, dass Sie angesichts der 4 kg Unsicherheit nicht einmal wissen, ob Sie nun zu- oder abgenommen haben. Sie verschweigt, wie genau Sie die Differenz kennen.

Jetzt wiegen Sie sich am selben Tag, an dem Ihre Waage 82,0 kg angezeigt hat, bei Ihrem Arzt. Dessen Waage zeigt aber nur 79,5 kg.

Dumm wäre wenn Sie daraus folgern, dass Sie in den letzten drei Monaten gar nicht zugenommen haben. Richtig ist die Folgerung, dass die Waage des Arztes anders (vermultich genauer) kalibriert ist als Ihre alte Badezimmerwaage.

PS2 (22.2.2018): Ich bin froh dass es unten in der Leserdiskussion gelungen ist, mit Herrn Hoffmann vom “Klimamanifest” Einigkeit über den logischen Kern seiner Argumentation herzustellen. Sie geht so:

Seine Prämissen:
1. Der Temperaturwert aus dem natürlichen Treibhauseffekt liegt bei 15°C.
2. In den Jahren 2016 und 2017 betrug die globale Mitteltemperatur 14,83°C und 14,76°C.

Seine Folgerung:
Es gibt keine gefährliche globale Erwärmung.

Bei Prämisse 1 beruft er sich auf die Enquetekommission von 1990. die damals schrieb “daß die heutige Durchschnittstemperatur auf der Erde
in Bodennähe rund 15 °C beträgt.”

Aus meiner Sicht besteht das Missverständnis darin, dass die 15 Grad nicht einfach als ungefährer (und aus heutiger Sicht etwas zu hoher) Schätzwert der globalen Temperatur genommen werden (wie sie gemeint sind), sondern als exakt und normativ: als natürlich, wünschenswert oder gar “ideal”.

Hoffmann bestreitet auch direkt (und ohne Beleg), dass praktisch alle Folgen der globalen Erwärmung durch die Änderung der Temperatur gegenüber früher entstehen, und nicht etwa weil irgendein Absolutwert der global gemittelten Temperatur überschritten wird. Auf den Absolutwert kommt es gar nicht an, wie oben im Artikel erkläutert.

Übrigens: die Methode, “Klimaskeptiker”-Thesen nach den Regeln der Logik zu analysieren ist kürzlich in einem schönen Paper von John Cook und Kollegen dargestellt worden. Dazu gehört der beste und lustigste Video Abstract, den ich je zu einem Paper gesehen habe!

Links

NASA-GISS Chef Gavin Schmidt bei Realclimate: Observations, Reanalyses and the Elusive Absolute Global Mean Temperature

Video:  Klimaleugner Aus der Nische in den Bundestag  (ARD Kontraste vom 18.1.2018)

Wie die Leute vom Klimamanifest von Heiligenroth lernten, wie man einen linearen Trend berechnet: Von Inseln, Stürmen, steigendem Meeresspiegel und Klimaleugnern

Stefan Rahmstorf ist Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Klimaänderungen in der Erdgeschichte und der Rolle der Ozeane im Klimageschehen.

221 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Rahmsdorf!

    Wäre es für die Klimawissenschaft nicht besser man würde sich für die Kommunikation nach außen auf einheitliche Perioden bzw. Temperaturangaben einigen? Dann könnte man den ganzen Skeptikern etwas Wind aus den Segeln nehmen und Sie hätten eine Beschäftigungstherapie weniger 😉

    • Vielleicht – in der Praxis funktioniert die Wissenschaft allerdings so nicht. Wissenschaftler sind Individualisten. Wie es im Englischen so schön heißt: “Managing scientists is like herding cats.”

    • @Thomas Blöthe, Sie machen bei der globalen Absolut-Temperatur einen logischen Denkfehler. Bei der globalen Absolut-Temperatur gibt es keine “verschiedenen Perioden”, auf die sich die Klimawissenschaft zu beziehen hätte. Sie kann es tun, aber – im Gegensatz zur relativen Global-Temperaturabweichung – muss man es nicht zwingend tun. Die absolute Globaltemperatur ist wie ein Thermometer-Wert, der bei der Erde zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelt worden ist. Für den “Zeitpunkt” = Jahr 2017 sind es 14,76°C, für das Jahr 2016 waren es 14,83°C. Wenn Sie nun 30 dieser Werte aus den letzten 30 Jahren ermitteln bekommen Sie auch einen absoluten Durchschnitts-Wert der letzten 30 Jahre.
      Der große Vorteil bei der absoluten Globaltemperatur ist, dass jeder immer sofort weiss, was Sache ist.Es gibt bei der aboluten Globaltemperatur nicht diese “Tricksereien” und Interpretationen mit den unterschiedlichen 30-jährigen-Bezugszeiträumen, was Sie zurecht in Ihrem Kommentar ansprechen. Aber dieses “Problem” fällt bei der absoluten Globaltemperatur definitiv weg.

      Das “Problem”, was die Klima(folgen)forscher in Wahrheit mit der absoluten Globaltemperatur haben, ist der Bezug zum absoluten Temperaturwert von 15°C aus dem natürlichen Treibhauseffekt. Denn das ist “der ideale Wert”, den u.a. die Herren Graßl, Crutzen, Hansen, Schönwiese damals in den 1980er/1990er-Jahren der Welt-Öffentlichkeit als “idealen Temperaturwert der Erde” konkludent vermittelt hatten.

      Wenn Stefan Rahmstorf in seinem Blogtext historisch erst auf “Jones etal. 1999” Bezug nimmt, dann blendet er die wichtige argumentative Vorgeschichte wiedermal aus, wo die Enquete-Kommission des deutschen Bundestages eine enorm wichtige Rolle spielt und die bis heute in Schulbüchern zu finden ist.

      Herzliche Grüsse
      Rainer Hoffmann
      http://www.klimamanifest.ch

      • Lieber Herr Hoffmann, Ihr größtes Misverständnis ist m.E. dass Sie 15 °C als “ideale Temperatur” betrachten. Die 15 Grad waren einfach der frühere (wie gesagt ungenaue) Schätzwert der tatsächlichen globalen Mitteltemperatur. Sie werden oft wie in unserem Buch “Der Klimawandel” im Zusammenhang mit der Erklärung der Stärke des Treibhauseffekts genannt; dort steht auf der Seite 31:

        Ein Körper, der diese Strahlungsmenge abstrahlt, hat nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz der Physik eine Temperatur von –18°C; wenn die Erdoberfläche im Mittel diese Temperatur hätte, würde sie also gerade so viel abstrahlen, wie an Sonnenstrahlung ankommt. Tatsächlich beträgt die mittlere Temperatur an der Erdoberfläche aber +15°C. Die Differenz von 33 Grad wird vom Treibhauseffekt verursacht, der daher erst das lebensfreundliche Klima auf der Erde möglich macht.

        Die Aussage ist hier, dass es ohne Treibhauseffekt so kalt wäre, dass es kaum Leben auf der Erde gäbe, dank Treibhauseffekt haben wir aber einen Planeten voller Leben. Nichts davon besagt, dass für die menschliche Zivilisation 15°C “ideal” wäre. Falls dies irgendein Klimaforscher einmal gesagt haben sollte, bitte belegen Sie dies mit Originalquelle. Ideal für die menschliche Zivilisation ist – wie im Artikel oben erläutert – wenn das Klima sich möglichst wenig ändert. Deswegen sollten wir eine Erwärmung um 3 Grad auf jeden Fall verhindern – egal ob dies nun eine Erwärmung von 14 auf “nur” 17 °C ist, oder eine Erwärmung von 15 auf 18 °C. Verstehen Sie das wirklich nicht?

        • p.s. Jones et al. haben übrigens in ihrem Review paper von 1999 auch den Grund für die Verwendung von Anomalien statt Absolutwerten klar benannt:

          Anomaly values overcome most of the problems with absolute temperatures such as differences between stations in elevation, in observation times, the methods used to calculate monthly mean temperatures, and screen types.

        • Sehr geehrter Herr Rahmstorf,
          nix für ungut, aber ich finde es peinlich, wie Sie nun anfangen, die damals mehrfach als “genaue Satelittenmessungen” (Schönwiese, 1992) deklarierten absoluten Temperaturwerte nun plötzlich mit Bandbreiten von sage-und-Schreibe bis zu 1°C “zu relativieren”. Auch DAS, was Sie nun bei “Jones etal 1999” im Kapitel 6 am Ende herauslesen, steht dort wörtlich nicht so, wie Sie es interpretieren. Die “14°C” werden vielmehr durch diese wörtliche Ergänzung am Ende von Kapitel 6 als der genaueste Wert von allen ausgewiesen. Als “Bandbreite” sind diese Worte gar nicht zu verstehen.

          Auf Basis der im Deutschen Bundestag von der Enquete-Kommission ausgewiesenen Behauptungen wurde eine angeblich gefährliche globale Erderwärmung oberhalb von 15°C ausgewiesen und das unmissverständlich mit einem absoluten Temperaturwert von 15,4°C bis 15,5°C. Das lässt sich zusätzlich auch bei Latif, Hennicke, Crutzen, Schönwiese, Hansen und mehrfach im “SPIEGEL” bis 1995 nachdrücklich belegen. Ich verweise auch gerne auf diese 23-seitige Recherche-Liste mit den weiteren einschlägigen Nachweisen:

          https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2016/06/Bundesregierung_Klimaschutz_hat_Prioritaet_20150226_DerWahreGrund_Stand20150623_15_5Grad.pdf

          Nun argumentieren Sie, Herr Rahmstorf, hier aktuell federführend mit “Jones etal 1999”, wo plötzlich damals nur noch 14°C als globaler Mittelwert für die Jahre 1961 bis 1990 aufgetaucht sind, ohne das Jones damals eine wissenschaftliche Erklärung dafür geliefert hätte.

          Sie verweigern erneut eine Stellungnahme, wie es sein kann, dass bis 1995 in allen (wissenschaftlichen) Publikationen der Klimaexperten ein globaler Absoluttemperaturwert von 15°C +X ausgewiesen worden ist und ab “Phil Jones 1999 etal” sind es nur noch 14°C +X.

          Dieses Detail ist mir nämlich auch schon aufgefallen und es wurde auch schon in unseren Videos thematisiert, aber bis heute gibt es dafür keine Erklärung.

          Und der “Oberknaller” ist ja, dass diese abstruse Arbeit von Phil Jones aus dem Jahr 1999 bei WIKIPEDIA.DE als angeblicher Beweis für den angeblichen Temperaturwert von 14°C (!) aus dem natürlichen Treibhauseffekt deklariert wird, obwohl die Arbeit von Phil Jones den Treibhauseffekt überhaupt zum Thema hat. Da werden Sie mir hoffentlich zustimmen.

          Wenn man diesen Widerspruch bei WIKIPEDIA.DE anspricht und versucht zu korrigieren, wird man bei Wikipedia.de umgehend gesperrt und ausgeschlossen.

          Sie, Herr Rahmstorf, verwenden die Arbeit von Phil Jones 1999 als Hauptargumentationsgrundlage, obwohl diese Jones-Arbeit 1999 eigentlich erst so richtig für das argumentative Desaster bei der Klima(folgen)forschung gesorgt hat.

          Seit “Jones 1999” passt nämlich argumentativ gar nix mehr zusammen. Die gesamte Argumentation rund um den angeblich mensch-verstärkten natürlichen Treibhauseffekt bei 15°C+X passt nun – “Dank” Phil Jones – ab 1999 überhaupt nicht mehr.

          Vielmehr hat Phil Jones 1999 den vermeintlich wissenschaftlichen Beweis geliefert, dass es seit über 150 Jahren keine gefährliche globale Erwärmung gibt und alles ein Fake ist. Sie haben ja in Ihrem Buch “DER KLIMAWANDEL” auch die ursprüngliche Definition (nach Graßl, Crutzen, Hennicke etc) in Bezug einer gefährlichen Erderwärmung vollends ignoriert, wodurch der gesamte damalige Schwindel auch heute als wirklicher Schwindel entlarvt werden kann.

          Normalerweise hätte Ihnen beim Schreiben Ihres Buch “DER KLIMAWANDEL” dieser Widerspruch auf den Seiten 31, 49 und 37 auffalllen müssen, wo Sie doch auch laufend von gefährlichen Treibhausgasen reden, die die Erdatmosphäre angeblich zusätzlich erwärmen würden. Aber die drei Seiten 31, 49 und 37 belegen stattdessen: Es gibt gar keine gefährliche Erderwärmung. Und Sie haben diesen vermeintlichen “Widerspruch” selbst im März 2012, wo Sie das Buch “DER KLIMAWANDEL” vollständig überarbeitet und neu aufgelegt hatten, nicht aufgelöst. Der vermeintliche Widerspruch zu den Thesen von Graßl, Crutzen, Hennicke, Schönwiese u.a. steht bis heute in “DER KLIMAWANDEL” auf den Seiten 31, 49 und 37.

          Deshalb ist eindeutig daraus zu schliessen, dass die gefährliche Erderwärmung auf Basis der Argumenation eines angeblich mensch-verstärkten natürlichen Treibhauseffektes in Wahrheit seit über 150 Jahren ein wissenschaftlicher Schwindel ist.

          Und Sie, Herr Ramstorf, so behaupte ich, wissen das auch…

          • Es ist zwar nett, dass Sie mich auf eine 23-seitige Recherche verweisen, doch die zu lesen fehlt mir die Zeit. Zitieren Sie doch bitte für unsere Leser knapp, wörtlich und direkt mit Quelle was Herr Graßl und Kollegen seinerzeit geschrieben haben, damit wir verstehen, was konkret die Aussage war, die Sie meinen.

            Aber selbst wenn in den 1980er und 1990er Jahren manche von einem falschen Wert der globalen Mitteltemperatur ausgegangen sein sollten – warum beißen Sie sich daran fest und nehmen diese alten Aussages als absolute Wahrheit? Warum sollten alle späteren, genaueren Abschätzungen der globalen Mitteltemperatur dann beweisen, dass “alles ein Fake ist”? Ich kann die Logik dahinter einfach nicht verstehen, so sehr ich mich bemühe.

            Bestreiten Sie denn, dass die Folgen für die menschliche Ziviliation durch die Erwärmung entstehen, relativ zu dem Klima, an das wir seit vielen Jahrhunderten gut angepasst sind? Warum meinen Sie denn, dass der Absolutwert so wichtig ist? Die tatsächlichen Absolutwerte vor Ort sind doch überhaupt nicht betroffen – es geht allein um die Mittelwertbildung über den ganzen Globus mit einer begrenzten Zahl von Wetterstationen, die dazu auch noch zu verschiedenen Tageszeiten und mit verschiedenen Instrumenten messen.

            Das Paper von Phil Jones und Kollegen ist übrigens auch nicht “abstrus” (warum sollte es das sein?) sondern ein ausführlicher Review-Artikel in den sehr renommierten Reviews of Geophysics, der den damaligen Stand der Forschung zur Abschätzung der globalen Mitteltemperatur darstellt. Die wissenschaftliche Grundlage für die Berechnung der 14 Grad ist dort ausführlich dargestellt, sowohl für die Anomalien als auch für den Absolutwert. Es ist ein Standardwerk.

            Ich habe den Eindruck, Sie haben sich da in etwas verrannt.

  2. Danke für diesen klarstellenden Beitrag. Man müsste den Klimaleugnern von Heiligenroth einfach mal empfehlen, ihre Methodik an der heimischen Herdplatte zu testen. Wenn in Fachliteratur steht, dass eine Herplatte 400 Grad Celsius heiß werden kann, dann müsste es nach der gleichen Logik ja völlig ungefährlich sein, eine Herdplatte anzufassen, die eine geringere Temperatur hat, sagen wir 350 Grad.

    Davon abgesehen hinkt der Vergleich ja auch noch an einer weiteren Stelle. Selbst wenn 15 Grad die optimale Temperatur wäre und wir derzeit noch um Zehntel grad darunter liegen, wäre das ja trotzdem kein Argument gegen Klimaschutz, sondern dafür. Denn bei den derzeitigen Emissionspfaden wird die Erderwärmung ja nicht bei den 15 Grad stoppen, sondern eher bei 17, 18 oder gar 19 Grad, also weit über der angeblich optimalen Temperatur. Wie so oft sind die Klimaleugnerargumente in sich widersprüchlich und unlogisch.

    Darauf haben z.B. auch schon Stephan Lewandowsky und andere hingewiesen und diese logischen Widersprüche in den Argumentationen als “Alice-im-Wunderland-Mechanismus” bezeichnet. https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11229-016-1198-6

  3. @Prof. Rahmsdorf:

    Eine ideale Temperatur unseres Planeten gibt es nicht – ideal für uns Menschen ist vielmehr ein stabiles Klima, weil wir stark an die Klimabedingungen der vorangegangenen Jahrhunderte angepasst sind. Die gesamte Infrastruktur unserer Zivilation ist darauf gebaut. Starke Veränderungen des Klimas – egal ob zum Kälteren oder Wärmeren – machen uns Probleme.

    Dieser Abschnitt beschreibt das Problem sehr gut und lässt auch das Grundproblem des Klimaschutzes erkennen. Ziel des Klimaschutzes ist es,die Veränderungen des Klimas zu reduzieren. Dabei wird aber immer wieder vergessen, dass es neben dem vom Menschen verursachten Anteil am Klimawandel weitere mögliche Einflussfaktoren gibt: Erdbeben, Vulkanausbrüche, Änderungen von Meeres- und Luftströmungen. Bei all diesen Themen wie auch beim menschgemachten Anteil spielen nicht die Änderungen von Durchschnittstemperatur die entscheidende Rolle, sondern die Temperaturänderungen in bestimmten geografischen Umgebungen.
    Der Mensch hat in den letzten Jahrtausenden überlebt, weil er sich an geänderte Bedingungen angepasst hat. Mir fehlt in den Diskussionen die verstärkte Suche nach Lösungen, wie wir mit sich änderndem Klima umgehen und welche Vorkehrungen wir da treffen können. Diese Änderungen im menschlichen Leben könnten dann unabhängig von den Ursachen des Klimawandels funktionieren und würden ein Überleben der menschlichen Rasse zielgerichteter unterstützen als der Versuch, einzelne wenige Einflussfaktoren auf das Klima mit extrem hohem Ressourcenaufwand und ungewissem Ausgang zu zu beeinflussen.

    • Sie werfen zwei Fragen auf. Wie groß ist der natürliche Anteil an der globalen Erwärmung? Die Antwort ist, wie wir z.B. hier erläutert haben: sehr klein. Nach allem was wir wissen sogar negativ: die seit Mitte des 20. Jh. nachlassende Sonnenaktivität hat zu einer leichten natürlichen Abkühlung tendiert, die der von uns verursachten globalen Erwärmung ein wenig entgegen gewirkt hat.
      Zur zweiten Frage nach der Anpassung: Anpassung und Vermeidung der Erwärmung sind keine Alternativen, sondern machen nur zusammen Sinn. Anpassen müssen wir uns auf jeden Fall, wir tun es ja bereits, es gibt eine nationale Anpassungsstrategie. Aber an drei oder vier Grad Erwärmung kann man sich nicht mehr geordnet anpassen – nur wenn es gelingt, die Erwärmung wie im Pariser Abkommen beschlossen auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, wird eine geordnetete Anpassung möglich sein und eine Katastrophe verhindert.

  4. Sehr geehrter Herr Rahmstorf, nun haben Sie endlich den versprochenen Blogtext veröffentlicht und er ist leider die erwartete Enttäuschung, denn Sie haben erneut wieder ihre gleichen Fehler und “Weglassungen” publiziert, die Sie bereits in der Vergangenheit über die sowohl relativen als auch absoluten Globaltemperaturen publiziert hatten. Die raffen nicht, dass relative Temperaturabweichungen immer nur auf Basis absoluter Temperaturen existieren können, die von einem Thermometer bekanntlich gemessen worden sein müssen. Wenn relative Temperaturabweichungen existieren, müssen zwingend auch Messungen existieren, die mit einem Thermometer als Absolutwert gemessen worden sind. Oder wollen Sie das erneut allen ernstes abstreiten? Wenn Sie nun erneut die Existenz dieser gemessenen Absoluttemperaturen ignorieren, kann erneut jeder kritische Leser hier erkennen, wie Sie erneut leider durch “Weglassungen tricksen.”

    Auch ignorieren Sie die wichtige Argumentation, mit der damals die Enquete-Kommission des deutschen Bundestages eine gefährliche globale Erwärmung begründet hatte. Ich habe Sie bereits mehrfach auf die Seiten 27 bis 29 in der Bundestagsdrucksache 11/8030 vom 24.05.1990 hingewiesen, die Sie in Ihrer heutigen Publikation erneut als unseren sehr wichtigen Kritikpunkt Unsererseits weggelassen haben. Jedesmal verkürzen Sie unsere Argumente und widerlegen dadurch auch unsere Argumente definitiv nicht, stattdessen diffamieren Sie uns, obwohl wir uns nur konsequent auf Behauptungen von Grassl, Crutzen, Hennicke und Schönwiese u.a. berufen. Wir argumentieren faktisch NICHT mit vermeintlich “klimaskeptischen” Argumenten, sondern nur mit Argumenten der offiziellen Klima(folgen)forschung, u.a. auch mit Ihren Argumenten, Herr Rahmstorf.

    Bekanntlich waren in der Enquete-Kommission so bekannte Herren, wie Paul Crutzen, Peter Hennicke und Hartmut Graßl, beteiligt und Sie stellen DAS in Ihrem Blogtext so dar, als wenn auch wir irgendwelche Idioten wären. Dabei beziehen wir uns auf diese gleichen Fachleute, die seit über 25 Jahren die Gefährlichkeit einer Erderwärmung genau mit diesen gleichen Argumenten propagieren. Sind und waren die Herren Crutzen, Graß, Hennicke, Schönwiese, Hansen vielleicht auch alles Idioten, Herr Rahmstorf?

    Diese Seiten 27 bis 29 aus BT-DRS 11/8030 dokumentieren konkludent, dass eine gefährliche Erderwärmung oberhalb von 15°C aus dem natürlichen Treibhauseffekt argumentativ begründet worden sind. Auch dieses wichtige Argument verweigern Sie in Ihrem heutigen Blogtext zu kommentieren oder gar zu entkräften. Auch wenn dort nicht steht, dass die 15°C ein “idealer Wert” seien, so sind diese “15°C” trotzdem als “idealer Wert” logisch und konkludent, was ich auch zusätzlich mit der Quarks & Co-Sendung vom 08.12.2009 belegen kann, wo Sie auch als Experte anwesend waren und sogar im Abspann als wissenschaftlicher Experte angegeben sind. Denn dieses wichtige Argument findet sich auch bis heute in ganz aktuellen Geographie-Schulbüchern, wie ich Ihnen ebenfalls deutlich offengelegt hatte und wir haben mittlerweile ein weiteres aktuelles KLETT-Geographie-Schulbuch-Schulbuch für NRW aus Juli 2017 in unserem Bestand, was ebenfalls diese ursprüngliche Argumentation aus den Anfängen der “gefährlicher Klimawandel”-Argumentation belegt.

    Sorry, Herr Rahmstorf, aber Sie sind ein Meister in Ihrer Fähigkeit, wichtige Informationen wegzulassen und uns laufend perfide zu diskreditieren, obwohl wir als recherchierende Journalisten nur den Job machen, den die Journalisten bei ARD, ZDF, SPIEGEL und anderen ideologisch-verblendeten Mainstream-Medien seit Jahren und Jahrzehnten verweigern, weil diese Journalisten auch laufend von Ihnen, Herr Rahmstorf, mit “Vekürzungen” getäuscht worden sind. Zum ersten Mal ist ist mir Ihre Art der Täuschung in der WDR-Quarks & Co-Sendung am 08.12.2009 (!) – also vor fast 10 Jahren – aufgefallen, und aktuell im November 2017 haben Sie die gleiche Täuschung mit Hilfe von Dunja Hayali im ZDF-Morgenmagazin praktiziert, und die ARD/RBB “Kontraste”-Sendung am 18.1.2018 hatte ebenfalls in gleicher Art und Weise getäuscht.

    Wir werden Ihren heutigen Blogtext noch im Detail “auseinandernehmen” und im Detail entlarven, was Sie wiedermal für zahlreiche Informationen weggelassen und verschwiegen haben.

    Ein “Schmankerl” und eine “Steilvorlage” von Ihnen, Herr Rahmstorf muss ich noch erwähnen, denn Sie behaupten heute hier in diesem Blog:

    So wissen wir, dass die globale Mitteltemperatur im Zeitraum 1961-1990 14,0 ± 0,5 °C betragen hat (Jones et al 1999). Sie ist also nur innerhalb einer Unsicherheitsspanne von etwa 1 °C bekannt.

    Die verlinken auf eine Arbeit von Phil Jones aus dem Jahr 1999 und was Sie in einer vermeintlich deutschen Übersetzung behauptet haben, steht aber gar nicht bei “(Jones et al 1999)”, insbesondere die Bandbreite von “+-0,5°C” stehen nicht bei “Jones et al 1999”, sondern DAS folgende steht in englisch bei “Jones et al 1999.”

    The climatology indicates that the annual average surface
    temperature of the world is 14.0°C (14.6°C in the Northern
    Hemisphere (NH) and 13.4°C for the Southern Hemisphere).

    Jones et al. erwähnen 1999 keine Bandbreite von +-0,5°C . Diese Unsicherheitsspanne von etwa 1°C haben Jones et al. nie behauptet.
    Das ist ein sehr deutliches Beispiel, Herr Rahmstorf, wie Sie nicht nur etwas Wichtiges weglassen, sondern auch noch für Sie passende Details hinzufügen, die dort aber gar nicht stehen.

    Ihre ganzen Tricksereien verfolgen nur das eine einzige Ziel, die globale Absoluttemperatur als angeblich “ungenauer” hinzustellen, obwohl sich jeder Leser und klar-denkende Mensch sehr leicht klar machen kann, dass nur Absoluttemperaturen – wenn überhaupt – genau sein können., insbesondere erst recht im Vergleich zu Temperaturabweichungen.

    Sie Herr Rahmstorf, versuchen Ihren Lesern erneut mit Ihrem heutigen Blogtext, Sand in die Augen zu streuen. Wir hatten es befürchtet und wir können bestätigen, Herr Rahmstorf: Sie und Ihre Klima(folgen)forschung sind definitiv schachmatt, aber womöglich wissen Sie es noch gar nicht.

    Hochachtungsvoll
    Rainer Hoffmann
    http://www.klimamanifest.ch

    PS: Meinen Kommentartext habe ich zu Beweiszwecken gesichert, falls sie ihn nicht veröffentlichen sollten.

    • Lesen können Sie aber schon? Bei Jones et al. 1999 steht am Ende des Kapitels 6 mit dem Titel “ANOMALY VERSUS ABSOLUTE TEMPERATURES”, das über sieben Seiten diese Frage diskutiert, das Fazit “the value of 14 °C is within 0.5 °C of the true value”.

    • Sie behaupten, Sie würden nur Argumente der offiziellen Klimawissenschaft verwenden. Wie erklären Sie sich dann, dass in den IPCC-Reports und in internationalen Klimaabkommen wie dem Paris Agreement (nach meinem Empfinden außerdem auch in der Mehrheit der wissenschaftlichen Veröffentlichungen) konsequent nur eine Delta-T-2°C bzw. Delta-T-1.5°C-Grenze genannt wird und nicht z.B. eine “16,5°C”-Grenze?

      Einfache und sinnige Antwort: Anomalien sind robust, Absolutwerte nicht. Was ist Ihre Erklärung?

    • ” Die raffen nicht, dass relative Temperaturabweichungen immer nur auf Basis absoluter Temperaturen existieren können, die von einem Thermometer bekanntlich gemessen worden sein müssen. Wenn relative Temperaturabweichungen existieren, müssen zwingend auch Messungen existieren, die mit einem Thermometer als Absolutwert gemessen worden sind. Oder wollen Sie das erneut allen ernstes abstreiten? Wenn Sie nun erneut die Existenz dieser gemessenen Absoluttemperaturen ignorieren, kann erneut jeder kritische Leser hier erkennen, wie Sie erneut leider durch “Weglassungen tricksen.”

      wer was nicht rafft und wer tricks, das haben wir in der vergangenheit ja oft genug festgestellt. ich finde ihr pendeln zwischen persönlichen angriffen und (versuchter) sachlichkeit bemerkenswert. jedenfalls: ohne diffamierende behauptungen kommen sie in der diskussion anscheinend nicht aus…aber egal… zur sache also:

      können sie bitte begründen (als argument reicht nicht: weil es angeblich logisch sei), wieso man absolute messungen zwingend benötig, um relative messungen machen zu können?

      wenn ich die geschwindigkeit messe, mit der ich mich von A nach B bewege, muss ich auch nicht wissen, mit welcher absoluten geschwindigkeit ich mich bewege (z.b. durch die bewegung der erde). noch einfacher: wenn ich mich in einem ICE mit 300km/h durch die gänge quäle, um rechtzeitig aufs klo zu kommen, interessiert nicht meine “absolute” geschwindigkeit (hier: system zug und ich), sondern nur meine relative geschwindigkeit im zug selbst. die kann ich auch wahrnehmen und einschätzen (also: messen), egal wie schnell die bäume an mir vorbei rauschen.

    • Klimamanifest:
      Die raffen nicht, dass relative Temperaturabweichungen immer nur auf Basis absoluter Temperaturen existieren können, die von einem Thermometer bekanntlich gemessen worden sein müssen. Wenn relative Temperaturabweichungen existieren, müssen zwingend auch Messungen existieren, die mit einem Thermometer als Absolutwert gemessen worden sind.

      —————————————————————————————-
      Es existieren -zigtausende absoluter Messungen an jeder einzelnen Wetterstation. Gehn Sie getrost davon aus, dass wirklich JEDER das “rafft”.

      Was aber Sie nicht “raffen”, ist die Tatsache, dass es keine Messung einer absoluten Globaltemperatur geben kann.
      Ganz einfach deswegen, weil die Erdatmosphäre keinen Anus hat, in welchen man ein Fieberthermometer hineinschieben könnte.
      Globalthemperatur kann nur berechnet werden, auf der Basis von gemessenen absoluten Einzelwerten.
      Bevor Sie nur noch ein überflüssiges Wort scheiben, lesen sie doch bitte noch mal Wort für Wort den ausführlichen und gut verständlichen Eingangsartikel.

      Wenn Sie ihn tatsächlich nicht “raffen”, sollten sie sich vielleicht doch besser mit einer weniger anspruchsvollen Thematik beschäftigen.
      MfG
      Frankfurter

  5. Wissenschaftlich seriöse Beiträge erkennt man daran, ob absolute Zahlen oder Delta-t Werte (Abweichungen) mit Toleranzwerten versehen sind.

  6. Wie Herr Rahmstorf schon betont hat: Eine “ideale” Temperatur bzw. ein “ideales” Globalklima gibt es per se nicht. Sowohl für die menschliche ZiviIisation als auch für die gesamte Biosphäre ist ein Klimazustand ideal, der über einen längeren Zeitraum stabil bleibt und nur in geringem Maße fluktuiert.

