Erstes Licht im Parabelflugaufbau

BLOG: Zündspannung

Blick über den Plasmarand
Zündspannung

Beim Kalibrieren des LasersUnsere Vorbereitungen für den Parabelfug schreiten voran. Gestern haben wir unseren neuen grünen Laser mit der fertigen, parabelflugsicheren Optik, Verschiebetisch usw. getestet. Links sieht man zwei meiner Kollegen beim Kalibrieren des Lasers in dem recht engen Parabelflugrack.

Der grüne Laser hat im Vergleich zu unserem vorherigen roten den Vorteil, dass die Kamera bei dieser Wellenlänge lichtempfindlicher ist und wir also besser mit einer hohen Bildrate aufnehmen können – und das ist schließlich der ganze Sinn unser geplanten Experimente: schnelle Aufnahmen in dem komplexen Plasma.

Teilchen haben wir auch schon testweise mit dem Laser beleuchtet, wie man auch in dem Beweisfoto unten sieht. Das silberne Runde im Vordergrund ist unsere Elektrode, das blaue Leuchten das Argonplasma. Die grüne Wolke in der Bildmitte sind unsere Teilchen, weiter hinten sieht man eine Reflexion an einem Fenster der Plasmakammer – und noch weiter hinten eine gewisse Physikerin. 

Erstes Licht im ParabelflugaufbauAuch der Rest des Aufbaus macht Fortschritte. Der Laser und der Hochfrequenzgenerator, mit dem das Plasma erzeugt wird, sind an das Interlock-System angeschlossen. Später soll das die beiden Geräte ausschalten, sobald die Abdeckungen des Racks geöffnet werden, um so zu verhindern, dass z.B. jemand aus Versehen in den Laserstrahl guckt.

Die administrativen Dinge ziehen sich etwas hin. Wir brauchen zum Beispiel noch Bescheinigungen, dass unsere Gasflaschen einen hohen Druck abkönnen, was bei den kleinen Gasflaschen, die wir verwenden, schwierig ist. Ich hoffe, dass wir das alles bald geregelt bekommen; dieser Teil der Vorbereitung ist auf alle Fälle aufwendiger, als ich befürchtet hatte.


"Beweisfoto" unten von M. Kretschmer

 

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Erhöht man die Spannung zwischen zwei Elektroden, die ein Gas umgeben, beginnt das Gas irgendwann zu leuchten: Freie Elektronen im Gas haben genug Energie, um die Gasteilchen zu ionisieren und noch mehr Elektronen aus den Atomen zu schlagen. Ein Plasma wurde gezündet, die Zündspannung ist erreicht. Gibt man nun noch zusätzlich Mikrometer große Teilchen in das Plasma, erhält man ein sogenanntes "Komplexes Plasma", mit dem ich mich zunächst als Doktorand und Post-Doc am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und nun an der University of California in Berkeley beschäftige. In diesem Blog möchte ich sowie ein wenig Einblick in den Alltag im Forschungsinstitut bieten, als auch über den (Plasma)-Rand hinaus blicken. Mierk Schwabe

2 Kommentare

  1. Die braucht man als Schutz vor dem Laserlicht, da sollte man nämlich keine Reflexionen, die bei der Justierung entstehen können, ins Auge bekommen.

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