    Sollte sich das Klima hingegen einschneidend und abrupt ändern, sind die meisten biologischen Systeme hinsichtlich ihrer Anpassungsfähigkeit überfordert, und dann geschieht das, was unter dem folgenden Link beschrieben wird:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Massenaussterben

  7. @Ramstorf

    Sie schreiben:

    “Die Aussage ist hier, dass es ohne Treibhauseffekt so kalt wäre, dass es kaum Leben auf der Erde gäbe”

    Auf ihrer Internetseite schreiben Sie:

    “Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt wäre die Erde lebensfeindlich und völlig vereist.”

    Dem ist nicht so.

    Eine Erde mit THE und Albedo von 30% empfängt und strahlt 240 W/m^2 wieder ab. Strahlungstemperatur ins All -18°C. (Entsprechend eines Schwarzen Körpers mit 240 W/m^2 Strahlungsleistung). Am Boden hat man ca. 15°C. Differenz 33°C. Das ist der sog. natürliche THE. Messbar auf unseren Planeten mit THE.

    Eine Erde ohne THE (also ohne THG und Wolken, die den THE verursachen) hat gemäß Satelliten-Messungen von ERBE von 1986 eine Albedo von nur 15%. Veröffentlichungen dazu kann ich gerne nennen.

    Eine Erde ohne THE (also ohne THG und Wolken) hat eine Albedo von 15% und empfängt und strahlt dementsprechend 290 W/m^2 wieder ab. Also 50 W/m^2 mehr, aufgrund der geringeren Albedo. Strahlungstemperatur ins All -6°C. (Entsprechend eines Schwarzen Körpers mit 290 W/m^2 Strahlungsleistung). Am Boden hat man ebenfalls -6°C. Differenz NULL. Die Erde wäre nicht komplett vereist, vor allem rund den Äquator nicht, wo die Temperatur rund 15°C höher liegt, als im Mittel.

    Es folgt: Differenz mit THE und ohne THE 21°C und keine 33°C.

    Zu den 15°, bzw. 14.x°C am Erdboden. Die Globaltemperatur folgt im Jahresgang der durch die Landmassen der NH dominierten Temperatur und geht dabei 2 Grad hoch und 2 Grad runter. Also eine Schwankungsbreite 4 Grad im Jahresgang. Dagegen ist eine Temperaturerhöhung um 1°C der Globaltemperatur in den letzten 150 Jahren eher bescheiden und nicht dramatisch!

    PS: Weiter möchte ich anmerken, eine Erde ohne THE hätte eine durchschnittliche
    Bodentemperatur um -6°C bei einer Albedo von 15% und nicht von -18°C, wie im Kontrastebericht in welchen Sie aufgetreten sind, als wissenschaftlich unumstritten behauptet wurde. Ich habe Kontraste um Richtigstellung gebeten, diese ist nicht erfolgt.

    Auf einer Erde ohne THE gäbe es auch nicht die THG Wasserdampf und Ozon, somit auch keine Kühlung durch Verdunstung und keine Ozonschicht, die die Sonneneinstrahlung vor dem Boden abblockt. Und Stickstoff und Sauerstoff können keine Wärme abstrahlen, nur leiten. Wärme abstrahlen können nur die THG und Wolken und der Erdboden. Somit hätten wir eine Atmosphäre, die keine Wärme mehr abstrahlen kann. Sie würde also irgendwann durch Wärmeleitung im Mittel die -6°C des Bodens annehmen. Konvektion würde kaum noch stattfinden, die Atmosphäre wäre nahezu isotherm.

    Die -18°C am Erdboden und eine komplett vereiste Erde ohne THE sind folglich Quatsch. Das UBA und die Presse behauptetet aber das sei Schulbuchwissen und wiss. unumstritten. Ebenso Kontraste, wo Sie aufgetreten sind Herr Rahmstorf.

    • Lieber Herr Otto, es handelt sich dabei um ein häufiges Missverständnis, wie die 33-Grad-Rechnung gemeint ist. Nämlich ohne den Treibhauseffekt, aber bei sonst gleichbleibenden Bedingungen inklusive Bewölkung etc. Es geht also nicht um eine Erde ohne Treibhausgase und damit ohne Wasserdampf oder Wolken, sondern einfach nur um eine Veranschaulichung der Stärke des Treibhauseffekts, indem man diesen isoliert betrachtet und nur diesen in der Energiebilanz der Erde wegdenkt. Im übrigen, in dem von Ihnen betrachteten Fall mit einer Abkühlung um 21 °C wäre die Erde dennoch komplett gefroren. Und die Weltmeere wären von einer Eisschicht bedeckt, die den größten Teil der Sonnenstrahlung reflektieren würde – diesen Effekt auf die Albedo haben Sie offenbar vergessen, obwohl die Ozeane zwei Drittel der Erdoberfläche bedecken. Wenn Sie also konsequent die von Ihnen betrachtete Variante durchrechnen, mit eisbedeckten Ozeanen, würde die Erde noch viel kälter als die genannte Abkühlung um 33 °C! Diesen Fall gab es übrigens in der Erdgeschichte, er ist also nicht einfach hypothetisch – googeln Sie mal nach Snowball Earth.

      • Herr Rahmstorf, eine Erde ohne THE hätte wie gesagt eine Albedo von nur 15% und daher eine mittlere Bodentemperatur von -6°C. Rund um den Äquator, wo die Temperatur rund 15°C höher liegt hätten Sie also +9°C. Also kein Eis. Und richtig, Nordpolarmeer und Südpolarmeer würden vermutlich vereisen. Ohne das THG Wasserdampf und Wolken aber kein Schnee. Altes Eis hat die Eigenschaft, dass sich die Albedo durch Staubanreicherung und Porösität stetig verringert. Das bedeutet schmelzendes Eis, wie z.B. auf dem Gletscher der Zugspitze. Auch dort ist das Gletschereis im Sommer grau und schmilzt nur so dahin. Daher wird es mit weißen Planen abgedeckt, oder mit weißen Neuschnee. Auch dazu gibt es zahlreiche Veröffentlichungen.

        • Wie gesagt, die Snowball Earth Episoden belegen, dass unser Planet selbst mit Treibhauseffekt, bei wesentlich geringerer initialer Abkühlung, durch den dann instabilen Eis-Albedo-Feedback komplett vereist ist. Das belegen die Proxydaten und das ist durch zahlreiche Modellsimulationen nachvollzogen – es gibt dazu umfangreiche Fachliteratur. Aber, wie ebenfalls gesagt, das ist überhaupt nicht der Punkt der Veranschaulichung des Treibhauseffekts mit den 33 Grad, weil diese Zahl ohne solche Rückkopplungen gemeint ist.

          • Herr Rahmstorf, ohne Treibhauseffekt gibt es auch kein Treibhausgas Wasserdampf und keine Wolken. Folglich auch keinen Schneefall, der auf dem Eis nieder geht und die Albedo hoch hält. Folglich auch keinen Snowball Earth. Die Albedo von alten Eis verringert sich aber stetig durch Staubablagerung und zunehmende Porösität. So verstehe ich das. Das Eis schmilzt also unter der direkten Sonneneinstrahlung, ohne Wolken.

          • Wie gesagt, das Rechenbeispiel ist ohne Treibhauseffekt und nicht ohne Treibhausgase mit ihren sonstigen Wirkungen gemeint. Es geht nur darum, die Stärke dieses physikalischen Effekts zu illustrieren, und nicht darum, wie eine Erde ohne Wasserdampf etc. aussehe.

          • Herr Rahmstorf THE und THG und Wolken gehören nun mal zusammen. Ohne THG und Wolken auch kein THE und umgekehrt. Daher beziehen sich die 33 Grad THE auch auf eine Erde mit THG und Wolken. Die effektive Abstralungstemperatur ins All beträgt -18 Grad, die Bodentemperatur 15 Grad. Die 33 Grad Differenz sind der THE. So steht es auch im IPCC Bericht. Z.B. in dem von 2001. Die 33 Grad beziehen sich nicht auf eine Erde mit THE im Vergleich zu einer Erde ohne THE.

          • Lieber Herr Otto, die -18 °C (255 Kelvin) sind die effektive Abstrahlungstemperatur eines Körpers, der 240 Watt pro Quadratmeter abstrahlt. Setzen Sie die Zahl in das Stefan-Boltzmann-Gesetz ein, dann sehen Sie das. Und diese 240 Watt pro Quadratmeter entsprechen gerade der Absorption von Sonnenstrahlung bei der heutigen Albedo von 30%, also ohne Veränderungen der Bewölkung oder der Eisbedeckung. Genau wie ich sagte. Man darf einem professionellen Wissenschaftler durchaus einmal zutrauen, dass er die Grundlagen verstanden hat. Können Sie sich vorstellen, dass Forschung an der Weltspitze ähnlich kompetitiv ist wie Leistungssport? Würden Sie auch einem Slalom-Olympioniken dreimal insistierend erklären, wieso er nicht weiß, wie man richtig einen Parallelschwung macht?

          • Herr Rahmstorf, die Temperatur nach Sefan-Boltzmann ohne THE zu berechnen macht keinen Sinn, da es sich dann aus den von mir genannten Gründen, um einen ganz anderen Planeten, mit anderer Albedo, etc., handeln würde.

            Die korrekte Beschreibung des “Treibhauseffektes” finden Sie aber in jeden ordentlichen Lehrbuch zur Atmosphäre, oder im IPCC-Bericht von 2001.

            Luft: Chemie, Physik, Biologie, Reinhaltung, Recht, Detlev Möller, 2003, 750 Seiten

            “… (von Satelliten gemessener globaler Mittelwert) dem globalen Mittel der Lufttemperatur in etwa 5000 m Höhe oder bei etwa 550 hPa. Dieser Wert wird als effiktive Strahlungstemperatur der Erde (255 K) bezeichnet. Das Zusammenwirken von solarer und terristischer Strahlung führt nun zu den vieldiskutierten Treibhauseffekt der Erde. Man versteht darunter, dass in Bodennähe eine viel höhere Temperatur auftritt als sie weiter oben aus der Strahlungsbilanz zu 255 K (-18°C) berechnet wurde. Die globale mittlere Temperatur in 2 m Höhe beträgt 15°C, liegt also 33°C höher. … Diese Erhöhung der Bodentemperatur gegenüber der effektiven Strahlungstemperatur bezeichnet man als Treibhauseffekt.”

            Die Atmosphäre der Erde: Eine Einführung in die Meteorologie von Helmut Kraus

            “Das Zusammenwirken von solarer und terristischer Strahlung führt zu dem viel diskutierten Treibhauseffekt der Atmosphäre. Man versteht darunter, dass in Bodennähe eine viel höhere Lufttemperatur anzutreffen ist als die in den oben behandelten Gleichgewicht entsprechende Temperatur, mit der die Erde in den Weltraum strahlt. Konkret: im globalen und langzeitigen Mittel finden wir in 2 m Höhe eine Temperatur von 15°C, die oben errechnete effektive Strahlungstemperatur der Erde beträgt aber -18°C. ”

            Chemie und Umwelt: Ein Studienbuch für Chemiker, Physiker, Biologen und Geologen von Andreas Heintz

            “Die Strahlungsgleichgewichtstemperatur der Erde TE beträgt also nach dieser Rechnung 255 K = -18°C. Das entspricht ungefähr der Temperatur, die man mit Hilfe von Satelliten als effektive Strahlungstemperatur beobachtet. Aber dieser Wert ist deutlich niedriger als die tatsächliche mittlere Temperatur TO an der Erdoberfläche, denn diese beträgt 288 K = +15°C! Die Differenz TO – TE = 33 K nennen wir natürlichen Treibhauseffekt.”

            Im IPPC Bericht von 2001 steht auf Seite 89.

            “For the Earth to radiate 235 Wm -2 , it should radiate at an effective emission temperature of -19°C with typical wavelengths in the infrared part of the spectrum.This is 33°C lower than the average temperature of 14°C at the Earth’s surface.”

            “Damit die Erde 235 Wm -2 ausstrahlt, sollte sie bei einer effektiven Emissionstemperatur von -19°C mit typischen Wellenlängen im infraroten Bereich des Spektrums strahlen, das sind 33°C weniger als die Durchschnittstemperatur von 14°C an der Erdoberfläche.”

            Kurz: Die Erde strahlt im globalen Mittel mit ca. 240 W/m^2 Wärme ins All. Das entspricht einer effektiven Strahlungstemperatur von ca. -18°C. Also der Lufttemperatur in etwa 5000 m Höhe. Am Erdboden findet man hingegen eine deutlich höhere Temperatur. Die globale mittlere Temperatur in 2 m Höhe beträgt 15°C, liegt also 33°C höher. Diese Erhöhung der Bodentemperatur gegenüber der effektiven Strahlungstemperatur ins All bezeichnet man als Treibhauseffekt.

            Die -18°C und 33°C beziehen sich also nicht auf eine Erde ohne “Treibhauseffekt”, sondern auf unsere Erde mit “Treibhauseffekt”. Es handelt sich einfach um die Differenz zwischen der Temperatur in etwa 5000 Höhe, mit welcher die Erde ins All abstrahlt, zur Temperatur am Erdboden.

          • Dann sind wir uns ja doch einig, dass der Treibhauseffekt die Bodennahe Temperatur um 33 °C erhöht. Ob Sie sich ihn als Gedankenexperiment “wegdenken” oder darauf hinweisen, dass diese Strahlungstemperatur in mehreren km Höhe gilt, ist dann nur noch ein Frage, wie man es dem Laien am einfachsten anschaulich macht. In meinem Buch Wolken, Wind & Wetter sind beide Varianten dargestellt.

    • Ohne Treibhauseffekt hätte die Erde keine Albedo von 15%, sondern von 70+%. Sie würde nämlich dann von den Polen aus zufrieren (vgl. Snowball-Earth-Epoche), bis sie fast überall von Eis bedeckt wäre. Damit wäre die mittlere Temperatur dann deutlich unter -18°C.

    • Die derzeit wahrscheinlichsten Szenarien für die Schneeball-Erde-Episoden gehen von einer globalen Durchschnittstemperatur von etwa -50 °C aus und veranschlagen für den Äquatorbereich immer noch -20 °C. Die Albedo dürfte demnach bei ungefähr 0,8 gelegen haben.

      Ein erstes Schneeball-Ereignis wird für die paläoproterozoische Vereisung postuliert, beginnend vor 2,4 Milliarden Jahren. Etwas besser gesichert sind die Komplettvereisungen während der Sturtischen und Marinoischen Eiszeiten vor ca. 760 bis 635 Millionen Jahren.

      Ein Ausweg aus dieser “Eisfalle” wurde durch das vulkanisch freigesetzte Kohlenstoffdioxid möglich, das sich im Laufe langer Zeiträume sozusagen ungenutzt in der Atmosphäre anreicherte (möglicherweise bis zu einer Konzentration von über 10 Prozent), bis hin einem Kipppunkt, an dem sich die vereiste Erde nach geologischen Maßstäben schlagartig in ein Supertreibhaus verwandelte.

  8. > Doch viele „Klimaskeptiker“ scheinen an diesem Punkt ziemlich verwirrt zu sein.

    Ich bezweifle, dass die Mehrheit der Klimaskeptiker verwirrt ist. Hinter deren Strategie steckt die Überlegung, dass vermeintliche, von ihnen konstruierte Widersprüche dem Publikum als ein Indiz für manipulierte Wissenschaft verkauft werden können.

    Tatsächlich ist die wissenschaftliche Methode aber in höchstem Maß kohärent und vermag alle beobachteten Fakten zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzufügen.

    Skeptical Science hat viele Beiträge zu diesem Aspekt:

    https://skepticalscience.com/

    Spencer Weart schrieb über die Entdeckung der globalen Erwärmung:

    https://history.aip.org/climate/index.htm

    • “Klimaskeptiker” dieses Kalibers sind ideologisiert. Die Widersprüche und eindeutigen Gegenargumente werden einfach ausgeblendet und nicht wahrgenommen. Sie haben sich so mit ihrem Weltbild identifiziert, dass eine Korrektur als Angriff auf ihre Identität erscheint.
      Man kennt das Phänomen ja auch aus dem politischen Bereich.

  9. Herr Rahmstorf, Sie sagen:

    Es ist zwar nett, dass Sie mich auf eine 23-seitige Recherche verweisen, doch die zu lesen fehlt mir die Zeit. Zitieren Sie doch bitte für unsere Leser knapp, wörtlich und direkt mit Quelle was Herr Graßl und Kollegen seinerzeit geschrieben haben, damit wir verstehen, was konkret die Aussage war, die Sie meinen.

    Nochmal der wichtige Link:
    https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2016/06/Bundesregierung_Klimaschutz_hat_Prioritaet_20150226_DerWahreGrund_Stand20150623_15_5Grad.pdf

    Klarstellung: Sie brauchen aus den 23 .pdf-Seiten sich nur die Seiten 15 bis 21 anzuschauen, das reicht bereits. Die relevanten Text-Stellen sind dort rot-markiert. Sie brauchen also keine ganzen Seiten lesen.

    Und auch nochmal sehr, sehr wichtig:
    Die Seiten 27 und 29 aus der Bundestagsdrucksache 11/8030 vom 24.05.1990, hier:
    https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2047/10/Bundestag_Enquetekommission_19900524_19901002_DritterBericht_Klima_Drs11_8030_farbe_S27_u_S29_15_5Grad_Treibhauseffekt.jpg

    Hier der Orginal-Link zur .pdf-Datei beim Deutschen Bundestag:
    http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/11/080/1108030.pdf#page=29

    Nun versuchen Sie mal einem Kind oder Schüler die Gefährlichkeit der Erderwärmung zu erklären, wenn der betreffende Schüler die Absoluttemperaturen kennt, mit denen vor knapp 30 Jahren die Gefährlickeit der Erderwärmung begründet worden ist.

    Verstehen Sie nun vielleicht, Herr Rahmstorf, warum unser Schulbuch-Hauptvideo in diesem Channel in den letzten 12 Wochen über 100.000mal aufgerufen worden ist? Ein Video, in dem wir genau DIESEN Widerspruch der Klimafolgenforschung thematisiert haben.

    Herzliche Grüsse
    Rainer Hoffmann
    http://www.klimamanifest.ch

    • Lieber Herr Hoffmann, um Ihre Argumentation zu verstehen, lassen Sie mich versuchen, mit Hilfe der Regeln der Logik deren Kern herauszuarbeiten, d.h. sie als Reihe von Prämissen und Folgerungen darzustellen. Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich es falsch verstanden habe.

      Ihre Prämissen:
      1. Im Jahr 1990 ging die Enquetekommission davon aus, dass die aktuelle globale Mitteltemperatur (1990) bei “rund 15 °C” lag (Zitat Seite 27).
      2. In den Jahren 2016 und 2017 betrug die globale Mitteltemperatur 14,83°C und 14,76°C.

      Ihre Folgerung:
      Es gibt keine gefährliche globale Erwärmung.

      Habe ich das so richtig verstanden?

      Meine Antwort auf diese Argumentation ist: schon die Enquetekommission war sich bewusst, dass die absolute Temperatur nur einen ungenauen Schätzwert darstellt, und hat daher erstens “rund 15 °C” geschrieben, und zweitens in ihrem Bericht bei den Erwärmungsszenarien Temperaturänderungen und keine Absolutwerte gezeigt und diskutiert. Weil es eben bei der Diskussion um die globale Erwärmung um Erwärmung geht: die macht uns Probleme und nicht das Erreichen eines bestimmten Absolutwertes.

      Neun Jahre nach dem Bericht der Enquetekommission und nach weiterer Forschung folgerten dann Jones et al., dass der Absolutwert der globalen Mitteltemperatur etwas niedriger lag als der frühere runde Schätzwert, den die Enquetekommission nannte. Selbst heute ist dieser Absolutwert noch unsicher, wie Gavin Schmidt in seinem unter den Links aufgeführten Beitrag dazu gezeigt hat: schon die verschiedenen Reanalysesysteme, die die täglichen Messwerte von Wetterstationen und Satelliten in globale Wettermodelle assimilieren, streuen in der absoluten globalen Mitteltemperatur um 0,6 °C. Ich wiederhole mich, aber es ist einfach so: der Absolutwert der globalen Mitteltemperatur lässt sich bis heute nur ungenau bestimmen, ganz anders als die Temperaturänderungen. Was aber egal ist, weil es auf diesen Absolutwert überhaupt nicht ankommt. Es kommt auf die Veränderung der Temperatur an. Auf diesen Punkt sind Sie leider nicht eingegangen.

      In einem Ihrer Kommentare oben schreiben Sie:

      Auf Basis der im Deutschen Bundestag von der Enquete-Kommission ausgewiesenen Behauptungen wurde eine angeblich gefährliche globale Erderwärmung oberhalb von 15°C ausgewiesen und das unmissverständlich mit einem absoluten Temperaturwert von 15,4°C bis 15,5°C.

      Durchsuchen Sie einmal die 936 Seiten des Dokuments der Enquetekommission nach “15,4” und “15,5” – diese Zahlen kommen dort als Temperaturen überhaupt nicht vor. Und selbst wenn es, wie Sie schreiben, “oberhalb von 15 °C” gefährlich wird und insbesondere ab “15,4°C bis 15,5°C” und wir heute bei 14,8°C liegen – wäre die logische Folgerung daraus denn nicht, dass wir die künftige Erwärmung, wie im Pariser Abkommen vereinbart, auf höchstens ein weiteres Grad begrenzen? (Dort wurde “deutlich unter 2 Grad” im Vergleich zum vorindustriellen Temperaturniveau vereinbart, heute liegen wir bereits 1 Grad über diesem Niveau, siehe Abb. 1 oben.) Wieviel weitere Erwärmung würden Sie denn, auf Basis Ihrer Interpretation der Enquetekommission, für ungefährlich halten?

      • Das Grundproblem des sogenannten “Klimamanifests von Heiligenroth” besteht darin, dass die Existenz dieses Vereins offenbar mit dem ideologisch aufgeblasenen 15-Grad-Wert gekoppelt ist. Diese 15 Grad waren allerdings schon immer ein reiner Schätzwert, vermutlich basierend auf regionalen Einzelmessungen, der bereits in der Fachliteratur des späten 19. Jahrhunderts auftaucht und in den folgenden Jahrzehnten als Anhalts- oder Eckpunkt immer wieder zitiert wurde.

        Mit der Erfassung oder dem Nachweis der Globalen Erwärmung haben diese 15 Grad allerdings nicht das geringste zu tun und besitzen deshalb fast schon anekdotischen Charakter. Es sollte bekannt sein, dass es wissenschaftlicher Standard ist, dass allein die Temperaturveränderungen bzw. Abweichungen in Bezug auf definierte Basiswerte gemessen werden und eine mögliche globale Absoluttemperatur aus den schon oft genannten Gründen außen vor bleibt.

      • Sehr geehrter Herr Rahmstorf, Sie sollten – bevor Sie mir in Zukunft antworten – besser vorher erst mit Hartmut Graßl Rücksprache halten, bevor Sie sich erneut mit Ihrer Antwort lächerlich machen. Denn Ihre “Prämisse”, die Sie mir unterstellt haben, ist FALSCH.

        Richtig ist stattdessen das FOLGENDE, was auf den Seiten 27 und 29 der Bundestagsdrucksache 11/8030 vom 24.05.1990 zu lesen ist:

        Im Jahr 1990 definierte die Enquetekommission den natürlichen Treibhauseffekt bei einer Absolut-Temperatur von 15°C. Die weiteren Ausführungen der Enquete-Kommission – die ich nachfolgend noch im Detail erwähnen werde – lassen konkludent unmissverständlich erkennen, dass die Enquete-Kommission diese “15°C” als den “idealen Normalwert” für die Erde angesehen hat, auch wenn es nicht explizit wörtlich auf den Seiten 27 bis 29 zu lesen steht. Es ist aber trotzdem logisch-konkludent.
        Denn unten auf der Seite 27 steht wörtlich:

        Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 0,5°C in den vergangenen 100 Jahren ….

        Diese Behauptung ist konkludent mit der Grafik in der Abb. 2 auf der Seite 29 der BT-DRS 11/8030, wo für das Jahr 1990 eine absolute Globaltemperatur von 15,5°C ausgewiesen wird. Sie kann das an dem kleinen rosa Dreieck in der Mitte der Grafik in der Spalte für das Jahr 1990.

        Rechnerisch: 15°C aus dem natürlichen Treibhauseffekt plus 0,5°C der bis dato 1990 festgestellte gefährliche Erderwärmung ergibt einen damals aktuellen globalen Absoluttemperaturwert von 15,5°C, den man in der Grafik der Abb. 2 auf der Seite 29 eindeutig erkennen kann.

        Schauen und prüfen Sie eigentlich nicht die Links, Herr Rahmstorf, die ich Ihnen als Belegnachweise schicke? Es ist dort sogar alles blau-markiert…nachfolgend der Link noch einmal:

        https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2047/10/Bundestag_Enquetekommission_19900524_19901002_DritterBericht_Klima_Drs11_8030_farbe_S27_u_S29_15_5Grad_Treibhauseffekt.jpg

        Diese Argumentation deckt sich auch heute noch mit dem, was auch heute noch in aktuellen Schulbüchern steht:

        https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2018/02/KLETT_Geographie_Schulbuch_S194Treibhauseffekt_alle_drei_Grafiken_MitQuelle_vs180119-001-2.jpg

        Das Schulbuch weist deutlich erkennbar einen “mensch verstärkten Treibhauseffekt” von “15°C + X” aus.

        Das Problem der Klima(folgen)forschung ist nun – mindestens seit 1995 und Phil Jones etal 1999 – dass die Klima(folgen)forschung nur noch einen globalen Absoluttemperaturwert unterhalb von 15°C ausweist und dadurch der Temperaturbasiswert aus dem natürlichen Treibhauseffekt von 15°C nicht mehr überschritten wird. Die Erde liegt also unterhalb eines Wertes aus dem natürlichen Treibhauseffektes, im Jahr 2016 = 14,83°C, im Jahr 2017 bei 14,76°C.

        Die Argumentation und Behauptung, der Mensch würde den angeblichen Treibhauseffekt verstärken, stimmt also aktuell überhaupt nicht mehr.

        Diese Informationen haben Sie, Herr Rahmstorf, sowohl bei Dunja Hayali am 10.11.2017 im ZDF-Morgenmagazin, als auch in der ARD/RBB “KONTRASTE”-Sendung am 18.01.2018 verschwiegen und der Öffentlichkeit vorenthalten, was wir auch im Detail in dem verlinkten Blogtext öffentlich gemacht haben:

        https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/die-vorsaetzliche-ard-zuschauertaeuschung-bei-rbb-kontraste-am-18-01-2018/

        Sie haben diese gleiche Täuschung, Herr Rahmstorf, auch schon “durch Weglassen” vor fast 9 Jahren (!) am 08.12.2009 in der WDR – LIVE-Sendung QUARKS & Co “vor Kopenhagen” praktiziert, was ich Ihnen auch nachweisen kann. Auch dort wurden die relevanten absoluten Globaltemperaturen weggelassen, obwohl diese absoluten Globaltemperatur ja in Ihrem Buch “DER KLIMAWANDEL” auf Seite 37 ausgewiesen sind.

        Wenn Sie behaupten:

        Durchsuchen Sie einmal die 936 Seiten des Dokuments der Enquetekommission nach “15,4” und “15,5” – diese Zahlen kommen dort als Temperaturen überhaupt nicht vor.

        So stimmt Ihre Behauptung nicht, was ich Ihnen bereits anhand der Grafik Abb. 2 auf der Seite 29 der BT-DRS 11/8030 dokumentiert habe. Die Grafik weist für das Jahr 1990 unmissverständlich durch das rosa Dreieck 15,5°C aus.

        Und schauen Sie auch den 1.Bericht BT DRS 12/20400 der Enquete-Kommission vom 31.03.1992 zur damals neuen 12. Wahlperiode und dort die Grafik auf der Seite 20 und der Text der unterhalb der Grafik zu lesen steht, nachfolgend rot markiert:

        https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2018/02/Bundestagsdrucksache12_2400_19920331_1202400_V20121221_ocr20180123_S13_S20_rotMark.jpg

        Bundestag-Original-Link, hier:
        https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/12/024/1202400.pdf#page=20

        Und nun, Herr Rahmstorf, können Sie zu Ihrem beiden Kollegen Hartmut Grassl und Christian Schönwiese gehen und mit ihnen Rücksprache halten, was Sie bestimmt tun werden. Und Beide werden Ihnen bestätigen, dass meine Behauptungen korrekt sind.

        Sehr erhellend in diesem Zusammenhang dürften auch die Ausführungen des ARD-Meteorologen Karsten Schwanke im Beisein von Hartmut Graßl in der Sendung “Wissen im Fluss” im März 2017 auf “ARD-ALPHA” gewesen sein, was Sie hier schauen können:

        https://youtu.be/LbfqRi8IZpE?t=8m50s

        Und genau DESHALB liegt auch meine formale Beschwerde bei der RBB-Intendatin wegen der wiederholt täuschenden KONTRASTE-Sendung vom 18.01.2018.

        Hochachtungsvoll
        Rainer Hoffmann
        http://www.klimamanifest.ch

        PS:
        Ich habe auch diesen, meinen heutigen Kommentar zu Beweiszwecken gesichert, Herr Rahmstorf, falls sie ihn nicht veröffentlichen sollten.

        • Lieber Herr Hoffmann, lassen Sie doch einfach mal die ausufernde Vorwurfsrhetorik weg – wir wollen doch in der Sache vorankommen, oder nicht? Ich hatte Sie ja gebeten, die Prämissen zu korrigieren, wenn ich sie falsch verstanden haben sollte. Ist es denn so korrekt:

          Ihre Prämissen:
          1. Im Jahr 1990 ging die Enquetekommission davon aus, dass die vorindustrielle globale Mitteltemperatur (1890) bei “rund 15 °C” lag (Zitat Seite 27) und dass sie bis 1990 um 0,5 °C angestiegen war.
          2. In den Jahren 2016 und 2017 betrug die globale Mitteltemperatur 14,83°C und 14,76°C.

          Ihre Folgerung:
          Es gibt keine gefährliche globale Erwärmung.
          [Frage dazu: bestreiten Sie eigentlich, dass es überhaupt eine Erwärmung seit dem 19. Jahrhundert gab?]

          Meine Folgerung:
          Die Enquetekommission ging 1990 von einer zu hohen vorindustriellen Temperatur aus, bevor die entsprechenden Studien dazu (wie Jones et al. 1999) gemacht worden waren. Die absolute globale Temperatur ist heute noch unsicher und war 1990 noch viel weniger genau bekannt.

          Bestens belegt ist aber die Erwärmung seit dem 19. Jahrhundert, und diese Erwärmung verursacht die ebenfalls bestens belegten Folgen wie Eisschwund, immer rascheren Anstieg des Meeresspiegels und zunehmendes Auftreten von Rekordhitze. Stimmen Sie zu, dass es bei den Auswirkungen des Klimawandels darauf ankommt, dass es wärmer wird – unabhängig davon, ob wir den absoluten weltweiten Mittelwert der Temperatur genau ermitteln (im wörtlichen Sinne) können?

          • Herr Rahmstorf, Sie blenden bei Ihren unterstellten Prämissen

            1. Im Jahr 1990 ging die Enquetekommission davon aus, dass die vorindustrielle globale Mitteltemperatur (1890) bei “rund 15 °C” lag (Zitat Seite 27) und dass sie bis 1990 um 0,5 °C angestiegen war.
            2. In den Jahren 2016 und 2017 betrug die globale Mitteltemperatur 14,83°C und 14,76°C.

            wiedermal die “15°C” aus dem natürlichen Treibhauseffekt aus.

            Und: Ihre unterstellten Prämissen könnten nur dann korrekt sein, wenn die damalige Enquete-Kommission die Existenz der “Kleinen Eiszeit” womöglich “vergessen” hätte, zu berücksichtigen. Hat sie aber nicht. In der BT-DRS 11/3246 auf Seite 21 wird von der Enquete-Kommission die “Kleine Eiszeit” erwähnt:

            Im Verlauf der Klimageschichte hat sich die globale Durchschnittstemperatur seit der Würm-Eiszeit, die vor etwa 15 000 Jahren endete, von etwa 10°C auf 16°C vor 6000 Jahren erhöht. Seitdem war sie mehr
            oder weniger großen Schwankungen unterworfen. Etwa 1000 n. Chr. herrschte eine warme Periode; anschließend erfolgte zwischen den Jahren 1400 und
            1850 die kleine Eiszeit.
            Seitdem ist die Temperatur ständig gestiegen. Mittlerweile ist es schon fast so warm wie zur Zeit des Klimaoptimums vor 6000 Jahren.

            Deshalb ist Ihre behauptete Schlussfolgerung FALSCH:

            Die Enquetekommission ging 1990 von einer zu hohen vorindustriellen Temperatur aus, bevor die entsprechenden Studien dazu (wie Jones et al. 1999) gemacht worden waren.

            Wo die Globaltemperatur im Jahr 1890 lag, war für die Enquete-Kommission damals nicht wichtig und war auch vollkommen irrelevant, sondern es war für die Enquete-Kommission nur wichtig, festzustellen, dass der Temperaturwert aus dem natürlichen Treibhauseffekt um 0,5°C überschritten war und somit der globale Absoluttemperaturwert im Jahr 1990 bereits bei 15,5°C lag. Der natürliche Treibhauseffekt von 15°C war um 0,5°C verstärkt worden und lag bei 15,5°C. Das war damals für die Enquete-Kommission wichtig, festzustellen. Wo der globale Absoluttemperaturwert im Jahr 1890 lag war weder damals, noch ist der Wert aus dem Jahr 1890 für heute wichtig.

            Wichtig ist heutzutage – genau wie damals 1988 bis 1992 – festzustellen, ob und wie hoch der Temperaturwert aus dem natürlichen Treibhauseffekt von 15°C heutzutage überschritten ist oder nicht, wo doch die Enquete-Kommission in den Jahren 1988 bis 1992 genauso erpicht darauf war, der Politik und der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass der Temperaturwert aus dem natürlichen Treibhauseffekt bereits um 0,5°C überschritten worden war.

            Heutzutage (Jahr 2017) liegt der globale Temperaturwert aber bei 14,76°C, also unterhalb von 15°C, also existiert keine gefährliche Erderwärmung. Punkt. Mit der gleichen Argumentation, mit der damals die Enquete-Kommission die Gefährlichkeit der Erderwärmung festgestellt hatte, lässt sich heutzutage genauso feststellen, dass KEINE gefährliche Erderwärmung existiert. Punkt. Denn die 15°C aus dem natürlichen Treibhauseffekt sind nicht überschritten.

            Der Globale Absoluttemperaturwert ist einzig und allein nur dafür wichtig, um einen Bezugspunkt zu haben, ob der Wert aus dem natürlichen Treibhauseffekt von 15°C überschritten ist oder nicht. Das war auch damals für die Enquete-Kommission die Argumentation um eine gefährliche Erderwärmung zu begründen.

            Es ist merkwürdig, dass Sie und Ihre Klima(folgen)forscher-Kollegen laufend von der Gefährlichkeit der Treibhausgase schwadronieren, umfangreiche und immer neue CO2-Budget für die nächsten knapp 100 Jahre aufstellen, aber vom ebenfalls ach-so-wichtigen Treibhauseffekt und dessen Grundlagen partout nix wissen wollen, obwohl dieser “Treibhauseffekt” doch die Grundlage Ihrer gesamten “Wissenschaft” ist.

            Wenn Sie, Herr Rahmstorf, meinen Vorwurfsrhetorik kritisieren, bedenken Sie bitte, dass ich bereits seit über 5 Jahren (oder sogar noch länger) versuche, Ihnen Ihre eigene (!) Wissenschaft zu erklären. Sie und Ihre Klima(folgen)forscher-Kollegen scheinen Ihre eigene Argumentation einer angeblich gefährlichen Erderwärmung nicht zu kennen. Ich habe diese “Wissens-Lücke” auch bereits beim Schweizer Klimaforscher Thomas Stocker festgestellt. Stocker ist auch im Jahr 2016 nicht in der Lage gewesen, den angeblichen Treibhauseffekt korrekt zu erklären, was – neben zwei weiteren “Unschärfen” – in diesem Video dokumentiert ist:

            https://youtu.be/M9xL_EdbfjA

            Wenn Sie mir, Herr Rahmstorf, die Frage stellen:

            Stimmen Sie zu, dass es bei den Auswirkungen des Klimawandels darauf ankommt, dass es wärmer wird – unabhängig davon, ob wir den absoluten weltweiten Mittelwert der Temperatur genau ermitteln (im wörtlichen Sinne) können?”

            sage ich Ihnen in aller Deutlichkeit: NEIN !!

            Steigende, rein-relative Temperaturveränderungswerte sind wertlos, wenn dazu nicht zwingend auch ein absoluter Temperaturbezug existiert, Beispiel:

            Was würden Sie sagen, wenn Ihnen jemand sagt: “Es war gestern 2°C wärmer als heute?” Was könnten Sie mit dieser Aussage anfangen?? Nix !! Warum nix? Weil derjenige Ihnen nämlich nicht gesagt hatte, dass er sich in der Antarktis befindet und die Absoluttemperaturen von -30°C auf -32°C von gestern auf heute gefallen sind. Erkennen Sie nun wie wertlos die Veränderung “2°C” ist, wenn der Bezugspunkt fehlt? Erkennen Sie auch, auf welchen gleichen Blödsinn die relative “2°C-Leitplanke” basiert, die Schellnhuber seit über 25 Jahren predigt?? Ihr Kollege Schellnhuber nennt nämlich auch seit 25 Jahren keinen absoluten Temperaturbezugspunkt, auf den sich die “2°C-Leitplanke” bezieht.

            Rainer Hoffmann
            http://www.klimamanifest.ch

          • Lieber Herr Hoffmann, vielen Dank, das klärt jetzt Ihre Position für mich. Ich fasse Sie wie folgt zusammen:

            Ihre Prämissen:
            1. Der Temperaturwert aus dem natürlichen Treibhauseffekt liegt bei 15°C.
            2. In den Jahren 2016 und 2017 betrug die globale Mitteltemperatur 14,83°C und 14,76°C.

            Ihre Folgerung:
            Es gibt keine gefährliche globale Erwärmung.

            Bei Prämisse 1 berufen Sie sich auf die Enquetekommission von 1990. Auf der von Ihnen verlinkten Seite 27 haben Sie folgenden Text dazu angestrichen:

            Der natürliche Treibhauseffekt, der von den Gasen
            Wasserdampf (H20), Kohlendioxid (CO 2), Ozon (O3),
            Distickstoffoxid (N20) und Methan (CH4), ihrer Bedeutung
            nach gereiht, hervorgerufen wird, bewirkt,
            daß die heutige Durchschnittstemperatur auf der Erde
            in Bodennähe rund 15 °C beträgt.

            Danke auch für Ihr deutliches “NEIN” gegen Ende auf meine Frage. Sie glauben also nicht, dass es die Tatsache der Erwärmung ist, die Eis schmelzen und den Meeresspiegel ansteigen lässt, zu häufigeren Hitzerekorden führt oder den Ökosystemen zu schaffen macht. Sie glauben, solange die Temperatur unter dem Wert von 15 Grad ist, der zur Illustration des natürlichen Treibhauseffekts häufig verwendet wird, ist die Welt in Ordnung. Aus meiner Sicht sind die Argumente damit ausgetauscht, und unsere Leser können sich gut ein eigenes Urteil darüber bilden!

            Da wir aber auch nach Ihrer Prämisse 2 kurz davon sind, die aus Ihrer Sicht “natürlichen” 15 °C zu überschreiten, wäre es nicht sinnvoll, weitere Erwärmung zu begrenzen – sagen wir auf maximal ein weiteres Grad, wie im Pariser Abkommen von 195 Staaten vereinbart? Es geht beim Klimaschutz ja gar nicht um die Frage, ob das heutige Temperaturniveau bereits gefährlich ist (das dürften verschiedene Menschen durchaus unterschiedlich bewerten), sondern darum, eine weitere starke Klimaerwärmung zu vermeiden.

  10. Herr Rahmstorf, offensichtlich schalten Sie meine Kommentare (und auch Kommentare anderer Ihrer Kritiker) nicht mehr frei und stellen mich stattdessen als jemanden dar, der sich angeblich “in etwas verrannt” habe, so Ihre Worte. “Verrennen” nennen Sie das also, wenn man journalistisch DEN JOB macht, den Journalisten bei ARD, ZDF und beim SPIEGEL seit Jahren vorsätzlich verweigern.

    Sie hatten nach den Zitaten aus der Vergangenheit u.a. der Herren Graßl, Hennicke, Crutzen, Hansen, Schönwiese u.a. gefragt, Sie sind aber wohl aber zu faul zum Lesen, deshalb die 15-Grad-Zitate visuell auch als Video:

    https://youtu.be/GtBqlRUiP2g?t=17m8s

    Da Sie nun wieder anfangen, meine Kommentare nicht mehr freizuschalten, habe ich diesen Kommentar nun auch wieder erneut gesichert.

    Hochachtungsvoll
    Rainer Hoffmann
    http://www.klimamanifest.ch

      • O.K. und DANKE, Herr Rahmstorf für Ihren Kommentar vom 16. Februar 2018 @ 11:25, wo Sie nun endlich einen wichtigen Teil meiner Argumentation wohl verstanden zu haben scheinen. Das war für mich ein hartes Stück Arbeit. Ist Ihnen dann auch bewusst, Herr Rahmstorf, daß meine Kritik über das ZDF-Morgenmagazin vom 10.11.2017 mit Dunja Hayali und auch über die ARD/RBB “Kontraste”-Sendung vom 18.01.2018 vollends berechtigt gewesen ist? An beiden TV-Sendungen waren Sie, Herr Rahmstorf, entscheidend beteiligt und in beiden Sendungen wurden die wichtigen globalen Absoluttemperaturen weggelassen?!

        Wenn Sie fragen:

        Da wir aber auch nach Ihrer Prämisse 2 kurz davon sind, die aus Ihrer Sicht “natürlichen” 15 °C zu überschreiten, wäre es nicht sinnvoll, weitere Erwärmung zu begrenzen – sagen wir auf maximal ein weiteres Grad, wie im Pariser Abkommen von 195 Staaten vereinbart?


        Nee, weil nämlich durch Ihre heutige Bestätigung nun auch deutlich wird, dass Sie die Öffentlichkeit mit Ihrer Behauptung, es gäbe angeblich bereits eine gefährliche Erderwärmung von 0,7°C-0,8°C (z.B. in Quarks & Co vom 08.12.2009 mit Ranga Yogeshwar) die Öffentlichkeit definitiv getäuscht hatten.

        Würden Sie einem Kind auch erzählen, es hätte bei 36,5°C bereits 0,8°C Fieber??

        Würden Sie mir nun aber auch zustimmen, dass eine vermeintliche “2-Grad-Leitplanke” auch erst bei einem Absoluttemperaturwert von 15°C beginnt? Oder können Sie sagen, welches der 27 (!) recherchierten “2-Grad-Ziele” denn das korrekte 2-Grad-“Ziel” ist, jetzt, wo Sie die wichtige Relevanz der 15°C aus dem natürlichen Treibhauseffekt nun bestätigt haben??

        • @klimamanifest

          …dass Sie die Öffentlichkeit mit Ihrer Behauptung, es gäbe angeblich bereits eine gefährliche Erderwärmung von 0,7°C-0,8°C (z.B. in Quarks & Co vom 08.12.2009 mit Ranga Yogeshwar) die Öffentlichkeit definitiv getäuscht hatten.

          _________________________________
          Sehr geehrter Herr Hoffmann,
          die Erderwärmug betrug bis dahin tatsächlich schon 0,7-0,8 Grad.
          Inzwischen sogar noch mehr.
          Herr Rahmstorf hatte somit vollkommen korrekt und in Übereinstimmung mit der Datenlage berichtet.
          Was bezwecken Sie mit solchen Anschuldigungen, wenn Sie doch wissen, dass die entsprechenden Daten für jeden inerhalb Minuten zu überprüfen sind?
          MfG
          Frankfurter

  11. Genauso, wie die Ankündigungen der Politik hinsichtlich der anthropogenen Klimaerhitzung seit Jahrzehnten ohne durchschlagende Ergebnisse im Kreis laufen, genauso läuft die totlangweilige und nervtötende Diskussion mit den Leugnern der anthropogen verursachten Klimaerhitzung seit Jahrzehnten ohne durchschlagende Ergebnisse im Kreis :’D Die Leugner verfolgen meiner Ansicht nach vornehmlich ein einziges Ziel, nämlich eine künstliche “Diskussion” in Gang zu halten, die in der breiten Öffentlichkeit den Eindruck erwecken soll, dass die anthropogen verursachte Klimaerhitzung debattierbar sei. Und mit dieser Strategie sind sie seit Jahrzehnten sehr erfolgreich 🙂 Sehr geehrter Herr Rahmstorf, ich möchte Ihnen eine ernstgemeinte Frage stellen:

    Ist es Ihnen eigentlich jemals gelungen, mithilfe von rationalen Argumenten auch nur einen einzigen Leugner auf den Pfad der Tugend zu bringen?

  12. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    sollte man bei der Diskussion um Temperaturanomalien nicht zwischen der Darstellung solcher Anomalien und der zu ihrer Bestimmung notwendigen Ermittlung unterscheiden?

    Was die Darstellung betrifft, so sind Anomalien m.E. von keinerlei Nutzen. Die Jahresanomalien ergeben sich als Differenz zwischen dem Jahresabsolutwert und einer Kostanten (dem für alle Jahresabsolutwerte gleichen Durchschnitt von 30 Jahreswerten). Alles, was die Jahresanomalien an Informationen liefern, liefern die Jahresabsolutwerte ganz genauso.

    Was die monatlichen Anomalien betrifft, wie sie beispielweise von der Nasa (Giss) veröffentlicht werden, so können diese eher schaden als nutzen. Denn sie werden als Differenzen zwischen den monatlichen Absolutwerten und dem Durchschnitt dieser Monatswerte über 30 Jahre angegeben, und dieser Durchschnitt ist im allgemeinen für jeden Monat ein anderer. Deshalb kann z.B. die Anomalie für November 2017 nicht mit der Anomalie für Dezember 2017 verglichen werden. Ist erstere 0,2 und letztere 0,4, heißt das mitnichten, dass der Dezember wärmer als der November war. Dazu geben diese Anomalien überhaupt keine Information. Und das bedenkliche daran ist, dass man meinen könnte, eben diese Information mit der Liste der monatlichen Anomalien geliefert zu bekommen.

    Diese Gefahr einer Fehlinterpretation würde man vermeiden, wenn man die absoluten Temperaturwerte veröffentlichen würde. Abolute Temperaturwerte sind nicht ein Jota weniger informativ als Anomalien. Allenfalls könnte man für Anomalien beanspruchen, dass mit ihnen die grafische Darstellung anschaulicher wird; aber das ist auch nur ein vermeintlicher Vorteil. Man kann ja bei der grafischen Darstellung der Absolutwerte die Abszisse um die von den Absolutwerten abgezogene Konstante einfach nach oben verschieben und hat die gleiche Anschaulichkeit.

    Was die Nützlichkeit von Anomalien bei der Ermittlung der Temperaturen betrifft, so kenne ich mich da nicht aus und kann dazu nichts sagen.

    • Wenn ich wissen will, ob z.B. in Potsdam der letzte Januar ungewöhnlich kalt oder warm war, dann will ich natürlich die Anomalie im Vergleich zu anderen Januaren wissen und nicht, ob der Januar kälter als der Jahresmittelwert war (was er natürlich immer ist). Von daher ist es m.E. völlig richtig, dass die Anomalien immer relativ zum gleichen Kalendermonat angegeben werden.
      Es gibt aber auch Darstellungen mit dem Jahresgang der globalen Temperatur, die könnten Sie auf der NASA-Website finden.

      • Wenn ich wissen will, ob z.B. in Potsdam der letzte Januar ungewöhnlich kalt oder warm war, dann will ich natürlich die Anomalie im Vergleich zu anderen Januaren wissen

        Aber Herr Rahmstorf, das können Sie doch genauso gut aus den monatlichen Absolutwerten ablesen.

        und nicht, ob der Januar kälter als der Jahresmittelwert war (was er natürlich immer ist).

        Wie kommen Sie auf so einen Verglich? Davon war doch gar nicht die Rede. Schon gar nicht, dass man dafür Absolutwerte verwendet.

        Von daher ist es m.E. völlig richtig, dass die Anomalien immer relativ zum gleichen Kalendermonat angegeben werden.

        Auch wenn damit – in Listen, in denen in jeder Zeile die monatlichen Anomalien eines Jahres direkt nebeneinander aufgeführt sind – fälschlicherweise der Eindrück erweckt werden kann, dass die monatlichen Anomalien eines Jahres miteinander vergleichbar sind?

        Ich bleibe dabei. Anomalien liefern nicht mehr an Information als Absolutwerte. Aber sie laufen Gefahr, fallsch interpretiert zu werden.

        • Ich verstehe nicht, was der falsche Eindruck ist? Wenn der Januar 0,2 Grad wärmer ist als ein “normaler” Januar und der Juni 0,1 Grad wärmer ist als ein normaler Juni, dann ist das doch gerade das, was man vergleichen möchte? Damit ist ja nicht gesagt, dass der Januar wärmer war als der Juni, und ich gehe davon aus, dass die Nutzer solcher Klimadaten das auch wissen.
          Natürlich liefern die Anomalien keine Zusatzinformation gegenüber Absolutwerten, aber wegen der Problematik der Genauigkeit ist eine Angabe wie 14,76 °C eben einfach falsch und würde jedem Physikpraktikanten im Versuchsprotokoll auch als Fehler angestrichen, wenn dieser Wert nur auf 0,5 °C bekannt ist. Man müsste dann eine Stelle hinten weglassen und könnte die Monatswerte bei 0,5 °C Unsicherheit nicht mehr voneinander unterscheiden.

          • Ich verstehe nicht, was der falsche Eindruck ist?

            Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Wenn z.B. für den Januar 2017 eine Anomalie von 0,2 und den Februar 2017 eine von 0,4 ausgewiesen wird, könnte man dann nicht auf die Idee kommen, dass es im Februar 2016 wärmer war als im Januar 2016?

            Wenn der Januar 0,2 Grad wärmer ist als ein “normaler” Januar und der Juni 0,1 Grad wärmer ist als ein normaler Juni, dann ist das doch gerade das, was man vergleichen möchte? Damit ist ja nicht gesagt, dass der Januar wärmer war als der Juni, und ich gehe davon aus, dass die Nutzer solcher Klimadaten das auch wissen.

            Da bin ich mir nicht so sicher. Aber der Punkt ist doch auch der, dass man es darauf nicht ankommen lassen muss, wenn man Absolutwerte statt Anomalien verwendet, denn, wie Sie ja auch selbst sagen: “Natürlich liefern die Anomalien keine Zusatzinformation gegenüber Absolutwerten”

            Die von Ihnen angesprochene “Problematik der Genauigkeit” verstehe ich nicht. Wie kann es eine solche Problematik geben, wenn sich der Absolutwert von der Anomalie um eine Konstante unterscheidet? Gilt das dann nicht auch für den Unterschied zwischen (Absolutwert +- Ungenauigkeit) und (Anomalie +- Ungenauigkeit)

          • Vielen Dank, Herr Rahmsdorf, für Ihre Engelsgeduld, nur so kommen die Meschen guten Willens wirklich weiter.
            Einfach un-belehrbar, solche “Leser”. Lassen wir die un-einsichtigen einfach respektvoll liegen, denn sie wollen nicht verstehen, weil sie – keine Ahnung – möglicherweise einfach nur Macht und Einfluss wollen? Macht bedeutete immer schon, die “Untertanen” mit Teilwahrheiten zu verwirren…
            Ihr wertvoller und klarer Beitrag möge dazu beitagen, solche beängstigenden Strömungen zu verhindern.

  13. […]
    Also, ich brauche keine Absoluttemperatur der Erde, ich sehe mir lediglich die Schneehöhe in meinen heimischen Bergen an und da sehe ich ohne Schneebrille, daß der Winter seit 30 Jahren in die Höhe flüchtet und seit etwa 15 Jahren um ca. 600 m höher gewandert ist. Die Bedingungen heute in 1200 m Höhe entsprechen denen in 600 m Höhe zu meiner glücklichen Jugendzeit (da konnte ich am 13. Februar jedes Jahres 40 km-Skitouren machen, heute werde ich wohl das Fahrrad rausholen). Absolut und relativ und einschließlich (enger) Fehlergrenzen. Ohne jede Wissenschaft. Die tote Natur, Flora und Fauna sind voll von Belegen der globalen Erwärmung, niemand braucht ein Thermometer.
    Nemesis, diese Frage stelle ich mir auch schon lange. Viel besser wäre es, Prof. Rahmstorf konzentrierte sich auf eine Art Unterricht für’s Volk a la Einstein in den 20er Jahren mit seinen Uraniavorträgen. Es gibt noch vieles zu erklären und besser, als es bis jetzt geschah.

    • Urania-Vorträge habe ich auch schon viele gehalten… 🙂
      Lebte er heute, vielleicht würde auch Einstein bloggen? Das würde ich dann jedenfalls gerne lesen!

    • Aber Sie werden mir zugeben, dass Ihr Beitrag für die hier von Herrn Rahmstorf angeregte Diskussion über das “Verwirrspiel” um Anomalien und Absolutwerte ohne Belang ist. Nach Ihrer Meinung bedarf es ja eigentlich überhaupt keiner wissenschaftlichen Darstellung der Entwicklung des Klimas.

      • Nein, das tue ich nicht, ich werde das nicht zugeben.
        Mein zugegebenermaßen anekdotisch-empirisches Beispiel sollte lediglich zeigen, daß Absoluttemperaturen zu ermitteln unwichtig ist (offensichtlich auch nahezu unmöglich); die Ermittlung von Abweichungen ist viel einfacher, kann auch sehr gut durch phänologische und mittels andere Proxidaten erfolgen, ist genauer und bildet die Realität besser und verständlicher ab als Absoluttemperaturmessung.

    • Kleine Ergänzung
      Eric Frenzel ist eben gerade zum wiederholten mal Olympiasieger (neben sechs mal Weltmeister) in der Nordischen Kombination, der Königin des Skisportes, geworden. Er stammt aus Geyer im Erzgebirge, am Ortseingang prangt ein riesiges Bild von ihm.
      Geyer war seit jeher neben dem Symbol für Bergbau (Knappschaft, Lotter, Ries, Binge) ein Symbol für Kälte, Schnee, arktische Anmutung und sicheren Wintersport von Dezember bis März, zuweilen April. Seit dreißig Jahren ändert sich das kontinuierlich. In diesem Jahr war noch kein Wintersport möglich, in den letzten fünf Jahren jeweils ca. eine Woche mit Einschränkungen. Mir ist durchaus klar, daß 5 Jahre kein relevanter Zeitraum für Klimabetrachtungen sind, aber der Einbruch ist überaus deutlich. Wäre Frenzel auch nur 15 Jahre später geboren, hätte er das Skispringen oder gar -laufen niemals erlernen können. Das arme ZDF !
      Und dies alles völlig unabhängig davon, ob die durchschnittliche Globaltemperatur 14 oder 14,5 oder 15 oder was auch immer an Grad welcher Maßeinheit beträgt, mit Zehntel- oder dümmlicher Hundertstelgrad “Genauigkeit”, mit oder ohne Fehlerbetrachtung…. es wird horribel wärmer.
      Und jetzt nochmal für Hoffman in Worten, langsam zum Mitschreiben: Es wird wärmer !
      Was für eine dummfreche und provokatorische, an den nicht vorhandenen Haaren herbeigezogene “Diskussion” um die Durchschnittstemperatur!

      • @Andreas
        Meine Argumentation basiert zu 100% auf der Argumentation der damaligen Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages 1988 bis 1992 zu denen damals u.a. auch Hartmut Graßl gehört hatte. Ich kann nix dafür, dass S. Rahmstorf laufend in seinen Antworten die entscheidenden Argumente der damaligen Enquete-Kommission ausblendet und wohl bedingt-vorsätzlich falsche Prämissen konstruiert. Stefan Rahmstorf soll endlich von Hartmut Graßl die Bestätigung einholen, dass meine Recherchen über die damaligen Behauptungen der Enquete-Kommission des deutschen Bundestages korrekt sind.

        Rainer Hoffmann
        http://www.klimamanifest.ch

        • Herrn Graßl können Sie – als derjenige, der hier sehr ungewöhnliche Thesen aufstellt – gerne selbst fragen, mir als Mitleser hingegen genügt es, Artikel von Herrn Graßl zu lesen: Z.B. diesen hier auf der von Herrn Graßl mitgegründeten Website (2016).

          Frage an Graßl: “Wir haben global gesehen gerade den heißesten Juli seit Beginn der Messungen erlebt. Ähnliche Nachrichten häufen sich. […]”

          Zitat Graßl: “Wenn sich der Treibhauseffekt der Atmosphäre wegen der systematischen Zunahme der Konzentration des zweitwichtigsten Treibhausgases, des Kohlendioxids, erhöht und die Temperatur an der Erdoberfläche dadurch ein wenig steigt, wird das wichtigste Treibhausgas, der Wasserdampf, wegen seiner starken Temperaturabhängigkeit den Effekt verstärken. Dann werden aus nur etwa 1,2 Grad Erwärmung bei Verdoppelung des Kohlendioxidgehalts annähernd drei Grad.

          Wegen der natürlicherweise hohen Schwankungsbreite der globalen Mitteltemperatur um einige Zehntel Grad in wenigen Jahren und Jahrzehnten war es zunächst schwierig, den vom Menschen verursachten Anteil an der globalen Erwärmung zu entdecken. Seit Mitte der 1990er Jahre ist diese Debatte in der Wissenschaft mit der Aussage, dass wir den Hauptanteil liefern, entschieden.”

          Sie vertrauen doch den Aussagen Herrn Graßls, seit 1990 scheint Herrn Graßls Position recht genau jener Herrn Rahmstorfs zu entsprechen.

          • Noch einmal ein Versuch zu meinem Link. In der Vorschau funktioniert er.

            Zur Klarstellung meinte ich oben mit 2016 den Veröffentlichungszeitpunkt des verlinkten Artikels, die Webseite ist wesentlich älter.

          • Wahrscheinlich ist es in die Filterblase des Klimamanifests noch nicht vorgedrungen, dass Hartmut Graßl auch als Mitherausgeber des klimaretter.info fungiert.

            http://www.klimaretter.info/herausgeber

            Daneben finde ich es nicht gerade seriös bzw. extrem unwissenschaftlich, dass das Klimamanifest in manischer Weise auf einem Bericht der Enquete-Kommission von 1990 herumreitet, der vor 28 Jahren erschienen ist und der somit dem aktuellen Wissensstand nicht mehr in allen Punkten entspricht. Ich kenne einige Studien, die bereits nach 5 bis 10 Jahren veraltet waren und von der Wirklichkeit überholt wurden. Ein heißer Kandidat, der bereits am Tag seiner Gründung “out of time” war, ist jedoch nach allem, was ich hier und anderswo darüber gelesen habe, das Klimamanifest selbst.

        • Sehr geehrter Herr Hoffmann!

          Es ist leider nicht ganz einfach ihrer Argumentation zu folgen und das ständige „auflockern“ ihrer Textbeiträge durch Verlinkungen tut ihr übriges, aber dient nicht der besseren Lesbarkeit.
          Sie behaupten die Enquete-Kommission hätte im Jahre 1990 eine globale Mitteltemperatur „definiert“
          – Im Jahr 1990 definierte die Enquetekommission den natürlichen Treibhauseffekt bei einer Absolut-Temperatur von 15°C –
          Könnten Sie uns vielleicht mitteilen wie diese Definition zustande gekommen ist? Warum hat die Kommission nicht 10°C oder 20°C definiert?
          Auch kann ich beim Durchlesen der Seiten 27 bis 29 der BT-DRS 11/8030 nicht konkludent feststellen, dass es sich hier um einen „idealen Normalwert“ handelt. Aber das können Sie bestimmt auch belegen.
          Im Originaltext steht „… in Bodennähe rund 15°C beträgt.“. Es kann sich hierbei wohl kaum um eine exakte Temperaturangabe handeln, durch das Wörtchen „rund“ wird daraus eine ungefähre Angabe. Es könnten auch 14,8°C oder 15,2 °C sein. Also was denn nun?
          Wenn man im Jahre 1990 folgenden Satz schreibt: „Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 0,5°C in den vergangenen 100 Jahren“, dann muss es sich um einen Anstieg handeln der schon erfolgt ist und in der aktuellen (1990) globalen Mitteltemperatur enthalten ist. Wieso packen Sie dann diese 0,5°C nochmals auf die 15°C obendrauf? Die Abb. 2 auf der Seite 29 der BT-DRS 11/8030 ist dazu in der Tat etwas verwirrend, vielleicht könnte das Herr Rahmsdorf erklären wer sich sonst dazu berufen fühlt.
          Das Ihnen Zahlen mit ihrer Anzahl an Dezimalstellen bzw. Messwerte mit Unsicherheitsbereichen Probleme bereiten sieht man ganz deutlich an Ihrem Pamphlet auf der Seite 3. Dort rechnen sie tatsächlich 59,7 Fahrenheit in 15,3888°C um.
          PS: Meinen Kommentartext habe ich zu Beweiszwecken gesichert, falls Herr Rahmsdorf ihn nicht veröffentlichen sollte bzw. sie nicht Antworten. 😉

          • @Thomas Bloethe, Sie fragen:

            – Im Jahr 1990 definierte die Enquetekommission den natürlichen Treibhauseffekt bei einer Absolut-Temperatur von 15°C –
            Könnten Sie uns vielleicht mitteilen wie diese Definition zustande gekommen ist? Warum hat die Kommission nicht 10°C oder 20°C definiert?

            Antwort:
            Die Enquete-Kommission hat die “15°C” aus dem Stefan-Boltzmann-Gesetz abgeleitet.
            Auf Seite 129 der BT-DRS 11/8030 steht:

            Gleichung (11) liefert für diesen Fall eine Wärmeausstrahlung der Erdoberfläche von 114 Prozent der Einstrahlung von der Sonne am Oberrand der Atmosphäre.
            Dies entspricht der Abstrahlung eines Körpers mit einer Temperatur von 288 K = 15°C.

            In den IPCC-Berichten 1995, 2001 und 2007 findet man auch auf den Grafiken von Kiehl/Trenberth die “390 W/m²”, die das abgeleitete Äquivalent zu den “288 K” bzw. “15°C” aus dem Stephan-Boltzmann-Gesetz bedeuten.

            In der Grafik auf Seite 130 der BT-DRS 11/8030 findet man ebenfalls die “390 W/m²” als Äquivalent für das Jahr 1900 bei 15°C.

            Auf der Seite 188 des ersten Enquete-Zwischenberichtes, BT-DRS 11/3246 vom 02.11.1988, wurde der Zusammenhang ebenfalls erwähnt:

            “Sie [die IR-Abstrahlung] beträgt bei der mittleren Erdoberflächentemperatur von +15° C gemäß dem Strahlungsgesetz von Stefan-Boltzmann 390 W/m².”

            Durch die Publikationen von Kiehl/Trenberth lässt sich der argumentative Zusammenhang (288 K -> 15°C ->390 W/m²) noch zusätzlich nachweisen, aber ich will euch nicht mit zuvielen Beweislinks “erschlagen”. Stefan Rahmstorf hat die Kiehl/Trenberth-Grafik auch noch in einem 2016er-Blogtext argumentativ verwendet.

            Rainer Hoffmann
            http://www.klimamanifest.ch

        • Ich bin immer wieder beschämt, wenn ich lesen oder höre, mit welchen aus meiner Sicht sehr fadenscheinigen Argumenten versucht wird, Unsicherheiten (die eigentlich gar nicht bestehen) zu konstruieren. Dabei machen diese Gruppen auch nicht davor halt, dies im politischen Rahmen kund zu tun. Schlimmer noch, wenn diese dann auch noch Gehör finden. Umso bewundernswerter (und leider auch dringend erforderlich) sind daher aus meiner Sicht die unermüdlichen sachlichen Beiträge von Prof. Rahmstorf an dieser und vielen anderen Stellen. Meinen Dank an dieser Stelle nochmals ausdrücklich.

          Den Verfassern und Gläubigen der 15 Grad Absoluttempereatur, die auf mich so wirken, als seien sie gegen Sachverstand und sachlichen Argumenten gegenüber immun, empfehle ich diesen Artikel: http://www.climatechangenews.com/2018/02/13/11-takeaways-draft-un-report-1-5c-global-warming-limit/ der nochmals zusammenfasst, was die aus heutiger Sicht wohl wahrscheinlichsten Folgne einer Steigerung der globalen Durchschnittstemperatur von 1,5 bzw. 2 Grad (übrigens auch hier als Veränderung und nicht als absoluter Wert).

          Viele Grüße

          M. Dittmer

          • @Manfred Dittmer, Sie lassen sich auch von einem Quacksalber erzählen und einreden, Ihr Kind hätte 1,5°C Fieber, ohne dass Ihnen der Quacksalber mitteilt, dass die Körpertemperatur Ihres Kindes lediglich 36,8°C, also immer noch unter 37°C, beträgt. Ohne die Absoluttemperatur als objektive Einordungsmöglichkeit ist jede angebliche Temperaturerhöhung eine Täuschung.

          • @Klimamanifest 17. Februar 2018 @ 05:50

            Ihre Analogie hinkt ein wenig, da Herrn Rahmstorfs Position ja ist, dass man die Globaltemperatur nicht gut bestimmen kann, die Abweichung aber schon.

            Das entspricht einer Welt wo die Körpertemperatur der Bewohner ungenau bekannt ist, aber die Änderung ziemlich genau bestimmt werden kann. Nach einem Arztbesuch teilt der Arzt Ihnen mit: “Wir wissen nicht genau, welche Absoluttemperatur Ihr Kind normalerweise hat. Aber zum ersten Mal in seinem Leben ist sie bei ihrem Kind 2°C höher, und nach unserer ärztlichen Literatur ist dieses Symptom ernsthaft und muss behandelt werden.”

            Sie entsprechen dabei dem Vater, der diese Behandlung seinem Kind verweigert. Und das im Übrigen, obwohl selbst die besten Ärzte der Welt diese Verweigerung für schädlich halten.

          • @Hoffmann: Die Fieber-Analogie ist ein schöner Vergleich und kann ihren Standpunkt gut beschreiben.
            Sie messen regelmäßig die Temperatur ihres Kindes mit 36 Grad. Eines Tages steigt die Temperatur innerhalb weniger Stunden auf 36,8 Grad und das Kind hat Schweißausbrüche etc. Der Arzt rät ihnen schnellstmöglich das Kind ins Krankenhaus zu bringen, da es höchstwahrscheinlich eine schwere Lebensmittelvergiftung hat.
            Sie weisen den Arzt darauf hin, dass Fieber aber erst ab 37 Grad beginnt und ein Arzt vor Jahren bei ihrer Tante auch schon mal eine Fehleinschätzung gemacht hat.
            Auch der Hinweis vom Arzt, dass ihr Thermometer ungenau ist und falsch angewendet wurde, kann sie nicht überzeugen. Ein Freund hat eine andere Einschätzung und sie trauen „sogenannten“ Experten sowieso nicht. Sie handeln also nicht, da die Situation unklar ist.

    • @Klimamanifest, “Sie lassen sich auch von einem Quacksalber erzählen …, Ihr Kind hätte 1,5°C Fieber, ohne dass Ihnen der Quacksalber mitteilt, dass die Körpertemperatur Ihres Kindes lediglich 36,8°C, … beträgt. Ohne die Absoluttemperatur als objektive Einordungsmöglichkeit ist jede angebliche Temperaturerhöhung eine Täuschung.”

      Mal angenommen, meinem Kind geht es prächtig, mein Fieberthermometer misst eine Körpertemperatur X. Ich bin mir nicht so sicher, ob die absolute Höhe der Temperatur stimmt (vielleicht ist mal die Skala verrutscht), ich gehe davon aus, dass die X ungefähr stimmen, vielleicht sind es 37°C, jedenfalls ist X die Temperatur, bei der es meinem Kind gut geht. Die *Änderungen*, die das Thermometer misst, decken sich aber gut mit anderen Messungen und Beobachtungen.

      Nun merke ich, dass es meinem Kind schlechter geht: Es quengelt, die Stirn ist warm, es klagt über Glieder- und Kopfschmerzen (=natürliche Indikatoren). Das Fieberthermometer zeigt, dass sich seine Temperatur binnen kürzester Zeit um 2°C erhöht hat. Es scheint auch so, dass, wenn ich nichts tue, die Temperatur unaufhaltsam weiter zu steigen droht, um 3°C oder 4°C.

      Wenn jetzt jemand kommt und meint: Ach, mach dir keine Sorgen, X war gar nicht 37°C sondern nur 36,5°C – das Kind braucht auf keinen Fall eine Behandlung. Was meinen Sie, ist derjenige nicht vielleicht der Quacksalber?

    • @Andreas

      Meiner Ansicht nach befindet sich unsere Gesellschaft im Endstadium der Ignoranz. In unserer Gesellschaft geht es um Profit und Konsum 🙂 Ich bin jeden Tag heilfroh, dass meine Kinder nicht in einer solchen Welt aufwachsen müssen, ich habe nämlich bewusst keine. Ich habe seit 5 Jahren keinen Winter mehr gesehen und 2017/18 ist der schlimmste Antiwinter, den ich bisher gesehen habe. Auch die Insekten und Vögel sind in beängstigendem Ausmass verschwunden. Das sind Dinge, die jeder direkt wahrnehmen kann, ganz ohne Wissenschaft. Aber die weitaus meisten Leute in meiner Umgebung und auch die Politik ignorieren diese Tatsachen einfach :’D Inzwischen habe ich nur noch einen Kommentar dazu:

      Weitermachen.

      • “Meiner Ansicht nach befindet sich unsere Gesellschaft im Endstadium der Ignoranz.”

        Meiner Meinung nach noch nicht, erst im mittleren Zustand, das ist um Größenordnungen schlimmer, als wäre es bereits der Endzustand.
        Wenn man sich die Geschichte der menschlichen Zivilisation mit ihren temporären und lokalen Höhepunkten der letzten 6000 Jahre (seit den Sumerern) und die Gründe ihres jeweiligen Erlöschens ansieht, bekommt man das Angstschlottern beim Blick in die Zukunft.

        • @Andreas:

          Ich verstehe jeden, der Angst vor dem hat, was uns erwartet!

          Ich persönlich jedoch habe bewusst keine Kinder, keinen materiellen Besitz ect. Mein Leben war schon immer hart, ich habe mich daher mein Leben lang auf’s Loslassen konzentriert, ich habe keine Angst, für mich persönlich wird der Tod eine Erlösung, eine Befreiung von einem durch und durch kranken, ignoranten System.

    • Ich scrolle inzwischen über jeden Leugner-“Kommentar” fürchterlich gelangweilt hinweg 🙂

  14. Ihr Artikel ist mit ein bisschen Nachdenken und wissentschaftlicher Grundbildung auch komplett logisch.

    Lassen wir mal den Klimawandel beiseite – untersuchen wir die Nachwirkung eines starken Vulkanausbruchs im frühen 19. Jahrhundert.

    Da hat man ein paar Zeitreihen-Messungen von frühen Meterologen – an völlig willkürlichen Standpunkten. Meistens ihrem Institut. Und dann kann man Jahresringanalysen machen. Und Berichte lesen (“schlimme Mißernte”).

    Trotzdem wird man zu dem Schluß kommen können, das dieses Jahr dann z.B. ca 2 Grad kälter war. Einfach dadurch, das alle diese Einzelpunkte ähnliche Anomalien hatten und man eine Statistik macht – und die blinden Flecken und räumliche Ausdehnung mit den qualitativen Beweisen füllt (Baumringe – “Schlimme Mißernte” – “Strenger Winter”). Man muß noch nicht einmal die Höhe der Meßstationen über 0 kennen, oder die genaue Eichung der Thermometer (Es gab noch keine echte Norm).

    Die globale Mitteltemperatur der damaligen Zeit ist vor und nach dieser Untersuchung komplett unbekannt – und diese Untersuchung könnte auch ein Wissenschaftler des späten 19. Jahrhunders mit seinen Mitteln durchführen, der die globale Mitteltemperatur noch überhaupt nicht wissen konnte da es noch genug weiße Flecken auf der Landkarte gab.

  15. Ich frage mich, ob es bei diesem Thema nicht vielleicht besser gewesen wäre, die neueren paläoklimatischen Kurven (PAGES2K, Shakun/Marcott…) zur Verdeutlichung als Grafik heranzuziehen. Diese Grafiken sind ja aus früheren Blogbeiträgen vorhanden (z.B.: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/palaeoklima-das-ganze-holozaen/ ).

    Denn es müßte an sich jedem klar sein (können), dass zu jedem beliebigen ermittelten Anomaliewert eines beliebigen Jahres auch sozusagen ein (natürlich rein künstlicher) errechenbarer globaler “Gesamttemperaturwert” gehören könnte (wenn man ihn denn berechnen würde). Das würde vielleicht verdeutlichen, dass man über kurze Zeiträume von hundert Jahren oder weniger “früher” kaum Ausschläge nach oben/unten hatte, im letzten Jahrhundert aber überaus deutlich im Vergleich zu den Jahrtausenden vorher. Die sehr langfristigen Anstiege/Abstiege eines künstlichen Globalwertes innerhalb an sich sehr schmaler Temperaturbereiche (+/- 5°) sind doch das relevante Merkmal der klimatischen “Stabilität” im Gegensatz zum auffälligen “Climate change” der letzten rund 100 Jahre – sowohl dann, wenn man irgendeinen rechnerischen Globaltemperaturwert oder die durchschnittlichen globalen Änderungswerte betrachtet. Da kann ja effektiv kein Unterschied bestehen.

  16. “Klimamanifest von Heiligenroth” das waren doch die, die behaupten für die Bestimmung eines Trends vergleicht man den ersten und letzten Datenpunkt einer Zeitreihe…
    Eines muss man denen lassen, diese Manifest-Anhänger haben eine blühende Fantasie. Ich hatte auch bereits das “Vergnügen” mit Rainer Hoffmann darüber zu diskutieren – und er ist leider völlig beratungsresistent. Die Fehler in seiner Argumentation sind.

    – 15°C als heilige Zahl. Rainer meint die 15°C kommen aus einer magischen Formel und würden genau der Durchschnittstemperatur mit natürlichem Treibhauseffekt entsprechen (die Formel kennt er aber natürlich auch nicht). Er versteht nicht, dass dieses simple Treibhausmodell immer ist: Errechnete -18°C verglichen mit gemessenen 15°C.

    – 15°C als magische Grenze. Rainer meint die 15°C seien die magische Grenze zur “gefährlichen Erwärmung”. Für sein einfaches Weltbild nimmt er dann gerne das Fieber-Beispiel. Tatsächlich sind für viele Folgen der globalen Erwärmung der Grundwert aber egal (siehe z.B. Schleussner, “In the observational record half a degree matters”).

    – 15°C als die Wahrheit. Rainer kennt auch keine Unsicherheiten und versteht nicht, dass Anomalien wesentlich genauer bekannt sind. Gibt eine Quelle die globale Mitteltemperatur als z.B. 14.3°C an, dann ist das für Rainer der Beweis, dass sich die Erde abkühlt oder er denkt der Treibhauseffekt sei schwächer geworden (das 15°C ja die Wahrheit des natürlichen Treibhauseffekts darstellt).

    Stefan Rahmstorf, ich bewundere Deine Geduld, aber diese Diskussion mir Rainer Hoffmann und seinen Anhängern ist ähnlich sinnvoll wie mit Flat Earthern.

    • “Klimamanifest von Heiligenroth” das waren doch die, die behaupten für die Bestimmung eines Trends vergleicht man den ersten und letzten Datenpunkt einer Zeitreihe…

      🙂 Dieser “Hochqualitativer” Beitrag war auch mal ein paar Tage auf EIKE veröffentlicht. Wurde dann aber still und heimlich gelöscht, da es den Verantwortlichen klar wurde wie sehr sie sich mit einer solchen Veröffentlichung selbst unter dem eigenen Lesern blamieren.

      Stefan Rahmstorf, ich bewundere Deine Geduld, aber diese Diskussion mir Rainer Hoffmann und seinen Anhängern ist ähnlich sinnvoll wie mit Flat Earthern.

      Manchmal muss man es so machen wie mein Arbeitskollege (Beratung/Schulung) einmal gesagt hat: “In einer Schulung muss man die Leute von dort abholen wo Sie (wissenstechnisch) sind. Aber bei manchen hilft das nicht. Da muss man die Leute dort lassen wo Sie sind.” Ich denke bei Rainer Hoffmann ist da ähnlich. Herr Rahmstorf sollte sich primär auf die 90%-95% der Menschen konzentrieren, welche diesen Blog lesen, und keine verblendete Sicht auf die Welt haben.

  17. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,
    ich habe noch eine Frage zu Ihrer Aussage, dass sich zeitliche Veränderungen der Temperatur wesentlich genauer messen lassen als absolute Temperaturen. Das Bespiel vom Eifelturm ist da meines Erachtens nicht ganz zutreffend, dies wäre eher vergleichbar mit der Messung der Temperaturdifferenz zweier Objekte unterschiedlicher Temperatur zum gleichen Zeitpunkt. Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass die zeitlichen Temperaturdifferenzen einfach aus der Differenz der absoluten Werte ermittelt werden. Können Sie mir bitte zu den von Ihnen genannten Messverfahren zu Messung von Temperaturänderungen auch über größere Zeiträume noch ein paar Erläuterungen (oder die richtigen Stichworte für die Suchmaschine) geben?

    • An jedem Ort wird natürlich die absolute Temperatur gemessen. Das Problem ist alleine, aus diesen Punktmessungen einen Mittelwert über die ganze Erde zu berechnen, obwohl diese Punktmessungen (1) in verschiedenen Höhen über dem Meeresspiegel gemacht wurden, (2) zu unterschiedlichen Tageszeiten gemacht wurden und (3) mit unterschiedlichen Instrumenten gemacht wurden.

      Punkt 1) habe ich oben ausführlich behandelt.

      Zu Punkt 2): An unserer Säkularstation in Potsdam wird z.B. immer um 7.08 Uhr, 14.08 Uhr, 21.08 Uhr MEZ gemessen – die krummen Zeiten kommen daher, dass man am besten immer zur gleichen örtlichen Sonnenzeit misst statt nach Zeitzonen. Aus diesen drei Messungen wird das Tagesmittel berechnet. Sie können sich aber sicher denken, dass es bei der Berechnung von Tagesmitteln an Wetterstationen mit anderen Messzeiten zu systematischen Abweichungen kommt, auch abhängig vom Tagesgang der Temperatur, die den Absolutwert viel stärker verfälschen als eine klimatische Erwärmung. Ähnlich wie eine schlecht geeichte Badezimmerwaage, die immer drei Kilo zuviel anzeigt – die Ihnen aber dennoch zuverlässig verraten wird, wenn Sie 1 Kilo zugenommen haben, vorausgesetzt Sie messen sich immer mit derselben Waage.

      Bei 3) geht es z.B. um die Gehäuse, durch die Thermometer im Schatten gehalten werden – die weißen Kästen mit Holzlamellen, die Sie an Wetterstationen sehen. Nicht in jedem Land der Erde wurde dies genau gleich gehandhabt.

      Denken Sie dabei daran, dass es hier ja um historische Messreihen bis zurück ins 19. Jahrhundert geht!

      • Das mit der Waage ist ein gutes Beispiel, aber auch genau das Problem: Solange ich Satellitendaten mit Satellitendaten vergleiche, messe ich sozusagen mit der gleichen Waage und kann die Abweichungen relativ genau bestimmen, ohne genau zu wissen, ob die globale Durchschnittstemperatur nun 15,3, 14,8 oder 14,3 Grad beträgt. Beim Übergang von Thermometer- zu Satellitenmessungen habe ich aber die Waage gewechselt, so dass sich auch die Abweichungen nicht mehr genau bestimmen lassen. Das 2-Grad-Ziel ist doch gegenüber der vorindustriellen Zeit definiert. Wie viel Erwärmung haben wir denn schon gegenüber der vorindustriellen Zeit?

  18. Herr Rahmstorf, in Ihren Link zur Globaltemperatur steht, dass diese im Jahresgang zwischen Juli 15,9°C und Januar 12,2°C schwankt. Also nahezu 4°C im Jahresgang. Sind dagegen die katastrophale Temperaturerhöhung um bisher 1°C und die 2°C-Grenze als Klimamanifest nicht eher unbedeutend/ nur Rauschen?

    • Für die Folgen der Erwärmung kommt es auf die Temperaturen vor Ort an, und dort ist der Jahresgang meist noch viel größer als im globalen Mittelwert. Nehmen Sie Grönland, ich glaube der Jahresgang liegt dort um die 30 Grad. Solange das Eis mit diesem Klima im Gleichgewicht ist, passiert aber nichts. Doch schon nach einer Erwärmung um nur 1 oder 2 Grad fängt der Eisschild an, massiv an Masse zu verlieren. NASA Animation dazu: https://www.youtube.com/watch?v=ZVWXC_j7Dqs
      Ob die Erwärmung klein im Vergleich zum Jahresgang ist, ist dabei egal.

    • Herr Rahmstorf, wenn die Globaltemperatur im Jahresgang um 4°C schwankt verstehe ich dann nur nicht, warum man von 14-15°C Globaltemperatur spricht, die es zu schützen gibt? Zu schützen gilt es dann eher die globalen und regionalen Veränderungen und keinen festen Wert. Somit ist auch das 2°C-Ziel nur ein Gedankenspiel. Oder eine “Verbrauchertäuschung”.

      • Niemand spricht davon, einen bestimmten absoluten Wert wie 14 oder 15 °C zu schützen. Es geht darum, eine zu starke Temperaturveränderung zu vermeiden, weil die verheerende Auswirkungen auf unsere Zivilisation haben würde, die auf ein stabiles Klima angewiesen ist. Siehe dazu den gestern erschienenen Artikel von Andrew Freedman.

  19. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    […]
    Noch einmal ein Versuch zur Sache. Sie führten aus, „dass sich die Veränderungen der globalen Temperatur wesentlich präziser messen lassen (auf ein Zehntel Grad genau) als ihr Absolutwert (der nur auf rund ein Grad genau bekannt ist).“ Ich kann das nicht beurteilen, aber ich habe erst mal keinen Grund, es nicht zu akzeptieren. Nun wird die Entwicklung der Temperatur in den veröffentlichten Listen z.B. der Nasa aber ohnehin ohne Angabe von Ungenauigkeiten dargestellt, und wenn man das doch wollte, könnte man ja auch für Absolutwerte deren Ungenauigkeiten darstellen.

    Deshalb denke ich, dass es besser wäre, Absoluttemperaturen zu veröffentlichen, weil man dann

    1. vermeidet, dass aus einem Vergleich von Monatswerten des gleichen Jahres falsche Schlüsse gezogen werden und
    2. „die Gefahr der Verwirrung, die dadurch entsteht, dass die verschiedenen Zentren aus historischen Gründen verschiedene Basisperioden verwenden“ (leicht geändertes Zitat Stefan Rahmstorf) ebenfalls vermeidet.

    Ich möchte abschließend betonen, dass ich nichts mit den Behauptungen von Skeptikern gemein habe, die behaupten, dass die Klimaforschung Anomalien verwende, um etwas zu verschleiern. Das ist Unfug, die Ausrichtung auf Anomalien hat historische und traditionelle Gründe. Meine Beschäftigung damit resultiert daraus, dass ich immer gern Temperaturdaten herunter geladen habe, um sie statistisch (Trend, Signifikanz usw.) auszuwerten und dabei auf die oben genannten Probleme gestoßen bin.

      • Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

        da schließt sich mir die Frage an, warum dann die CO2-Konzentraztion der Atmosphäre immer in „Absolutewerten“ in ppm angegeben werden und nicht auch als Anomalien?

        • Gute Frage! Weil CO2 ein in der Atmosphäre gut durchmischtes Treibhausgas ist, gibt es nicht das Problem, dass der globale Absolutwert mit einer großen Unsicherheit behaftet ist.

      • @Herr Rahmstorf, zu Ihrer Badezimmer-Waage-Analogie:

        Herr Rahmstorf, Sie und die Experten der Klima(folgen)forschung sind Jahren “große Meister” darin, die angeblich gefährliche globale Erderwärmung mit Analogien aus dem alltäglichen Umfeld zu beschreiben, ob es der “gezinkte Würfel” (Mojib Latif) ist, oder “das Flugzug, was mit angblich 90%iger Wahrscheinlichkeit abstürzen würde” (Schellhuber, Sigmar Gabriel im Jahr 2009), oder “Erderwärmung = wie Fieber beim Menschen” (Schellnhuber) und nun die defekte Badezimmer-Waage (Rahmstorf).

        Alle diese beispielhaften Analogien haben alle ein Problem: Sie passen nicht. Warum passen Sie nicht? Weil Sie, Herr Rahmstorf, dem Leser, Zuschauern etwas als angebliche Anomalie “verkaufen”, was in der Natur und auch im Atmosphären-System nämlich ganz Normal ist, nämlich das CHAOS. Das Chaos ist in der Atmosphäre der Normal-Zustand.

        Nun versuchen Sie, Herr Rahmstorf, mit der defekten Badezimmer-Waage wiedermal zu suggerieren, eine gut-funktionierende Waage wäre stattdessen der “Normalzustand”. Ausserdem versuchen Sie davon abzulenken, dass die Enquete-Kommission des deutschen Bundestag auch bereits diesen “Normalzustand” bei 15°C festgelegt hatte und diesen “Normalzustand” nachweislich auch mit dem Stefan-Boltzmann-Gesetz (288 K – > 15°C -> 390 W/m²) begründet hatte.

        Bei der Gelegenheit:
        Können Sie, Herr Rahmstorf, bitte meine Antwort an Thomas Bloethe freischalten. Denn in meiner Antwort an Thomas Bloethe wird mit Seiten- Zitat- und Quellenangaben dokumentiert, wie die Bundestag-Enquete-Kommission vom Stefan-Boltzmann-Gesetz die “15°C° als “Idealtemperaturwert” abgeleitet hatte.

        Ihre Beispiel mit der defekte Badezimmer-Waage hat ein grosses logisches Problem: Ihre defekte Badezimmer-Waage landet umgehend im Hausmüll. Niemand würde diese Waage jemals gebrauchen, da die Werte, diese defekte Waage “ausspuckt” niemanden interessiert, weil sie keine Absolutwerte anzeigt. Denn jeder, der sich auf eine gut-funktionierende Waage stellt, und sein Gewicht misst, will wissen, wie hoch die Abweichung zu seinem absoluten Normalgewicht ist. Man vergleicht Absolutwerte miteinander und stellt keinen Vergleich von Abweichungen auf. Genau diesen sinnvollen Vergleich von Absolutwerten hatte die Enquete-Kommission seit 1988 mit den 15°C aus dem Stefan-Boltzmann-Gesetz und der absoluten Globaltemperatur praktiziert. Die “15°C” waren das “Ideal-Gewicht”, was ich auf einer gut-funktionierenden Waage mit der Realität verglichen wurde. Und dieses “Idealgewicht” wich damals um 0,5°C, also von 15°C auf 15,5°C von der Idealtemperaturmarke ab.

        Wie auch schon die anderen abstrusen Anologie-Beispiele aus der Vergangenheit ist auch Ihre aktuelle “defekte Badezimmer-Waage” Analogie” vollkommener Kokolores, da vollends an der Realität vorbei.

        Es ist immer das gleiche Schema, was Sie praktizieren: Sie versuchen Ihren Leser mit einer abstrusen Argumentation zu vermitteln, Temperaturabweichungen seien genauer als Absolutwerte, obwohl jeder klar-denkende Mensch weiss, dass die Absolutwerte die Basis für Abweichungen sind. Abweichungen bzw. relative Veränderungswerte können nur bestenfalls genauso genau sein, wie die Absolutwerte, auf denen sie basieren.

        Rainer Hoffmann
        http://www.klimamanifest.ch

        • “Wie auch schon die anderen abstrusen Anologie-Beispiele aus der Vergangenheit ist auch Ihre aktuelle “defekte Badezimmer-Waage” Analogie” vollkommener Kokolores, da vollends an der Realität vorbei.”

          ich denke, nicht nur die meisten wissenschaftler sondern auch die meisten denkfähigen menschen halten ihr klimamanifest für kokolores.

          können sie nun endlich mal darlegen, nicht, wieso andere falsch liegen, sondern warum ihre behauptung, relative messungen seien nicht möglich ohne absolute messungen, stimmen soll?

          vor 200 jahren wußten menschen noch nix über einen absoluten nullpunkt. trotzdem konnten sie messen, ob es innerhalb eines zeitlaufes tendenziell wärmer oder kälter wurde an ihrem lebensort. damit ist doch schon klar, dass ihre prämisse, man müsse eine korrekte durchschnittstemperatur angeben können, nicht stimmt.

          und es waren diese relativen änderungen, die dafür sorgten, ob kulturen untergingen oder aufblühten.

          • Sie sollten da besser fuer sich alleine sprechen.

            Ich halte die Ausfuehrungen von Herrn Hoffmann als vollkommen richtig.

            Fragen sie sich mal warum die Klimawissenschaftler die Absolutwerte durch aufwendige Prozeduren und Algorithmen “angleichen” muessen, wenn sie nur an den Anomalien interessiert sind.
            Den Aufwand kann man sich dann naemlich sparen. Wenn es dann doch gemacht wird, dann doch nur deswegen, um die Absolutwerte vergleichbar zu machen.

        • Da muß ich aber entschieden widersprechen. Ich hab selber eine uralte nicht besonders genau gehende Waage im Bad, denke aber nicht im Traum daran, die auszutauschen. Weil ich nämlich aus Erfahrung weiß, daß mein Idealgewicht ungefähr dort liegt, wo die Waage 72 kg anzeigt. Dass ich tatsächlich vermutlich 1,5 kg weniger wiege, ist mir dagegen schnurzpiepe.
          Wichtig ist, dass ich nicht plötzlich unkontrolliert zunehme. Wenn ich also sehe, daß ich in einer Woche drei Kilo zugenommen habe, heißt das: Achtung, ab sofort weniger Bier und wieder mehr Bewegung!

        • @Herrn Hoffmann

          Stellen Sie sich vor man gibt ihnen ein Messgerät das aussieht wie ein Thermometer. Eine dünne Glaskapillare mit einer farbigen Flüssigkeit. Neben der Kapillare befindet sich eine Skala bestehend nur aus Strichen nummeriert von – 10 bis +10, ohne Angabe einer Einheit. Sie wissen nur, dass die Flüssigkeit in der Glaskapillare auf die Umgebungstemperatur reagiert. Sie werden dann aufgefordert über einen sehr langen Zeitraum, mehrere Jahre, jeden Tag an immer den gleichen vier Uhrzeiten dieses Messgerät abzulesen und den Stand der Flüssigkeit zu notieren. Werten Sie dann ihre Messdaten aus, Mittelwertbildung für Monate oder ein ganzes Jahr, können sie sehr sagen ob es an ihrem Standort kälter oder wärmer geworden ist. Was sie nicht sagen können ist wie hoch die Absoluttemperatur ist. Aber die Veränderung können sie sehr wohl bestimmen.
          Stimmen sie dem zu?

    • Ich habe mal die absoluten Temperaturen der Erde, gemessen durch Wetterstationen und Schiffe, heruntergeladen. (hadisst1 Meeranteil 70% und ghcn/cams Landanteil 30% ). Die Polargebiete werden dabei leider nicht richtig abgedeckt, deshalb liegt die Mitteltemperatur bei etwa 17°C . Es ergibt sich eine Sinuskurve, die im Jahresgang um 2°C hoch und runter geht. Schwankungsbreite 4°C. Der Temperaturanstieg während der letzten 70 Jahre – des gleitenden Jahresmittelwertes – liegt bei etwa 0,5°C. Ist also klein gegen den Jahresgang der Globaltemperatur.

      Warum die Klimawissenschaftler das nicht so darstellen, ist mir ein Rätsel. Vermutlich weil man dann direkt sieht, dass der Anstieg klein gegen die jahreszeitlichen Schwankungen ausfällt? Und 14-15°C kein fester Wert sind und die 2°C-Grenze ebenfalls nicht. Wenn man gedenkt das Klima zu schützen, geht es um die Veränderungen vor Ort und nicht um globale Werte. Ich spreche deshalb von einer “Verbrauchertäuschung”.

      • Es geht um die Veränderungen vor Ort an allen Orten auf der Erde, quasi “alle Veränderungen vor (dem jeweiligen) Ort”. Genau das drücken globale Temperaturanomalien aus, und für die räumliche Auflösung gibt es ja sogar globale Temperatur-Anomalie-Karten. Ich sehe da keine Täuschung. Was ich sehe, ist, dass viele Menschen schon einfache Wissenschaft nicht verstehen. Das betrifft alle Gebiete der Wissenschaft, und in manchen versucht der Otto-Normalverbraucher gar nicht erst mitzureden (String-Theorie), in anderen versucht er es, weil es ihm scheint er verstehe etwas davon, obwohl ihm oft noch Grundlagen fehlen (Klimatologie). Ich würde übrigens nicht von mir behaupten, alles über Klimatologie zu wissen. Aber ich behaupte auch nicht, die Experten lägen in diesem Gebiet grundlegend falsch. Im Gegenteil, sie liegen richtig und es wird stets angegeben, wo noch Unsicherheiten liegen. Und diese sind z.B. weit geringer beim globalen Trend als beim Absolutwert.

      • “Warum die Klimawissenschaftler das nicht so darstellen, ist mir ein Rätsel. Vermutlich weil man dann direkt sieht, dass der Anstieg klein gegen die jahreszeitlichen Schwankungen ausfällt? Und 14-15°C kein fester Wert sind und die 2°C-Grenze ebenfalls nicht. Wenn man gedenkt das Klima zu schützen, geht es um die Veränderungen vor Ort und nicht um globale Werte. Ich spreche deshalb von einer “Verbrauchertäuschung”.”

        Was soll es bringen, wenn die langjährige(!) Durchschnittstemperatur mit jahreszeitlichen(!) Daten überlastet werden? Die Trenderwärmung bleibt auch mit jahreszeitlich bedingten höheren oder niedrigeren Durchschnittstemperaturen.

    • Hallo Herr von Oehsen,
      ich denke Sie sollten beachten wer was für wehn schreibt. Sie sprechen von Veröffentlichungen in dennen besser Absolutwerte stehen sollten. Meinen Sie wissenschaftliche veröffentlichungen? Wenn sich wissenschaftler untereinander via veröffentlichungen austauschen finde ich es viel einfacher von Anomalien zu reden da bei Absolutwerten dann jedesmal, um der wisseschaftlichen korrektheit zu genügen, die gesammten Äusseren umstände angegeben werden was ganz schön aufwändig wäre. Auch das Problem der falschen Schlüsse ist nicht gegeben wenn sich Fachleute untereinander unterhalten. Ich find es macht durchaus sinn das man sich unter Fachleuten auf anomalien geignet hat, weil das für jeden mit seinen Instrumenten besser vergleichbar ist. Was dann in den Medien kommuniziert wird ist eine andere Frage die aber die Wissenschaftler nicht direkt betrifft.

      • @E. Philipps

        Ich meine die Daten aus den Datenbanken der wissenschaftlichen Institute und Zentren wie Nasa, WMO usw. Sie werden von Wissenschaftlern, aber auch von Laien und insbesondere natürlich auch von den Medien und von Politikern benutzt. Da sollte man, wenn es ohne zusätzlichen Aufwand möglich ist, Irritationen schon vermeiden.

  20. Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Rahmstorf, ich bewundere Ihre Geduld und Gelassenheit in obiger Diskussion. Vielen Dank dafür.

    Es ist absolut wichtig und richtig derartige Falschaussagen nicht unkommentiert stehen zu lassen. Offensichtlich setzen die Leugner des menschengemachten Klimawandels darauf, durch schiere Masse von Falschaussagen und Verdrehungen die Meinung der Menschen zu beeinflussen.

    Wir müssen – so wie Sie es tun – ruhig, gelassen und immer auf solide Fakten verweisend, all diesen statements etwas entgegen stellen.

    Ich hoffe sehr, dass Ihr Verhalten Vorbild ist für die intelligente, schweigende Mehrheit ist, die natürlich längst Ihrer Argumentation folgen kann. Wir dürfen diesen oft unflätig und beleidigend agierenden Klimaleugnern nicht das Feld überlassen !

  21. Falsch ist: Sie wiegen jetzt 82,0 ± 0,1 kg. (Genauso falsch, wie die Temperatur in 2016 mit 14,83°C anzugeben.

    Wie sollte ich denn auch zu einer solchen Annahme kommen? Im Ausgangspunkt habe ich 80 kg gewogen (was mir, nebenbei gesagt, sehr gefallen hätte) und da ich die 5%ige Ungenauigkeit der Waage kannte, wusste ich, dass mein wirkliches Gewicht zwischen 76 und 84 kg lag. Und drei Monate später wog ich 82 kg und aufgrund der mir immer noch bekannten Ungenauigkeit der Waage wusste ich dann, dass mein wirkliches Gewicht zwischen 77,9 und 86,1 kg lag und ich um 2 kg +- 5% zugenommen habe.

    • Es gibt nicht nur zufällig Fehler, sondern auch systematische Fehler, siehe Verzerrung (Statistik). Eine Waage kann z.B. bei falscher Eichung stets 2 kg zuviel anzeigen und ansonsten auf 0,1 kg genau sein. Bei der globalen Temperatur ergibt sich die Ungenauigkeit durch Verzerrungen (z.B. unterschiedliche / verschiedene geeichte Messinstrumente mit ansonsten hoher Genauigkeit in unterschiedlichen Stationen, dazu verschiedene Methoden ein globales Mittel orographisch sowie geographisch zu berechnen), die sich derzeit konsensfähig nur innerhalb +/- 0,5°C auflösen lassen (historisch gesehen, wie Herr Hoffmann herausgearbeitet hat, wurde sogar bis +1,5°C verzerrt), wobei diese Verzerrungen die Trendberechnung der Globaltemperatur prinzipiell nicht berühren.

    • Na eben. Die Gewichtszunahme (mit einem Unsicherheitsbereich von 200g) können Sie also wesentlich genauer bestimmen als Ihr absolutes Gewicht, wo Sie einen Unsicherheitsbereich von 8kg bzw. 8,2kg haben.

      Außerdem umgehen Sie das Problem, daß Sie nur eine begrenzte Zahl von Messtationen zur Verfügung haben. Je weniger Messpunkte, umso unsicherer der globale Absolutwert. Daher machen sie aus der Not eine Tugend, greifen zu den Daten, die sie haben und mitteln einfach die Differenzen zu verschiedenen Zeitpunkten!

  22. Klasse-Artikel! Herr Rahmstorf sollte eigentlich noch ein Buch schreiben – vielleicht so: “Handbuch für Klimaskeptiker – Was Sie schon immer fragen wollten und bisher noch nicht verstanden haben!”

  23. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,
    vielen Dank für Ihre Erläuterungen zu meiner Frage, ich habe zum Thema der Mittelwertbildung auch auf den GISS-Seiten einige Erläuterungen gefunden.
    Ihr Beispiel mit der Waage ist allerdings nur dann korrekt, wenn es sich um systematische korrelierte Fehler handelt. Wenn das Messergebnis dagegen zufällige unkorrelierte Fehler enthält, dann ist die Aussage, dass die Differenz zweier Messwerte den gleichen Fehler relativen Fehler hat wie die beiden Messwerte doch nicht korrekt.
    Zum Beispiel mit der Waage: Wenn von den 5% Fehler nach der Angabe des Herstellers der Anteil der statistischen Fehler absolut 2 % (z.B. durch Abhängigkeit von Temperatur, Luftfeuchte, Luftdruck und von genauen Standpunkt der Person auf der Waage), dann wäre die Rechnung für diesen unsicheren Anteil folgende: Die erste Messung ergibt 80 kg +-1,6 kg, die zweite Messung 82 kg +- 1,64 kg für die Differenz ergäbe sich dann 2kg +- 3,24 kg
    Auf Grund dieser unsicheren Waage könnte ich damit noch nicht feststellen, dass ich zugenommen habe.
    Auch bei den Fehlern der Temperaturmessungen wird es systematische und zufällige Fehler geben, ich könnte mir vorstellen, dass es in der Praxis extrem schwierig ist, diese Anteile festzustellen, auch wenn man natürlich immer versucht, die systematischen Fehler von vornherein zu minimieren.

    • Deshalb hatte ich eingangs die Ursache des Fehlers genannt: die Federkonstante der Feder. Wenn die Feder 5% zu hart ist, wird sie immer 5% zu wenig anzeigen, egal ob ich 5 kg oder 100 kg messe. Es ist ja auch nur eine Analogie! Die Ursachen für die Probleme bei der Mittelung von Temperaturen habe ich ja erläutert, die sind natürlich ganz andere. Aber das Resultat ist das Gleiche. Die Abweichungen der Werte einer Wetterstation von der Temperatur des weiteren Umkreises stammen von den geographischen Gegebenheiten oder den Messzeiten und sind keine zufälligen Messfehler. Ein Thermometer exakt ablesen konnten die Meteorologen schon.

  24. Ja, es ist ein Verwirrspiel für alle Laien der Klimawissenschaft was durch die Verwendung von Anomalien anstelle von Absolutwerten seit Jahren durch die Wissenschaftler getrieben wird: der Laie (= die Öffentlichkeit) kann mit Anomalien nichts anfangen, d.h. es entsteht Verwirrung und Verunsicherung. Die genannten und gezeigten Daten der Anomalien stehen für die Öffentlichkeit bezugsfrei im Raum.

    Es fängt schon damit an, dass die Globaltemperatur keine gemessene Temperatur ist, sondern ein geschätzter Wert, wie nachzulesen bei Ihrem Kollegen Hn. Knutti:
    https://www.ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2015/06/wie-messen-wir-die-erderwaermung.html
    und wie auch hier bei GISTEMP gleich in der 1. Zeile mit angegeben:
    https://data.giss.nasa.gov/gistemp/
    Ich gehe davon aus, dass dies alle Laien rund um den Globus nicht wissen und die dargestellten Temperaturwert und -kurven, gleich ob es sich um Absolut- oder Relativwerte handelt, als exakt gemessene Daten ansehen. Das hängt auch noch zusätzlich damit zusammen, dass in den Veröffentlichungen (für Laien) keine Fehler- oder Ungenauigkeitsbereiche angegeben werden.

    Sie bestätigen dies ja auch im Kommentar vom 14. Februar 2018 @ 10:44 „ .. der Absolutwert der globalen Mitteltemperatur lässt sich bis heute nur ungenau bestimmen, ganz anders als die Temperaturänderungen.“

    Die letztere Aussage in Ihrem Satz ist so nicht richtig:
    Ihr Beispiel mit der Waage, auch mit der Details erklärenden Ergänzung, ist falsch. Wenn es sich um nur eine Meßstation für alle globalen Temperaturwerte handeln würde, nur dann wäre das Beispiel anwendbar. Bei mehreren Meßstationen wäre das Beispiel dann noch bedingt anwendbar, wenn diese alle technisch identisch wären, die Meßorte alle genau gleiche Verhältnisse hätten (Bodenbeschaffenheit, Niederschläge, Beschattung u.a.) und die Meßgeräte sowohl in kurzen Intervallen (jährlich) kalibriert sowie zwischen den Kalibrierungen laufend (z.B. monatlich) durch entsprechende Maßnahmen (Plausibilitätsprüfung) überwacht würden. So war es in der Vergangenheit nicht und ist es bis heute noch immer nicht, die Meßstationen und Meßmethoden waren und sind sehr unterschiedlich. Nur Satellitenmessungen mit einem einzigen Satellitentyp entsprächen dem Beispiel mit der Waage.

    Wie aus den Temperaturmessungen mit ihren Fehlern und Umrechnungen eine höhere Genauigkeit bei den Anomalien hervorgehen soll als aus den Absolutwerten erschließt sich mir deshalb nicht.

    Okay, Ihre Darstellung ist in sich widerspruchsfrei und schlüssig: da laut Pariser Abkommen nur eine globale Temperaturänderung von max. 2°C, besser 1,5°C nicht überschritten werden soll, muss man auch nur noch die Temperaturänderungen betrachten.
    Doch was ist dann der Ausgangspunkt, was ist die vorindustrielle Zeit? Ist es, weil genau da die regelmäßigen Temperaturaufzeichnungen begannen, das Jahr 1850 (wie in den IPCC-Berichten), oder ist es das Jahr 1780 (Beginn der industriellen Revolution) oder ist es irgendein Jahr aus der Mittelalterlichen Warmzeit (MCA, ca. 900 bis 1260 n. Chr.) oder aus der Römerzeit …. ?
    Die Jahre 1780 und 1850 lagen in der „Kleinen Eiszeit“ mit ihren Extremwettern und Hungersnöten, die Mittelalterliche Warmzeit war wohl noch etwas wärmer als unsere heutige Zeit (Weinbau bis nach Norwegen, starker Gletscherrückgang usw.) und ist inzwischen rund um den Globus nachgewiesen worden. War diese Warmzeit „schlecht“ für die damalige Menschheit?
    Ohne Absolutwert als „Grenzwert“ bzw. besser einen entsprechenden Temperaturbereich geht es nicht, denn sonst hängt im wahrsten Sinn des Wortes die gesamte Thematik der Globaltemperatur und ihrer Änderungen in der Luft.

    • Es ist in der lezten Zeit sehr wahrscheinlich wärmer gewesen als in der sogenannten Mittelalterlichen Warmzeit (nachzulesen im letzten Weltklimabericht oder unter https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelalterliche_Warmzeit ).

      Zum Ausgangspunkt in der vorindustriellen Zeit hat Herr Rahmstorf oben darauf hingewiesen, dass seine Wahl nur etwa ~0.1°C ausmacht. Herr Rahmstorf hat ja auch darauf hingewiesen, dass es vor allem die Höhe und Geschwindigkeit der Temperaturänderung relativ zum stabilen Klima der letzten paar tausend Jahre ist, die für unsere Gesellschaft wichtig ist. Das Zwei-Grad-Ziel spiegelt die Risiken wieder, die sich daraus ergeben. Wir bewegen uns bereits jetzt, mit gut einem Grad Temperaturerhöhung, aus dem Schwankungsbereich des späten Holozän (Marcott, 2013). Bei zwei Grad sind wir weit über dem Temperaturbereich, in dem die Entwicklung Zivilisation erfolgte. Dazu müssen wir die Globaltemperatur nicht genau kennen, wie Sie es anscheinend auch einsehen.

      Was mich verblüfft: Sie meinen, aus angeblichen, regionalen Weinbaudaten und Gletscherrückgängen darauf schließen zu können, dass es im Mittelalter zeitweise wärmer war als heute? Was glauben Sie denn, wie hoch die Unsicherheit einer solchen Art der „Temperaturrekonstruktion“ ist? Und wie kann man dies vergleichen mit der gegenwärtigen Temperatur, wenn Sie diese doch für so unsicher halten? Wie können Sie da die Aussage “die Mittelalterliche Warmzeit war wohl noch etwas wärmer als unsere heutige Zeit” treffen?

      Wenn Ihnen aber Naturerscheinungen als Indikator für Temperaturänderungen lieber sind: Schauen Sie sich die Grafiken zum Meeresspiegelanstieg, Gletschervorstößen oder Meereisrückgang oben im verlinkten Wikipedia-Artikel an. Die Quellen sind dort auch angegeben. Wie stark die Erde sich erwärmt, lässt sich auch an zahlreichen anderen Indikatoren ablesen: wärmeren Binnengewässern, früherem Blühbeginn von Pflanzen, …

      • Wikipedia halte ich für eine schlechte Informationsquelle, da die Artikel quasi von jedermann geschrieben werden können und nicht von Spezialisten und auch nicht von solchen überprüft und korrigiert werden. Es ist natürlich nicht alles falsch was dort steht, das behaupte ich nicht, doch es sind mal veraltete, oft unvollständige oder auch manchmal tendenziöse oder selektierte Informationen. Meine Informationsquellen sehen deshalb anders aus. Was über die mittelalterliche Warmzeit und die Kleine Eiszeit bei Wikipedia steht entspricht zumindest nicht dem aktuellen Stand der Forschung.

        Natürlich kann man aus historischen Aufzeichnungen über den Wein- und Weizenanbau in Norwegen, bis nach Trondheim hinauf, aus Aufzeichnungen über die Waldgrenzen in den Alpen und aus den Baumfunden unter den sich gerade zurückziehenden Gletschern, Berichten zur Baumblüte hier in Mitteleuropa im Januar usw. Schlüsse ziehen, insbesondere wenn dies Aufzeichnungen über längere Zeiträume sind.

        Die Forschungen zur Mittelalterlichen Warmzeit (Medieval Climate Anomaly, MCA) begannen mit der Arbeit von Hubert W. Lamb „The early medieval Warm Epoch …“ (1963). Er ging von einer Erwärmung um 1 bis 2 Grad über dem Mittelwert der Zeit von 1931 bis 1960 aus, im Norden in Norwegen von sogar 4 Grad. Den massiven Gletscherrückzug in Europa und Nordamerika in dieser Warmzeit hat Pierre Alexandre („Le Climat en Europe en Moyen Age“, Paris 1987) erforscht.
        Sie können das im Buch „Kulturgeschichte des Klimas“ von Wolfgang Behringer (5. Auflage 2016) incl. umfangreicher Quellenangaben ausführlich nachlesen. Sie finden auch in folgenden Büchern Informationen zu den Warm- und Kaltzeiten der letzten 2000 Jahre (und mehr):
        – Heinz Wanner, Klima und Mensch, 2017
        – Glaser, Klimageschichte Mitteleuropas, 2008
        – Philipp Blom, Die Welt aus den Angeln, Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit.., 2017
        Nachdem es anfangs noch umstritten war, ob sich die MCA nur in Europa stattfand und es sich deshalb auch nicht um eine globale Erwärmung, vielleicht nur eine der Nordhalbkugel oder Teilen davon, handelte (darauf beruhte auch damals die bekannte Hockey-Stick-Kurve), sind inzwischen rund um den Globus Nachweise gefunden worden. Dies ist hier in dieser Karte nach wohl ziemlich neuem Stand abgebildet:
        https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1akI_yGSUlO_qEvrmrIYv9kHknq4&ll=-3.81666561775622e-14%2C38.03818600000011&z=1
        Durch Anklicken der farbigen Markierungen lassen sich die entsprechenden Studien und in Kurzform deren Resultate anzeigen.
        Die Aussage von Seiten des IPCC, dass es eine solche Temperatur(steigerung) wie von 1850 bis heute, in den letzten 2000 Jahren oder länger nicht gegeben hätte, hat sich nun als falsch erwiesen. Die sich vor Jahren so nach und nach häufenden Informationen, dass die MCA tatsächlich global war, störte die Klimawissenschaftler so sehr, dass einer von ihnen äußerte: “.. we have to get rid of the Medieval Warming Period”. Wer Näheres wissen will sollte selbst „googeln“.

        • Wikipedia als unzuverlässig kritisieren, dann aber auf eine Klimaskeptiker-Grafik verlinken? Hmmm. Ich würde mich da doch eher darauf verlassen was die Paläoklimatologen folgern, die diese Forschungen seit Jahrenzehnten betreiben. Die kommen keineswegs zu dem Schluss, dass es im Mittelalter im globalen Mittel wärmer war als heute. Was im übrigen – wie zurecht hier ein Leserkommentar schon angemerkt hat – auch kaum möglich gewesen sein kann, ohne dass dadurch der Meeresspiegel entsprechend angestiegen wäre.

          • Ich hatte nicht beachtet, dass die Weltkarte von Hn. Lüning gepflegt wird, den Sie als Klimaskeptiker bezeichnen. Nur deshalb muss doch an dieser Weltkarte mit den vielen angegebenen Studien nichts falsch oder tendenziös sein.
            Haben Sie denn derartige Kritikpunkte in dieser Weltkarte und den enthaltenen Informationen gefunden?

            Ich finde auf Skeptikerseiten immer wieder interessante Informationen zu neuesten Studien, wobei ich dann diese Skeptikerseiten nur als “Sprungbrett” benutze, um so zu diesen Studien zu kommen. Derartig viele Links zu neuen Studien habe ich hier auf Ihrer Seiten und auf den vielen andern mir bekannten Internetseiten der nicht-Skeptiker-Seite bisher nicht gefunden.
            Man muss sich ja die Interpretationen der jeweiligen Seite nicht zu eigen machen, die Hauptsache ist der Zugang zu neuesten Informationen der Klimaforschung.

          • Es gibt noch ein Punktindiz das ich gerne ausführe:

            Ötzi.

            Wenn es im Mittelalter oder der Römerzeit über Jahrzehnte hinweg wesentlich wärmer gewesen wäre wie heute, hätten wir ihn nicht gefunden.
            In den 90ern war er beim Auftauen, die Krähen waren schon da. Im frühen 20. Jahrhundert war die Stelle noch mit einem Gletscher bedeckt, heute sind da nur noch je nach Sommer Schneereste auf den Nordseiten – keine Chance für eine Eismumie weiter zu existieren.

            Desweiteren sind die heutigen Gletscherstände in den Alpen instabil – bei Eisverlustdicken von 4 Metern im Jahr sind die weit entfernt von einem Gleichgewicht. Letztes Jahr habe ich es auch persönlich gesehen – in den Österreicher Alpen waren Anfang August bis in die Gipfellagen bei über 3000 Meter Höhe sämtlicher Winterschnee verschwunden und das Basiseis am Schmelzen. Das Bedeutet bei eine einem Gleichgewicht das außer vielleicht Kargletscher in Nordlagen das einzige ist was übrigbleibt.

            Die Bewaldung der alten Gletscherflächen ist übrigens auch schon gesetzt – wir haben die ersten Nadelbaumkeimlinge in erst seit wenigen Jahren abgeschmolzenen Gletscherflächen gesehn.

        • @Richter: Sie sind lustig.

          Vorweg: Bloms Buch ist keine wissenschaftliche Arbeit und er kein Wissenschaftler, die Klimawissenschaft kommt in seinem Buch nur am Rand vor (ein oder zwei knappe Kapitel) und Ihre Behauptung belegt er meiner Erinnerung nach übrigens auch nicht. Glaser behandelt nur Mitteleuropa, einen sehr kleinen Teil des Globus, und nimmt meiner Erinnerung nach auch keine Klimarekonstruktionen vor, sondern ihm geht um die (eher anekdotische) Erklärung geschichtlicher Ereignisse.

          Heinz Wanner nun, der sicher eine Koryphäe auf dem Gebiet ist und den Sie zu Recht als Quelle empfehlen, schrieb 2016: “… the rapid rise in anthropogenic greenhouse gases propelled temperatures well beyond that level [der Mittelalterlichen Warmzeit], as positive anthropogenic radiative forcing overwhelmed natural variability” (Bradley, Wanner Diaz (2016): “The Medieval Quiet Period”).

          Darin verweist er übrigens auf eben jenen IPCC-Bericht aus dem Jahr 2013, den Sie mit einem Handstreich und Verweis auf irgendeine Google-Karte für veraltet erklären wollen.

          Die Ironie:

          1. Natürlich ist der IPCC-Bericht von 2013 veraltet. Denn seit 2014 haben wir global einen deutlichen Temperaturanstieg. Ein Rekordjahr nach dem anderen. Wenn es schon 2013 sehr wahrscheinlich global wärmer war als in irgendeiner mittelalterlichen Warmzeit, dann ist es das jetzt erst recht.

          2. Sie meinen, der Wikipedia-Artikel ist selektiv? Ihre Quellen, Lamb, Wanner, Glaser hat er jedenfalls miteinbezogen. Schauen Sie sich die Quellen dort an. Sie dagegen lassen praktisch alle anderen Quellen aus, auch die zahlreichen nach 2013 erschienenen. Wie kommen Sie denn zu Ihrer äußerst selektiven Auswahl einiger weniger, teils veralteter, teils akzeptabler aber populärwissenschaftlichen Quellen (die noch dazu Ihre Position nicht belegen), teils unwissenschaftlichen Quellen?

          3. Aber Sie halten ja die Temperaturanomalien anscheinend irgendwie für (zu?) unsicher. Ich habe auch immer noch nicht verstanden, wie Sie die angebliche Unsicherheit der ermittelten Temperaturanomalien beklagen können, aber gleichzeitig zu wissen glauben, dass es im Mittelalter wärmer war als heute.

          Glauben Sie im Ernst, dass Ihre Argumentation überzeugt?

      • Herr Richter, ich habe mir die 63 Einzelnachweise des Wikipedia-Artikels mal genauer angesehen. Überwiegend handelt es sich um aktuelle wissenschaftliche Paper aus reputablen Journals mit einem hohen Anteil der Jahre 2013 bis 2016. Darüber hinaus habe ich auch nicht den Eindruck, der Artikel wäre von “Jedermann” geschrieben worden. Da steckt schon einiges Fachwissen drin.

        Die Arbeit von Hubert W. Lamb ist bereits ein halbes Jahrhundert alt, und ich würde an Ihrer Stelle in Erwägung ziehen, dass viele der darin enthaltenen Postulate inzwischen durch genauere Messungen und Untersuchungen relativiert wurden. Vielleicht sollten Sie Ihre Informationsquellen einer kritischen Prüfung unterziehen, denn Vieles, was Sie hier vorbringen, wirkt schon sehr antiquiert (und eindeutig falsch) und ignoriert den aktuellen Forschungsstand fast vollständig.

        Tipp: Vielleicht sollten Sie das Buch von Heinz Wanner nochmals genauer durchlesen. Wanner liegt nämlich mit den Aussagen des IPCC zur jüngeren Klimageschichte auf einer Linie.

    • @W. Richter:
      Die mittelalterliche Warmzeit ist mit der gegenwärtig auftretenden Erwärmung in keiner Weise vergleichbar. Einen Überblick auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse bietet der Wikipedia-Artikel zu diesem Thema.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelalterliche_Warmzeit

      Generell gilt, dass ungeachtet aller regionalen Fluktuationen seit dem Klimaoptimum des Holozäns vor etwa 8.000 Jahren eine globale Abkühlung von etwa 0,10 bis 0,15 °C pro Jahrtausend registriert wurde. Dieser durch die allmähliche Veränderung der Erdbahnparameter (Milankovic-Zyklen) initiierte Trend in Richtung einer neuerlichen Kaltzeit wurde im 20. Jahrhundert durch die Auswirkungen der anthropogen verursachten Erwärmung gestoppt und in sein Gegenteil verkehrt. Wobei diese neue Entwicklung bedeutend schneller verläuft als die Abkühlungstendenz der letzten Jahrtausende.

      Herr Rahmstorf schrieb bereits vor einigen Jahren: “Wir sind dabei, uns weit aus dem Holozän herauszukatapultieren.” Gemeint ist damit, dass die Menschheit auf einen Klimazustand, vergleichbar dem des Pliozäns, zusteuert (mit ca. 400 ppm CO2-Konzentration, Temperatur 2 bis 3 °C über dem vorindustriellen Niveau, Meeresspiegel etwa 20 Meter höher als gegenwärtig). Ob die zu erwartenden pliozänen Bedingungen nur eine Durchgangsstation bilden und als nächstes das Klimalevel des Miozäns erreicht wird – diese Erkenntnis bleibt künftigen Generation vorbehalten.

    • Alles sehr richtig, Herr Wolfgang Richter, was Sie sagen. Genauso ist es. Das von Ihnen korrekt erwähnte “Verwirrspiel der Klima(folgen)forschung” mit den Temperaturanomalien wird ja an den mittlerweile 27 (!) recherchierten “2-Grad-Ziele” besonders deutlich:

      https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/der-spiegel-der-waermste-juli-und-das-2-grad-ziel/

      Das 27. von Harald Lesch und seiner FRAG-DEN-LESCH-Redaktion am 06.11.2017 auf der ZDF-Webseite aufgestellte “2-Grad-Ziel” ist besonders peinlich, auch weil die ZDF-Redaktion dieses angebliche “2-Grad-Ziel” mit dem Jahr 1994 (!) als angebliche Basis bis heute (17.02.2018, 6Uhr00) – trotz mehrfacher Hinweise und Aufforderungen – nicht korrigiert hat.

      • @ Klima_Manifest

        Man fordert Sie ja auch ständig dazu auf, endlich etwas zu verstehen oder zu belegen, warum sollen andere auf einmal Ihre Ansichten und Behauptungen überdenken, wenn nicht mal Sie das tun?

        Ihre nicht belegbare Behauptung, das es eine genau definierte Ideal Temperatur für die Erde gäbe, ist z.B. schlicht Nonsens und läuft am Thema vorbei.
        Das die Geschwindigkeit der Klimaveränderung an Sich das Problem ist, ist eigentlich relativ leicht zu verstehen.

        Aber weil Sie nicht in der Lage sind einzusehen, das Ihnen vielleicht ein Fehler unterlaufen sein könnte, hängen Sie in einer recht skurrilen Fehlerschleife fest.
        Prof. Rahmstorf und diverse Nutzer, versuchen Ihnen vergeblich Ihre Denkfehler aufzuzeigen.

        Nur denken Sie über deren Argumentation gar nicht nach. Sie verteidigen nur (äußerst Produktiv) Ihren Standpunkt und unterstellen am laufenden Band , wie korrupt, verlogen und manipulativ alle sind, die nicht Ihre Standpunkte teilen.

        MfG

        • Sie behaupten:

          Ihre nicht belegbare Behauptung, das es eine genau definierte Ideal Temperatur für die Erde gäbe,


          Antwort:
          Schauen Sie mal bei Mojib Latif, 2003, im Buch “Hitzerekorde und Jahrhundertflut”, Seite 12. Dieser Zitat-Beleg-Nachweis (und auch noch weitere) kommen in unserem in Kürze erscheinenen Blogtext !!

          • @klimamanifest

            Auch bei Mojib Latif gibt es keine “genau definierte Ideal Temperatur für die Erde”.

          • @ Klimamanifest_2007 (@Klima_Manifest)

            Für die Seitenzahl reicht es, aber es reicht nicht für ein Zitat? Ernsthaft? Und wenn es eine so genau definierte Idealtemperatur gäbe, warum müssen Sie dann auf ein populärwissenschaftliches Buch verweisen?

            Und entschuldigen Sie, wenn ich als Laie so doofe Fragen stellen muss….

            War die 15°C Ihre Meinung nach eigentlich schon immer die Idealtemperatur? Oder hat sich das über die Zeitalter geändert? War etwa das Mesozoikum schlicht nicht ganz bei Trost? Oder hatten wir damals eben nicht vielleicht doch ein etwas wärmeres Klima, weil die Co² Konzentration recht hoch war?

            Mir ist nach dem “Studium” Ihrer Seite bewusst das Ihnen die CO2-Konzentration für “derart gering” halten, “dass allein dies schon eine dominante Einflussnahme ausschließt”, um eine echte Wirkung auf unser Klima haben zu können, aber warum halten Sie dann dieses Spurengas an anderer Stelle, trotz niedriger Konzentration, für so unentbehrlich?
            Ein Gas, das in unserer Atmosphäre kaum vorhanden ist, das absolut essenziell für das Leben auf der Erde ist, Ihrer Meinung nach gleichzeitig aber aufgrund der geringen konzentration, keinen Einfluss auf unser Klima haben kann.

            Springt einem dieser logische Widerspruch nicht geradezu an?

            MfG

  25. Nachtrag zu meinem Kommentar vom 15.Februar2018@22:28
    Nach Durchsicht auch aller neuen Kommentare ist klar: es geht Ihnen Hr. Rahmstorf und der Klimawissenschaft sowie der Politik einzig darum den status quo des Klimas zu bewahren.
    Doch ich gehe davon aus man kann vorhersagen, dass eine mittlere Temperatur von 2 bis 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau noch viel besser für unsere Zivilisation ist. Eben diese höheren Temperaturen herrschten über einige Jahrhunderte in der “Mittelalterlichen Warmzeit”. Damals war aber der Meeresspiegel eben nicht höher als heute, im Gegenteil. Damals herrschten keine Hungersnöte wie in der darauffolgenden “Kleinen Eiszeit”, es scheint keine besonderen Extremwetterlagen gegeben zu haben. Damals hatten sich die Gletscher auch sehr weit zurückgezogen und es hatte keinerlei bekannte negative Folgen. Und dann scheint es die postulierten Kipppunkte auch nicht zu geben, denn damals traten sie nicht ein – oder vielleicht doch, aber mit dem “umkippen” des Klimas in die “Kleine Eiszeit” und einem Rückgang der mittleren Temperatur um 4 bis 5 Grad Celsius.

    Aber vielleicht kommt es gar nicht zu solch einem Temperaturanstieg, wenn nun selbst James Hansen annimmt es könnte in den nächsten 10 Jahren (woanders wurde von 30 Jahren gesprochen) eine Abkühlungsphase geben. Beginnt womöglich schon jetzt und hoffentlich ohne Kipppunkt die von den Geologen postulierte Abkühlung?

    • Hallo Herr Richter.

      “Doch ich gehe davon aus man kann vorhersagen, dass eine mittlere Temperatur von 2 bis 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau noch viel besser für unsere Zivilisation ist. Eben diese höheren Temperaturen herrschten über einige Jahrhunderte in der “Mittelalterlichen Warmzeit”.”

      Woher nehmen Sie die Erkenntnis, dass es in der Mittelalterlichen Warmzeit 2 bis 3 Grad wärmer als heute war? Alle mir bekannten Daten deuten darauf hin, dass das praktisch ausgeschlossen ist.

      • @Steffen Kolb
        Bitte lesen mal die genannten Bücher und suchen Sie im Internet die darin zitierten vielen Studien um selbst dort nachzulesen. Es gibt viele neue Informationen zu den beiden genannten Perioden, die vom IPCC in seinem letzten Bericht infolge des frühen “Redaktionsschlusses” nicht berücksichtigt werden konnten.
        Sie werden überrascht sein.

    • Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht unbedingt auf eigene Fakten. Was Sie hier zum Besten gaben, ist ein Konstrukt fernab jeder wissenschaftlichen Evidenz. Zum Beispiel hätte ein Temperaturrückgang von 4 bis 5 ° C keine kleine, sondern eine richtige Eiszeit ausgelöst. Wie Sie auf diesen Wert kommen, ist mir schleierhaft. Die nächste “richtige” Kaltklimaphase dürfte übrigens (wenn die anthropogenen Treibhausgas-Emissionen dem keinen Strich durch die Rechnung machen) in etwa 30.000 Jahren eintreten, und dieses Szenario stammt weniger von Geologen, sondern aus der interdisziplinären Zusammenarbeit von Paläoklimatologie und Astronomie.

      Was Ihre “paradiesiche” Beschreibung der Mittelalterlichen Warmzeit betrifft, haben Sie mehrere damit korrelierende Dürrekatastrophen (vor allem in Mittel- und Nordamerika) unter den Tisch fallen lassen. Ich liege mit meiner Vermutung wahrscheinlich nicht falsch, dass Sie kein Freund der entsprechenden Fachliteratur sind.

      • @Chronaut
        Ich bin nicht auf diese Werte gekommen, die können Sie selbst im genannten Buch “Die Welt aus den Angeln” nachlesen sowie vor allem in den andern Büchern und natürlich in deren umfangreichen Quellen.
        Es ist im genannten Buch etwas ungünstig formuliert, deshalb hier “aufgedröselt”, wie es in den andern Quellen und Studien nachzulesen ist: In der Mittelalterlichen Warmzeit war es etwa 2 bis 3 Grad Celsius wärmer (in Nordeuropa sogar 4 Grad) als heute, in der Kleinen Eiszeit 1 bis 2 Grad kälter als heute. Da diese beiden Perioden direkt nacheinander folgten gab es einen Temperaturrückgang von ca. 4 bis 5 Grad.
        Bitte prüfen Sie selbst die Quellen nach – es kommt dies alles aus wissenschaftlichen Studien, von denen es inzwischen ja sehr viele gibt, wie meine verlinkte Weltkarte mit den Orten und Studien zeigt.
        Was ist in Ihren Augen eigentlich Fachliteratur, wenn nicht diese Bücher und die vielen darin zitierten Studien, die alle nachprüfbar sind.

        • @ W. Richter:
          Fachliteratur sind für mich im Hinblick auf das Thema MWZ möglichst aktuelle und möglichst breit rezipierte Studien, die einen Begutachtungsprozess durchlaufen haben und die in anerkannten wissenschaftlichen Periodika erscheinen (Science, Nature, PNAS, Quaternary Science Reviews, The Holocene etc.).

    • @wofgang Richter

      Doch ich gehe davon aus man kann vorhersagen, dass eine mittlere Temperatur von 2 bis 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau noch viel besser für unsere Zivilisation ist. Eben diese höheren Temperaturen herrschten über einige Jahrhunderte in der “Mittelalterlichen Warmzeit”.
      Damals war aber der Meeresspiegel eben nicht höher als heute, im Gegenteil.

      ——————————————————————-
      Allein daran sehen Sie ja schon, dass Ihre gewagte These nicht stimmen kann. Die Schmelztemperatur von Eis war im Mittelalter die selbe wie heute und der Wärmeausdehnungskoeffizient von Wasser ebenso.
      Was also hätte damals das schmelzende Eis und das sich ausdehnende Meerwasser davon abhalten sollen, den Meeresspiegel ansteigen zu lassen?
      MfG Frankfurter

      • @Frankfurter
        Das ist ja das Überraschende, dass damals in der Mittelalterlichen Warmzeit offensichtlich die anzunehmende Eisschmelze und die Ausdehnung des Wasservolumens keine nennenswerten (in der Literatur der damaligen Zeit nicht genannt) Auswirkungen hatten.
        Es könnte dies darauf hindeuten, dass die bisher nur in den Klimamodellen und nicht in der Realität vorkommende Eisschmelze keine Rolle spielte – oder es könnte auch sein, dass damals die nacheiszeitlichen Hebungen der Kontinente das Ansteigen des Meeresspiegels mehr oder weniger ausgeglichen haben.
        Mit dem Ansteigen des Meeresspiegels ist das “so eine Sache”, insbesondere bei den angeblich untergehenden Inseln. Eine ganz neue Studie hat ergeben, dass auch die Inseln von Tuvalu in den letzten Jahrzehnten größer statt kleiner geworden sind, was bei vielen andern Inseln einige Jahre zuvor auch schon eindeutig durch Messungen (vergleichende Luftaufnahmen) festgestellt worden war.

        • Wesentlich plausibler ist, dass es mangels deutlicher Erwärmung im Mittelalter eben auch keinen solchen Anstieg des Meeresspiegels gab. Das PAGES2k Projekt, eine große Kooperation von 98 Paläoklimatologen (“alles was Rang und Namen hat”) zur Rekonstruktion der Klimaveränderungen über die letzten 2000 Jahre, hat ja letztes Jahr in Nature Scientific Data die bislang beste verfügbare globale Zusammenschau publiziert. Grafik hier: https://twitter.com/rahmstorf/status/966314483579834368
          Demnach war es im Mittelalter global rund 0,3 °C wärmer als im späten 19. Jh und damit rund 0,7 °C kühler als jetzt.

    • Ach so, Herr Richter, der anthropogen verursachte globale Klimawandel ist deshalb kein Problem, weil bald die Spätburgundertraube in Deutschland früher reif wird. Nach dem jahrzehntelangen „Klimawandel-hat-es-immer-schon-gegeben“-Argument müssen wir uns nun also auf eine neue Dauerfloskel der Verantwortungsabschieber gefasst machen.

      Ich ziehe jetzt mal zufällig drei Zeitungsartikel, die vor kurzem erschienen sind, heraus:

      – Klimawandel bedroht Indiens Bauern: „Zunehmende Trockenheit gerade in den Entwicklungsländern des Südens bedroht die wirtschaftliche Existenz von Hunderten Millionen Kleinbauern.“ (FAZ vom 30. Januar 2018)

      – „Der Meeresspiegel steigt im Zuge der Erderwärmung keineswegs mit einer konstanten Geschwindigkeit. Vielmehr beschleunigt sich der Anstieg sukzessive.“ (FAZ vom 13. Februar 2018) Im Jahr 2100 werde das neue Niveau vermutlich 65 Zentimeter höher liegen.

      – Der Klimawandel schont auch unsere Wälder nicht: „2017 war es hierzulande zu warm und zu trocken, Hitze und Trockenheit haben viele Tannen geschwächt. Der Borkenkäfer hatte leichtes Spiel.“ (BZ vom 14. Februar 2018 über akute und erhebliche Waldschäden im Südschwarzwald)

      Irgendwie scheinen wir beide in völlig unterschiedlichen Welten zu leben. Hat das etwas mit „Lügenpresse“ zu tun? Ich denke, dass es mehr an Ihrer ideologisch verzerrten selektiven Wirklichkeitswahrnehmung liegt!

      Übrigens 1: Um das Jahr 1800 lebten auf der Welt noch keine Milliarde Menschen, 2050 werden es vermutlich 11 Milliarden sein.

      Übrigens 2: Noch nicht einmal das mit dem Wein ist so einfach, wie es den Dauervereinfachern scheint:
      https://www.focus.de/wissen/klima/klimaerwaermung/tid-24394/klimawandel-in-deutschland-wie-sich-der-weinbau-veraendert_aid_691440.html

    • @Wolfgang Richter
      Sie schrieben:
      “Doch ich gehe davon aus man kann vorhersagen, dass eine mittlere Temperatur von 2 bis 3 Grad Celsius über dem heutigen Niveau noch viel besser für unsere Zivilisation ist.”

      Potztausend! Was für eine “Vorhersage” soll das denn sein? Worauf stützt sich Ihre kühne Position? Was würden beispielsweise Südspanier, Südkalifornier oder Inder zu einem Temperaturplus (relativ) von 2-3 Grad sagen?
      Ich erinnere an die Hitzewelle, die im letzten Sommer Südeuropa wenig angenehme Zustände bescherte.

      1st time – Vatican forced to turn off its fountains with Rome going through a drought. #TenNews
      Image: Reuters pic.twitter.com/euAC24CEmg

      Die Brunnen, die im Sommer in Rom an bestimmten Orten Abkühlung und Entspannung spenden, sind dort für das allgemeine Wohlbefinden im öffentlichen Raum eigentlich unverzichtbar.

      Die Liste der hitzebedingten Unannehmlichkeiten lässt sich fortsetzen..

      Ihnen ist hoffentlich nicht entgangen, dass es in der Diskussion um Globaltemperaturen geht. Da macht es wenig Sinn von einer “mittelalterlichen Warmzeit” zu fabulieren, welche europäische Verhältnisse in den Mittelpunkt rückt.

    • @Krüger: Ich bin letztes Jahr aus sozialpsychologischem Interesse (Erforschung von Links- und Rechtsideologien!) öfter einmal auf ScienceSkeptical gewesen, mir ist dort ein amateurhafter Hang zur substanzlosen Schwadroniererei im Gedächtnis geblieben. Als Berufstätiger mit klarem Verstand muss ich mir nicht länger eine Website antun, wo erwachsene Menschen, die in ihrem Leben viel geleistet haben, regelmäßig in unfairer und rumpelstilzchenartig-kindischer Weise angegangen werden (Beispiele kann ich gerne nennen).

      Die Diskussion wurde hier von Herrn Rahmstorf begonnen, tragen Sie Ihre „Argumente“ dann auch bitte in diesem Forum vor! Soviel Mut, Herr Krüger, werden Sie ja dieses Mal vielleicht aufbringen!

  26. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    ich habe noch mal über Ihr Badewaagen-Beispiel nachgedacht. Ich meine, dass die Analogie zur Temperaturmessung einfach nicht stimmt, und ich hoffe sehr, dass Sie sich die Zeit nehmen, auch noch einmal darüber nachzudenken.

    Die Badezimmerwaage. Ein Alltagsbeispiel: Sie haben eine einfache alte Waage mit Sprungfeder. Da die Härte der Federn in der Produktion um ±5% streut gibt der Hersteller an, dass die Waage auf ±5% genau misst. Sie wiegen sich und die Waage zeigt 80,0 kg. Jetzt wissen Sie, dass Sie 80 ± 4 kg wiegen, also irgendwas zwischen 76 kg und 84 kg.
    Drei Monate später wiegen Sie sich wieder und die Waage zeigt 82,0 kg
    .“

    Vergleichbar mit Anomalien bei der Temperaturmessung wäre es, wenn Sie die beiden gemessenen Gewichte von 80 und 82 kg um ein durchschnittliches Gewicht, sagen wir 79 kg, kürzen. Dann kämen Sie zu Gewichtsanomalien von 1 und 3 kg. Und diese Werte sagen nichts anderes über die Veränderung des Gewichts aus als die absoluten Werte, und auch die Unsicherheit ist hier wie da die gleiche.
    Die von Ihnen registrierte Zunahme von 2 kg ist nicht die Anomalie, sondern die Veränderung der Anomalie von 1kg zu 3 kg, und es ist die gleiche Zunahme wie zwischen den Absolutwerten, und was für die Unsicherheit der Zunahme zwischen diesen Anomalien gilgt, gilt genauso gut für die Zunahme der Absolutwerte.

    Ich bleibe dabei: Die Veröffentlichung von Anomalien hat keinerlei Vorteile. Aber sie kann zu Irritationen führen.

  27. WR
    die Oberflächentemperatur ist nicht ausreichend um weitreichende Klimaveränderungen zu erklären. Besser wäre es den Energiegehalt der Luft zu ermitteln, also mit Berücksichtigung der Luftfeuchtigkeit.
    Wenn man bedenkt, dass es 80 mal so viel Energie benötigt um einen Liter Eis in Wasser zu verwandeln, als 1l Wasser von 1 grad auf 2 grad zu erwärmen, dann wird klar, dass in den Polargebieten die Temperaturen um den Gefrierpunkt einer genaueren Untersuchung unterliegen müssen.

    • Sie haben recht dass die 2m-über-Oberfläche-Temperatur nicht alles aussagt, und Ihre Ideen dazu sind prinzipiell gut! Das alles wurde aber schon in gar nicht so wenigen Studien gemacht, hier nur Beispiele:

      “Global climatology of Convective Available Potential Energy (CAPE) and Convective Inhibition (CIN) in ERA-40 reanalysis” Riemann-Campe et al 2009:
      “[…] In general, [in 1958-2001] a CAPE increase is noted during all seasons […]”

      Hier zur Eisschmelze, in die ja wie Sie richtig sagen ein Teil der zusätzlichen Energie fließt:
      “Recent contributions of glaciers and ice caps to sea level rise” in Nature, Jacob et al 2012
      “Our results are based on a global, simultaneous inversion of monthly GRACE-derived satellite gravity fields. […] the Greenland and Antarctic ice sheets, including their peripheral GICs, contributed 1.06 ± 0.19 mm yr−1 to sea level rise. […] all ice-covered regions [contributed] 1.48 ± 0.26 mm yr−1 […]”.

      “Acceleration of the contribution of the Greenland and Antarctic ice sheets to sea level rise” Rignot et al. 2011

      Es gibt auch Studien, die Energiebilanzen aufstellen, aber das deltaE durch das schmelzende Eis kann man auch sehr gut selbst ausrechnen.

  28. P.S.: Was ich allerdings einräumen muss:

    1. Absolute Temperaturen mögen eine Genauigkeit suggerieren, die es nicht gibt.

    2. Ihrerseits einzuräumen, dass es mit Anomalien Irritationen geben kann, die bei Absolutwerten nicht eintreten können, würde wohl den Eindruck erwecken, dass Sie vor den abstrusen Argumenten der Skeptiker einknicken. Ich kann verstehen, dass Sie das vermeiden möchten.

    • Ich habe ja oben in Artikel selbst geschrieben, dass Anomalien zu Verwirrung führen können, v.a. wenn unterschiedliche Bezugszeiträume verwendet werden. Trotzdem sind Absolutwerte aus den erläuterten Gründen keine Lösung.

  29. Sehr geehrter Herr Rahmsdorf!

    Wenn die globale Mitteltemperatur nur auf 1 Grad, 14°C ± 0,5°C, bekannt ist und die Klimaziele von Paris maximal 2°C Temperaturerhöhung empfehlen, wie sind dann mögliche Kippunkte im Klimasystem in den 2°C berücksichtigt?
    Um das Erreichen von Kippunkten zu vermeiden müsste ja die große Unsicherheit bei der Mitteltemperatur berücksichtigt werden. Denn für Kippunkte sind ja die Absoluttemperaturen und nicht die Änderungen interessant.
    Haben wir eventuell, da der Meeresspiegelanstieg sich jetzt beschleunigt hat, hier schon einen Kippunkt erreicht bzw. überschritten?

    • Guter Punkt – aber Kipppunkte hängen meist von lokalen Temperaturen ab (z.B. über Grönland für die Stabilität des grönländischen Eisschildes), sodass dort die Ungenauigkeit in der Bildung eines richtig gewichteten globalen Mittelwerts keine Rolle spielt. Und in der Praxis ist meist auch nicht gut bekannt, bei welcher absoluten Temperatur der Kipppunkt überschritten wird, da gibt es große Unsicherheiten. Die Abschätzung basiert auf Modellsimulationen des entsprechenden Systems, und im Modell habe ich alle Informationen und kann das wiederum problemlos auf einen Absolutwert oder Anomalien relativ zu heute beziehen.
      Was die Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs angeht: das ist einfach eine erwartete Folge der kontinuierlichen Erwärmung, denn je wärmer es wird desto schneller schmilzt das Eis.

    • Schon allein die überhebliche Häme des unterstellenden Pamphletes zeigt, wer hier in Wahrheit diskreditiert. Dagegen ist Stefan Rahmstorf ein Ausbund an Sachlichkeit und Aufklärung. Es gilt die Regel: Je mehr gepestet, desto faktenferner.

    • Klimamanifest_2007 (@Klima_Manifest)
      23. Februar 2018 @ 15:19

      Umfangreicher Blogtext als unsere Antwort auf Ihren Blogtext und die hiesige Kommentar-Diskussion:…

      _____________________________________________________
      Sehr geehrter Herr Hoffmann,
      Sie werden doch hoffentlich nicht erwarten, dass wir uns durch ihren wirren Blog arbeiten um zu interpretieren, was Sie meinen?
      Das ist ja wohl eine Zumutung.
      Antworten Sie bitte direkt, falls Sie überhaupt etwas konkretes zu sagen oder zu fragen haben. Oder lassen Sie es ganz bleiben und ziehen sie sich aus der Diskussion zurück.
      MfG Frankfurter

  30. “Warum sind Differenzen genauer als Absolutwerte? Wohl jeder Wissenschaftler ist damit vertraut, dass man in vielen Fällen Differenzen bzw. Veränderungen einfacher bzw. genauer messen kann als Absolutwerte.”

    Dies ist doch eine Mogelpackung. 70% der Erdoberfläche sind Meere. Auf den Ozeanen wird die Wassertemperatur durch Schiffe und Bojen gemessen, deren Position sich von Messung zu Messung ändert. Sie müssen also Messungen an nahegelegenen Positionen verwenden, um durch Interpolation Werte an festen Referenzpositionen zu erhalten. Daraus können Sie dann Anomalien bestimmen. Andererseits veröffentlicht der DWD monatlich regionale Mittelwerte der Temperatur mit einer Unsicherheit von +/- 0,1 °C. Es geht doch!

    • Es gibt aber auch noch globale Satellitenmessungen diverser Infrarotwellenlängen für die Wärmeabstrahlung. Diese sind zwar nicht direkt mit Oberflächenmessungen vergleichbar (können z.B. über den Druckeinfluss auf Linienspektren der Luft nur einigermaßen vertikal eingegrenzt werden, andere Satelliteninstrumente messen die Temperatur der Meeresoberfläche statt die 2m-Luft-Temperatur), die Schiffsmissionen helfen aber beim Vergleich zu den Satelliten, so dass Satelliten extrem wertvolle zusätzliche Informationen über die Temperaturverteilung insbesondere der Meere liefern (letzteres allerdings allein in den jeweils wolkenfreien Arealen).

  31. “Der Grund dafür ist, dass sich die Veränderungen der globalen Temperatur wesentlich präziser messen lassen (auf ein Zehntel Grad genau) als ihr Absolutwert (der nur auf rund ein Grad genau bekannt ist).”
    Das impliziert Erklärungsbedarf!
    Nachdem jede Temperatur zunächst nur als Absolutwert gemessen werden kann, ist eine Mitteltemperatur eine mathematische Mittelung einer großen Zahl von Einzelwerten nach irgend einem Algorithmus mit allen Unsicherheiten, die bei so einer Mittelung auftreten können. Ermittelt man die Veränderung zu einer Vergleichstemperatur, entstand auch diese andere Temperatur vor Jahrzehnten zunächst ebenfalls aus Mittelung von vielen Einzelwerten, möglicherweise sogar nach einem anderen Algorithmus. Wieso soll dann die Differenz der beiden Mitteltemperaturen genauer sein als die Basiswerte? Wenn ich in beiden Fällen z. B. die identische Mitteltemperatur feststelle, wäre die mathematische Änderung Null. Wenn, wie Sie sagen, die Basiswerte aber nur auf 1° genau bekannt sind, könnte die wahre Differenz statt Null im Bereich von -2° bis +2° möglich sein. Weil ein Instrument, das direkt Temperaturdifferenzen messen kann, zwischen denen Jahrzehnte liegen, wird wohl noch nicht erfunden sein?
    Sie meinen dann: “… schon für die Monatsmittelwerte der globalen Temperatur auf plus oder minus einige Hundertstel Grad genau.” messen zu können. Wenn Sie das können, wieso sollte dann das Jahresmittel plötzlich nur auf 1° genau sein?
    Aber Sie können das sicher erklären?
    PS: ich hab wegen der Menge nicht alle anderen Kommentare gelesen, falls das schon jemand anderer gefragt hätte …

    • Na, das hat er doch schon so ausführlich in seinem Artikel erklärt. Ist doch auch intuitiv ganz einleuchtend. Meine Schwester z.B. wohnt nur dreizehn Kilometer nördlich von mir, aber 70 Meter höher. Fahre ich aber statt dessen zehn Kilometer nach Westen zu meinem Bekannten Josef, bin ich plötzlich 70 Meter tiefer als bei mir zu Hause.
      Was ist jetzt die Durchschnittstemperatur in einem Radius von ca. 20km um meinen Wohnort? Da bräuchte ich wegen der hügeligen Landschaft jede Menge Messwerte – die ich aber nicht habe. Schlecht für den Mittelwert.
      Wenn es aber morgen bei mir zwei Grad wärmer ist als heute, dann hat es die zwei Grad mehr auch bei meiner Schwester und bei Josef auch. Die hat es überall in meinem 20km-Radius-Einzugsbereich. Also reicht ein einziges Thermometer.

    • Eigentlich versucht Herr Rahmstorfs Artikel ja genau dieses Thema zu beleuchten. Ein Grund ist, dass die einzelnen Zeitreihen der Messstationen (nach oft nicht wenigen Fehlerkorrekturen, wenn z.B. Instrumentfehler korrigiert wurden) im Rahmen der veröffentlichten Unsicherheiten oft auf ein Zehntelgrad genau sind und bei der Berechnung einer absoluten Globaltemperatur Uneinigkeit in der Wahl der Mittelwertbildung besteht. Diese Uneinigkeit betrifft die Anomalie kaum, da verschiedene Mittelungsmethoden eine ähnliche Anomalie (aber einen stärker verschiedenen Absolutwert) liefern können. Wenn z.B. die relative Abweichung verschiedener Mittelungsmethoden 0,2% ist, wird sich der Absolutwert der Temperatur um 0,2%*300 K = 0,6K zwischen ihnen unterscheiden, der Temperaturanstieg aber nur um 1,0K*0,2% = 0,002 K.

  32. Wolfgang Richter 17.Februar 17:23

    Zu Ihrer Behauptung, im Mittelalter hätte es in Trondheim Weinanbau gegeben, bitte ich Sie mal um eine Quelle.
    Weitere Frage: was ist der Grund, daß Sie so explizit betonen, daß es im “Mittelalter” in gewissen Weltgegenden oder überhaupt global wärmer bzw. deutlich wärmer war als heute ?
    Eine Bitte: Können Sie mir bitte mal die Meeresspiegelhöhendifferenzen im von Ihnen gemeinten Zeitraum im Vergleich zu heute nennen ?
    Weitere Frage zur Ihrem Kommentar vom 16. Februar 12:54
    Sie sagen, in der Mittelalterlichen Warmzeit war es 2…3K wärmer als heute, “die” Gletscher (welche ??) hätten sich zurückgezogen, der Meeresspiegel war nicht höher als heute. Haben Sie einen Nachweis und auch eine Erklärung dafür ? Für mich zum Verständnis, ich bin blutiger Laie: wohin ist das Wasser verschwunden ?

    • @Andreas
      Weinbau in Skandinavien ist keine Behauptung von mir, es ist dies eine festgestellte Tatsache, nachzulesen im oben genannten Buch „Kulturgeschichte des Klimas“ auf S. 107 wobei auf die Quelle „Die Entwicklung der nördlichen Weinbaugrenze in Europa“ von Wilfried Weber https://goo.gl/uokj1k verwiesen wird. Entsprechende Aussagen zur Mittelalterlichen Warmzeit finden Sie auch hier bei der „Bundeszentrale für politische Bildung“: https://goo.gl/bmKihp
      Für Ihre weiteren Fragen zu den Temperaturen der Mittelalterlichen Warmzeit und dem Gletscherrückzug lesen Sie bitte selbst nach und suchen Sie nach den entsprechenden Studien.

      Zum Gletscherrückzug im frühen Mittelalter und in der Zeit der Römer finden Sie hier eine Information der ETH Zürich, wo auch auf die vermutete große Fehleinschätzung der doch starken Temperaturschwankungen der nicht allzu langen Vergangenheit eingegangen wird:
      http://archiv.ethlife.ethz.ch/articles/tages/gruenealpen.html
      Außer von dem hier genannten Dr. Schlüchter sind noch Studien von einem Team um Anaëlle Simonneau von der französischen Univ. Orléans und von Martin Lüthi von der Universität Zürich erschienen, die bestätigen, dass die Gletscher schon mehrfach verschwanden und wieder wuchsen. Die heutigen Alpengletscher entstanden offensichtlich in der Kleinen Eiszeit und waren für die Alpenbewohner eine Katastrophe.
      Interessant in diesem Zusammenhang ist sicher auch die Überprüfung der bekannten Behauptung, dass aufgrund der globalen Erwärmung der Skitourismus beeinträchtigt werde, was nach diesem Vortrag mit seinen Daten bis heute aber noch nicht mal im Ansatz zu beobachten ist:
      https://goo.gl/RrhyEg
      Interessant ist: nur die Sommer sind wärmer geworden. Diese Feststellung zeigt auch, dass eine Jahresmitteltemperatur gar nichts über die klimatischen Verhältnisse während der Jahreszeiten aussagt.

      Ich habe keine Erklärung für die vergangenen heftigen Klimawandel – und das liegt nicht daran, dass ich Techniker und kein Wissenschaftler bin, sondern daran, dass nach meinen Recherchen die Wissenschaftler noch nach Erklärungen suchen. Eine Rolle scheinen wohl nach den bisherigen Ergebnissen die Sonne und die Erdumlaufbahn zu spielen, bei denen verschiedene Zyklen gefunden wurden.
      Wo sich der Meeresspiegel damals in der Mittelalterlichen Warmzeit bewegt hat? Diese Frage versuche ich mal durch eine Internet-Suche zu beantworten. Hier ein Fund in einem Blog:
      https://goo.gl/gFwABm
      Danach soll der Meeresspiegel damals um 1 bis 1,6 m oder 2m gestiegen und dann in der Kleinen Eiszeit wieder um den gleichen Wert gefallen sein. Das ist genau das, was man in laienhafter Logik erwarten würde.
      Ich will das bald mal anhand einer Suche nach entsprechenden Studien für mich verifizieren.

      Sie fragen, warum ich betone, dass es im (frühen) Mittelalter in gewissen Gegenden oder global wärmer war. Meine Antwort: Es geht hier im Blog um die globale Temperatur und deren Veränderung. Zwar wurde im ersten IPCC-Bericht (FAR) aus dem Jahr 1990 in Fig. 7.1, untere Grafik, page 202, ein Temperaturverlauf (ohne Werte) gezeigt, bei dem die Mittelalterliche Warmzeit deutlich höhere Temperaturen hatte als die Zeit von 1900 bis wohl 1980, doch wurde dann seit vielen Jahren schon behauptet, dass es nie in den letzten 2000 Jahren so warm gewesen wäre wie heute und die Temperaturen noch nie so schnell gestiegen wären wie seit dem Beginn der Industrialisierung – ein gewichtiger Teil der Argumentation hinsichtlich einer prognostizierten menschengemachten Klimakatastrophe (AGW).

      • Diese Grafik aus dem ersten IPCC-Bericht zeigte eine Kurve für Mittelengland, und sie endete bevor die globale Erwärmung richtig begann – selbst dort ist es inzwischen wärmer als im Mittelalter, wenn man den Anstieg der letzten Jahrzehnte hinzunimmt.

        • Sorry, Herr Prof. Rahmstorf, aber das ist eine Kurve der globalen Temperatur!
          Bildunterschrift: “Schematic diagrams of global temperature variations since the Pleistocene on three time scales…”.
          Hochinteressant ist auch auf der gleichen Seite des FAR der erläuternde Text:
          “The late tenth to early thirteenth centuries (about AD 950-1250) appear to have been
          exceptionally warm in western Europe, Iceland and Greenland (Alexandre 1987, Lamb, 1988) This period is known as the Medieval Climatic Optimum China was, however, cold at this time (mainly in winter) but South Japan was warm (Yoshino, 1978) This period of
          widespread warmth is notable in that there is no evidence that it was accompanied by an increase of greenhouse gases.”

          • Herr Richter:
            Zwischen Ihrer und meiner verlinkten Studie liegen nicht nur rund 25 Jahre, sondern auch (über den Daumen gepeilt) etwa 10.000 weitere Arbeiten zum Thema Ozeanographie/Meeresspiegelanstieg, die in diesem Zeitraum entstanden sind und die den wissenschaftlichen Fortschritt bis ins Detail dokumentieren. Ich habe die Studie deshalb als Beispiel gewählt, weil sie
            a) den derzeitigen Kenntnisstand angemessen wiedergibt,
            b) eine überdurchschnittlich hohe Rezeption (= Anerkennung) innerhalb weniger Jahre verzeichnen kann,
            c) und weil sowohl die Autoren als auch das Journal in der wissenschaftlichen Community hohes Ansehen genießen.

            Da man mit einer einzelnen Studie bekanntlich alles (oder auch nichts) “beweisen” kann, verlinke ich grundsätzlich nur auf qualitativ hochwertige Arbeiten, die in vollem Umfang dem emtsprechen, was gemeinhin “Stand der Wissenschaft” genannt wird. Das schließt veraltete Literatur ebenso aus wie fragmentarische, durch das Web geisternde Grafiken und Statistiken zweifelhafter Herkunft.

        • Unterstellen Sie denn den Verfassern dieser wissenschaftlichen Arbeit
          https://goo.gl/8EpWGo
          dass sie Fake News geschrieben haben?

          Die von Ihnen verlinkte Studie ist zwar neuer, aber das muss nicht bedeuten, dass sie “richtiger” ist. In ihr wird nichtmal auf die hier von mir verlinkte Studie verwiesen und diese deshalb auch nicht bewertet, so dass einfach beide “Behauptungen” nebeneinander stehen.

          • 1994 war der Kenntnisstand über die Meeresspiegelentwicklung dramatisch geringer als heute – da liegt ein viertel Jahrhundert Forschung dazwischen!

  33. Sehr geehrter Herr Hoffmann!

    Auf Ihrem Blogtext antworte ich mal mit einem Zitat von Friedrich Gauß:
    “Durch nichts zeigt sich mathematischer Unverstand deutlicher als durch ein Übermaß an Genauigkeit im Zahlenrechnen.”

    Viilleicht überdenken Sie noch einmal Ihre Zahlenvergleiche noch einmal!

    • @Thomas Blöthe
      Lustig, dass Sie mir ein “Übermass an Genauigkeit” vorwerfen. Vielleicht richten Sie Ihren Vorwurf mal an das PIK in Potsdam, die nicht müde werden, immer wieder aufs Neue mit einem “Übermass an Genauigkeit” ein angebliches CO2-Budget für die Erde aufzustellen, bereits per Video im Jahr 2013 dokumentiert, hier: https://youtu.be/9-0UjsmFsmE

      Und auch nocheinmal im Jahr 2016 am Beispiel der “Genauigkeit” eines Thomas Stocker thematisiert: https://youtu.be/GJ7pPq6Gb9Q

      Und besonders amüsant:
      Obwohl das CO2-Budget nach logischen Grundsätzen durch Zeitablauf eigentlich jedes Jahr abnehmen/sinken müsste, steigt das angeblich “ultimative CO2-Budget” bei jeder neuen CO2-Budget-Behauptung der Klimafolgenforscher: Lag das globale CO2-Budget im Jahr 2009 noch bei 750 Mrd. Tonnen, so lag es dann im Jahr 2015 dann -oh, wunder – bei 1.000 Mrd. Tonnen.

      Besonders deutlich ist die Abstrusität der CO2-Budget Behauptungen bei Ottmar Edenhofer nachweisbar, was die obigen Videos dokumentieren.

      • Auch für das CO2-Budget gilt (wie hier schon ausführlicher erläutert): seine Größe ist unsicher und hängt z.B. davon ab, mit welcher Wahrscheinlichkeit damit welche Erwärmung vermieden werden soll und welche Annahmen man über die anderen Treibhausgase trifft.

      • Das stimmt nicht, da dabei auf verschiedene Budgets Bezug genommen wird. Etwas mehr Sorgfalt, welche Budgets genau angesprochen werden, würde Ihnen gut zu Gesicht stehen, wenn Sie sogar Wissenschaftler auf Ihrem komplexen Forschungsfeld kritisieren wollen.

        Auf https://www.mcc-berlin.net/en/research/co2-budget.html sind einige Budgets gezeigt.
        Das Budget “lower estimate 1,5°C” ist beispielsweise bereits vor fast 2,2 Jahren ausgeschöpft gewesen, das “medium estimate 1,5°C” ist dieses Jahr ausgeschöpft. “medium estimate 2,0°C” reicht noch für etwas weniger als 18 Jahre bei derzeitigem CO2-Ausstoß (bzw. 713 Gt CO2). Außerdem gibt es in der Fachliteratur noch Budgets für allein den Kohlenstoff C im CO2 – das ist besser für die Betrachtung von Kohlenstoffkreisläufen, da Kohlenstoff unterschiedliche chemische Repräsentationen annimmt – und es gibt jeweils Budgets für 66% / 50% / manchmal auch das abgelaufene Budget für 90% Wahrscheinlichkeit unter einer bestimmten Delta-Temperatur-Zielmarke zu bleiben.

  34. Ich nehme an, der Autor meint das Folgende, bringt es aber sprachlich holprig auf den Punkt. Der Vorteil von Relativdiagrammen ist, auf der y-Achse wesentlich gestrecktere Maßstäbe anwenden zu können als bei vollständigen Diagrammen. Wenige Zehntelgrad wären in einem Diagramm mit einem Absolutwert von z. B. 25 Grad nicht sehr augenfällig. Betrachtet man aber nur die relative Umgebung des Meßwerts, kann man geringe Unterschiede stark betonen. Ähnliches macht man bei der Angabe ppm. Wenn ein Wert von 10 ppm auf 20 ppm gestiegen ist, sind das relativ 100% Zunahme, absolut ist es eine Steigerung von 0,001% auf 0,002%, also bezogen auf 100% Menge eine Winzigkeit. Jedenfalls haben Relativwerte ohne bekannten Bezugswert wenig Aussagekraft.

    • 1. Sie haben den Artikel nicht gelesen, denn der Autor bringt sprachlich präzise etwas völlig anderes auf den Punkt.
      2. Wenn CO2 um 130 ppm (von vorindustriell auf jetzt) steigt, so ist das bei einem Absolutwert von vorher 275 ppm CO2 eine Steigerung von 47%. Wenn ich mein Haus um 10 m erhöhe, beziehe ich doch auch nicht den Abstand zum Erdmittelpunkt ein und sage mein Haus ist jetzt 0,001% höher. Warum sollte man also CO2-Treibhausgaserhöhungen prozentual auf die gesamte Luftmasse beziehen? Wenn in unseren Gewässern plötzlich 10^12 mal mehr Plutonium vorkäme als vorher, dann sagt niemand das Plutonium hat sich um 0,00000001% erhöht bezüglich der Wassermasse. Absolut tödlich wäre das Pu nämlich in dieser Konzentration bereits (LD50 Pu 4*10^(-12) kg/kg).

      • Nachdem es bei Temperaturen weder einen Eifelturm noch einen Erdmittelpunkt gibt, sondern nur eine zu messende (Absolut-)Temperatur, sind die angführten Beispiele offensichtliche Absurditäten. Daher dachte ich, etwas anderes könnte gemeint sein …

    • “Jedenfalls haben Relativwerte ohne bekannten Bezugswert wenig Aussagekraft.”

      Natürlich – aber die Bezugswerte sind doch bekannt!
      So wie ich das verstehe, ist das Problem bei der Feststellung der “absoluten globalen Mitteltemperatur” doch in erster Linie, dass nur eine begrenzte Zahl dieser Bezugswerte zur Verfügung stehen!?

  35. @Wizzy

    Uneinigkeit betrifft die Anomalie kaum, da verschiedene Mittelungsmethoden eine ähnliche Anomalie (aber einen stärker verschiedenen Absolutwert) liefern können.“ Das kann es m.E. überhaupt nicht geben. Betrachten Sie doch mal die Giss-Anomalien für 2013, 2014 und 2015. Es sind 0,64, 0,73 und 0,87. Die absoluten Temperaturen sind dann um den 30-jährigen Mittelwert der Jahre 1961 – 1990 – nehmen wir an, dieser Wert beträgt 14,5 – höher und also 15,14, 15,23 und 15,73.

    Jahr Anom. absolut Veränderung
    2013 0,64 15,14
    2014 0,73 15,23 0,09
    2015 0,87 15,37 0,14

    Wenn nun z.B. für die absolute Temperatur von 2013, also für den Wert 15,14 eine Unsicherheit von +- 1 gilt und man also damit rechnen muss, dass der wahre Wert zwischen 14,14 und 16,14 liegen kann, dann muss das doch genauso für die Anomalie von 0,64 gelten. Ihr wahrer Wert kann zwischen 0,64 – 1,00, also -0,36 und 0,64 + 1,00, also 1,64 liegen.

    Anders sieht das aus, wenn man die Veränderungen der Werte, 0,09 und 0,14, betrachtet. Deren Ungenauigkeiten sind andere und natürlich kleinere, aber und das ist der Punkt, sie sind bei den Veränderungen der Anomalien die gleichen wie bei den Veränderungen der Absolutwerte. Die Veränderungen sind hier wie dort ja die gleichen, nämlich 0,09 und 0,14, und warum sollten ihre Ungenauigkeiten dann bei den Absolutwerten andere als bei den Anomalien sein!

    • Natürlich kann es das geben.

      Ich gebe mal ein einfaches Beispiel:
      Station 1 misst 1900-1930 10°C und 1985-2015 10,9°C.
      Station 2 misst 1900-1930 20°C und 1985-2015 21,1°C.

      Wissenschaftler 1 meint, man müsse für ein korrektes globales Mittel Station 1 doppelt gewichten. Sein Ergebnis: Globaltemperatur (früher) 13,33°C, Anomalie + 0,97°C.
      Wissenschaftler 2 meint, man müsse für ein korrektes globales Mittel Station 2 doppelt gewichten. Sein Ergebnis: Globaltemperatur (früher) 16,67°C, Anomalie + 1,03°C.

      Über die Globaltemperatur besteht nun Uneinigkeit zwischen den Wissenschaftlern, über die Erwärmung nicht.

      Natürlich ist dieses Beispiel übertrieben, die Gewichtungsfunktionen unterscheiden sich in Wirklichkeit etwas geringer, aber es gibt natürlich viele tausend Datenquellen, die verschiedenen Autoren teils zudem als unterschiedlich zuverlässig gelten und einzelne Stationen zuweilen ausselektiert werden. Die globale Erwärmung erweist sich trotz verschiedener Auswahl aber als sehr robust (analog zu meinem Beispiel).

  36. Mein Fazit

    Als seit Jahrzehnten pro Atomausstieg, pro Klimaschutz und deswegen pro Energiewende Engagierter kann ich diese Diskussion fachlich letztlich nicht beurteilen. So geht es allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern bei den meisten politischen Themen. Politisch urteilen und entscheiden mit Unsicherheit ist normal.

    Deswegen schaue ich mir nicht nur die hier geposteten Botschaften sondern auch ihre Sender an. Wer ist wie glaubwürdig und wie vertrauenswürdig? Und dafür mache ich mir auch ein Bild aufgrund der Sprache und des Streitstils der Exponenten der zwei Positionen.

    Und ich nutze Erfahrungen aus ähnlichen Kontroversen. Jahrzehntelang habe ich erlebt, dass die Gefahren des Rauchens geleugnet wurden. Mit der Zeit erfuhr ich immer mehr Beispiele, wer dafür wie viel Geld ausgegeben hat und sich auch Wissenschaftler gekauft hat.
    Erfahrungen habe ich auch vor dreieinhalb Jahrzehnten in dem Streit gegen die Nachrüstung mit Pershing II und Cruise Missiles gemacht. Wir waren uns einig in der Ablehnung dieser westlichen Massenvernichtungswaffen. Aber einige in unseren Reihen stritten immer wieder gegen unsere Ablehnung der sowjetischen SS-20. Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes erfuhren wir dann, wie sehr DDR und UdSSR Teile unserer Friedensbewegung finanziert und beeinflusst hatten.
    In der Anti-Atomkraft-Arbeit erlebte ich, dass die Atomkraftfirmen auch Leute eingesetzt haben, die in unseren Diskussionen die Methode des Chaotisierens einsetzten. Also Diskussionen auf Nebenstreitschauplätzen begannen und immer wieder schürten, um so von den entscheidenden Fragen abzulenken. In Internetforen ist dies mit „copy & paste“ noch leichter.

    Zurück zu unserer Klimaschutzdiskussion. Meiner Vermutung nach gibt es drei Gruppen, die die Erderwärmung und ihre daraus für die Menschheit resultierende existenzielle Bedrohung in Frage stellen (was zum demokratischen Diskurs gehört) und manche auch leugnen:
    a. Mitmenschen, die sich sträuben, planetare Grenzen und deren Konsequenzen anzuerkennen. Das Beispiel des höchst respektablen Professors Oswald von Nell-Breuning (1890-1991), der katholischer Theologe, Jesuit, Nationalökonom und Nestor der katholischen Soziallehre war, kann dies zeigen. Er wollte mehr Einkommen für die wenig Besitzenden und freute sich deswegen über die enormen Produktionssteigerungen in den Nachkriegsjahrzehnten. Gegen Ende seines Lebens schilderte er einmal, wie schwer es ihm gefallen sei, die Konsequenz der Studie „Grenzen des Wachstums“ (1972) zu akzeptieren.
    b. Mitmenschen, die nicht weiter nachdenken und in den Tag leben wollen und Einschränkungen nicht mögen.
    c. Mitmenschen, die Nutznießer der fossilen und nuklearen Energien sind. So streiten einige Milliardäre in den USA (die Koch Brüder mit ihren Öl- und Chemieinteressen), Gas-, Öl- und Kohlefirmen auch in Deutschland und Energiekonglomerate wie Gazprom offen und auch konspirativ gegen den Klimaschutz. Und diese Leute benutzen und zahlen auch Handlanger in unserem Land.

    Wir sollten immer um die wenig Wissenden werben und den Handlangern der Gegeninteressen immer mal wieder mit Sachargumenten knapp entgegen treten. Aber nicht zu viel Zeit mit ihnen verlieren.

    Raimund Kamm

    • Sie sind gegen Kernkraft und für Klimaschutz? In meinen Augen widerspricht sich das. Ich war auch jahrelang Atomkraftgegner, bis ich mich etwas ausführlicher mit der Technik beschäftigt habe. Natürlich bin ich nach wie vor gegen Atomwaffen. Das eine hat mit dem anderen aber nur wenig zu tun. Es gibt viele Länder, die die Kernkraft friedlich nutzen, aber über keine Atomwaffen verfügen. Da Solar- und Windkraft nicht grundlastfähig sind und sich Wasserkraft in Deutschland kaum noch ausbauen lässt, ist Kernkraft die einzige Alternative, um nahezu CO2-frei Energie zu erzeugen. Moderne Reaktorkonzepte können sogar den Atommüll als Brennstoff verwenden (siehe beispielsweise http://www.dual-fluid-reaktor.de). Wie fast jeder bin ich Nutznießer der fossilen und nuklearen Energien, indem ich Strom beziehe und Auto fahre. Ansonsten habe ich keinen Nutzen aus meinem Statement. Ich bin sogar an mehreren Solaranlagen beteiligt.

      • „Sie sind gegen Kernkraft und für Klimaschutz?“

        Die Diskussion haben wir auch hier schon häufig geführt. Deswegen nur kurz:
        Auch 60 Jahre nach Beginn der Atomenergienutzung ist noch kein Kilo des dabei erzeugten tödlich strahlenden Atommülls entsorgt. Kein Kilo! Nur immer wieder neue Meldungen, das Atommüllproblem sei gelöst mit Transmutation oder mit neuen Reaktorkonzepten. Ich habe beim damaligen AKW-Werkleiter von Gundremmingen nachgefragt, wie viel bisher seine Betreiber in diese Techniken investieren. Antwort nichts. Auch die französischen und amerikanischen Firmen tun es wohl nicht. Und Physiker auf der Jahrestagung der Strahlenschutzbeauftragten meinten dazu: „Potemkinsche Dörfer“. Und die Atomgefahren? Als Ökonom habe ich immer wieder gefragt, warum die AKW keine risikogerechte Haftpflichtversicherung haben. Antwort: Wegen des denkbaren Schadensausmaßes zu teuer. Und die Versorgungssicherheit? In diesen kalten Tagen liefert das Energiewendeland Deutschland viel Strom in das Atomland Frankreich, wo wiedermal viele AKW ausgefallen sind. Auch Japan weiß ein Lied von der angeblichen Versorgungssicherheit durch Atomkraft zu singen. Und die Strompreise? Für den Bau der neuen Reaktoren in England wurde ein Strompreis von 11 ct/kWh plus jährlicher Anpassung entsprechend allgemeiner Preisanstiege für 30 Jahre durch den Staat garantiert.

        Neue PV große PV- und Windkraftanlagen können den Strom in Deutschland für 4 – 6 ct/kWh liefern. Wenn wir für alle Energiearten die Subventionen streichen und ihnen die Folgekosten durch staatliche Abgaben anlasten, sind Atom, Gas, Kohle und Öl aus dem Markt.
        Raimund Kamm, Augsburg

        • Dann schauen Sie mal nach Russland: Dort wird seit Ende 2016 Strom aus Atommüll produziert, im schnellen Reaktor BN-800 im Kernkraftwerk Beloyarsk. Zu den 4-6 Ct./kWh müssen Sie entweder noch die Kosten für das Backup-Kraftwerk oder für einen ausreichend dimensionierten Speicher hinzurechnen und landet bei – wenn wir das bei Atomkraftgegnern so beliebte Hinkey-Point C nehmen – bei 15-17 Ct. plus jährliche Anpassung. Oder wie stellen Sie sich das vor? Da ich nicht nur an Solaranlagen beteiligt bin, sondern für zwei auch die Einnahmen-Überschuss-Rechnung erstelle (ich bin auch Ökonom), weiß ich, dass der Ertrag bei Weitem nicht ausreicht, um ein Mehrfamilienhaus autark mit Strom zu versorgen.

  37. @Wizzy

    Ich finde, dass Ihr Beispiel die Sache nicht trifft, aber ich kann es auch rechnerisch nicht nachvollziehen. Dazu zunächst kurz: Ich errechne aus 2×10 und 1×10,9 einen Mittelwert von 10,3 und aus 1×20 und 2×21,1 einen Mittelwert von 20,73. Wie kommen Sie auf (frühere) Gobaltemperaturen von 13,33 und 16,67 und auf Anomalien von 0,97 und 1,03? Und bestände zwischen solchen Anomalien nicht auch „Uneinigkeit“?

    Warum ich Ihr Beispiel nicht für treffend halte: Daten zur Entwicklung der Temperatur werden immer und überall so erhoben, dass zunächst absolute Temperaturen gemessen werden. Anomalien sind daraus abgeleitete Werte und zwar auf die allerbanalste Weise abgeleitet, die absoluten Temperaturen werden um einen konstanten Betrag gekürzt. Man kann aus den so gewonnenen Anomalien niemals weitergehende Informationen erhalten als aus den absoluten Werten selbst.

    Bitte, gehen Sie doch einmal auf mein Beispiel mit echten GissTemp-Werten ein und vielleicht auch auf die Kommentare, die ich zu Rahmstorfs Badezimmerwaagen-Beispiel gegeben habe. Was ist Ihrer Ansicht nach daran falsch?

    • Meines Erachtens ist Ihre Behauptung, Anomalien seien grundsätzlich mit demselben Fehler behaftet wie Absolutwerte, völlig falsch. Das liegt daran, dass Absolutwerte zu beliebigen Bezugspunkten gezogen werden können. Man kann z.B. absolute Temperatur in K ausdrücken, was ist aber wenn der absolute Nullpunkt ungenau bekannt ist? Das Thermometer wird durch dieses Unwissen aber gar nicht ungenauer, nur der Referenzwert. Das Thermometer misst immer noch auf 0,01°C genau. Im Falle der globalen Temperatur bezieht sich das “Unwissen des Absolutwertes” auf die Art und Weise, wie man eine globale absolute Temperatur berechnet. Dabei entsteht mehr mathematische Unsicherheit durch Wahl verschiedener Mittelungsmethoden als bei der Berechnung der Erwärmung, vgl. meinen letzten Beitrag.

      (2*Station 1 2*10°C + 1*Station 2 1*20°C) / 3 = 13,33°C. Mein Beispiel trifft die Problematik der Mittelwertbildung sehr treffsicher und zeigt, dass Anomalien robuster sein können als Absolutwerte (genauer gesagt sogar beliebig robuster).

      Ansonsten zitiere ich nochmal Herrn Rahmstorf: “Bei der globalen Mitteltemperatur entsteht das Problem bei der Mittelwertbildung. Jede Wetterstation misst natürlich den Absolutwert der Temperatur, also z.B. 13,1 °C oder –5,4 °C. Aber das ist nur eine Punktmessung, und um einen globalen Mittelwert zu bilden, muss man berücksichtigen, für welche Fläche dieser Wert gilt und mit welcher Genauigkeit. Das Problem: Temperaturen variieren durch die geographischen Gegebenheiten sehr stark von Ort zu Ort. Ein Hauptgrund dafür ist einfach das Höhenprofil, wie es schon Alexander von Humboldt beschrieben hat (Abb.2). Schon hundert Meter Höhenunterschied machen im Mittel 0,6 °C Temperaturunterschied aus. Eine Wetterstation im Gebirge liefert daher nur einen für einen kleinen Umkreis gültigen Messwert. Es gibt bei weitem nicht genug Wetterstationen, um alle lokalen Temperaturunterschiede gut zu erfassen. Die dadurch entstehende Ungenauigkeit im Ergebnis wird gründlich analysiert und mit angegeben – wie es immer in der Wissenschaft getan werden sollte, und wie es jeder Physikstudent im ersten Semester lernt. So wissen wir, dass die globale Mitteltemperatur im Zeitraum 1961-1990 14,0 ± 0,5 °C betragen hat (Jones et al 1999).” Dagegen gibt die Fachliteratur zur Unsicherheit der Erwärmung den geringeren Wert +/- 0,1°C an – gerade wenn es überall gleich viel wärmer wird*, ist die Referenztemperatur völlig ohne Belang.
      *vereinfachendes Beispiel

      Die verschiedenen Delta-T-Veröffentlichungen haben wie leicht nachzuvollziehen ist, verschiedene Datenquellen und Gewichtungsmethoden, so bezieht NASA-GISS z.B. Satelliten mit ein. Das führt zu größeren Abweichungen der Absolutwerte als der Erwärmungswerte. Das Schlusswort dieses Beitrages überlasse ich Herrn Rahmstorf: “Wohl jeder Wissenschaftler ist damit vertraut, dass man in vielen Fällen Differenzen bzw. Veränderungen einfacher bzw. genauer messen kann als Absolutwerte. “

  38. @Whizzy

    »“Wohl jeder Wissenschaftler ist damit vertraut, dass man in vielen Fällen Differenzen bzw. Veränderungen einfacher bzw. genauer messen kann als Absolutwerte. “ «

    Dieser Satz von Herrn Rahmstorf stößt vielleicht deshalb auf Unverständnis, weil es darin „messen“ heißt. Unter der Messung eines Absolutwertes stellen sich viele vermutlich das Ablesen eines (absoluten) Messwertes vor.

    Vielleicht hülfe es, „messen“ durch „ermitteln“ zu ersetzen: „Wohl jeder Wissenschaftler ist damit vertraut, dass man in vielen Fällen Differenzen bzw. Veränderungen einfacher bzw. genauer ermitteln kann als Absolutwerte.“

  39. @Wizzy:
    Meines Erachtens ist Ihre Behauptung, Anomalien seien grundsätzlich mit demselben Fehler behaftet wie Absolutwerte, völlig falsch.

    Das ist wohl tatsächlich unser Grund-Dissens. Aber wenn jede Temperaturmessung die Messung des Absolutwertes als Ausgangspunkt hat (Zitat Rahmstorf: „Jede Wetterstation misst natürlich den Absolutwert der Temperatur“) und wenn die Anomalie errechnet wird, indem vom Absolutwert ein konstanter Betrag subtrahiert wird, wie kann der Fehler der Anomalie dann ein anderer sein als der des Absolutwertes?

    Hierzu dieses Rahmstorf-Zitat: „Natürlich liefern die Anomalien keine Zusatzinformation gegenüber Absolutwerten, aber …(auf das „aber“ gehe ich gleich anschließend ein)“. Es gibt kein Mehr an Informationen bei Anomalien, aber genau deshalb auch kein Mehr an Genauigkeit.

    Zu dem „aber“: Bei Rahmstorf heißt es: „aber wegen der Problematik der Genauigkeit ist eine Angabe wie 14,76 °C eben einfach falsch“. Ich behaupte: So falsch wie die die Angabe einer Anomalie von z.B. 0,76 (bei einer von mir jetzt angenommenen Subtraktion von 14 vom Absolutwert).

    Ihre Wertschätzung für Herrn Rahmstorf in allen Ehren, aber auch ein renommierter Klimawissenschaftler kann sich irren. Ich glaube, dass er die Anomalie und die Veränderung der Anomalie verwechselt, und da ich hoffe, dass er hier vielleicht mitliest, würde ich mich freuen, nicht nur von Ihnen sondern auch von Herrn Rahmstorf noch einmal dazu zu hören.

    • Ich habe die Sache ja erklärt. Ich glaube Sie haben nicht verstanden, dass das Problem darin besteht, einen richtig flächen-gewichteten Mittelwert über die ganze Erdoberfläche zu berechnen, aus einer begrenzten Anzahl von Messstationen, die in verschiedenen Höhen über dem Meer, zu verschiedenen Tageszeiten und verschiedenen Instrumenten messen. Die Anomalie ist übrigens ja eine Veränderung der Anomalie, denn die Anomalie ist einfach der aktuelle Messwert minus dem Messwert zu einem anderen Zeitpunkt (oder Mittelwert über einen anderen Zeitraum). Das ist ja genau der Punkt, dass man die Veränderung über die Zeit genauer feststellen kann als den Absolutwert.

      • Herr Rahmsdorff,

        ihre obige Frage welcher Angleich der Daten erfolgte, haben sie hier genau beschrieben. Der zeitliche und Hoehenabgleich der Messstationen wurde doch gemacht oder nicht?
        Rechenen sie die Anomalie mit den original Messwerten oder mit den angeglichenen Daten?

        • Ich selbst rechne gar keine Anomalien aus, sondern ich berichte hier über die Abschätzung der global gemittelten Oberflächentemperatur, die verschiedene Datenzentren erstellen, zum Beispiel NASA GISS. Es handelt sich dabei um eine Berechnung der Temperatur nahe der Oberfläche der Erde, also nicht etwa auf Meeresniveau heruntergerechnet. Die genauen Details der Berechnung unterscheiden sich je nach Institut, sie können in den entsprechenden Dokumentationen nachgelesen werden, die Sie im Netz finden.

          • Und wie gross sind die Abweichungen der Werte der jeweiligen Institute? Oder kommen die alle auf die gleichen Anomalien. Muesste es dann nicht auch Angaben ueber die Abweichungen der jeweiligen Berechnungen geben?

            Die Anomalie wuerde dann so aussehen: 0.5 Grad C pro Century ±0.x Grad C.

  40. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    Ich merke, dass ich Ihnen (und nicht nur Ihnen) auf die Nerven gehe, und das offenbar selbst am Sonntag. Erlauben Sie mir noch einen letzten (auch sonntäglichen) Versuch, meine Argumente klarer zu machen.

    Ich bin auf die Anomalien ja gekommen aufgrund der Listen, die vom GISS regelmäßig veröffentlicht werden. Diedort veröffentlichten Anomalien ergeben sich definitionsgemäß aus der Subtraktion eines Mittelwertes von den absoluten Temperaturen. Von den Jahrestemperaturen wird der globale Mittelwert 30jähriger Jahrestemperaturen (1961-1990) abgezogen. Das ist für jeden der über 135 Jahreswerte immer der gleiche Wert, also eine Konstante. Wenn man die absoluten Temperaturen veröffentlichen würde, würde man die gleichen Informationen liefern wie mit den Anomalien. Darüber sind wir uns ja einig.

    Ihrem Satz, dass die Anomalie selbst „eine Veränderung der Anomalie ist“, kann ich nicht ganz folgen. Die Anomalie ist die Differenz zwischen der absoluten Temperatur und einer Konstanten. Eine Veränderung lässt sich zwischen einer Jahresanomalie und einer anderen Jahresanomalie ausmachen, und diese Veränderung ist die gleiche wie bei den entsprechenden Jahresanomalien, und es gilt auch, dass diese Veränderung bei den Anomalien ganz genauso fehlerbehaftet ist wie bei den absoluten Werten. Die Veröffentlichung von Anomalien kann deshalb keinen Informationsgewinn gegenüber der Veröffentlichung von Absolutwerten erbringen.

    Aber in bezug auf die veröffentlichten monatlichen Anomalien kann es zu Fehlinterpretationen kommen, weil z.B. die Januar-Anomalie durch die Subtraktion des 30-jährigen Januar-Temperaturmittelwertes von der Januar-Temperatur gewonnen wurde, während von der Februar-Temperatur der ja meistens andere 30-jährige Februar-Temperaturmittelwert abgezogen wird. Deshalb darf man die Januar-Anomalie nicht mit der Februar-Anomalie vergleichen, wozu man aber geradezu verleitet wird, wenn die Monatswerte in den veröffentlichten Listen in der gleichen Zeile stehen (was man aber ja nicht vermeiden kann).
    Übrigens: Das GISS-Institut hat in früheren Veröffentlichungen noch vor einer solchen Fehlinterpretation gewarnt. Jetzt schon seit einigen Jahren nicht mehr.

    Ich muss abschließen aber noch einmal zugestehen, dass ich zu wenig über die Probleme bei der Erhebung von Temperaturdaten weiß, um da mitreden zu können. Was mir nicht recht einleuchten will: Am Anfang der Erhebung von Daten steht doch immer der absolute Wert der Temperatur. Die Anomalie wird daraus – auf welche Weise auch immer – abgeleitet. Wie können dann Anomalien nützlicher sein als Absolutwerte. Rein rechnerisch vielleicht, aber das spielt im Computerzeitalter doch keine Rolle mehr,

    • Die Anomalie ist die Differenz zwischen der absoluten Temperatur und einer Konstanten. Eine Veränderung lässt sich zwischen einer Jahresanomalie und einer anderen Jahresanomalie ausmachen

      … und die Konstante ist eine andere Jahresanomalie (genauer der Mittelwert von 30 Jahresanomalien), und Sie können die Anomalie jederzeit nach Belieben auf einen anderen Wert als den von 1951-1980 beziehen. Zum Beispiel, wie ich es oft mache, auf 1880-1910.
      Natürlich haben die Anomalien keine Zusatzinformation, aber ihre Genauigkeit ist viel größer als die des Absolutwerts.

      • Herr Rahmstorf, wenn Sie behaupten:

        Natürlich haben die Anomalien keine Zusatzinformation, aber ihre Genauigkeit ist viel größer als die des Absolutwerts.


        so lenken Sie mit Ihrer nervigen Behauptung über die angeblich “höhere Genauigkeit” von der elementaren Wichtigkeit ab, dass Anomalien ohne die Definition eines absoluten Normalwertes wertlos und willkürlich sind. Wenn Sie eine angebliche “Anomalie” behaupten, mussen Sie auch einmalig in absoluter Form vorher sagen, was Sie als “normal” definieren. Das ist aber durch die Klima(folgen)forschung seit 30 Jahren nie eindeutig geschehen, sondern geschieht seit Jahren in allen möglichen willkürlichen Varianten, in dem z.B. die Bezugszeiträume laufend variieren. Und diese einzelnen Varianten der Bezugszeiträume werden und wurden auch nicht als “normal” definiert, sondern immer nur als “andere Variante”. Sie reden aber immer nicht von “anderen Varianten”, sondern Sie reden von “Anomalien”. Das ist nicht das gleiche. Denn wenn Sie von einer Anomalie sprechen, dann behaupten Sie gleichzeitig, etwas sei nicht “normal”. Deshalb: Sagen Sie doch mal, Herr Rahmstorf, welche “Null-Wert-Anomalie” Sie als normal definieren? Fragen Sie Ihren Kollegen Schellnhuber. Er weiss auch, dass 37°C beim Menschen = normal sind !! Aber der “Normal”-Wert der Erde wurde seit über 30 Jahren bis heute nicht benannt, trotzdem reden Sie davon, dass es angeblich Temperatur-“Anomalien” gäbe, ohne aber zu wissen und bis heute zu benennen, was denn die “Normal”-Temperatur ist.

        Rainer Hoffmann
        http://www.klimamanifest.ch

        • Sehr geehrter Herr Hoffmann!
          Ich wage einen zweiten Versuch und stelle Ihnen die Frage nochmal. Stellen Sie sich vor man gibt ihnen ein Messgerät das aussieht wie ein Thermometer. Eine dünne Glaskapillare mit einer farbigen Flüssigkeit. Neben der Kapillare befindet sich eine Skala bestehend nur aus Strichen, nummeriert von – 10 bis +10, ohne Angabe einer Einheit. Sie wissen nur, dass die Flüssigkeit in der Glaskapillare auf die Umgebungstemperatur reagiert. Sie werden dann aufgefordert über einen sehr langen Zeitraum, mehrere Jahre, jeden Tag an immer den gleichen vier Uhrzeiten dieses Messgerät abzulesen und den Stand der Flüssigkeit zu notieren. Der Mittelwert dieser Periode wäre dann Ihr Nullwert. Mit weiteren Messungen können sie sehr wohl sagen ob es an ihrem Standort kälter oder wärmer geworden ist im Vergleich. Was sie nicht sagen können ist wie hoch die Absoluttemperatur ist. Aber die Veränderung können sie sehr wohl bestimmen.
          Stimmen sie dem zu?

        • Wissen Sie, Herr Hoffmann, der Münchner Schriftsteller und Satiriker Oskar Maria Graf hat die bayerische Mini-Revolution von November 1918 damals wie folgt kommentiert: „Nacha mach ma halt a Revolution, damit a Ruah is!“

          Sie haben mit Ihrer Null-Wert-Anomalie usw. für den Aufreger des Monats gesorgt, nehmen Sie das doch als Ihren ganz persönlichen Erfolg. Lassen Sie`s aber jetzt gut sein, damit endlich a Ruah is!

  41. “… und die Konstante ist eine andere Jahresanomalie (genauer der Mittelwert von 30 Jahresanomalien)…(Hervorh. vn mir)”

    … ist sie doch eben nicht. Die Konstante ist der Mittelwert von 30 absoluten Temperatuwerten und sie wird in den Giss-Beöffentlichungen auch nicht beliebig gewechselt. Was ja auch nicht sinnvoll wäre.

    • Der Mittelwert 1951-1980 wird als Null angenommen, also dieser Zeitraum als Basisperiode gesetzt. Das ist eine freie Wahl – man kann auch jede andere Basisperiode wählen und die Veränderung relativ zu dieser anderen Basisperiode angeben, wie es andere Institute auch tun, und diese Werte leicht ineinander umrechnen indem man einfach die Differenz addiert. Ich verstehe auch nicht worin ihr Problem damit eigentlich liegt.

      • Dies stand früher immer unter der vom Giss-Institut veröffentlichten Liste der Anomalien:

        Best estimate for absolute global mean for 1951-1980 is 14C = 57.2F,
        so add that to the temperature change if you want to use an absolute scale
        (this note applies to global annual means only, J-D and D-N !)

        Example — Table Value : 40
        change : .40C or .72F
        abs. scale if global annual mean : 14.40C or 57.92F

        In den letzten Jahren erscheint dieser Hinweis nicht mehr, aber ich denke, er gilt immer noch

        • Richtig – Sie können damit die von der NASA angegebene Anomalie problemlos in einen Absolutwert umrechnen durch Addition der Zahl 14, wenn Sie das wünschen. Das ist aber nur begrenzt sinnvoll. Die NASA hat den Hinweis vor einigen Jahren entfernt wegen dem von mir oben erläuterten Problem der mangelnden Genauigkeit des Schätzwerts 14 °C. Für 2017 gilt laut NASA eine Anomalie von 0,90 °C relativ zu 1951-1980. Deswegen beträgt der Absolutwert aber nicht 14,90 °C, weil dieser Wert durch die zwei Kommastellen eine zu hohe Genauigkeit vorgaukelt! Die gibt es nur für die Anomalie aber eben nicht für den Absolutwert. Jones et al. fanden als beste Schätzung 14,0 °C für 1961-1990 – weil aber 1961-1990 um 0,10 °C wärmer war als 1951-1980 wäre auf dieser Basis der Absolutwert 2017 nur 14,80 °C. Ein scheinbarer Widerspruch – der aber deswegen tatsächlich gar kein Widerspruch ist, weil der Absolutwert nur auf ± 0,5 °C genau bekannt ist. Genau das ist der Punkt meines Artikels!

          • “<Für 2017 gilt laut NASA eine Anomalie von 0,90 °C relativ zu 1951-1980. Deswegen beträgt der Absolutwert aber nicht 14,90 °C, …

            Wieso denn das nicht? Am Anfang jeder Temperaturerhebung steht doch immer die absolute Temperatur. Die muss man in diesem Fall denn doch als 14,9 ermittelt und dann daraus unter Abzug von 14 die Anomalie 0,9 abgeleitet haben. Und wenn der wahre Wert der absoluten Temperatur zwischen 14,4 und 15,4 liegen kann, dann muss doch auch für die Anomalie eine Unschärfe zwischen 14,4-14=0,4 und 15,4-14=11,4 gelten.

          • Verstehen Sie es wirklich immer noch nicht? Letzter Versuch, dann gebe ich auf. Nehmen Sie an, Sie wollen die mittlere Temperatur der Alpen bestimmen, haben aber nur drei Wetterstationen. Eine misst für 2016 den Wert 0,00 °C, eine 5,00 °C und eine 7,00 °C – denn sie liegen an verschiedenen Orten, in verschiedenen Höhen. Mittelwert also 4,00 °C. Das ist aber nicht der korrekte Mittelwert über die Fläche der ganzen Alpen! Sie können jetzt abschätzen wie repräsentativ diese drei Stationen wohl für die gesamten Alpen sind und daraus eine Unsicherheitsmarge berechnen, und die wird sehr groß sein – auch muss die beste Schätzung keineswegs bei 4 °C liegen, z.B. wenn ihre drei Stationen im Mittel höher am Berg liegen als die mittlere Oberfläche der Alpen. Die absolute mittlere Temperatur der Alpen können Sie also nur sehr ungenau aus diesen drei Stationen ermitteln.

            Jetzt messen Sie die Temperatur für 2017, und finden dabei beispielsweise: 0,20 °C, 5,18 °C und 7,22 °C. Die Differenz ist an allen drei Stationen fast dieselbe, um 0,20 °C – weil die Temperaturveränderungen, anders als die absolute Temperatur, großräumig korreliert sind! Das ist eine Beobachtungstatsache, wie in meinem Artikel oben erklärt. Und es ist plausibel, wenn die Veränderung z.B. durch mehr CO2 verursacht wird, also durch eine großräumige Veränderung der Einstrahlung. Die Differenzen in der absoluten Temperatur dagegen durch die kleinräumige – aber zeitlich unveränderliche – unterschiedliche Höhenlage der drei Stationen. Sie können daher die mittlere Erwärmung der gesamten Alpen von 2016 zu 2017 auf einige Hundertsel Grad genau bestimmen, selbst wenn Sie die absolute Temperatur aus diesen drei Stationen nur viel ungenauer ermitteln können. (Und diese Erwärmung um 0,20 °C ist das Gleiche wie die Anomalie in 2017, wenn Sie diese Anomalie relativ zu 2016 angeben. Eine Anomalie ist immer eine Differenz relativ zu einer anderen Zeit – also eine Temperaturveränderung.)

  42. Ich verstehe auch nicht worin ihr Problem damit eigentlich liegt.“ Ich verstehe es ja allmählich selbst nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass meine Argumente nicht wirklich verstanden werden und sich eigentlich immer nur mit Randproblemen auseinandergesetzt wird.“

    So z.B., ob die in Abzug gebrachte Konstante eigentlich auch nur eine andere Jahresanomalie ist. Ich hätte darauf gar nicht eingehen sollen, aber weil eine Konstante, ob es nun eine positive Konstante oder eine Null-Konstante ist, nun mal eine Konstante und keine Anomalie ist, mochte ich mich eines Kommentars dazu nicht enthalten.

    Aber ich habe gehofft, dass Sie auf mein Beispiel mit den Giss-Daten und auch auf meine Auseinandersetzung mit Ihrem Badezimmerwaagenbeispiel etwas genauer eingehen. Was genau ist es denn, wo ich falsch liege?

    • Eigentlich denke ich, dass mein Beispiel vom 2. März 2018 @ 11:35 den Sachverhalt umfassend erklärt. Sogar mit einer Beispielrechnung einer höheren Genauigkeit der Anomalie als des Absolutwertes.

  43. @Wizzy

    Dann möchte ich Sie aber doch noch einmal bitten, mir Ihr Beispiel zu erläutern. Wie Sie rechnerisch auf Globaltemperaturen von 13,33 und 16,67 gekommen sind, haben Sie mir gezeigt. Aber was sind denn das für „frühere“ Globaltemperaturen? Auf welchen Zeitraum beziehen sie sich? Und wie haben Sie die Anomalien berechnet?

    • Noch eine Ergänzung zu Ihrer Nachfrage: “früher” ist Synonym zu 1900-1930 in meinem Beispiel.

      • Jetzt habe ich Ihr Beispiel denn doch noch nachvollziehen können, mir haben die von Ihnen nicht mitgelieferten Globaltemperaturen für 1985-2015 gefehlt. Ihrer Schlussfolgerung
        Über die Globaltemperatur besteht nun Uneinigkeit zwischen den Wissenschaftlern, über die Erwärmung nicht.“ kann ich aber nicht folgen. Es kommt doch bei der Erforschung der Veränderung der Temperatur auf die Veränderung der Globaltemperatur an, genauso wie auf die Veränderung der Anomalie, und da geht beides in die gleiche Richtung. Ich kann mir nicht helfen, ich meine, Sie liegen mit Ihrem Beispiel falsch.

  44. Ergänzende Fragen in diesem Zusammenhang:
    Da sind einmal die „Englischen Hütten“, die die Temperatur 2 m über dem Boden messen, selbst aber in den unterschiedlichsten Seehöhen stehen. Diese Hütten sind jedenfalls so verteilt, daß man nicht sagen könnte, sie stellen ein repräsentatives Raster auf der Erde dar.

    Als zweites gibt es die Satellitenmessungen, die, soweit mir bekannt, nur Strahlungsspektren messen können, die auf der Temperatur der aussendenden Fläche beruhen und nicht die Luft in 2m „bodennah“. Jedenfalls kann von einer Oberflächentemperatur wohl nur grob auf eine Temperatur in 2 m Höhe geschlossen werden.

    All diese Absolutmeßwerte muß man irgendwie „konsolidieren“ und daraus dann einen einzigen Mittelwert bilden. Wenn man das macht, müssen viele Annahmen getroffen werden, die als Parameter bzw. Parameterfelder in die Umrechnung eingehen, über deren konkrete Wahl man die unterschiedlichsten mathematischen Ergebnisse erhalten kann, was besonders für Vergleiche zu berücksichtigen ist.

    Und schließlich, was sagt ein Ergebniswert aus? Gilt der für Meeresniveau oder ist es ein Wert, der die gesamte Erde als Gesamtoberfläche inkl. Höhenrelief abbildet, also vom Death Valley bis zu Mount Everest Spitze inkl. aller Ozeane und Polregionen? Und gilt er als Oberflächentemperatur oder in 2 m Höhe? Und eine Standardabweichung dazu wäre auch noch höchst informativ.

  45. Mein Beitrag zeigt das Prinzip, dass verschiedene Gewichtungsfunktionen (die man bei der Berechnung einer globalen Temperatur und Anomalie notwendigerweise(!) braucht, um repräsentierte Flächen zu berücksichtigen) Absolutwerte stärker beeinflussen können als Anomalien. In meinem Beispiel waren die Gewichtungsfaktoren der beiden Stationen für den ersten Wissenschaftler 2 und 1 und für den zweiten 1 und 2. Die Absolutwerte haben Sie bereits nachvollzogen, Anomalien ergeben sich analog aus der Differenz des 1985-2015-Wertes und des 1900-1930-Wertes jeweils der beiden Stationen, dann mit eben der gleichen Durchschnittsbildung unter Berücksichtigung der jeweiligen Gewichtungen.

    Der extremste Fall (zur Verdeutlichung des Prinzips) wäre sicherlich, dass die Temperaturanomalie in allen Stationen weltweit +1K betrüge. In diesem Fall wäre die Gewichtung der Stationen völlig egal, die Anomalie beträgt dann immer +1K.
    Dazu kommen die Instrumentenfehler der Stationen. Diese betreffen Absolutwerte und Anomalien gleichermaßen, worauf Sie sicherlich referieren wollten.

    Da die Stationen aber beispielsweise nach geografischer Lage verschiedene Durchschnittstemperaturen haben, kann eine bereits leicht unterschiedliche Gewichtung einzelner Stationen die globale Absoluttemperatur viel stärker beeinflussen als die Anomalie. Allein schon, wenn mancher Autor einzelne Stationen weglässt (da er z.B. den Kazachischen Meteorologischen Diensten nicht traut oder – reales Beispiel – diverse Vergleichs-Temperaturzeitreihen “stations only” beziehen keine Satellitendaten mit ein), dann werden die übrigen Stationen dafür stärker gewichtet. Diese Wahl der Methode führt für die ermittelte Globaltemperatur zu einer höheren Unsicherheit und zusammen mit den deutlich kleineren anderen Fehlerquellen zu +/-0,5 K (im Jahr 1990 noch mehr), aber bei der Anomalie nur zu insgesamt +/-0,1 K. Dieses mathematische Verhalten ergibt sich genau deshalb, weil die Temperaturdifferenzen = Anomalie = globale Erwärmung gleichförmiger (homogener) über den Globus verteilt sind als die Absolutwerte der Einzelstationen.

  46. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,
    ich bin erst jetzt auf Ihr PS II gestoßen. Zu diesem Absatz

    Hoffmann bestreitet auch direkt (und ohne Beleg), dass praktisch alle Folgen der globalen Erwärmung durch die Änderung der Temperatur gegenüber früher entstehen, und nicht etwa weil irgendein Absolutwert der global gemittelten Temperatur überschritten wird. Auf den Absolutwert kommt es gar nicht an, wie oben im Artikel erkläutert.”

    möchte ich dann doch noch etwa sagen. Natürlich kann man eine globale Erwärmung nicht davon abhängig machen, ob “irgendein” Absolutwert der global gemittelten Temperatur überschritten wird, aber Sie werden doch zustimmen, dass eine globale Erwärmung an den Absolutwerte genauso abgelesen werden kann wie an den Anomalien. Es kommt doch einfach nur auf den Trend an, und der ist nun mal bei den Absolutwerten haargenau derselbe wie bei den Anomalien.

    • Ja Herr von Oehsen (bin gespannt auf Herrn Rahmstorfs Antwort), ich meine dasselbe.
      Wenn man den Absolutwert sagen wir ebenfalls auf 0,05 K bis 0,1 K genau kennen würde, dann könnte man das 1,5°C-Ziel auch absolut definieren. Meines Erachtens wäre eine notwendige Vorbedingung dazu, dass man sich auf einen Datensatz und eine Berechnungs-Methode zur Bestimmung des globalen Absolutwertes einigt, was bisher nicht der Fall ist. Der Absolutwert wäre allerdings in Gefahr eines höheren systematischen Fehlers und müsste selbst nach der Einigung stärker angepasst werden als die Temperaturanomalie, sollte man dann in Zukunft noch zusätzliche Stationen in bisherigen “Weißer-Fleck-Gebieten” in die Berechnung hinzunehmen wollen. Die Anomalie ist gegenüber einer Erweiterung oder Reduzierung der Datenquellen aufgrund der höheren Homogenität robuster.

    • Eine Ergänzung: Der Trend ist _nicht_ gleich bei Absolutwerten und Anomalie bei leicht unterschiedlicher Datenauswahl oder Gewichtungsmethode – um das nochmal hier klarzustellen.

  47. Nun habe ich mich selbst verheddert: Der “Trend” ist ja gerade die Differenz und ist identisch zur Anomalie. Richtig ist: Die jeweiligen Basis-Absolutwerte und damit auch Schwellen-Absolutwerte wären eben nicht gleich bei leicht unterschiedlicher Datenauswahl oder Gewichtungsmethode.

    • Der “Trend” ist ja gerade die Differenz und ist identisch zur Anomalie.

      Jetzt haben Sie sich aber wohl erst recht verheddert. Der Trend zeigt die Entwicklung einer ganzen Zeitreihe an.

      Die jeweiligen Basis-Absolutwerte und damit auch Schwellen-Absolutwerte wären eben nicht gleich bei leicht unterschiedlicher Datenauswahl oder Gewichtungsmethode.

      Die Basis-Absolutwerte sind bei GISS und bestimmt auch bei den anderen Instituten für alle bisher veröffentlichten 138 Anomalien sind gleich.

  48. …also müsste dann jeder Datensatz seinen eigenen absoluten Schwellwert angeben, den es einzuhalten gälte (z.B. 14,5°C der eine, 15,0°C der andere). Unvermittelbar, wie ich meine. Dann doch lieber ein 1,5°C-Ziel.

  49. Und diese Erwärmung um 0,20 °C ist das Gleiche wie die Anomalie in 2017, wenn Sie diese Anomalie relativ zu 2016 angeben. Eine Anomalie ist immer eine Differenz relativ zu einer anderen Zeit – also eine Temperaturveränderung.

    Aber Herr Rahmstorf, das sind doch nicht die Anomalien, um die es hier geht, jedenfalls nicht die, um die es mir geht. Dies sind – und das habe ich doch mehrmals deutlich gesagt – die in den Listen der klimawissenschaftlichen Institute, wie z.B. dem GISS – veröffentlichten Jahres- und Monatsanomalien. Sie sind – in Ihren Worten – auf eine “base-line” bezogen und nicht etwa auf das Vorjahr. Anomalien in diesem Sinne sind in Ihrem Beispiel für 2016, mit der GISS-base-line 14 gerechnet, 4-14=-10, und für 2017 4,2-14=-9,8. Die Differenz von +0,2 zwischen diesen Anomalien ist natürlich die gleiche wie die zwischen den absoluten Mittelwerten und ihre Genauigkeit ist hier und da exakt die gleiche.

    Wenn es denn wohl so ist, dass ich andere Anomalien als Sie meinte, würden Sie mir dann zustimmen, dass für die z.B. von GISS veröffentlichten Anomalien gilt:

    1. Anomalien können nicht mehr Informationen liefern als die entsprechenden absoluten Werte.

    2. Anomalien können anders als absolute Werte den Jahresgang der Temperatur nicht abbilden.

    • Die gewählte Baseline ist aber egal. Ich kann 1961-1990 als Baseline wählen, oder auch 2016, oder jedes andere Jahr oder Gruppe von Jahren. Ich kann die doch sofort ineinander umrechnen. Vielleicht haben Sie nicht verstanden, dass der globale Mittelwert nicht einfach ein Mittelwert über X Stationsmessungen ist, sondern eine viele komplexere Rechnung, die berücksichtigt, wie repräsentativ eine Messung für ein größeres Gebiet ist, nämlich eine Gitterzelle in einem Netz, das den Globus umspannt? Der Absolutwert ist nicht so repräsentativ, weil Absolutwerte kleinräumig stark variieren. Die Anomalie ist dagegen repräsentativ für ein großes Gebiet, weil Anomalien mit einem Radius von rund 1000 km korrelieren.

      1. Anomalien können nicht mehr Informationen liefern als die entsprechenden absoluten Werte.

      Außer dass – wie erläutert – die Anomalie viel genauer zu bestimmen ist als der Absolutwert.

      2. Anomalien können anders als absolute Werte den Jahresgang der Temperatur nicht abbilden.

      Die Anomalien bilden Veränderungen im Jahresgang ab, nicht aber den mittleren Jahresgang.

      • Außer dass – wie erläutert – die Anomalie viel genauer zu bestimmen ist als der Absolutwert.

        Sie haben sich dazu schon einmal geäußert: “Für 2017 gilt laut NASA eine Anomalie von 0,90 °C relativ zu 1951-1980. Deswegen beträgt der Absolutwert aber nicht 14,90 °C, …”

        und ich habe geantwortet: “Wieso denn das nicht? Am Anfang jeder Temperaturerhebung steht doch immer die absolute Temperatur. Die muss man in diesem Fall denn doch als 14,9 ermittelt und dann daraus unter Abzug von 14 die Anomalie 0,9 abgeleitet haben. Und wenn der wahre Wert der absoluten Temperatur zwischen 14,4 und 15,4 liegen kann, dann muss doch auch für die Anomalie eine Unschärfe zwischen 14,4-14=0,4 und 15,4-14=11,4 gelten.”

        Ich kann jetzt nicht glauben, dass wir darüber keine Einigung erzielen können. Wenn die Anomalie die Differenz zwischen einem Absolutwert und einer Konstanten ist, wie kann dann die Anomalie genauer sein als der Absolutwert. Ich glaube, dass Sie, genauso wie der Forist Wizzy die Anomalie und die Veränderung der Anomalie verwechseln. Die Veränderung der Anomalie kann weniger fehlerbehaftet sein als die Anomalie selbst, aber das gilt genauso für die Veränderung des Absolutwertes und den Absolutwert.

        • Was Sie schreiben gilt, wenn es um einen einzelnen Messwert oder aber einen Mittelwert aus X Messwerten ginge. Es geht aber darum, einen Mittelwert über eine Fläche abzuschätzen, und sie haben nur wenige Messpunkte auf dieser Fläche. Dabei geht es darum abzuschätzen, wie hoch der Wert dort ist, wo keine Messwerte vorliegen. Diese Abschätzung unterscheidet sich in ihrer Unsicherheit drastisch zwischen Absolutwert und Anomalie.

          • Muss man nicht eigentlich die Anomalien der taeglichen und jaehrlichen Bandweite gegenueberstellen? So zum Beispiel sind die Taeglichen und Jahreszeitlichen Temperaturwechsel um Goressenordnung hoeher als diese gerechneten Temperaturanomalien.

          • Was Sie schreiben gilt, wenn es um einen einzelnen Messwert oder aber einen Mittelwert aus X Messwerten ginge.

            Was ich schreibe, gilt, wie immer wieder von mir erläutert, für die von Nasa/Giss und anderen Instituten veröffentlichten Anomalien. Wie können diese genauer sein als die absoluten Temperaturen, wenn sie sich von diesen nur dadurch unterscheiden, dass sie alle um einen konstanten Betrag niedriger sind als die absoluten Werte?

            In grafischen Abbildungen stellt sich das so dar, als ob die Abszisse um diesen konstanten Betrag nach oben verschoben wird. Sie können doch nicht ernsthaft der Meinung sein, dass dadurch eine größere Genauigkeit erzielt wird.

          • Wir drehen uns im Kreis. Ist es wirklich so schwer zu verstehen? Allerletzter Versuch, hypothetisches Beispiel: sie wollen die Temperaturentwicklung im Mittel über eine 300×300 km große Fläche im Alpenraum beschreiben, und Sie haben in dem Gebiet nur eine Wetterstation. Aus dieser einen Station können Sie nur recht ungenau auf die absolute Temperatur dieser Fläche schließen, weil es große lokale Temperaturunterschiede gibt, allein schon aufgrund der Topografie. Sie können aber ziemlich genau auf die Veränderung der Temperatur schließen, wenn Sie wissen, dass diese Veränderung keineswegs ähnlich große lokale Unterschiede aufweist, sondern über einen Radius von 1000 km hochgradig korreliert ist. Wenn Sie an dieser Station also einen Anstieg von 3,0 auf 3,5 °C messen, dann können Sie mit hoher Genauigkeit folgern, dass die Temperatur auf der Fläche um 0,5 °C angestiegen ist. Sie können aber nicht mit vergleichbarer Genauigkeit folgern, dass sie auf der Fläche von 3,0 auf 3,5 °C angestiegen ist, denn die absolute mittlere Temperatur über die ganze Fläche kennen Sie nicht genau. Die Temperatur auf der Fläche könnte anfangs auch bei 4,0 °C gelegen haben und jetzt auf 4,5 °C gestiegen sein. Eben wegen der großen lokalen Temperaturunterschiede, die es im Absolutwert gibt aber nicht in der Anomalie (d.h. in der Veränderung der Temperatur relativ zu einem Referenzzeitraum).

            Was die Datenzentren wie NASA-GISS angeben ist der Mittelwert über die Erdoberfläche, und dessen Absolutwert ist schlicht und einfach nicht so genau bekannt wie die Anomalie.

  50. Ist jemand hier im Forum Mathematiker / Statistiker oder noch besser ein Meßtechniker, der mit der Fehlerfortpflanzung bei der Verarbeitung von Meßwerten bewandert ist und folgende Frage beantworten kann?
    Zwar wird das Thema in den Kommentaren bereits erwähnt, doch ich möchte es genauer und von einem Experten erfahren.

    Die für die Berechnung der Baseline einer Temperaturanomalie verwendeten Werte sind alle mit einem Fehler / einer Ungenauigkeit behaftet. Diese Ungenauigkeit kann bei allen Werten gleich sein oder sich auch von Wert zu Wert ändern.
    Wie groß ist dann die Ungenauigkeit der Anomaliewerte?

    Um daraus ein konkretes Beispiel zu machen folgende Annahme:
    Die Baseline bezieht sich auf 5 Werte (10, 11, 12, 9, 10) die alle eine Ungenauigkeit
    von +/- 1 haben.

    Meiner Ansicht nach verdoppelt sich der Ungenauigkeitsbereich der Anomaliewerte auf (bei diesem Beispiel: +/- 2) gegenüber dem Ungenauigkeitsbereich der Einzelwerte, weil er zweimal in die Berechnung eingeht. Irgendwo habe ich mal gelesen, die Ungenauigkeit der Anomaliewerte würde sich quadrieren, was ich nicht nachvollziehen kann.

    Wie wird die Fehlerfortpflanzung bei der Temperaturanomalie-Berechnung berücksichtigt?

  51. Herr Rahmstorf, Sie haben bei Ihrer Ergänzung in Ihrem Blogtext vom 22.02.2018 als “PS II” wiedermal wichtige unserer Argumente weggelassen. Vollständig sind unsere Argumente auf dieser A4-Seite zu finden:

    https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2028/02/Scilogs_Rahmstorf_Klimamanifest_Enquete_Kommentare_20180212_20180221.pdf

    Sie haben bei Ihrem Ihr “PS II” vom 22.02.2018 wichtige Information der damaligen Enquete-Kommission des deutschen Bundestages weggelassen, die auf Ihrem von uns ergänzten Kommentar gelb-markiert hinzugefügt worden sind.

    Uns ist ja klar und bewusst, dass die Herren Graßl, Hennicke, Crutzen, Schönwiese u.a. die globale Absoluttemperatur, die damals für das Jahr 1990 bei 15,5°C ausgewiesen worden war, lieber heute als morgen vergessen lassen wollen, aber das geht nunmal nicht, weil damit die gesamte politische Agenda damals aufgegleist und begründet worden ist.

    Sie scheinen auch zusätzlich einen wichtigen Punkt nicht zu berücksichtigen: Die globale Absoluttemperatur zieht auch seine Begrüdung aus den Absolut-Temperaturwerten, die aus dem Stefan-Boltzmann-Gesetz abgeleitet worden sind. Diesen argumentativen Zusammenhang “Stefan-Boltzmann-Gesetz” und “Globale Absoluttemperatur” als Begründung für eine gefährliche Erderwärmung ignorieren Sie vollends. Herr Rahmstorf.

    Vielleicht schauen Sie sich nochmal die Grafik auf der Seite 130 der Bundestagsdrucksache 11/8030 vom 24.05.1990 (zusammen mit der Erklärungs-Seite 129) an:

    http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/11/080/1108030.pdf#page=130

    damit Sie die damalige argumentative Logik endlich verstehen und nicht immer auf relative Temperaturabweichungen und deren angeblicher “höherer Genauigkeit” herumreiten, die wohl lediglich von der ursprünglichen Begründung für eine angeblich gefährliche Erderwärmung ablenken sollen.

    Unsere ursprüngliche Behauptung aus Februar 2018, Sie hätten Ihre “eigenen Wissenschaft” von der Gefährlichkeit der Erderwärmung endlich verstanden, muss ich doch nun wieder etwas relativieren und differenzieren.

    Herzliche Grüße
    Rainer Hoffmann
    http://www.klimamanifest.ch

    Diesen Kommentar habe ich zu Beweiszwecken als Screenshot gesichert.

  52. Herr Rahmstorf, noch etwas, Sie behaupten über mich:

    Hoffmann bestreitet auch direkt (und ohne Beleg), dass praktisch alle Folgen der globalen Erwärmung durch die Änderung der Temperatur gegenüber früher entstehen, und nicht etwa weil irgendein Absolutwert der global gemittelten Temperatur überschritten wird.


    Sorry, Herr Rahmstorf, aber ich verstehe Ihren merkwürdig-verschachelten Satz nicht und was Sie mir mit diesem Satz unterstellen wollen.

    Berücksichtigen Sie bitte weiterhin, dass meine Argumentation auf

    1. der Argumentation der Enquete-Kommission des deutschen Bundestages in den Jahren 1988 bis 1994 basiert und die heute u.a. auch noch
    2. in deutschen Schulbüchern nachzulesen ist und
    3. die beim Baden-Württembergischen Umweltministerium durch Animation dokumentiert ist
    und
    4. die auch in Ihrem Buch “DER KLIMAWANDEL” nachzulesen ist.

    (um nur mal vier anschauliche und einschlägige Quellen zu nennen)

    und die Sie, Herr Rahmstorf, offenkundig bis heute immer noch nicht verstanden haben.

    Herzliche Grüsse
    Rainer Hoffmann
    http://www.klimamanifest.ch

  53. Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    irgendwo hatte ich vor einigen Monaten auf einer amerikanischen Webseite gelesen (und ich finde es leider nicht wieder),
    dass die Temperaturen auf anderen Planeten sich auch in Veränderung befinden,
    haben Sie Zugang zu diesen Daten und was kann das bedeuten,
    wenn nicht nur der Planet Erde “betroffen” ist?

    Herzlichen Dank

    MariaGabriela